Candymaker
26.11.2009, 23:35
http://www.alawan.org/IMG/arton6015.jpg
Die Schweinegrippe schreckt die Pilger ab
Zwischen fünf und sechs Milliarden Euro bringt die Hadsch alljährlich ein - Souvenirs und Opfertiere eingerechnet. Doch in diesem Jahr laufen die Geschäfte nicht gut. Vor allem den reichen Gläubigen macht die Schweinegrippe Angst: Sie sagen ihre Fünf-Sterne-Pilgerreise lieber ab.
Hans Michael Ehl, ARD-Hörfunkstudio Kairo
Der Pilgerbetrieb ist ein gigantischer Jobmotor: 100.000 Polizisten kümmern sich in diesem Jahr um den reibungslosen Ablauf des Hadsch, 20.000 Ärzte und Gesundheitsfachkräfte stehen für die medizinische Hilfe bereit. 7000 Fast-Food-Restaurants haben an den Pilgerrouten eröffnet und mehr als 60.000 Kleinbusse und Busse werden für den Transport zwischen den Pilgerstätten hin- und hergefahren.
Umgerechnet zwischen fünf und sechs Milliarden Euro bringt das Pilgergeschäft jedes Jahr ein - Souvenirs für die Daheimgebliebenen und das Geld für die Opfertiere eingerechnet, die die Pilger während des Opferfestes in Mekka schlachten lassen. Für Reiseagenturen überall auf der Welt ist der Hadsch Haupteinnahmequelle. Doch in diesem Jahr sind sie sehr unzufrieden.
Angst vor der Schweinegrippe
Viele Reisewillige habe die Schweinegrippe abgeschreckt, erzählt Nasser Abdallah vom Reisebüro Maya in Ägyptens Hauptstadt Kairo. "90 Prozent der Kunden fragen: 'Können wir dieses Jahr überhaupt nach Mekka pilgern? Was ist mit der Impfung, ist die unbedenklich?' Alle sind verunsichert. Besonders unsere Klientel, die fünf Sterne bucht. Das sind die Leute, die am meisten auf sich achten: Geschäftsmänner, die reich genug sind, um ihre religiöse Pflicht zu erfüllen. Aber sie werden nicht ihr Geld opfern, wenn die Gefahr besteht, dass sie krank werden."
Verluste schon im Fastenmonat
Abdallah verlangt für eine zehntägige Fünf-Sterne-Reise, geführt und mit Vollpension, umgerechnet 8000 Euro. Als zur kleinen Pilgerfahrt im Fastenmonat Ramadan im August statt der üblichen 500.000 nur 130.000 Ägypter nach Saudi-Arabien wollten, wurden die Unternehmen schon nervös. "Die Reisebranche hat sehr viel Geld verloren. Sie hat Anzahlungen geleistet für die Buchungen in den Hotels. Dann sind weniger Leute gefahren als erwartet, aber die Veranstalter haben ihr Geld nicht zurückbekommen", sagt Nasser Abdallah.
Um 15 Prozent soll die Zahl der Touristen in Saudi-Arabien in diesem Jahr sinken, so die Schätzungen. Die Einnahmen könnten um ein Drittel einbrechen. Im ersten Halbjahr hat das Königreich schon 45 Prozent weniger Übernachtungen gezählt.
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/hadsch104.html
Die Schweinegrippe schreckt die Pilger ab
Zwischen fünf und sechs Milliarden Euro bringt die Hadsch alljährlich ein - Souvenirs und Opfertiere eingerechnet. Doch in diesem Jahr laufen die Geschäfte nicht gut. Vor allem den reichen Gläubigen macht die Schweinegrippe Angst: Sie sagen ihre Fünf-Sterne-Pilgerreise lieber ab.
Hans Michael Ehl, ARD-Hörfunkstudio Kairo
Der Pilgerbetrieb ist ein gigantischer Jobmotor: 100.000 Polizisten kümmern sich in diesem Jahr um den reibungslosen Ablauf des Hadsch, 20.000 Ärzte und Gesundheitsfachkräfte stehen für die medizinische Hilfe bereit. 7000 Fast-Food-Restaurants haben an den Pilgerrouten eröffnet und mehr als 60.000 Kleinbusse und Busse werden für den Transport zwischen den Pilgerstätten hin- und hergefahren.
Umgerechnet zwischen fünf und sechs Milliarden Euro bringt das Pilgergeschäft jedes Jahr ein - Souvenirs für die Daheimgebliebenen und das Geld für die Opfertiere eingerechnet, die die Pilger während des Opferfestes in Mekka schlachten lassen. Für Reiseagenturen überall auf der Welt ist der Hadsch Haupteinnahmequelle. Doch in diesem Jahr sind sie sehr unzufrieden.
Angst vor der Schweinegrippe
Viele Reisewillige habe die Schweinegrippe abgeschreckt, erzählt Nasser Abdallah vom Reisebüro Maya in Ägyptens Hauptstadt Kairo. "90 Prozent der Kunden fragen: 'Können wir dieses Jahr überhaupt nach Mekka pilgern? Was ist mit der Impfung, ist die unbedenklich?' Alle sind verunsichert. Besonders unsere Klientel, die fünf Sterne bucht. Das sind die Leute, die am meisten auf sich achten: Geschäftsmänner, die reich genug sind, um ihre religiöse Pflicht zu erfüllen. Aber sie werden nicht ihr Geld opfern, wenn die Gefahr besteht, dass sie krank werden."
Verluste schon im Fastenmonat
Abdallah verlangt für eine zehntägige Fünf-Sterne-Reise, geführt und mit Vollpension, umgerechnet 8000 Euro. Als zur kleinen Pilgerfahrt im Fastenmonat Ramadan im August statt der üblichen 500.000 nur 130.000 Ägypter nach Saudi-Arabien wollten, wurden die Unternehmen schon nervös. "Die Reisebranche hat sehr viel Geld verloren. Sie hat Anzahlungen geleistet für die Buchungen in den Hotels. Dann sind weniger Leute gefahren als erwartet, aber die Veranstalter haben ihr Geld nicht zurückbekommen", sagt Nasser Abdallah.
Um 15 Prozent soll die Zahl der Touristen in Saudi-Arabien in diesem Jahr sinken, so die Schätzungen. Die Einnahmen könnten um ein Drittel einbrechen. Im ersten Halbjahr hat das Königreich schon 45 Prozent weniger Übernachtungen gezählt.
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/hadsch104.html