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Vollständige Version anzeigen : zum 100 jährigen!



bernhard44
01.12.2009, 09:43
Morgen wäre sie 100 Jahre alt geworden - Marion Hedda Ilse Gräfin von Dönhoff

http://www.ingridvonkruse.com/i/europa/marion-graefin-doenhoff_1992-gr.jpg

Die Grande Dame des deutschen Journalismus wurde am 2. Dezember 1909 auf dem Familiensitz Friedrichstein in Ostpreußen geboren. Der Vater August Karl Graf Dönhoff war Mitglied des Preußischen Herrenhauses und Reichstagsabgeordneter, ihre Mutter Ria von Lepel Palastdame der Kaiserin Auguste Viktoria.

Wer war diese Frau, die entscheidenden Einfluss auf die deutsche Presselandschaft der Nachkriegsära hatte? Von der ersten Ausgabe der Tageszeitung "Die Zeit" bis zu ihrem Tod 2002, begleitete sie diese Zeitung redaktionell und als Herausgeberin.

Bei ihr in Ostpreußen, liefen die Fäden des deutschen Widerstandes um den "20 Juli" zusammen zusammen. Mit Hilfe einiger Zufälle und Freunde überstand sie die angeordneten Säuberungsaktionen von Hitler und seinem Vollstrecker Freisler.
Der Verlust der ostpreußischen Heimat war für sie ein schwerer Schicksalsschlag, der lange in ihr nachwirkte. Gerade an der Neuen-Ostpolitik der Bundesrepublik hatte sie schwer zu tragen. Gewaltverzicht ja, aber Anspruchsverzicht, den wollte sie lange so nicht akzeptieren. So brachte sie es aus persönlichen Gründen auch nicht übers Herz, Willi Brand bei seiner Ostmission nach Polen zu begleiten!

Sie war immer auch ein Kritikerin der Maßlosigkeit, der Gier, des kulturellen und ethischen Wertverfalls. Ein Mahnerin vor dem zivilisatorischen Verfall der Gesellschaft.



Gräfin Dönhoff: Ich bin ja sehr überzeugte Preußin. Und wenn ich definieren soll, was für Preußen typisch war, dann würde ich sagen eine gewisse Kargheit in jeder Beziehung, kein Luxus … ich glaube, das kann man wirklich sagen, dass Wohlstand immer ein bisschen Verdacht erregte. Da kommen die Leute nicht dazu, wirklich nachzudenken. Dazu gehörte auch eine religiöse und ethische Grundhaltung, nicht wie heute, wo das Wichtigste immer Wirtschaft ist. Das finde ich immer sehr traurig, dass alles Menschliche und Künstlerische an den Rand gedrückt ist. Und das ist natürlich ein Gegensatz zu Preußen. Ich denke mir, wenn man sich heute etwas wünschen könnte, dann würde ich mir wünschen, dass mehr ethische Gesichtspunkte in den Alltag kommen. Wir sehen ja, wohin diese Brutalität und Rücksichtslosigkeit, nur Wirtschaft, nur Eigennutz, wohin das führt. Nicht wahr, alle diese schrecklichen Sachen, dass eine Lehrerin erstochen wird von einem Schüler, die ganze Klasse sitzt da, guckt zu, macht nichts, das war in Preußen ganz unmöglich.
http://www.auricher-wissenschaftstage.de/doenh1.htm

Eine kluge Frau!

Alfred
01.12.2009, 11:04
Sie liess ihre Leute im Stich und setzte sich ab....nicht so edel. Ihre Angestellten wurden samt und sonders von der Roten Armee erschossen.

bernhard44
01.12.2009, 11:07
Sie liess ihre Leute im Stich und setzte sich ab....nicht so edel. Ihre Angestellten wurden samt und sonders von der Roten Armee erschossen.

wer hat dir denn diesen Schmarren erzählt?

Gryphus
01.12.2009, 11:11
"Die Zeit" ist ein Drecksblatt.

Alfred
01.12.2009, 11:11
wer hat dir denn diesen Schmarren erzählt?

Die Dame selbst, sie verliess ihr Anwesen auf der Flucht vor der Roten Armee. Ihre Angestellten warnte sie nicht.

Alfred
01.12.2009, 11:15
"Die Zeit" ist ein Drecksblatt.

Wer sowas als Feuilton-Chef beschäftigt dessen Blatt ist wirklich ein Drecksblatt.

Jens Jessen....er befürwortet das Verprügeln von Rentnern durch Musels.

http://3.gvt0.com/vi/lXhLAdPFROs/default.jpg (http://www.youtube.com/watch?v=lXhLAdPFROs)

bernhard44
01.12.2009, 11:21
Wer sowas als Feuilton-Chef beschäftigt dessen Blatt ist wirklich ein Drecksblatt.

Jens Jessen....er befürwortet das Verprügeln von Rentnern durch Musels.

http://3.gvt0.com/vi/lXhLAdPFROs/default.jpg (http://www.youtube.com/watch?v=lXhLAdPFROs)

was hat der mit der Gräfin zu tun?

schade dass der Strang schon mit den ersten Beiträgen entgleitet! :=

fatalist
01.12.2009, 11:24
Man lese "Namen die keiner mehr kennt", darin beschreibt sie die Flucht gemeinsam mit ihren Angestellten.

Eine echte Dame.
Ein grossartiger Mensch mit Stolz und Ehre.

Alfred
01.12.2009, 11:26
Man lese "Namen die keiner mehr kennt", darin beschreibt sie die Flucht gemeinsam mit ihren Angestellten.

Eine echte Dame.
Ein grossartiger Mensch mit Stolz und Ehre.

Ich habe andere Informationen über ihre Flucht.

bernhard44
01.12.2009, 11:31
Ich habe andere Informationen über ihre Flucht.

dann komm doch mal mit Fakten!

Alfred
01.12.2009, 11:32
dann komm doch mal mit Fakten!

Nun, ich suche noch. Pöse Quellen bringe ich natürlich nicht.

Alfred
01.12.2009, 11:51
Marion Gräfin Dönhoff war von Ende 1938 bis zur Flucht in der Nacht 22./23. Januar 1945 Rentmeisterin auf Quittainen, ihre rechte Hand in landwirtschaftlichen Fragen war der ausgesprochen tüchtige Landwirt Oberinspektor Klatt, Quittainen. Die Gräfin wohnte nicht im Schloß, sondern im Rentamt, einem hübschen kleinen Haus, das dem Schloß gegenüber liegt, gleich neben der Kirche.

Die Flucht begann in der Nacht vom 22./23. Januar 1945. Die Gräfin trennte sich schon in der ersten Fluchtnacht (= 22./23. Januar 1945) am Rogehner Berg von Klatt und dem Quittainer Treck. Während die Quittainer Leute wegen widriger Umstände und mangelnder Vorbereitung die Flucht abbrachen und nach Quittainen zurückgingen, ritt Marion Gräfin Dönhoff auf ihrer Fuchsstute mit einem Handpferd am Zügel weiter Richtung Westen, über Pr. Holland nach Elbing. Dieses Handpferd gab sie zuerst an einen Soldaten, der aber vor Elbing von einer Heeresstreife festgesetzt wurde. Rein zufällig wurde Georg Wagner, der 16jährige Sohn des Forstmeisters Wagner aus Quittainen, Zeuge dieses Vorfalls, er stellte sein Fahrrad weg, bestieg das Handpferd und begleitete die Gräfin, auf dem Handpferd reitend, weiter über Elbing, Marienburg/Nogatbrücke, Dirschau/Weichselbrücke, Tucheler Heide, Pommern, Oder, Stettin, Uckermark, Mecklenburg, Niedersachsen nach Vinsebeck in Westfalen. (1)

(1) = Marion Gräfin Dönhoff, "Namen, die keiner mehr nennt" 1961. *Klick (http://www.twenga.de/buecher/namen-die-keiner-mehr-nennt_37722504.html)* http://ecx.images-amazon.com/images/I/41hDJySWWJL._SL110_.jpg

Offensichtlich will da jemand die Verantwortung der Gräfin für die mißlungene Flucht der Quittainer, für das so verursachte grausame Schicksal und für den Tod der vielen Leute aus Quittainen, vor allem aber auch die Mitverantwortung für den Tode des Oberinspektors Klatt aus Quittainen, der von sowjetischer Soldateska noch am 28. August 1945 in der Quittainer Mühle durch Schüsse in Arm und Bauch ermordet wurde, vergessen machen. Solche Falschinformationen verschleiern die Wahrheit.

berty
01.12.2009, 13:36
was hat der mit der Gräfin zu tun?

schade dass der Strang schon mit den ersten Beiträgen entgleitet! :=

Auch hier wird im Zuge einer Rezension über die Harpprecht Biographie
Kritsches zu Dönhöf vermerkt.

http://www.faz.net/s/RubA330E54C3C12410780B68403A11F948B/Doc~EADD7DEE5038A435AA1ACDEADC8F2BD53~ATpl~Ecommon ~Scontent.html

Im Stich gelassen wurden die Leute wohl weniger von der Gräfin als von der damaligen deutschen Führung. Ist doch immer wieder köstlich zu lesen, wie leicht es ist, das Versagen der eigenen Gesinnungsgenossen den späteren Feinden unter zu schieben. Da wird dann selbst von Frauen verlangt, den Ersatzführer zu geben und Verantwortung zu übernehmen.. Eine Rolle, die zu übernehmen, man weder im Frieden noch im Krieg, keine Frau für würdig befunden hatte.

Immerhin gelang es fast 2 Mio. Ostpreussen auch ohne der Führerschaft durch die Dönhof die Flucht in den Westen.

Im Gegensatz zu manch anderen Vertriebenen oder Flüchtlingen, setzte sich Dönhof für die Versöhnung mit Polen ein und nie an der Seite des BdV.

Biskra
01.12.2009, 13:41
Offensichtlich will da jemand die Verantwortung der Gräfin für die mißlungene Flucht der Quittainer, für das so verursachte grausame Schicksal und für den Tod der vielen Leute aus Quittainen, vor allem aber auch die Mitverantwortung für den Tode des Oberinspektors Klatt aus Quittainen, der von sowjetischer Soldateska noch am 28. August 1945 in der Quittainer Mühle durch Schüsse in Arm und Bauch ermordet wurde, vergessen machen. Solche Falschinformationen verschleiern die Wahrheit.

Welche Verantwortung soll sie da denn deiner Meinung nach gehabt haben? Nur zur Information: Die Leibeigenschaft wurde in Preußen 1810 abgeschafft.

bernhard44
01.12.2009, 13:48
Marion Gräfin Dönhoff war von Ende 1938 bis zur Flucht in der Nacht 22./23. Januar 1945 Rentmeisterin auf Quittainen, ihre rechte Hand in landwirtschaftlichen Fragen war der ausgesprochen tüchtige Landwirt Oberinspektor Klatt, Quittainen. Die Gräfin wohnte nicht im Schloß, sondern im Rentamt, einem hübschen kleinen Haus, das dem Schloß gegenüber liegt, gleich neben der Kirche.

Die Flucht begann in der Nacht vom 22./23. Januar 1945. Die Gräfin trennte sich schon in der ersten Fluchtnacht (= 22./23. Januar 1945) am Rogehner Berg von Klatt und dem Quittainer Treck. Während die Quittainer Leute wegen widriger Umstände und mangelnder Vorbereitung die Flucht abbrachen und nach Quittainen zurückgingen, ritt Marion Gräfin Dönhoff auf ihrer Fuchsstute mit einem Handpferd am Zügel weiter Richtung Westen, über Pr. Holland nach Elbing. Dieses Handpferd gab sie zuerst an einen Soldaten, der aber vor Elbing von einer Heeresstreife festgesetzt wurde. Rein zufällig wurde Georg Wagner, der 16jährige Sohn des Forstmeisters Wagner aus Quittainen, Zeuge dieses Vorfalls, er stellte sein Fahrrad weg, bestieg das Handpferd und begleitete die Gräfin, auf dem Handpferd reitend, weiter über Elbing, Marienburg/Nogatbrücke, Dirschau/Weichselbrücke, Tucheler Heide, Pommern, Oder, Stettin, Uckermark, Mecklenburg, Niedersachsen nach Vinsebeck in Westfalen. (1)

(1) = Marion Gräfin Dönhoff, "Namen, die keiner mehr nennt" 1961. *Klick (http://www.twenga.de/buecher/namen-die-keiner-mehr-nennt_37722504.html)* http://ecx.images-amazon.com/images/I/41hDJySWWJL._SL110_.jpg

Offensichtlich will da jemand die Verantwortung der Gräfin für die mißlungene Flucht der Quittainer, für das so verursachte grausame Schicksal und für den Tod der vielen Leute aus Quittainen, vor allem aber auch die Mitverantwortung für den Tode des Oberinspektors Klatt aus Quittainen, der von sowjetischer Soldateska noch am 28. August 1945 in der Quittainer Mühle durch Schüsse in Arm und Bauch ermordet wurde, vergessen machen. Solche Falschinformationen verschleiern die Wahrheit.

das war es?


da ich die Zustände auf der Flucht in Richtung Westen aus erster Hand kenne, weiß ich auch was für ein unvorstellbares Chaos und was für ein Kampf (oft ums nackte Überleben) da herrscht!
Meine Mutter hat das nämlich miterleben müssen (Flucht aus Schlesien). Die ältesten (Zwillings)Schwestern haben das nicht überlebt und ihre toten Körper mussten am Wegesrand zurückgelassen werden. Es war zu kalt um sie zu begraben. Auch hat meine Mutter jeden Kontakt zu Freunden oder Bekannten verloren, jeder war in dem Treck mit tausenden Menschen zusammen und doch alleine. Nur das gemeinsame Ziel hielt sie zusammen. Die Aufgaben waren klar verteilt (auch von der Dönhof) und diejenigen die umkehrten, waren eh verloren.
Das hier, wie auch in Ostpreußen, die "Goldfasane" und andere Partei- und Verwaltungsgrößen, die ersten waren die sich verpissten und die Menschen im Stich ließen, sei hier nur am Rande erwähnt.

Krzyzak
01.12.2009, 13:52
Immerhin steht im selben Buch, daß die "Leute" die Gräfin dazu drangen weiter zu reiten, da sie, wenn sie bleiben würde, dem sicheren Tod ausgesetzt wäre.

Marion Gräfin Dönhoff war in die Verschwörung des 20. Juli verwickelt, ihr Cousin Heini Lehndorf, der das Gut Steinort bewirtschaftete wurde von den Nazis in diesem Zusammenhang, flüchtete aber als sich die Hitlerschergen näherten. Da die Nazis aber seine Familie in Sippenhaft nehmen wollten, stellte er sich und wurde zum Tode verurteilt.

Immerhin ist Gräfin Dönhoff nicht mit nach Warschau geflogen um der Vertragsunterzeichnung des Deutsch-Polnischen Vertrags beizuwohnen.

bernhard44
01.12.2009, 13:58
Immerhin steht im selben Buch, daß die "Leute" die Gräfin dazu drangen weiter zu reiten, da sie, wenn sie bleiben würde, dem sicheren Tod ausgesetzt wäre.

Marion Gräfin Dönhoff war in die Verschwörung des 20. Juli verwickelt, ihr Cousin Heini Lehndorf, der das Gut Steinort bewirtschaftete wurde von den Nazis in diesem Zusammenhang, flüchtete aber als sich die Hitlerschergen näherten. Da die Nazis aber seine Familie in Sippenhaft nehmen wollten, stellte er sich und wurde zum Tode verurteilt.

Immerhin ist Gräfin Dönhoff nicht mit nach Warschau geflogen um der Vertragsunterzeichnung des Deutsch-Polnischen Vertrags beizuwohnen.

stimmt, auf den Verlust der Heimat auch noch mit einem Glas Sekt anzustoßen war ihr dann doch zu viel des "Guten"!

Krzyzak
01.12.2009, 13:59
das war es?


da ich die Zustände auf der Flucht in Richtung Westen aus erster Hand kenne, weiß ich auch was für ein unvorstellbares Chaos und was für ein Kampf (oft ums nackte Überleben) da herrscht!
meine Mutter hat das nämlich miterleben müssen (Flucht aus Schlesien). Die ältesten (Zwillings)Schwestern haben das nicht überlebt und ihre toten Körper mussten am Wegesrand zurückgelassen werden. Es war zu kalt um sie zu begraben. Auch hat meine Mutter jeden Kontakt zu Freunden oder Bekannten verloren, jeder war in dem Treck mit tausenden Menschen zusammen und doch alleine. Nur das gemeinsame Ziel hielt sie zusammen. Die Aufgaben waren klar verteilt (auch von der Dönhof) und diejenigen die umkehrten, waren eh verloren.
Das hier, wie auch in Ostpreußen, die "Goldfasane" und andere Partei- und Verwaltungsgrößen, die ersten waren die sich verpissten und die Menschen im Stich ließen, sei hier nur am Rande erwähnt.

Nicht ganz. Viele von den dönhoffschen "Leuten" haben in der Heimat überlebt. Auch das schreibt die Gräfin. Und so ging es auch anderen. Hans Graf von Lehndorf beschreibt das sehr schön in seinem Ostpreußischen Tagebuch. Auch er flüchtet (aus Königsberg), kommt aber nur bis nach Süd-Ostpreußen und findet Unterschlupf auf dem Gut seines verstorbenen Großvaters Elard v. Oldenburg Januschau.

Graf Lehndorff blieb bis 1947 in Ostpreußen.

Aus Erzählungen meiner Oma weiß ich noch etwas mehr. Diese hatte sich bis Gotenhafen durchgeschlagen und wollte auf die Gustloff. Sie hat mir erzählt, daß sie Heulkrämpfe gekriegt hat, weil sie nicht auf die Gustloff kam. Hinterher, als sie hörte, daß das Schiff untergegangen ist, war das natürlich anders.
Meine Oma war bis 1948 unter den Russen in Kaliningrad. Ihr ist kein Haar gekrümmt worden, sie hatte immer Helfer.
Trotzdem hasst sie die Russen wie die Pest.

Bodenplatte
01.12.2009, 14:27
Erst den "Widerstand" unterstützen, und dann über ihr verlorenes Land jammern, ganz so intelligent kann sie ja nicht gewesen sein.

Krzyzak
01.12.2009, 14:30
Erst den "Widerstand" unterstützen, und dann über ihr verlorenes Land jammern, ganz so intelligent kann sie ja nicht gewesen sein.

Was ist denn das für eine Aussage? Ostpreußen war lange vor Hitler deutsch und niemand vom Widerstand hätte diese Gebiete weggegeben.

bernhard44
01.12.2009, 14:44
Erst den "Widerstand" unterstützen, und dann über ihr verlorenes Land jammern, ganz so intelligent kann sie ja nicht gewesen sein.

Widerstand gegen was oder wem? Der war relativ genau eingegrenzt! Oder hast du da andere Informationen?

Bodenplatte
01.12.2009, 14:46
Was ist denn das für eine Aussage? Ostpreußen war lange vor Hitler deutsch und niemand vom Widerstand hätte diese Gebiete weggegeben.

Der Widerstand hat aber wehrkraftzersetzend gewirkt, und damit auch den Vormarsch der Roten Armee indirekt befördert.

Durch die Unterstützung der Verräter hat Sie jedes Recht verloren, über ihr verlorenes Land zu klagen. Sie wollte es nicht anders.

Eugen Gerstenmaier, von 1954 bis 1969 Bundestagspräsident:


"Was wir im deutschen Widerstand während des Krieges nicht wirklich begreifen wollten, haben wir nachträglich vollends gelernt: Dass der Krieg schließlich nicht gegen Hitler, sondern gegen Deutschland geführt wurde."
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21. März 1975

Bodenplatte
01.12.2009, 14:52
Überdies hinaus stand sie sicher auch diversen alliierten Behörden relativ nahe, sonst hätte sie die "deutsche Nachkriegslandschaft" nicht prägen können.

Die Dame hat sich also mehrfach schweren Verrats gegenüber Deutschland schuldig gemacht. Das Klagen über ihre verlorene Heimat steht ihr daher nicht zu.

Krzyzak
01.12.2009, 14:59
Der Widerstand hat aber wehrkraftzersetzend gewirkt, und damit auch den Vormarsch der Roten Armee indirekt befördert.

Nein, das ist unwahr. Die Deutsche Wehrmacht hat auf deutschem Boden heldenhaft gekämpft. Niemand, auch nicht vom Widerstand (militärisch wie zivil) hat den Vormarsch der Roten Armee begünstigt.
Die Rote Armee war einfach zahlenmäßig und durch die Hilfslieferungen der Amis die Siegerin.
Wen man bedenkt, wie oft in Ostpreußen Städte von der Wehrmacht zurückgewonnen wurden, selbst gegen 10fache Übermacht, kann man deiner These nicht zustimmen.

Die Deutsche Wehrmacht kämpfte für Deutschland, nicht für Hitler. Sie verteidigte in Ostpreußen deutschen Boden und nicht das Leben der Goldfasane.


Durch die Unterstützung der Verräter hat Sie jedes Recht verloren, über ihr verlorenes Land zu klagen. Sie wollte es nicht anders.

Verräter war einzig und allein Adolf Hitler, der sich feige der Verantwortung entzog. Hitler selbst hat dem russischen Ostvolk die Legimitation gegeben, in dem er es als das stärkere bezeichnet hat. Wie kann man Hitler verehren? Einen Mann der Deutschland und das deutsche Volk hasste.


Eugen Gerstenmaier, von 1954 bis 1969 Bundestagspräsident:


Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21. März 1975

Da hat Bundestagspräsident Gerstenmaier recht. Leider haben die Alliierten gegen Deutschland und nicht gegen Hitler gekämpft.
Möglicherweise wäre dem Widerstand so mehr Erfolg gegönnt gewesen.




Die Dame hat sich also mehrfach schweren Verrats gegenüber Deutschland schuldig gemacht. Das Klagen über ihre verlorene Heimat steht ihr daher nicht zu.

Ich kann keinen Verrat darin sehen. Die Gräfin wollte sogar nach Königsberg zurück, bzw. Friedrichsstein. In ihrem Buch beschreibt sie eindeutig, daß "nach Osten keiner mehr fuhr".

Das mit den Alliierten... Hast Du Quellen?

Bodenplatte
01.12.2009, 15:09
Nein, das ist unwahr. Die Deutsche Wehrmacht hat auf deutschem Boden heldenhaft gekämpft.

Nichts anderes werde ich jemals behaupten.


Niemand, auch nicht vom Widerstand (militärisch wie zivil) hat den Vormarsch der Roten Armee begünstigt.

Leider doch. Der dumme und blinde Widerstand hat auch hier durch Verrat und Subversion der Ostfront großen Schaden zugefügt. Ein Verbrechen, das niemals vergeben werden kann.

Meine Argumentation ist eindeutig und einfach nachvollziehbar.

Wer den Widerstand unterstütze, darf und kann nicht klagen, egal wie hoch und brutal die erlittenen Verluste auch waren.


Einen Mann der Deutschland und das deutsche Volk hasste.

Das ist nicht korrekt.


Das mit den Alliierten... Hast Du Quellen?

Die Nachkriegspresse war lizensiert. Wer hier Karriere machen wollte, war zwangsläufig ein alliierter Stiefellecker.

bernhard44
01.12.2009, 15:10
Überdies hinaus stand sie sicher auch diversen alliierten Behörden relativ nahe, sonst hätte sie die "deutsche Nachkriegslandschaft" nicht prägen können.

Die Dame hat sich also mehrfach schweren Verrats gegenüber Deutschland schuldig gemacht. Das Klagen über ihre verlorene Heimat steht ihr daher nicht zu.

sie hatte schon 1946, in ihrem ersten Artikel "Totengedenken 1946" in der Zeitung "Die Zeit" , bei den englischen Besatzern das Recht auf Trauer und Ehrung der gefallenen Deutschen eingefordert! Was sie sicher nicht beliebt machte bei den Engländern.

Alfred
01.12.2009, 15:14
das war es?

Ja, ich verurteile die Tatsache das sie eben ihre Leute im Stich liess, ihren weiteren Werdegang, Polenpolitik, finde ich zwar nicht gut, würde sie deshalb aber nicht verurteilen.



da ich die Zustände auf der Flucht in Richtung Westen aus erster Hand kenne, weiß ich auch was für ein unvorstellbares Chaos und was für ein Kampf (oft ums nackte Überleben) da herrscht!
Meine Mutter hat das nämlich miterleben müssen (Flucht aus Schlesien). Die ältesten (Zwillings)Schwestern haben das nicht überlebt und ihre toten Körper mussten am Wegesrand zurückgelassen werden. Es war zu kalt um sie zu begraben. Auch hat meine Mutter jeden Kontakt zu Freunden oder Bekannten verloren, jeder war in dem Treck mit tausenden Menschen zusammen und doch alleine. Nur das gemeinsame Ziel hielt sie zusammen. Die Aufgaben waren klar verteilt (auch von der Dönhof) und diejenigen die umkehrten, waren eh verloren.
Das hier, wie auch in Ostpreußen, die "Goldfasane" und andere Partei- und Verwaltungsgrößen, die ersten waren die sich verpissten und die Menschen im Stich ließen, sei hier nur am Rande erwähnt.

Diese Goldfasane waren Verbrecher, feige dazu. Das steht ausser frage. Wer 15 Jährige Soldaten in den Kampf schickt ( meinen Großvater zum beispiel ) und sich selbst verpisst ist ein Schwein. Da gibt es nichts dran zu drehen. Das auf der Flucht unheimliche Bedingungen herrschten ist mir bewusst.

Alfred
01.12.2009, 15:17
Welche Verantwortung soll sie da denn deiner Meinung nach gehabt haben? Nur zur Information: Die Leibeigenschaft wurde in Preußen 1810 abgeschafft.

Sie wurde, nach meinem Wissen, rechtzeitig von Offizieren der Wehrmacht über den Vormarsch der Russen gewarnt. Zumindest hätte sie die Flucht, den Treck, daher vorbereiten können. Das war möglich, die Flucht selbst war verboten. Dieses Verbot ist natürlich ein Skandal erster Güte.

Bodenplatte
01.12.2009, 15:25
sie hatte schon 1946, in ihrem ersten Artikel "Totengedenken 1946" in der Zeitung "Die Zeit" , bei den englischen Besatzern das Recht auf Trauer und Ehrung der gefallenen Deutschen eingefordert! Was sie sicher nicht beliebt machte bei den Engländern.

Wäre der Artikel so "schlimm" gewesen, wäre er nicht genehmigt worden.

Außerdem viel das Thema Gedenken nicht unter die Umerziehungsvorschriften, so weit gingen nicht einmal die hasserfüllten Sieger. Tote entweihen nur Bundestrottel und andere Gutmenschen.

Krzyzak
01.12.2009, 15:28
Nichts anderes werde ich jemals behaupten.

Na also.




Leider doch. Der dumme und blinde Widerstand hat auch hier durch Verrat und Subversion der Ostfront großen Schaden zugefügt. Ein Verbrechen, das niemals vergeben werden kann.

Dumm und blind? Wovon redest Du? Der Widerstand war richtig. Hitler war das Problem. Mit ihm begann der Niedergang Deutschlands. Der 30. Januar 1933 ist der Tag an dem die schleichende Verabschiedung der Ostgebiete begann.
Der Widerstand wußte, daß Deutschland ohne Hitler noch Chancen haben könnte auf einen gerechteren Friedensschluß.
Btw: Sogar Göring hatte Friedensverhandlungen mit den Alliierten. Und Roosevelt hätte einer Regierung Göring mit Beendigung des Krieges zugestimmt. Hier war der Tod Hitlers ebenfalls geplant.


Meine Argumentation ist eindeutig und einfach nachvollziehbar.

Eindeutig und einfach nachvollziehbar ist sie falsch.


Wer den Widerstand unterstütze, darf und kann nicht klagen, egal wie hoch und brutal die erlittenen Verluste auch waren.

Der Widerstand hat versucht Deutschland vor der totalen Zerstörung zu retten. Es ging ihm um Deutschland.


Das ist nicht korrekt.

Beweise mir, daß ich falsch liege.



"Wenn der Krieg verloren geht, wird auch das Volk verloren sein. Es ist nicht notwendig, auf die Grundlagen, die das deutsche Volk zu seinem primitivsten Weiterleben braucht, Rücksicht zu nehmen. Im Gegenteil, ist es besser, selbst diese Dinge zu zerstören. Denn das Volk hat sich als das schwächere erwiesen, und dem stärkeren Ostvolk gehört ausschließlich die Zukunft. Was nach diesem Kampf übrig bleibt, sind ohnehin nur die Minderwertigen, denn die Guten sind gefallen."

Quelle: Sebastian Haffner: Anmerkungen zu Hitler


Die Nachkriegspresse war lizensiert. Wer hier Karriere machen wollte, war zwangsläufig ein alliierter Stiefellecker.

Nicht unbedingt. Die Gräfin war ja nicht von Anfang an Herausgeberin der ZEIT. Da solltest Du nochmal recherchieren.

Brutus
01.12.2009, 15:30
Das mit den Alliierten... Hast Du Quellen?

Gräfin Dönhoff und ZEIT-Herausgeber Gerd Bucerius sind BND-/CIA-Spitzel gewesen. Steht bei Andreas von Bülow, Im Namen des Staates.

Krzyzak
01.12.2009, 15:32
Gräfin Dönhoff und ZEIT-Herausgeber Gerd Bucerius sind BND-/CIA-Spitzel gewesen. Steht bei Andreas von Bülow, Im Namen des Staates.

BND halte ich nicht für schlimm. Ein regulärer deutscher Geheimdienst. :]

CIA hingegen...

bernhard44
01.12.2009, 15:34
Gräfin Dönhoff und ZEIT-Herausgeber Gerd Bucerius sind BND-/CIA-Spitzel gewesen. Steht bei Andreas von Bülow, Im Namen des Staates.

bei der "STASI" war sie nicht auch zufällig....... :D

Alfred
01.12.2009, 15:40
Gräfin Dönhoff und ZEIT-Herausgeber Gerd Bucerius sind BND-/CIA-Spitzel gewesen. Steht bei Andreas von Bülow, Im Namen des Staates.

Herr von Bülow ist klasse...einer der wenigen der Ahnung hat in diesem System.

Alfred
01.12.2009, 15:46
BND halte ich nicht für schlimm. Ein regulärer deutscher Geheimdienst. :]

Gegründet von einem Wehrmachtsgeneral mit Hilfe der USA. Ein Vasallendienst der Amerikaner....(1), (2).




CIA hingegen...

Volle Zustimmung.

Quellen :

1= Organisation Gehlen, *Klick* (http://de.wikipedia.org/wiki/Organisation_Gehlen)

2= Gegen Freund und Feind, Die Geschichte des BND, *Klick (http://video.google.de/videoplay?docid=5829591109843154195&ei=6TkVS9KEK6HC2wKjs9XqDg&q=Gehlen+Doku&hl=de&client=firefox-a#)*

bernhard44
01.12.2009, 15:52
Gräfin Dönhoff und ZEIT-Herausgeber Gerd Bucerius sind BND-/CIA-Spitzel gewesen. Steht bei Andreas von Bülow, Im Namen des Staates.

sie soll eine BND-Agentin gewesen sein, nur weil sie "unkritisch" über Gehlen geschrieben hat?


Sie zitieren den Fall der Zeit-Herausgeberin Gräfin Dönhoff, die mit dem BND in Kontakt stand. Als Beweis für ihre Hofberichterstattung dienen Ihnen die Erinnerungen des BND-Präsidenten Reinhard Gehlen, der Dönhoff für ihre faire Berichterstattung lobte. Ist das nicht ein wenig dünn?

Das wäre es in der Tat, hätte mir Frau Dönhoff nicht selbst geschrieben, daß sie regelmäßig Besuch eines BND-Abgesandten bekommen hatte und auf Wunsch von Herrn Gehlen das einzige Interview anläßlich seines Dienstendes 1968 machen durfte. Dann schaut man natürlich kritisch in ihre Artikel, insbesondere zwei ganzseitige von 1963 und 1968, und stellt fest, daß Frau Dönhoff ihre unbestritten hohen journalistischen Qualitäten hat ruhen lassen. Sie lobte völlig unkritisch Gehlen als den Landedelmann mit dem Elektronenhirn und wusch den BND von einer Menge berechtigter Vorwürfe rein.
http://squat.net/gib/texte/das-heimliche-auge-des-bnd.html

Alfred
01.12.2009, 15:56
sie soll eine BND-Agentin gewesen sein, nur weil sie "unkritisch" über Gehlen geschrieben hat?


http://squat.net/gib/texte/das-heimliche-auge-des-bnd.html

Eventuell wurde sie ja ohne ihr Wissen benutzt vom BND. Machen die Geheimdienste ja oft.

bernhard44
01.12.2009, 15:59
Eventuell wurde sie ja ohne ihr Wissen benutzt vom BND. Machen die Geheimdienste ja oft.

das schon eher!

Ich bekam ja auch öfters, im Rahmen meiner Tätigkeit in der ehemaligen, Besuch von der "Stasi" ohne das ich deren Mitarbeiter oder auch nur Informant war.

Alfred
01.12.2009, 16:04
das schon eher!

Ich bekam ja auch öfters, im Rahmen meiner Tätigkeit in der ehemaligen, Besuch von der "Stasi" ohne das ich deren Mitarbeiter oder auch nur Informant war.

Meine bekannten in Mecklenburg auch, die Nachbarn waren bei der Stasi...also Feierte man auch zusammen. Die leben ja in einem Dorf. In der Stadt mag das anders gewesen sein.

Stechlin
01.12.2009, 16:09
In der Tat, eine beeindruckende Frau, preußisch durch und durch! Auch wenn mir nicht alle ihre Ansichten gefielen, so hat sie dennoch Respekt und Anerkennung verdient. Gräfin Dönhoff hielt die journalistischen Werte noch in Ehren und praktizierte sie auch.

Ihr Tod war ein Verlust fürs Vaterland. Ehre ihrem Andenken.

bernhard44
04.12.2009, 16:48
die ostpreußische Adelsfamilie Dönhoff hatte das Original vor der Roten Armee versteckt. Das Denkmal, ein Werk des Bildhauers Christian Daniel Rauch von 1857, war nach der Bombardierung der Stadt im Frühherbst 1944 von Gräfin Marion Dönhoff auf ihr Gut Friedrichstein 20 Kilometer östlich von Königsberg evakuiert worden – zum Schutz vor weiteren Luftangriffen. Die Auslagerung ist belegt. Auf den leeren Sockel stellte man 1966 die Figur des deutschen Kommunisten Ernst Thälmann.
Erst 48 Jahre später, 1992, wurde die Statue nach einem Gipsentwurf neu gegossen und an ihren alten Platz zurückgebracht.

http://www.dw-world.de/image/0,,1108959_4,00.jpg

http://www.kaliningrad.aktuell.ru/kaliningrad/stadtnews/kant_denkmal_oder_bernsteinzimmer_im_geheimbunker_ 333.html

Gärtner
04.12.2009, 16:58
Die Dame selbst, sie verliess ihr Anwesen auf der Flucht vor der Roten Armee. Ihre Angestellten warnte sie nicht.

http://img3.imageshack.us/img3/4414/47905205.jpgardon, aber meine Familie hat sich Ende Januar '45 ebenfalls aus Hinterpommern auf den Weg nach Westen gemacht. Natürlich hat meine Großmutter zugesehen, daß keiner beim Trecken zurückblieb und das ganze Dorf sich mit aufmachte. Da mußte niemand "gewarnt" werden, allein schon weil man das Wummern der herannahenden Front schon tage- oder gar wochenlang zuvor hören konnte.

Im übrigen war es selbstverständlich, daß die "Herrschaft" immer und ohne Ausnahme (die es gab, waren feige Nazis, die Durchhalteparolen bis zum Schluß verkündeten und sich dann in die Büsche drückten) sich um ihre Leute gekümmert und die Trecks vorbereitet und durchgeführt hat. Da waren ganze Dorfgemeinschaften unterwegs.