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Vollständige Version anzeigen : Definition von "Sieg in Afghanistan"



marc
04.01.2010, 11:43
Mich würde mal interessieren, wie ihr persönlich einen Sieg in Afghanistan definieren würdet.
Also: was müsste erreicht sein, um den Krieg gewonnen zu haben, bzw.: ist das überhaupt ein Konflikt ist, den man mit klar definiertem Ziel "gewinnen" kann?

Zuletzt musste ich darüber nachdenken, als ein Soldat bei Anne Will zu Gast war, der erzählte, daß es für deutsche Soldaten sehr schwer sei, die afghanische Mentalität zu verstehen, und sich folglich mehr Informationen und Schulungen wünschte.
So habe er z.B. gesehen, wie ein Mann auf offener Straße seine Frau geschlagen hat. "In Deutschland", meinte er dann, "verboten - in Afghanistan völlig normal." Dieser Soldat hat "Sieg in Afghanistan" offensichtlich nicht so interpretiert, daß dort zukünftig keine Frauen mehr geschlagen werden - was für uns im Westen als selbstverständliches Minimum gilt, und gelegentlich auch als eines der Ziele bezeichnet wird.

Mh: Völkerrechtlich legitimiert als Selbstverteidigungsakt der USA, wurden überhaupt wurden sehr unterschiedliche Zielsetzungen genannt. Offiziell ist das ja auch kein Krieg, sondern eine robuste und friedenserzwingende Stabilisierungsmission, mit der ISAF und der "Vereinigten Islamischen Front", bzw. der Afghanische Nationalarmee auf der einen Seite, und verschiedenen Gruppen und Individuen auf der anderen.
Taliban ausschalten, al-Qaida schwächen, Osama bin Laden fangen, den Nahen Osten demokratisieren, Pakistan retten, Frauenrechte durchsetzen usw.


Es zeigt, dass der Afghanistan-Konflikt bei genauer Betrachtung aus vier Kriegen jeweils verschiedener Art besteht.

Da ist zuerst der Krieg in Afghanistan, wo die Isaf-Truppen noch immer hinreichend Unterstützung finden in der Bevölkerung, die allerdings ethnisch zerklüftet und zerrissen ist, der eigenen Regierung nicht traut und überleben will, notfalls durch Geschäfte mit beiden Seiten.
Dahinter erstreckt sich der Grenzkonflikt in den unwegsamen, unregierbaren Regionen Westpakistans, wo die al-Qaida ihre Sanktuarien findet und die Amerikaner nicht kämpfen dürfen, die Pakistaner kaum können.
Drittens, der Kampf auf Leben und Tod in Pakistan zwischen den Dschihadisten und einer schwachen Regierung, die Armee und Geheimdiensten kaum trauen kann.
Gegenwärtig entscheidet sich die Zukunft Pakistans in Afghanistan, die Zukunft Afghanistans in Pakistan.
Zuletzt und vor allem geht es um den Kampf der USA an der Hightech-Front gegen die al-Qaida und deren gewalttätige Verbündete. Der Schlüssel liegt weiterhin in der Frage, wem Afghanistan gehört. Dort entscheidet sich in diesen Monaten, ob die Islamisten die Erde erben oder ob der Weltentwurf des Westens noch eine Chance hat.
http://www.welt.de/politik/article3712620/Wenn-wir-nicht-zum-Krieg-gehen-kommt-er-zu-uns.html

Wie auch immer:
Mich würde mal interessieren, wie ihr persönlich einen Sieg in Afghanistan definieren würdet.
Also: was müsste erreicht sein, um den Krieg gewonnen zu haben, bzw.: ist das überhaupt ein Konflikt ist, den man mit klar definiertem Ziel "gewinnen" kann?

Pescatore
04.01.2010, 12:01
Sieg bedeutet dass irgendein ortsansässiger Lakai die westlichen Befehle befolgt und seine Landsleute soweit im Griff hat dass die westlichen Konzerne ohne Störung und ohne Gefahr für Leib und Leben der Angestellten soviel Geld wie möglich aus dem Land pressen können. "Demokratie" und "Menschenrechte" sind für diesen Zustand entbehrlich.

Ingeborg
04.01.2010, 12:04
Unsere Jungs in FLieger packen und heim!

Buella
04.01.2010, 13:38
Unsere Jungs in FLieger packen und heim!

und dem Us-Government, ihrem Wurmfortsatz NATO und natürlich den fiskalischen Befehlsgebern von Wallstreet & Co einen kräftigen Tritt in ihren Allerwertesten!

Diesen Tritt müßte es jedes Mal geben, wenn sie für ihre Lügen beim Maul aufreißen das Wort u. A. "Terror" in den Mund nehmen!

:P

Widder58
04.01.2010, 13:42
Mich würde mal interessieren, wie ihr persönlich einen Sieg in Afghanistan definieren würdet.
Also: was müsste erreicht sein, um den Krieg gewonnen zu haben, bzw.: ist das überhaupt ein Konflikt ist, den man mit klar definiertem Ziel "gewinnen" kann?

Zuletzt musste ich darüber nachdenken, als ein Soldat bei Anne Will zu Gast war, der erzählte, daß es für deutsche Soldaten sehr schwer sei, die afghanische Mentalität zu verstehen, und sich folglich mehr Informationen und Schulungen wünschte.
So habe er z.B. gesehen, wie ein Mann auf offener Straße seine Frau geschlagen hat. "In Deutschland", meinte er dann, "verboten - in Afghanistan völlig normal." Dieser Soldat hat "Sieg in Afghanistan" offensichtlich nicht so interpretiert, daß dort zukünftig keine Frauen mehr geschlagen werden - was für uns im Westen als selbstverständliches Minimum gilt, und gelegentlich auch als eines der Ziele bezeichnet wird.

Mh: Völkerrechtlich legitimiert als Selbstverteidigungsakt der USA, wurden überhaupt wurden sehr unterschiedliche Zielsetzungen genannt. Offiziell ist das ja auch kein Krieg, sondern eine robuste und friedenserzwingende Stabilisierungsmission, mit der ISAF und der "Vereinigten Islamischen Front", bzw. der Afghanische Nationalarmee auf der einen Seite, und verschiedenen Gruppen und Individuen auf der anderen.
Taliban ausschalten, al-Qaida schwächen, Osama bin Laden fangen, den Nahen Osten demokratisieren, Pakistan retten, Frauenrechte durchsetzen usw.


http://www.welt.de/politik/article3712620/Wenn-wir-nicht-zum-Krieg-gehen-kommt-er-zu-uns.html

Wie auch immer:
Mich würde mal interessieren, wie ihr persönlich einen Sieg in Afghanistan definieren würdet.
Also: was müsste erreicht sein, um den Krieg gewonnen zu haben, bzw.: ist das überhaupt ein Konflikt ist, den man mit klar definiertem Ziel "gewinnen" kann?

Jeder Krieg ist bereits eine Niederlage - insbesondere, wenn sie auf eine Weise angezettelt werden, wie im Irak und Afghanistan geschehen.
Jeder Tote Soldat, jeder Krüppel, körperlich oder psychisch- ist das Produkt einer Kriegsindustrie, die in Militärschulen euphorisch beginnt und auf dem Schlachtfeld
desillussioniert endet - wers überlebt.
Gewinner sind die Protagonisten, Kriegshetzer die sich am Krieg bereichern. Eine besondere Perversität liegt darin, dass für die Ziele von Kriegshetzern wie Cheney junge Menschen verheizt werden, die nur deswegen in der Army sind, weil es ihnen an Alternativen mangelt. Ihnen wird eingeredet für eine Sache zu kämpfen, die es in der Realität nicht gibt: Freiheit und Demokratie.
Frauenrechte und Schulen interessieren tatsächlich keine Sau. Diese Begriffe werden vorgeschoben um der Masse Gerechtigkeit zu suggerieren. Diese Begriffe sind beliebig interpretierbar. Vor allem unterscheiden sie sich jedoch in Theorie und Praxis.
Dieses schwammige Gebilde soll also in muslimische Staaten exportiert werden.
Was dabei herauskommt haben die Wahlen in Afghanistan gezeigt- eine neue Form der Korruption- und wer glaubt, das Wahlen im Westen nicht manipuliert werden, der irrt. Das beginnt bereits bei unterschiedlichen finanziellen Einsätzen im Wahlkampf und Verunglimpfung kleiner Parteien.
Die Ziele für Kriege sind andere. Sicherung der Pfründe, Erweiterung geostrategischer Gebiete, Aneignung von Resourcen, Bekämpfung politischer Gegner und nicht zuletzt Durchsetzung religiöser Wahnvorstellungen, vom Kreationisten und christlichen Fundamentalisten Bush über ultraorthodoxe Juden bis hin zum muslimisch-fundamentalitischen Extremismus.
Der Soldat im Zeichen einer heuchlerischen, verlogenen Gesellschaft vornehmlich als "american idiot" vergewaltigt für die Interessen der Kozerne und Großaktionäre und einen Clan von gut situierten Terrorbossen von Cheney bis Bin Laden.
Einen "Sieg" kann es nicht geben, es sei denn, man sieht Bürgerkrieg und Destabilisierung als Sieg. In Afghanistan ist der Zug lange abgefahren. Selbst größte Armeen erzielen keine Siege mehr, wie man sie noch bis 45 definieren konnte. Kriege sind nicht mehr lokal, somit sind auch Kriegsziele nicht mehr lokal definierbar. Die Tatsache, dass die USA in Duzenden von Konflikten und Kriegen seit 1945 keinen wirklichen Sieg eingefahren hat, zeigt, dass assymetrische Kriege mit herkömmlichen Vorstellungen nichts mehr zu tun haben. Bestenfalls regionlakonflikte gegen eine Miliz, z.B. Sri Lanka, sind eventuell noch auf diese Weise zu beenden. Ein Konflikt auf 3 Millionen Quadratkilometern wie zwischen Bagdad und Islamabad mit unzählig involvierten Religionen und unter Beteiligung von 300 Millionen Menschen ist nicht mit Siegen zu beenden.
Ein Sieg ist die Beendigung eines Krieges. Ein noch größerer Sieg wäre die Einsicht, einen neuen erst gar nicht anzufangen. Ein Krieg ist immer die Niederlage der Diplomatie zugunsten der Waffenindustrie und zum Schaden der Menschheit. Da die Dummheit nicht ausstirbt und die Skrupellosigkeit der Terroristen in den Chefetagen ausgeprägt ist, wird es immer wieder Inszenierungen geben, die zu Kriegen führen. Deren Ziel ist nicht die Verhinderung eines Krieges. Deren Sieg ist der Beginn eines Krieges. Somit sollte allen klar sein, wer der Feind der Menschheit ist.
fazit: Ein Sieg in Afghanistan, das ist, wenn der Westen verschwindet.

Senator74
05.01.2010, 18:36
Ähnlich wie im Irak,reinhauen und dann eine westliche Ordnung drüberstülpen,ob die Überlebenden das wollen oder nicht...Sarkasmus pur,ich weiß...

haihunter
06.01.2010, 17:33
Wie auch immer:
Mich würde mal interessieren, wie ihr persönlich einen Sieg in Afghanistan definieren würdet.
Also: was müsste erreicht sein, um den Krieg gewonnen zu haben, bzw.: ist das überhaupt ein Konflikt ist, den man mit klar definiertem Ziel "gewinnen" kann?

Für mich wäre es dann ein Sieg, wenn man keine Taliban- und Al Qaida-Aktivitäten mehr dort feststellen könnte und sich jeder dort überall frei, ungehindert und ohne Angst bewegen und auch die Frauen und Mädchen zur Schule gehen könnten.

Stanley_Beamish
06.01.2010, 17:42
Für mich wäre es dann ein Sieg, wenn man keine Taliban- und Al Qaida-Aktivitäten mehr dort feststellen könnte und sich jeder dort überall frei, ungehindert und ohne Angst bewegen und auch die Frauen und Mädchen zur Schule gehen könnten.

Dann bereite Dich schon mal innerlich auf eine Niederlage vor.

GG146
06.01.2010, 17:53
Wenn man die Frage auf den offiziellen Kriegsgrund zurückführt, müsste die Antwort eigentlich lauten, dass der Sieg gegen den Aggressor vom September 2001 dann erreicht ist, wenn er endgültig jede politische Macht in Afghanistan verloren hat.

Die tatsächlichen Kriegsziele werden ja nicht durch die ursprüngliche völkerrechtliche Notwehrsituation gedeckt, auch nicht die offiziell behaupteten Ziele wie Demokratie und Rechtsstaatlichkeit dort einzuführen. Die Notwehr ist beendet, wenn der Aggressor mit dem Verlust seiner politischen Macht für die Herausforderung bezahlt hat, ob seine Nachfolger an der Regierungsmacht Demokraten sind oder nicht, hat mit der Notwehrsituation nichts zu tun.

Widder58
06.01.2010, 18:03
Dann bereite Dich schon mal innerlich auf eine Niederlage vor.

Richtig, das ist völlig illusorisch. Bezeichned und erschreckend ist es, dass Derartiges den Menschen als realistisches Kriegsziel vorgekaukelt wird.

Tormentor
06.01.2010, 18:12
Vom Gedanken eines demokratischen Staates Afghanistan muss man sich ganz klar verabschieden,ebenso von Ideen wie Gleichberechtigung und Liberalismus. Diese Dinge sind vielen Afghanen nicht zu vermitteln,allein schon deshalb,weil es die Werte der Menschen sind,die ihr Land angegriffen haben und derzeit,ob man es so nennen will,oder nicht,die Besatzungsmacht stellen.

Das einzig halbwegs realistische Ziel wäre ein Afghanistan mit einem Präsidenten, der bei den meisten Volksstämmen (zwangsläufig auch bei den Paschtunen!) Zustimmung findet,sowie der Aufbau einer fähigen afghanischen Armee und Polizei, sodass die NATO-Truppen nicht mehr benötigt werden.

Auf gut deutsch: alles,worauf wir noch hoffen können,ist die Entstehung eines Marionettenregimes.


Doch all die Bemühungen sind hinfällig,wenn Pakistan sich nicht stabilisieren kann, was direkt damit zusammenhängt,was Indien tut,was mit dem Kaschmirkonflikt zusammenhängt,was mit China zu tun hat,...

Widder58
06.01.2010, 18:30
Vom Gedanken eines demokratischen Staates Afghanistan muss man sich ganz klar verabschieden,ebenso von Ideen wie Gleichberechtigung und Liberalismus. Diese Dinge sind vielen Afghanen nicht zu vermitteln,allein schon deshalb,weil es die Werte der Menschen sind,die ihr Land angegriffen haben und derzeit,ob man es so nennen will,oder nicht,die Besatzungsmacht stellen.

Das einzig halbwegs realistische Ziel wäre ein Afghanistan mit einem Präsidenten, der bei den meisten Volksstämmen (zwangsläufig auch bei den Paschtunen!) Zustimmung findet,sowie der Aufbau einer fähigen afghanischen Armee und Polizei, sodass die NATO-Truppen nicht mehr benötigt werden.

Auf gut deutsch: alles,worauf wir noch hoffen können,ist die Entstehung eines Marionettenregimes.


Doch all die Bemühungen sind hinfällig,wenn Pakistan sich nicht stabilisieren kann, was direkt damit zusammenhängt,was Indien tut,was mit dem Kaschmirkonflikt zusammenhängt,was mit China zu tun hat,...

Stellen wir uns noch einen vom Westen und insbesondere den Zionisten destabilisierten Iran in der Region vor, so dürfte jedem klar sein, dass die imperiale Expansions- und Angriffspolitik des Westens exorbitant gescheitert ist.
Wie man in 4 chaotisierten Staaten von Irak, Iran, Afghanistan bis Pakistan im Zusammenhang mit Mächten wie Russland, China, Indien und dem Westen dafür sorgen will, dass islamistischen Fundamentalisten kein Raum bleibt, abgesehen von jeder weiteren religiös motivierten Miliz aller Art, sollte an dieser Stelle jemand erklären. Wie auf diese Weise "ein Kampf gegen den Terror" gewonnen werden soll, ebenfalls. Überflüssig zu erwähnen, dass Worte wie "Sieg" in dem Zusammenhang völlig fehl am Platze sind.

EinDachs
06.01.2010, 18:49
Wie auch immer:
Mich würde mal interessieren, wie ihr persönlich einen Sieg in Afghanistan definieren würdet.
Also: was müsste erreicht sein, um den Krieg gewonnen zu haben, bzw.: ist das überhaupt ein Konflikt ist, den man mit klar definiertem Ziel "gewinnen" kann?

Sieg ist, dass man nicht verliert.

Wenn am Ende eine einigermaßen stabile, halbwegs demokratische afghanische Regierung den allergrößten Teil des Landes selbst kontrolliert, dann wär das ein Sieg.

Wahrscheinlich ist das ganze aber nicht sehr und kommen könnt es ohnehin erst in Jahren.

marc
06.01.2010, 19:00
Wenn am Ende eine einigermaßen stabile, halbwegs demokratische afghanische Regierung den allergrößten Teil des Landes selbst kontrolliert, dann wär das ein Sieg.

Ja, das mit der Demokratie ist doch aber auch so eine Sache - was machst du denn, wenn die demokratische Entscheidung zu einem Wertekanon führt, der im hiesigen Sprachgebrauch als "islamistisch" bezeichnet würde; oder wenn, noch allgemeiner, das Mehrheitsprinzip zu einer Drangsalierung von Minderheiten führt? Haben "wir" dann "gewonnen"? Im Irak, der jetzt angeblich demokratisiert wurde, ist die Situation von Christen schlechter denn je, und in Bosnien z.B. hat das Zusammenleben verschiedener Gruppierungen ... naja: unter dem Kaiser in Wien und dem Diktator Tito nicht unbedingt schlechter funktioniert, als nach dem Ende dieser antidemokratischen Gestalten.

Tormentor
06.01.2010, 21:11
Stellen wir uns noch einen vom Westen und insbesondere den Zionisten destabilisierten Iran in der Region vor, so dürfte jedem klar sein, dass die imperiale Expansions- und Angriffspolitik des Westens exorbitant gescheitert ist.
Wie man in 4 chaotisierten Staaten von Irak, Iran, Afghanistan bis Pakistan im Zusammenhang mit Mächten wie Russland, China, Indien und dem Westen dafür sorgen will, dass islamistischen Fundamentalisten kein Raum bleibt, abgesehen von jeder weiteren religiös motivierten Miliz aller Art, sollte an dieser Stelle jemand erklären. Wie auf diese Weise "ein Kampf gegen den Terror" gewonnen werden soll, ebenfalls. Überflüssig zu erwähnen, dass Worte wie "Sieg" in dem Zusammenhang völlig fehl am Platze sind.

Der Krieg gegen den Terror kann und soll nicht gewonnen werden,da sich der islamistische Terrorismus nach dem Fall des Ostblocks und der wirtschaftlichen Liberalisierung Chinas als einziges konstant verfügbares Feindbild etabliert hat. Da von ihm zudem noch konkrete Gefahr für jeden freheitsliebenden Bürger ausgeht, ist das das beste Feindbild,dass jemals erschaffen wurde.

Felix Krull
06.01.2010, 21:20
Der Sieg in Afghanistan wird aussehen, wie der 29. April 1975 in Saigon:

http://www.youtube.com/watch?v=MwmCPNid9Kk

:D

haihunter
07.01.2010, 10:22
Dann bereite Dich schon mal innerlich auf eine Niederlage vor.

Ja, mit der heutigen Strategie wird das nix. Entweder geht man da ganz massiv rein und gibt auch den Soldaten alles, was sie benötigen, insbesondere schwere Waffen und lässt sie damit dann auch kämpfen ohne gleich den Kadi befürchten zu müssen oder man sollte die Truppen dort zurückziehen. Den jetzigen Eiertanz so weiterzuführen bringt sicher nix.

haihunter
07.01.2010, 10:24
Die tatsächlichen Kriegsziele werden ja nicht durch die ursprüngliche völkerrechtliche Notwehrsituation gedeckt, ....

Was sind die "tatsächlichen Kriegsziele"??

haihunter
07.01.2010, 10:25
Der Krieg gegen den Terror kann und soll nicht gewonnen werden,da sich der islamistische Terrorismus nach dem Fall des Ostblocks und der wirtschaftlichen Liberalisierung Chinas als einziges konstant verfügbares Feindbild etabliert hat. Da von ihm zudem noch konkrete Gefahr für jeden freheitsliebenden Bürger ausgeht, ist das das beste Feindbild,dass jemals erschaffen wurde.

Der islamische Terrorismus wurde nicht erschaffen, das haben die Musel schon selber hinbekommen.

Lobo
07.01.2010, 10:28
Ein "Sieg in Afghanistan" wäre die völlige Auslöschung der dortigen Bevölkerung und eine erneute Besiedelung des Landes mit Volksdeutschen Wehrbauern. Das wäre ein Pfahl im Fleische der Barbarenhorden.

Gryphus
07.01.2010, 12:19
Die geplanten Pipelineleitungen und die Drogenherrschaft der Karsairegierung und des CIA müssen langfristig gesichert werden, dann könnte man das als Sieg der USA definieren. Aber zweiteres hat man auch heute schon ganz gut erreicht.

Quo vadis
07.01.2010, 12:21
Zuletzt musste ich darüber nachdenken, als ein Soldat bei Anne Will zu Gast war, der erzählte, daß es für deutsche Soldaten sehr schwer sei, die afghanische Mentalität zu verstehen, und sich folglich mehr Informationen und Schulungen wünschte.
So habe er z.B. gesehen, wie ein Mann auf offener Straße seine Frau geschlagen hat. "In Deutschland", meinte er dann, "verboten - in Afghanistan völlig normal."


Dieser Soldat war sicher ein Ronny aus Zwickau. Ich empfehle ihm mal nen Abstecher nach Hamburg Veddel oder Harburg. So kann er sich die Reisekosten an den Hindukusch sparen und hat auch den Beweis, dass öffentlich Frauen schlagen und ggf. "Ehrenmessern" auch in Deutschland was absolut normales sein kann.

Lobo
07.01.2010, 12:22
Die geplanten Pipelineleitungen und die Drogenherrschaft der Karsairegierung und des CIA müssen langfristig gesichert werden, dann könnte man das als Sieg der USA definieren. Aber zweiteres hat man auch heute schon ganz gut erreicht.

Freiheit siegt! :rolleyes:

Gryphus
07.01.2010, 12:29
Freiheit siegt! :rolleyes:

Unter den Taliban war der Drogenhandel weniger ausgeprägt als unter der Karsairegierung. :D

Tormentor
07.01.2010, 15:42
Der islamische Terrorismus wurde nicht erschaffen, das haben die Musel schon selber hinbekommen.

Zu einer konkreten Bedrohung wurde er erst durch die amerikanische Nahostpolitik und den europäischen Umgang mit islamischer Expansion und Zuwanderung.

Widder58
07.01.2010, 15:50
Zu einer konkreten Bedrohung wurde er erst durch die amerikanische Nahostpolitik und den europäischen Umgang mit islamischer Expansion und Zuwanderung.

Das ist korrekt. Islamischer Terrorismus war bis dato eine "innere Angelegenheit" unter Religionsgruppen, Milizen und Warlords. Erst westliche Interventionen und Einmischungen, bzw. Aktionen wie die der Russen, haben den Islamterror exportfähig gemacht. Bezeichnend, dass der Westen die Aktionen der Russen noch mit "Olympiaboykott" und Protesten "bestrafte" und dabei die Terrorgruppen von heute selbst aufbaute. Klassische Wespenneststrategie.

haihunter
07.01.2010, 18:25
Zu einer konkreten Bedrohung wurde er erst durch die amerikanische Nahostpolitik und den europäischen Umgang mit islamischer Expansion und Zuwanderung.

Die Musel und ihre Terroristen waren schon immer eine Bedrohung, da hat die amerikanische Nahostpolitik nix mit zu tun. Es ist einfach ein Kampf der Kulturen und der tobt schon seit Jahrhunderten.

Tormentor
08.01.2010, 01:08
Die Musel und ihre Terroristen waren schon immer eine Bedrohung, da hat die amerikanische Nahostpolitik nix mit zu tun. Es ist einfach ein Kampf der Kulturen und der tobt schon seit Jahrhunderten.

Das ist schlicht nicht wahr. Im 19. Jahrhundert machte man sich in Europa keine Gedanken über muslimische Attentäter vor der Haustür und frühere Konflikte beschränkten sich darauf,dass Armeen Gebiete zu erobern versuchten. Neu ist, dass Attentäter in fremde Länder geschickt werden und das westliche Staaten eine Ausbreitung radikaler Religiosität,eingeschleppt durch kulturfremde Immigranten, zulassen.

Der Islamismus wurde zum Weltproblem,als die weltlich geprägten Ideologien im Nahen Osten unpopulär wurden,der Glaube als verbindendes Merkmal für Befreiungskriege in der Dritten Welt entdeckt wurde und die Amerikaner in Ländern, die die heiligen Stätten des Islam beherbergen,ihre Zelte aufschlugen.

haihunter
08.01.2010, 12:16
Das ist schlicht nicht wahr. Im 19. Jahrhundert machte man sich in Europa keine Gedanken über muslimische Attentäter vor der Haustür und frühere Konflikte beschränkten sich darauf,dass Armeen Gebiete zu erobern versuchten. Neu ist, dass Attentäter in fremde Länder geschickt werden und das westliche Staaten eine Ausbreitung radikaler Religiosität,eingeschleppt durch kulturfremde Immigranten, zulassen.

Der Islamismus wurde zum Weltproblem,als die weltlich geprägten Ideologien im Nahen Osten unpopulär wurden,der Glaube als verbindendes Merkmal für Befreiungskriege in der Dritten Welt entdeckt wurde und die Amerikaner in Ländern, die die heiligen Stätten des Islam beherbergen,ihre Zelte aufschlugen.

Ist definitiv falsch, was du hier schreibst. Es gibt seit Jahrhunderten Konflikte zwischen dem "Westen" und den Moslems. Nur fanden die damals meistens in den Regionen statt, wo die Musel in grosser Zahl leben, insbesondere im "Heiligen Land" gab es immer wieder Pogrome und Verbrechen an Juden.

Ist Dir schon mal aufgefallen, dass man heute viel schneller und einfacher reisen kann als im 19. Jahrhundert? Das ist der Grund, warum wir heute auch in unseren Ländern damit konfrontiert werden. Ein 9/11 war im 19. Jahrhundert halt nicht möglich, weil es keine Flugzeuge gab. Dafür haben die Musel "Ungläubige" im Nahen Osten abgeschlachtet. Heute dagegen ist es leider sehr einfach zu uns zu kommen. Es ist der Islam mit seinem Weltherrschaftsanspruch, der die größte Gefahr seit Jahrhunderten darstellt!

Tormentor
08.01.2010, 12:28
Ist definitiv falsch, was du hier schreibst. Es gibt seit Jahrhunderten Konflikte zwischen dem "Westen" und den Moslems. Nur fanden die damals meistens in den Regionen statt, wo die Musel in grosser Zahl leben, insbesondere im "Heiligen Land" gab es immer wieder Pogrome und Verbrechen an Juden.

Ist Dir schon mal aufgefallen, dass man heute viel schneller und einfacher reisen kann als im 19. Jahrhundert? Das ist der Grund, warum wir heute auch in unseren Ländern damit konfrontiert werden. Ein 9/11 war im 19. Jahrhundert halt nicht möglich, weil es keine Flugzeuge gab. Dafür haben die Musel "Ungläubige" im Nahen Osten abgeschlachtet. Heute dagegen ist es leider sehr einfach zu uns zu kommen. Es ist der Islam mit seinem Weltherrschaftsanspruch, der die größte Gefahr seit Jahrhunderten darstellt!

Das ist mir zu verallgemeinernd. Dass die Kreuzzüge machtpolitischer Natur waren,ist inzwischen allgemein bekannt,ob die Gegner,die man am Vordringen hindern wollte,jetzt Moslems,Baal-Anhänger oder Angehörige von Naturreligionen waren,spielte keine Rolle,Ungläubige waren sie in den Augen der Kirche ja sowieso. Verbrechen an Juden gab es auch in Europa,das hat bei den Christen niemanden interessiert,ob in Jerusalem ein paar davon umkommen,oder nicht.

Die Reisemöglichkeiten sind nur der Grund dafür,dass die Terroristen so schnell vor Ort sein können. Die Erklärung,warum sie das tun und welche Ereignisse dieses kranke Phänomen Islamismus überhaupt so groß haben werden lassen, lieferst du nicht.

haihunter
08.01.2010, 12:37
Die Reisemöglichkeiten sind nur der Grund dafür,dass die Terroristen so schnell vor Ort sein können. Die Erklärung,warum sie das tun und welche Ereignisse dieses kranke Phänomen Islamismus überhaupt so groß haben werden lassen, lieferst du nicht.

Doch, die Erklärung habe ich schon geliefert: es ist der Weltherrschaftsanspruch des Islam. Die haben ja auch laut Koran das Recht, Ungläubige zu töten, wo immer sie sie antreffen.

Tormentor
08.01.2010, 15:55
Doch, die Erklärung habe ich schon geliefert: es ist der Weltherrschaftsanspruch des Islam. Die haben ja auch laut Koran das Recht, Ungläubige zu töten, wo immer sie sie antreffen.

Du machst es dir zu leicht. Warum sprengt sich kein Anführer der Extremisten persönlich in die Luft? Warum versuchen Leute,denen es um nichts als das Himmelsreich geht,die Kontrolle über ganze Landstriche zu erhalten,die Wirtschaft dort zu kontrollieren,eigene "Polizei"-Einheiten aufzubauen,etc?

Früher versammelte man willige Kämpfer eben mit marxistischen Parolen um sich, heute mit religiösen. Du machst einen riesigen Fehler,wenn du den Islamismus von ganz weltlichen Aspekten wie Gier nach Macht trennst. Es existieren Unterschiede zwischen stinknormalen Warlords und religiösen Eiferern,aber letztlich geht es um Macht und um Kontrolle. Wer das nicht sieht,begeht eine Fehleinschätzung,die gefährlich sein kann.

haihunter
08.01.2010, 16:55
Du machst es dir zu leicht. Warum sprengt sich kein Anführer der Extremisten persönlich in die Luft?

Weil die Terroristen dann führungslos wären und die Anführer wahrscheinlich wissen, dass es nix ist mit den 72 Jungfrauen.



Warum versuchen Leute,denen es um nichts als das Himmelsreich geht,die Kontrolle über ganze Landstriche zu erhalten,die Wirtschaft dort zu kontrollieren,eigene "Polizei"-Einheiten aufzubauen,etc?

Weil man solche Machtregime, die man durch Terror und Krieg errichtet hat, eben auch nur durch einen starken Repressionsapparat aufrecht erhalten kann. Das widerspricht in keiner Weise dem, was ich gesagt habe. Im Gegenteil: es manifestiert meine Aussage.



Früher versammelte man willige Kämpfer eben mit marxistischen Parolen um sich, heute mit religiösen. Du machst einen riesigen Fehler,wenn du den Islamismus von ganz weltlichen Aspekten wie Gier nach Macht trennst. Es existieren Unterschiede zwischen stinknormalen Warlords und religiösen Eiferern,aber letztlich geht es um Macht und um Kontrolle. Wer das nicht sieht,begeht eine Fehleinschätzung,die gefährlich sein kann.

Ich glaube Du hast meinen Beitrag nicht richtig verstanden. Es geht hier doch ganz klar darum, dass die Musel den Westen, und auch den Rest der Welt, unter ihre Kontrolle bringen wollen. Dass da weltliche Aspekte wie Machtgier, Prestige, Geld etc. auch eine Rolle spielen ist doch klar. Mir geht es aber mehr um die Fundamente, auf denen diese "weltliche Gier", diese Machtgeilheit, dieser unverschämte Expansionsdrang basiert - und dieses Fundament ist klar und eindeutig der Islam.

Tormentor
08.01.2010, 21:50
Weil die Terroristen dann führungslos wären und die Anführer wahrscheinlich wissen, dass es nix ist mit den 72 Jungfrauen.


Genau darauf wollte ich hinaus.




Weil man solche Machtregime, die man durch Terror und Krieg errichtet hat, eben auch nur durch einen starken Repressionsapparat aufrecht erhalten kann. Das widerspricht in keiner Weise dem, was ich gesagt habe. Im Gegenteil: es manifestiert meine Aussage.


Nein,tut es nicht. Es kann deine Aussage ergänzen,wenn du so willst. Dass muslimische Extremisten ihre Macht auf die selbe Art und Weise sichern wollen, wie faschistische/sozialistische/sonstige Regimes auch,sagt nicht,dass der Islam die Ursache für ihr Handeln ist. Er ist vielmehr ein eleganter Weg,da sich mit dem Koran solche Formen der Repressalien gut begründen lassen.




Ich glaube Du hast meinen Beitrag nicht richtig verstanden. Es geht hier doch ganz klar darum, dass die Musel den Westen, und auch den Rest der Welt, unter ihre Kontrolle bringen wollen. Dass da weltliche Aspekte wie Machtgier, Prestige, Geld etc. auch eine Rolle spielen ist doch klar. Mir geht es aber mehr um die Fundamente, auf denen diese "weltliche Gier", diese Machtgeilheit, dieser unverschämte Expansionsdrang basiert - und dieses Fundament ist klar und eindeutig der Islam.

Wie gesagt,wir sind uns ja schon einig,dass die obersten Führer offenbar nicht hinter ihren Predigen stehen,mit denen sie Idioten um sich scharen. Ob man daraufhin den Islam noch als DIE Ursache sehen kann,ist fraglich. Er macht es den Eiferern von seinem Wesen her auf jeden Fall leicht.

KaRol
15.01.2010, 11:21
Hi all,

ich schließe mich mal diesem Strang an und veröffentliche folgende Aussage des afghan. Gouverneurs von Kundus:

http://www.stern.de/politik/ausland/einsatz-in-kundus-gouverneur-kritisiert-bundeswehr-als-wirkungslos-1535773.html


Schön, das mal jemand klar sagt, was von unseren Jungs bzw. unserer Regierung
im Krisengebiet gehalten wird.....nämlich nicht viel!

Peinlich für uns, wenn die Afghanen jetzt schon die ungeliebten US-Militärs lieber sehen als unsere Aufbautruppe.....


KaRol