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Vollständige Version anzeigen : DDR-Nostalgie



Leila
24.12.2009, 13:44
Diesen Strang widme ich allen Menschen, die in der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik aufwuchsen.

Tausend Dinge hinderten mich bis heute daran, nach Berlin zu fahren: das Studium, die Arbeit, die Mutterpflichten, aber auch Krankheiten oder zeitweiliger Geldmangel. Niemals aber meine mangelnde Neugierde. Da ich bis zum Tage des Mauerfalls nicht einen einzigen Ostdeutschen persönlich kannte, war ich, um dennoch etwas über das mir unheimlich erscheinende Land zu erfahren, auf Bücher und Zeitungsartikel angewiesen. Vergangenen Dienstag las ich in der Neuen Zürcher Zeitung einen Artikel mit dem Titel: „Auf dem Müll“ (http://www.nzz.ch/nachrichten/kultur/literatur/auf_dem_muell_1.4306571.html), welchen ich jedem hier ans Herz lege. Unbedingt zur Kenntnis sollten auch die z.Z. zwei Kommentare genommen werden.

Mit einem lieben Gruß

Leila

bernhard44
24.12.2009, 14:15
kann ich so nicht stehen lassen! Wer gute Bücher mag, dem ist egal wo sie gedruckt wurden. Nur weil da eine "DDR" Verlag der Herausgeber war, bleibt ein gutes Buch ein gutes Buch! Wer so etwas wegschmeißt ist ein Barbar oder einfach nur dumm!
Natürlich gab es auch Propaganda-Müll und ideologisch geprägte "Schwarten! Wer sich gruseln wollte, hat sie behalten, der Rest ging den Weg in den Container.

Apotheos
25.12.2009, 07:43
Natürlich gab es auch Propaganda-Müll und ideologisch geprägte "Schwarten! Wer sich gruseln wollte, hat sie behalten, der Rest ging den Weg in den Container.

Die gibt es in der BRD aber auch zu genüge. Nur, weil sie sich unter dem Deckmantel der bürgerlichen Freiheit verbergen, ist das nicht vollkommen anders. Wenn ein Obama den Friedensnobelpreis bekommt, obwohl er seine Kriegsarmee nochmal schön aufstockt, dann scheint die Perspektive von so manchen Individuen arg ideologisiert zu sein. Und, wenn manche Menschen Obama total toll finden, den Herrn Bush aber prinzipiell abgelehnt haben und nicht erkennen, dass Obama viele Dinge genauso handhabt wie Bush, nur mit Charisma, dann ist man nicht weniger verblendet und linientreu, als so mancher STASI-Funktionär. Auch in der bürgerlichen Gesellschaft gibt es eine bürgerliche - das heißt ideologische ( ! ) - Zivilgesellschaft. Wir leben mit mehr Freiheiten, aber ebenfalls in vielen Belangen deutlich ideologisiert.

FranzKonz
25.12.2009, 11:57
kann ich so nicht stehen lassen! Wer gute Bücher mag, dem ist egal wo sie gedruckt wurden. Nur weil da eine "DDR" Verlag der Herausgeber war, bleibt ein gutes Buch ein gutes Buch! Wer so etwas wegschmeißt ist ein Barbar oder einfach nur dumm!
Natürlich gab es auch Propaganda-Müll und ideologisch geprägte "Schwarten! Wer sich gruseln wollte, hat sie behalten, der Rest ging den Weg in den Container.

Mein Taschenbuch der Physik aus dem Fachbuchverlag Leipzig ist ein solches gutes Buch. Immer in Reichweite und allmählich ziemlich zerfleddert. Wegen meiner Notizen und Hervorhebungen unersetzlich.

mabac
25.12.2009, 18:48
Diesen Strang widme ich allen Menschen, die in der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik aufwuchsen.


Völlig unnötig, in diesem Zusammenhang, den Büchern, über den Untergang der DDR herumzuheulen.


Wie gefährlich es aber sein konnte, Orwell zu lesen, zeigte sich nicht zuletzt im "Leseland DDR". Im Oktober 1978 verurteilte das Bezirksgericht von Karl-Marx-Stadt einen 27 Jahre alten Diplom-Theologen zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und vier Monaten. Er hatte "1984" gelesen und an Bekannte verliehen.
http://www.welt.de/kultur/article3883735/Wer-Orwells-1984-las-wanderte-in-den-DDR-Knast.html

Kreuzbube
26.12.2009, 19:09
kann ich so nicht stehen lassen! Wer gute Bücher mag, dem ist egal wo sie gedruckt wurden. Nur weil da eine "DDR" Verlag der Herausgeber war, bleibt ein gutes Buch ein gutes Buch! Wer so etwas wegschmeißt ist ein Barbar oder einfach nur dumm!
Natürlich gab es auch Propaganda-Müll und ideologisch geprägte "Schwarten! Wer sich gruseln wollte, hat sie behalten, der Rest ging den Weg in den Container.

Schön, daß Du trotz Deiner Erfahrungen eine objektive Weltsicht behalten hast. Ich habe auch noch meine ganzen Kinder-und Jugendbücher - schon aus Erinnerungs-und Nostalgiegründen. Die Abenteuerromane von Robinson Crusoe bis Jules Verne waren sowieso identisch; und die meisten Sachbücher auch nicht schlecht!:)

henriof9
26.12.2009, 19:38
Mein Taschenbuch der Physik aus dem Fachbuchverlag Leipzig ist ein solches gutes Buch. Immer in Reichweite und allmählich ziemlich zerfleddert. Wegen meiner Notizen und Hervorhebungen unersetzlich.

Meine Zauberfee hat sich immer von ihrer Großmutter die Bücher aus dem Haus des Lehrers mitbringen lassen weil die in Sachen Schulbildung um einiges besser waren.
Ich erinnere mich zumindest an " Formeln und Tabellen " und an Chemie- und Russischbücher.:]

Leider hatte sich nicht die Möglichkeit selbst überhaupt irgendetwas mitzunehmen und am meisten bedauerte sie dabei ihre Bücher.