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Vollständige Version anzeigen : Bundesregierung will Schienenetz stark ausbauen



Hexemer
24.12.2009, 13:24
Ramsauer sagte, wenn ein Kollaps auf den Straßen vermieden werden solle, müsse dieser Zuwachs "möglichst vollständig auf die Schiene" gebracht werden. Das werde viel Geld kosten und nicht ohne Widerstände vonstattengehen. "Es schreien zwar alle nach mehr Schiene. Wenn es aber konkret wird, gibt es vor Ort genau die gleichen intensiven Widerstände wie beim Bau einer Autobahn oder eines Kraftwerks", sagte der Minister. Um eine Blockade wichtiger Projekte sowie Preisexplosionen zu verhindern, wolle er dennoch nicht weniger, sondern mehr Mitspracherechte der Bürger.

Quelle und Fortsetzung: http://www.tagesschau.de/inland/bahnchaos104.html

Leere Versprechungen zu Weihnachten?

Gawen
24.12.2009, 13:55
Eher die Erkenntnis, daß Lithium-Batterie-Autos teuer werden und Schienenfahrzeuge sich leichter elektrifizieren lassen.

Paul Felz
24.12.2009, 14:03
Allein der Güterverkehr in Deutschland wird nach Expertenangaben bis zur Mitte dieses Jahrhunderts um 50 Prozent zunehmen.

Ja klar, vorausgesetzt, die Wirtschaft steigt so gewaltig an wie jetzt :rolleyes: Der Güterverkehr ist drastisch gesunken, nicht gestiegen.

Selbst wenn, warum sollte ein Spediteur die fast doppelt so teure Bahn nutzen, die selbst ohne Verspätung viermal so lange braucht wie ein LKW im Dauerstau?

dimu
24.12.2009, 14:12
.
der gesamte saftladen ist doch nur eine einzige lachnummer.

sie sollen erstmal ihren maroden und abgewirtschafteten gammelbetrieb auf vordermann bringen, eh sie eine derartige schnapsidee verwirklichen.

der bekannte begriff:
"pünktlich wie die bahn" stammt aus längst vergangenen urzeiten.

.

romeo1
25.12.2009, 08:07
Wenn man sich die extreme Streckenausdünnung und die permanenten Preiserhöhungen der Bahn betrachtet, dann ist da gewaltig etwas schief gelaufen. Ich gehe deshalb davon aus, daß auch diesesmal nicht wirklich etwas gegen die weitere Streckenausdünnung der Bahn unternommen wird.

schastar
25.12.2009, 08:12
Ramsauer sagte, wenn ein Kollaps auf den Straßen vermieden werden solle, müsse dieser Zuwachs "möglichst vollständig auf die Schiene" gebracht werden. Das werde viel Geld kosten und nicht ohne Widerstände vonstattengehen. "Es schreien zwar alle nach mehr Schiene. Wenn es aber konkret wird, gibt es vor Ort genau die gleichen intensiven Widerstände wie beim Bau einer Autobahn oder eines Kraftwerks", sagte der Minister. Um eine Blockade wichtiger Projekte sowie Preisexplosionen zu verhindern, wolle er dennoch nicht weniger, sondern mehr Mitspracherechte der Bürger.

Quelle und Fortsetzung: http://www.tagesschau.de/inland/bahnchaos104.html

Leere Versprechungen zu Weihnachten?


Solange die Finanzierung über die Ticketpreise erfolgt spricht nicht viel dagegen.

Brotzeit
30.12.2009, 22:27
Was sollte bei den Preisen und der "Leistung" eine Kunden dazu bewegen noch / wieder mit der Bahn zusammen zu arbeiten ?????

Schaschlik
31.12.2009, 09:01
Was sollte bei den Preisen und der "Leistung" eine Kunden dazu bewegen noch / wieder mit der Bahn zusammen zu arbeiten ?????

Sorry das so sagen zu müssen, aber Autofahren ist nicht wirklich günstiger. Zum Beispiel kostet mich eine Fahrt nach Frankfurt am Main mit einem Kleinwagen schon an Sprit in etwa 30 Euro. Den Preis bekommt man bei der Bahn wenn man 5 Tage im Vorraus bucht. Bei Nutzung einer Bahncard 50 wirds nochmal 10 Euro billiger.

Dazu kommt beim Auto, dass man es erstmal haben muss, dass es regelmäßig gewartet werden muss, dass Kosten für Versicherung und Steuern schon anfallen, bevor man es genutzt hat. Alles in Allem ist Auto fahren sehr teuer und rechnet sich ggü. der Bahn erst ab bestimmten Laufleistungen oder wenn mehr als eine Person fahren sollen.

Dann natürlich ist es keine Frage: Auto kann auch sehr günstig sein wenn gleich mehrere Personen fahren und ein Auto "sowieso" das ganze Jahr über genutzt wird.


Wären nicht die hohen Fixkosten für ein Auto, hätte ich mir auch schon eins gekauft. Da ich aber nur etwa 4 mal im Jahr längere Reisen in D unternehme (meist alleine), lohnt es sich definitiv nicht. Für kurze Strecken nutze ich entweder ÖPNV oder leihe mir das Auto eines Bekannten (womit sich dieses besser rechnet).

Pünktlichkeit wird oft gegen die Bahn ins Felde geführt, aber auch dem kann man widersprechen: die längste jemals von mir erlebte Verspätung waren 50 Minuten und dafür bekam ich sogar noch Preisnachlass. Auf der Autobahn stand ich schon mehrere Stunden im Stau und das kostet mich sogar noch extra (Sprit).

So bleibt eigentlich nur der Vorteil des Tür-zu-Tür Transports beim Auto.



Muss halt jeder für sich selbst abwägen. Wenn man schaut, wieviele Leute die Bahn nutzen (besonders auf langen Strecken), so erscheint einem die Frage danach wer überhaupt noch Bahn fährt schon recht seltsam.

steffel
05.01.2010, 00:17
Sorry das so sagen zu müssen, aber Autofahren ist nicht wirklich günstiger. Zum Beispiel kostet mich eine Fahrt nach Frankfurt am Main mit einem Kleinwagen schon an Sprit in etwa 30 Euro. Den Preis bekommt man bei der Bahn wenn man 5 Tage im Vorraus bucht. Bei Nutzung einer Bahncard 50 wirds nochmal 10 Euro billiger.

Dazu kommt beim Auto, dass man es erstmal haben muss, dass es regelmäßig gewartet werden muss, dass Kosten für Versicherung und Steuern schon anfallen, bevor man es genutzt hat. Alles in Allem ist Auto fahren sehr teuer und rechnet sich ggü. der Bahn erst ab bestimmten Laufleistungen oder wenn mehr als eine Person fahren sollen.

Dann natürlich ist es keine Frage: Auto kann auch sehr günstig sein wenn gleich mehrere Personen fahren und ein Auto "sowieso" das ganze Jahr über genutzt wird.


Wären nicht die hohen Fixkosten für ein Auto, hätte ich mir auch schon eins gekauft. Da ich aber nur etwa 4 mal im Jahr längere Reisen in D unternehme (meist alleine), lohnt es sich definitiv nicht. Für kurze Strecken nutze ich entweder ÖPNV oder leihe mir das Auto eines Bekannten (womit sich dieses besser rechnet).

Pünktlichkeit wird oft gegen die Bahn ins Felde geführt, aber auch dem kann man widersprechen: die längste jemals von mir erlebte Verspätung waren 50 Minuten und dafür bekam ich sogar noch Preisnachlass. Auf der Autobahn stand ich schon mehrere Stunden im Stau und das kostet mich sogar noch extra (Sprit).

So bleibt eigentlich nur der Vorteil des Tür-zu-Tür Transports beim Auto.



Muss halt jeder für sich selbst abwägen. Wenn man schaut, wieviele Leute die Bahn nutzen (besonders auf langen Strecken), so erscheint einem die Frage danach wer überhaupt noch Bahn fährt schon recht seltsam.

Auch ich habe im Moment kein Auto; in Berlin ist der ÖPVN so gut ausgebaut, dass man gut darauf verzichten kann; hier kann man sich auch für wenig Geld (schon ab 24€ inkl. Vollkasko pro Tag) einen PKW mieten.
Es wäre gut, wenn in Deutschland endlich auch Fernbuslinien erlaubt wären, dann könnte man noch billiger als mit der Bahn verreisen, obwohl die Bahn, wenn man drei Tage vorausbucht, auch nicht besonders teuer ist.

Schaschlik
05.01.2010, 06:56
Auch ich habe im Moment kein Auto; in Berlin ist der ÖPVN so gut ausgebaut, dass man gut darauf verzichten kann; hier kann man sich auch für wenig Geld (schon ab 24€ inkl. Vollkasko pro Tag) einen PKW mieten.
Es wäre gut, wenn in Deutschland endlich auch Fernbuslinien erlaubt wären, dann könnte man noch billiger als mit der Bahn verreisen, obwohl die Bahn, wenn man drei Tage vorausbucht, auch nicht besonders teuer ist.


Wie gesagt, "teuer" muss man im Kontext betrachten. Ich hab schon einige Schnäppchenangebote für Autos bekommen und immer musste ich feststellen, dass mich ein Auto auch mittelfristig mehr kostet als es mir nutzt.

Wäre die KFZ-Steuer erheblich niedriger und dafür der Verbrauch höher belastet (z.B. durch Maut oder höhere Spritkosten), würde sich ein Auto für mich Wenigfahrer schon eher lohnen.


Und bevor wir deutschlandweiten Busverkehr erlauben (was ich begrüße), sollten wir auch über eine Art "nationale Koordinierungsstelle" für Nah- und Fernverkehr nachdenken. Ziel sollte eine gewissen Grundabdeckung an Fahrdienstleistungen sein, wofür der Staat Ausschreibungen macht (beim ÖPNV ist das teilweise schon so). Wo kein Angebot zustande kommt, sollte statistisch der Bedarf erhoben werden und aus allen Möglichkeiten die am Günstigsten zu realisierende gewählt und dann entsprechend subventioniert werden. Macht natürlich nur dann Sinn, wenn der zu erwartende Mobilitätsvorteil für die Betroffenen mehr wiegt als die Kosten der Subvention. Der Erfahrung nach kann so eine subvention sukzessive zurückgeschraubt werden, wenn sich ein regelmäßiges Publikum etabliert hat.

Mütterchen
05.01.2010, 07:09
Sorry das so sagen zu müssen, aber Autofahren ist nicht wirklich günstiger. Zum Beispiel kostet mich eine Fahrt nach Frankfurt am Main mit einem Kleinwagen schon an Sprit in etwa 30 Euro. Den Preis bekommt man bei der Bahn wenn man 5 Tage im Vorraus bucht. Bei Nutzung einer Bahncard 50 wirds nochmal 10 Euro billiger.

Dazu kommt beim Auto, dass man es erstmal haben muss, dass es regelmäßig gewartet werden muss, dass Kosten für Versicherung und Steuern schon anfallen, bevor man es genutzt hat. Alles in Allem ist Auto fahren sehr teuer und rechnet sich ggü. der Bahn erst ab bestimmten Laufleistungen oder wenn mehr als eine Person fahren sollen.

Dann natürlich ist es keine Frage: Auto kann auch sehr günstig sein wenn gleich mehrere Personen fahren und ein Auto "sowieso" das ganze Jahr über genutzt wird.


Wären nicht die hohen Fixkosten für ein Auto, hätte ich mir auch schon eins gekauft. Da ich aber nur etwa 4 mal im Jahr längere Reisen in D unternehme (meist alleine), lohnt es sich definitiv nicht. Für kurze Strecken nutze ich entweder ÖPNV oder leihe mir das Auto eines Bekannten (womit sich dieses besser rechnet).

Pünktlichkeit wird oft gegen die Bahn ins Felde geführt, aber auch dem kann man widersprechen: die längste jemals von mir erlebte Verspätung waren 50 Minuten und dafür bekam ich sogar noch Preisnachlass. Auf der Autobahn stand ich schon mehrere Stunden im Stau und das kostet mich sogar noch extra (Sprit).

So bleibt eigentlich nur der Vorteil des Tür-zu-Tür Transports beim Auto.



Muss halt jeder für sich selbst abwägen. Wenn man schaut, wieviele Leute die Bahn nutzen (besonders auf langen Strecken), so erscheint einem die Frage danach wer überhaupt noch Bahn fährt schon recht seltsam.

Es gibt neben den 100%igen Autofahrern und den überzeugten Bus/Bahn-Benutzern noch eine Mitte. Zu der ich gehöre. Ohne Auto zu sein, wäre schlicht unmöglich.
Und ganz ehrlich, jedes Mal, wenn ich die Bahn benutze, und das ist normalerweise für kürzere Strecken, etwa bis in die nächste Stadt -dann ist das ein Ärgernis. Dabei würde ich tatsächlich gerne öfter mal auf die Schiene umsteigen. Aber den Service und die Kundenfreundlichkeit der Bahn empfinde ich als abschreckend. Ich könnte jetzt jede Menge Beispiele anführen, möchte aber nicht zu lange im Text werden.

Zu den Zeiten, in denen ich noch regelmäßig Bahn gefahren bin - sehr viel und meistens längere Strecken - habe ich auch massenhaft Verspätungen erlebt und ständig dieses Bangen, den Anschlusszug auch noch zu erreichen. Meine längste Verspätung war übrigens über 12 Stunden. Und das war von Homburg/Saar nach Berlin. Aber das ist ja auch schon wirklich lange her. :)

George Rico
05.01.2010, 08:13
Pünktlichkeit wird oft gegen die Bahn ins Felde geführt, aber auch dem kann man widersprechen: die längste jemals von mir erlebte Verspätung waren 50 Minuten und dafür bekam ich sogar noch Preisnachlass. Auf der Autobahn stand ich schon mehrere Stunden im Stau und das kostet mich sogar noch extra (Sprit).


Du fährst anscheinend nicht regelmäßig mit der Bahn. Ich fahre jedes Wochenende rund 700km mit den Fernzügen der Bahn und habe schon so ziemlich alles erlebt, was einem als Bahnreisender wiederfahren kann. Verspätungen von bis zu 200 Minuten, ersatzlos gestrichene Züge, Umsteigen auf offener Strecke - all das hatte die Bahn schon in Petto. Zudem sind die hohen Preise eine Zumutung - hätte ich keine BC50, müsste ich jeden Monat 420 Euro abdrücken. Leider besitze ich zur Zeit keine Alternative, da ich mir noch kein eigenes Auto leisten kann.



---

henriof9
05.01.2010, 08:21
Sorry das so sagen zu müssen, aber Autofahren ist nicht wirklich günstiger. Zum Beispiel kostet mich eine Fahrt nach Frankfurt am Main mit einem Kleinwagen schon an Sprit in etwa 30 Euro. Den Preis bekommt man bei der Bahn wenn man 5 Tage im Vorraus bucht. Bei Nutzung einer Bahncard 50 wirds nochmal 10 Euro billiger.

Dazu kommt beim Auto, dass man es erstmal haben muss, dass es regelmäßig gewartet werden muss, dass Kosten für Versicherung und Steuern schon anfallen, bevor man es genutzt hat. Alles in Allem ist Auto fahren sehr teuer und rechnet sich ggü. der Bahn erst ab bestimmten Laufleistungen oder wenn mehr als eine Person fahren sollen.

Dann natürlich ist es keine Frage: Auto kann auch sehr günstig sein wenn gleich mehrere Personen fahren und ein Auto "sowieso" das ganze Jahr über genutzt wird.



Wobei man beim Auto aber auch die Bequemlichkeit sehen muß.
Wenn ich mir vorstelle z.B. gerade bei diesen Temperaturen auf den ÖPV oder die Bahn angewiesen zu sein- Nein Danke !
Und selbst wenn, wie hier in Berlin der Nahverkehr sehr gut ausgebaut ist, nicht jeder hat die U-Bahn, S-Bahn oder den Bus vor der Tür und bevor ich mich ins Gedrängle stürze sitze ich lieber gemütlich im Auto, höre Musik dabei und kann gemütlich eine Zigarette rauchen, selbst mitten im Stau.

Und bei größeren Entfernungen, welche man auch mit der Bahn bewältigen kann, am Ort selbst will ich unabhängig sein und dies bin ich nur mit dem Auto.
Seit dem ich meinen Führerschein besitze ( und das ist schon so einige Zeit her ) habe ich meinen Fuß lediglich in einen Autozug der Bahn gesetzt, ansonsten nie wieder. :)

Schaschlik
05.01.2010, 09:55
Du fährst anscheinend nicht regelmäßig mit der Bahn.


Zwischen 2002 und 2005 jedes WE zwischen Erfurt und Frankfurt; 2005-2007 jedes WE zwischen Erfurt und Hamburg. Seit 2007 jedes WE im Nahverkehr in Thüringen. Das sollte reichen.

Wie gesagt, längste Verspätung waren 50 Minuten und als ich bei der BW war hab ich einmal meinen Anschluss nicht bekommen, da wurde mir die Übernachtung im IC-Hotel in Fulda von der Bahn bezahlt.



Ich fahre jedes Wochenende rund 700km mit den Fernzügen der Bahn und habe schon so ziemlich alles erlebt, was einem als Bahnreisender wiederfahren kann. Verspätungen von bis zu 200 Minuten, ersatzlos gestrichene Züge, Umsteigen auf offener Strecke - all das hatte die Bahn schon in Petto.


Sowas ist aber ganz sicher nicht die Regel!



Zudem sind die hohen Preise eine Zumutung - hätte ich keine BC50, müsste ich jeden Monat 420 Euro abdrücken. Leider besitze ich zur Zeit keine Alternative, da ich mir noch kein eigenes Auto leisten kann.
---


Wäre das Auto tatsächlich günstiger (musst Du mal durchrechnen), dann empfehle ich Dir eine Kreditfinanzierung. Denn dazu ist Kredit ja eigentlich da: heute die Anschaffung zu erledigen, die es Dir morgen ermöglicht ein höheres Einkommen (oder geringere Kosten) zu erzielen.

Für mich lohnt sich ein Auto überhaupt nicht, die hohen Fixkosten machen es unrentabel.

Paul Felz
05.01.2010, 10:00
Wobei man beim Auto aber auch die Bequemlichkeit sehen muß.
Wenn ich mir vorstelle z.B. gerade bei diesen Temperaturen auf den ÖPV oder die Bahn angewiesen zu sein- Nein Danke !
Und selbst wenn, wie hier in Berlin der Nahverkehr sehr gut ausgebaut ist, nicht jeder hat die U-Bahn, S-Bahn oder den Bus vor der Tür und bevor ich mich ins Gedrängle stürze sitze ich lieber gemütlich im Auto, höre Musik dabei und kann gemütlich eine Zigarette rauchen, selbst mitten im Stau.

Und bei größeren Entfernungen, welche man auch mit der Bahn bewältigen kann, am Ort selbst will ich unabhängig sein und dies bin ich nur mit dem Auto.
Seit dem ich meinen Führerschein besitze ( und das ist schon so einige Zeit her ) habe ich meinen Fuß lediglich in einen Autozug der Bahn gesetzt, ansonsten nie wieder. :)

Interessant wird es mit sperrigem und/oder schwerem Gepäck. Ich stelle mir gerade vor, wie ich mit 6 Koffern voller Meßgeräte und Werkzeugen mit öffentlichen Verkehrsmitteln in ein Neubaugebiet kommen soll......

henriof9
05.01.2010, 10:06
Interessant wird es mit sperrigem und/oder schwerem Gepäck. Ich stelle mir gerade vor, wie ich mit 6 Koffern voller Meßgeräte und Werkzeugen mit öffentlichen Verkehrsmitteln in ein Neubaugebiet kommen soll......

Da reicht allein schon die Vorstellung des Wochendeinkaufs.
Voll bepackt mit Getränken, Kartoffeln und vielleicht auch noch Tierfutter; da kommt so richtig Freude auf. :D

Agano
05.01.2010, 10:08
Ramsauer sagte, wenn ein Kollaps auf den Straßen vermieden werden solle, müsse dieser Zuwachs "möglichst vollständig auf die Schiene" gebracht werden. Das werde viel Geld kosten und nicht ohne Widerstände vonstattengehen. "Es schreien zwar alle nach mehr Schiene. Wenn es aber konkret wird, gibt es vor Ort genau die gleichen intensiven Widerstände wie beim Bau einer Autobahn oder eines Kraftwerks", sagte der Minister. Um eine Blockade wichtiger Projekte sowie Preisexplosionen zu verhindern, wolle er dennoch nicht weniger, sondern mehr Mitspracherechte der Bürger.

Quelle und Fortsetzung: http://www.tagesschau.de/inland/bahnchaos104.html

Leere Versprechungen zu Weihnachten?die bahn ist privatisiert und das schienennetz wird von der bundesregierung ausgebaut? ach was! richard

Schaschlik
05.01.2010, 10:10
Wobei man beim Auto aber auch die Bequemlichkeit sehen muß.
Wenn ich mir vorstelle z.B. gerade bei diesen Temperaturen auf den ÖPV oder die Bahn angewiesen zu sein- Nein Danke !


Sicher, garkeine Frage! Und nichts anderes habe ich gesagt. Jeder muss das für sich selbst abwägen und dieser Luxus ist vielen so wichtig, dass sie dafür auch mehr bezahlen als für öffentliche Verkehrsmittel.



Und selbst wenn, wie hier in Berlin der Nahverkehr sehr gut ausgebaut ist, nicht jeder hat die U-Bahn, S-Bahn oder den Bus vor der Tür und bevor ich mich ins Gedrängle stürze sitze ich lieber gemütlich im Auto, höre Musik dabei und kann gemütlich eine Zigarette rauchen, selbst mitten im Stau.


Na gut, auf die Zigarette muss man im Zug verzichten, auf den Stau leider auch ;(



Und bei größeren Entfernungen, welche man auch mit der Bahn bewältigen kann, am Ort selbst will ich unabhängig sein und dies bin ich nur mit dem Auto.
Seit dem ich meinen Führerschein besitze ( und das ist schon so einige Zeit her ) habe ich meinen Fuß lediglich in einen Autozug der Bahn gesetzt, ansonsten nie wieder. :)


Ich habe auch einen Führerschein und ich bin auch schon sehr viel (beruflich) mit dem Auto gefahren. Zugfahren empfinde ich persönlich als komfortabler und ob ich zum Zug "hetzen" muss, hängt primär von meiner persönlichen Zeitplanung ab und nicht von der Bahn.

Auf jeden Fall kann ich mit der Bahn verlässlichere Aussagen treffen, wann ich am Zielort eintreffen werde, als wenn ich Auto fahre. Jeder der behauptet, er wäre mit dem Auto "pünktlich" oder er könne genau sagen, wann er die Strecke quer durch D geschafft hat ist entweder ein Träumer oder selbst noch nie richtig viel Auto gefahren. Und auch wenn ich Bekannte klagen höre, wie unpünktlich die Bahn und wie schlecht der Service doch wäre, hake ich gerne nach. Dann können sie sich garnicht mehr genau erinnern wann das letzte Mal Verspätung war, irgendwann im letzten Winter oder so. Vieles ist halt Bauchgefühl und wenn die Leute von ihren Gewohnheiten mal abweichen (müssen) ist alles plötzlich gaaaanz kompliziert.

Mehr als die Hälfte meiner Kollegen reisen mit dem Zug an (die meisten aus Sachsen) und außer im tiefsten Winter gibts defacto nie irgendwelche ernsthaften Probleme damit. An den Tagen wo die Bahn witterungsbedingt Schwierigkeiten hat, geht auf den Straßen auch so gut wie nichts mehr.


Zum "Service" kann ich nicht viel sagen, ich benutze die Automaten.

Schaschlik
05.01.2010, 10:13
Interessant wird es mit sperrigem und/oder schwerem Gepäck. Ich stelle mir gerade vor, wie ich mit 6 Koffern voller Meßgeräte und Werkzeugen mit öffentlichen Verkehrsmitteln in ein Neubaugebiet kommen soll......

Der öffentliche Personenverkehr ist i.d.R. ungeeignet für Gewerbetreibende, aber dafür ist er ja auch nicht da.

Wenn aber per Güterverkehr tausende Tonnen Baustoffe zur einer Großbaustelle transportiert werden, muss ich demnächst auch mal hintersinnig daherfragen, wie man sowas mit nem Kleintransporter bewegt ;)

Schaschlik
05.01.2010, 10:30
Es gibt neben den 100%igen Autofahrern und den überzeugten Bus/Bahn-Benutzern noch eine Mitte. Zu der ich gehöre. Ohne Auto zu sein, wäre schlicht unmöglich.
Und ganz ehrlich, jedes Mal, wenn ich die Bahn benutze, und das ist normalerweise für kürzere Strecken, etwa bis in die nächste Stadt -dann ist das ein Ärgernis. Dabei würde ich tatsächlich gerne öfter mal auf die Schiene umsteigen. Aber den Service und die Kundenfreundlichkeit der Bahn empfinde ich als abschreckend. Ich könnte jetzt jede Menge Beispiele anführen, möchte aber nicht zu lange im Text werden.

Welcher mangelhafte Service hält Dich konkret davon ab? Ich kanns nicht nachvollziehen. Brauchst Du etwa Hilfe um in den Zug einszuteigen (Rollstuhlfahrer) und es ist nie ein Bediensteter da, der Dir helfen könnte? Hat man Dir denn den Ticketkauf verweigert? Hat man Dich mal aus dem Zug rausgeworfen wegen irgendwelcher Nichtigkeiten? Wurdest Du vom Fahrkartenkontrolleur angeblafft, verächtlich gemacht und sonstwie unwürdig behandelt? Haben Dir Bedienstete etwa die Auskunft verweigert, wenn Du mal eine Frage hattest oder wurdest Du unhöflich behandelt?

Dann tut es mir wirklich leid! Und ich bin glücklich darüber, dass mir sowas NIEMALS passiert ist.



Zu den Zeiten, in denen ich noch regelmäßig Bahn gefahren bin - sehr viel und meistens längere Strecken - habe ich auch massenhaft Verspätungen erlebt und ständig dieses Bangen, den Anschlusszug auch noch zu erreichen.


Ständiges Bangen? Ich vermute zu wissen, was Du meinst: wenn man jedesmal schon laut Plan nur 5 Minuten zum Umsteigen hat, ist natürlich schon die kleinste Verspätung problematisch und man muss ggf. auf den darauf folgenden Anschlusszug warten. So ging es mir immer in Göttingen. Ich kam 5 nach um in Göttingen an und 9 nach um ging es weiter nach Hamburg. Den Anschluss verpassen hieß eine Stunde warten. Ärgerlich, keine Frage, aber was bedeutet das aus Sicht der Bahn? Für mich sind 4 Minuten Umstiegszeit kurz, der Bahnfahrer aus einer anderen Richtung kam vielleicht schon 20 vor um an und hat so jedesmal fast 30 Minuten Aufenthalt. Es liegt in der Natur der Sache, dass es in verschieden getakteten Systemen (verschiedene Strecken) auch unterschiedlich lange "Synchronisationszeiten" gibt. Dann muss man das prinzipiell auch in Kauf nehmen, die Fahrtzeit verlängert sich entsprechend der längsten möglichen Umstiegszeit.

Es ist also nicht wirklich ein "Makel" des Systems, wenn ich in Göttingen nur 4 oder 5 Minuten zum Umsteigen habe. Dann ist es ein Problem von Erwartungen an das System die es schon prinzipbedingt nicht erfüllen kann. Für jemanden mit solchen Erwartungen (wie zum Beispiel auch die Erwartung ein Transportmittel müsse prinzipiell geeignet sein den Einkauf zur Haustür zu bringen, ansonsten ist es per se untauglich) ist ein Auto wahrscheinlich besser geeignet.


edit: das wäre, als würde ich erwarten jedesmal eine Tankstelle vorzufinden, wenn der Tank des Autos leer ist. Real stelle ich mein Fahrverhalten darauf ein und weiß, dass ich rechtzeitig zum Tanken abfahren muss, auch dann, wenn ich gerade mal keine Lust habe oder unter Zeitdruck stehe. Eventuell muss ich sogar ne lange Wartezeit in Kauf nehmen oder habe sogar Pech, dass gerade das EC-Lesegerät des Tankwarts streikt und ich noch zur nächste Bank fahre um Geld zu holen. Sowas stellt doch auch niemand in Frage oder würde es "dem Auto" als Makel anlasten, oder?


Meine längste Verspätung war übrigens über 12 Stunden. Und das war von Homburg/Saar nach Berlin. Aber das ist ja auch schon wirklich lange her. :)

Über Nacht oder 12Stunden am Tag? Hat die ganze Fahrt 12h gedauert oder hast Du tatsächlich 12h an einem oder mehreren Bahnhöfen verbracht? Weil DAS wäre in der Tat nur sehr sehr schwer zu glauben.

Paul Felz
05.01.2010, 10:35
Da reicht allein schon die Vorstellung des Wochendeinkaufs.
Voll bepackt mit Getränken, Kartoffeln und vielleicht auch noch Tierfutter; da kommt so richtig Freude auf. :D

Ups, ich muß ja noch die Reste von Silvester entfernen....... Ob das alles in den Kofferraum paßt?

George Rico
05.01.2010, 10:56
Zwischen 2002 und 2005 jedes WE zwischen Erfurt und Frankfurt; 2005-2007 jedes WE zwischen Erfurt und Hamburg. Seit 2007 jedes WE im Nahverkehr in Thüringen. Das sollte reichen.

Gut, das reicht für den Anfang. ;) Ich entschuldige mich für meine Mutmaßung.



Wie gesagt, längste Verspätung waren 50 Minuten und als ich bei der BW war hab ich einmal meinen Anschluss nicht bekommen, da wurde mir die Übernachtung im IC-Hotel in Fulda von der Bahn bezahlt.

Wenn ich eine Entschädigung bekommen habe, bestand die bislang aus popeligen 5-Euro-Gutscheinen oder einem aufgewärmten Kaffee. Und ich habe meinen Anschluss schon sehr, sehr oft verpasst.



Sowas ist aber ganz sicher nicht die Regel!

Ich gebe zu, dass es auch Wochenenden gibt, an denen ich ohne Komplikationen an mein Ziel komme. Doch in rund 60% der Fälle hat mindestens ein Zug, mit dem ich fahren muss, Verspätung.



Wäre das Auto tatsächlich günstiger (musst Du mal durchrechnen), dann empfehle ich Dir eine Kreditfinanzierung. Denn dazu ist Kredit ja eigentlich da: heute die Anschaffung zu erledigen, die es Dir morgen ermöglicht ein höheres Einkommen (oder geringere Kosten) zu erzielen.

Für mich lohnt sich ein Auto überhaupt nicht, die hohen Fixkosten machen es unrentabel.
Danke für den Tip, aber ich werde spätestens ab Sommer '10 endlich Geld verdienen, so dass ich die verbleibenden sechs Monate auch noch durchstehen werde.



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Senator74
05.01.2010, 11:33
Gut, das reicht für den Anfang. ;) Ich entschuldige mich für meine Mutmaßung.


Wenn ich eine Entschädigung bekommen habe, bestand die bislang aus popeligen 5-Euro-Gutscheinen oder einem aufgewärmten Kaffee. Und ich habe meinen Anschluss schon sehr, sehr oft verpasst.


Ich gebe zu, dass es auch Wochenenden gibt, an denen ich ohne Komplikationen an mein Ziel komme. Doch in rund 60% der Fälle hat mindestens ein Zug, mit dem ich fahren muss, Verspätung.


Danke für den Tip, aber ich werde spätestens ab Sommer '10 endlich Geld verdienen, so dass ich die verbleibenden sechs Monate auch noch durchstehen werde.



---

Wo bitte liegen die Stärken der BAHN? Bei Gütern oder Personen-Transport??

George Rico
05.01.2010, 11:47
Wo bitte liegen die Stärken der BAHN? Bei Gütern oder Personen-Transport??

Die Stärken der Bahn liegen meines Erachtens nach vor allem im Gütertransport sowie im gut ausgebauten und modernen Nahverkehrsnetz, was sich unter anderem auch durch eine hohe Pünktlichkeitsquote der Züge auszeichnet. Besitzer eine Monatskarte erhalten viel Mobilität für vergleichsweise wenig Geld. Nur beim Fernverkehr sieht's düster aus - hier krankt die Bahn vor allem daran, dass das Netz jehrzehntelang nicht modernisiert wurde, was aktuell zu vielen Baustellen und Verspätungen führt. Zudem sind die Fahrkarten ohne BC50 schlicht zu teuer.



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Mütterchen
05.01.2010, 11:53
Welcher mangelhafte Service hält Dich konkret davon ab? Ich kanns nicht nachvollziehen. Brauchst Du etwa Hilfe um in den Zug einszuteigen (Rollstuhlfahrer) und es ist nie ein Bediensteter da, der Dir helfen könnte? Hat man Dir denn den Ticketkauf verweigert? Hat man Dich mal aus dem Zug rausgeworfen wegen irgendwelcher Nichtigkeiten? Wurdest Du vom Fahrkartenkontrolleur angeblafft, verächtlich gemacht und sonstwie unwürdig behandelt? Haben Dir Bedienstete etwa die Auskunft verweigert, wenn Du mal eine Frage hattest oder wurdest Du unhöflich behandelt?

Dann tut es mir wirklich leid! Und ich bin glücklich darüber, dass mir sowas NIEMALS passiert ist.

Schaschlik, ich möchte gerne mal mit dir abklären, ob du auf abweichende Meinung wirklich so gereizt reagierst, wie mir das auch vorkommt, oder ob das ein Missverständnis ist.

Deine oben gestellten Fragen kann ich bis auf " die Auskunft verweigert" und " Hilfe als Rollstuhlfahrer" bejahen. Und ich kann dir versichern, dass ich kein sehr pingeliger Mensch bin, der hofiert werden möchte.




Ständiges Bangen? Ich vermute zu wissen, was Du meinst: wenn man jedesmal schon laut Plan nur 5 Minuten zum Umsteigen hat, ist natürlich schon die kleinste Verspätung problematisch und man muss ggf. auf den darauf folgenden Anschlusszug warten. So ging es mir immer in Göttingen. Ich kam 5 nach um in Göttingen an und 9 nach um ging es weiter nach Hamburg. Den Anschluss verpassen hieß eine Stunde warten. Ärgerlich, keine Frage, aber was bedeutet das aus Sicht der Bahn? Für mich sind 4 Minuten Umstiegszeit kurz, der Bahnfahrer aus einer anderen Richtung kam vielleicht schon 20 vor um an und hat so jedesmal fast 30 Minuten Aufenthalt. Es liegt in der Natur der Sache, dass es in verschieden getakteten Systemen (verschiedene Strecken) auch unterschiedlich lange "Synchronisationszeiten" gibt. Dann muss man das prinzipiell auch in Kauf nehmen, die Fahrtzeit verlängert sich entsprechend der längsten möglichen Umstiegszeit.



Naja, das sehe ich etwas anders. Ich kaufe die Fahrkarten ja nicht mit der Option, dass ich evtl. den Anschlusszug erwische, sondern man sichert mir mit dem Kauf der Fahrkarten ja eigentlich diese Verbindung zu. Ich habe ja auch im Anschlusszug einen reservierten Platz bezahlt .




...
edit: das wäre, als würde ich erwarten jedesmal eine Tankstelle vorzufinden, wenn der Tank des Autos leer ist.....

Für mich ist das eher so, dass ich erwarten kann, an der Tankstelle auch direkt auftanken und weiterfahren zu dürfen.




Über Nacht oder 12Stunden am Tag? Hat die ganze Fahrt 12h gedauert oder hast Du tatsächlich 12h an einem oder mehreren Bahnhöfen verbracht? Weil DAS wäre in der Tat nur sehr sehr schwer zu glauben.

An diesem Abend stieg ich in Homburg/Saar in den Zug. Und unterwegs gab es Probleme - keine Ahnung, welche genau. Jedenfalls hieß es aussteigen und auf den Ersatzzug warten. Ich kann dir nicht mehr sagen, welcher Bahnhof es war, an dem ich mir zum ersten Mal Stunden die Beine in den Bauch stand. Es wäre ja schon leichter gewesen, die Fahrgäste zu informieren, dass die Weiterfahrt noch lange dauern würde - dann wäre ich wenigstens in die Wartehalle oder in ein Café gegangen. Nur, das konnte oder wollte niemand sagen. Und so standen wir in der Kälte, neben uns noch eine Frau mit zwei kleinen Kindern- eines davon ein Baby. Mein heutiger Mann und damaliger Freund hatte seine Jacke ausgezogen, damit die Frau ihr Kleinkind auf einer Bank ein wenig schlafen legen konnte, weil sie ja schon das Baby im Arm hatte.
In Frankfurt stiegen wir dann in den Zug nach Berlin um, aber auch dieser Zug fuhr erst Stunden später tatsächlich los. Was da los war, weiß ich nicht. Ich weiß noch, wie morgens ein Mann im Anzug aus seinem Schlafabteil kam - er hatte dem Schaffner einen Weckauftrag gegeben - munter und fröhlich in dem Glauben, wir würden innerhalb der nächsten Stunde Berlin erreichen. Der arme Mann war total geschockt, als er erfuhr, wo wir uns befanden. Und der Zug zuckelte weiter, immer wieder musste er anhalten und warten und warten und anhalten.
Die Verspätung war mindestens 12 Stunden, ob du mir das jetzt glaubst oder nicht. Wir kamen am späten Nachmittag an und hätten noch vor Morgengrauen die Stadt erreichen müssen. Mein Freund hat damals ein Vorstellungsgespräch wegen der Verspätung verpasst.
Die Stelle hat er dann aber trotzdem bekommen.:)

Schaschlik
05.01.2010, 12:18
Schaschlik, ich möchte gerne mal mit dir abklären, ob du auf abweichende Meinung wirklich so gereizt reagierst, wie mir das auch vorkommt, oder ob das ein Missverständnis ist.

Das "klingt" nur so, ich schreibe immer etwas bissig, sorry wenns missverstanden wird.



Deine oben gestellten Fragen kann ich bis auf " die Auskunft verweigert" und " Hilfe als Rollstuhlfahrer" bejahen. Und ich kann dir versichern, dass ich kein sehr pingeliger Mensch bin, der hofiert werden möchte.


Echt? Das ist natürlich nicht entschuldbar. Allerdings bleib ich dabei, sowas ist ganz sicher eine große Ausnahme.



Naja, das sehe ich etwas anders. Ich kaufe die Fahrkarten ja nicht mit der Option, dass ich evtl. den Anschlusszug erwische, sondern man sichert mir mit dem Kauf der Fahrkarten ja eigentlich diese Verbindung zu. Ich habe ja auch im Anschlusszug einen reservierten Platz bezahlt .


Moment, wenn Du eine Fahrkarte konkret für einen bestimmten Zug kaufst (Zugbindung) und auch noch eine Sitzplatzreservierung hast, dann ist diese entweder in den neuen Zug übertragbar oder Du bekommst Dein Geld zurück. Das ist sicher nur ein schwacher Trost wenn man den Sitzplatz unbedingt braucht, aber es ist nicht so, dass Du für etwas bezahlst was Du dann nicht bekommst.

Bei ungebundenen Fahrkarten wird Dir nur die Beförderung vom Start zum Zielpunkt zugesichert, nicht mehr und nicht weniger. Bei der Wahl der konkreten Verbindung bist Du dann frei.

Und wie gesagt: hast Du eine Fahrkarte mit Zugbindung und einer der Züge wird durch die Bahn verschuldet verpasst, wird die Zugbindung anschließend aufgehoben und Du kannst die restliche Strecke nach Deiner Wahl fahren. Ist zwar auch nur ein schwacher Trost, aber immerhin bekommst Du für das billige gebundene Ticket die teure freie Zugwahl. Das ist als würdest Du DSL 6000 beauftragen, aber weil es das an Deinem Standort nicht gibt, bekommst Du zum gleichen Preis das (normalerweise teurere) ISDN-Angebot mit 368KB. Ist zwar auch nur ein schwacher Trost, aber immerhin.



Für mich ist das eher so, dass ich erwarten kann, an der Tankstelle auch direkt auftanken und weiterfahren zu dürfen.


Du erwartest das und bekommst doch nur die Realität geboten. Und da kann es schonmal vorkommen, dass Du eben nicht gerade da tanken kannst, wo Du es eigentlich vor hattest (zugegeben, die Auswahl an Tankstellen ist groß, der "Verlust" dadurch klein)



An diesem Abend stieg ich in Homburg/Saar in den Zug. Und unterwegs gab es Probleme - keine Ahnung, welche genau. Jedenfalls hieß es aussteigen und auf den Ersatzzug warten. Ich kann dir nicht mehr sagen, welcher Bahnhof es war, an dem ich mir zum ersten Mal Stunden die Beine in den Bauch stand. Es wäre ja schon leichter gewesen, die Fahrgäste zu informieren, dass die Weiterfahrt noch lange dauern würde - dann wäre ich wenigstens in die Wartehalle oder in ein Café gegangen. Nur, das konnte oder wollte niemand sagen. Und so standen wir in der Kälte, neben uns noch eine Frau mit zwei kleinen Kindern- eines davon ein Baby. Mein heutiger Mann und damaliger Freund hatte seine Jacke ausgezogen, damit die Frau ihr Kleinkind auf einer Bank ein wenig schlafen legen konnte, weil sie ja schon das Baby im Arm hatte.
In Frankfurt stiegen wir dann in den Zug nach Berlin um, aber auch dieser Zug fuhr erst Stunden später tatsächlich los. Was da los war, weiß ich nicht. Ich weiß noch, wie morgens ein Mann im Anzug aus seinem Schlafabteil kam - er hatte dem Schaffner einen Weckauftrag gegeben - munter und fröhlich in dem Glauben, wir würden innerhalb der nächsten Stunde Berlin erreichen. Der arme Mann war total geschockt, als er erfuhr, wo wir uns befanden. Und der Zug zuckelte weiter, immer wieder musste er anhalten und warten und warten und anhalten.
Die Verspätung war mindestens 12 Stunden, ob du mir das jetzt glaubst oder nicht. Wir kamen am späten Nachmittag an und hätten noch vor Morgengrauen die Stadt erreichen müssen. Mein Freund hat damals ein Vorstellungsgespräch wegen der Verspätung verpasst.
Die Stelle hat er dann aber trotzdem bekommen.:)


Sowas ist selbst beim allerschlimmsten Winterchaos extremst selten und bei solchen Umständen hätte ich auf jeden Fall auch Schadensersatz gefordert.


Da fällt mir ein: ich kam mal 17:00 von der Arbeit nach hause, da hatte ich eine Benachrichtigung für ein Paket von der Post im Briefkasten. Dort angekommen stand ich bis 18:00 Uhr in der Schlange. Punkt 18 Uhr hat der Laden dicht gemacht und die Schlange vom Schalter bis zur Tür aufgelöst. Wir durften alle nach hause gehen. DAS ist in der Tat ein extrem mieser Service, vergleichbar mit dem was Du erlebt hast, dass ihr nicht nur warten musstet, sondern dass ihr auch noch im Unklaren gelassen wurdest.

Trotzdem muss ich sagen, sowas kam auch nur einmal bisher vor und ich lasse mir weiterhin Päckchen über DHL schicken.

Deine Odyssee nach Berlin kann man nur bedauern. Wenn aber von Frankfurt Hauptbahnhof über mehrere Stunden keine Züge nach Berlin fahren, dann muss es schon verdammt dumm kommen. Zum Beispiel wenn sich mal wieder jemand direkt vorm Bahnhof von ner Brücke stürzt. In so einem Fall liegt der gesamte Betrieb still, wegen Beweissicherung darf dann kein Zug mehr fahren. Ironischerweise muss ich noch anmerken, dass mir im Stau auch noch kein Polizist an die Scheibe geklopft hat und mir mitteilte, wann sie die Überreste von der Leitplanke gekratzt haben und ich meine Fahrt endlich fortsetzen darf ;) (kleiner Spaß, bin bissig und so...)

Senator74
05.01.2010, 12:30
Das "klingt" nur so, ich schreibe immer etwas bissig, sorry wenns missverstanden wird.



Echt? Das ist natürlich nicht entschuldbar. Allerdings bleib ich dabei, sowas ist ganz sicher eine große Ausnahme.



Moment, wenn Du eine Fahrkarte konkret für einen bestimmten Zug kaufst (Zugbindung) und auch noch eine Sitzplatzreservierung hast, dann ist diese entweder in den neuen Zug übertragbar oder Du bekommst Dein Geld zurück. Das ist sicher nur ein schwacher Trost wenn man den Sitzplatz unbedingt braucht, aber es ist nicht so, dass Du für etwas bezahlst was Du dann nicht bekommst.

Bei ungebundenen Fahrkarten wird Dir nur die Beförderung vom Start zum Zielpunkt zugesichert, nicht mehr und nicht weniger. Bei der Wahl der konkreten Verbindung bist Du dann frei.

Und wie gesagt: hast Du eine Fahrkarte mit Zugbindung und einer der Züge wird durch die Bahn verschuldet verpasst, wird die Zugbindung anschließend aufgehoben und Du kannst die restliche Strecke nach Deiner Wahl fahren. Ist zwar auch nur ein schwacher Trost, aber immerhin bekommst Du für das billige gebundene Ticket die teure freie Zugwahl. Das ist als würdest Du DSL 6000 beauftragen, aber weil es das an Deinem Standort nicht gibt, bekommst Du zum gleichen Preis das (normalerweise teurere) ISDN-Angebot mit 368KB. Ist zwar auch nur ein schwacher Trost, aber immerhin.



Du erwartest das und bekommst doch nur die Realität geboten. Und da kann es schonmal vorkommen, dass Du eben nicht gerade da tanken kannst, wo Du es eigentlich vor hattest (zugegeben, die Auswahl an Tankstellen ist groß, der "Verlust" dadurch klein)




Sowas ist selbst beim allerschlimmsten Winterchaos extremst selten und bei solchen Umständen hätte ich auf jeden Fall auch Schadensersatz gefordert.


Da fällt mir ein: ich kam mal 17:00 von der Arbeit nach hause, da hatte ich eine Benachrichtigung für ein Paket von der Post im Briefkasten. Dort angekommen stand ich bis 18:00 Uhr in der Schlange. Punkt 18 Uhr hat der Laden dicht gemacht und die Schlange vom Schalter bis zur Tür aufgelöst. Wir durften alle nach hause gehen. DAS ist in der Tat ein extrem mieser Service, vergleichbar mit dem was Du erlebt hast, dass ihr nicht nur warten musstet, sondern dass ihr auch noch im Unklaren gelassen wurdest.

Trotzdem muss ich sagen, sowas kam auch nur einmal bisher vor und ich lasse mir weiterhin Päckchen über DHL schicken.

Deine Odyssee nach Berlin kann man nur bedauern. Wenn aber von Frankfurt Hauptbahnhof über mehrere Stunden keine Züge nach Berlin fahren, dann muss es schon verdammt dumm kommen. Zum Beispiel wenn sich mal wieder jemand direkt vorm Bahnhof von ner Brücke stürzt. In so einem Fall liegt der gesamte Betrieb still, wegen Beweissicherung darf dann kein Zug mehr fahren. Ironischerweise muss ich noch anmerken, dass mir im Stau auch noch kein Polizist an die Scheibe geklopft hat und mir mitteilte, wann sie die Überreste von der Leitplanke gekratzt haben und ich meine Fahrt endlich fortsetzen darf ;) (kleiner Spaß, bin bissig und so...)
Ein simpler Gleis-Parker hat zig Strassenbahnen blockiert und mich fast um einen wichtigen Termin gebracht....hat sich schnell...

Freikorps
05.01.2010, 13:13
Jahrzehntelang hat man Strecken rückgebaut, jetzt wieder in die andere Richtung.
Die Bahn ist eine Zumutung. Verspätungen, zuwenig Sitzplätze, schlechter Service aber jedes Jahr eine Preiserhöhung!
Solange man mich nicht zwingt Bahn zu fahren werde ich mit dem Auto zur Arbeit fahren!

Mütterchen
05.01.2010, 13:27
Das "klingt" nur so, ich schreibe immer etwas bissig, sorry wenns missverstanden wird.

Na gut, wenn ich das weiß, dann nehme ich das jetzt einfach mal als deine Schreibweise hin. Das ist ok. Ich bin froh, dass ich dich gefragt habe. :)



Echt? Das ist natürlich nicht entschuldbar. Allerdings bleib ich dabei, sowas ist ganz sicher eine große Ausnahme.
Als ich das letzte Mal gefahren bin, das war am 3. Oktober, da war in SB eine große Veranstaltung und es wurde an die zahlreich erwarteteten Besucher appelilert, mit der Bahn zu fahren.
Und es kam, wie es kommen musste: obwohl ich sehr frühzeitig am Bahnhof war, Trauben von Menschen am Automaten, die Uhr lief und lief und es war schon knapp, bis ich an die Reihe kam. Da holte der Automat aber schon keine Scheine mehr an und wechseln konnte ich auch nicht mehr. Freundlicherweise bot mir eine Gruppe an, ich könne mitsamt meinen Kindern noch auf ihre Karte mitfahren.

Als ich in Saarbrücken ankam, konnte ich nicht direkt eine Rückfahrkarte ziehen, da diese nur 90 Minuten lang bis zum Fahrtantritt gültig ist.
Als ich nachmittags am Hauptbahnhof zurückfahren wollte, waren- Überraschung!!
sämtliche Automaten leer bzw nahmen nur noch bestimmte Scheine an etc. Nach dem 5. Automaten - der gab mir meinen 10-Euro-Schein übrigens nur zerissen wieder, bin ich in den Verkaufsraum, der sich ja Service-Center nennt und in dem normalerweise nur Karten für weitere Strecken gekauft werden. Ich habe der Dame am Schalter mein Dilemma geschildert und sie gebeten, mir Karten zu verkaufen. Sie zog dann einen Plan aus dem Schreibtisch und begann, Tarifzonen abzuzählen. Der Preis pro Karte lag um 2,10 Euro über dem Preis, den mir der Automat nannte. Meinen Hinweis darauf ließ sie die Achseln zucken und mir erklären, das sei nicht ihr Problem, sie zähle hier die Preiszonen ab und wenn es mir nicht passe, dann solle ich mein Glück eben wieder am Automaten versuchen.
Und die Wortwahl gebe ich schon autenthisch wieder.

Ich kenne auch ein kleines Mädchen, das nicht in seiner Familie wohnen kann, sie aber - nicht ganz regelmäßig, aber doch häufig - besucht.
Dieses Mädchen braucht eine Fahrkarte von Bruchmühlbach ( ein kleiner Ort, den du nicht kennen kannst), bis nach Haßloch in der Pfalz. Der Hinweg ist kein Problem. Der Rückweg schon eher, denn obwohl es eine Verbindung gibt, kann das Kind keine Fahrkarte lösen- der Bahnhof ist im Fahrkartenschalter nicht verzeichnet. Sie muss also bis Homburg/Saar lösen, was teurer ist und dem armen Ding schon öfters Ärger mit ihrer Familie eingebracht hat.
Außerdem weiß ich, dass dieses Mädchen schon schwarzfahren musste, weil der Automat eben öfters kaputt ist und sie dann keine Möglichkeit hat, die Karte sonst zu lösen. Und ich kann dir sagen, dass es für das Mädchen z.B. einen echte Zitterpartie ist, weil sie sich davor fürchtet, vom Schaffner dann erwischt und zur Schnecke gemacht zu werden.




Moment, wenn Du eine Fahrkarte konkret für einen bestimmten Zug kaufst (Zugbindung) und auch noch eine Sitzplatzreservierung hast, dann ist diese entweder in den neuen Zug übertragbar oder Du bekommst Dein Geld zurück. Das ist sicher nur ein schwacher Trost wenn man den Sitzplatz unbedingt braucht, aber es ist nicht so, dass Du für etwas bezahlst was Du dann nicht bekommst....
Das liegt alles schon eine Zeit zurück, aber ich bin damals oft mit mehreren Koffern, später mit einem Baby/Kleinkind gereist und war deswegen auf den Sitzplatz angewiesen und nicht daran interessiert, eine Stunde oder länger auf dem zugigen Bahngleis zu stehen.




Du erwartest das und bekommst doch nur die Realität geboten. Und da kann es schonmal vorkommen, dass Du eben nicht gerade da tanken kannst, wo Du es eigentlich vor hattest (zugegeben, die Auswahl an Tankstellen ist groß, der "Verlust" dadurch klein)
Also, dass mein Tank komplett leer war und ich an der Tankstelle kein Benzin bekam, ist nun etwas, was mir persönlich noch NIEMALS passiert ist.
Aber wie du sagst, Erwartungen und die Realität klaffen manchmal auseinander. Nur, wie gesagt, die Bahn hat mir ja eigentlich, indem sie mir eine Verbindung empfiehlt und aussucht, an dieser Erwartung mitgearbeitet.



Sowas ist selbst beim allerschlimmsten Winterchaos extremst selten und bei solchen Umständen hätte ich auf jeden Fall auch Schadensersatz gefordert.
....

Deine Odyssee nach Berlin kann man nur bedauern. Wenn aber von Frankfurt Hauptbahnhof über mehrere Stunden keine Züge nach Berlin fahren, dann muss es schon verdammt dumm kommen. Zum Beispiel wenn sich mal wieder jemand direkt vorm Bahnhof von ner Brücke stürzt. In so einem Fall liegt der gesamte Betrieb still, wegen Beweissicherung darf dann kein Zug mehr fahren. Ironischerweise muss ich noch anmerken, dass mir im Stau auch noch kein Polizist an die Scheibe geklopft hat und mir mitteilte, wann sie die Überreste von der Leitplanke gekratzt haben und ich meine Fahrt endlich fortsetzen darf ;) (kleiner Spaß, bin bissig und so...)


Das war sicher eine extreme Ausnmahesituation- obwohl es nicht im Winter passiert ist. So schlimm fand ich das damals auch gar nicht. Ich bin wohl auch pingeliger geworden, heute würde ich mich deutlich mehr aufregen. Wobei mir auch damals ein paar Erklärungen einfach weitergeholfen hätten. Es ist das und das passiert und es dauert deswegen jetzt so und so lange... Das wäre ja schon ein Service gewesen. So aber steht man am Bahnhof, die Anzeige schreibt: Ersatzzug fährt in Kürze ein - und man wartet und wartet und weiß einfach nicht, ob der Zug jetzt kommt oder erst in einer Stunde.Oder dann eben noch später.

Schaschlik
05.01.2010, 14:01
Na gut, wenn ich das weiß, dann nehme ich das jetzt einfach mal als deine Schreibweise hin. Das ist ok. Ich bin froh, dass ich dich gefragt habe. :)


Siehste :)



Als ich das letzte Mal gefahren bin, das war am 3. Oktober, da war in SB eine große Veranstaltung und es wurde an die zahlreich erwarteteten Besucher appelilert, mit der Bahn zu fahren.
Und es kam, wie es kommen musste: obwohl ich sehr frühzeitig am Bahnhof war, Trauben von Menschen am Automaten, die Uhr lief und lief und es war schon knapp, bis ich an die Reihe kam. Da holte der Automat aber schon keine Scheine mehr an und wechseln konnte ich auch nicht mehr. Freundlicherweise bot mir eine Gruppe an, ich könne mitsamt meinen Kindern noch auf ihre Karte mitfahren.


Ja, mit dem Wechselgeld an den Automaten, das ist immer ein großes Problem. Ich selbst bezahle oft mit Geldkarte (nicht EC), das ist wie Bargeld und auch recht komfortabel, kann ich nur empfehlen.



Als ich in Saarbrücken ankam, konnte ich nicht direkt eine Rückfahrkarte ziehen, da diese nur 90 Minuten lang bis zum Fahrtantritt gültig ist.

Hmm, das hab ich ja noch nie gehört. Ungebundene Karten sind doch immer einen ganzen Tag lang gültig bis zu Entwertung und gebundene Karten sind sowieso immer nur für eine Verbindung gültig, selbst wenn man die ein Jahr vorher kauft. War das etwa ein Nahverkehrsbetreiber (so wie z.B. RMV in Frankfurt), der nur als "Reseller" Tickets für die DB verkauft?




Als ich nachmittags am Hauptbahnhof zurückfahren wollte, waren- Überraschung!!
sämtliche Automaten leer bzw nahmen nur noch bestimmte Scheine an etc. Nach dem 5. Automaten - der gab mir meinen 10-Euro-Schein übrigens nur zerissen wieder, bin ich in den Verkaufsraum, der sich ja Service-Center nennt und in dem normalerweise nur Karten für weitere Strecken gekauft werden. Ich habe der Dame am Schalter mein Dilemma geschildert und sie gebeten, mir Karten zu verkaufen. Sie zog dann einen Plan aus dem Schreibtisch und begann, Tarifzonen abzuzählen. Der Preis pro Karte lag um 2,10 Euro über dem Preis, den mir der Automat nannte.


Am Schalter wurde mal eine Zeit lang "Servicegebühren" erhoben, m.W. aber nach kurzer Zeit wieder eingestellt wegen mangelnder Akzeptanz. Das waren aber 2,50Euro meine ich.

Dann kommt aber noch hinzu, dass Automaten prinzipiell die schnellste Strecke priorisieren. Der Schalterangestellte macht erst bei der Suche ein Haken, ob schnellste, einfachste (Umsteigen) oder preiswerteste Strecke. In Deinem Fall wird das aber nicht so gewesen sein, weil Zonenticket. Hier wird der Fehler beim Angestellten liegen. Wenn ich zum Beispiel von Frankfurt HBF nach FFM Höchst-Farbwerke will, dann wird mir der Automat auf jeden Fall ein Zonenticket ausspucken. Das reguläre Zugticket dahin ist relativ teuer, der Schalterangestellte wird aber versuchen, Dir dieses anzudrehen. Dann musst Du ihm sagen, dass Du gerne ein RMV-Zonenticket hättest und kein Bahnticket. Ich meine, es ist ja wohl die Aufgabe des Bahnangestellten, Bahntickets zu bevorzugen. Wichtig ist nur, dass er Dich ordentlich berät. Das ist scheinbar in Deinem Fall nicht erfolgt... auf jeden Fall ärgerlich.



Meinen Hinweis darauf ließ sie die Achseln zucken und mir erklären, das sei nicht ihr Problem, sie zähle hier die Preiszonen ab und wenn es mir nicht passe, dann solle ich mein Glück eben wieder am Automaten versuchen.
Und die Wortwahl gebe ich schon autenthisch wieder.


So darf das natürlich nicht laufen. Ich hätte gefragt, warum der Automat dann eine andere Preiszone angibt und der Zielort denn nun nicht mehr in dieser Preiszone läge. Wäre darauf keine Antwort gekommen, hätte ich einfach ein Ticket für Zone "Gelb" (als Beispiel) verlangt unabhängig vom Zielort.

Allerdings sind das gewisse Spitzfindigkeiten, die ich mir im Umgang mit allerlei "Serviceangestellten" angewöhnt habe. Als Kunde braucht man allgemein ein dickes Fell, an jeder Ecke sollst Du doch möglichst viel für möglichst wenig bezahlen. Eine gewisse Eigeninitiative bei der Produktauswahl muss man einfach vorraussetzen, wenn man keinem fliegenden Teppich aufsitzen will.



Ich kenne auch ein kleines Mädchen, das nicht in seiner Familie wohnen kann, sie aber - nicht ganz regelmäßig, aber doch häufig - besucht.
Dieses Mädchen braucht eine Fahrkarte von Bruchmühlbach ( ein kleiner Ort, den du nicht kennen kannst), bis nach Haßloch in der Pfalz. Der Hinweg ist kein Problem. Der Rückweg schon eher, denn obwohl es eine Verbindung gibt, kann das Kind keine Fahrkarte lösen- der Bahnhof ist im Fahrkartenschalter nicht verzeichnet.
Sie muss also bis Homburg/Saar lösen, was teurer ist und dem armen Ding schon öfters Ärger mit ihrer Familie eingebracht hat.


edit: hab mich geirrt



Außerdem weiß ich, dass dieses Mädchen schon schwarzfahren musste, weil der Automat eben öfters kaputt ist und sie dann keine Möglichkeit hat, die Karte sonst zu lösen.


edit: hab mich geirrt



Und ich kann dir sagen, dass es für das Mädchen z.B. einen echte Zitterpartie ist, weil sie sich davor fürchtet, vom Schaffner dann erwischt und zur Schnecke gemacht zu werden.


edit: hab mich geirrt



(...)
Aber wie du sagst, Erwartungen und die Realität klaffen manchmal auseinander. Nur, wie gesagt, die Bahn hat mir ja eigentlich, indem sie mir eine Verbindung empfiehlt und aussucht, an dieser Erwartung mitgearbeitet.


Juristisch ist das sowieso nicht haltbar, weil Fahrplansauskunft und Ticketverkauf bei den ungebundenen Tickets nicht zusammen gehören. Wenn Du ein gebundenes Ticket (oder eine Sitzplatzreservierung) hast, sieht das schon ganz anders aus, aber da bist Du ja nicht nur schadensersatzberechtigt (in so einem krassen Fall wie Deine Berlinreise sowieso), sondern bekommst auch den Preis erstattet, wenn die Leistung nicht erbracht wird. Das ist nunmal alles was in der Macht der Bahn steht. Was genau erwartest Du denn von der Bahn, wenn z.B. Dein Zug mit einem Schaden ausfällt und Du im Ersatzzug keinen Sitzplatz mehr bekommst?



Das war sicher eine extreme Ausnmahesituation- obwohl es nicht im Winter passiert ist. So schlimm fand ich das damals auch gar nicht. Ich bin wohl auch pingeliger geworden, heute würde ich mich deutlich mehr aufregen.


Ja, die Ansprüche sind auch enorm gestiegen. Wenn man sich mal überlegt, wie grottenschlecht die Bahn in der DDR war, da hat die Wende in der Hinsicht ja regelrechten Luxus für die Menschen gebracht.



Wobei mir auch damals ein paar Erklärungen einfach weitergeholfen hätten. Es ist das und das passiert und es dauert deswegen jetzt so und so lange... Das wäre ja schon ein Service gewesen. So aber steht man am Bahnhof, die Anzeige schreibt: Ersatzzug fährt in Kürze ein - und man wartet und wartet und weiß einfach nicht, ob der Zug jetzt kommt oder erst in einer Stunde.


Der letzte Abschnitt beschreibt den Service den ich als Kunde einfach erwarte und den ich leider nicht immer bekomme. Sowas ärgert mich auch, besonders wenn ich sehe, dass es eigentlich besser ginge (und nicht "höhere Mächte" im Spiel sind). Darüber kann man sich auch aufregen, man muss es dann aber auch konkret benennen.

Don
05.01.2010, 14:08
Ich gebe zu, dass es auch Wochenenden gibt, an denen ich ohne Komplikationen an mein Ziel komme. Doch in rund 60% der Fälle hat mindestens ein Zug, mit dem ich fahren muss, Verspätung.




---

Ich bin nur ein Gelegenheitsbahnfahrer, kann mich aber an keine Fahrt erinnern bei der es keinen Ärger gab.

Einmal kaufte ich mit eine Einfachkarte München - Ulm, IM BAHNHOF AM SCHALTER, und war eigentlich überrascht daß es nicht so sehr viel teurer war als selbst zu fahren.
Darüber klärte mich dan der Kartenknipser im Zug auf. "Ihre Bahncard bitte".
"Ich habe keine Bahncard." "Sie können das Ticket zu diesem Prais nur mit Bahncard gekauft haben, sonst kostet es das Doppelte." "Woher soll ich das wissen, sagen sie das dem Schalterknecht im HBF München".
Dann folgte das ganze Theater mit Perso, Fahrpreisnachforderung, Widerspruch, bis ich nach zwei bösen Briefwechseln nochmal den Fahrpreis nachbezahlte weil das schlicht den Zeitaufwand nicht wert war.

Ein andermal, Fahrt mit einem Kollegen vom München nach Frankfurt und zurück zur Messe. Mal abgesehen davon, daß ich mit dem Auto morgens um 6 vor dem Haus eingestiegen wäre und um 9 dort geparkt hätte, was sich mit dem Zug bedeutend nach vorne ausdehnte, erlebten wir die Überraschung bei der Rückfahrt.
Der Zug in dem wir Plätze reserviert hatten existierte nicht.
Die "feundlichen" Bahnmitarbeiter verfrachteten uns in einen ICE oder IC (weiß ich nicht mehr) anderthalb Stunden später. Auf jeden Fall war das eine andere Zugklasse. außerdem fuhr der nicht direkt nach München, sondern soweit ich erinnere über Stutgart. Dasselbe Spiel, sie wollten daß wir nachlöhnen. Weil die Strecke länger ist und es außerdem eine andere Zugklasse war, blahfasel...
Ganz abgesehen davon daß wir von STGT aus standen weil da jemand anders Sitzplätze reserviert hatte.

Jedesmal irgendsoein Scheiß.

Gegenbeispiel: Zwei Fahrten mit dem Sechszylinder.
Zwei zur Nordecke Dänemarks, eine nach Suffolk in England.

Alles um die 1300 km, beide Strecken um die 12 Stunden. Mit ausgedehnten Pausen, einem problemlos im Netz gekauften Fährticket und entspannter Ankunft direkt vor der Hoteltür.

Fliegen ging wegen mitgeführten Versuchguts und Apparaten nicht, gut, das hätte man speditieren können. Flug war aber kurzfristig nicht erhältlich. Außerdem in Dänemark witzlos, die Strecke Kopenhagen - Ziel wäre schon wieder eine Tagesreise gewesen. Die Suche nach Zugverbindungen hatte ich nach einer Stunde aufgegeben, ich räume ein daß mich das intellektuell überforderte. Insbesondere die Geschichte nach Suffolk. Dänemark gestaltete sich so ab Kolding auch eher diffizil, wobei die Story bereits in Hamburg unbequem wurde.

Öffentliche Verkehrstmittel auf dem Landweg sind interessant wenn man häufig und regelmäßig die gleiche Strecke fährt und die peripheren Wege optimieren kann.
Ansonsten unbrauchbar.

roxelena
05.01.2010, 14:31
Ich bin nur ein Gelegenheitsbahnfahrer, kann mich aber an keine Fahrt erinnern bei der es keinen Ärger gab.

Einmal kaufte ich mit eine Einfachkarte München - Ulm, IM BAHNHOF AM SCHALTER, und war eigentlich überrascht daß es nicht so sehr viel teurer war als selbst zu fahren.
Darüber klärte mich dan der Kartenknipser im Zug auf. "Ihre Bahncard bitte".
"Ich habe keine Bahncard." "Sie können das Ticket zu diesem Prais nur mit Bahncard gekauft haben, sonst kostet es das Doppelte." "Woher soll ich das wissen, sagen sie das dem Schalterknecht im HBF München".
Dann folgte das ganze Theater mit Perso, Fahrpreisnachforderung, Widerspruch, bis ich nach zwei bösen Briefwechseln nochmal den Fahrpreis nachbezahlte weil das schlicht den Zeitaufwand nicht wert war.

Ein andermal, Fahrt mit einem Kollegen vom München nach Frankfurt und zurück zur Messe. Mal abgesehen davon, daß ich mit dem Auto morgens um 6 vor dem Haus eingestiegen wäre und um 9 dort geparkt hätte, was sich mit dem Zug bedeutend nach vorne ausdehnte, erlebten wir die Überraschung bei der Rückfahrt.
Der Zug in dem wir Plätze reserviert hatten existierte nicht.
Die "feundlichen" Bahnmitarbeiter verfrachteten uns in einen ICE oder IC (weiß ich nicht mehr) anderthalb Stunden später. Auf jeden Fall war das eine andere Zugklasse. außerdem fuhr der nicht direkt nach München, sondern soweit ich erinnere über Stutgart. Dasselbe Spiel, sie wollten daß wir nachlöhnen. Weil die Strecke länger ist und es außerdem eine andere Zugklasse war, blahfasel...
Ganz abgesehen davon daß wir von STGT aus standen weil da jemand anders Sitzplätze reserviert hatte.

Jedesmal irgendsoein Scheiß.

Gegenbeispiel: Zwei Fahrten mit dem Sechszylinder.
Zwei zur Nordecke Dänemarks, eine nach Suffolk in England.

Alles um die 1300 km, beide Strecken um die 12 Stunden. Mit ausgedehnten Pausen, einem problemlos im Netz gekauften Fährticket und entspannter Ankunft direkt vor der Hoteltür.

Fliegen ging wegen mitgeführten Versuchguts und Apparaten nicht, gut, das hätte man speditieren können. Flug war aber kurzfristig nicht erhältlich. Außerdem in Dänemark witzlos, die Strecke Kopenhagen - Ziel wäre schon wieder eine Tagesreise gewesen. Die Suche nach Zugverbindungen hatte ich nach einer Stunde aufgegeben, ich räume ein daß mich das intellektuell überforderte. Insbesondere die Geschichte nach Suffolk. Dänemark gestaltete sich so ab Kolding auch eher diffizil, wobei die Story bereits in Hamburg unbequem wurde.

Öffentliche Verkehrstmittel auf dem Landweg sind interessant wenn man häufig und regelmäßig die gleiche Strecke fährt und die peripheren Wege optimieren kann.
Ansonsten unbrauchbar.

Mein lieber Don, um den günstigsten Tarif bei der Bahn zu kommen musst dich vorher schon etwas it dem System befassen...aber du weisst ja: Wissen ist Macht.
Eigeninitiative ist gefragt im Zeitalter der Allesprivatisierung !!!!

Zu deinem Fall 1. Ohne bahncard Bahncardtickets erschleichen wollen ist doch einfach asozial

Fall 2. Von München nach Frankfurt fährt man üblicherweise mit dem IC.
Du Zähnagel hast dir ein Bummelzugticket (schönes Wochenendticket oder ähnliches, kriegst übrigens garkeine Platzreservierung) und hast deinen Arsch im IC-Sessel breitdrückenwollen...für wenig Kohle...noch eine asoziale Handlung

Wenn die Bahn nur Kunden deines Schlages hätte könnten sie den laden dicht machen wann sie wollen

Schaschlik
05.01.2010, 14:42
Mein lieber Don, um den günstigsten Tarif bei der Bahn zu kommen musst dich vorher schon etwas it dem System befassen...aber du weisst ja: Wissen ist Macht.
Eigeninitiative ist gefragt im Zeitalter der Allesprivatisierung !!!!


Bis dahin ok.



Zu deinem Fall 1. Ohne bahncard Bahncardtickets erschleichen wollen ist doch einfach asozial


Etwas sehr "gewagt" diese Bahauptung :rolleyes:



Fall 2. Von München nach Frankfurt fährt man üblicherweise mit dem IC.
Du Zähnagel hast dir ein Bummelzugticket (schönes Wochenendticket oder ähnliches, kriegst übrigens garkeine Platzreservierung) und hast deinen Arsch im IC-Sessel breitdrückenwollen...für wenig Kohle...noch eine asoziale Handlung


Die Geschichte von der Fahrplatzreservierung für den Zug den es garnicht gibt ist zwar gelinde gesagt "seltsam", aber irgendwie passt Deine Replik nun garnicht in den Kontext.



Wenn die Bahn nur Kunden deines Schlages hätte könnten sie den laden dicht machen wann sie wollen

Als Dienstleister sollte man sich schon dem Anspruchsdenken der Kunden bewusst sein, sonst kommt man nicht weit.

Schaschlik
05.01.2010, 14:46
Es bleibt festzuhalten: die, die "nie Bahn fahren würden", haben allesamt schon die schrecklichsten Dinge erlebt, natürlich bei jeder Fahrt in dreifacher Ausführung und steigen sowieso erst wieder in einen Zug ein, wenn der Schaffner den Kasten Bier bis vor die Haustür trägt.

Auf solche Kunden kann die Bahn tatsächlich verzichten.

Paul Felz
05.01.2010, 14:47
Es bleibt festzuhalten: die, die "nie Bahn fahren würden", haben allesamt schon die schrecklichsten Dinge erlebt, natürlich bei jeder Fahrt in dreifacher Ausführung und steigen sowieso erst wieder in einen Zug ein, wenn der Schaffner den Kasten Bier bis vor die Haustür trägt.

Auf solche Kunden kann die Bahn tatsächlich verzichten.

Infame Unterstellung! /:(

Ich trinke kein Öttinger. Muß schon Veltins sein.

Mütterchen
05.01.2010, 14:50
Hmm, das hab ich ja noch nie gehört. Ungebundene Karten sind doch immer einen ganzen Tag lang gültig bis zu Entwertung und gebundene Karten sind sowieso immer nur für eine Verbindung gültig, selbst wenn man die ein Jahr vorher kauft. War das etwa ein Nahverkehrsbetreiber (so wie z.B. RMV in Frankfurt), der nur als "Reseller" Tickets für die DB verkauft?

Nein, das waren normale Tickets am normalen Schalter, nehme ich mal an. Behalte die Aussage von mir mal im Gedächtnis. Wenn ich das nächste Mal in SB bin, prüfe ich nochmal, was der Automat sagt. Dann schreib' ich es dir, falls es dich interessiert. :)





Am Schalter wurde mal eine Zeit lang "Servicegebühren" erhoben, m.W. aber nach kurzer Zeit wieder eingestellt wegen mangelnder Akzeptanz. Das waren aber 2,50Euro meine ich.....


Die Frau hatte, nehme ich mal an, schlichtweg wenig Ahnung und noch weniger Lust. Auf lange Diskussionen konnte ich mich aber nicht einlassen, denn inzwischen war es verdammt knapp bis zur Abfahrtszeit. Ich habe dann mit meinen Kindern im Schlepptau den Zug noch im Dauerlauf erreicht und bin schwarz gefahren.





Dann ist sie bzw. ihre Eltern schlicht fehlinformiert. Wenn am Einstiegsbahnhof kein Automat steht, ist man berechtigt im Zug ohne Mehrpreis zu lösen. ...

Ich möchte dazu sagen, dass das eine schwierige Familie ist ( was du dir denken kannst), die dem Mädchen nicht gerade sehr viel Rückhalt bietet. Ich würde da als Elternteil auch anders reagieren. Ich kann dir aber versichern, dass wegen des Problems bei der Bahn angerufen wurde und folgendes erklärt wurde:
Es ist nicht erlaubt, ohne gültigen Schein den Zug zu besteigen. Die Fahrkartenschalter dienen lediglich dazu, evtl für Anschlusszüge oder Streckenänderung eine Karte zu lösen ( wenn mir etwa unterwegs einfällt, dass ich nicht nach A, sondern ja nach B fahren möchte). Demnach muss die Karte bis Homburg/Saar gelöst werden. Alternativ kann die Fahrkarte online bestellt werden.
Ich habe übrigens einen Nachbarn, einen älteren Herren, verwitwet, der mir vor ca 2 Jahren mal erzählt hat, dass er auch im Zug nach Saarbrücken fahren wollte, keine Fahrkarte lösen konnte und das deswegen im Zug nachholen wollte. Nur, in diesem Zug war ein Kontrolleur )oder wie man das nennt), der den Mann als Schwarzfahrer direkt zur Schnecke gemacht hat. Der arme Mann musste ein hohes Bußgeld zahlen ( die Summe weiß ich nicht mehr), wenn ich es richtig in Erinnerung habe, hat er den verängstigten alten Herren in Saarbrücken sogar noch in ein Verwaltungsbüro geschleppt und dort irgendwelche Personalien aufgenommen.
Der arme Herr hat seither keinen Zug mehr bestiegen. Zum Glück nimmt ihn sein Sohn ab und an im Auto mit, so dass er doch noch in die Stadt kommt....




...
Juristisch ist das sowieso nicht haltbar, weil Fahrplansauskunft und Ticketverkauf bei den ungebundenen Tickets nicht zusammen gehören. Wenn Du ein gebundenes Ticket (oder eine Sitzplatzreservierung) hast, sieht das schon ganz anders aus, aber da bist Du ja nicht nur schadensersatzberechtigt (in so einem krassen Fall wie Deine Berlinreise sowieso), sondern bekommst auch den Preis erstattet, wenn die Leistung nicht erbracht wird. Das ist nunmal alles was in der Macht der Bahn steht. Was genau erwartest Du denn von der Bahn, wenn z.B. Dein Zug mit einem Schaden ausfällt und Du im Ersatzzug keinen Sitzplatz mehr bekommst?

Inzwischen fahre ich ja keine solchen Strecken mehr mit der Bahn. Schon alleine, weil ich kaum die Gelegenheit habe. Außerdem, als Familie ist eine Autofahrt die preisgünstiger und auch die ungleich konfortablere Lösung.





Ja, die Ansprüche sind auch enorm gestiegen. Wenn man sich mal überlegt, wie grottenschlecht die Bahn in der DDR war, da hat die Wende in der Hinsicht ja regelrechten Luxus für die Menschen gebracht.
DDR-Bahnluxus habe ich auf der Transitstrecke kennengelernt. :)
Dazu erzähle ich dir jetzt auch noch eine Geschichte: damals war es wirklich Winter und schweinekalt. Ich fuhr ( mit Freund) im Zug heimwärts ins Saarland, was damals noch gute 12 Stunden dauerte. Es war Nacht und ich hatte meinen Schlafsack dabei, weil ich mich einmummeln und ein wenig schlafen wollte. Wir teilten das Abteil mit einem älteren Herren und einer älteren Dame. Diese war auf dem Weg nach Frankfurt und wollte von dort aus per Flugzeug weiter nach Thailand. Entsprechend leicht war sie gekleidet.
Der Zug fuhr also los in die eisige Nacht und die Heizkörper blieben eiskalt. Auf den Innenseiten der Fenster, wo unsere Atemluft gefror, bildete sich eine Eisschicht. Der Schaffner erklärte, die Heizung reguliere sich automatisch.
Irgendwann bin ich aus meinem Schlafsack raus, habe den Reißverschluss geöffnet, und dann haben wir uns zu viert darunter gekuschelt. Die ältere Dame war vollkommen am Bibbern und hat sich meinem Freund regelrecht in die Arme geschmiegt. Ich habe mich noch lange gefragt, ob die arme Frau während ihres Urlaubs nicht eine starke Erkältung mit sich trug.
In Erinnerung sind mir auch noch die Fahrgäste aus der 1. Klasse. Einer saß ganz alleine in seinem großen Abteil- absolut bewegungslos. Vielleicht war er zu diesem Zeitpunkt auch schon erfroren. :)

Schaschlik
05.01.2010, 14:53
Infame Unterstellung! /:(

Ich trinke kein Öttinger. Muß schon Veltins sein.

Ich bin untröstlich, habs vorauseilend und gehorsamst, fast schon unterwürfig, geändert ;)

Schaschlik
05.01.2010, 15:18
Nein, das waren normale Tickets am normalen Schalter, nehme ich mal an. Behalte die Aussage von mir mal im Gedächtnis. Wenn ich das nächste Mal in SB bin, prüfe ich nochmal, was der Automat sagt. Dann schreib' ich es dir, falls es dich interessiert. :)


Interessiert mich brennend, schicks mir dann mal per PM.

auf www.bahn.de steht, dass online-Tickets (ohne Zugbindung) ab dem Erstellungsdatum ein Jahr gültig sind.



Die Frau hatte, nehme ich mal an, schlichtweg wenig Ahnung und noch weniger Lust. Auf lange Diskussionen konnte ich mich aber nicht einlassen, denn inzwischen war es verdammt knapp bis zur Abfahrtszeit. Ich habe dann mit meinen Kindern im Schlepptau den Zug noch im Dauerlauf erreicht und bin schwarz gefahren.


Wie gesagt, darf nicht passieren, lässt sich aber nie ganz vermeiden.



Ich möchte dazu sagen, dass das eine schwierige Familie ist ( was du dir denken kannst), die dem Mädchen nicht gerade sehr viel Rückhalt bietet. Ich würde da als Elternteil auch anders reagieren. Ich kann dir aber versichern, dass wegen des Problems bei der Bahn angerufen wurde und folgendes erklärt wurde:
Es ist nicht erlaubt, ohne gültigen Schein den Zug zu besteigen. Die Fahrkartenschalter dienen lediglich dazu, evtl für Anschlusszüge oder Streckenänderung eine Karte zu lösen ( wenn mir etwa unterwegs einfällt, dass ich nicht nach A, sondern ja nach B fahren möchte). Demnach muss die Karte bis Homburg/Saar gelöst werden. Alternativ kann die Fahrkarte online bestellt werden.


Ich muss jetzt mal zurück rudern: also im Nahverkehr ist es nicht MEHR erlaubt ohne Ticket in den Zug zu steigen. Züge die einen Automaten enthalten müssen entsprechend gekennzeichnet werden. Man kann noch auf die Kulanz des Schaffners hoffen, sollte dann aber unverzüglich nach Betreten des Zuges diesen aufsuchen.

So gesehen ist die Antwort der Bahn korrekt und die Familie muss sich tatsächlich eine andere Möglichkeit des Ticketerwerbs suchen :(



Ich habe übrigens einen Nachbarn, einen älteren Herren, verwitwet, der mir vor ca 2 Jahren mal erzählt hat, dass er auch im Zug nach Saarbrücken fahren wollte, keine Fahrkarte lösen konnte und das deswegen im Zug nachholen wollte. Nur, in diesem Zug war ein Kontrolleur )oder wie man das nennt), der den Mann als Schwarzfahrer direkt zur Schnecke gemacht hat. Der arme Mann musste ein hohes Bußgeld zahlen ( die Summe weiß ich nicht mehr), wenn ich es richtig in Erinnerung habe, hat er den verängstigten alten Herren in Saarbrücken sogar noch in ein Verwaltungsbüro geschleppt und dort irgendwelche Personalien aufgenommen.
Der arme Herr hat seither keinen Zug mehr bestiegen. Zum Glück nimmt ihn sein Sohn ab und an im Auto mit, so dass er doch noch in die Stadt kommt....


Der Schaffner ist ein Arschloch. Zwar wird ihm jeder ohne Ticket eine Geschichte erzählen, warum er keins hat, aber so ein Fass muss man deshalb auch nicht aufmachen.



Inzwischen fahre ich ja keine solchen Strecken mehr mit der Bahn. Schon alleine, weil ich kaum die Gelegenheit habe. Außerdem, als Familie ist eine Autofahrt die preisgünstiger und auch die ungleich konfortablere Lösung.


Preisgünstiger ja, besonders wenn eh schon ein Auto vorhanden ist. Komfortabel, darüber kann man streiten. Also mit 2 kleinen Kindern auf dem Rücksitz in den Urlaub fahren kann schon eine sehr belastende Situation sein. Dafür fährt man von Haustür zu Haustür und muss normalerweise keine Wartezeiten in Kauf nehmen. Die Bahn hat allerdings auch garnicht den Anspruch für jeden Kunden und jede Anforderung das ideale Transportmittel zu sein.

So kann man die Bahn nämlich auch diskreditieren: ich unterstelle ihr einfach, sie müsse die Bierkiste bis zur Haustür bringen können und da sie das natürlich nicht kann ist die Bahn schlecht. Du argumentierst nicht (bewusst) so, mir kam das nur gerade in den Sinn.



DDR-Bahnluxus habe ich auf der Transitstrecke kennengelernt. :)
Dazu erzähle ich dir jetzt auch noch eine Geschichte: damals war es wirklich Winter und schweinekalt. Ich fuhr ( mit Freund) im Zug heimwärts ins Saarland, was damals noch gute 12 Stunden dauerte. Es war Nacht und ich hatte meinen Schlafsack dabei, weil ich mich einmummeln und ein wenig schlafen wollte. Wir teilten das Abteil mit einem älteren Herren und einer älteren Dame. Diese war auf dem Weg nach Frankfurt und wollte von dort aus per Flugzeug weiter nach Thailand. Entsprechend leicht war sie gekleidet.
Der Zug fuhr also los in die eisige Nacht und die Heizkörper blieben eiskalt. Auf den Innenseiten der Fenster, wo unsere Atemluft gefror, bildete sich eine Eisschicht. Der Schaffner erklärte, die Heizung reguliere sich automatisch.
Irgendwann bin ich aus meinem Schlafsack raus, habe den Reißverschluss geöffnet, und dann haben wir uns zu viert darunter gekuschelt. Die ältere Dame war vollkommen am Bibbern und hat sich meinem Freund regelrecht in die Arme geschmiegt. Ich habe mich noch lange gefragt, ob die arme Frau während ihres Urlaubs nicht eine starke Erkältung mit sich trug.
In Erinnerung sind mir auch noch die Fahrgäste aus der 1. Klasse. Einer saß ganz alleine in seinem großen Abteil- absolut bewegungslos. Vielleicht war er zu diesem Zeitpunkt auch schon erfroren. :)


Meine Mutter saß in diesem Rekordwinter Anfang der 80er einmal über Nacht in einem Provinzbahnhof. Sie war auf dem Rückweg von der Uni in Merseburg und der Anschlusszug in dem Kaff wurde ersatzlos gestrichen. Damals gab es keinen Schalter wo man sich hätte beschweren können, da gabs auch kein Geld zurück, keinen aufgewärmten Kafee, nichts zum lesen, keine beheizte Schalterhalle, keine Snacks nichtmal ein Restaurant in der Nähe, von Sitzgelegenheiten ganz zu schweigen.

Nach so einer Nacht möchte man gern auf die Bahn verzichten. Aber ein Auto war in der DDR nunmal kaum erreichbar und so wägt man die Alternativen ab.

Gerade heute, wo die Leute Alternativen haben, ist die Qualität der Bahn schon enorm gestiegen. Die Leute regen sich auf, dass der Fernverkehr so stark wächst und der Nahverkehr schrumpft, dabei wollen die Leute das doch so! Sie fahren zum Einkaufen 30km weit und brauchen deshalb zwingend ein Trnaportmittel. Früher sind die Leute um die Ecke einkaufen gegangen, da hat sich die Frage garnicht danach gestellt (und es gab für viele trotzdem kein Auto womit sie den Einkauf hätten machen können). Auch fahren die Leute heute immer öfter Auto, auch wenns garnicht nötig wäre. Ich hab Freunde die machen ALLES mit dem Auto, selbst wenn sie mich mal besuchen kommen (10 min Fußweg) -> alles Auto. Wenn die der Bahn vorwerfen würden, dass sie dafür total ungeeignet wäre, denen würde ich aber was erzählen.

Früher haben die Leute auch weniger telefoniert. "Fasse Dich kurz"-Aufkleber an jedem zweiten Telefon. Heute wird bei jedem Funkloch auf die "Abzocker" von Vodafone geschimpft und für die 300Euro Rechnung geht man auch mal tief in den Dispo, aber einen Brief schreiben, das ist alles soooo kompliziert. Sich treffen, über alles reden... was soll man sich denn erzählen, alles schon gesimst und so weiter und so fort.

Kurz: künstlich geweckte Bedürfnisse (die eigentlich garkeine sind) können nicht befriedigt werden.

Brotzeit
05.01.2010, 22:39
Wo bitte liegen die Stärken der BAHN? Bei Gütern oder Personen-Transport??

Hat sie überhaupt "Stärken" ? ............

Senator74
06.01.2010, 11:26
Ich bin untröstlich, habs vorauseilend und gehorsamst, fast schon unterwürfig, geändert ;)

Dacht`ich mir`s doch! Es geht ums BIER , nicht um die Bahn !!
Mein Weltbild ist wieder im LOT!!

Paul Felz
06.01.2010, 11:30
Dacht`ich mir`s doch! Es geht ums BIER , nicht um die Bahn !!
Mein Weltbild ist wieder im LOT!!

Auch ich habe mich von einer - nachvollziehbaren - Empörung erholt. Der Schnitzer ist in meiner allumfassenden Güte und Großzügigkeit verziehen und vergeben.

Senator74
06.01.2010, 11:49
Auch ich habe mich von einer - nachvollziehbaren - Empörung erholt. Der Schnitzer ist in meiner allumfassenden Güte und Großzügigkeit verziehen und vergeben.

Fehler beim Bier sind ja korrigierbar,die bei der Bahn wohl kaum...meine Frau ist 40Jahre gependelt...sie könnte ein Buch schreiben...