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Vollständige Version anzeigen : Tödliches Wochenende auf Deutschlands Straßen



Clarholz-Weger
15.11.2009, 17:24
Alter Schwede...


Hamburg. Tödliches Wochenende auf Deutschlands Straßen: Mindestens 23 Menschen kamen bei Verkehrsunfällen ums Leben. Vor allem junge Autofahrer und Rentner starben, wie die Polizeidienste mitteilten. Allein bei einem Unfall in Cuxhaven starben drei Männer im Alter von 16, 17 und 19 Jahren.

Ein Autofahrer entdeckte das Wrack mit den Toten am Sonntagmorgen auf dem Dach in einem Straßengraben liegend. Auf der A 1 bei Reinfeld in Schleswig-Holstein kam eine 22-Jährige ums Leben, deren Auto vom Wagen eines betrunkenen 35-Jährigen frontal gerammt wurde. Der Mann hatte die Kontrolle über sein Auto verloren und die Mittelleitplanke durchbrochen.

In Niedersachsen torkelte ein betrunkener 25-Jähriger nahe Wunstorf auf eine Bundesstraße, wurde von einem Laster erfasst und getötet.

In Hessen endete ein Familienausflug tödlich. Bei dem Unfall auf der A 7 kam die 52 Jahre alte Fahrerin ums Leben, ihre Zwillingsschwester und ihr Ehemann erlitten schwere Verletzungen. Glück hatte eine 31-Jährige, deren zwei Monate altes Baby einen Unfall unverletzt überstand. Die Frau wurde leicht verletzt. Die 57 Jahre alte Verursacherin, die den Wagen der 31-Jährigen bei Künzell in Hessen übersehen hatte, wurde schwer verletzt.

Zum Verhängnis wurden den Autofahrern oft Bäume am Straßenrand: Im hessischen Neunkirchen starb ein 59 Jahre alter Beifahrer, als das Auto einer 38-Jährigen ins Schleudern geriet und gegen einen Baum prallte.

Bei Velden in Bayern fuhr ein 27-Jähriger gegen einen Baum und starb noch am Unfallort. Erst 19 Jahre alt war ein junger Mann, der bei Sulingen in Niedersachsen gegen einen Baum raste und tödlich verletzt wurde. Bei Görlitz starb ein 20-Jähriger, dessen Wagen in einer Kurve in Schleudern geriet und gegen eine Eiche prallte.

Gleich zwei Menschen ließen ihr Leben, als in einem Wald nahe dem baden-württembergischen Rastatt ein 22-Jähriger mit seinem Wagen zu schnell fuhr, die Kontrolle verlor und frontal gegen einen Baum prallte. Der junge Mann und sein 24 Jahre alter Beifahrer wurden erst Stunden später tot gefunden.

In Thüringen raste ein 22-Jähriger unangeschnallt mit seinem Auto von einer Landstraße 50 Meter über eine Wiese und landete in einem Fluss. Auch er starb.

Getötet wurden auch mehrere Motorradfahrer. Im baden-württembergischen Erolzheim starb ein 44-Jähriger ohne Helm, der zu schnell in eine Kurve fuhr und stürzte. In Düren kam ein 29 Jahre alter Rollerfahrer ums Leben, als er vom Fahrer eines Kleinlasters übersehen und gerammt worden war. Ebenfalls in Nordrhein-Westfalen starb ein 48-Jähriger, dessen Roller ein 83 Jahre alter Autofahrer bei Herdecke übersehen und gerammt hatte.

In Griesheim bei Darmstadt wurde eine unachtsame 82-Jährige von einem Auto angefahren und tödlich verletzt. Ähnliches widerfuhr einem 75-Jährigen in Bad Saulgau in Baden-Württemberg. Im fränkischen Neustadt an der Aisch kam ein 80-Jähriger ums Leben, der in seinem Auto bei der Einfahrt auf eine Bundesstraße einen von links kommenden Wagen übersehen hatte. Im nordrhein-westfälischen Lohmar wurde ein 73-Jähriger von einem Bus erfasst und getötet. Der Fahrer hatte den dunkel gekleideten Rentner übersehen. (dpa)

http://www.hna.de/hptopnews/00_20091115164900_In_den_Tod_gerast_zweidrei_Opfer _an_einem_Woch.html

...dabei ist es momentan noch nichtmal glatt.

Passt aber zu den waghalsigen Manövern, die ich selber immer auf Autobahnen und Landstraßen erlebe. "Passiert schon nix" - mit dieser Einstellung fahren sie durch die Gegend.

Menetekel
15.11.2009, 18:15
Die Straßen sind der Tummelplatz von vielen Selbstlosen und Größenwahnsinnigen.
Erlebe es beim Fahrdienst meines Teilzeitjobs an zwei Tagen in der Woche.
Ein solcher "Größenwahnsinniger" erwiederte mal bei einer Diskussion:

Ich kann während der Fahrt telefonieren und den Laptop bedienen und hab alles im Griff. (Fehlt nur noch die Zeugung von Nachwuchs während der Fahrt)


Solch eine Einstellung kann man bei sehr vielen erkennen. Selbst die ach so gut fahrenden Mütter mit ihrem Nachwuchs überzeugen in dieser Art. Trotz mitfahrender Kinder geht es in beschränkten Zonen richtig zur Sache. Bestimmt vergessen sie beim bedienen des Gaspedals, daß sie Kinder im Auto haben.
Aber wehe ein anderer Fahrer bring sie in Gefahr. Dann geht das Geplärre los.

Strandwanderer
15.11.2009, 18:25
Nachdem sich Autofahrer auf den Landstraßen Brandenburgs (die häufig noch Alleen sind) durch Rammen der Bäume das Leben nahmen, stellte die Verkehrsbehörde Schilder mit der sarkastischen Aufschrift auf:

"Bitte nicht gegen die Bäume fahren."

Genützt hat es nicht allzu viel. Vor allem an den Wochenenden ist die Zahl junger Fahrer groß, die sich und andere durch unangemessene Raserei zu Tode bringen.

Lichtblau
15.11.2009, 20:36
Tja, irgendwie kann das Leben sehr schnell zu Ende sein.
Der Tote merkt ja zum Glück nichts mehr, schrecklich ist es für die Angehörigen.

Klopperhorst
15.11.2009, 22:20
Das Dumme muss immer in körperlicher Manier zugrundegehen.

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McDuff
18.11.2009, 05:47
Mir reichen die Firmenwagenrennen auf der A5. Egal wie es regnet, ESP wirds schon richten.

Skaramanga
18.11.2009, 10:13
Teils ist die Werbung dran Schuld. Automobil- und Reifenhersteller suggerieren, dass bei Verwendung ihrer top-innovativen Produkte Wetter und Straßenzustände irrelevant werden. Viele Fahrer nehmen das für bare Münze. Die Werbung schreckt dabei noch nicht mal vor plumper Fälschung und Betrug zurück. Ich erinnere mich da z.B. an einen Werbespot vor ein paar Jahren, wo ein Audi Quattro mit einem Satz ganz toller super-Reifen durch den Eiskanal einer Bob-Rennbahn bergauf raste. Wahnsinnig beeindruckend. Später verriet dann jemand, der bei den Dreharbeiten dabei gewesen war, den peinlichen Trick bei der Sache: Man hatte (später wegretuschierte) tiefe Spurrillen in den Bahnbelag gefräst und den Wagen mit vorwärts durchdrehenden Rädern mit einem Stuntman die Bobbahn rückwärts runter rutschen lassen, und den Film dann umgekehrt ablaufen lassen.

Die Leute werden dazu animiert, sich den Hals abzufahren.

jak_22
18.11.2009, 10:22
Teils ist die Werbung dran Schuld. Automobil- und Reifenhersteller suggerieren, dass bei Verwendung ihrer top-innovativen Produkte Wetter und Straßenzustände irrelevant werden. Viele Fahrer nehmen das für bare Münze. Die Werbung schreckt dabei noch nicht mal vor plumper Fälschung und Betrug zurück. Ich erinnere mich da z.B. an einen Werbespot vor ein paar Jahren, wo ein Audi Quattro mit einem Satz ganz toller super-Reifen durch den Eiskanal einer Bob-Rennbahn bergauf raste. Wahnsinnig beeindruckend. Später verriet dann jemand, der bei den Dreharbeiten dabei gewesen war, den peinlichen Trick bei der Sache: Man hatte (später wegretuschierte) tiefe Spurrillen in den Bahnbelag gefräst und den Wagen mit vorwärts durchdrehenden Rädern mit einem Stuntman die Bobbahn rückwärts runter rutschen lassen, und den Film dann umgekehrt ablaufen lassen.

Die Leute werden dazu animiert, sich den Hals abzufahren.

Dazu habe ich ja die Theorie, dass, wer Werbeversprechen Glauben schenkt,
durchaus aus der Herde wegdarwinisiert werden darf. Das Problem bei der
Sache ist leider, dass die Deppen den Rest der Herde dabei in Mitleidenschaft
ziehen ... :(

Pescatore
18.11.2009, 10:32
Die Anzahl der Verkehrstoten in Deutschland hat sich seit 1980 gedrittelt. Im Jahr 2008 starben in D 4477 Menschen im Straßenverkehr,, macht 12,25 pro Tag. Das "tödliche Wochenende" liegt also bereits unter dem Schnitt selbst wenn man den Freitag nicht einrechnet.

Bildzeitungsniveau.

Stadtknecht
18.11.2009, 12:42
Und immer wieder liest man:

-betrunken
-nicht angeschnallt
-Rentner
-zu schnell
-wegen dunkler Kleidung übersehen

Was soll man dazu sagen?

Ich hätte vor ein paar Tagen auf einer kurvenreichen Landstraße auch fast jemanden überfahren, der um 06:15 morgens mit seinem schwarzen Labrador spazieren ging.

Warum schaffen sich diese Leute keine Warnweste oder LED-Warnblinklampen an? Ich verstehe das einfach nicht.

Stadtknecht
18.11.2009, 12:44
Die Anzahl der Verkehrstoten in Deutschland hat sich seit 1980 gedrittelt. Im Jahr 2008 starben in D 4477 Menschen im Straßenverkehr,, macht 12,25 pro Tag. Das "tödliche Wochenende" liegt also bereits unter dem Schnitt selbst wenn man den Freitag nicht einrechnet.

Bildzeitungsniveau.

Wobei man nicht verschweigen sollte, daß man damals Unfälle, die man heute dank Airbag, Aufprallschutz usw. teilweise ohne Blessuren übersteht, in einem Käfer, Trabbi,
R 4 usw. nicht überlebt hätte.