PDA

Vollständige Version anzeigen : Kritische und vorurteilsfreie Diskussion über die 50+1-Regel



Freidenker1985
07.12.2009, 03:19
Hallo liebe Mitglieder von politikforen.net,

ich möchte in diesem Beitrag mit euch kritisch und vorurteilsfrei über das Pro und Contra der 50+1-Regel diskutieren. Ich weiß, dass sehr große Teile dieser Community ganz klar für den Erhalt dieser Regelung eintreten. Dennoch habe ich mich als Befürworter der Abschaffung dieser Regelung zur Diskussion in diesem Forum entschieden, da mich die Diskussion mit Leuten, die eine komplett andere Meinung haben, sehr reizt.
Nun, ich bringe hier mal die Argumente, die für eine Abschaffung der Regel sprechen vor und ihr versucht mit Gegenargumenten zu kontern:

1. Was prinzipiell für Kapitalgesellschaften spricht: Man muss neue Finanzierungsmöglichkeiten erschließen: Vereine sind etwas Gemeinnütziges und können neue Gelder nur über Sponsoren oder Mäzene bekommen. Kapitalgesellschaften dagegen können Anteile an interessierte Geldgeber verkaufen und so leichter an Geld kommen als eingetragene Vereine. Solange aber - wie bei Bestand der 50 + 1-Regel der Fall - die Mehrheit an einer Kapitalgesellschaft nicht in der Hand eines privaten Investors ist, wird sich dieser dreimal überlegen, ob er investiert, da er nicht kontrollieren kann, was mit seinem Geld geschieht. Erst wenn die Merheit einer Kapitalgesellschaft in der Hand eines Investors ist, wird er (richtig) investieren, da er nun kontrollieren kann, was mit seinem Geld geschieht.

2. Man sollte der Herrschaft diktatorisch regierender Vereinspräsidenten und der Vereinsmeierei ein Ende setzen: Obwohl ein großer Teil der Kapitalgesellschaft Borussia Dortmund in Privatbesitz ist, entscheidet immer noch der Präsident des Vereins Borussia Dortmund e.V., Dr. Reinhard Rauball, über die Geschicke der Kapitalgesellschaft. Das ist höchst fragwürdig, denn wie viele Vereinspräsidenten hat er bei Wahlen keinen wirklichen Gegenkandidaten und regiert so über Jahre diktatorisch. Und selbst wenn ein anderer Kandidat drankommt, wird der am Kurs des Vereins kaum etwas ändern, da er dem selben Klüngel entstammt wie sein Vorgänger. Wenn also Vereinspräsidenten gegen die Abschaffung der 50+1-Regel sind, dann sind sie es nicht aus Liebe zu den Fans, sondern, weil sie ihre Macht erhalten wollen. Und damit die altmodische, seit Jahrzehnten überkommene Vereinsmeierei, die keinerlei Fortschritt und Wettbewerb zulässt und sich in spießigem, kleinbürgerlichen Denken und Handeln äußert. Sie sind wie absolutistische Fürsten, die ihr dekadentes System gegen die Werte der Moderne; der Freiheit und des Fortschritts verteidigt haben. So wie damals die Menschen nach Moderne, Freiheit und Fortschritt strebten, so muss dies jetzt in gleicher Weise den Fußballvereinen möglich sein: Ein machtgeiler Präsident hält sich über Jahre und Jahrzehnte an der Macht und bereichert sich, während der Verein langsam aber sicher zugrunde geht. Wenn dagegen der Vorstandsvorsitzende einer GmbH oder AG keine Erfolge vorweisen kann oder sich persönlich bereichert, wird er von den Besitzern der Kapitalgesellschaft flugs vor die Tür gesetzt. Man sieht also: Erst Privateigentum macht Fortschritt und Erfolg erst möglich. Nicht umsonst ist mit der englischen Premier League eine Liga führend in Europa, deren Vereine fast alle Kapitalgesellschaften und in der Hand eines starken Investors sind.


3. Man muss den Steuerzahler entlasten: Viele Vereine in Deutschland erhalten großzügige Zahlungen aus der Staatskasse, obwohl sie selbst Millionengewinne erwirtschaften. Dies ist so, weil eingetragene Vereine vom Staat finanziell unterstützt werden müssen. Nur hat damals, als dieses Gesetz vor mehr als 100 Jahren erlassen wurde, noch niemand geahnt, dass Vereine mal Profisportler beschäftigen und Millionengewinne erwirtschaften würden.
Um den Steuerzahler also zu entlasten, müssen alle Profivereine (also 1. – 3. Liga) ihre Lizenzspielerabteilungen in Kapitalgesellschaften übertragen und die Kapitalgesellschaften müssen zu 100% in den Besitz privater Investoren übergehen. Diese finanzieren dann den Profifußball aus ihrem eigenen, privaten Portmonai, der Staat muss also nicht mehr subventionieren und der Steuerzahler ist damit entlastet.


So, das sind meine 3 Hauptargumente. Jetzt seit ihr dran !

Cinnamon
07.12.2009, 07:52
Äh, gehört das nicht eher ins Sportforum?

Freidenker1985
07.12.2009, 16:34
Äh, gehört das nicht eher ins Sportforum?

Liebe Mods, bitte verschiebt diesen Thread ins Sportforum ! Danke.