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Vollständige Version anzeigen : Hubertus Knabe erhält Bundesverdienstkreuz



Kenshin-Himura
16.11.2009, 10:22
Heute im Schloss Bellevue bei Köhler!

http://www.rbb-online.de/nachrichten/politik/2009_11/Bundesverdienstkreuz_fuer_Hubertus_Knabe.html


Der Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Hubertus Knabe, wird am Montag mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Damit wird sein Engagement bei der Aufarbeitung des SED-Unrechts und für die Opfer des Regimes gewürdigt. Bundespräsident Horst Köhler überreicht die Auszeichnung am Vormittag im Schloss Bellevue.

Dieses Schwafel-Abzeichen bekommt ja in der BRD jeder Penner und jedes Kommunistenschwein hinterhergeworfen, wenn er nur linientreu genug ist, aber in diesem Falle bekommt es endlich mal jemand, der es verdient hat. Das Bundesverdienstkreuz ist ja wohl das Mindeste, was der Mann verdient hat, nach seinem jahrelangen Anrennen gegen Windmühlen, gegen die alltägliche Verharmlosung und das Treten der Opfer durch eine menschenverachtende und widerliche Gesellschaft. 17 Millionen Deutsche eingesperrt, versklavt und kaputtgemacht und mit dem Panzer totgefahren - und heute schwafeln die Kommunisten und ihre Helfer und Handlanger von ,,sozialer Gerechtigkeit"! X( X( X(

Schwarzer Rabe
16.11.2009, 10:26
Kenne ich nicht! Ist das der Ignatz Bubis der DDR?

Kenshin-Himura
16.11.2009, 10:27
Kenne ich nicht! Ist das der Ignatz Bubis der DDR?

Nein, Herr Knabe ist ein Demokrat.

henriof9
16.11.2009, 10:33
Ich finde es gerechtfertigt und ich finde auch, daß es für den Empfänger sehr wohl als Auszeichnung gesehen werden kann und sollte.
Was können denn die einzelnen Empfänger dafür, daß es an Hinz und Kunz verliehen wird und von daher keinen hohen Stellenwert für andere einnimmt ?
So aber kann ein Empfänger sich dessen sicher sein, daß sein Handeln und Wirken wenigstens nicht völlig umsonst ist/war und das, zumindest für die Zeit der medialen Aufmerksamkeit, auch andere von ihrem Tun erfahren.

jak_22
16.11.2009, 10:38
Er hat es weiß Gott verdient, geehrt zu werden. Ich fürchte nur,
das mediale Interesse wird in diesem Fall überschaubar bleiben.

Würfelqualle
16.11.2009, 10:51
17 Millionen Deutsche eingesperrt, versklavt und kaputtgemacht und mit dem Panzer totgefahren....




Erzähl hier keinen Scheiss. Probleme in der DDR hatten nur die, die gegen die DDR waren. Das war im 3. Reich genauso.

henriof9
16.11.2009, 10:54
Er hat es weiß Gott verdient, geehrt zu werden. Ich fürchte nur,
das mediale Interesse wird in diesem Fall überschaubar bleiben.

Damit dürftest Du recht haben, schließlich wird ja von div. Seiten alles daran gesetzt das Thema Stasi und DDR- Unrecht soweit als möglich unter den Teppich zu kehren.
Zu lautes Daraufhinweisen macht sich nicht so gut, da der kritische, informierte Bürger ein Zusammenarbeiten mit der Linkspartei evtl. schon aus diesen Gründen nie befürworten würde.

kotzfisch
16.11.2009, 10:58
Jak22 - #100%

henriof9
16.11.2009, 10:59
Erzähl hier keinen Scheiss. Probleme in der DDR hatten nur die, die gegen die DDR waren. Das war im 3. Reich genauso.

Na ja, eingesperrt waren sie sehr wohl und wenn man es weit auslegt, kann man diese Gefangenschaft auch als Sklaverei sehen.
Und selbst wenn es keine 17 Mio waren, dem System ausgeliefert gewesen zu sein nur weil man etwas gegen das System hatte betraf ja nicht nur den jenigen selbst sondern auch die Angehörigen. In einem Stasiknast zu sitzen war garantiert kein Zuckerschlecken, von den Mauertoten mal ganz abgesehen.

Und genau dieses in Erinnerung zu halten macht Herr Knabe und dafür hat er sehr wohl das Bundesverdienstkreuz verdient.

Würfelqualle
16.11.2009, 11:29
In einem Stasiknast zu sitzen war garantiert kein Zuckerschlecken, von den Mauertoten mal ganz abgesehen.



Er sprach aber von 17 Millionen und das stimmt nicht. Wie viele saßen im Stasiknast und wie viele Mauertote gab es ?

Gut, jeder im Stasiknast und jeder Mauertote, war einer zuviel !

Falk
16.11.2009, 11:29
Wenn hier jemand linientreu ist, dann ist das Knabe. Daß der höchst umstrittene Missionar und wenig objektive, dafür gut bezahlte Ideologe behauptet, im Besitz der absoluten Wahrheit zu sein, macht ihn als „Historiker“ wenig glaubwürdig:

http://www.isioma.net/sds11501.html
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/andruck/935638/
http://www.perlentaucher.de/buch/20912.html
http://www.zeit.de/2007/26/P-Knabe

Frank
16.11.2009, 11:38
Kenne ich nicht! Ist das der Ignatz Bubis der DDR?

Nein, wirklich nicht.

Man mag zur politischen Meinung Knabes stehen wie man will - sein Engagement für die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen ist aller Ehren wert.

Wenn Du da mal hinfährst, was ich Dir wirklich mal empfehlen würde, kannst Du mich ja mitnehmen, das liegt fast auf deinem Weg.

Frank
16.11.2009, 11:39
Wenn hier jemand linientreu ist, dann ist das Knabe. Daß der höchst umstrittene Missionar und wenig objektive, dafür gut bezahlte Ideologe behauptet, im Besitz der absoluten Wahrheit zu sein, macht ihn als „Historiker“ wenig glaubwürdig:

http://www.isioma.net/sds11501.html
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/andruck/935638/
http://www.perlentaucher.de/buch/20912.html
http://www.zeit.de/2007/26/P-Knabe

Du redest jetzt aber nicht von Guido Knopp, oder?

berty
16.11.2009, 11:40
Wieder jemand, der in seiner vom Staat bezahlten Arbeitszeit ja eh nicht anderes machen muss als sich „für Freiheit und Demokratie und für die Aufarbeitung des SED-Unrechts" einzusetzen, seine Bücher zu verkaufen und nun belohnt wird mit einem Orden.

Falk
16.11.2009, 11:41
Erzähl hier keinen Scheiss. Probleme in der DDR hatten nur die, die gegen die DDR waren. Das war im 3. Reich genauso.

Das ist sicherlich in weiten Teilen richtig - Ausnahmen bestätigen die Regel. Allerdings kann man wohl kaum vergleichen, wie in den beiden Sytemen mit politischen Gegnern oder vermeintlichen Gegnern umgegangen wurde.

Falk
16.11.2009, 11:48
Du redest jetzt aber nicht von Guido Knopp, oder?

Nein, ich rede - wie schon aus der Strangüberschrift hervorgeht - von dem vom Bund bezahlten Pseudohistoriker Hubertus Knabe.

Frank
16.11.2009, 11:50
Nein, ich rede - wie schon aus der Strangüberschrift hervorgeht - von dem vom Bund bezahlten Pseudohistoriker Hubertus Knabe.

Hast Du dir die Gedenkstätte einmal angesehen?

Alfred
16.11.2009, 11:55
Wieder jemand, in seiner vom Staat bezahlten Arbeitszeit ja eh nicht anderes machen muss als sich „für Freiheit und Demokratie und für die Aufarbeitung des SED-Unrechts" einzusetzen, seine Bücher zu verkaufen und nun belohnt wird mit einem Orden.

Du merkst es selbst berty?

Endverbraucher
16.11.2009, 11:55
Gute Entscheidung. Dadurch wird das Bundesverdienstkreuz wenigstens ein bischen aufgewertet.

Falk
16.11.2009, 11:56
Hast Du dir die Gedenkstätte einmal angesehen?

Nein. Ich habe Bekannte, die bei der Stasi in Haft waren.

Das ändert allerdings nichts daran, daß Herr Knabe nicht willens oder in der Lage ist, zu differenzieren.

Frank
16.11.2009, 12:01
Nein. Ich habe Bekannte, die bei der Stasi in Haft waren.

Das ändert allerdings nichts daran, daß Herr Knabe nicht willens oder in der Lage ist, zu differenzieren.

Wir haben in Deutschland eine Menge völlig überflüssiger Gedenkstätten. Diese gehört nicht dazu. Sein Engagement zum Bau/Erhalt ist eine Auszeichnung wert. Das er ansonsten nicht fehlerlos ist, macht ihn zu einem stinknormalen Menschen.

Falk
16.11.2009, 12:13
Das er ansonsten nicht fehlerlos ist, macht ihn zu einem stinknormalen Menschen.

Wenn er in seiner Arbeit als Historiker "nicht fehlerlos" ist, sollte er seine Arbeitsweise ändern oder nicht als Historiker arbeiten.

Würfelqualle
16.11.2009, 12:15
Das ist sicherlich in weiten Teilen richtig - Ausnahmen bestätigen die Regel. Allerdings kann man wohl kaum vergleichen, wie in den beiden Sytemen mit politischen Gegnern oder vermeintlichen Gegnern umgegangen wurde.

Die Nazis waren etwas konsequenter, was ihre politischen Gegner anging. Aber die DDR Justiz verhängte auch schon mal die Todesstrafe gegen politische Gegner, die übrigens bis 1987 Gültigkeit hatte.

Falk
16.11.2009, 12:34
Die Nazis waren etwas konsequenter, was ihre politischen Gegner anging. Aber die DDR Justiz verhängte auch schon mal die Todesstrafe gegen politische Gegner, die übrigens bis 1987 Gültigkeit hatte.

"Etwas" - ja, das kann man wohl sagen. Was die Todesurteile angeht, dürften die meisten wohl in den 50ern gefällt worden sein. (Läßt sich das vielleicht irgendwo nachlesen, wann wieviel Urteile vollstreckt wurden?) Überhaupt scheint man in der Nachkriegszeit wesentlich rabiater vorgegangen zu sein als in den 70ern und 80ern.

So ist z.B. die sogenannte "Wasserfolter", die möglicherweise auch in Stasigefängnissen angewandt wurde (Beweislage nicht gesichert) 1953 für den gesamten Ostblock durch Berija verboten worden.

Ein Bekannte berichtete hingegen, daß sie in ihrer U-Haft in den 70ern stets korrekt behandelt worden sei.

jak_22
16.11.2009, 12:45
"Etwas" - ja, das kann man wohl sagen. Was die Todesurteile angeht, dürften die meisten wohl in den 50ern gefällt worden sein. (Läßt sich das vielleicht irgendwo nachlesen, wann wieviel Urteile vollstreckt wurden?) Überhaupt scheint man in der Nachkriegszeit wesentlich rabiater vorgegangen zu sein als in den 70ern und 80ern.

So ist z.B. die sogenannte "Wasserfolter", die möglicherweise auch in Stasigefängnissen angewandt wurde (Beweislage nicht gesichert) 1953 für den gesamten Ostblock durch Berija verboten worden.

Ein Bekannte berichtete hingegen, daß sie in ihrer U-Haft in den 70ern stets korrekt behandelt worden sei.

Da finde ich keine genaueren Angaben als diese hier:

http://www.mdr.de/damals/6108793.html



Insgesamt haben DDR-Gerichte 221 Todesurteile ausgesprochen, davon wurden mutmaßlich 164 vollzogen, genaue Opferzahlen gibt es bis heute nicht.


In den 1950er-Jahren waren Schauprozesse mit Todesurteilen an der Tagesordnung. Hingerichtet wurden nationalsozialistische Kriegsverbrecher, aber auch so genannte "Saboteure" oder "Agenten". Traurige Berühmtheit erlangten etwa die Prozesse im sächsischen Waldheim, in denen 1950 Dutzende Menschen zum Tode verurteilt worden waren.

(Das unterstützt Deine These, dass in der Nachkriegszeit häufiger
davon Gebrauch gemacht wurde)


Nachweislich bis 1974 wurden sämtliche Todesurteile politisch abgesegnet. Sie mussten dem Politbüro der SED vorgelegt und von ihm bestätigt werden. Walter Ulbricht und Erich Honecker vermerkten auf dem Urteil "Einverstanden" oder "In Ordnung". Manchmal gaben sie aber auch Anweisungen an die Richter: "Urteil muss anders formuliert werden."

Es ging aber nicht ausschließlich um politische Vergehen:


Hingerichtet wurden bis zum Ende der 1960er-Jahre aber auch Schwerverbrecher - Mörder und Sexualstraftäter.

Allerdings gab es da noch einen anderen Weg, hingerichtet zu werden:


Allein zwischen 1950 und 1953 wurden so bis zu 1.000 Deutsche wegen nationalsozialistischer Verbrechen auf dem Boden der DDR zum Tode verurteilt, nach Moskau überstellt und dort erschossen.

http://www.kriminologie.uni-hamburg.de/wiki/index.php/Todesstrafe_in_der_DDR

Ebenfalls dort zu finden:


Nach heutigen Schätzungen sind in 52 Fällen die Todesurteile mit politischem Hintergrund vollstreckt worden.

Drache
16.11.2009, 13:56
Mit dem Bundesverdienstkreuz ist es wie mit dem EK 2 im 2. Weltkrieg:

Jeder Idiot, der einen Schuss in Richtung Feind abgegeben hatte, bekam das wertlose Stück Blech ans Hemd geheftet...

Ausonius
16.11.2009, 14:02
Nun, das BVK ist an sich keine besonders wertvolle Auszeichnung. Ich finde es aber ganz gut, dass man auf diese Weise Knabe, der mitunter unter heftiger, oft unberechtigter, Kritik steht, öffentlich unterstützt.

Falk
16.11.2009, 14:11
Da finde ich keine genaueren Angaben als diese hier:

Danke für die Mühe.



Allerdings gab es da noch einen anderen Weg, hingerichtet zu werden:


Allein zwischen 1950 und 1953 wurden so bis zu 1.000 Deutsche wegen nationalsozialistischer Verbrechen auf dem Boden der DDR zum Tode verurteilt, nach Moskau überstellt und dort erschossen.

Ja. Allerdings lag nicht nur die Vollstreckung sondern auch die Verurteilung in der Verantwortung der Besatzungsmacht.

Ich habe neulich einen Bericht über Stasiopfer in der hiesigen Tageszeitung gelesen. Abgebildet waren dort auch ca. 15-20 Personen, die angeblich durch die Stasi so um 1951 hingerichtet wurden. Allerdings enthielten die Schilder auf den Fotos ausschließlich kyrillische(!) Buchstaben. Da liegt die Vermutung nahe, daß auch hier wohl eher die Sowjets verantwortlich waren.

arnd
16.11.2009, 14:19
Er hat es weiß Gott verdient, geehrt zu werden. Ich fürchte nur,
das mediale Interesse wird in diesem Fall überschaubar bleiben.

volle Zustimmung

jak_22
16.11.2009, 14:27
Danke für die Mühe.


Da nicht für.



Ja. Allerdings lag nicht nur die Vollstreckung sondern auch die Verurteilung in der Verantwortung der Besatzungsmacht.

Ich habe neulich einen Bericht über Stasiopfer in der hiesigen Tageszeitung gelesen. Abgebildet waren dort auch ca. 15-20 Personen, die angeblich durch die Stasi so um 1951 hingerichtet wurden. Allerdings enthielten die Schilder auf den Fotos ausschließlich kyrillische(!) Buchstaben. Da liegt die Vermutung nahe, daß auch hier wohl eher die Sowjets verantwortlich waren.

Natürlich. Allerdings war zu diesem Zeitpunkt die DDR noch nicht voll
souverän (war sie das je? andere Diskussion): Die Sowjetische Kontroll-
komission (SKK) hatte die SMAD abgelöst, und sollte "die DDR bei ihren
Maßnahmen gegen innere und äußere politische Gegner unterstützen".*

Wie das genau aussah, kann ich aufgrund mangelnder Quellenlage nur
vermuten. Natürlich können die von Dir zitierten Opfer, so es denn welche
waren, direkt duch sowjetische Truppen / Geheimdienste hingerichtet
worden sein. Auch möglich, dass es die in der Entstehung befindliche Stasi
war (oder noch jemand anders), und der Vorfall durch oder für die SKK untersucht
und dokumentiert wurde - deshalb die Schilder in kyrillischer Schrift am Tatort.

Tatsache bleibt wohl, dass es besonders in der Gründungszeit der DDR, (wie
auch bei der Gründung anderer Staaten) zu Säuberungen kam, teils mit
berechtigter Grundlage (Bestrafung von Verbrechern), teils mit aus heutiger
Sicht fragwürdiger Motivation (Eliminierung politischer Gegner, Konsolidierung
von Macht, innere Grabenkämofe, uswusw.). Da ist die DDR, wie bereits
geschrieben, kein Einzelfall. Leugnen hilft nicht, Überhöhen aber auch nicht.

*) http://de.wikipedia.org/wiki/Sowjetische_Kontrollkommission
Leider nur Wiki, und äusserst schwach belegt.

Settembrini
16.11.2009, 15:01
Wir haben in Deutschland eine Menge völlig überflüssiger Gedenkstätten. Diese gehört nicht dazu. Sein Engagement zum Bau/Erhalt ist eine Auszeichnung wert. Das er ansonsten nicht fehlerlos ist, macht ihn zu einem stinknormalen Menschen.

Ausgezeichneter Beitrag (auch wenn insgeheim davon auszugehen ist, dass unsere Ansichten bezueglich ueberfluessiger Gedenkstaetten wohl nicht annaehernd kongruent sind).

Falk
16.11.2009, 15:06
Natürlich können die von Dir zitierten Opfer, so es denn welche waren, direkt duch sowjetische Truppen / Geheimdienste hingerichtet
worden sein. Auch möglich, dass es die in der Entstehung befindliche Stasi
war (oder noch jemand anders), und der Vorfall durch oder für die SKK untersucht
und dokumentiert wurde - deshalb die Schilder in kyrillischer Schrift am Tatort.

Ich hab mich wohl ungeschickt ausgedrückt. Es waren sogenannte erkennungsdienstliche Fotos. Diese dürften also von den Sowjets jeweils unmittelbar nach der Inhaftierung aufgenommen worden sein.


Tatsache bleibt wohl, dass es besonders in der Gründungszeit der DDR, (wie
auch bei der Gründung anderer Staaten) zu Säuberungen kam, teils mit
berechtigter Grundlage (Bestrafung von Verbrechern), teils mit aus heutiger
Sicht fragwürdiger Motivation (Eliminierung politischer Gegner, Konsolidierung
von Macht, innere Grabenkämofe, uswusw.). Da ist die DDR, wie bereits
geschrieben, kein Einzelfall. Leugnen hilft nicht, Überhöhen aber auch nicht.

*) http://de.wikipedia.org/wiki/Sowjetische_Kontrollkommission
Leider nur Wiki, und äusserst schwach belegt.

Interessant ist dabei, daß einige Historiker die Ursachen dafür eher in den Ereignissen um 1917 als im II. WK sehen:


Sowjetische Militärgerichte als Elemente kommunistischer Diktaturdurchsetzung in Sachsen

35 000 Verurteilungen und annähernd 2000 Hinrichtungen sind die Bilanz der sowjetischen Militärjustiz zwischen 1945 und 1955 im Gebiet der SBZ/DDR; sie entsprangen einem Import sowjetischen Gerichtswesens nach der Besetzung Ostdeutschlands durch die Rote Armee und sollten die sowjetische Besatzungspolitik sowie den darauf gründenden Aufbau der SED-Diktatur mit allen Mitteln – darunter vornehmlich repressive – absichern.

Gemäß den Worten des Historikers Dr. Mike Schmeitzner vom Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung in Dresden, der am Abend des 19.04.2007 im Museum in der „Runden Ecke“ zum Thema „Sowjetische Militärgerichte als Element kommunistischer Diktaturdurchsetzung in Sachsen“ referierte, übernahmen so genannte Sowjetische Militärtribunale (SMT) die „Drecksarbeit“, die für die Schaffung der DDR aus Sicht der Sowjetunion unerlässlich war. Dies sei keinesfalls eine „Sturzgeburt“ in Folge des Zweiten Weltkrieges gewesen, so der Historiker weiter, sondern wäre tief in den revolutionären Unruhen des Russlands von 1917 verwurzelt. Eine weitere Ausgangsbedingung seien alliierte Abkommen gewesen, die eine internationale Rechtsgrundlage schufen, gleichzeitig aber beinahe deckungsgleich durch das sowjetische Justizwesen ausgefüllt wurden. Gummiparagraphen dieses Systems seien dann auch in der SBZ/DDR zum Einsatz gekommen – immer unter der Prämisse des Kampfes gegen Reste des nationalsozialistischen Systems, was allerdings nicht immer vordergründig war.

http://www.runde-ecke-leipzig.de/cms/Rueckblick-2007.449.0.html

henriof9
16.11.2009, 15:56
Wieder jemand, der in seiner vom Staat bezahlten Arbeitszeit ja eh nicht anderes machen muss als sich „für Freiheit und Demokratie und für die Aufarbeitung des SED-Unrechts" einzusetzen, seine Bücher zu verkaufen und nun belohnt wird mit einem Orden.

Wäre es Dir lieber wenn man darüber entgültig den Mantel des Schweigens legt ?

berty
16.11.2009, 16:20
Wäre es Dir lieber wenn man darüber entgültig den Mantel des Schweigens legt ?

Nein, natürlich nicht. Mir geht es um Kritik an der Praxis der Ordensvergabe. Knabe wird für seine Arbeit bezahlt. Eine Selbstverständlichkeit, dass er sich dabei für „für Freiheit und Demokratie und für die Aufarbeitung des SED-Unrechts“ (aus der Würdigung) einsetzt. Für berufliches Engagement sollte eine Belobigung der vorgesetzten Dienststellen reichen. Oder ein Eintrag in die Personalakte.

bernhard44
16.11.2009, 16:37
Er sprach aber von 17 Millionen und das stimmt nicht. Wie viele saßen im Stasiknast und wie viele Mauertote gab es ?

Gut, jeder im Stasiknast und jeder Mauertote, war einer zuviel !

nein, das war nicht gut!

klartext
16.11.2009, 18:03
Er sprach aber von 17 Millionen und das stimmt nicht. Wie viele saßen im Stasiknast und wie viele Mauertote gab es ?

Gut, jeder im Stasiknast und jeder Mauertote, war einer zuviel !

Die DDR war ein grosses KZ mit Auslauf, mehr nicht.

Würfelqualle
16.11.2009, 18:21
Die DDR war ein grosses KZ mit Auslauf, mehr nicht.

Du Schwachkopf schreibst nur Mist ! Ziemlich weiter Auslauf. Von Kuba bis zur Beringstraße.

:rolleyes:

Sprecher
16.11.2009, 18:24
Das ist sicherlich in weiten Teilen richtig - Ausnahmen bestätigen die Regel. Allerdings kann man wohl kaum vergleichen, wie in den beiden Sytemen mit politischen Gegnern oder vermeintlichen Gegnern umgegangen wurde.

Stimmt politische Gegner wurden im 3. Reich meist milder behandelt als in der DDR, zumindest bis zum Stauffenberg-Attentat 1944.
Da werden zwar gleich wieder die üblichen Verdächtigen aufheulen, aber es stimmt.
Siehe Leute wie Kästner oder Adenauer, die sich, obwohl sie erklärte Regime-Gegner waren, sogar frei bewegen konnten. Selbst Ernst Thälmann oder der Achtfach-Mörder Elser war erfreuten sich bis kurz vor Kriegsende bester Gesundheit. Sowas wäre in der DDR nicht möglich gwesen.

Sprecher
16.11.2009, 18:25
Nein, natürlich nicht. Mir geht es um Kritik an der Praxis der Ordensvergabe. Knabe wird für seine Arbeit bezahlt. Eine Selbstverständlichkeit, dass er sich dabei für „für Freiheit und Demokratie und für die Aufarbeitung des SED-Unrechts“ (aus der Würdigung) einsetzt. Für berufliches Engagement sollte eine Belobigung der vorgesetzten Dienststellen reichen. Oder ein Eintrag in die Personalakte.

Ich weiß du findest ein Pfaffe der die Glocken "gegen rechts" bimmeln läßt hat das Bundesverdienstblech eher verdient.

Falk
16.11.2009, 18:31
Stimmt politische Gegner wurden im 3. Reich meist milder behandelt als in der DDR, zumindest bis zum Stauffenberg-Attentat 1944.
Da werden zwar gleich wieder die üblichen Verdächtigen aufheulen, aber es stimmt.
Siehe Leute wie Kästner oder Adenauer, die sich, obwohl sie erklärte Regime-Gegner waren, sogar frei bewegen konnten. Selbst Ernst Thälmann oder der Achtfach-Mörder Elser war erfreuten sich bis kurz vor Kriegsende bester Gesundheit. Sowas wäre in der DDR nicht möglich gwesen.

Sag mal, glaubst Du das eigentlich selbst, was Du da von Dir gibst?

Glaubst Du, Du kannst an einzelnen Beispielen irgend etwas beweisen? Beispiele haben zur Beweisführung noch nie getaugt. Denkst Du etwa, das hätte sich in den letzten Tagen grundlegend geändert?

Pascal_1984
16.11.2009, 18:32
Erzähl hier keinen Scheiss. Probleme in der DDR hatten nur die, die gegen die DDR waren. Das war im 3. Reich genauso.

Das macht es nicht besser, jedenfalls nicht für einen freien menschen mit freien willen, alle anderen können sich ja ins "System" einfügen, weil sie keinen arsch in der hose und keinen eigenen willen haben, na glückwunsch...

berty
16.11.2009, 18:34
Ich weiß du findest ein Pfaffe der die Glocken "gegen rechts" bimmeln läßt hat das Bundesverdienstblech eher verdient.

Ja, ein Pfarrer muss schon nicht von Dienst wegen für Demokratie eintreten.

PSI
16.11.2009, 18:36
Viel Spaß mit dem Blech Herr Knabe!:rolleyes:

Sprecher
16.11.2009, 18:38
Sag mal, glaubst Du das eigentlich selbst, was Du da von Dir gibst?

Glaubst Du, Du kannst an einzelnen Beispielen irgend etwas beweisen? Beispiele haben zur Beweisführung noch nie getaugt. Denkst Du etwa, das hätte sich in den letzten Tagen grundlegend geändert?

Ich meine das durchaus ernst. Aus heutiger Sicht ist es überraschend wieviele NS-Gegner den Krieg überlebt haben. z.B. auch ein Erich Honecker.
Für seine Verhältnisse ist Hitler durchaus relativ mild mit den meisten politischen Gegnern umgegangen. Am härtesten traf es eher die Abweichler aus dem "eigenen Lager" wie z.B. Ernst Röhm.

Kenshin-Himura
16.11.2009, 18:39
Er hat es weiß Gott verdient, geehrt zu werden. Ich fürchte nur,
das mediale Interesse wird in diesem Fall überschaubar bleiben.

Richtig, weil es auch in den Medien ja sehr stark wimmelt von SED/MfS-Bonzen (und ihren Handlangern aus dem Westen). In dem im Eingangs-Beitrag verlinkten Youtube-Video nennt Knabe ein Beispiel, da hat Thierse mal wieder versucht zu suggerieren, dass es Ossie-Beleidigung sei wenn man sagt dass die SED-Mörderdiktatur eine Diktatur war. Daraufhin wurde er voll durch einen Kommentar in der ,,Berliner Zeitung" unterstützt, es wurde aber nicht unter den Artikel geschrieben, dass der Verfasser ein MfS-Bonze war.

Kenshin-Himura
16.11.2009, 18:43
Das macht es nicht besser, jedenfalls nicht für einen freien menschen mit freien willen, alle anderen können sich ja ins "System" einfügen, weil sie keinen arsch in der hose und keinen eigenen willen haben, na glückwunsch...

Es ist aber trotzdem in der Tat wichtig, das zu erwähnen, weil man da ja auch die Ähnlichkeiten zum heutigen System sieht. Weil das heutige System wird ja auch immer damit gerechtfertigt, dass man ja am Biertisch seine Meinung sagen dürfe. Darüber hinaus weist die Bemerkung von Würfelqualle auch darauf hin, dass das Volk eben nicht eine Grau-Grau-Masse ist, sondern dass es - wie du schon richtig sagst - auf der einen Seite feige Täter, Mitläufer und Unterdrücker gibt, und auf der anderen Seite eben eine kleine Minderheit von Rebellen oder Leuten die wenigstens im Rahmen der Möglichkeiten versucht haben ihr Rückgrat zu wahren. Weil daran sieht man eben dass es nicht die Linken sind, die für gewöhnlich Widerstand in einer Diktatur zeigen. Adolf Hitler zum Beispiel war ja auch ein Linker. Es hieß ja auch Nationalsozialismus. :]

Falk
16.11.2009, 18:50
Ich meine das durchaus ernst. Aus heutiger Sicht ist es überraschend wieviele NS-Gegner den Krieg überlebt haben. z.B. auch ein Erich Honecker.
Für seine Verhältnisse ist Hitler durchaus relativ mild mit den meisten politischen Gegnern umgegangen. Am härtesten traf es eher die Abweichler aus dem "eigenen Lager" wie z.B. Ernst Röhm.

Honnecker saß 2 Jahre in U-Haft und ist anschließend zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt worden, von denen er bis 1945 8 Jahre absaß. 10 Jahre Haft wegen einer politischen Gesinnung ist nicht gerade wenig. Aber wir können dieses Thema gern an einigen Beispielen diskutieren. Mein Interesse ist jedenfalls geweckt.

Würfelqualle
16.11.2009, 18:50
Das macht es nicht besser, jedenfalls nicht für einen freien menschen mit freien willen, alle anderen können sich ja ins "System" einfügen, weil sie keinen arsch in der hose und keinen eigenen willen haben, na glückwunsch...

Viele vermissten natürlich die Reisefreiheit, nach 15 Mal Urlaub machen in Polen, oder in der Tschechei, wollte man auch mal etwas anderes sehen. Aber jeder wusste, dass dies die Gesetze der DDR nicht erlaubten und ihre DDR Mark nichts wert war, ausserhalb der DDR. Man hatte ja die Möglichkeit, einen Ausreiseantrag zu stellen, der in den meisten Fällen auch genehmigt wurde, solange man nicht einen unverzichtbaren beruflichen Posten in der DDR hatte.

Dafür hatten sie aber Arbeitsplatzsicherheit, billige Wohnungen, Sozialversicherung umsonst, billige Lebensmittel, ausreichende Krippen und Kindergärten usw.

Andreas63
16.11.2009, 19:03
Nun, das BVK ist an sich keine besonders wertvolle Auszeichnung. Ich finde es aber ganz gut, dass man auf diese Weise Knabe, der mitunter unter heftiger, oft unberechtigter, Kritik steht, öffentlich unterstützt.
Das ist das erste mal, daß ich einem Deiner Beiträge zustimmen kann. Sagenhaft.

Zum Thema: Das Bundesverdienstkreuz ist genauso wie der Friedensnobelpreis durch die Vergabe an alle möglichen Gutmenschen inzwischen völlig entwertet.
Aber ich finde es trotzdem wichtig daß die Arbeit von Herrn Knabe gewürdigt wird - vorallem im Hinblick auf die immer mehr um sich greifende Ostalgie und die ständige Verharmlosung der Stasiverbrechen.

Kenshin-Himura
16.11.2009, 19:10
Interessantes Portrait über ihn, wenn auch natürlich mit viel üblicher Hetze und giftigen Suggestionen:
http://www.taz.de/index.php?id=archivseite&dig=2006/11/29/a0146

(...) Bekümmert spricht er von einem nicht zu verantwortenden "Schlussstrich" und einem "verheerenden Signal" für die Opfer der SED-Diktatur, ungeeignet, deren "Bitterkeit" überwinden zu helfen. (...) Man könne den Eindruck gewinnen, sagt Knabe, dass diejenigen, die sich schon immer durchgemogelt hätten, noch belohnt würden. Seine Stimme klingt unverändert mild: "Und zu diesem Eindruck haben leider auch Sie, die Bundestagsabgeordneten, beigetragen."

Dem Moment der Ungläubigkeit über das Gehörte folgt der Tumult. "Ungehörig!", brüllt ein Abgeordneter, zwei andere schnellen wütend von ihren Plätzen auf. Wolfgang Thierse, Ostdeutscher, Bundestagsvizepräsident, moralische Instanz in Ost-West-Fragen, läuft rosa an: "Herr Knabe, darf ich Sie erinnern, dass wir in einem Staat mit Gewaltenteilung leben? Wir haben uns diesen Vorwurf nicht gefallen zu lassen!"

(...)
Es geht um viel Geld, um das Forscher, Behörden und Gedenkstätten konkurrieren. Vor allem aber geht es um Deutungshoheit.

(...)

Hubertus Knabe. Wer über ihn schreiben will, muss erst mal in Vorleistung treten. Ein persönliches Gespräch findet nur statt, wenn man ihm vorher zusichert, alle Zitate vor der Veröffentlichung genehmigen zu lassen. Er ist ein Mann auf der Lauer. Warum sollte er etwas von sich preisgeben, wenn er davon ausgehen muss, dass es - aus ideologischen Gründen, wie er mutmaßt - gegen ihn verwendet wird? (...)


Der wird schon seine Gründe haben, warum er der Medienmafia mißtraut...

Kenshin-Himura
16.11.2009, 19:11
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,499843,00.html

Erst wenn die kommunistische Diktatur den Deutschen ähnlich präsent ist wie das verbrecherische Regime der Nationalsozialisten, ist die Aufarbeitung der Hinterlassenschaften von Stasi-Minister Erich Mielke wirklich gelungen.

Vermintes Terrain.

henriof9
16.11.2009, 19:14
Viele vermissten natürlich die Reisefreiheit, nach 15 Mal Urlaub machen in Polen, oder in der Tschechei, wollte man auch mal etwas anderes sehen. Aber jeder wusste, dass dies die Gesetze der DDR nicht erlaubten und ihre DDR Mark nichts wert war, ausserhalb der DDR. Man hatte ja die Möglichkeit, einen Ausreiseantrag zu stellen, der in den meisten Fällen auch genehmigt wurde, solange man nicht einen unverzichtbaren beruflichen Posten in der DDR hatte.

Dafür hatten sie aber Arbeitsplatzsicherheit, billige Wohnungen, Sozialversicherung umsonst, billige Lebensmittel, ausreichende Krippen und Kindergärten usw.

Nimm´s mir nicht übel, aber genau das ist es, warum Herr Knabe das BVK zu recht bekommen hat.

bernhard44
16.11.2009, 19:20
Viele vermissten natürlich die Reisefreiheit, nach 15 Mal Urlaub machen in Polen, oder in der Tschechei, wollte man auch mal etwas anderes sehen. Aber jeder wusste, dass dies die Gesetze der DDR nicht erlaubten und ihre DDR Mark nichts wert war, ausserhalb der DDR. Man hatte ja die Möglichkeit, einen Ausreiseantrag zu stellen, der in den meisten Fällen auch genehmigt wurde, solange man nicht einen unverzichtbaren beruflichen Posten in der DDR hatte.

Dafür hatten sie aber Arbeitsplatzsicherheit, billige Wohnungen, Sozialversicherung umsonst, billige Lebensmittel, ausreichende Krippen und Kindergärten usw.

ja billig waren sie die Wohnungen in der "DDR"......................

http://www.minsk.diplo.de/__Zentrale_20Komponenten/Themenpakete/20__Jahre__Mauerfall/Bilder/1992-08-01_20Verfall_20in_20Altenburg,property=Galeriebild __gross.jpg

........................und schäbig!

Kenshin-Himura
16.11.2009, 19:22
Was bei Knabe vor allem so erfreulich ist: er tritt nicht nur gegen die Verharmlosung der SED-Diktatur und gegen die Bonzen-Seilschaften ein - das tun auch einige Andere - , sondern er versteht auch als einer der ganz Wenigen, was dahintersteckt, und wie der Kommunismus immer noch die gesamte Gesellschaft geistig beeinflusst und lenkt.

Pascal_1984
16.11.2009, 20:51
Viele vermissten natürlich die Reisefreiheit, nach 15 Mal Urlaub machen in Polen, oder in der Tschechei, wollte man auch mal etwas anderes sehen. Aber jeder wusste, dass dies die Gesetze der DDR nicht erlaubten und ihre DDR Mark nichts wert war, ausserhalb der DDR. Man hatte ja die Möglichkeit, einen Ausreiseantrag zu stellen, der in den meisten Fällen auch genehmigt wurde, solange man nicht einen unverzichtbaren beruflichen Posten in der DDR hatte.

Dafür hatten sie aber Arbeitsplatzsicherheit, billige Wohnungen, Sozialversicherung umsonst, billige Lebensmittel, ausreichende Krippen und Kindergärten usw.

Siehe meine beiden Zitate unten...

Pascal_1984
16.11.2009, 20:55
Es ist aber trotzdem in der Tat wichtig, das zu erwähnen, weil man da ja auch die Ähnlichkeiten zum heutigen System sieht. Weil das heutige System wird ja auch immer damit gerechtfertigt, dass man ja am Biertisch seine Meinung sagen dürfe. Darüber hinaus weist die Bemerkung von Würfelqualle auch darauf hin, dass das Volk eben nicht eine Grau-Grau-Masse ist, sondern dass es - wie du schon richtig sagst - auf der einen Seite feige Täter, Mitläufer und Unterdrücker gibt, und auf der anderen Seite eben eine kleine Minderheit von Rebellen oder Leuten die wenigstens im Rahmen der Möglichkeiten versucht haben ihr Rückgrat zu wahren. Weil daran sieht man eben dass es nicht die Linken sind, die für gewöhnlich Widerstand in einer Diktatur zeigen. Adolf Hitler zum Beispiel war ja auch ein Linker. Es hieß ja auch Nationalsozialismus. :]

Vollkommen richtig - blind sind nur die, die glauben das wir es in der aktuellen BDDR viel besser hätten, noch haben wir zwar nicht die blockwarte, aber ich denke das ist nur noch eine frage der zeit! Hier mal ein geniales video einer death-metal band die mit diesen und ähnlichen songs und videos stellung bezieht!
http://www.youtube.com/watch?v=TTkZt8r2lko&NR=1&feature=fvwp

Endverbraucher
16.11.2009, 20:59
ja billig waren sie die Wohnungen in der "DDR"......................

........................und schäbig!

Hier noch eine schöne vorher/nachher-Serie aus Greifswald auf flickr (http://www.flickr.com/photos/27141797@N05/sets/72157605557667632/). Nichts für DDR-Verniedlicher.

Frank
16.11.2009, 22:04
Nebenbei bemerkt: Bei der Verleihung wurde "Deutschland, Deutschland über alles ..." gesungen. Zwar nur kurz, aber immerhin.

Lichtblau
16.11.2009, 22:14
Aber ich finde es trotzdem wichtig daß die Arbeit von Herrn Knabe gewürdigt wird - vorallem im Hinblick auf die immer mehr um sich greifende Ostalgie und die ständige Verharmlosung der Stasiverbrechen.

Warum bist du so antideutsch??????????????

arnd
16.11.2009, 22:17
Warum bist du so antideutsch??????????????

Andreas 63 hat vollkommen recht. Was ist daran Antideutsch????

Rowlf
16.11.2009, 22:19
Die DDR war eine Diktatur und hat viele gute Menschen auf dem Gewissen. Man sollte nicht müde werden, das zu sagen.

jak_22
16.11.2009, 22:20
Die DDR war eine Diktatur und hat viele gute Menschen auf dem Gewissen. Man sollte nicht müde werden, das zu sagen.

Dem kann ich mich vorbehaltlos anschließen.

Hofer
16.11.2009, 22:20
Nebenbei bemerkt: Bei der Verleihung wurde "Deutschland, Deutschland über alles ..." gesungen. Zwar nur kurz, aber immerhin.


Bevor aber den Gästen im Berliner Schloss Bellevue das Blut in den Adern gerinnen konnte, löste Bundespräsident Horst Köhler selbst die Situation mit einer freundlichen Korrektur auf: „Die dritte Strophe, bitte.“

http://www.welt.de/politik/deutschland/article5234951/Bundespraesident-verhindert-Eklat-bei-Feierstunde.html

Deutschlandlied wieder Hymne

Bonn Bundespräsident Theodor Heuss hat im Mai entschieden , daß das Deutschlandlied mit seinen drei Strophen künftig wieder deutsche Nationalhymne ist. Der Versuch, einen neuen Text und eine neue Melodie populär zu machen, scheiterten. Die Entscheidung des Bundespräsidenten wird zumeist begrüßt ; in einem Pressedienst der SPD wird der Beschluß jedoch „ unzeitgemäß „ genannt.

Quelle: Nordsee-Zeitung Sept. 1952


in einem Pressedienst der SPD wird der Beschluß jedoch „ unzeitgemäß „ genannt.

Unsere Voksverräter von der SPD hätten lieber BRÜDER ZUR SONNE ZUR FREIHEIT als Nationalhymne gehabt


Nationalhymne ist nicht verfassungswidrig

Amtsgericht Lüneburg : Beschluß vom 15. Dezember 2003 (Az. NZS 15 Gs 419/03).

Das Gericht stellte fest: "Das 'Lied der Deutschen' stellt kein Kennzeichen einer verfassungswidrigen Organisation dar, sondern ist die deutsche Nationalhymne, d.h. nationales Symbol, welches explizit in § 90a Abs. 1 Ziff. 2 StGB unter den Schutz vor Verunglimpfung gestellt wird. Auch der Text der 1. Strophe unterfällt nicht der Vorschrift des § 86a StGB."

Es sei anerkannt, so das Gericht, daß bei öffentlichen Anlässen lediglich die dritte Strophe des Deutschlandliedes gesungen werden soll. "


Damit ist jedoch in keinem Fall der übrige Teil des Textes oder der Hymne als verboten anzusehen oder gar als Kennzeichen einer verfassungswidrigen Organisation einzuordnen.


(...) Das Gericht zeigt sich zugegebenermaßen überrascht, daß nach Einschätzung der Polizei in Deutschland das Absingen der eigenen Nationalhymne offenkundig als Verwirklichung eines Straftatbestandes angesehen wird ..."

Unsere Vorturner haben einfach kein Rückgrat

Lichtblau
16.11.2009, 22:21
Andreas 63 hat vollkommen recht. Was ist daran Antideutsch????

Stasiverbrechen wurden von Deutschen begangen, also ist er ein Nestbeschmutzer und Antideutsch.

maxikatze
16.11.2009, 22:25
Auch in der DDR haben sich die Bonzen immer gegenseitig ausgezeichnet. Ist hier anscheinend nicht anders.
Hubertus Knabe, 1959 in Unna geboren.
Was hatter er mit dem Osten zu DDR-Zeiten zu tun ? Seine Veröffentlichungen über die Stasi tat er im Auftrage der Bundesregierung. Er ging , im Gegensatz zu den Gefangenen in Bautzen damals, überhaupt kein Risiko ein.
Wenn wenigstens mal eine(r) die hohe Auszeichnung bekommen hätte, der jahrelang in Bautzen sitzen musste, fänd ich das voll in Ordnung.

Ausonius
16.11.2009, 22:32
Das ist das erste mal, daß ich einem Deiner Beiträge zustimmen kann. Sagenhaft.

Zum Thema: Das Bundesverdienstkreuz ist genauso wie der Friedensnobelpreis durch die Vergabe an alle möglichen Gutmenschen inzwischen völlig entwertet.


Hm... 1:0 für mich.... :cool2:

Das BVK ist aber nicht durch "Gutmenschen", nicht mal durch Menschen jedweder politischen Couleur, entwertet, sondern dadurch, dass es jeder Vereinsmeier bekommen kann, hat er ein paar gute Freunde und genügend Vorstandspöstchen. Wenn man gleichzeitig im Vorstand des Hasen-, Turn-, Gesangs- und Karnevalsvereins gesessen hat, hat man schon gute Kartenn.

arnd
16.11.2009, 22:33
Auch in der DDR haben sich die Bonzen immer gegenseitig ausgezeichnet. Ist hier anscheinend nicht anders.
Hubertus Knabe, 1959 in Unna geboren.
Was hatter er mit dem Osten zu DDR-Zeiten zu tun ? Seine Veröffentlichungen über die Stasi tat er im Auftrage der Bundesregierung. Er ging , im Gegensatz zu den Gefangenen in Bautzen damals, überhaupt kein Risiko ein.
Wenn wenigstens mal eine(r) die hohe Auszeichnung bekommen hätte, der jahrelang in Bautzen sitzen musste, fänd ich das voll in Ordnung.

Das ist richtig . Allerdings handelt Knabe im Sinne der Opfer des SED Regimes. Seine Arbeit ist wichtig ,weil sie dazu dient die Verbrechen der jüngsten Vergangenheit nicht zu vergessen und die Täter von damals ,welche unter uns sind,an den Pranger zu stellen.

Florian
16.11.2009, 22:34
Knabe nennt das Problem beim Namen: Die Deutschen sind staatshörig. Das ist wohl das deutsche Naturell. Wir sind kein Volk von Rebellen, sondern folgsam. Diese Eigenschaft können Sozialisten ausnutzen.

Eine Lösung weiß ich nicht.

Liberalismus ist nicht Freiheit.

Ausonius
16.11.2009, 22:34
Es ist aber trotzdem in der Tat wichtig, das zu erwähnen, weil man da ja auch die Ähnlichkeiten zum heutigen System sieht. Weil das heutige System wird ja auch immer damit gerechtfertigt, dass man ja am Biertisch seine Meinung sagen dürfe. Darüber hinaus weist die Bemerkung von Würfelqualle auch darauf hin, dass das Volk eben nicht eine Grau-Grau-Masse ist, sondern dass es - wie du schon richtig sagst - auf der einen Seite feige Täter, Mitläufer und Unterdrücker gibt, und auf der anderen Seite eben eine kleine Minderheit von Rebellen oder Leuten die wenigstens im Rahmen der Möglichkeiten versucht haben ihr Rückgrat zu wahren. Weil daran sieht man eben dass es nicht die Linken sind, die für gewöhnlich Widerstand in einer Diktatur zeigen. Adolf Hitler zum Beispiel war ja auch ein Linker. Es hieß ja auch Nationalsozialismus. :]

Wer hat sich dem angeblichen "Sozialisten" Hitler als erstes an die Brust geworfen? Doch nicht etwa die deutschen Konservativen? Aber ja:
http://de.wikipedia.org/wiki/Harzburger_Front

Ausonius
16.11.2009, 22:38
Knabe ist/war übrigens Grüner! Ob er es jetzt noch ist, weiß ich nicht!

maxikatze
16.11.2009, 22:43
Das ist richtig . Allerdings handelt Knabe im Sinne der Opfer des SED Regimes. Seine Arbeit ist wichtig ,weil sie dazu dient die Verbrechen der jüngsten Vergangenheit nicht zu vergessen und die Täter von damals ,welche unter uns sind,an den Pranger zu stellen.

arnd, dazu brauch ich keinen H.K.
Wer könnte die Erinnerung besser erzählen und wach halten als die Opfer von damals, die man denunziert, eingesperrt und würdelos behandelt hat.
Für meinen Geschmack kommen die zahllosen und namenlosen Opfer, um die es eigentlich geht, viel zu kurz. Sie finden kaum Erwähnung , mit Ausnahme einiger Bürgerrechtler.
Mit namenlos meine ich vergessene Opfer, die mit dem , was ihnen angetan wurde, noch nicht abschliessen können.

arnd
16.11.2009, 22:43
Knabe ist/war übrigens Grüner! Ob er es jetzt noch ist, weiß ich nicht!

Bei den Bündnisgrünen sind auch viele ehe DDR Oppositionelle, welche der LINKE mit ihren (teilweise) Exstasimitgliedern wirklich kritisch gegenüber stehen.

Florian
16.11.2009, 22:46
Wer hat sich dem angeblichen "Sozialisten" Hitler als erstes an die Brust geworfen? Doch nicht etwa die deutschen Konservativen? Aber ja:
http://de.wikipedia.org/wiki/Harzburger_Front

Aus zitiertem Link:




Das Bündnis zwischen NSDAP, DNVP, Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten, Reichslandbund und dem Alldeutschen Verband trat nur bei einer Tagung in Erscheinung, die am 11. Oktober 1931 in Bad Harzburg stattfand.

Nachdem erste Spannungen bereits in Harzburg selbst spürbar geworden waren, bekämpften sich die beteiligten Gruppierungen kurze Zeit später wieder und traten bei der Reichspräsidentenwahl im März 1932 mit verschiedenen Kandidaten an.




Die Konservativen sind auch in die anderen Parteien eingetreten um in der Weimarer Chaosdemokratie Schadensbegrenzung zu betreiben.

Hitler war ein brauner Sozialist.

maxikatze
16.11.2009, 22:48
Seid ihr jetzt schon wieder bei Adolf Nazi`? Ich denke , es geht hier um Hubertus Knabe ?

arnd
16.11.2009, 22:50
arnd, dazu brauch ich keinen H.K.
Wer könnte die Erinnerung besser erzählen und wach halten als die Opfer von damals, die man denunziert, eingesperrt und würdelos behandelt hat.
Für meinen Geschmack kommen die zahllosen und namenlosen Opfer, um die es eigentlich geht, viel zu kurz. Sie finden kaum Erwähnung , mit Ausnahme einiger Bürgerrechtler.
Mit namenlos meine ich vergessene Opfer, die mit dem , was ihnen angetan wurde, noch nicht abschliessen können.

Ich gebe dir recht und ich weiß wovon ich spreche ,da ich 30 Jahre in der Zone gelebt habe und auch einige Probleme mit der Stasi hatte.
Knabe deckt in seinen Büchern "Die Täter sind unter uns " und "Honeckers Erben" auf ,wer von den Spitzeln heute in der Politik tätig ist. Das ist wichtig und das ist im Sinne der Opfer ,welche heute wieder mit Klagen durch ihre ehemaligen Peiniger konfrontiert würden ,wenn sie wie Knabe den Finger in die Wunde legen würden.

Zimbelstern
16.11.2009, 23:01
Einen konservativen Historiker von Rang auszuzeichnen -gerade mit seiner Intention, Hohenschönhausen und dem damit verbundenen Unrecht einer Diktatur anzuprangern zeugt für mich davon, daß noch nicht alle Prinzipien über Bord geworfen worden sind.

Obwohl:

Wer alles so den "Bundesbembel" inzwischen bekommt:

Zitat nach Rohmeiser, die ihren und den ihres Mannes zurückgegeben hat, da sie es damals unerträglich fand, daß auch Friedman unter den Preisträgern war (unter Rau):

http://docs.google.com/gview?a=v&q=cache:KFEw8E6w1JQJ:www.swg-hamburg.de/Archiv/Beitrage_aus_der_Rubrik_-_Im_B/Gigi_Romeiser_gab_ihr_Bundesverdienstkreuzes_zuruc k.pdf+Romeiser+Bundesverdienstkreuz&hl=de&gl=ru&sig=AFQjCNFU9fvLKEwl61PxezJAIt7aANuUPA

Florian
16.11.2009, 23:02
Knabe ist/war übrigens Grüner! Ob er es jetzt noch ist, weiß ich nicht!

Ja, aus Liebe zur Natur, wie sein Vater. Anfangs waren die Grünen ja auch noch keine vom Kommunisten unterwanderte Verbrecherbande, die dem Totalitarismus und dem Chaos Tür und Tor öffnen.



Daraufhin gehörte der eher Konservative 1978 zu den Mitbegründern der kurzlebigen Grünen Liste Umweltschutz (GLU) und war später deren Sprecher.
http://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Knabe



Jemand anderen zu denunzieren, indem man ihn mit sich selbst gleich stellt, ist auch nicht gerade unkomisch.

Zimbelstern
16.11.2009, 23:11
Ja, aus Liebe zur Natur, wie sein Vater. Anfangs waren die Grünen ja auch noch keine vom Kommunisten unterwanderte Verbrecherbande, die dem Totalitarismus und dem Chaos Tür und Tor öffnen.



Jemand anderen zu denunzieren, indem man ihn mit sich selbst gleich stellt, ist auch nicht gerade unkomisch.

Ich schrieb bereits a.a.O., daß Baldur Springmann, Ökobauer in SH, ebenfalls national orientiert, seinerzeit die von ihm mitbegründete Partei verließ und ihr den Rücken kehrte, da das, was der damalige KBW und die Kirchen veranstalteten, das Ganze kommunistisch zu unterwandern, ihm zutifest zuwider war.

Falk
17.11.2009, 06:39
Hitler war ein brauner Sozialist.

Och Mensch Florian, das hab ich Dir doch neulich erst bewiesen, daß der Gefreite kein Sozialist gewesen ist. Hast Du das denn nicht gelesen? Die 2,5 Sozialisten, die die NSDAP hatte, sind mit Otto Strasser gegangen. Bitte tu uns einen Gefallen und lies Dir das noch mal in Ruhe durch, ja?

http://www.politikforen.net/showthread.php?p=3183298#post3183298

heide
17.11.2009, 06:48
[QUOTE=jak_22;3263817]Er hat es weiß Gott verdient, geehrt zu werden. Ich fürchte nur,
das mediale Interesse wird in diesem Fall überschaubar bleiben.[/QUOTE
An dieser Stelle bekommt der richtige Mensch das Bundesverdienst-Kreuz.
Es war ja nicht leicht, aus diesem Gefängnis eine Mahnstätte zu machen. Allein, wenn bedacht wird, dass das Geld nie reichlich floss. Den Spenden ist es zu verdanken, dass ein wenig Historie der DDR erhalten bleibt.

Lichtblau
17.11.2009, 07:16
Andreas 63 hat vollkommen recht. Was ist daran Antideutsch????
Stasiverbrechen wurden von Deutschen begangen, also ist er ein Nestbeschmutzer und Antideutsch.

Eine Antwort wäre nett.

Falk
17.11.2009, 08:51
Aus zitiertem Link:

Die Konservativen sind auch in die anderen Parteien eingetreten um in der Weimarer Chaosdemokratie Schadensbegrenzung zu betreiben.

Fürwahr, es gab dauerhaftere und erfolgreichere Verbindungen als die Harzburger Front. Du wirst Dich ungern erinnern, aber ich hatte Dir neulich schon einmal von der Gesellschaft zum Studium des Faschismus - GSF erzählt:


Die Gesellschaft zum Studium des Faschismus (GSF) war zu Zeiten der Weimarer Republik eine Organisation, die sich zum Ziel setzte, die Erfahrungen des italienischen Faschismus auf Deutschland zu übertragen und eine Einheit der politischen Rechten zu organisieren. Sie wurde am 6. Dezember 1931, wenige Wochen nach der Tagung der Harzburger Front von Waldemar Pabst und Carl Eduard (Sachsen-Coburg und Gotha) gegründet und stellte ein Bindeglied zwischen konservativen Kreisen und der NSDAP dar.

Der Gesellschaft gehörten Anfang 1933 110 Mitglieder und 213 Studienmitglieder an. Die meisten Mitglieder kamen aus der DNVP. Die NSDAP war mit annähernd 20 Mitgliedern vertreten. Der Stahlhelm war mit über 30 Mitgliedern vertreten. Etwa 50 Vertreter der Wirtschaft sowie über 30 Großgrundbesitzer beteiligten sich in der Gesellschaft.

Mitglieder waren unter anderem:

* Waldemar Pabst (Geschäftsführender Vorsitzender)
* Hjalmar Schacht
* Fritz Thyssen
* Hermann Göring
* Friedrich Minoux (Vorstandsmitglied)
* Hans von und zu Loewenstein
* Günther Quandt
* Walther Funk
* Franz von Epp
* Erich Lübbert
* Friedrich Reinhart
* Eduard Stadtler
* Theodor Duesterberg
* Franz Schauwecker
* Max Hahn

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Gesellschaft_zum_Studium_des_Faschismus

Aber die GSF ist bei weitem nicht der einzige Beleg:


Am 30. Mai 1932 wurde Brüning von Hindenburg entlassen, und damit endete die gemäßigte Phase des Präsidialregimes. Brünings Nachfolger wurde der westfälische Gutsbesitzer Franz von Papen. Zu den ersten Amtshandlungen des neuen „Kabinetts der Barone“, in dem ein Graf, vier Freiherren, zwei weitere Adlige und nur drei Bürgerliche auf den Ministersesseln saßen, gehörten die Auflösung des im September 1930 gewählten Reichstages und die Aufhebung des von der Regierung Brüning verhängten Verbots von Hitlers Privatarmeen, der SA und der SS. Damit erfüllte die Regierung Papen Forderungen des nationalsozialistischen Parteiführers, ohne dass dieser irgendwelche Gegenleistungen erbringen musste.
...
Tatsächlich war für die Eskalation der politischen Gewalt während des Reichstagswahlkampfes die Reichsregierung verantwortlich: Sie hatte durch die Aufhebung des SA-Verbots den entscheidenden Beitrag zur Entfesselung des blutigen Strassenterrors geleistet.
Doch dem „Kabinett der Barone“ kam es nicht auf Rechtfertigungen, sondern auf das Ergebnis an: Mit dem 20. Juli 1932 begann die Säuberung des Öffentlichen Dienstes in Deutschlands größtem Staat von Anhängern der Weimarer Parteien und die Ersetzung der Entlassenen durch konservative, meist deutschnationale Beamte.


Viele jüngere preußische Adlige waren im Gegensatz zu den älteren, deutschnational gesinnten nicht der Meinung, dass es Hitler zu zähmen gelte. Sie hatten sich längst schon der NSDAP, der SS oder der SA angeschlossen. Es gab vieles, was sie am Nationalsozialismus anzog: das Antibürgerliche, der Führergedanke, der glühende Nationalismus, die Ablehnung von Liberalismus, Marxismus und Demokratie, aber auch die Rassenidee und die Judenfeindschaft.
...
Nach den Recherchen des Historikers Stephan Malinowski waren fast alle bekannten preußischen Adelsfamilien schon vor 1933 in der NSDAP zahlreich vertreten, danach erst recht. 312 der von ihm untersuchten Familien stellten 3592 Parteimitglieder. Von den Alvenslebens über die Armins, Bernstorffs, Bismarcks, Dohnas, Hardenbergs, Krosigks, Lettows, Oertzens, Richthofens, Schulenburgs, Schwerins, Tresckows, Witzlebens, Wrangels bis zu denen von Zitzewitz: Alle zählten sie in ihren Reihen viele „Parteigenossen“ und nicht wenige „alte Kämpfer“, die der Partei Hitlers schon vor dem 30. Januar 1933 beigetreten waren. Die Zahl der höheren SA- und SS-Führer mit klangvollen Adelsnamen war beträchtlich. Prinz August Wilhelm („Auwi“) von Preußen, ein Sohn des Kaisers Wilhelm II., wurde mit dem Dienstgrad eines Standartenführers in die SA aufgenommen und brachte es dort zum Obergruppenführer; der Adjutant von Reichspropagandaminister Joseph Goebbels, Friedrich Christian Prinz zu Schaumburg-Lippe erhielt auf Anhieb den Titel eines SS-Obersturmbannführers. 1938 gehörten 8,4 Prozent der Standartenführer, 14,3 Prozent der Brigadeführer, 9,8 Prozent der Gruppenführer und 18,7 Prozent der Obergruppenführer der SS zum Adel.

Quelle: Spiegel Nr. 3 / 2007, Special Geschichte, Preußen der kriegerische Reformstaat

Die Bedeutung der o.g. Prozentzahlen wird deutlich, wenn man sich vergegenwärtigt, daß der Adel nur einen Anteil von 0,15 Prozent der Bevölkerung ausmachte, wie sich diesem höchst interessanten Interview mit Stephan Malinowski entnehmen lässt:

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-31478230.html

Auszug:
SPIEGEL: Sie haben auch Marion Gräfin Dönhoff Legendenbildung vorgeworfen. Warum?

Malinowski: Dönhoff schrieb nicht aus der Perspektive einer Historikerin, sondern als beteiligte Frau, die ihre Freunde verloren hatte. Sie hatte kein Interesse daran, die Schattenseiten des Widerstands zu beleuchten. Ihre Schilderungen haben literarische und atmosphärische Qualitäten, aber wenig Bedeutung für die Geschichtsschreibung - nur sind sie kurioserweise bisher als solche gelesen worden.

SPIEGEL: Aber dieser Vorwurf geht doch mehr an die Historiker als an Dönhoff. Was ist ihr denn anzukreiden?

Malinowski: Zum Beispiel die Beschreibung der Widerstandsaktivitäten ihres Freundes Fritz-Dietlof Graf von der Schulenburg, über die Dönhoff seitenlang erzählt. Seine NS-Vorgeschichte kommt bei ihr nur ganz en passant vor, als Marginalie - dabei war Schulenburg anfangs ein scharfer Nazi. Das ist ein Missverhältnis.

SPIEGEL: Aber nicht auch ein Einzelfall?

Malinowski: Nein. Es gibt eine ganze Reihe von Beispielen. Sie hat die politische Rolle des Adels vor und nach 1933 niemals systematisch dargestellt - was sie wohl gekonnt hätte. Dönhoff hat in ihren einschlägigen Büchern auch nie die NSDAP-Mitgliedschaft ihrer Brüder Dietrich und Christoph erwähnt. Wenn eine liberale Publizistin, die sich intensiv mit dem Dritten Reich und der Rolle ihrer eigenen Freunde darin befasst, so eine Information weglässt, bewegt sie sich zumindest am Rande der Legendenbildung. Legenden entstehen ja nicht zuletzt durch das, was man wider besseres Wissen nicht erzählt.

Und zum Schluß noch die Story des wohl bekanntesten adligen SA-Mannes, des Hohenzollernprinzen August Wilhelm:

Wie der Prinz und SA-Führer August Wilhelm von Preußen half, den deutschen Hochadel für den Nationalsozialismus zu begeistern. (http://www.zeit.de/2006/26/P-Machtan)

jak_22
17.11.2009, 08:53
Eine Antwort wäre nett.

Wenn Du darauf bestehst: Schwachsinn.

Ausonius
17.11.2009, 09:12
Aus zitiertem Link:




Die Konservativen sind auch in die anderen Parteien eingetreten um in der Weimarer Chaosdemokratie Schadensbegrenzung zu betreiben.

Hitler war ein brauner Sozialist.

Das war ja nur der erste Versuch der konservativ-nationalsozialistischen Kooperation. Später gings dann mit den Steigbügelhaltern um Hindenburg bei Hitlers Kanzlerschaft weiter, der DNVP/NSDAP-Koalition und dem Ermächtigungsgesetz weiter. Es ist lächerlich, das enge Bündnis zwischen Konservativen und Nazis wegreden zu wollen. Die konservativen Parteien der Weimarer Republik haben sich ja dann auch widerstandslos auflösen lassen.

Lichtblau
17.11.2009, 10:29
Wenn Du darauf bestehst: Schwachsinn.

Erklär doch mal genauer was daran Schwachsinn ist.

Wenn man auf Verbrechen der Nazis hinweist, ist dies für euch immer antideutsch. Nach der Logik muß das Verweisen auf Stasi-Verbrechen und DDR-Unrecht ja ebenfalls antideutsch sein.

jak_22
17.11.2009, 10:34
Erklär doch mal genauer was daran Schwachsinn ist.

Wenn man auf Verbrechen der Nazis hinweist, ist dies für euch immer antideutsch. Nach der Logik muß das Verweisen auf Stasi-Verbrechen und DDR-Unrecht ja ebenfalls antideutsch sein.

Wer ist "euch"?

Für mich ist das nicht antideutsch. Für mich ist es Schwachsinn,
das so zu bezeichnen. Die linksfaschistische Diktatur der DDR und
ihre Verbrechen sind ein Teil der deutschen Geschichte, genau wie
die Verbrechen der Nationalsozialismus.

Zum Nationalempfinden (Stolz) gehört die offene Beschäftigung mit
der eigenen Geschichte - Höhen und Tiefen. Ich kann daran nichts
"Undeutsches" erkennen.

Lichtblau
17.11.2009, 11:27
Wer ist "euch"?

Für mich ist das nicht antideutsch. Für mich ist es Schwachsinn,
das so zu bezeichnen. Die linksfaschistische Diktatur der DDR und
ihre Verbrechen sind ein Teil der deutschen Geschichte, genau wie
die Verbrechen der Nationalsozialismus.

Zum Nationalempfinden (Stolz) gehört die offene Beschäftigung mit
der eigenen Geschichte - Höhen und Tiefen. Ich kann daran nichts
"Undeutsches" erkennen.

Dann meine ich nicht dich.

Falk
17.11.2009, 12:49
Ich meine das durchaus ernst. Aus heutiger Sicht ist es überraschend wieviele NS-Gegner den Krieg überlebt haben. z.B. auch ein Erich Honecker.
Für seine Verhältnisse ist Hitler durchaus relativ mild mit den meisten politischen Gegnern umgegangen. Am härtesten traf es eher die Abweichler aus dem "eigenen Lager" wie z.B. Ernst Röhm.Honnecker saß 2 Jahre in U-Haft und ist anschließend zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt worden, von denen er bis 1945 8 Jahre absaß. 10 Jahre Haft wegen einer politischen Gesinnung ist nicht gerade wenig. Aber wir können dieses Thema gern an einigen Beispielen diskutieren. Mein Interesse ist jedenfalls geweckt.

Ja watt'n nu? Soll ich mich hier alleine unterhalten? Was ist denn nun mit den politischen Gegnern, mit denen angeblich so milde umgegangen wurde? Ich dachte, Du willst Deine Behauptung auch belegen?

Settembrini
17.11.2009, 14:17
Wenn man auf Verbrechen der Nazis hinweist, ist dies für euch immer antideutsch. Nach der Logik muß das Verweisen auf Stasi-Verbrechen und DDR-Unrecht ja ebenfalls antideutsch sein.

Weil du die Ansichten einer bestimmten Gruppierung nicht teilst, bedienst du dich zur Untermauerung deines Standpunktes ihrer fadenscheinigen Begrifflichkeiten?

Was fuer ein denkwuerdiger Unsinn. Oder sollte das alles nur der Provokation dienen?

Lichtblau
17.11.2009, 14:32
Weil du die Ansichten einer bestimmten Gruppierung nicht teilst, bedienst du dich zur Untermauerung deines Standpunktes ihrer fadenscheinigen Begrifflichkeiten?

Was fuer ein denkwuerdiger Unsinn. Oder sollte das alles nur der Provokation dienen?

ich will die logischen Widersprüche in ihrer Weltanschauung aufzeigen.

Kenshin-Himura
17.11.2009, 16:19
Hubertus Knabe, 1959 in Unna geboren.
Was hatter er mit dem Osten zu DDR-Zeiten zu tun ? Seine Veröffentlichungen über die Stasi tat er im Auftrage der Bundesregierung. Er ging , im Gegensatz zu den Gefangenen in Bautzen damals, überhaupt kein Risiko ein.

Das stimmt nicht, er hatte an der Universität Bremen ein Rudolf-Bahro-Komitee für die Freilassung von Bahro gegründet und hat verbotene politische Literatur in die DDR eingeschleust. 1980 bekam er Einreiseverbot:
http://www.taz.de/index.php?id=archivseite&dig=2006/11/29/a0146

Abgesehen davon ist es natürlich richtig, dass die MfS-und SED-Opfer viel stärker gewürdigt werden müssten. Aber genau dafür setzt Knabe sich ja ebenfalls ein.

Kenshin-Himura
17.11.2009, 16:21
Knabe ist/war übrigens Grüner! Ob er es jetzt noch ist, weiß ich nicht!


Bei den Bündnisgrünen sind auch viele ehe DDR Oppositionelle, welche der LINKE mit ihren (teilweise) Exstasimitgliedern wirklich kritisch gegenüber stehen.

Mittlerweile sind die meisten Bürgerrechtler bei den Grünen an den Rand gedrängt, aus der Partei ausgetreten oder zur CDU gegangen, siehe z.Bsp. Vera Lengsfeld. Ich habe mich selbst mal mit zwei grünen Bürgerrechtlern unterhalten, die haben heute Angst, dass sie als rechtsradikal verleumdet werden.

Kenshin-Himura
17.11.2009, 16:23
Anfangs waren die Grünen ja auch noch keine vom Kommunisten unterwanderte Verbrecherbande, die dem Totalitarismus und dem Chaos Tür und Tor öffnen.

Das ist ein Mythos von Grünen-Sympathisanten, die über den aktuellen Kurs der Partei frustriert sind. Von Anfang an standen die GRÜNEN in der Tradition von Mao-Plakat-Trägern, RAF-Terroristen und sexistischen Machos.

Andreas63
17.11.2009, 18:50
Stasiverbrechen wurden von Deutschen begangen, also ist er ein Nestbeschmutzer und Antideutsch.
Was ist denn das für eine krude Logik? Ich habe nie behauptet, daß es keine deutschen Verbrecher gibt. Wenn ich einen deutschen Kinderficker hingerichtet sehen möchte, dann bin ich antideutsch? :vogel:

Wahrscheinlich paßt es Dir nur nicht in den Kram, daß ich Deine Kommunistenfreunde als Verbrecher bezeichnet habe. Meiner Meinung nach hat sich die DDR von ihrer Wesensart her nur unwesentlich vom sogenannten Dritten Reich unterschieden.

Falk
17.11.2009, 18:59
Stasiverbrechen wurden von Deutschen begangen, also ist er ein Nestbeschmutzer und Antideutsch.

Ist doch klar - man stellt sich jetzt blöd, bzw. es melden sich nur diejenigen zu Wort, die den Ausdruck "antideutsch" nie benutzt haben.

East_Clintwood
17.11.2009, 19:07
Wenn man sich die illustre Liste der bisherigen Ausgezeichneten ansieht hat er es wirklich verdient.Er kämpft gegen auf deutschem Boden von Deutschen,an Deutschen begangenes Unrecht.Stets sachlich und fair.Daumen hoch und weiter so!:top:

Florian
17.11.2009, 21:45
Das ist ein Mythos von Grünen-Sympathisanten, die über den aktuellen Kurs der Partei frustriert sind. Von Anfang an standen die GRÜNEN in der Tradition von Mao-Plakat-Trägern, RAF-Terroristen und sexistischen Machos.

Das gilt wohl für die Grünen als Partei tatsächlich, aber Ökologie ist ein genuin konservatives Interesse. Die ÖDP war ja zu Beginn auch eher konservativ.



Die Ökologisch-Demokratische Partei (kurz ödp) ist eine Kleinpartei in Deutschland. Sie wurde als Bundespartei 1982 gegründet; sie trat die Rechtsnachfolge der 1978 vom Bundestagsabgeordneten Herbert Gruhl gebildeten Grüne Aktion Zukunft (GAZ) an, die nach der Dominanz des linken Flügels innerhalb der Partei Die Grünen nicht in dieser aufgehen wollte.

http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96kologisch-Demokratische_Partei


Und Hubertus Knabes Vater war nunmal Mitbegründer der Grünen. Ich weiß das nur von Wikipedia. Und dort steht auch, dass er 'eher konservativ' war. Lügt Wikipedia in diesem Punkt Deiner Meinung nach?



Daraufhin gehörte der eher Konservative 1978 zu den Mitbegründern der kurzlebigen Grünen Liste Umweltschutz (GLU) und war später deren Sprecher. In den Jahren 1979/1980 gründete er die Partei Die Grünen sowohl auf kommunaler, als auch auf Landes- und Bundesebene mit und war von 1982 bis 1984 Sprecher der Bundespartei.

http://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Knabe


Mit einer nachhaltigen und ökologischen Politik sympathisiere ich auch. Das ist mit einer der Gründe für meine tiefe Verachtung für die Grünen. Weil sie einerseits gar nicht wirklich ökologisch ausgerichtet sind und andererseits das Thema Ökologie in den Schmutz ziehen. Beispielsweise mit Forderung nach einem Spritpreis von fünf Euro. Daran denken ja die meisten bei grüner Politik.

Kenshin-Himura
17.11.2009, 21:51
Das gilt wohl für die Grünen als, aber Ökologie ist ein genuin konservatives Interesse. Die ÖDP war ja zu Beginn auch eher konservativ.


Das ist mir auch bekannt, aber Ökologie ist ja auch nicht grün.


Und Hubertus Knabes Vater war nunmal Mitbegründer der Grünen. Ich weiß das nur von Wikipedia. Und dort steht auch, dass er 'eher konservativ' war. Lügt Wikipedia in diesem Punkt Deiner Meinung nach?

Weiß ich nicht, aber mag sein. Georg Kiesinger war auch mal in der NSDAP und Günter GraSS in der Waffen-SS - in der Jugend macht man halt mal Dummheiten. Aber Auf Wikispastia sollte man sich generell nicht verlassen, das ist ein linkes Kampf-Lügenblatt.


Mit einer nachhaltigen und ökologischen Politik sympathisiere ich auch. Das ist mit einer der Gründe für meine tiefe Verachtung für die Grünen. Weil sie einerseits gar nicht wirklich ökologisch ausgerichtet sind und andererseits das Thema Ökologie in den Schmutz ziehen. Beispielsweise mit Forderung nach einem Spritpreis von fünf Euro. Daran denken ja die meisten bei grüner Politik.

Der größte Skandal grüner sogenannter ,,Umweltpolitik" ist, dass sie die Lügen der CO2-Mafia von angeblich menschlich gemachten Klimawandel und der angeblich drohenden Klimakatastrophe als Dogma verbreiten, obwohl diese Dogmen wissenschaftlich glasklar widerlegt sind, und jeden Andersdenkenden als ,,Klimaleugner" beschimpfen und am Liebsten in den Bau sperren würden. Mit ihrem Boykott gegen die Nutzung von Öl und Kohle in Entwicklungsländern sind die Grünen der größte Hemmfaktor für die Entwicklung der ärmsten Länder der Welt.

Florian
17.11.2009, 22:13
Das war ja nur der erste Versuch der konservativ-nationalsozialistischen Kooperation. Später gings dann mit den Steigbügelhaltern um Hindenburg bei Hitlers Kanzlerschaft weiter, der DNVP/NSDAP-Koalition und dem Ermächtigungsgesetz weiter. Es ist lächerlich, das enge Bündnis zwischen Konservativen und Nazis wegreden zu wollen. Die konservativen Parteien der Weimarer Republik haben sich ja dann auch widerstandslos auflösen lassen.

Dass die Konservativen mit Hitler koallierten, um ihn unter Kontrolle zu halten, dies jedoch nicht geschafft haben, habe ich sogar im Geschichtsunterricht gelernt.

Es wurden 1934 vor allem auch Konservative hingerichtet. Ludwig Beck wollte Hitler einsperren lassen, was die Engländer durch das Münchner Abkommen verhinderten. Dass Du so dreist Unwahrheiten behauptest, merkt hier sowieso jeder. Wir haben das Thema jetzt schon zum dritten oder vierten Mal. In Teilen der NSDAP hat es auch enge ideologische Bündnisse zu Kommunisten gegeben. Die NSDAP war eben eine Zwitterpartei, die nur so erfolgreich sein konnte durch die enorme Traumatisierung Deutschland infolge des Ersten Weltkriegs, wegen der Ermordung von einer Millionen Zivilisten durch die Allierten nach dem Waffenstillstand, durch Versailles, durch die Weltwirtschaftskrise, durch moderne, massenpsychologisch durchkomponierte Propaganda, die auf in dieser Hinsicht völlig unbedarte, einfach Menschen angewendet wurde, durch finanzielle Unterstützung Hitlers durch das Ausland und du die bekannten Schwächen der Weimarer Demokratie.

Hitler hat das Bürgertum und den Adel ebenso verachtet wie das Judentum und den Marxismus.

Zimbelstern
17.11.2009, 22:30
Hindenburg hatte für Hitler nur Verachtung übrig. Ihr wißt hoffentlich schon, daß er aufgrund der damals herrschenden Gesetzeslage (Reichstagsbrandverordnung, Ermächtigungsgesetz) und des Wahlergebnisses als Reichspräsident verpflichtet war, ihn (Hitler) zum Reichskanzler zu ernennen. ???

Ausonius
17.11.2009, 22:32
Hitler hat das Bürgertum und den Adel ebenso verachtet wie das Judentum und den Marxismus.

Man könnte sagen, dass das Problem war, dass die Konservativen Hitler nicht so verachtet haben wie die Juden und die Marxisten. Und daher zu den willfährigsten Steigbügelhaltern der Nazis wurden, die man sich vorstellen kann.

Dass mit dem "Kontrolle halten" erübrigte sich auch deswegen, weil die politischen Ziele der NSDAP in den ersten Jahren des Dritten Reiches völlig konform waren mit denen der deutschen Konservativen. Gerade deswegen hielten bis Kriegsbeginn viele der konservativen Widerständler (die insgesamt unter ihren Gesinnungsgenossen bis 1945 nur einen kleinen Bruchteil ausmachten) Hitler treu die Stange.
Und da soll noch mal jemand erzählen, die NSDAP sei links gewesen.

Lichtblau
17.11.2009, 22:41
Ist doch klar - man stellt sich jetzt blöd, bzw. es melden sich nur diejenigen zu Wort, die den Ausdruck "antideutsch" nie benutzt haben.

Richtig.

Florian
17.11.2009, 23:05
Man könnte sagen, dass das Problem war, dass die Konservativen Hitler nicht so verachtet haben wie die Juden und die Marxisten. Und daher zu den willfährigsten Steigbügelhaltern der Nazis wurden, die man sich vorstellen kann.

Gilt wohl vor allem für Hans-Joachim Schoeps (http://www.jf-archiv.de/archiv09/200906013047.htm)?




Dass mit dem "Kontrolle halten" erübrigte sich auch deswegen, weil die politischen Ziele der NSDAP in den ersten Jahren des Dritten Reiches völlig konform waren mit denen der deutschen Konservativen. Gerade deswegen hielten bis Kriegsbeginn viele der konservativen Widerständler (die insgesamt unter ihren Gesinnungsgenossen bis 1945 nur einen kleinen Bruchteil ausmachten) Hitler treu die Stange.

'Völlig konform'.




1934
Juni: Manipulierte Gerüchte über einen angeblich bevorstehenden Putsch der SA, den sogenannten Röhm-Putsch, bieten Hitler den Anlaß, gegen die SA vorzugehen. Er beurlaubt ihre Führung zunächst für einen Monat und bestellt sie auf eine Tagung in Bad Wiessee.
30. Juni: Hitler läßt Röhm verhaften und zahlreiche SA-Führer erschießen. Gleichzeitig werden zahlreiche konservative Politiker liquidiert, die Hitler unter Handlungsdruck gesetzt haben.

http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/RoehmErnst/index.html





Stieß die von Adolf Hitler ab 1933 angeordnete Aufrüstung und der damit bezweckte Wiederaufstieg Deutschlands zu einer politischen und militärischen Großmacht noch auf eine nahezu ungeteilte Zustimmung in der deutschen Generalität und im Offizierskorps,

(was für jeden anständigen Menschen, der Deutschlands Situation seit 1918 berücksichtigt, nachvollziehbar ist)



so gingen zahlreiche Militärangehörige angesichts der Ereignisse um die Generale Werner von Blomberg und Werner Freiherr von Fritsch sowie Hitlers riskanter Außenpolitik ab 1938 auf Distanz zum NS-Regime. Im Rahmen von Hitlers außenpolitischen Kurs am Rande eines Kriegs in der Sudetenkrise 1938 entstanden erste Staatsstreichpläne. Ein Widerstandszentrum in der Wehrmacht war die militärische Abwehr unter Admiral Wilhelm Canaris, der auch die Aktivitäten seines Stabschefs Generalmajor Hans Oster deckte. Seit der "Sommerkrise" 1938 arbeitete Oster mit Ludwig Beck, Franz Halder und Erwin von Witzleben an Putschplänen, um sich Hitlers Kriegsabsichten entgegenzustellen und diesen gegebenenfalls zu verhaften.

Das "Münchner Abkommen" Ende September 1938 sowie die deutschen Erfolge zu Beginn des Zweiten Weltkriegs machten erfolgversprechende Aktionen des Militärs gegen die NS-Führung schließlich unmöglich.


http://www.dhm.de/lemo/html/wk2/widerstand/canaris/index.html


Wieso kannst Du nicht einsehen, dass auch das konservative Lager sich nicht ein einziges Gehirn teilt und dass auch und gerade Nationalisten und Konservative hohe ethische Werte haben?



Und da soll noch mal jemand erzählen, die NSDAP sei links gewesen.

Wofür steht denn sonst das S in NSDAP?

maxikatze
17.11.2009, 23:07
Das stimmt nicht, er hatte an der Universität Bremen ein Rudolf-Bahro-Komitee für die Freilassung von Bahro gegründet und hat verbotene politische Literatur in die DDR eingeschleust. 1980 bekam er Einreiseverbot:
http://www.taz.de/index.php?id=archivseite&dig=2006/11/29/a0146

Abgesehen davon ist es natürlich richtig, dass die MfS-und SED-Opfer viel stärker gewürdigt werden müssten. Aber genau dafür setzt Knabe sich ja ebenfalls ein.


Aus sicherer Entfernung hatte er keine Repressalien zu befürchten.
Als Strafe konnte man ein Einreiseverbot in die DDR wirklich nicht sehen, wenn man in Betracht zog, dass andere aus der DDR nicht raus durften, was viel schlimmer war.
Ich stoße mich daran, dass all die Menschen, die jahrelang in Bautzen oder sonstwo, mehr gelitten haben, als jeder Schwerverbrecher und bis heute von der Politik und Justiz im Stich gelassen werden und mit ansehen müssen, dass damalige Gefängniswärter/innen ungeschoren davongekommen sind.

Kenshin-Himura
17.11.2009, 23:43
Aus sicherer Entfernung hatte er keine Repressalien zu befürchten.

Doch natürlich, das MfS und die SED wirkten auch im Westen, etwa mit Verleumdungskampagnen oder Überwachungen, aber auch mit schlimmeren Maßnahmen. Etwa gegen den Fluchthelfer Wolfgang Welsch wurden vom MfS Mordversuche getätigt, Michael Gartenschläger wurde beim Versuch, die Selbstschussanlagen an der Zonengrenze abzumontieren, erschossen. Auf den ZDF-Journalisten Gerhard Löwenthal wurden wegen kritischer Berichte über das SED-Regime Briefbombenanschläge geplant, man hatte sie nur deswegen nicht ausgeführt, weil man wusste dass diese auf jeden Fall dem MfS angelastet werden würden weil es zu offensichtlich war. Auf Fluchthelfer allgemein wurden ganze Mordkommandos angesetzt. Der ostdeutsche Fußballer Lutz Eigendorf kam 1983 in Braunschweig durch einen misteriösen Autounfall ums Leben; wahrscheinlich ein MfS-Anschlag.


Als Strafe konnte man ein Einreiseverbot in die DDR wirklich nicht sehen, wenn man in Betracht zog, dass andere aus der DDR nicht raus durften, was viel schlimmer war.
Ich stoße mich daran, dass all die Menschen, die jahrelang in Bautzen oder sonstwo, mehr gelitten haben, als jeder Schwerverbrecher und bis heute von der Politik und Justiz im Stich gelassen werden und mit ansehen müssen, dass damalige Gefängniswärter/innen ungeschoren davongekommen sind.

Soweit kann ich ja auch nur voll zustimmen, du rennst da bei mir offene Türen ein. Aber all das prangert Herr Knabe auch sehr deutlich an. Natürlich ändert das nichts an dem von dir zu Recht angeprangerten Zuständen.

Marine Corps
17.11.2009, 23:57
Erzähl hier keinen Scheiss. Probleme in der DDR hatten nur die, die gegen die DDR waren. Das war im 3. Reich genauso.

Logo, die anderen konnten sich an jeder Ecke Bananen und einen Mercedes kaufen und bei Laune auch nach Hawaii fliegen, nur die blöden Dissidenten eben nicht.

Die mussten Trabant fahren mit 15 Jahren Wartezeit, durften die geliebte DDR auch nach Osten nur mit einem Visum verlassen, das bei "Unzuverlässigkeit" sofort gestrichen werden konnte und nur DIE durften auch nicht nach Hawaii.

Seit wann bist du eigentlich aus deine Landesklinik raus ???

Ich habe ja schon viel Ossi-Dünnschiss gelesen, aber deine Nummer hier war on top!
Meine Gratulation.
Der dreisteste Geschichtslügner und -verbieger seit langem.

Marine Corps
18.11.2009, 00:00
Mit Hubertus Knabe hat endlich mal jemand das Bundesverdienstkreuz bekommen, der es verdient!

Diesen Mann kann man gar nicht hoch genug bewerten. Er ist das Gewissen der DDR-Bewältigung und haut den alten Genossen ihre Verbrechen um die Ohren, dass es nur so raucht! Klasse, der Mann!

Kenshin-Himura
18.11.2009, 00:53
Mit Hubertus Knabe hat endlich mal jemand das Bundesverdienstkreuz bekommen, der es verdient!

Diesen Mann kann man gar nicht hoch genug bewerten. Er ist das Gewissen der DDR-Bewältigung und haut den alten Genossen ihre Verbrechen um die Ohren, dass es nur so raucht! Klasse, der Mann!

So sieht's aus, schön gesagt. Die Leidenschaftlichkeit ist aber auch erfrischend. ;) :cool:

heide
18.11.2009, 03:34
Aus sicherer Entfernung hatte er keine Repressalien zu befürchten.
Als Strafe konnte man ein Einreiseverbot in die DDR wirklich nicht sehen, wenn man in Betracht zog, dass andere aus der DDR nicht raus durften, was viel schlimmer war.
Ich stoße mich daran, dass all die Menschen, die jahrelang in Bautzen oder sonstwo, mehr gelitten haben, als jeder Schwerverbrecher und bis heute von der Politik und Justiz im Stich gelassen werden und mit ansehen müssen, dass damalige Gefängniswärter/innen ungeschoren davongekommen sind.

Die Frage ist, ob alle diese Menschen noch irgendwo namentlich erfasst sind.

Frank
18.11.2009, 05:16
Diesen Mann kann man gar nicht hoch genug bewerten. Er ist das Gewissen der DDR-Bewältigung und haut den alten Genossen ihre Verbrechen um die Ohren, dass es nur so raucht! Klasse, der Mann!

Absolut richtig!

Es ist bedauerlich, wie weit die Verniedlichung dieses DDR-Unrechtsstaates schon fortgeschritten ist. Wer sich hier zu Wort meldet und meint, dass eine Auszeichnung dafür nichts wert wäre, dem empfehle ich dringend einen Besuch dort.

Es ist vollkommen klar, dass alte Genossen dies nicht sehen wollen, es ist aber nun einmal Realität!

Ausonius
18.11.2009, 07:43
Gilt wohl vor allem für Hans-Joachim Schoeps (http://www.jf-archiv.de/archiv09/200906013047.htm)?




'Völlig konform'.


Schoeps ist natürlich ein besonders tragischer Fall. Während für einen Hindenburg das Kollaborationsangebot galt, blieb ihm dies aufgrund von "Rasse" verwehrt.

Zum Röhm-Putsch: Hauptsächlich traf es erst mal sogar überzeugte Nationalsozialisten, eine diktaturtypische innere Säuberung. Es steht außer Frage, dass die Mordhäscher die Gunst der Stunde nutzten, wobei es besonders hohe Regierungsvertreter und Beamte der Regierungen von Papen und Schleicher (letzteren ja sogar selbst) traf, darunter sogar völlig Unbeteiligte, wie Elsa von Schleicher.

Aber weder protestierte die Reichswehrführung gegen die Ermordung ihrer Ex-Kollegen von Schleicher und von Bredow, noch äußerten Hindenburg und Reichs-Vizekanzler von Papen auch nur verhaltenen Widerspruch gegen die jeder Rechtsstaatlichkeit widersprechenden Hinrichtung ihrer ehemaligen Mitarbeiter.

Wirkliche, im Gesamtbild winzige Protestkerne innerhalb deutscher konservativer Kreise entwickelten sich erst später: zum einen innerhalb der katholischen Kirche und des Zentrums, zum anderen jene Offizierskreise, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten eine Gefahr in der Hitlerschen Außenpolitik sahen.

Aber in der Gesamtheit war es kein Ruhmesblatt, wie sich insbesondere die Deutschnationalen während des Dritten Reiches verhielten.

Dass die Nationalsozialisten sich "Sozialisten" nannten, ist nicht wirklich ein Argument. Oder hältst du die DDR für eine Demokratie?

SAMURAI
18.11.2009, 08:02
Das Bundesverdienstkreuz steh inzwischen eher für "Gauner-Orden".

Das Hinterherwerfen von Orden ist inzwischen Legion.

Meistens werden Orden ersessen.

berty
18.11.2009, 11:15
Das Bundesverdienstkreuz steh inzwischen eher für "Gauner-Orden".

Das Hinterherwerfen von Orden ist inzwischen Legion.

Meistens werden Orden ersessen.

Schon typisch für unsere weitgehend von der Union bestimmte Republik. Einer Beate Klarsfeld verweigert man schon seit Jahrzehnten Ehrungen. Nur, weil sie dem Nachtkriegs-Establishment zu nahe kam. In Frankreich dagegen wird ihr persönliches Engagement mit Ehrungen gerade zu überhäuft.

Einem Knabe dagegen wird das Bundesverdienstkreuz verliehen, dafür, dass er die für sein Gehalt vorgesehene Leistung erbringt.


http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2009/0406/jugendundschule/0184/index.html

maxikatze
18.11.2009, 11:52
Die Frage ist, ob alle diese Menschen noch irgendwo namentlich erfasst sind.

Klar , heide.
Die ehemaligen politisch Inhaftierten kennen doch ihre Peiniger namentlich.

maxikatze
18.11.2009, 12:08
Schon typisch für unsere weitgehend von der Union bestimmte Republik. Einer Beate Klarsfeld verweigert man schon seit Jahrzehnten Ehrungen. Nur, weil sie dem Nachtkriegs-Establishment zu nahe kam. In Frankreich dagegen wird ihr persönliches Engagement mit Ehrungen gerade zu überhäuft.

Einem Knabe dagegen wird das Bundesverdienstkreuz verliehen, dafür, dass er die für sein Gehalt vorgesehene Leistung erbringt.


http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2009/0406/jugendundschule/0184/index.html

berty, als ich den Artikel der Berliner Zeitung durchlas, musste ich feststellen, dass ich von diesen Ehrungen leider nichts wusste, nur dass sie vor ca 40 Jahren
( ist das denn wirklich schon so lange her ? Mein Gott, wie doch die Zeit vergeht )
dem damaligen Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger eine geklatscht hat. Weil eben dieses Land konservativ geprägt ist, können wir kaum darauf hoffen, dass sich CDU/CSU dazu durchringen, Beate Klarsfeld angemessen zu würdigen.

berty
18.11.2009, 13:15
berty, als ich den Artikel der Berliner Zeitung durchlas, musste ich feststellen, dass ich von diesen Ehrungen leider nichts wusste, nur dass sie vor ca 40 Jahren
( ist das denn wirklich schon so lange her ? Mein Gott, wie doch die Zeit vergeht )
dem damaligen Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger eine geklatscht hat. Weil eben dieses Land konservativ geprägt ist, können wir kaum darauf hoffen, dass sich CDU/CSU dazu durchringen, Beate Klarsfeld angemessen zu würdigen.

Das liegt weniger daran, weil dieses Land konservativ ist (ist es denn das überhaupt?) und hat mehr damit zu tun, dass der Staat in seiner Frühphase von den Eliten einer noch früheren Epoche wesentlich geprägt war. Manche davon gelten immer noch als verehrungswürdige Parteifreunde.

Commodus
18.11.2009, 13:28
Einer Beate Klarsfeld verweigert man schon seit Jahrzehnten Ehrungen.

Stimmt. Man könnte auch dieser Frau für ihre Nichtsnützigkeit gepaart mit idiotischer Geltungssucht das Bundesverdiestkreuz verleihen.

jak_22
18.11.2009, 13:39
Schon typisch für unsere weitgehend von der Union bestimmte Republik. Einer Beate Klarsfeld verweigert man schon seit Jahrzehnten Ehrungen. Nur, weil sie dem Nachtkriegs-Establishment zu nahe kam. In Frankreich dagegen wird ihr persönliches Engagement mit Ehrungen gerade zu überhäuft.
(...)

Nein, weil sie wegen Körperverletzung verurteilt wurde.

Aus dem Stiftungserlass zum BVK:


„Er wird verliehen für Leistungen, die im Bereich der politischen, der wirtschaftlich-sozialen und der geistigen Arbeit dem Wiederaufbau des Vaterlandes dienten, und soll eine Auszeichnung all derer bedeuten, deren Wirken zum friedlichen Aufstieg der Bundesrepublik Deutschland beiträgt.“

Wie man eine verurteilte Schlägerin mit dem friedlichen Aufstieg
der Bundesrepublik Deutschland in Verbindung bringen will, wirst
Du uns sicherlich erklären.

Notiz am Rande: Klarsfelds Rechtsanwalt im Bewährungsverfahren war
Horst Mahler. Manche Menschen pflegen einen Umgang, da grausts mir.

bernhard44
18.11.2009, 13:46
man entschuldigt sich wieder! Zum Beispiel dafür vom "Lied der Deutschen " die "falsche" Strophe gesungen zu haben......


Krawczyk entschuldigt sich für "Deutschland, Deutschland über alles"
UPDATE Der Liedermacher Stephan Krawczyk hat es als „unbeabsichtigten Lapsus“ bedauert, dass er bei einer Ehrung für DDR-Bürgerrechtler im Schloss Bellevue das „Lied der Deutschen“ mit der ersten Strophe angestimmt hatte.

http://www.tagesspiegel.de/politik/deutschland/Horst-Koehler-Stephan-Krawczyk;art122,2951641


...............................peinlich!





nein, nicht dass die "falsche" Strophe gesungen wurde! :rolleyes:

Hofer
18.11.2009, 13:59
man entschuldigt sich wieder! Zum Beispiel dafür vom "Lied der Deutschen " die "falsche" Strophe gesungen zu haben......



...............................peinlich!





nein, nicht dass die "falsche" Strophe gesungen wurde! :rolleyes:


Ich war vor einigen Jahren mal auf einer „Gelöbnisfeier“ Wegen Platzmangel hab ich mich frech zur Ehrentribüne durchgeschlagen. Dort saß ich nun zwischen vielen ausländischen Gästen. Beim absingen der Nationalhymne hab ich stolz und laut die erste Strophe gesungen.

Danach ging es mir richtig gut




.

Wassiliboyd
18.11.2009, 14:02
Diese Auszeichnung ist mehr als gerechtfertigt und war längst überfällig!

berty
18.11.2009, 14:31
Nein, weil sie wegen Körperverletzung verurteilt wurde.

Aus dem Stiftungserlass zum BVK:



Wie man eine verurteilte Schlägerin mit dem friedlichen Aufstieg
der Bundesrepublik Deutschland in Verbindung bringen will, wirst
Du uns sicherlich erklären.

Notiz am Rande: Klarsfelds Rechtsanwalt im Bewährungsverfahren war
Horst Mahler. Manche Menschen pflegen einen Umgang, da grausts mir.

Mir eigentlich egal, ob Frau Klarsfeld einen deutschen Orden bekommt oder nicht. Wie bereits gesagt, mit Ehrungen wurde sie ja überhäuft. Leider nicht in Deutschland.

Allerdings, wenn schon verurteilte Kriegsverbrecher wie Flick das Blech bekamen. Oder ein Eduard Zimmermann, der in seiner Biografie beichtete, dass er Straftäter war. Oder Nicolae Ceausescu, Reinhard Gehlen, Hans Karl Filbinger uva... Manche davon dachten nun echt nicht an das Wohl der BRD bei ihren teil rein privaten, teils politischen Tätigkeiten für welche Regimes auch immer.

Immerhin war die die Tätigkeit von Frau Klarsfeld zum „Schaden“ der Republik auf nur eine Person beschränkt. Und viele Deutsche damals hätten gerne die Hand geführt. Aus vollem Herzen.

Kenshin-Himura
18.11.2009, 20:56
Immerhin war die die Tätigkeit von Frau Klarsfeld zum „Schaden“ der Republik auf nur eine Person beschränkt. Und viele Deutsche damals hätten gerne die Hand geführt. Aus vollem Herzen.

Angesichts solcher Aussagen sieht man, wie wichtig das Engagement von Hubertus Knabe für Freiheit und Demokratie ist. Aber es ist schön, dass ihr euch wenigstens gelegentlich immer mal wieder selbst entlarvt.

Klopperhorst
18.11.2009, 21:28
Er hat es weiß Gott verdient, geehrt zu werden. Ich fürchte nur,
das mediale Interesse wird in diesem Fall überschaubar bleiben.

Mir sind alle Aufarbeitungsfreaks suspekt. Geschichte wird gemacht, nicht aufgearbeitet.


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jak_22
18.11.2009, 22:34
Mir sind alle Aufarbeitungsfreaks suspekt. Geschichte wird gemacht, nicht aufgearbeitet.


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Auch das Aufarbeiten von Geschichte schafft wiederum eine Geschichte.
Und wenn es die Geschichte der Aufarbeitung und der Reaktion darauf ist.

Klopperhorst
19.11.2009, 09:05
Auch das Aufarbeiten von Geschichte schafft wiederum eine Geschichte.
Und wenn es die Geschichte der Aufarbeitung und der Reaktion darauf ist.

Unsinn. Aufarbeiter wühlen im Dreck, weil er zu ihren Füßen liegt und sich nicht mehr wehren kann. Sie haben zudem einen Charakter, der nicht vergessen und verzeihen kann.

Dieser Menschentyp ist mir suspekt und ziemlich widerwärtig, auch wenn er scheinbar Moralität und Aufklärung für sich in Anspruch nimmt.

Es sind Typen, die gerne den Oberlehrerfinger zeigen, selbst aber in der damaligen Zeit die größten Mitläufer gewesen wären. Eine Medaille bekäme das Pack von mir niemals für den Scheissdreck.


---

Falk
19.11.2009, 09:22
Angesichts solcher Aussagen sieht man, wie wichtig das Engagement von Hubertus Knabe für Freiheit und Demokratie ist. Aber es ist schön, dass ihr euch wenigstens gelegentlich immer mal wieder selbst entlarvt.

Der Sinn Deiner Aussage erschließt sich mir nicht. Daß Frau Klarsfeld einen Altnazi, der sowohl im 3. Reich als auch in der Bundesrepublik Karriere machte, ohrfeigte, war ein Angriff auf Freiheit und Demokratie? Und wir brauchen solche gut bezahlten Ideologen wie Knabe, damit so etwas nie wieder passiert?

Klopperhorst
19.11.2009, 09:24
Der beste Aufarbeiter ist der Systemkritiker, der nicht das tote System, sondern das lebende, leibhaftige System kritisiert und bekämpft. Tote Dinge kann jeder analysieren, aber es mit dem lebendigen Untier selbst aufzunehmen - das ist das Vorrrecht weniger Auserwählter, denen meist keine Ehrung zukommt und die verschwinden, ehe der vielgerühmte Aufarbeiter die wohlig warme Bühne der Nachgeschichte betritt.

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maxikatze
19.11.2009, 09:53
Unsinn. Aufarbeiter wühlen im Dreck, weil er zu ihren Füßen liegt und sich nicht mehr wehren kann. Sie haben zudem einen Charakter, der nicht vergessen und verzeihen kann.

Dieser Menschentyp ist mir suspekt und ziemlich widerwärtig, auch wenn er scheinbar Moralität und Aufklärung für sich in Anspruch nimmt.

Es sind Typen, die gerne den Oberlehrerfinger zeigen, selbst aber in der damaligen Zeit die größten Mitläufer gewesen wären. Eine Medaille bekäme das Pack von mir niemals für den Scheissdreck.


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Ich beobachtete kurz nach der Wende, dass sich SED-Bonzen so weit gewendet haben, als hätten sie mit dem System nichts zu tun.

Kenshin-Himura
19.11.2009, 10:37
Unsinn. Aufarbeiter wühlen im Dreck, weil er zu ihren Füßen liegt und sich nicht mehr wehren kann. Sie haben zudem einen Charakter, der nicht vergessen und verzeihen kann.

Verzeihen könnte man und könnte ich, wenn denn die Täter einmal eindeutig sagen würden, dass sie damals Mist gemacht haben und sich bessern wollen und dies auch zeigen. Dies ist bei der SED eindeutig nicht der Fall. Stattdessen wird die SED-Diktatur von der SED und Teilen der SPD beständig verniedlicht und mit Sympathieen bedacht. Herr Knabe hat in seinem Buch "Honeckers Erben - die Wahrheit über die Linke" selbst sich sehr milde z.Bsp. über Herrn Junghanns von der CDU geäußert, weil dieser zwar einst die Mauer rechtfertigte, jedoch seit 20 Jahren nichts mehr mit dem Sozialismus zu tun haben will. Das sieht bei notorischen SED-Diktatur-Verharmlosern wie Lafontaine, Gysi, Thierse und Anderen schon ganz anders aus.


Es sind Typen, die gerne den Oberlehrerfinger zeigen, selbst aber in der damaligen Zeit die größten Mitläufer gewesen wären.

Eben nicht, denn wie man sieht, werden Hubertus Knabe und die wenigen Anderen, die sich noch trauen die Wahrheit über die SED-Diktatur zu sagen, ja beständig von den Parteien und Medien - insbesondere von der linken Rot-Rot-Grün-Mafia, verleumdet, besudelt und diffamiert. Wie ich anführte, hat Knabe von den SED-Bonzen Einreiseverbot bekommen, weil er sich gegen die SED-Bonzen einsetzte, was damals von rot-grünen Mitläufern als "Revanchismus" beschimpft und diffamiert oder mit verächtlichen Verspottungen wie "kalter Krieger" kommentiert wurde. Es ist also umgekehrt der Fall: Nicht die Aufarbeiter, sondern die permanenten Veharmloser und Verdränger aus den Reihen der rot-rot-grün-Mafia und sonstiger antikapitalistischer Proleten im rechten Bereich wären früher die größten Mitläufer gewesen.

berty
19.11.2009, 10:38
Angesichts solcher Aussagen sieht man, wie wichtig das Engagement von Hubertus Knabe für Freiheit und Demokratie ist. Aber es ist schön, dass ihr euch wenigstens gelegentlich immer mal wieder selbst entlarvt.

Wenn wir uns selbst entlarven, das macht ja nix. Wir sind ja keine Preisträger. Demokratie und Freiheit würden keinen Schaden erleiden.

Schlimmer, viel schlimmer für Freiheit und Demokratie wäre doch, wenn sich herausstellte, dass Würdenträger sich als unwürdig erweisen. Geschah doch schon.

Ich erinnere an Klaus Zumwinkel, Teilzeitträger.

Noch ein ehrenwerter Träger des Bundesverdienstkreuzes mit Bezug zu aktuellen Berliner Geschehen ist Hartmut Mehdorn.

Nun in Verdacht geraten, als Vorstandsvorsitzender der Bahn AG mitschuldig zu sein, fahrlässig täglich 1,3 Mio. Fahrgäste der Berliner S-Bahn gefährdet zu haben.

Seine Beweggründe? Demokratie? Freiheit? Nö, viel profaner. Profitmaximierung.

http://www.berlinonline.de/berliner-kurier/berlin/zeigt_die_bahn_an_/146486.php

Kenshin-Himura
19.11.2009, 10:40
Der Sinn Deiner Aussage erschließt sich mir nicht.

Das Niveau deiner Aussage erschließt sich mir auch nicht. Auf solche Diskussionen mit solchen Leuten lasse ich mich nicht ein. Nur soviel: Selbstverständlich war es kein "Altnazi", das ist eine Diffamierung und Besudelung.

Kenshin-Himura
19.11.2009, 10:42
Noch ein ehrenwerter Träger des Bundesverdienstkreuzes mit Bezug zu aktuellen Berliner Geschehen ist Hartmut Mehdorn.

Nun in Verdacht geraten, als Vorstandsvorsitzender der Bahn AG mitschuldig zu sein, fahrlässig täglich 1,3 Mio. Fahrgäste der Berliner S-Bahn gefährdet zu haben.

Seine Beweggründe? Demokratie? Freiheit? Nö, viel profaner. Profitmaximierung.

http://www.berlinonline.de/berliner-kurier/berlin/zeigt_die_bahn_an_/146486.php

Die "Unschuldsvermutung" (sofern man hier überhaupt davon sprechn kann) gilt natürlich bei euch immer nur bei Linken, Gewerkschaftern und asozialen Pennern.

maxikatze
19.11.2009, 10:51
Thierse , Lafontaine und Gysi haben meines Wissens nach nie die DDR-Diktatur
verharmlost. Das ist reine Polemik. Einen diktatorischen Sozialismus propagiert keiner von den Dreien. Verharmloser waren ganz andere.

maxikatze
19.11.2009, 10:54
Die "Unschuldsvermutung" (sofern man hier überhaupt davon sprechn kann) gilt natürlich bei euch immer nur bei Linken, Gewerkschaftern und asozialen Pennern.

Bitte nicht Gewerkschafter mit asozialen Pennern in einem Satz zusammenbringen.
Wer sind asoziale Penner ? Der arbeitslose Alkoholiker ? Oder der H4-Empfänger ?

berty
19.11.2009, 11:20
Die "Unschuldsvermutung" blahblah

Mehr als hohle Phrasen haste wohl nicht. Ich hatte "Verdacht" geschrieben. Im Gegensatz zu dir, bei dem der Gesprächspartner schon von vornherein klassifiziert wird.

Kenshin-Himura
19.11.2009, 11:23
Thierse , Lafontaine und Gysi haben meines Wissens nach nie die DDR-Diktatur
verharmlost. Das ist reine Polemik. Einen diktatorischen Sozialismus propagiert keiner von den Dreien. Verharmloser waren ganz andere.

Verharmlosung von Lafontaine und Gysi:
http://www.youtube.com/watch?v=JKcizUF0C3Q

Verharmlosung von Thierse:
http://www.focus.de/politik/deutschland/unrechtsstaat-thierse-fordert-fairere-ddr-diskussion_aid_402153.html

"Dass man die DDR immerfort an den Begriff Unrechtsstaat bindet, halte ich für überflüssig“, sagte Thierse am Sonntag im ZDF.

In der Tat wird dies von den BRD-Medien totgeschwiegen.

Kenshin-Himura
19.11.2009, 11:24
Mehr als hohle Phrasen haste wohl nicht. Ich hatte "Verdacht" geschrieben. Im Gegensatz zu dir, bei dem der Gesprächspartner schon von vornherein klassifiziert wird.

Darf ich dich daran erinnern, wie du dich ironisch über Herrn Mehdorn "geäußert" hast:


Seine Beweggründe? Demokratie? Freiheit? Nö, viel profaner. Profitmaximierung.

Mit freundlichen Grüßen.

berty
19.11.2009, 11:32
Darf ich dich daran erinnern, wie du dich ironisch über Herrn Mehdorn "geäußert" hast:



Mit freundlichen Grüßen.

Ja, und? Hatte sich Mehdorn für in seinem Anstellungsvertrag für "Freiheit und Demokratie" einzusetzen oder doch mehr für Profitmaximierung?

Unabhängig davon, dass er das Bundesverdienstkreuz lange vor seiner Tätigkeit bei der Bahn bekam.

Also, wenn sich der Verdacht bestätigen sollte, dann hat er wohl wegen der asozialen und undemokratischen Gefährdung von Millionen Berlinern seinen orden zurückzugeben.

maxikatze
19.11.2009, 11:36
1. Wer sind asoziale Penner ?
2. Ich kann an den Worten Thierses nichts
anstössiges finden.

DJ_rainbow
19.11.2009, 11:48
Wer schon aussieht wie ein Straßenpenner, der vor 30 Jahren auf dem Weg zum Friseur auf einer Parkbank eingeschlafen ist....

jak_22
19.11.2009, 11:51
2. Ich kann an den Worten Thierses nichts
anstössiges finden.


Dass man den Nationalsozialismus immerfort an den
Begriff Untrechtsstaat bindet, halte ich für überflüssig.

Merkst Du was?

maxikatze
19.11.2009, 12:07
Merkst Du was?





http://www.focus.de/politik/deutschland/unrechtsstaat-thierse-fordert-fairere-ddr-diskussion_aid_402153.html
Ich habe in diesem Link nichts vom Nationalsozialismus gelesen.

jak_22
19.11.2009, 12:11
http://www.focus.de/politik/deutschland/unrechtsstaat-thierse-fordert-fairere-ddr-diskussion_aid_402153.html
Ich habe in diesem Link nichts vom Nationalsozialismus gelesen.

Gut, Du bist ein wenig begriffsstutzig.


"Dass man die DDR immerfort an den Begriff Unrechtsstaat bindet, halte ich für überflüssig“, sagte Thierse am Sonntag im ZDF.

Diesen Text hältst Du laut eigener Aussage nicht für anstössig.


Dass man den Nationalsozialismus immerfort an den
Begriff Untrechtsstaat bindet, halte ich für überflüssig.

Merkst Du jetzt etwas? Oder musst Du mit der Nase
in den rotbraunen Unrechtsdung gedrückt werden?

maxikatze
19.11.2009, 12:26
Gut, Du bist ein wenig begriffsstutzig.



Diesen Text hältst Du laut eigener Aussage nicht für anstössig.



Merkst Du jetzt etwas? Oder musst Du mit der Nase
in den rotbraunen Unrechtsdung gedrückt werden?


Den Nationalsozialismus kenne ich nur aus Geschichtsbüchern. Den Sozialismus in der DDR habe ich selbst erleben "dürfen."


Zitat:
"Dass man die DDR immerfort an den Begriff Unrechtsstaat bindet, halte ich für überflüssig“, sagte Thierse am Sonntag im ZDF.

Zitat:
"Dass man den Nationalsozialismus immerfort an den
Begriff Untrechtsstaat bindet, halte ich für überflüssig."
sagt wer ?

Ich kann an Thierses Worten immer noch nichts anstössiges finden.
Das DDR-Regime tat Unrecht, das ist ohne Zweifel und das muss herausgestellt werden. Aber die DDR insgesamt zu verteufeln, halte ich für falsch.

Falk
19.11.2009, 12:29
Das Niveau deiner Aussage erschließt sich mir auch nicht.

Das bedaure ich aufrichtig. Allerdings liegt es nicht in meiner Macht, Dir ein gewisses Niveau zu erschließen. Aber vielleicht kannst Du Dich ja trotz dieser mißlichen Lage dazu durchringen, uns zu erklären, wo Deiner Meinung nach ein Zusammenhang zwischen Herrn Knabes Kampf um Freiheit und Demokratie und Frau Klarsfelds Ohrfeige besteht.


Auf solche Diskussionen mit solchen Leuten lasse ich mich nicht ein.

Oha! Jetzt gelte ich schon als „solche Leute“. Wer immer damit gemeint sein mag – das hört sich wahrlich unfreundlich an. Dabei ging es mir doch gar nicht darum, „solche Diskussionen“ zu führen, sondern einfach nur zu verstehen, welchen Zusammenhang Du uns darstellen willst.


Nur soviel: Selbstverständlich war es kein "Altnazi", das ist eine Diffamierung und Besudelung.

Das ist weder Diffamierung noch Besudelung sondern eine Tatsache. Kiesinger war bereits seit Anfang 1933 NSDAP-Mitglied (Mitglieds-Nr. 2633930). Und er war nicht irgendein kleines Licht sondern Vize-Chef der Rundfunkpolitischen Abteilung im Reichsaußenministerium und Verbindungsmann zum Propagandaministerium. Das 1966 aufgetauchte Protokoll des Reichssicherheitshauptamtes der SS, wonach Kiesinger während seiner Tätigkeit in der rundfunkpolitischen Abteilung antijüdische Aktionen gehemmt und verhindert habe, als entlastend zu werten, ist geradezu lächerlich. Kiesinger hatte sich lediglich dagegen ausgesprochen, Roosevelt in einer Auslandspropagandasendung als Juden zu bezeichnen, da den meisten Amerikaner bewußt war, daß er kein Jude ist. Eine Denunziation Kiesingers aufgrund dieser rein taktischen Erwägung zog folgerichtig auch keinerlei Konsequenzen nach sich. Hier wurde also nur ein angeblicher Widerstand im Nachhinein konstruiert, um Kiesinger zu entlasten.

Wer der Auffassung ist, ein Mann mit solch einem prekären Lebenslauf darf und soll Bundeskanzler sein, sollte besser nicht nach „Freiheit und Demokratie“ rufen, will er sich nicht dem Vorwurf der Scheinheiligkeit aussetzen.

Dabei geht es hier nicht einmal vordergründig um die Person Kiesinger. Er steht letztendlich nur als Symbol für eine ganze Generation von alten und zugleich neuen Eliten, die seinerzeit ihre Karriere relativ nahtlos fortsetzten.

maxikatze
19.11.2009, 12:29
Guckt doch jetzt mal "Phoenix."

jak_22
19.11.2009, 12:30
Den Nationalsozialismus kenne ich nur aus Geschichtsbüchern. Den Sozialismus in der DDR habe ich selbst erleben "dürfen."

Zitat:
"Dass man die DDR immerfort an den Begriff Unrechtsstaat bindet, halte ich für überflüssig“, sagte Thierse am Sonntag im ZDF.

Zitat:
"Dass man den Nationalsozialismus immerfort an den
Begriff Untrechtsstaat bindet, halte ich für überflüssig."
sagt wer ?



Sag ich, damit Du merkst, wie bescheuert die Worte
Thierses sind. Schon mal was von einer Analogie gehört?

Ausonius
19.11.2009, 12:30
Nein, weil sie wegen Körperverletzung verurteilt wurde.


Klarsfeld hätte es auch verdient, wie Knabe. Weil sie etwas zur Erforschung der Zeitgeschichte beigetragen hat. Wenn juckt denn da schon die eine, medienwirksame Ohrfeige. Selbst für Kiesinger wars gut, sonst hätte man die Schnarchnase längst vergessen.

Ausonius
19.11.2009, 12:35
. Wie ich anführte, hat Knabe von den SED-Bonzen Einreiseverbot bekommen, weil er sich gegen die SED-Bonzen einsetzte, was damals von rot-grünen Mitläufern als "Revanchismus" beschimpft und diffamiert oder mit verächtlichen Verspottungen wie "kalter Krieger" kommentiert wurde.

Deine übliche Geschichtsklitterung. Knabe war unter anderem auch deswegen in den 1980er Jahren bei den Grünen aktiv, weil das die einzige deutsche Partei war, der die DDR-Dissidenten nicht insgeheim scheißegal waren und die einzige Partei, die sich aktiv um Kontakte mit der DDR-Opposition bemühte. Kannst ja mal lesen, was Stefan Wolle dazu schreibt, der die DDR ähnlich heftig kritisiert wie Knabe.

Kenshin-Himura
19.11.2009, 12:58
1. Wer sind asoziale Penner ?

Was soll die schwachsinnige Frage? Geht es hier darum?

Hier hast du ein Beispiel:
http://besserwixer.files.wordpress.com/2008/09/penner.jpg

Kenshin-Himura
19.11.2009, 13:01
Ich kann an Thierses Worten immer noch nichts anstössiges finden.
Das DDR-Regime tat Unrecht, das ist ohne Zweifel und das muss herausgestellt werden. Aber die DDR insgesamt zu verteufeln, halte ich für falsch.

Was soll denn die ,,DDR" (ist übrigens ein Orwell-Begriff) Anderes sein als = der Staat der ,,DDR", also das ,,DDR"-Regime? Dass man die Bürger in dieser Diktatur mit dem Regime gleichsetzen muss und ihnen jegliche kulturellen Eigenheiten und Vorzüge absprechen muss, hat nie jemand behauptet. Dass Thierse es ständig perfide suggeriert, zeugt davon, dass man seine Aussage völlig unmißverständlich interpretieren kann.

Und wieso wäre die Behauptung von Thierse empörender, wenn er sie nicht über die SED-Diktatur, sondern über den Nationalsozialismus geäußert hätte?

Kenshin-Himura
19.11.2009, 13:04
Oha! Jetzt gelte ich schon als „solche Leute“. Wer immer damit gemeint sein mag – das hört sich wahrlich unfreundlich an.

Ich habe dich nicht dahingehend stigmatisiert, sondern du hast dich mit deinen Äußerungen über die Frage ,,Gewalt" und ,,politischer Terror" selbst in diese Ecke gestellt. Das hast du dir selbst zuzuschreiben.


Das ist weder Diffamierung noch Besudelung sondern eine Tatsache. Kiesinger war bereits seit Anfang 1933 NSDAP-Mitglied (Mitglieds-Nr. 2633930). Und er war nicht irgendein kleines Licht sondern Vize-Chef der Rundfunkpolitischen Abteilung im Reichsaußenministerium und Verbindungsmann zum Propagandaministerium. Das 1966 aufgetauchte Protokoll des Reichssicherheitshauptamtes der SS, wonach Kiesinger während seiner Tätigkeit in der rundfunkpolitischen Abteilung antijüdische Aktionen gehemmt und verhindert habe, als entlastend zu werten, ist geradezu lächerlich. Kiesinger hatte sich lediglich dagegen ausgesprochen, Roosevelt in einer Auslandspropagandasendung als Juden zu bezeichnen, da den meisten Amerikaner bewußt war, daß er kein Jude ist. Eine Denunziation Kiesingers aufgrund dieser rein taktischen Erwägung zog folgerichtig auch keinerlei Konsequenzen nach sich. Hier wurde also nur ein angeblicher Widerstand im Nachhinein konstruiert, um Kiesinger zu entlasten.

Wer der Auffassung ist, ein Mann mit solch einem prekären Lebenslauf darf und soll Bundeskanzler sein, sollte besser nicht nach „Freiheit und Demokratie“ rufen, will er sich nicht dem Vorwurf der Scheinheiligkeit aussetzen.

Dabei geht es hier nicht einmal vordergründig um die Person Kiesinger. Er steht letztendlich nur als Symbol für eine ganze Generation von alten und zugleich neuen Eliten, die seinerzeit ihre Karriere relativ nahtlos fortsetzten.

Selbst wenn das stimmen sollte (was ich mal bezweifel), ändert es nichts daran, dass Kiesinger kein Altnazi war.

willy
19.11.2009, 13:23
Der beste Aufarbeiter ist der Systemkritiker, der nicht das tote System, sondern das lebende, leibhaftige System kritisiert und bekämpft. Tote Dinge kann jeder analysieren, aber es mit dem lebendigen Untier selbst aufzunehmen - das ist das Vorrrecht weniger Auserwählter, denen meist keine Ehrung zukommt und die verschwinden, ehe der vielgerühmte Aufarbeiter die wohlig warme Bühne der Nachgeschichte betritt.

---

Die DDR und ihre Geschichte aufzuarbeiten bedeutet nicht weniger, als das jetzige System zu kritisieren.

Kenshin-Himura
19.11.2009, 13:25
Die DDR und ihre Geschichte aufzuarbeiten bedeutet nicht weniger, als das jetzige System zu kritisieren.

Genau so sieht's aus, und deswegen fühle ich mich ja der Aufarbeitung der SED-Diktatur auch so verbunden. In dem Moment, wo die Mythen der SED-Diktatur zerbrechen und ein für allemal klargestellt wird, dass SED-Diktatur und nationaler Sozialismus ein und derselbe Dreck sind - in dem Moment fällt das ganze BRDDR-System und sein "Kampf gegen Rechts" zusammen.

Falk
19.11.2009, 13:26
Ich habe dich nicht dahingehend stigmatisiert, sondern du hast dich mit deinen Äußerungen über die Frage ,,Gewalt" und ,,politischer Terror" selbst in diese Ecke gestellt. Das hast du dir selbst zuzuschreiben.

Wovon redest Du? Welche Äußerung meinst Du?


Selbst wenn das stimmen sollte (was ich mal bezweifel), ändert es nichts daran, dass Kiesinger kein Altnazi war.

Was bezweifelst Du? Seine Mitgliedsnummer? Oder die Tatsache, daß er in einem Ministerium eine leitende Position hatte? Wenn er kein Altnazi war - was war er dann? Ein Neu- also Neo-Nazi? Wie soll das gehen, wenn er '33 eingetreten ist? Magst Du uns das erklären? Der Mann war ein Nazi, der sich obendrein vor dem Militärdienst gedrückt hat. Das kann jeder - auch Du - nachlesen.

Kenshin-Himura
19.11.2009, 13:27
Früher in der Zone gesungenes Lied:

,,Tausend Meilen im Quadrat
nur Minenfelder, Stacheldraht
dann weißt Du, wo ich wohne:
ich wohne in der Zone!
Doch einmal wird es anders sein,
dann knasten wir die Bonzen ein,
dann schmeißen wir Russen und Amis raus
und bau’n ein eig’nes Deutschland auf!"

Ein streckenweise erstaunlich aktuelles Lied, nicht wahr?

Kenshin-Himura
19.11.2009, 13:30
Was bezweifelst Du? Seine Mitgliedsnummer? Oder die Tatsache, daß er in einem Ministerium eine leitende Position hatte?

Weder noch. Er hat sich in einer Diktatur angepasst und dabei auch Fehler gemacht. Dennoch war er kein ,,Altnazi".

Falk
19.11.2009, 14:15
Dennoch war er kein ,,Altnazi".

Paralleluniversum?

willy
19.11.2009, 14:28
Knabe einmal selbst im Gespräch über die Linkspartei und DDR-Nostalgie.

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/705518/Hubertus+Knabe+auf+dem+blauen+sofa

Interessant auch nach der ersten Viertelstunde, seine Analyse zum Umgang der Volksparteien mit dem Auftreten von neuen Parteien an ihren jeweiligen extremistischen Rändern. Die SPD hätte maßgeblich zum Aufstieg der Linken beigetragen, indem sie mit ihr Koalitionen einging und den Linken somit innerhalb der Bevölkerung zu politischer Akzeptanz und dem Schein der Regierungsfähigkeit verhalf.
Die Union verfahre da ganz anders; er nennt das Beispiel der Republikaner, die von vornherein Stigmatisierung und Beschimpfung von Seiten der Unionsvertreter ausgesetzt waren, weshalb die Reps es nie zu einer in der Bevölkerung etablierten Kraft schaffen konnten.
Nun sieht er die SPD dauerhaft bei 25% oder drunter, Dummheit selbstverschuldet, so Knabe.

Kenshin-Himura
19.11.2009, 16:19
Knabe einmal selbst im Gespräch über die Linkspartei und DDR-Nostalgie.

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/705518/Hubertus+Knabe+auf+dem+blauen+sofa

Interessant auch nach der ersten Viertelstunde, seine Analyse zum Umgang der Volksparteien mit dem Auftreten von neuen Parteien an ihren jeweiligen extremistischen Rändern. Die SPD hätte maßgeblich zum Aufstieg der Linken beigetragen, indem sie mit ihr Koalitionen einging und den Linken somit innerhalb der Bevölkerung zu politischer Akzeptanz und dem Schein der Regierungsfähigkeit verhalf.
Die Union verfahre da ganz anders; er nennt das Beispiel der Republikaner, die von vornherein Stigmatisierung und Beschimpfung von Seiten der Unionsvertreter ausgesetzt waren, weshalb die Reps es nie zu einer in der Bevölkerung etablierten Kraft schaffen konnten.
Nun sieht er die SPD dauerhaft bei 25% oder drunter, Dummheit selbstverschuldet, so Knabe.

Danke, wie immer sehr interessant.

Hätte ich nicht gedacht, dass Knabe verlauten lässt, dass die Republikaner von der CDU ,,stigmatisiert" worden sind... Aber umso besser... Da darf man gespannt sein, ob er ab jetzt für die linken Noch-Knabe-Fans im Thread ein Neonazi ist und eingesperrt gehört.

Marine Corps
23.11.2009, 01:24
berty, als ich den Artikel der Berliner Zeitung durchlas, musste ich feststellen, dass ich von diesen Ehrungen leider nichts wusste, nur dass sie vor ca 40 Jahren
( ist das denn wirklich schon so lange her ? Mein Gott, wie doch die Zeit vergeht )
dem damaligen Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger eine geklatscht hat. Weil eben dieses Land konservativ geprägt ist, können wir kaum darauf hoffen, dass sich CDU/CSU dazu durchringen, Beate Klarsfeld angemessen zu würdigen.


DAS war vielleicht mal so. Heute ist es ein 68er-STASI-Staat, der so links ist, dass man wahrscheinlich selbst in Nordkorea nur noch den Kopf schütteln würde.

In keinem Land der Welt gibt es einen solchen Anti-Nationalismus als Staatsräson und so eine innere Ablehnung des eigenen Volkes in der "Elite".

Beatchen wird also ganz sicher noch das Bundesverdienstkreuz bekommen!!!
Mach dir mal keine Sorgen. Das ist 100% sicher.

Marine Corps
23.11.2009, 01:26
Danke, wie immer sehr interessant.

Hätte ich nicht gedacht, dass Knabe verlauten lässt, dass die Republikaner von der CDU ,,stigmatisiert" worden sind... Aber umso besser... Da darf man gespannt sein, ob er ab jetzt für die linken Noch-Knabe-Fans im Thread ein Neonazi ist und eingesperrt gehört.

DAS wird auch in den offiziellen Kreisen nicht lange auf sich warten lassen!

Die Beispiele sind doch mittlerweile Legion, wo sich eben noch "verdiente Genossen" und "Kämpfer gegen Rechts" plötzlich am Pranger wiederfanden!

JEDER und JEDE ist ein NAZI, die oder der nicht Kommunist, Internationalist und Multikulturalist ist. Von daher geht das ratzfatz.

Kenshin-Himura
23.11.2009, 11:17
DAS wird auch in den offiziellen Kreisen nicht lange auf sich warten lassen!

Die Beispiele sind doch mittlerweile Legion, wo sich eben noch "verdiente Genossen" und "Kämpfer gegen Rechts" plötzlich am Pranger wiederfanden!

JEDER und JEDE ist ein NAZI, die oder der nicht Kommunist, Internationalist und Multikulturalist ist. Von daher geht das ratzfatz.

Sehr richtig!

Margrit
23.11.2009, 22:25
Ich finde es gerechtfertigt und ich finde auch, daß es für den Empfänger sehr wohl als Auszeichnung gesehen werden kann und sollte.
Was können denn die einzelnen Empfänger dafür, daß es an Hinz und Kunz verliehen wird und von daher keinen hohen Stellenwert für andere einnimmt ?
So aber kann ein Empfänger sich dessen sicher sein, daß sein Handeln und Wirken wenigstens nicht völlig umsonst ist/war und das, zumindest für die Zeit der medialen Aufmerksamkeit, auch andere von ihrem Tun erfahren.




da würde ich auch so sehen. Nur leider ist es mit diesem Ding so, dass es mittlerweile Kreti und Pleti erhält. Es aht an Wert enorm verloren.