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Vollständige Version anzeigen : Demokratie bedingt Nationalstaat?



bürger_auf_der_palme
25.11.2009, 20:44
Kann es sein, dass die Demokratie den Nationalstaat bedingt?

Kennt jemand ein überzeugendes Gegenbeispiele einer funktionierenden Demokratie außerhalb nationalstaatlicher Ordnung?

Kann es sein, dass wir Deutschen nach Nationalsozialismus und Kommunismus mit der Europäischen Union schon wieder mitten im nächsten gigantischen Feldversuch eines neuen Gesellschaftssystems mit ungewissem Ausgang stecken?

Eure Meinung interessiert mich.

borisbaran
26.11.2009, 13:09
Nein, der Nationalstaat ist ein Auslaufsmodell.

Paul Felz
26.11.2009, 13:12
Nein, der Nationalstaat ist ein Auslaufsmodell.

Ach, Israel wird aufgelöst? War mir neu.

BRDDR_geschaedigter
26.11.2009, 13:12
Nein, der Nationalstaat ist ein Auslaufsmodell.

Wieso?

bürger_auf_der_palme
26.11.2009, 19:20
Nein, der Nationalstaat ist ein Auslaufsmodell.

Das würde gleichzeitig bedeuten, die Demokratie ist ein Auslaufmodell, denn es gibt keine Demokratie ohne Nationalstaat.

Noch gibt es demokratische Nationalstaaten in Europa, aber die EU selbst ist zutiefst undemokratisch.

Warum möchten die USA alle Welt mit Demokratie beglücken, wenn der Nationalstaat, der eine Bedingung für Demokratie ist, ein Auslaufmodell ist?

Ist "Demokratie" das beste Vehicel zur Kontrolle eigenständiger Nationalstaaten? Bevor man sie abschafft?

Für Nationalstaaten ist Demokratie lediglich eine von mehreren möglichen Staatsformen - allerdings nur solange sie existieren.

Und was kommt danach? Siehe EU - genau da läuft der Hase hin.

Florian
26.11.2009, 19:23
Nein, der Nationalstaat ist ein Auslaufsmodell.

Hier haben wir eine Beispiel davon, welchen Schaden es anrichtet, wenn man seine Kinder vor dem Fernseher aufwachsen laesst.

Pescatore
26.11.2009, 19:27
Hier haben wir eine Beispiel davon, welchen Schaden es anrichtet, wenn man seine Kinder vor dem Fernseher aufwachsen laesst.

Ist aber realistisch da sich die politischen Strukturen immer den wirtschaftlichen Strukturen anzupassen pflegen. @borisbaran hat endlich Engels verstanden.

Ajax
26.11.2009, 19:27
Nein, der Nationalstaat ist ein Auslaufsmodell.

Das hättest du gern. Aber die Realität widerlegt dich. Global gesehen ist der Nationalstaat mitnichten ein Auslaufmodell. Was derzeit in Westeuropa geschieht (Abgabe der eigenen Souveränität an die EU, Brüsseler Diktatur, Vereinheitlichung statt Vielfalt), ist eher die Ausnahme als die Regel. Natürlich ist die Abschaffung des Nationalstaats das langfristige Ziel deiner Gesinnungsgenossen, doch liegt es noch in weiter Ferne. Derzeit haben die meisten Völker kein Verlangen danach, sich in einem Einheitsstaat aufzulösen. Zum Glück.

Pescatore
26.11.2009, 19:30
Kann es sein, dass die Demokratie den Nationalstaat bedingt?

Kennt jemand ein überzeugendes Gegenbeispiele einer funktionierenden Demokratie außerhalb nationalstaatlicher Ordnung?

Schweiz? Da hat sogar echte, d.h. direkte Demokratie funktioniert. Richtig ist aber dass für die beste aller Staatsdefinitionen (freiwillige Vereinigung gleichberechtiger Bürger unter einer gemeinsamen Rechtsordnung) eine lingua franca überaus hilfreich ist. Und genau das ist es was man in Europa unter allen Umständen vermeiden will, die EU soll eine quasi-diktatorische Bürokratenorganisation werden, kein demokratischer Vielvölkerstaat.

Florian
26.11.2009, 19:32
Hanna Arendt meint folgendes hierzu.



Die Nation, das heisst das durch den Nationalstaat politisch emanzipierte Volk, hat bereits sehr früh eine verhängnisvolle Neigung gezeigt, seine Souveränität an Diktatoren und Führer aller Arten abzutreten. Das Parteiensystem, das bis heute die einzige Form ist, in welcher die Volkssouveränität im Nationalstaat zur Geltung kommen kann, ist doch von eben diesem Volk eigentlich seit seinem Entstehen in der Mitte des vorigen Jahrhunderts stets mit einigem Misstrauen betrachtet worden, und es hat in vielen Fällen und immer unter Zustimmung breitester Volksmassen mit der Errichtung einer Parteidiktatur und der Abschaffung gerade der spezifisch demokratischen Institutionen des Nationalstaates geendet. Wir vergessen heute manchmal, dass lange vor Hitlers Machtergreifung die weitaus grösste Zahl europäischer Länder Parteidiktaturen unterstanden, also weder demokratisch noch dynastisch regiert wurden. Und wir sollten nicht vergessen, dass damals wie wohl auch wieder heute die Diktatoren sich gerade auf die nationalen Gefühle der von ihnen entmündigten Völker stützen konnten.

http://hannaharendt.net/documents/nationalstaatII.html



Das beste Argument gegen eine Volksherrschaft ist also die Traegheit des Volkes. Deshalb brauchen wir eine Abschaffung des allgemeinen Wahlrechtes und die Einfuehrung eines an heutige Verhaeltnisse angepassten Klassenwahlrechtes. Nur so kann Demokratie funktionieren.

Dass Demokratie jedoch in keinem Fall funktionieren kann in einer Gesellschaft, bestehend aus verschiedensten Bevoelkerungsgruppen, deren grundsaetzlichen Interessen einander diametral entgegenstehen, sollte eigentlich klar sein.

Voortrekker
26.11.2009, 19:33
Schweiz? Da hat sogar echte, d.h. direkte Demokratie funktioniert. Richtig ist aber dass für die beste aller Staatsdefinitionen (freiwillige Vereinigung gleichberechtiger Bürger unter einer gemeinsamen Rechtsordnung) eine lingua franca überaus hilfreich ist.

Die Schweiz ist eine Willensnation.
Wir sind eine Abstammungsnation.

Aber mit Türken wollen wir nicht und können wir nicht zusammen leben. Also scheitert das ganze System einfach daran, dass man verschiedene Völker in einem Land leben lässt.

Pescatore
26.11.2009, 19:36
Die Schweiz ist eine Willensnation.
Wir sind eine Abstammungsnation.

Aber mit Türken wollen wir nicht und können wir nicht zusammen leben. Also scheitert das ganze System einfach daran, dass man verschiedene Völker in einem Land leben lässt.

Wir waren auch einmal eine Willensnation als wir die Österreicher rausgeschmissen haben. Und abstammungstechnisch liegt ein Meraner näher an einem Münchner als ein Nürnberger.

Rolling Stone
30.11.2009, 13:16
Ja.
Und eine organisierte Demokratie auf 3 Ebenen (kommunal, land, bund) mit direkter Abstimmung der Bürger bis zum bundeweiten Volksentscheid könnte einen Staat basisdemokratisch tragen.

Die EU wird dem Nationalstaatprinzip nicht gerecht und vereint die Länder in einem Sozialismus, dessen Lebensgrundlage niedriger ist, als wir sie aus heutiger BRD kennen. Und sie noch kennenlernen werden, wenn nichts geschieht....

Demokratie beginnt auf Familienebene zu funktionieren, stößt aber spätestens mit der Vertretung des Kulturkreises an seine Grenzen, die Grenzen einer Nation.
Die Schweizer machen es deutlich vor, und sie schätzen und schützen ihr basisdemokratisches System. Und die Bürger sind wacher, weil sie erkennen, an der politischen Willensbildung beteiligt zu sein.
Und wenn solch Demokratie gelebt würde, auf 3 Ebenen innerhalb einer Nation, dann wird es funktionieren. Doch wer hat daran bestimmt kein Interesse?
Die Parteien? Die Pharma? Die Banken?

Es wird Zeit, die Einführung basisdemokratischer Bestandteile in unsere Demokratie einzufordern! Nur dann können wir überhaupt von einer Demokratie sprechen.

politisch Verfolgter
30.11.2009, 13:20
Anbieterprofit bedingt goldene Netzwerke.
Rechtsräumlich bedingt das eine AnbieterRechts- und -Abgabenordnung, aktive Wertschöpfungspolitik für vollwertige Marktteilnahme, womit man als Anbieter Hersteller, die Wirtschaft und das Kapital ist.
Kaufkraftmaximierung per Erwerbsphase kann Rechtsraumsbarrieren abschmelzen und damit Kriege und Krisen aus der Welt schaffen.

Rolling Stone
30.11.2009, 13:37
Anbieterprofit bedingt goldene Netzwerke.
Rechtsräumlich bedingt das eine AnbieterRechts- und -Abgabenordnung, aktive Wertschöpfungspolitik für vollwertige Marktteilnahme, womit man als Anbieter Hersteller, die Wirtschaft und das Kapital ist.
Kaufkraftmaximierung per Erwerbsphase kann Rechtsraumsbarrieren abschmelzen und damit Kriege und Krisen aus der Welt schaffen.

Beschreibst du gerade die NWO? Dann seh ich das genauso. Falls das ein Lösungsweg sein soll, so heißt das Sozialismus, Kommunismus und Faschismus. Und irgenwie ist alles mit ....ismus am Ende Einheitsbrei: das Volk leidet und einigen wenigen gehts gut. Different word, same shit.

politisch Verfolgter
30.11.2009, 14:05
RS, ich beschreibe immer nur ökonomische Vernunft freier Marktwirtschaft.
Ismen sind AffenschieberShice.
Profit ist Rechtsraumszweck, bedingt eine AnbieterRechts- und -AbgabenOrdnung.
Der ArbeitsgesetzDreck muß weg.

Der ÖD und die Medien unterschlagen laufend die Eink./Verm.-Verteilung, die zudem mit der mentalen Verteilung nix zu tun hat.

Per Sozialstaat ist eine marktwirtschaftsfeindliche Leistungsunterbindungsgesellschaft modernen Feudalismus bezweckt.
Sozialstaat und ÖD sind um mind. 90 % zu reduzieren.
Der Profit ist mental leistungsadäquat vernetzungsoptimiert zu generieren und leistungsanteilig abzuschöpfen.
Analog shareholder value, wo ebenfalls Inhaberaktivitäten entfallen, ist damit die Managementvorgabe user value.

politisch Verfolgter
30.11.2009, 14:07
Die Schweiz ist eine Willensnation.
Wir sind eine Abstammungsnation.

Aber mit Türken wollen wir nicht und können wir nicht zusammen leben. Also scheitert das ganze System einfach daran, dass man verschiedene Völker in einem Land leben lässt.

Das bewirkt den Planeten der Affenschieber.