Tmax
22.11.2009, 10:40
http://www.zeit.de/2009/48/Kafka
Literarisches Erbe
Wem gehört Kafka?
In einem Banksafe in Zürich liegen noch wertvolle Handschriften Franz Kafkas. Israels Nationalbibliothek leistet erbitterten Widerstand gegen deren Verkauf an das Deutsche Literaturarchiv. Dokumente, die der ZEIT vorliegen, legen nahe, dass diese Ansprüche keine Rechtsgrundlage haben.
UM DEN NACHLASS des Dichters Max Brod und um jene Manuskripte, die ihm Franz Kafka vor seinem Tod geschenkt hatte, ist ein erbitterter Streit ausgebrochen. Der Staat Israel beansprucht die WERTVOLLEN DOKUMENTE als nationales Kulturgut für sich und verweigert den Töchtern von Brods Assistentin und ERBIN ESTER HOFFE seit dem Tod ihrer Mutter vor zwei Jahren den Zugang zum Erbe. Dabei waren die Kafka-Manuskripte nie Teil einer Erbschaft, sondern immer SCHENKUNGEN ZU LEBZEITEN erst von Kafka an Brod, dann 1945 von Brod an Ester Hoffe und schließlich von ihr an die beiden Töchter. Und sie befinden sich – anders als das Brod-Archiv – auch schon seit mehr als einem halben Jahrhundert gar nicht mehr in Israel, sondern in einem BANKSAFEIN ZÜRICH. An dem sich hinziehenden Prozess vor dem Familiengericht Tel Aviv nimmt inzwischen auch ein Anwalt des Deutschen Literaturarchivs in Marbach teil. Dem Institut wollen die Hoffe-Erbinnen ihren Besitz gern verkaufen.
....................... ist den beiden Hoffe-Schwestern der Zugang zum gesamten Nachlass ihrer Mutter versperrt – zum Brod-Archiv, zu den Kafka-Handschriften, aber auch zu Schmuck und Bargeld, von denen sich ein Lebensunterhalt bestreiten ließe.
.............................
"Marbach" wäre bereit, den Nachlass aufzukaufen und der Nachwelt zu Forschungszwecken zu erhalten. Die Hoffe-Schwestern sind die Leidtragenden, aber das nimmt offenbar der Staat Israel so einfach in Kauf. Aber auch in dieser Causa wird Recht einfach Recht bleiben, aber ob dies die Geschwister noch erleben werden, bleibt im Dunklen.
Literarisches Erbe
Wem gehört Kafka?
In einem Banksafe in Zürich liegen noch wertvolle Handschriften Franz Kafkas. Israels Nationalbibliothek leistet erbitterten Widerstand gegen deren Verkauf an das Deutsche Literaturarchiv. Dokumente, die der ZEIT vorliegen, legen nahe, dass diese Ansprüche keine Rechtsgrundlage haben.
UM DEN NACHLASS des Dichters Max Brod und um jene Manuskripte, die ihm Franz Kafka vor seinem Tod geschenkt hatte, ist ein erbitterter Streit ausgebrochen. Der Staat Israel beansprucht die WERTVOLLEN DOKUMENTE als nationales Kulturgut für sich und verweigert den Töchtern von Brods Assistentin und ERBIN ESTER HOFFE seit dem Tod ihrer Mutter vor zwei Jahren den Zugang zum Erbe. Dabei waren die Kafka-Manuskripte nie Teil einer Erbschaft, sondern immer SCHENKUNGEN ZU LEBZEITEN erst von Kafka an Brod, dann 1945 von Brod an Ester Hoffe und schließlich von ihr an die beiden Töchter. Und sie befinden sich – anders als das Brod-Archiv – auch schon seit mehr als einem halben Jahrhundert gar nicht mehr in Israel, sondern in einem BANKSAFEIN ZÜRICH. An dem sich hinziehenden Prozess vor dem Familiengericht Tel Aviv nimmt inzwischen auch ein Anwalt des Deutschen Literaturarchivs in Marbach teil. Dem Institut wollen die Hoffe-Erbinnen ihren Besitz gern verkaufen.
....................... ist den beiden Hoffe-Schwestern der Zugang zum gesamten Nachlass ihrer Mutter versperrt – zum Brod-Archiv, zu den Kafka-Handschriften, aber auch zu Schmuck und Bargeld, von denen sich ein Lebensunterhalt bestreiten ließe.
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"Marbach" wäre bereit, den Nachlass aufzukaufen und der Nachwelt zu Forschungszwecken zu erhalten. Die Hoffe-Schwestern sind die Leidtragenden, aber das nimmt offenbar der Staat Israel so einfach in Kauf. Aber auch in dieser Causa wird Recht einfach Recht bleiben, aber ob dies die Geschwister noch erleben werden, bleibt im Dunklen.