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Vollständige Version anzeigen : Sozialneid von oben



Querulantin
28.11.2009, 09:58
Liebe Wertabschöpfer, liebes Forum!

folgender Artikel trifft die insbesondere hier immer wieder formulierten Ansichten auf der Punkt. Hier ein paar Auszüge:
http://jungle-world.com/artikel/2009/46/39740.html

Der liberale Beobachter

Peter Sloterdijk und der Sozialneid von oben:
In den Feuilletons trommelt ein Nietzsche-Groupie für den Sozialabbau.

von Rainer Trampert
...Neben vielen anderen Problemen hat Deutschland ein ganz spezielles. Das ist – der Sozialneid von oben. So regelmäßig wie der Vogelflug geraten betuchte Spießbürger außer Rand und Band. Dann rennen sie los, um allen mitzuteilen, dass arme Menschen zur Flasche greifen, dann verwandeln sie Feuilletons in Foren für Sudelpamphlete, wittern allerorten Geld, das ihnen vorenthalten werde, und beschwören – besoffen von Missgunst und Verachtung für die staatliche Wohlfahrt – den Niedergang Deutschlands, wenn alten Menschen nicht die Renten gekürzt und Gehhilfen verweigert werden. Sie gönnen Armen nicht die Margarine auf dem Brot und heißen Baring, Nolte, Miegel, Metzger, Sarrazin oder Sloterdijk. Ihre Idole sind Friedrich Nietzsche und Rainer Brüderle. Beim jüngsten Vogelflug geht es zu wie in Monty Pythons »Das Leben des Brian«. Brüderle tat wieder einmal auf irgendeinem Hügel Kund: »Mehr Netto vom Brutto!« Seitdem brummelt das Milieu: »Mehr Netto vom Brutto.«....

....Sein Philosoph Peter Sloterdijk fragte in der FAZ, ob das »Grundübel« nicht die »progressive Einkommenssteuer« sei, und empörte sich: Die Hälfte der Population sei »Bezieher von Null-Einkommen« und lasse sich von einer »Handvoll Leistungsträger« aushalten. Er dankte der FDP, die er den »liberalen Beobachter« nennt, dafür, dass sie auf die zentrale Gefahr hinweise: »die Besteuerung, die den Erfolg bestraft!« Damit hatte Brüderle bestimmt nicht gerechnet: Sein Postulat, das gerade so als Plakat für Zahnärzte taugt, erlangt Deutungshoheit im öffentlichen Zweig der Deutschen Philosophie. Für das Neid-Milieu ist Sloterdijk wichtig, denn als Stichwortgeber und Günstling einer Schar wendiger junger Experten, die ihren Beruf lieben, benötigt dieses Milieu einen Philosophen, der sich darauf versteht, Ressentiments in brodelnde Sätze zu kleiden. »Wir müssen in Not kommen, um das rettende Große zu erfahren«, sagt er dann und meint die Arbeitslosen. Die Medien stehen Schlange für ein paar Sätze von ihm, und seine Fanpost füllt Waschkörbe. Karl Heinz Bohrer zum Beispiel, der Herausgeber des Merkur, schrieb erregt, dass der »Sozialstaat« ihn »um die Pfründe wohlverdienten Zugewinns« bringe und ihm Gelder für »akademische Auszeichnungen« entwende.......

....Nietzsche hat ihm souffliert: Die Schwachen, »der Pöbel-Mischmasch (…) o Ekel! Ekel! Ekel! (…) Diese kleinen Leute sind des Übermenschen größte Gefahr.« Der »Sozialismus« der »zu Recht unterworfenen Kaste« behindere die »Ausscheidung eines Luxus-Überschusses der Menschheit, in welcher eine stärkere Art ans Licht« trete, die sich »die Freiheit von allem sozialen Zwang« hole. Das galt es nun zu übersetzen. Aus Freiheit vom sozialen Zwang wurde Befreiung von »Zwangssteuern«, aus der Blockade für die höhere Art die »nur allzu plausible liberale These von der Ausbeutung der Produktiven durch die Unproduktiven«, aus dem Sozialismus der »steuerstaatlich zugreifende Semi-Sozialismus«, dieses – o Ekel – »geldsaugende und geldspeiende Ungeheuer«, das im Auftrag der »nehmenden Hand« den Luxus-Überschuss prellt, der doch nur nach »Erfolg, Ansehen und Selbstachtung« strebt, weshalb er mit Geldkoffern durch Grenzwälder in die Schweiz schleicht....

...Sloterdijks Denken ist komplett falsch. Nur dass er die Würde des Bürgers nach der Geldmenge bemisst, hat eine unbeabsichtigte Frische. Die Gleichsetzung von Leistung und Einkommen ist absurd. Das Einkommen seiner Truppe beruht nicht auf Wertschöpfung, sondern auf Wertabschöpfung; es richtet sich nach der Grobheit, mit der jemand andere für sich arbeiten lässt und Konkurrenten beseitigt, der Gerissenheit – vom Verkaufstrick bis zum Kleingedruckten –, auch nach dem Unterhaltungswert, der Sportler zu Multimillionären macht. Der nächste Lapsus: Rentner, Arbeitslose und Kranke werden nicht aus der Einkommenssteuer, sondern aus den Löhnen der Arbeiterklasse bezahlt und nicht »eine Handvoll« Reicher ist produktiv, sondern die Arbeit der Millionen schafft jene Werte, aus denen sie sich bedient. Der französische Bürger Saint-Just sagte 1793 vor dem Konvent: »Das Brot, das der Reiche gibt, ist bitter: Es kompromittiert die Freiheit. Das Brot gehört in einem klug verfassten Staat von Rechts wegen dem Volk.«...

....Es wird kein Zufall sein, dass nach dem Imageverlust der Führungskräfte viele Medien Sloter*dijk den Raum für seine Herrenmenschen-Propaganda geben, nach der die edlen Reichen Opfer einer gierigen Masse seien, woraus sich deren moralisches Recht zur Machtergreifung ableite. Das ist pervers, schamlos und komisch. Gerade werden Hunderte von Milliarden nach oben umverteilt für die Eksistenz der Vermögenden, gerade wird ausgehandelt, wie viele Millionen Opel-*Belegschaften dem Unternehmen schenken. Die Unverfrorenheit der Betuchten ist ein Reflex da*rauf, dass ihre nur allzu plausible Enteignung schon lange nicht mehr erörtert worden ist. Dann werden sie übermütig.

Bedrohlich ist die politische Situation aber schon. Die FDP erlangt mit dem Versprechen, das Solidarsystem durch die private Renten- und Krankenversorgung zu ersetzen und Arbeitslose für ein Bürgergeld von 600 Euro als Zwangsarbeiter in die Obhut des Kapitals zu geben, die höchste Zustimmung in ihrer Geschichte, und die Grünen wenden sich über »Jamaika« dem Sozialdarwinismus zu. Und das am Anfang einer Epoche, in der geschätzte 300 Milliarden Euro vergesellschaftet werden.....

...Die Sloterdijk-Debatte wird Reiche nicht von Steuern befreien, aber sie deutet – und das ist bitter genug – Ausbeuter in Gönner um....

Dann freue ich mich auf der Antworten der Wertabschöpfer, wie sie uns gleich darlegen werden, warum man "Untermenschen" nicht subventionieren darf und warum es das gute Recht der "Herrenmenschen" ist, den Wert der Arbeitenden abzuschöpfen.

Liebe Grüße einer gerne, freiwillig und mit dem Herzen der Nächstenliebe von ihrem abgeschöpften Wert Abgebenden, um auf diesem Weg zu einer freien und gleichen Gesellschaft zu kommen. Ich wünsche allen Foristen morgen einen besinnlichen ersten Advent und ein wenig Zeit zum inne gehen, um die wirklich schönen Dinge jenseits von materiellem Reichtum zu entdecken.

Querulant

FranzKonz
28.11.2009, 10:07
Das Pamphlet geht an den wirklichen Problemen vorbei, genauso wie es die umgekehrte Diskussion tut.

Durch den zunehmenden Einsatz von Maschinen und Automaten werden Arbeitsplätze auch in Zukunft abnehmen. Damit verreckt zwangsläufig der Arbeitsmarkt. Er kann nicht mehr funktionieren.

Wer nicht aus diesem Ansatz heraus eine ehrliche Diskussion beginnt, zündet Nebelkerzen oder hat nichts begriffen.

Don
28.11.2009, 10:11
In einem Staat, der soviel über Sozialtransfers umverteilt wie noch kein Staat zuvor in der Geschichte, ein derartiges Geschwafel vom Stapel zu lassen bedarf schon bemerkenswerter Debilität.

Diesem Geschwafel zuzustimmen, ebenfalls.

Klopperhorst
28.11.2009, 10:17
Sloterdijk ist eine linke Bazille (auch wenn es nicht so scheint).

---

Klopperhorst
28.11.2009, 10:30
...
Durch den zunehmenden Einsatz von Maschinen und Automaten werden Arbeitsplätze auch in Zukunft abnehmen. Damit verreckt zwangsläufig der Arbeitsmarkt. Er kann nicht mehr funktionieren.
...

Dachte ich auch mal. Aber Automaten und Software müssen gepflegt werden, zudem besteht ein permanenter Konkurrenzkampf um bessere (intelligentere) Automaten.

Die Arbeit verlagert sich nur in neue Bereiche.

---

Don
28.11.2009, 10:32
Das Pamphlet geht an den wirklichen Problemen vorbei, genauso wie es die umgekehrte Diskussion tut.

Durch den zunehmenden Einsatz von Maschinen und Automaten werden Arbeitsplätze auch in Zukunft abnehmen. Damit verreckt zwangsläufig der Arbeitsmarkt. Er kann nicht mehr funktionieren.

Wer nicht aus diesem Ansatz heraus eine ehrliche Diskussion beginnt, zündet Nebelkerzen oder hat nichts begriffen.

Auch nicht völlig richtig.

Es nehmen nur die Arbeitsplätze ab, die durch diese Maschinen ersetzt werden.

Wir erinnern uns, James Watt löste dieses Problem in England seinerzeit ebenfalls aus, es gab Hungeraufstände der dadurch verelendeten Massen.
Allerdings wäre die Alternative langfristig weitaus dramatischer gewesen.

Die Entwicklung von Alternativen setzt immer erst ein wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist. Die Intelligenz der Menschen ist nunmal äußerst beschränkt.

Dummerweise besitzt aber auch niemand die Glaskugel. Es ist also utopisch anzunehmen, eine Alternativentwicklung ließe sich planen. Ich sehe allerdings eine Vorraussetzung, die die Bedingungen für jede Alternative setzt.

Bildung und Ausbildung. Jede Umwälzung erfolgte stets mit einer sprunghaften Zunahme an Qualifikation, die dropouts fielen durchs Netz bis sich nach teilweise Generationen auch dort ein neues Qualifikationsniveau eingestelt hatte.

Ich würde also als generellen Lösungsansatz aus dem Stegreif sehen, alle die aus dem System rausfallen zu Bildung und Ausbildung zu verpflichten wenn sie Unterstützung erhalten. Selbstredend sind dafür auch die Möglichkeiten zu schaffen.

Nur könnte man anstatt 100.000 unnützer AA Miserenverwalter besser 100.000 Unterrichtende und Ausblider beschäftigen, die Räume sind ohnehin da.
Ich meine wirkliche Ausbildung. Keine Oregamikurse oder ähnlichen Unfug.

Dazu mache ich keinerlei Vorgaben, außer daß diese Ausbildung am Ende reguläre Qualifikationen vergibt, also nicht Zertifikate über eine Kursteilnahme.
Das kann vom nachgeholten Quali übers Abi, den Gesellenbrief oder Meistertitel bis zum Uni-Dilplom reichen.
Nur damit erhielten wir die Vorraussetzungen einer selbstinduzierenden Entwicklung neuer Arbeitsmärkte, mit Hartzlern die mit dem Holsten auf dem Sofa sitzen und Prollshows glotzen führen wir diese Diskussion noch in 100 Jahren.

Denn keiner, auch nicht der mitfühlendste Herz Jesu Sozialist, hat den geringsten Schimmer was er mit diesen Leuten anfangen soll.

Gawen
28.11.2009, 10:36
Liebe Grüße einer gerne, freiwillig und mit dem Herzen der Nächstenliebe von ihrem abgeschöpften Wert Abgebenden, um auf diesem Weg zu einer freien und gleichen Gesellschaft zu kommen.

Es kann Dich niemand davon abhalten, den Ertrag Deiner Leistungen zu verschenken, Du hast bloß nicht das Recht dies auch von anderen zu verlangen.

Eine zwanghaft gleiche Gesellschaft wäre ja eben nicht frei, da sie Mehrleister zwingen müsste den ihnen zustehenden größeren Anteil am Mehrwert abzugeben.

Eine solche Gesellschaft geht immer unter, weil sie ihre Besten demotiviert.


Zwanghaft gleich ist ungerecht.

Stadtknecht
28.11.2009, 10:36
In der letzten Cicero hat Sloterdijk geschrieben.

Den Artikel werde ich mal lesen.

Ahab
28.11.2009, 10:54
Liebe Wertabschöpfer, liebes Forum!

folgender Artikel trifft die insbesondere hier immer wieder formulierten Ansichten auf der Punkt. Hier ein paar Auszüge:
http://jungle-world.com/artikel/2009/46/39740.html

Der liberale Beobachter

Peter Sloterdijk und der Sozialneid von oben:
In den Feuilletons trommelt ein Nietzsche-Groupie für den Sozialabbau.

von Rainer Trampert
...Neben vielen anderen Problemen hat Deutschland ein ganz spezielles. Das ist – der Sozialneid von oben. So regelmäßig wie der Vogelflug geraten betuchte Spießbürger außer Rand und Band. Dann rennen sie los, um allen mitzuteilen, dass arme Menschen zur Flasche greifen, dann verwandeln sie Feuilletons in Foren für Sudelpamphlete, wittern allerorten Geld, das ihnen vorenthalten werde, und beschwören – besoffen von Missgunst und Verachtung für die staatliche Wohlfahrt – den Niedergang Deutschlands, wenn alten Menschen nicht die Renten gekürzt und Gehhilfen verweigert werden. Sie gönnen Armen nicht die Margarine auf dem Brot und heißen Baring, Nolte, Miegel, Metzger, Sarrazin oder Sloterdijk. Ihre Idole sind Friedrich Nietzsche und Rainer Brüderle. Beim jüngsten Vogelflug geht es zu wie in Monty Pythons »Das Leben des Brian«. Brüderle tat wieder einmal auf irgendeinem Hügel Kund: »Mehr Netto vom Brutto!« Seitdem brummelt das Milieu: »Mehr Netto vom Brutto.«....

....Sein Philosoph Peter Sloterdijk fragte in der FAZ, ob das »Grundübel« nicht die »progressive Einkommenssteuer« sei, und empörte sich: Die Hälfte der Population sei »Bezieher von Null-Einkommen« und lasse sich von einer »Handvoll Leistungsträger« aushalten. Er dankte der FDP, die er den »liberalen Beobachter« nennt, dafür, dass sie auf die zentrale Gefahr hinweise: »die Besteuerung, die den Erfolg bestraft!« Damit hatte Brüderle bestimmt nicht gerechnet: Sein Postulat, das gerade so als Plakat für Zahnärzte taugt, erlangt Deutungshoheit im öffentlichen Zweig der Deutschen Philosophie. Für das Neid-Milieu ist Sloterdijk wichtig, denn als Stichwortgeber und Günstling einer Schar wendiger junger Experten, die ihren Beruf lieben, benötigt dieses Milieu einen Philosophen, der sich darauf versteht, Ressentiments in brodelnde Sätze zu kleiden. »Wir müssen in Not kommen, um das rettende Große zu erfahren«, sagt er dann und meint die Arbeitslosen. Die Medien stehen Schlange für ein paar Sätze von ihm, und seine Fanpost füllt Waschkörbe. Karl Heinz Bohrer zum Beispiel, der Herausgeber des Merkur, schrieb erregt, dass der »Sozialstaat« ihn »um die Pfründe wohlverdienten Zugewinns« bringe und ihm Gelder für »akademische Auszeichnungen« entwende.......

....Nietzsche hat ihm souffliert: Die Schwachen, »der Pöbel-Mischmasch (…) o Ekel! Ekel! Ekel! (…) Diese kleinen Leute sind des Übermenschen größte Gefahr.« Der »Sozialismus« der »zu Recht unterworfenen Kaste« behindere die »Ausscheidung eines Luxus-Überschusses der Menschheit, in welcher eine stärkere Art ans Licht« trete, die sich »die Freiheit von allem sozialen Zwang« hole. Das galt es nun zu übersetzen. Aus Freiheit vom sozialen Zwang wurde Befreiung von »Zwangssteuern«, aus der Blockade für die höhere Art die »nur allzu plausible liberale These von der Ausbeutung der Produktiven durch die Unproduktiven«, aus dem Sozialismus der »steuerstaatlich zugreifende Semi-Sozialismus«, dieses – o Ekel – »geldsaugende und geldspeiende Ungeheuer«, das im Auftrag der »nehmenden Hand« den Luxus-Überschuss prellt, der doch nur nach »Erfolg, Ansehen und Selbstachtung« strebt, weshalb er mit Geldkoffern durch Grenzwälder in die Schweiz schleicht....

...Sloterdijks Denken ist komplett falsch. Nur dass er die Würde des Bürgers nach der Geldmenge bemisst, hat eine unbeabsichtigte Frische. Die Gleichsetzung von Leistung und Einkommen ist absurd. Das Einkommen seiner Truppe beruht nicht auf Wertschöpfung, sondern auf Wertabschöpfung; es richtet sich nach der Grobheit, mit der jemand andere für sich arbeiten lässt und Konkurrenten beseitigt, der Gerissenheit – vom Verkaufstrick bis zum Kleingedruckten –, auch nach dem Unterhaltungswert, der Sportler zu Multimillionären macht. Der nächste Lapsus: Rentner, Arbeitslose und Kranke werden nicht aus der Einkommenssteuer, sondern aus den Löhnen der Arbeiterklasse bezahlt und nicht »eine Handvoll« Reicher ist produktiv, sondern die Arbeit der Millionen schafft jene Werte, aus denen sie sich bedient. Der französische Bürger Saint-Just sagte 1793 vor dem Konvent: »Das Brot, das der Reiche gibt, ist bitter: Es kompromittiert die Freiheit. Das Brot gehört in einem klug verfassten Staat von Rechts wegen dem Volk.«...

....Es wird kein Zufall sein, dass nach dem Imageverlust der Führungskräfte viele Medien Sloter*dijk den Raum für seine Herrenmenschen-Propaganda geben, nach der die edlen Reichen Opfer einer gierigen Masse seien, woraus sich deren moralisches Recht zur Machtergreifung ableite. Das ist pervers, schamlos und komisch. Gerade werden Hunderte von Milliarden nach oben umverteilt für die Eksistenz der Vermögenden, gerade wird ausgehandelt, wie viele Millionen Opel-*Belegschaften dem Unternehmen schenken. Die Unverfrorenheit der Betuchten ist ein Reflex da*rauf, dass ihre nur allzu plausible Enteignung schon lange nicht mehr erörtert worden ist. Dann werden sie übermütig.

Bedrohlich ist die politische Situation aber schon. Die FDP erlangt mit dem Versprechen, das Solidarsystem durch die private Renten- und Krankenversorgung zu ersetzen und Arbeitslose für ein Bürgergeld von 600 Euro als Zwangsarbeiter in die Obhut des Kapitals zu geben, die höchste Zustimmung in ihrer Geschichte, und die Grünen wenden sich über »Jamaika« dem Sozialdarwinismus zu. Und das am Anfang einer Epoche, in der geschätzte 300 Milliarden Euro vergesellschaftet werden.....

...Die Sloterdijk-Debatte wird Reiche nicht von Steuern befreien, aber sie deutet – und das ist bitter genug – Ausbeuter in Gönner um....

Dann freue ich mich auf der Antworten der Wertabschöpfer, wie sie uns gleich darlegen werden, warum man "Untermenschen" nicht subventionieren darf und warum es das gute Recht der "Herrenmenschen" ist, den Wert der Arbeitenden abzuschöpfen.

Liebe Grüße einer gerne, freiwillig und mit dem Herzen der Nächstenliebe von ihrem abgeschöpften Wert Abgebenden, um auf diesem Weg zu einer freien und gleichen Gesellschaft zu kommen. Ich wünsche allen Foristen morgen einen besinnlichen ersten Advent und ein wenig Zeit zum inne gehen, um die wirklich schönen Dinge jenseits von materiellem Reichtum zu entdecken.

Querulant

Der Mann hat das wichtigste noch garnicht registriert.


Wer Leistungsträger ist und wer nicht, hängt mittlerweile nicht einfach nur vom Einkommen ab.
Die FDP erkannte ja, dass man mit dieser Definition der Leistungsträgerschaft den Stimmenanteil für die Partei nicht hätte erhöhen können.

Deswegen wurde der Begriff ausgeweitet auf die gesamte Mittelschicht und die "gehobene Unterschicht".

Eben auch auf jene Arbeitnehmer die sich nicht in prekären Beschäftigungsverhältnissen wiederfinden, damit jeder sich mit der Wahl der FDP als Leistungsträger begreifen kann, während die Damen und Herren die man da gerade gewählt hat einem anschließend, nachdem sie groß versprachen die Tarifautonomie zu wahren, durch ihr Vorhaben "Tariflöhne nach unter zu öffnen" das Geld für ihre Auftraggeber aus der Tasche fingern.


Man muss der FDP aber schon den Ruhm lassen dass sie damit eine unglaublich clevere und revolutionäre PR-Strategie gefahren sind.

Einfach völlig von Inhalten ablenken und den Wählern nur noch ein gutes Gefühl, einen Statuswert einzureden, sie seien ja Leistungsträger und da irgendwo sind die Menschen die nurnoch ihre Hände aufhalten und uns ausnehmen.

Dunkle Gestalten die sich schon morgens 'nen Klaren genehmigen, ihre Kinder nicht zur Schule schicken und verprügeln, die nur zum Zigaretten holen aus dem Haus gehen, oder um sich Fertigpizzen zu besorgen.

Keiner weis wo sie sich aufhalten oder wie sie heißen, aber das spielt auch keine Rolle, denn aus der Glotze und der BILD weis ich, sie sind überall.



Man sieht sie nicht, aber da irgendwo sind sie.

Ganz_unten
28.11.2009, 10:58
Sloterdijk ist eine linke Bazille (auch wenn es nicht so scheint).

---

Ich hatte Sloterdijk als Spezialisten für "Schäume" in Erinnerung.
Immerhin verdanke ich einem seiner Bücher den Hinweis, dass Adolf Hitler im Jahr 1939 schon mal als Kandidat für den Friedensnobelpreis nominiert wurde.
Links ist er nicht. Vielleicht ist er eitel, aber er ist nicht links.

BRDDR_geschaedigter
28.11.2009, 11:15
Was für ein Schwachsinn, und so "etwas" darf auch noch Artikel verfassen.

Umverteilung ist nicht sozial, weil es durch Zwang geschieht. Wahres soziales Verhalten geschieht nur freiwillig. Die Bürger durch Steuern und Abgaben zu sozialem Verhalten zu zwingen ist unsozial.

Querulantin
28.11.2009, 11:15
Lieber Grawn!

Es kann Dich niemand davon abhalten, den Ertrag Deiner Leistungen zu verschenken, Du hast bloß nicht das Recht dies auch von anderen zu verlangen.

Eine zwanghaft gleiche Gesellschaft wäre ja eben nicht frei, da sie Mehrleister zwingen müsste den ihnen zustehenden größeren Anteil am Mehrwert abzugeben.

Eine solche Gesellschaft geht immer unter, weil sie ihre Besten demotiviert.

Zwanghaft gleich ist ungerecht.
Wo verlange ich etwas? Wo sage ich etwas von "alle müssen gleich gemacht werden"? Ich kenne die Motivation der Besten nicht, hoffe aber immer, dass es nicht die reine materielle Lust ist. Ich erfreue mich daran, eigene Ideen umgesetzt zu sehen und etwas Greifbares zu erfahren. Darin erlebe ich meine Handlungskompetenz und dazu benötige ich die Hilfe vieler anderer.

Mir ist bewusst, wie viel mir geschenkt wurde, an Fähigkeiten und an Herkunft. Andere nehmen das still schweigend hin und lästern und lachen über die "Untermenschen". Und mich interessieren hier nur Argumente, warum man diese Geschenke als eigenen Verdienst hinstellt und warum bei vielen nicht die Bereitschaft da ist, gerne zu geben.

Ich möchte den hemmungslosen Egoismus anderer verstehen, nicht verurteilen. Ich möchte verstehen, was in anderen Köpfen vorgeht. Ob es der Minderwertigkeitskomplex ist, der durch Reichtum übertüncht werden muss, der Glaube an die eigene Göttlichkeit und das daraus abgeleitete Recht, anderen nehmen zu dürfen, die Ignoranz zu glauben, das es einzig die eigenen Fähigkeiten sind, die den individuellen Reichtum ermöglichen oder was sonst dahinter steckt.

Ich möchte verstehen, was andere Menschen für ein Problem damit haben, Schwachen etwas ab zu geben. Und zwar nicht als Gönnerhafte Geste an den Bettler, sondern mit etwa Würde für den Empfänger.

Auch Ihnen eine besinnliche Adventszeit
Mit herzlichen Grüßen Q.

FranzKonz
28.11.2009, 11:31
Auch nicht völlig richtig.

Es nehmen nur die Arbeitsplätze ab, die durch diese Maschinen ersetzt werden.

Wir erinnern uns, James Watt löste dieses Problem in England seinerzeit ebenfalls aus, es gab Hungeraufstände der dadurch verelendeten Massen.
Allerdings wäre die Alternative langfristig weitaus dramatischer gewesen.

Die Entwicklung von Alternativen setzt immer erst ein wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist. Die Intelligenz der Menschen ist nunmal äußerst beschränkt.

Dummerweise besitzt aber auch niemand die Glaskugel. Es ist also utopisch anzunehmen, eine Alternativentwicklung ließe sich planen. Ich sehe allerdings eine Vorraussetzung, die die Bedingungen für jede Alternative setzt.

Bildung und Ausbildung. Jede Umwälzung erfolgte stets mit einer sprunghaften Zunahme an Qualifikation, die dropouts fielen durchs Netz bis sich nach teilweise Generationen auch dort ein neues Qualifikationsniveau eingestelt hatte.

Ich würde also als generellen Lösungsansatz aus dem Stegreif sehen, alle die aus dem System rausfallen zu Bildung und Ausbildung zu verpflichten wenn sie Unterstützung erhalten. Selbstredend sind dafür auch die Möglichkeiten zu schaffen.

Nur könnte man anstatt 100.000 unnützer AA Miserenverwalter besser 100.000 Unterrichtende und Ausblider beschäftigen, die Räume sind ohnehin da.
Ich meine wirkliche Ausbildung. Keine Oregamikurse oder ähnlichen Unfug.

Dazu mache ich keinerlei Vorgaben, außer daß diese Ausbildung am Ende reguläre Qualifikationen vergibt, also nicht Zertifikate über eine Kursteilnahme.
Das kann vom nachgeholten Quali übers Abi, den Gesellenbrief oder Meistertitel bis zum Uni-Dilplom reichen.
Nur damit erhielten wir die Vorraussetzungen einer selbstinduzierenden Entwicklung neuer Arbeitsmärkte, mit Hartzlern die mit dem Holsten auf dem Sofa sitzen und Prollshows glotzen führen wir diese Diskussion noch in 100 Jahren.

Denn keiner, auch nicht der mitfühlendste Herz Jesu Sozialist, hat den geringsten Schimmer was er mit diesen Leuten anfangen soll.

Ich bin nicht sicher, ob Deine Einschätzung wirklich zutrifft, aber Dein Lösungsansatz ist jedenfalls um Welten besser, als jede Neiddiskussion.

FranzKonz
28.11.2009, 11:32
Was für ein Schwachsinn, und so "etwas" darf auch noch Artikel verfassen.

Umverteilung ist nicht sozial, weil es durch Zwang geschieht. Wahres soziales Verhalten geschieht nur freiwillig. Die Bürger durch Steuern und Abgaben zu sozialem Verhalten zu zwingen ist unsozial.

Du kannst sie natürlich auch durch Hungeraufstände zwingen. Irgendwie werden sie immer gezwungen. Brot und Spiele braucht das gemeine Volk nun mal.

Netkes
28.11.2009, 11:33
Lieber Grawn!

Wo verlange ich etwas? Wo sage ich etwas von "alle müssen gleich gemacht werden"? Ich kenne die Motivation der Besten nicht, hoffe aber immer, dass es nicht die reine materielle Lust ist. Ich erfreue mich daran, eigene Ideen umgesetzt zu sehen und etwas Greifbares zu erfahren. Darin erlebe ich meine Handlungskompetenz und dazu benötige ich die Hilfe vieler anderer.

Mir ist bewusst, wie viel mir geschenkt wurde, an Fähigkeiten und an Herkunft. Andere nehmen das still schweigend hin und lästern und lachen über die "Untermenschen". Und mich interessieren hier nur Argumente, warum man diese Geschenke als eigenen Verdienst hinstellt und warum bei vielen nicht die Bereitschaft da ist, gerne zu geben.

Ich möchte den hemmungslosen Egoismus anderer verstehen, nicht verurteilen. Ich möchte verstehen, was in anderen Köpfen vorgeht. Ob es der Minderwertigkeitskomplex ist, der durch Reichtum übertüncht werden muss, der Glaube an die eigene Göttlichkeit und das daraus abgeleitete Recht, anderen nehmen zu dürfen, die Ignoranz zu glauben, das es einzig die eigenen Fähigkeiten sind, die den individuellen Reichtum ermöglichen oder was sonst dahinter steckt.

Ich möchte verstehen, was andere Menschen für ein Problem damit haben, Schwachen etwas ab zu geben. Und zwar nicht als Gönnerhafte Geste an den Bettler, sondern mit etwa Würde für den Empfänger.

Auch Ihnen eine besinnliche Adventszeit
Mit herzlichen Grüßen Q.

http://www.youtube.com/watch?v=75pgqVnyfoo

http://www.youtube.com/watch?v=KVdIcPcDyyE ab 3:33 usw.

http://www.youtube.com/watch?v=b-tGK5ivCIM

http://www.youtube.com/watch?v=UJnGUfSp55E

BRDDR_geschaedigter
28.11.2009, 11:38
Du kannst sie natürlich auch durch Hungeraufstände zwingen. Irgendwie werden sie immer gezwungen. Brot und Spiele braucht das gemeine Volk nun mal.

Jop, genauso wie in den sozialen Paradiesen wie Nordkorea. :rolleyes:

FranzKonz
28.11.2009, 11:47
Jop, genauso wie in den sozialen Paradiesen wie Nordkorea. :rolleyes:
Du bist ein Fundamentalist. Da ist jede Diskussion sinnlos.

Querulantin
28.11.2009, 11:54
Lieber FranzKonz!

Ich bin nicht sicher, ob Deine Einschätzung wirklich zutrifft, aber Dein Lösungsansatz ist jedenfalls um Welten besser, als jede Neiddiskussion.
Die Diskussion des "Sozialneid von oben" nimmt uns alle Möglichkeiten, sinnvolles zu gestalten. Förderung der Schwachen, Alten und Kranken kostet immer Zeit und Geld, wenn wir Menschen nicht ihrem Schicksal überlassen wollen. Aber immer mehr Menschen sind immer weniger bereit an dieser Hilfe teilzuhaben.

Nur als Zahl hier die Struktur der Angestellten im öffentlichen Dienst:
http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Navigation/Statistiken/Arbeitsmarkt/PersonalOeffentlDienst/PersonalOeffentlDienst.psml
Wir haben jetzt schon 1,5 Millionen öffentlich angestellte Mitarbeiter im Bildungswesen. Und dort ist jeder weitere Angestelle sicher ein wertvoller Mitarbeiter.

Es ist doch wieder so typisch Einschränkungen bei den Vermittlern der Arbeitslosen zu suchen, also den Schwachen die Berater weg zu diskutieren. Als wenn die gar nichts machen würden und jede private Vermittlung ohne Mitarbeiter aufzubauen wäre. Wie viele "überflüssige" Wertabschöpfer zur Verwaltung der Vermögen gibt es denn in Deutschland nur bei den Finanzdienstleistern mit Produkten, die die letzte Krise erst möglich gemacht haben?

Liebe Grüße Q.

schastar
28.11.2009, 12:20
Liebe Wertabschöpfer, liebes Forum!

folgender Artikel trifft die insbesondere hier immer wieder formulierten Ansichten auf der Punkt. Hier ein paar Auszüge:
http://jungle-world.com/artikel/2009/46/39740.html

Der liberale Beobachter

Peter Sloterdijk und der Sozialneid von oben:
In den Feuilletons trommelt ein Nietzsche-Groupie für den Sozialabbau.

von Rainer Trampert
...Neben vielen anderen Problemen hat Deutschland ein ganz spezielles. Das ist – der Sozialneid von oben. So regelmäßig wie der Vogelflug geraten betuchte Spießbürger außer Rand und Band. Dann rennen sie los, um allen mitzuteilen, dass arme Menschen zur Flasche greifen, dann verwandeln sie Feuilletons in Foren für Sudelpamphlete, wittern allerorten Geld, das ihnen vorenthalten werde, und beschwören – besoffen von Missgunst und Verachtung für die staatliche Wohlfahrt – den Niedergang Deutschlands, wenn alten Menschen nicht die Renten gekürzt und Gehhilfen verweigert werden. Sie gönnen Armen nicht die Margarine auf dem Brot und heißen Baring, Nolte, Miegel, Metzger, Sarrazin oder Sloterdijk. Ihre Idole sind Friedrich Nietzsche und Rainer Brüderle. Beim jüngsten Vogelflug geht es zu wie in Monty Pythons »Das Leben des Brian«. Brüderle tat wieder einmal auf irgendeinem Hügel Kund: »Mehr Netto vom Brutto!« Seitdem brummelt das Milieu: »Mehr Netto vom Brutto.«....

....Sein Philosoph Peter Sloterdijk fragte in der FAZ, ob das »Grundübel« nicht die »progressive Einkommenssteuer« sei, und empörte sich: Die Hälfte der Population sei »Bezieher von Null-Einkommen« und lasse sich von einer »Handvoll Leistungsträger« aushalten. Er dankte der FDP, die er den »liberalen Beobachter« nennt, dafür, dass sie auf die zentrale Gefahr hinweise: »die Besteuerung, die den Erfolg bestraft!« Damit hatte Brüderle bestimmt nicht gerechnet: Sein Postulat, das gerade so als Plakat für Zahnärzte taugt, erlangt Deutungshoheit im öffentlichen Zweig der Deutschen Philosophie. Für das Neid-Milieu ist Sloterdijk wichtig, denn als Stichwortgeber und Günstling einer Schar wendiger junger Experten, die ihren Beruf lieben, benötigt dieses Milieu einen Philosophen, der sich darauf versteht, Ressentiments in brodelnde Sätze zu kleiden. »Wir müssen in Not kommen, um das rettende Große zu erfahren«, sagt er dann und meint die Arbeitslosen. Die Medien stehen Schlange für ein paar Sätze von ihm, und seine Fanpost füllt Waschkörbe. Karl Heinz Bohrer zum Beispiel, der Herausgeber des Merkur, schrieb erregt, dass der »Sozialstaat« ihn »um die Pfründe wohlverdienten Zugewinns« bringe und ihm Gelder für »akademische Auszeichnungen« entwende.......

....Nietzsche hat ihm souffliert: Die Schwachen, »der Pöbel-Mischmasch (…) o Ekel! Ekel! Ekel! (…) Diese kleinen Leute sind des Übermenschen größte Gefahr.« Der »Sozialismus« der »zu Recht unterworfenen Kaste« behindere die »Ausscheidung eines Luxus-Überschusses der Menschheit, in welcher eine stärkere Art ans Licht« trete, die sich »die Freiheit von allem sozialen Zwang« hole. Das galt es nun zu übersetzen. Aus Freiheit vom sozialen Zwang wurde Befreiung von »Zwangssteuern«, aus der Blockade für die höhere Art die »nur allzu plausible liberale These von der Ausbeutung der Produktiven durch die Unproduktiven«, aus dem Sozialismus der »steuerstaatlich zugreifende Semi-Sozialismus«, dieses – o Ekel – »geldsaugende und geldspeiende Ungeheuer«, das im Auftrag der »nehmenden Hand« den Luxus-Überschuss prellt, der doch nur nach »Erfolg, Ansehen und Selbstachtung« strebt, weshalb er mit Geldkoffern durch Grenzwälder in die Schweiz schleicht....

...Sloterdijks Denken ist komplett falsch. Nur dass er die Würde des Bürgers nach der Geldmenge bemisst, hat eine unbeabsichtigte Frische. Die Gleichsetzung von Leistung und Einkommen ist absurd. Das Einkommen seiner Truppe beruht nicht auf Wertschöpfung, sondern auf Wertabschöpfung; es richtet sich nach der Grobheit, mit der jemand andere für sich arbeiten lässt und Konkurrenten beseitigt, der Gerissenheit – vom Verkaufstrick bis zum Kleingedruckten –, auch nach dem Unterhaltungswert, der Sportler zu Multimillionären macht. Der nächste Lapsus: Rentner, Arbeitslose und Kranke werden nicht aus der Einkommenssteuer, sondern aus den Löhnen der Arbeiterklasse bezahlt und nicht »eine Handvoll« Reicher ist produktiv, sondern die Arbeit der Millionen schafft jene Werte, aus denen sie sich bedient. Der französische Bürger Saint-Just sagte 1793 vor dem Konvent: »Das Brot, das der Reiche gibt, ist bitter: Es kompromittiert die Freiheit. Das Brot gehört in einem klug verfassten Staat von Rechts wegen dem Volk.«...

....Es wird kein Zufall sein, dass nach dem Imageverlust der Führungskräfte viele Medien Sloter*dijk den Raum für seine Herrenmenschen-Propaganda geben, nach der die edlen Reichen Opfer einer gierigen Masse seien, woraus sich deren moralisches Recht zur Machtergreifung ableite. Das ist pervers, schamlos und komisch. Gerade werden Hunderte von Milliarden nach oben umverteilt für die Eksistenz der Vermögenden, gerade wird ausgehandelt, wie viele Millionen Opel-*Belegschaften dem Unternehmen schenken. Die Unverfrorenheit der Betuchten ist ein Reflex da*rauf, dass ihre nur allzu plausible Enteignung schon lange nicht mehr erörtert worden ist. Dann werden sie übermütig.

Bedrohlich ist die politische Situation aber schon. Die FDP erlangt mit dem Versprechen, das Solidarsystem durch die private Renten- und Krankenversorgung zu ersetzen und Arbeitslose für ein Bürgergeld von 600 Euro als Zwangsarbeiter in die Obhut des Kapitals zu geben, die höchste Zustimmung in ihrer Geschichte, und die Grünen wenden sich über »Jamaika« dem Sozialdarwinismus zu. Und das am Anfang einer Epoche, in der geschätzte 300 Milliarden Euro vergesellschaftet werden.....

...Die Sloterdijk-Debatte wird Reiche nicht von Steuern befreien, aber sie deutet – und das ist bitter genug – Ausbeuter in Gönner um....

Dann freue ich mich auf der Antworten der Wertabschöpfer, wie sie uns gleich darlegen werden, warum man "Untermenschen" nicht subventionieren darf und warum es das gute Recht der "Herrenmenschen" ist, den Wert der Arbeitenden abzuschöpfen.

Liebe Grüße einer gerne, freiwillig und mit dem Herzen der Nächstenliebe von ihrem abgeschöpften Wert Abgebenden, um auf diesem Weg zu einer freien und gleichen Gesellschaft zu kommen. Ich wünsche allen Foristen morgen einen besinnlichen ersten Advent und ein wenig Zeit zum inne gehen, um die wirklich schönen Dinge jenseits von materiellem Reichtum zu entdecken.

Querulant

Viel Rauch um nichts.

FranzKonz
28.11.2009, 12:26
Lieber FranzKonz!

Die Diskussion des "Sozialneid von oben" nimmt uns alle Möglichkeiten, sinnvolles zu gestalten. Förderung der Schwachen, Alten und Kranken kostet immer Zeit und Geld, wenn wir Menschen nicht ihrem Schicksal überlassen wollen. Aber immer mehr Menschen sind immer weniger bereit an dieser Hilfe teilzuhaben.

Nur als Zahl hier die Struktur der Angestellten im öffentlichen Dienst:
http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Navigation/Statistiken/Arbeitsmarkt/PersonalOeffentlDienst/PersonalOeffentlDienst.psml
Wir haben jetzt schon 1,5 Millionen öffentlich angestellte Mitarbeiter im Bildungswesen. Und dort ist jeder weitere Angestelle sicher ein wertvoller Mitarbeiter.

Es ist doch wieder so typisch Einschränkungen bei den Vermittlern der Arbeitslosen zu suchen, also den Schwachen die Berater weg zu diskutieren. Als wenn die gar nichts machen würden und jede private Vermittlung ohne Mitarbeiter aufzubauen wäre. Wie viele "überflüssige" Wertabschöpfer zur Verwaltung der Vermögen gibt es denn in Deutschland nur bei den Finanzdienstleistern mit Produkten, die die letzte Krise erst möglich gemacht haben?

Liebe Grüße Q.
Die ganze Neiddiskussion ist für die Katz, egal ob sie von oben oder von unten geführt wird. Neid hat nur dann einen Nutzen, wenn er in positive Energie umgewandelt wird, in individuelle Leistung.

Neiddiskussionen der o.a. Art führen nur zu Spaltung und Hass.

Skorpion968
28.11.2009, 23:13
Der Mann hat das wichtigste noch garnicht registriert.


Wer Leistungsträger ist und wer nicht, hängt mittlerweile nicht einfach nur vom Einkommen ab.
Die FDP erkannte ja, dass man mit dieser Definition der Leistungsträgerschaft den Stimmenanteil für die Partei nicht hätte erhöhen können.

Deswegen wurde der Begriff ausgeweitet auf die gesamte Mittelschicht und die "gehobene Unterschicht".

Eben auch auf jene Arbeitnehmer die sich nicht in prekären Beschäftigungsverhältnissen wiederfinden, damit jeder sich mit der Wahl der FDP als Leistungsträger begreifen kann, während die Damen und Herren die man da gerade gewählt hat einem anschließend, nachdem sie groß versprachen die Tarifautonomie zu wahren, durch ihr Vorhaben "Tariflöhne nach unter zu öffnen" das Geld für ihre Auftraggeber aus der Tasche fingern.


Man muss der FDP aber schon den Ruhm lassen dass sie damit eine unglaublich clevere und revolutionäre PR-Strategie gefahren sind.

Einfach völlig von Inhalten ablenken und den Wählern nur noch ein gutes Gefühl, einen Statuswert einzureden, sie seien ja Leistungsträger und da irgendwo sind die Menschen die nurnoch ihre Hände aufhalten und uns ausnehmen.

Dunkle Gestalten die sich schon morgens 'nen Klaren genehmigen, ihre Kinder nicht zur Schule schicken und verprügeln, die nur zum Zigaretten holen aus dem Haus gehen, oder um sich Fertigpizzen zu besorgen.

Keiner weis wo sie sich aufhalten oder wie sie heißen, aber das spielt auch keine Rolle, denn aus der Glotze und der BILD weis ich, sie sind überall.



Man sieht sie nicht, aber da irgendwo sind sie.

:top:

Florian
28.11.2009, 23:26
Hehe, ich finde es lustig, wie sich alle Säue an der Eiche Sloterdijk wetzen.

Florian
28.11.2009, 23:27
Sloterdijk ist eine linke Bazille (auch wenn es nicht so scheint).

---

Wie kommst Du darauf?

Skorpion968
28.11.2009, 23:34
Das Pamphlet geht an den wirklichen Problemen vorbei, genauso wie es die umgekehrte Diskussion tut.

Durch den zunehmenden Einsatz von Maschinen und Automaten werden Arbeitsplätze auch in Zukunft abnehmen. Damit verreckt zwangsläufig der Arbeitsmarkt. Er kann nicht mehr funktionieren.

Wer nicht aus diesem Ansatz heraus eine ehrliche Diskussion beginnt, zündet Nebelkerzen oder hat nichts begriffen.

Der Artikel ist überspitzt formuliert, aber im Kern trifft er die Sache. Das sieht man schon an den aufgeregten Reaktionen der üblichen Verdächtigen hier.

Eine ehrliche Diskussion darüber ist nicht möglich, weil einige Leute die armselige Tendenz haben, sich über Abwärtsvergleiche mit vermeintlich Schwächeren selbst aufzuwerten. In der deutschen Mentalität ist diese Tendenz besonders häufig anzutreffen. Und solche Leute wie Miegel, Baring, Hüther, Sarrazin oder die Flachpfeifen aus der FDP füttern das Ganze an, sodass sich die Spießer wie die Piranhas drauf stürzen. Hinzu kommt dann das Schubladendenken. Weil die Kapazität der kognitiven Informationsverarbeitung bei diesen Leuten nicht reicht, stecken sie die vermeintlich Schwächeren alle zusammen in eine Schublade mit der Aufschrift: Faulpelze und Säufer. Auf der zweiten Schublade steht "Leistungsträger" und da kommen alle anderen rein, inklusive der Spießer selbst. Zack, schon haben sie ihr einfaches Weltbild gestrickt.
Als dritte Komponente werden dann die Ursachen immer eindimensional auf die Person attribuiert. Sprich der Mensch aus der Unterschicht ist immer allein selbst schuld an seiner Lage und der "Leistungsträger" ist immer allein selbst durch seine Leistung dorthin gekommen. Alle anderen Ursachen werden ausgeblendet.
Und wenn man dann dieses einfach gestrickte Weltbild in einer Diskussion etwas ins Wanken bringt, dann kreischen und geifern sie los, aus Angst um ihre Pfründe.

FranzKonz
28.11.2009, 23:53
Der Artikel ist überspitzt formuliert, aber im Kern trifft er die Sache. Das sieht man schon an den aufgeregten Reaktionen der üblichen Verdächtigen hier.

Eine ehrliche Diskussion darüber ist nicht möglich, weil einige Leute die armselige Tendenz haben, sich über Abwärtsvergleiche mit vermeintlich Schwächeren selbst aufzuwerten. In der deutschen Mentalität ist diese Tendenz besonders häufig anzutreffen. Und solche Leute wie Miegel, Baring, Hüther, Sarrazin oder die Flachpfeifen aus der FDP füttern das Ganze an, sodass sich die Spießer wie die Piranhas drauf stürzen. Hinzu kommt dann das Schubladendenken. Weil die Kapazität der kognitiven Informationsverarbeitung bei diesen Leuten nicht reicht, stecken sie die vermeintlich Schwächeren alle zusammen in eine Schublade mit der Aufschrift: Faulpelze und Säufer. Auf der zweiten Schublade steht "Leistungsträger" und da kommen alle anderen rein, inklusive der Spießer selbst. Zack, schon haben sie ihr einfaches Weltbild gestrickt.
Als dritte Komponente werden dann die Ursachen immer eindimensional auf die Person attribuiert. Sprich der Mensch aus der Unterschicht ist immer allein selbst schuld an seiner Lage und der "Leistungsträger" ist immer allein selbst durch seine Leistung dorthin gekommen. Alle anderen Ursachen werden ausgeblendet.
Und wenn man dann dieses einfach gestrickte Weltbild in einer Diskussion etwas ins Wanken bringt, dann kreischen und geifern sie los, aus Angst um ihre Pfründe.

Eben deshalb mag ich diese Art der Argumentation nicht. Andersrum wird genauso ein Schuh draus. Da haben wir den auf der einen Seite den bösen Ausbeuter, auf der anderen Seite den ausgebeuteten Arbeiter und den mitleidsheischenden Armen am Rande der Gesellschaft.

Solche Betrachtungen sind ganz einfach für'n Arsch.

RDX
29.11.2009, 00:20
Das die Sklaven zu viel fressen und zu wenig arbeiten, wurde schon zu allen Zeiten von ihren Herren muckiert.

Das die Herren zu viel Arbeit verlangen und zu wenig Essen geben, wurde auch schon immer von allen Sklaven muckiert.

Was der Philosoph Sloterdijk da an Neuem entdeckt haben will, erschließt sich mir nicht.

borisbaran
29.11.2009, 00:30
[***]
Welche Sklaven?

Florian
29.11.2009, 00:30
'O Ekel! Ekel! Ekel!' kann ich zu diesem Strang nur sagen.

RDX
29.11.2009, 02:50
Welche Sklaven?

Ich befürchte, dass ich doch einige Zwischenschritte zwischen der Antike und dem Hier und Jetzt hätte einfügen sollen.

Sprecher
29.11.2009, 11:36
In einem Staat, der soviel über Sozialtransfers umverteilt wie noch kein Staat zuvor in der Geschichte, .

Dieser Staat hat ja auch soviele asoziale Unterschichten aus aller Welt importiert wie kein Staat in der Geschichte zuvor. Um dieses Problem drücken sich allerdings die neoliberalen Runtertreter herum. Man schimpft auf faule deutsche Hartz4-Empfänger und winkt gleichzeitig den hinteranatolischen Pöbel mit beiden Händen ins Land.
Hier das neueste Beispiel:


"Langjährig geduldete Ausländer
FDP will Bleiberecht verlängern
AP
Ausländer in Deutschland: Parteien uneins über Bleiberecht
Diskussion über das Bleiberecht für Ausländer, die seit mehreren Jahren legal in Deutschland leben: Die FDP plädiert für eine Verlängerung des Bleiberechts - die CDU fordert, dass Ausländer sich um Arbeit bemühen müssen, damit sie weiterhin befristet in Deutschland leben dürfen.

Berlin - Die FDP will das vom Bundestag bis Ende des Jahres befristete Bleiberecht für rund 30.000 langjährig geduldete Ausländer um ein Jahr verlängern. "
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,661923,00.html

Gerade die FDP die sich immer für die Kürzung von Sozialleistungen einsetzt möchte arbeitslose, auf Kosten der Allgemeinheit lebende Flüchtlinge also unbedingt im Land behalten. Klar daß das die Sozialkassen nicht mitmachen.

Humer
29.11.2009, 11:40
Der Herr Sloterdijk, dem ich so manche Anregung wegen seines unkonventionellen Denkens verdanke, macht einen Fehler. Er meint scheinbar, alle, die ein hohes Einkommen haben, seinen automatisch auch Leistungsträger. Das ist natürlich nicht so. Mit dieser Vokabel werden Bezieher von Kapitaleinkommen mit einbezogen, doch die erfreuen sich an leistungslosem Einkommen.
Das Geschwurbel von den Leistungsträgern entpuppt sich als die Überhöhung von klugen Anlagestrategien und der Fähigkeit andere für sich arbeiten zu lassen. Das gewöhnliche Volk wird ständig aufgefordert, den Gürtel enger zu schnallen, damit die Traumrentiten bezahlt werden können. Die Leistung der Normalos zählt immer weniger.
Der innovative mittelständische Unternehmer ist damit nicht gemeint, denn er zählt auch zu den Opfern, z.B. wenn ihm Kredite verweigert werden. Es gilt das Finanzwesen von der Realwirtschaft zu unterscheiden. Genau das macht der Sloterdijk nicht.
Auch "schaffen" diese Finanzeliten keine Arbeitsplätze, denn das ist weder in der Lehre von der Betreibswirtschaft, noch in der Volkswirtschaftslehre vorgesehen. Natürlich ist das Gegenteil der Fall, Abbau von Arbeitsplätzen ist das Ziel. Arbeitsplätze sind Kosten, die gilt es zu vermeiden.
Nur wenn es den Reichen gut geht, fällt auch für die Masse etwas ab, ( Trickle-down-Theorie) ist kein Trost, denn alle Daten sprechen dagegen.

Gawen
29.11.2009, 11:47
Liebe Grüße einer gerne, freiwillig und mit dem Herzen der Nächstenliebe von ihrem abgeschöpften Wert Abgebenden, um auf diesem Weg zu einer freien und gleichen Gesellschaft zu kommen.
Wo verlange ich etwas? Wo sage ich etwas von "alle müssen gleich gemacht werden"? Ich kenne die Motivation der Besten nicht, hoffe aber immer, dass es nicht die reine materielle Lust ist. Ich erfreue mich daran, eigene Ideen umgesetzt zu sehen und etwas Greifbares zu erfahren. Darin erlebe ich meine Handlungskompetenz und dazu benötige ich die Hilfe vieler anderer.

Mir ist bewusst, wie viel mir geschenkt wurde, an Fähigkeiten und an Herkunft. Andere nehmen das still schweigend hin und lästern und lachen über die "Untermenschen". Und mich interessieren hier nur Argumente, warum man diese Geschenke als eigenen Verdienst hinstellt und warum bei vielen nicht die Bereitschaft da ist, gerne zu geben.

Du als Möchtegern-HerrenmenschIn bezüglich des Vermögens Anderer fabulierst doch von einer "freien und gleichen Gesellschaft", die es nicht geben kann, weil Freiheit immer Ungleichheit produzieren wird, solange die Menschen Individuen mit unterschiedlichen Fähigkeiten sind.

Ich gebe gerne und viel, ich lasse mir nur nicht vorschreiben wem und wieviel.

Ohne das Momentum der Freiwilligkeit ist die Gabe wertlos. :]

henriof9
29.11.2009, 16:21
Mir ist bewusst, wie viel mir geschenkt wurde, an Fähigkeiten und an Herkunft. Andere nehmen das still schweigend hin und lästern und lachen über die "Untermenschen". Und mich interessieren hier nur Argumente, warum man diese Geschenke als eigenen Verdienst hinstellt und warum bei vielen nicht die Bereitschaft da ist, gerne zu geben.

Warum aber sollte man sich des Geschenkes, die Gnade der besseren Geburt, schämen oder dieses sogar peinlich sein ?
Gut, die Startchancen sind dadurch besser, deswegen muß man sich ja nun nicht schämen.
Was ein Mensch aus seinem Leben macht, liegt doch in erster Linie an ihm selbst.


Ich möchte den hemmungslosen Egoismus anderer verstehen, nicht verurteilen. Ich möchte verstehen, was in anderen Köpfen vorgeht. Ob es der Minderwertigkeitskomplex ist, der durch Reichtum übertüncht werden muss, der Glaube an die eigene Göttlichkeit und das daraus abgeleitete Recht, anderen nehmen zu dürfen, die Ignoranz zu glauben, das es einzig die eigenen Fähigkeiten sind, die den individuellen Reichtum ermöglichen oder was sonst dahinter steckt.

Ich möchte verstehen, was andere Menschen für ein Problem damit haben, Schwachen etwas ab zu geben. Und zwar nicht als Gönnerhafte Geste an den Bettler, sondern mit etwa Würde für den Empfänger.

Auch Ihnen eine besinnliche Adventszeit
Mit herzlichen Grüßen Q.

Nun, es liegt in der Natur des Menschen bis zu einem gewissen Grad gesund egoistisch zu sein, wie auch gesund mitfühlend und hilfsbereit.
Man sollte nur nicht dabei vergessen, daß jeder Mensch auch nur das geben kann, was er hat und genauso sieht es bei Papa Staat aus.
Wenn dieser nun großzügig Gelder verteilt, welche er eigentlich nicht hat, was ja bis zu einem bestimmten Betrag auch möglich ist, und dieses auch noch in Bereiche, welche mit dem eigenen Volk nicht mehr viel gemein haben, dann hat der Mensch, hier in Form des Bürgers kein Verständnis mehr dafür.
Es geht doch nicht darum den Schwachen etwas abzugeben, das machen doch die Bürger sogar freiwillig, es geht darum, daß dieses auch entsprechend gewürdigt werden sollte und dies nicht dazu führt, das immer mehr und mehr gefordert und erwartet wird.
Dieses kann man genauso auf jeden einzelnen Bürger übertragen; helfen und geben ja aber nicht wenn es 1.) zum Zwang wird und 2.) dazu führt, daß der Geber dadurch zum Empfänger wird.

Skorpion968
29.11.2009, 17:02
Du als Möchtegern-HerrenmenschIn bezüglich des Vermögens Anderer fabulierst doch von einer "freien und gleichen Gesellschaft", die es nicht geben kann, weil Freiheit immer Ungleichheit produzieren wird...

Nein, eben nicht. Dein Problem ist dein kruder Freiheitsbegriff. Du verwechselst Freiheit mit Egoismus und Rücksichtslosigkeit.
Freiheit impliziert aber immer auch, dass man mit seiner eigenen Freiheit die Freiheit jedes anderen nicht beschränkt, und dass die eigene Freiheit nicht auf Kosten oder zum Schaden anderer geht.

henriof9
29.11.2009, 17:06
Nein, eben nicht. Dein Problem ist dein kruder Freiheitsbegriff. Du verwechselst Freiheit mit Egoismus und Rücksichtslosigkeit.
Freiheit impliziert aber immer auch, dass man mit seiner eigenen Freiheit die Freiheit jedes anderen nicht beschränkt, und dass die eigene Freiheit nicht auf Kosten oder zum Schaden anderer geht.

DAS sollten sich die Linksknaller auf ihre Fahnen schreiben und danach handeln !

Skorpion968
29.11.2009, 17:08
Warum aber sollte man sich des Geschenkes, die Gnade der besseren Geburt, schämen oder dieses sogar peinlich sein ?
Gut, die Startchancen sind dadurch besser, deswegen muß man sich ja nun nicht schämen.
Was ein Mensch aus seinem Leben macht, liegt doch in erster Linie an ihm selbst.


Es liegt eben nicht in erster Linie an ihm selbst. Zuallererst liegt es an seinen Startchancen, die er selbst nicht beeinflussen kann und für die er selbst auch nichts geleistet hat.
Das ist die Grundlage, auf der Menschen dann gewisse Handlungsmöglichkeiten haben, aber nur in gewissen Grenzen.

Skorpion968
29.11.2009, 17:10
DAS sollten sich die Linksknaller auf ihre Fahnen schreiben und danach handeln !

Die "Linksknaller" wissen das und handeln danach.
Die Liberalen haben damit meistens Schwierigkeiten, weil die oft Freiheit mit Egoismus verwechseln. :]

henriof9
29.11.2009, 17:15
Es liegt eben nicht in erster Linie an ihm selbst. Zuallererst liegt es an seinen Startchancen, die er selbst nicht beeinflussen kann und für die er selbst auch nichts geleistet hat.
Das ist die Grundlage, auf der Menschen dann gewisse Handlungsmöglichkeiten haben, aber nur in gewissen Grenzen.

Ja und ?
Sollen nun all Jene welche es besser getroffen hat mit dem Büßergewand durch die Gegend laufen ?

Außerdem, wir leben in Deutschland und nicht in Indien, wo es fast unmöglich ist von einer Kaste in die nächst bessere zu kommen.
Wir haben eine Schulpflicht und da spielt die Herkunft keine Rolle. Wer lesen, schreiben und rechenn kann, hat damit schon einmal den Grundstein zu seiner Zukunft geschaffen.
Wenn jemand natürlich lieber Partys feiert anstatt sich auf den Hosenboden zu setzen und zu lernen, dann kann ich darin keine Ungleichheit in dem von Dir gemeinten Sinne erkennen und insofern bestätigt sich mein Motto :

Was ein Mensch aus seinem Leben macht, liegt doch in erster Linie an ihm selbst.

Rutt
29.11.2009, 17:36
Der Mann hat das wichtigste noch garnicht registriert.


Wer Leistungsträger ist und wer nicht, hängt mittlerweile nicht einfach nur vom Einkommen ab.
Die FDP erkannte ja, dass man mit dieser Definition der Leistungsträgerschaft den Stimmenanteil für die Partei nicht hätte erhöhen können.

Deswegen wurde der Begriff ausgeweitet auf die gesamte Mittelschicht und die "gehobene Unterschicht".

Eben auch auf jene Arbeitnehmer die sich nicht in prekären Beschäftigungsverhältnissen wiederfinden, damit jeder sich mit der Wahl der FDP als Leistungsträger begreifen kann, während die Damen und Herren die man da gerade gewählt hat einem anschließend, nachdem sie groß versprachen die Tarifautonomie zu wahren, durch ihr Vorhaben "Tariflöhne nach unter zu öffnen" das Geld für ihre Auftraggeber aus der Tasche fingern.


Man muss der FDP aber schon den Ruhm lassen dass sie damit eine unglaublich clevere und revolutionäre PR-Strategie gefahren sind.

Einfach völlig von Inhalten ablenken und den Wählern nur noch ein gutes Gefühl, einen Statuswert einzureden, sie seien ja Leistungsträger und da irgendwo sind die Menschen die nurnoch ihre Hände aufhalten und uns ausnehmen.

Dunkle Gestalten die sich schon morgens 'nen Klaren genehmigen, ihre Kinder nicht zur Schule schicken und verprügeln, die nur zum Zigaretten holen aus dem Haus gehen, oder um sich Fertigpizzen zu besorgen.

Keiner weis wo sie sich aufhalten oder wie sie heißen, aber das spielt auch keine Rolle, denn aus der Glotze und der BILD weis ich, sie sind überall.



Man sieht sie nicht, aber da irgendwo sind sie.



:top:

Skorpion968
29.11.2009, 17:42
Ja und ?
Sollen nun all Jene welche es besser getroffen hat mit dem Büßergewand durch die Gegend laufen ?

Außerdem, wir leben in Deutschland und nicht in Indien, wo es fast unmöglich ist von einer Kaste in die nächst bessere zu kommen.
Wir haben eine Schulpflicht und da spielt die Herkunft keine Rolle. Wer lesen, schreiben und rechenn kann, hat damit schon einmal den Grundstein zu seiner Zukunft geschaffen.
Wenn jemand natürlich lieber Partys feiert anstatt sich auf den Hosenboden zu setzen und zu lernen, dann kann ich darin keine Ungleichheit in dem von Dir gemeinten Sinne erkennen und insofern bestätigt sich mein Motto :

Was ein Mensch aus seinem Leben macht, liegt doch in erster Linie an ihm selbst.

Nein, es liegt nicht in erster Linie an ihm selbst.
Vergleich es meinetwegen mit einem Rennen, wenn du es dann besser kapierst. Bei diesem Rennen starten einige Leute mit Ferraris und kriegen damit sogar noch ne halbe Runde Vorsprung. Andere starten mit Kutschen, Fahrrädern oder Mofas. Und keiner von denen hat für die Wahl seines Gefährtes irgendwas geleistet.
Die Mofas können die Ferraris nicht einholen, auch dann nicht, wenn sie sich noch so anstrengen und wenn sie keine Parties feiern. Das ist dann immer die blöde Ausrede der Ferrarifahrer, dass sich die Mofafahrer nur nicht genügend angestrengt hätten oder irgendwo auf der Strecke Parties gefeiert hätten.

Es geht dabei nicht um ein Büßergewand, sondern es ist die Aufgabe des Staates, die Bedingungen so zu setzen, dass ungleiche Startchancen möglichst weitgehend ausgeglichen werden.

Gawen
29.11.2009, 17:45
Nein, eben nicht. Dein Problem ist dein kruder Freiheitsbegriff. Du verwechselst Freiheit mit Egoismus und Rücksichtslosigkeit.
Freiheit impliziert aber immer auch, dass man mit seiner eigenen Freiheit die Freiheit jedes anderen nicht beschränkt, und dass die eigene Freiheit nicht auf Kosten oder zum Schaden anderer geht.

Ist es mein Recht als Arbeitnehmer meine Haut auf der Basis von Wissen und Fähigkeiten teurer zu verkaufen, als andere das tun?

Oder darf ich nicht mehr Lohn verlangen als der Durchschnitt? ;)

Gawen
29.11.2009, 17:47
Bei diesem Rennen starten einige Leute mit Ferraris und kriegen damit sogar noch ne halbe Runde Vorsprung. Andere starten mit Kutschen, Fahrrädern oder Mofas. Und keiner von denen hat für die Wahl seines Gefährtes irgendwas geleistet.

Menschen werden unterschiedlich begabt geboren, wie willst Du das abschaffen? :]

Skorpion968
29.11.2009, 18:01
Menschen werden unterschiedlich begabt geboren, wie willst Du das abschaffen? :]

Die unterschiedliche Begabung will ich eben gerade nicht abschaffen.
Aber ich will alle Bedingungen abschaffen, die Begabte daran hindern, nach oben zu kommen und die Minderbegabte durch den Status der Eltern nach oben bringen.
Comprende? :)

Verrari
29.11.2009, 18:11
Bei diesem Rennen starten einige Leute mit Ferraris und kriegen damit sogar noch ne halbe Runde Vorsprung. Andere starten mit Kutschen, Fahrrädern oder Mofas. Und keiner von denen hat für die Wahl seines Gefährtes irgendwas geleistet.
Die Mofas können die Ferraris nicht einholen, auch dann nicht, wenn sie sich noch so anstrengen und wenn sie keine Parties feiern. Das ist dann immer die blöde Ausrede der Ferrarifahrer, dass sich die Mofafahrer nur nicht genügend angestrengt hätten oder irgendwo auf der Strecke Parties gefeiert hätten.

Es geht dabei nicht um ein Büßergewand, sondern es ist die Aufgabe des Staates, die Bedingungen so zu setzen, dass ungleiche Startchancen möglichst weitgehend ausgeglichen werden.

Die die mit Ferraris starten müssen die Kohle doch aber auch irgendwo her haben. Vielleicht von ihren Eltern, Onkels und Tanten??

Du meinst bevor diese was an ihre Kinder abgeben können, sollten sie vorher unbedingt zwangsenteignet werden? Oder wie sonst darf ich Deine Meinung interpretieren?

P.S. Verrari bitte mit V und ohne Plural-s. ;)

Manfred_g
29.11.2009, 18:22
...
Ich möchte verstehen, was andere Menschen für ein Problem damit haben, Schwachen etwas ab zu geben. Und zwar nicht als Gönnerhafte Geste an den Bettler, sondern mit etwa Würde für den Empfänger...

Um die richtige Antwort auf ein Problem finden zu können, ist eine notwendige Bedingung, das Problem exakt zu erfassen. Ich bin nicht der Auffassung, daß dies mit der oben zitierten Passage gelungen ist.

henriof9
29.11.2009, 18:24
Die unterschiedliche Begabung will ich eben gerade nicht abschaffen.
Aber ich will alle Bedingungen abschaffen, die Begabte daran hindern, nach oben zu kommen und die Minderbegabte durch den Status der Eltern nach oben bringen.
Comprende? :)

Ah ja,
Minderbegabte = goldenen Löffel von Geburt an, also reich
Bagabte = arm

Habe ich das jetzt richtig verstanden ? ?(

Gawen
29.11.2009, 18:28
Die unterschiedliche Begabung will ich eben gerade nicht abschaffen.
Aber ich will alle Bedingungen abschaffen, die Begabte daran hindern, nach oben zu kommen und die Minderbegabte durch den Status der Eltern nach oben bringen.
Comprende? :)

Ich habe mich hochgewurstelt. Comprende? :)

Ist es mein Recht als qualifizierter Arbeitnehmer meine Haut auf der Basis von Wissen und Fähigkeiten teurer zu verkaufen, als andere das tun?

Oder darf ich nicht mehr Lohn verlangen als der Durchschnitt?


Gib mal eine klare Antwort! ;)

Weiter_Himmel
29.11.2009, 18:28
Sloterdijk ist eine linke Bazille (auch wenn es nicht so scheint).

---

Ich mag den Typen auch nicht wenngleich es immer gewagt ist Philosophen politisch zuzuordnen da das was in der Philosophie Welt als Links bezeichnet werden könnte relativ wenig mit dem politischen Links zu tun hat.

henriof9
29.11.2009, 18:32
Nein, es liegt nicht in erster Linie an ihm selbst.
Vergleich es meinetwegen mit einem Rennen, wenn du es dann besser kapierst. Bei diesem Rennen starten einige Leute mit Ferraris und kriegen damit sogar noch ne halbe Runde Vorsprung. Andere starten mit Kutschen, Fahrrädern oder Mofas. Und keiner von denen hat für die Wahl seines Gefährtes irgendwas geleistet.
Die Mofas können die Ferraris nicht einholen, auch dann nicht, wenn sie sich noch so anstrengen und wenn sie keine Parties feiern. Das ist dann immer die blöde Ausrede der Ferrarifahrer, dass sich die Mofafahrer nur nicht genügend angestrengt hätten oder irgendwo auf der Strecke Parties gefeiert hätten.

Es geht dabei nicht um ein Büßergewand, sondern es ist die Aufgabe des Staates, die Bedingungen so zu setzen, dass ungleiche Startchancen möglichst weitgehend ausgeglichen werden.

Ich hab das schon kapiert, lediglich Du hast, wiedereinmal, Deine Ideologiebrille auf der Nase und läßt eine andere Tatsache einfach nicht zu.

Dem Ferrarifahrer z.B. nützt sein Ferrari absolut nichts, wenn er zu blöde ist das Ding zu lenken, Gas zu geben und ggf. zu reparieren.
Ein schlauer Mofafahrer kann ihn dann lässig überholen, der frisiert das Ding, fährt das Rennen in engeren Bahnen und durchdachter und kommt somit als Erster ans Ziel.

Die von Dir genannten ungleichen Startchancen kannst Du nur ausgleichen, wenn Du dem Ferrari weg nimmst, das Mofa, das Fahrrad und die Kutsche, nur damit alle zu Fuß laufen, schließlich gibt es ja auch Menschen die auch nur per Pedes an dem Rennen teilnehmen können.
Und das nennst Du dann gerecht ?

Manfred_g
29.11.2009, 18:36
Die unterschiedliche Begabung will ich eben gerade nicht abschaffen.
Aber ich will alle Bedingungen abschaffen, die Begabte daran hindern, nach oben zu kommen und die Minderbegabte durch den Status der Eltern nach oben bringen.
Comprende? :)

Und ich bin dafür, daß du dich da raushältst, damit es auch weiterhin ein "oben" gibt.

Bettmaen
29.11.2009, 18:55
...Sloterdijks Denken ist komplett falsch. Nur dass er die Würde des Bürgers nach der Geldmenge bemisst, hat eine unbeabsichtigte Frische. Die Gleichsetzung von Leistung und Einkommen ist absurd. Das Einkommen seiner Truppe beruht nicht auf Wertschöpfung, sondern auf Wertabschöpfung; es richtet sich nach der Grobheit, mit der jemand andere für sich arbeiten lässt und Konkurrenten beseitigt, der Gerissenheit – vom Verkaufstrick bis zum Kleingedruckten –, auch nach dem Unterhaltungswert, der Sportler zu Multimillionären macht. Der nächste Lapsus: Rentner, Arbeitslose und Kranke werden nicht aus der Einkommenssteuer, sondern aus den Löhnen der Arbeiterklasse bezahlt und nicht »eine Handvoll« Reicher ist produktiv, sondern die Arbeit der Millionen schafft jene Werte, aus denen sie sich bedient. Der französische Bürger Saint-Just sagte 1793 vor dem Konvent: »Das Brot, das der Reiche gibt, ist bitter: Es kompromittiert die Freiheit. Das Brot gehört in einem klug verfassten Staat von Rechts wegen dem Volk.«...
Diesen Abzsatz halte ich für sehr wichtig. Ich bin auch auf der Seite der Leistungsträger. Ein Bankster, Immobiliemakler, Lohnschreiber (auch Journalist genannt) und "Demographiespezialist" im Dienste der Versicherungsbranche mag viel Geld verdienen, er gehört aber nach meiner Definition nicht zu den Leistungsträgern, sondern zu den Schmarotzern und Nebelkerzenwerfern.

Ein Kleinunternehmer, eine Putzfrau, ein Monteur mag nicht so viel verdienen, aber jeder und jede von ihnen leistet mehr als die oben aufgezählten. Zumindest richten sie in der Regel keinen großen Schaden an.

Es ist kein Zufall, dass gerade jetzt, da der Konjunkturmotor stockt und der Kapitalismus nicht weiter weiß, dieses Fass aufgemacht wird.

blues
29.11.2009, 21:02
Bildung darf nicht von den Einkommen der Eltern abhängig gemacht werden.

blues
29.11.2009, 21:08
Die ganze Neiddiskussion ist für die Katz, egal ob sie von oben oder von unten geführt wird. Neid hat nur dann einen Nutzen, wenn er in positive Energie umgewandelt wird, in individuelle Leistung.

Neiddiskussionen der o.a. Art führen nur zu Spaltung und Hass.

Finde ich nicht ... die einen habe viel, die anderen zu wenig ... warum ?

FranzKonz
29.11.2009, 21:13
Finde ich nicht ... die einen habe viel, die anderen zu wenig ... warum ?

Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen. Meinte Goethe zu dem Fall. ;)

Gawen
29.11.2009, 21:20
Finde ich nicht ... die einen habe viel, die anderen zu wenig ... warum ?

Warum nicht?

Ist es mein Recht als qualifizierter Arbeitnehmer meine Haut auf der Basis von Wissen und Fähigkeiten teurer zu verkaufen, als andere das tun?

Oder darf ich nicht mehr Lohn verlangen als der Durchschnitt?

blues
29.11.2009, 21:44
Warum nicht?

Ist es mein Recht als qualifizierter Arbeitnehmer meine Haut auf der Basis von Wissen und Fähigkeiten teurer zu verkaufen, als andere das tun?

Oder darf ich nicht mehr Lohn verlangen als der Durchschnitt?

wenn du eine Gewerkschaft hast, die deine Interessen vertritt ... jederzeit.

blues
29.11.2009, 21:48
Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen. Meinte Goethe zu dem Fall. ;)

du meinst ... man muss nur wollen, um zu bekommen ?

blues
29.11.2009, 23:05
Und ich bin dafür, daß du dich da raushältst, damit es auch weiterhin ein "oben" gibt.

Das "oben" ist eine selbstgefällige Lüge und das weißt du auch - oder hat das "oben" irgendwer für sich gepachtet ?

Gawen
29.11.2009, 23:40
wenn du eine Gewerkschaft hast, die deine Interessen vertritt ... jederzeit.

Geht bei mir auch ohne Gewerkschaft, ich bin ITler...

Darf ich also gegenüber dem Kapital ein Gehalt einfordern und durchsetzen, das über dem Durchschnitt liegt, ohne daß mich ein Linker dafür schräg anschaut?

FranzKonz
30.11.2009, 01:16
du meinst ... man muss nur wollen, um zu bekommen ?

Mit wollen ist es nicht getan, man muß auch tun.

Skorpion968
30.11.2009, 01:36
Die die mit Ferraris starten müssen die Kohle doch aber auch irgendwo her haben. Vielleicht von ihren Eltern, Onkels und Tanten??

Ist doch wurscht. Entscheidend ist, sie selbst haben dafür nichts geleistet. Oder hast du dir deine Eltern, Onkel und Tanten etwa durch Leistung erworben?


Du meinst bevor diese was an ihre Kinder abgeben können, sollten sie vorher unbedingt zwangsenteignet werden? Oder wie sonst darf ich Deine Meinung interpretieren?

Nein. Die Regeln des Rennens müssen verändert werden. Und zwar so, dass die Fahrer der Verrari :D ;) nicht mehr einen so großen Startvorteil haben.
Um in diesem Beispiel zu bleiben, könnte man ändern, dass nicht mehr diejenigen gewinnen, die als erste im Ziel sind, sondern diejenigen, die am besten fahren. Und zwar unter der Voraussetzung eines kostenlosen Fahrertrainings für alle.
Im übertragenen Sinne bedeutet das zum Beispiel auch, dass auch die Fahrertrainings für alle Begabten an den Universitäten für alle kostenlos sein müssen, die dafür geeignet sind. Und nicht etwa so, dass einige Begabte Extrarunden um die nächste Pommes-Bude drehen müssen, weil sie dort einen Nebenjob brauchen, während andere die komplette Strecke gerade durchfahren können.
Du verstehst? Das Ausmaß der Begabung und der Leistung muss entscheidend sein, nicht die Beschaffenheit des sozioökonomischen Status der Eltern.

Skorpion968
30.11.2009, 02:36
Ah ja,
Minderbegabte = goldenen Löffel von Geburt an, also reich
Bagabte = arm

Habe ich das jetzt richtig verstanden ? ?(

Nein, das hast du leider immer noch nicht richtig verstanden.
Bei den Leuten mit den goldenen Löffeln gibt es Begabte und Minderbegabte. Bei den Armen gibt es ebenfalls Begabte und Minderbegabte. Soweit verstanden? Gut.
Nun ist es aber leider so, dass die Begabung durch den sozioökonomoischen Status überlagert wird.
Das heißt:
Die Begabung ist nicht ausschlaggebend. Denn: Es gibt Begabte aus den unteren Schichten, die ihre Begabung nicht entfalten können und unten bleiben, weil sie sich den Zugang zu den höheren Qualifikationen nicht leisten können und/oder dafür enorme Umwege drehen müssen, mit denen sie dann am Ende nicht mehr wettbewerbsfähig sind mit denen, die diese Umwege nicht drehen mussten.
Auf der anderen Seite gibt es Minderbegabte, die mit goldenem Löffel im Arsch überall die freie Eintrittskarte haben und dahin protegiert werden, wo Begabte aus unteren Schichten in der Regel niemals hinkommen können.

Ich kenne da so viele Beispiele zu. Nicht aus den Medien, aus meinem eigenen Bekanntenkreis. Leute, die keine 5 Sätze unfallfrei schreiben können und keinen Dreisatz geradeaus rechnen können, die sind von ihren Eltern mit viel Geld durch die Schule gepeitscht worden. Hier Nachhilfe, dort ne Förderung, dort ne Privatschule, wo kräftig geschmiert wurde, usw. Die haben sich damit durch alle Etappen gemogelt, können es aber bis heute nicht. Und die sitzen heute in Positionen, wo ihre Arbeit durch andere gemacht und ihre Fehler durch andere ausgebügelt werden müssen.
Das ist die Realität in Deutschland. Traurig, aber wahr!

Skorpion968
30.11.2009, 02:54
Ich habe mich hochgewurstelt. Comprende? :)

Ist es mein Recht als qualifizierter Arbeitnehmer meine Haut auf der Basis von Wissen und Fähigkeiten teurer zu verkaufen, als andere das tun?

Oder darf ich nicht mehr Lohn verlangen als der Durchschnitt?


Gib mal eine klare Antwort! ;)

Es freut mich ja für dich, dass du dich hochgewurstelt hast und verzichte auch auf die Frage, wie dieses Wursteln denn genau ausgesehen hat. :D

Du willst eine klare Antwort.
Aber deine Frage ist schon falsch gestellt.
Die richtige Frage müsste lauten: Sind die Bedingungen in einem System richtig, in dem allein Angebot und Kaufkraft darüber entscheiden, wie viel "Lohn" jeder einzelne verlangen kann?
Der Oberkellner in einem Nobelrestaurant kann relativ viel Lohn verlangen, weil die Kunden des Restaurants über eine hohe Kaufkraft verfügen. Der Altenpfleger in einem sozial schwachen Bezirk kann nur relativ wenig Lohn verlangen, weil seine Kunden nur über eine geringe Kaufkraft verfügen.
Für beide Leistungen besteht Bedarf, aber die Kaufkraft ist unterschiedlich. Für beide Leistungen sind spezifische Begabungen erforderlich. Beide Tätigkeiten sind Leistungen.
Frage: Ist die Leistung des Oberkellners tatsächlich mehr wert? Oder ist sie nur im Kapitalismus mehr wert?

Skorpion968
30.11.2009, 03:01
Dem Ferrarifahrer z.B. nützt sein Ferrari absolut nichts, wenn er zu blöde ist das Ding zu lenken, Gas zu geben und ggf. zu reparieren.
Ein schlauer Mofafahrer kann ihn dann lässig überholen, der frisiert das Ding, fährt das Rennen in engeren Bahnen und durchdachter und kommt somit als Erster ans Ziel.

Es mag Ausnahmen geben, wo tatsächlich ein besonders begabter Mofafahrer einen besonders trotteligen Ferrarifahrer noch überholt. Aber in der Gesamtheit ist es so, dass 99% der Ferrarifahrer eher im Ziel sind als 99% der Mofafahrer. Und das ganz unabhängig von ihrer individuellen Begabung oder Leistung.


Die von Dir genannten ungleichen Startchancen kannst Du nur ausgleichen, wenn Du dem Ferrari weg nimmst, das Mofa, das Fahrrad und die Kutsche, nur damit alle zu Fuß laufen, schließlich gibt es ja auch Menschen die auch nur per Pedes an dem Rennen teilnehmen können.
Und das nennst Du dann gerecht ?

Siehe dazu meine Antwort in #61.

Skorpion968
30.11.2009, 03:05
Und ich bin dafür, daß du dich da raushältst, damit es auch weiterhin ein "oben" gibt.

Siehst du, da unterscheiden wir uns.
Ich bin dafür, dass ich mich da nicht raushalte, damit nicht Leute deiner Ideologie die Definitionshoheit darüber beanspruchen, was "oben" ist. ;)

Skorpion968
30.11.2009, 03:10
Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen. Meinte Goethe zu dem Fall. ;)

Und Goethe hatte auch den goldenen Löffel im Arsch.


Johann Wolfgang von Goethe wurde am 28. August 1749 im heutigen Goethe-Haus am Frankfurter Großen Hirschgraben geboren. Der Vater Johann Caspar Goethe (1710–1782) war Jurist, übte diesen Beruf jedoch nicht aus, sondern lebte von den Erträgen seines Vermögens, das später auch dem Sohn ein Leben ohne finanzielle Zwänge ermöglichen sollte.
http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Caspar_Goethe

:D

Apotheos
30.11.2009, 05:36
Sloterdijk ist eine linke Bazille (auch wenn es nicht so scheint).

---

Yeah! Emanzipation. Selbstbestimmung. Demokratie.
Tragt die Bazillen weiter, lasst sie sich fortpflanzen, sie hecheln schon danach, die Widersprüchlichkeit dieser dekadenten Welt, diese am Menschen selbst erkrankte Welt durch den Menschen selbst zu heilen, ihn mit Bewusstsein zu durchfluten, ihn mit dem Bazillus der Aufklärung kantisch zu infizieren.

Kritik. Bedingungslose Kritik. Öffentlichkeit. Die Erkämpfung der Öffentlichkeit.
Ich infiziere andere gerne damit.

Ich bin eine linke Zecke, dies sehr gern (!), und ich sitze an dem stinkenden Rind Ödipus und sauge ihn aus, diese Gesellschaft, ich nuckel an ihr, bis ihre Wurzeln so morsch wie sie sind, sich offenbaren und Veränderungen die Menschen zur Bewusstheit fordern.

FranzKonz
30.11.2009, 07:50
Und Goethe hatte auch den goldenen Löffel im Arsch.

Deshalb bin ich auch für den Ersatz der Einkommensteuer durch die Erbschaftsteuer. Was ich verdiene, will ich behalten, und mitnehmen kann ich nichts. :]

Hilft aber nicht, im Prinzip müssten wir überall auf der Welt zu vergleichbaren Steuersystemen kommen, sonst weichen uns die größeren Steuerpflichtigen immer aus. Vielleicht ist das auch gut so, sonst würde der Staat allzu unverschämt.

politisch Verfolgter
30.11.2009, 08:15
"Neid" und "oben" will Ansprüche absprechen.
"Sozial" ist per Sozialstaat ins begriffliche Gegenteil pervertiert: in LohnDreck eines AffenschieberUnwesens, dessen Implikationen diese Opfer damit untereinander zwangsfinanzieren. Es ist idiotenzwingerische Irrenanstalt.
Anbieter benötigen zwecks Villa&Porsche goldene Netzwerke.
Wer gesetzlich und ÖDlerisch "Arbeitnehmer" deklariert, ist ein Verbrecher.
Anbieter benötigen eine AnbieterRechts- und -AbgabenOrdnung, womit sie Netzwerke flankieren können.
Anbieterprofit ist Rechtsraums- und NetzwerkZweck.
Wer das nicht will, ist Teil des Problems.

Gawen
30.11.2009, 10:21
Du willst eine klare Antwort.
Aber deine Frage ist schon falsch gestellt.
Die richtige Frage müsste lauten: Sind die Bedingungen in einem System richtig, in dem allein Angebot und Kaufkraft darüber entscheiden, wie viel "Lohn" jeder einzelne verlangen kann?

Das ist mir scheissegal! :D

Ist es legitim, wenn ich als gewerkschaftlich unorganisierter Arbeitnehmer mein Einkommen in direkter Verhandlung mit meiner GF selbst maximiere?

Oder muß ich da irgendwelche Rücksichten auf die Befindlichkeiten dritter nehmen? ;)

politisch Verfolgter
30.11.2009, 10:27
Anbieter benötigen Profit aus kaufkraftmaximierten Nachfragertaschen.
Dazu muß die "Arbeitnehmer"Idiotie weg.
Finanzbelange Anderer verpflichten und berechtigen, sie außen vor zu lassen, sie nicht anzutasten.
Anbieterprofit ist Rechtsraums- und NetzwerkZweck.
Managementvorgabe ist user value.
Villa&Porsche statt "Sozialneid von oben".
Mentale Leistungsadäquanz statt teilleistungsreduziert umverteilungs-marginalisiertes KostenfaktorUnwesen.

Gawen
30.11.2009, 10:39
Ich bin eine linke Zecke, dies sehr gern (!), und ich sitze an dem stinkenden Rind Ödipus und sauge ihn aus, diese Gesellschaft, ich nuckel an ihr, bis ihre Wurzeln so morsch wie sie sind, sich offenbaren und Veränderungen die Menschen zur Bewusstheit fordern.

Oder bis das gesellschaftliche Immunsystem Dich ausscheidet... ;)

politisch Verfolgter
30.11.2009, 10:42
ArbeitnehmerShice ist eben SozialstaatsIrrsinn.

Skorpion968
30.11.2009, 14:49
Das ist mir scheissegal! :D

Ist es legitim, wenn ich als gewerkschaftlich unorganisierter Arbeitnehmer mein Einkommen in direkter Verhandlung mit meiner GF selbst maximiere?

Oder muß ich da irgendwelche Rücksichten auf die Befindlichkeiten dritter nehmen? ;)

Wenn dir das scheissegal ist, hat mit dir eine politische Diskussion keinen Sinn.
Dir geht es offenbar nur um dich selbst, nicht um die Hintergründe und nicht um die Zusammenhänge.

Skorpion968
30.11.2009, 14:53
Deshalb bin ich auch für den Ersatz der Einkommensteuer durch die Erbschaftsteuer. Was ich verdiene, will ich behalten, und mitnehmen kann ich nichts. :]

Hilft aber nicht, im Prinzip müssten wir überall auf der Welt zu vergleichbaren Steuersystemen kommen, sonst weichen uns die größeren Steuerpflichtigen immer aus. Vielleicht ist das auch gut so, sonst würde der Staat allzu unverschämt.

Ach was. Das ist nichts weiter als eine gewaltige Drohblase, die da aufgepumpt wird. Kein Mensch verlässt dieses Land wegen einer Erbschaftssteuererhöhung.

FranzKonz
30.11.2009, 15:09
Ach was. Das ist nichts weiter als eine gewaltige Drohblase, die da aufgepumpt wird. Kein Mensch verlässt dieses Land wegen einer Erbschaftssteuererhöhung.

Nur Müllermilch und Schraubenwürth und ...

Verrari
30.11.2009, 18:03
Ist doch wurscht. Entscheidend ist, sie selbst haben dafür nichts geleistet. Oder hast du dir deine Eltern, Onkel und Tanten etwa durch Leistung erworben?


Nein, genau umgekehrt!
Meine Eltern haben durch "Leistung" mich erworben. :D

Don
30.11.2009, 18:26
Nur Müllermilch und Schraubenwürth und ...

Gut, der ging auch weil sie ihm wegen ein paar Spesendollar die Bude auf den Kopf stellten und ihn verurteilten.
Nicht, daß ich der Meinung wäre er sollte dafür keine Steuern blechen sofern falsch abgerechnet, aber die Schweiz zeigt wie sowas geht. Da kommt einfach die Nachberechnung vom Finanzamt.

FranzKonz
30.11.2009, 18:55
Gut, der ging auch weil sie ihm wegen ein paar Spesendollar die Bude auf den Kopf stellten und ihn verurteilten.
Nicht, daß ich der Meinung wäre er sollte dafür keine Steuern blechen sofern falsch abgerechnet, aber die Schweiz zeigt wie sowas geht. Da kommt einfach die Nachberechnung vom Finanzamt.

Der letzte Tropfen bringt das Fass zum Überlaufen.

Der entscheidende Punkt ist jedoch, und das begreifen Skorpion und Co eben nie: Wenn die Leute anderswo unterm Strich mehr haben, gehen sie irgendwann. Selbst wenn die Genossen alles Geld im Land halten: Das Geld können sie nicht fressen, und ohne Unternehmer wird nichts produziert. Das ganze schöne Geld ist dann nur noch eine große Zahl und nichts mehr wert.

Gawen
30.11.2009, 19:14
Wenn dir das scheissegal ist, hat mit dir eine politische Diskussion keinen Sinn.
Dir geht es offenbar nur um dich selbst, nicht um die Hintergründe und nicht um die Zusammenhänge.

Doch, doch, ich sehe bloß nicht die Notwendigkeit alle einkommensmäßig gleich zu machen, weil ich halt nun mal zu den Verlierern der Gleichmacherei gehören würde. ;)

Für mich als qualifiziertem Angestellten ist es halt schwer ersichtlich, warum sich mein Gehalt auf dem Niveau desjenigen einer Bodenpflegekraft bewegen sollte, dafür habe ich mir nicht den A... aufgerissen...

politisch Verfolgter
30.11.2009, 19:19
Affenschiebernachwuchs wird für die Bewirtschaftung betrieblicher Erbgänge herangezogen.
So werden die VermögensFaktor 320 bis 933 Parallelwelten immer diskrepanter.
Wo sind denn die Verteilungskurven?
Bitte niemanden zum FremderbgangsBewirtschafter erniedrigen.
Stattdessen ist Anbieterprofit RechtsraumsZweck.

Skorpion968
30.11.2009, 20:36
Doch, doch, ich sehe bloß nicht die Notwendigkeit alle einkommensmäßig gleich zu machen, weil ich halt nun mal zu den Verlierern der Gleichmacherei gehören würde. ;)

Für mich als qualifiziertem Angestellten ist es halt schwer ersichtlich, warum sich mein Gehalt auf dem Niveau desjenigen einer Bodenpflegekraft bewegen sollte, dafür habe ich mir nicht den A... aufgerissen...

Begreif es doch, es geht in dieser Diskussion nicht um dich. Auch wenn das für Egomanen oft nur schwer zu verkraften ist. :D

Ich habe auch nicht gesagt, dass alle Einkommen gleich sein sollen.

Skorpion968
30.11.2009, 20:46
Der letzte Tropfen bringt das Fass zum Überlaufen.

Der entscheidende Punkt ist jedoch, und das begreifen Skorpion und Co eben nie: Wenn die Leute anderswo unterm Strich mehr haben, gehen sie irgendwann. Selbst wenn die Genossen alles Geld im Land halten: Das Geld können sie nicht fressen, und ohne Unternehmer wird nichts produziert. Das ganze schöne Geld ist dann nur noch eine große Zahl und nichts mehr wert.

Eben das ist doch Unsinn.
1. Es werden nicht alle Unternehmer das Land verlassen. Viele können das gar nicht, weil sie hier ihren Absatzmarkt haben. Und wo sollen die denn alle hin? Auch außerhalb der BRD gibt es nur begrenzte Ressourcen, begrenzte qualifizierte Leute, begrenzte Absatzmärkte usw...
2. Selbst wenn einige gehen sollten. Du kannst dich nicht von einzelnen Leuten erpressen lassen. Reisende soll man nicht aufhalten.
3. Jeder Unternehmer, der das Land verlässt, hinterlässt eine Lücke, die von einem anderen gefüllt werden kann. Wenn ein Bäcker in Ort XY meint, er müsse ins Ausland gehen, weil er dort weniger Steuern zahlt, dann siedelt sich ein anderer Bäcker in Ort XY an. Denn die Leute dort werden nach wie vor Brötchen kaufen wollen. Wenn ein Unternehmer verschwindet, verschwindet damit nicht auch die Arbeit.

Max Kraft
30.11.2009, 20:56
Der Mann hat das wichtigste noch garnicht registriert.


Wer Leistungsträger ist und wer nicht, hängt mittlerweile nicht einfach nur vom Einkommen ab.
Die FDP erkannte ja, dass man mit dieser Definition der Leistungsträgerschaft den Stimmenanteil für die Partei nicht hätte erhöhen können.

Deswegen wurde der Begriff ausgeweitet auf die gesamte Mittelschicht und die "gehobene Unterschicht".

Eben auch auf jene Arbeitnehmer die sich nicht in prekären Beschäftigungsverhältnissen wiederfinden, damit jeder sich mit der Wahl der FDP als Leistungsträger begreifen kann, während die Damen und Herren die man da gerade gewählt hat einem anschließend, nachdem sie groß versprachen die Tarifautonomie zu wahren, durch ihr Vorhaben "Tariflöhne nach unter zu öffnen" das Geld für ihre Auftraggeber aus der Tasche fingern.


Man muss der FDP aber schon den Ruhm lassen dass sie damit eine unglaublich clevere und revolutionäre PR-Strategie gefahren sind.Einfach völlig von Inhalten ablenken und den Wählern nur noch ein gutes Gefühl, einen Statuswert einzureden, sie seien ja Leistungsträger und da irgendwo sind die Menschen die nurnoch ihre Hände aufhalten und uns ausnehmen.

Dunkle Gestalten die sich schon morgens 'nen Klaren genehmigen, ihre Kinder nicht zur Schule schicken und verprügeln, die nur zum Zigaretten holen aus dem Haus gehen, oder um sich Fertigpizzen zu besorgen.

Keiner weis wo sie sich aufhalten oder wie sie heißen, aber das spielt auch keine Rolle, denn aus der Glotze und der BILD weis ich, sie sind überall.



Man sieht sie nicht, aber da irgendwo sind sie.

Sehr gut erkannt. Die FDP hat vielen Bürgern des wegbrechenden Mittelstandes aber auch dem Teil der noch arbeitenden Unterschicht wieder ein neues Selbstwertgefühlgefühl gegeben, indem sie diese durch eine einkommensunabhängige Definition mit zum Kreis der "eigentlichen" Leistungsträger gezählt haben, damit sie sich in der Opferrolle bequem einrichten konnten. Viele Neu-FDP-Wähler dürften sich gedacht haben, wenn schon alles zusammenbricht, dann bin ich nicht daran Schuld, sondern der Staat mit seinen Steuern zur Finanzierung der Sozialschmarotzer, denn ich gehöre ja zur Leistungselite, zu den Gewinnern. Das die FDP mit ihren utopischen Steuersenkungsversprechen für den Mittelstand nun wieder ihrem eigentlichen Klientel, den eher international aufgestellten Hoch- und Höchstverdienenden, dient, dürfte nicht weiter verwundern. Sie ist eben keine Volkspartei. Aber trotzdem ein Kompliment an die Wahl- und PR-Strategen der FDP.

FranzKonz
30.11.2009, 22:47
Eben das ist doch Unsinn.
1. Es werden nicht alle Unternehmer das Land verlassen. Viele können das gar nicht, weil sie hier ihren Absatzmarkt haben. Und wo sollen die denn alle hin? Auch außerhalb der BRD gibt es nur begrenzte Ressourcen, begrenzte qualifizierte Leute, begrenzte Absatzmärkte usw...
Überall auf der Welt gibt es mehr Angebot als Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt, abgesetzt wird weiter hier, so lange es sich hier noch einer leisten kann.


2. Selbst wenn einige gehen sollten. Du kannst dich nicht von einzelnen Leuten erpressen lassen. Reisende soll man nicht aufhalten.
3. Jeder Unternehmer, der das Land verlässt, hinterlässt eine Lücke, die von einem anderen gefüllt werden kann. Wenn ein Bäcker in Ort XY meint, er müsse ins Ausland gehen, weil er dort weniger Steuern zahlt, dann siedelt sich ein anderer Bäcker in Ort XY an. Denn die Leute dort werden nach wie vor Brötchen kaufen wollen. Wenn ein Unternehmer verschwindet, verschwindet damit nicht auch die Arbeit.

Du träumst. Hier am Ort gab es bis vor einigen Jahren noch zwei Bäcker und zwei Metzger, einen Friseur, ein Schuhgeschäft mit einem echten Schuhmacher, einen Haushaltswarenladen und zwei Lebensmittelläden. Inzwischen gibt es nur noch Norma, einen Bachmischungszusammenrührer, der mit seinem Wagen bimmelnd durch den Ort fährt und einen ähnlichen Karren mit Fleisch- und Wurstwaren, dessen "Hausmacher Leberwurst" rosa ist.

Skorpion968
30.11.2009, 23:26
Überall auf der Welt gibt es mehr Angebot als Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt, abgesetzt wird weiter hier, so lange es sich hier noch einer leisten kann.

Ach ja? Und der Friseur schneidet dann aus Rumänien heraus den Leuten hier die Haare?


Du träumst. Hier am Ort gab es bis vor einigen Jahren noch zwei Bäcker und zwei Metzger, einen Friseur, ein Schuhgeschäft mit einem echten Schuhmacher, einen Haushaltswarenladen und zwei Lebensmittelläden. Inzwischen gibt es nur noch Norma, einen Bachmischungszusammenrührer, der mit seinem Wagen bimmelnd durch den Ort fährt und einen ähnlichen Karren mit Fleisch- und Wurstwaren, dessen "Hausmacher Leberwurst" rosa ist.

Lass mich raten. Die Leute bei euch essen jetzt Steine zum Frühstück und die Bäcker, Friseure und Schuhmacher sind jetzt alle im Ausland. :D

Querulantin
30.11.2009, 23:38
1. Es werden nicht alle Unternehmer das Land verlassen. ...
2. Selbst wenn einige gehen sollten. Du kannst dich nicht von einzelnen Leuten erpressen lassen. Reisende soll man nicht aufhalten.
3. Jeder Unternehmer, der das Land verlässt, hinterlässt eine Lücke, die von einem anderen gefüllt werden kann. ....
Lieber Skorpion,

und genau da beginnt ein riesen großer Irrtum. Menschen sind nicht beliebig austauschbar und die Gruppe der Risikobereiten in relativ klein. Arbeit kommt und geht und ich ahne und hoffe, dass in den nächsten Jahrzehnten viele Firmen reumütig Arbeit zurückholen, wenn sie die Vorteile unserer Infrastruktur erkannt haben..

Unternehmer, die gehen, kommen nicht zurück. Die sind als Gruppe für unsere Gesellschaft wirtschaftlich überlebenswichtig und das darf man auch aussprechen. Es geht um die richtige Balance zwischen Neben und gewähren lassen.

Mir sind fordernde Schwache ebenso zuwider wie egoistische gut Situierte. Das Klima darf aber nicht von Neid und Anschuldigungen geprägt werden, sondern von gegenseitigem Respekt. Und aus Respekt vor anderen gebe ich gerne und würde mich freuen, aber niemals fordern, wenn andere ebenso der Sinn im Geben erkennen.

Liebe Grüße Q.

Skorpion968
30.11.2009, 23:48
Lieber Skorpion,

und genau da beginnt ein riesen großer Irrtum. Menschen sind nicht beliebig austauschbar und die Gruppe der Risikobereiten in relativ klein. Arbeit kommt und geht und ich ahne und hoffe, dass in den nächsten Jahrzehnten viele Firmen reumütig Arbeit zurückholen, wenn sie die Vorteile unserer Infrastruktur erkannt haben.

Nein meine Liebe, da liegt der Irrtum auf deiner Seite. Menschen sind tatsächlich austauschbar. Wenn das Feld frei ist für andere Leute, dann machen es andere Leute.
Arbeit verschwindet nicht. Arbeit ist immer da, wo Menschen sind, die Nachfrage generieren. :)

Gawen
01.12.2009, 04:59
Nein meine Liebe, da liegt der Irrtum auf deiner Seite. Menschen sind tatsächlich austauschbar. Wenn das Feld frei ist für andere Leute, dann machen es andere Leute.
Arbeit verschwindet nicht. Arbeit ist immer da, wo Menschen sind, die Nachfrage generieren. :)

Deswegen wurde ja auch nie eine Mauer gebaut! :D

Netkes
03.12.2009, 19:05
Lieber Skorpion,

und genau da beginnt ein riesen großer Irrtum. Menschen sind nicht beliebig austauschbar und die Gruppe der Risikobereiten in relativ klein. Arbeit kommt und geht und ich ahne und hoffe, dass in den nächsten Jahrzehnten viele Firmen reumütig Arbeit zurückholen, wenn sie die Vorteile unserer Infrastruktur erkannt haben..

Unternehmer, die gehen, kommen nicht zurück. Die sind als Gruppe für unsere Gesellschaft wirtschaftlich überlebenswichtig und das darf man auch aussprechen. Es geht um die richtige Balance zwischen Neben und gewähren lassen.

Mir sind fordernde Schwache ebenso zuwider wie egoistische gut Situierte. Das Klima darf aber nicht von Neid und Anschuldigungen geprägt werden, sondern von gegenseitigem Respekt. Und aus Respekt vor anderen gebe ich gerne und würde mich freuen, aber niemals fordern, wenn andere ebenso der Sinn im Geben erkennen.

Liebe Grüße Q.

Es geht nicht um Neid, sondern um rhetorische Nebelkerzen. Das (mathematische) System ist selbst der Fehler und genau das soll verschleiert werden und es wird gelingen - Wetten? Das ist mathematische Logik und kein Neid! Nicht einmal Kybernetik ist das, es ist eine Sauerei, die vertuscht werden soll. Das System wird exponentiell "aus dem Ruder laufen", Seefahrtssprache anwendend. Aus dem Ruder laufen, wie goldig.

Als die Titanic mit dem Buck zuerst absoff, glaubten die, die hinten standen, es gehe bergauf. Wem will man mit einer so ausgesucht bezeichneten "Neid"debatte noch hinterm Ofen hervorlocken? Es wird gelogen das sich die Balken biegen und das hier war einer der Politiker Ausbilder, ein Profi - nur zu empfehlen! :popcorn:
http://www.amazon.de/s/ref=nb_ss_0_20?__mk_de_DE=%C5M%C5Z%D5%D1&url=search-alias%3Daps&field-keywords=auf+alle+f%E4lle+recht+behalten&sprefix=auf+alle+f%E4lle+recht
http://www.ruede-wissmann.de/




http://www.zeit.de/2003/45/GS-Heusinger

aus: http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/wissen/-/id=660374/nid=660374/did=1635754/sl75g4/index.html

"Sprecherin:
Für Jörg Ulrich ist die moderne Ökonomie der Gottesdienst oder besser Götzendienst eines in die Gesellschaft eingesunkenen religiösen Prinzips. Während aber die Philosophen schon im 18. und 19. Jahrhundert die früheren Religionen einschließlich des Christentums einer radikalen Kritik unterzogen haben, werden der unsichtbaren Hand des ökonomischen Prinzips immer noch göttliche Ehren erwiesen, obwohl dabei der Charakter eines höchst irdischen, von den Menschen selbst geschaffenen Wesens viel deutlicher sein müsste, wie Ulrich meint:

O-Ton 2, Jörg Ulrich:
Wenn hier also in der vermeintlich rationalen Praxis der menschlichen Gesellschaft ein göttliches Prinzip waltet, dann ist es zugleich ein Prinzip, das die reine Ungöttlichkeit repräsentiert, denn wir wissen, dass dieses göttliche Prinzip, diese unsichtbare Hand, natürlich ein Ergebnis menschlichen Handelns, also gesellschaftlicher Praxis ist und damit nicht vom Himmel kommen kann, sodass wir in der paradoxen Situation stehen würden, wenn dem denn so ist, dass wir einen Gott produzieren, der eigentlich gar keiner ist, den wir aber als solchen empfinden, indem gesagt wird, er bestimme quasi hinter unserem Rücken unser Leben.

Sprecher:
Im 18. Jahrhundert war die Vorstellung eines irdischen, aber zum quasi göttlichen Prinzip erhobenen gesellschaftlichen Systems noch völlig neu. Sie entstand als Reaktion auf die rasante Entwicklung der Geld- und Marktwirtschaft. Die Aufklärung war insofern religiöser als sie dachte; nur in einer ganz neuen, veränderten Art und Weise. Adam Smith hat dabei nicht nur das Bild von der unsichtbaren Hand erfunden, sondern auch als einer der ersten die Idee eines blinden, subjektlosen Systems ins Spiel gebracht. Und das hört sich in der Tat ziemlich religiös an:

Zitator:
Es macht uns Vergnügen, die Vervollkommnung eines so schönen und großartigen Systems zu betrachten, und wir sind nicht ruhig, bis wir jedes Hindernis, das auch nur im mindesten die Regelmäßigkeit seiner Bewegungen stören oder hemmen kann, beseitigt haben.

Sprecherin:
Irgendwie klingt das eher nach einer Drohung als nach einer Verheißung. Hindernisse für die Regelmäßigkeit der Bewegung jenes so schönen und großartigen Systems können schließlich auch unsere eigenen sozialen Existenzmöglichkeiten, unsere Bedürfnisse und unser Lebensgenuss sein. Die Botschaft könnte auch lauten: Du bist nichts, das System ist alles."

Auszug Dirk Müller:

Dirk Müller: Die Situation verschärft sich von Jahr zu Jahr weiter, diese extreme Explosion der Verschuldung, die wird immer größer werden.

Bei immer Wenigeren sammelt sich dieses Kapital an und immer mehr geraten in die Verschuldung hinein. Und wenn die Bürger keine Schulden mehr aufnehmen können, so wie es im Moment in Amerika der Fall ist, die haben schlichtweg keine Schuldner, die in der Lage sind neue Schulden aufzunehmen, weil sie einfach die Bonität nicht mehr haben, dann kommt als Letztes der Staat und nimmt in deren Namen diese Schulden auf.

Das erleben wir in diesem Augenblick. Ganz faszinierend in dem Zusammenhang, die Banken bekommen das Geld nahezu umsonst geliehen, für Nullkommaprozent, für 1 Prozent von den Zentralbanken geliehen. Nehmen dieses Geld um es dem Staat wieder zu leihen, in dem sie Staatsanleihen kaufen für 3,5 Prozent und verdienen damit Geld. Und der Staat braucht dieses Geld um die Banken zu retten.

Das ist pervers, aber es funktioniert auf diese Art und Weise und wir kriegen dieses Problem nicht weg. Die Verschuldung ist so immens hoch, wir werden ... , wir zahlen jetzt schon, als Bundeshaushalt 42 Milliarden Euro Zinsen pro Jahr. Das ist der zweitgrößte Posten. Dieses Geld fehlt an allen Ecken und Enden. Hat vorher gefehlt und fehlt jetzt.

Es wird am Ende der Krise, wann immer das sein wird, wenn wir ein Ende sehen, 2013, Folgende ... , werden wir bei 100 Milliarden Zinszahlungen liegen. Von was wollen wir das bezahlen? Wir werden irgendwann nicht umhinkommen diese Schulden zu streichen.

Moderatorin: Aber da ist doch irgendetwas an dem ganzen System was nicht stimmt

Dirk Müller: Ja

Moderatorin: Ja?

Dirk Müller: Korrekt.

Aus:
http://www.youtube.com/watch?v=Ys-AW4Wukgc http://www.phoenix.de/content/phoenix/die_sendungen/diskussionen/phoenix_runde/264094?datum=2009-09-15#

Querulantin
05.12.2009, 15:54
Hallo Zusammen,

sehr interessant ist es, sich diese Studie durchzulesen:
http://www.suhrkamp.de/buecher/deutsche_zustaende-_12484.html

Hier findet man ein paar Gedanken dazu, die sehr gut wieder geben, was ich dazu denke:
"...Der aktuelle Jahresbericht, den das Forscherteam an diesem Freitag in Berlin präsentiert, kommt zu einem alarmierenden Befund: Unter dem Eindruck der Wirtschaftskrise bröselt der gesellschaftliche Zusammenhalt, werden zentrale Normen wie Solidarität, Gerechtigkeit und Gleichwertigkeit von Menschen in Frage gestellt. So glauben fast 65 Prozent derjenigen Befragten, die sich von der aktuellen Krise selbst betroffen fühlen, dass in Deutschland zu viele schwache Gruppen mitversorgt werden müssen...."
siehe: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/31/31658/1.html

Und das genau das passieren wird, ist in diesem Forum in Reinkultur zu lesen.

Allen ein besinnliches Adventswochenende
und liebe Grüße Q.

BRDDR_geschaedigter
05.12.2009, 15:57
Hallo Zusammen,

sehr interessant ist es, sich diese Studie durchzulesen:
http://www.suhrkamp.de/buecher/deutsche_zustaende-_12484.html

Hier findet man ein paar Gedanken dazu, die sehr gut wieder geben, was ich dazu denke:
"...Der aktuelle Jahresbericht, den das Forscherteam an diesem Freitag in Berlin präsentiert, kommt zu einem alarmierenden Befund: Unter dem Eindruck der Wirtschaftskrise bröselt der gesellschaftliche Zusammenhalt, werden zentrale Normen wie Solidarität, Gerechtigkeit und Gleichwertigkeit von Menschen in Frage gestellt. So glauben fast 65 Prozent derjenigen Befragten, die sich von der aktuellen Krise selbst betroffen fühlen, dass in Deutschland zu viele schwache Gruppen mitversorgt werden müssen...."
siehe: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/31/31658/1.html

Und das genau das passieren wird, ist in diesem Forum in Reinkultur zu lesen.

Allen einen besinnliches Adventswochende
und liebe Grüße Q.

So ist es eben, wenn man nichts mehr hat, dann kann man auch nichts mehr umverteilen. Das lernt man in der Grundschule. Wir haben seit Jahrzehnten einen Sozialstaat, verteilen wie die Weltmeister und die Menschen werden jedoch immer asozialer.

Wohlfahrt muss immer freiwillig sein, alles Andere ist asozial.

Querulantin
05.12.2009, 17:05
So ist es eben, wenn man nichts mehr hat, dann kann man auch nichts mehr umverteilen. Das lernt man in der Grundschule. Wir haben seit Jahrzehnten einen Sozialstaat, verteilen wie die Weltmeister und die Menschen werden jedoch immer asozialer.

Wohlfahrt muss immer freiwillig sein, alles Andere ist asozial.

Lieber BRDDR_geschaedigter!

Spannend ist es doch gerade, dass es in diesem Land Menschen gibt die behaupten, wir haben hier NICHTS! Und dieser Blickwinkel und diese Wortwahl erklärt sehr viel.;(

Liebe Grüße Q.

BRDDR_geschaedigter
05.12.2009, 17:11
Lieber BRDDR_geschaedigter!

Spannend ist es doch gerade, dass es in diesem Land Menschen gibt die behaupten, wir haben hier NICHTS! Und dieser Blickwinkel und diese Wortwahl erklärt sehr viel.;(

Liebe Grüße Q.

Wir geben Geld aus, das wir nicht haben (1,6 Billionen Schulden).

Querulantin
05.12.2009, 17:47
Wir geben Geld aus, das wir nicht haben (1,6 Billionen Schulden).
Aber lieber BRDDR_geschädigter,

wir haben alleine an Geldvermögen 4,7 Billionen; also quasi nichts....
http://www.die-bank.de/facts-figures/fast-4-6-billionen-euro-geldvermoegen-ersparnisse-auf-neuem-rekordniveau
Und das hat sich in den letzten zehn Jahren um 1,6 Billionen erhöht. Sehr merkwürdig in einem Land, was nichts mehr hat, sehr merkwürdig...

Liebe Grüße Q.