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Vollständige Version anzeigen : Kann es auch eine Demokratie ohne Egalitarismus und Liberalismus geben?



Blue Max
15.11.2009, 07:00
In verschiedenen Diskussionen, die ich hier geführt habe, wird Folgendermaßen argumentiert: Die westliche Demokratieform, die wir in der BRD haben, sei schlecht, weil sie egalitaristisch und liberalextremistisch sei.

Die Demokratie an sich wird jedoch nicht abgelehnt.

Deshalb meine Frage: Kann es auch eine Demokratie ohne Egalitarismus und ausuferndem Liberalismus geben?

Ich persönlich bezweifle es. Für mich sind 1789 und 1776 entscheidende Wendepunkte in der Geschichte, die sich nicht mehr rückgängig machen lassen können.

Normalerweise müßte in einer Demokratie die Gemeinschaft vor zersetzenden Einflüssen geschützt werden. Das Wesen der westlichen Demokratie ist jedoch gerade Multikultur, Umvolkung, grenzenloser Liberalismus und Egalitarismus - also alles Elemente, die die Gemeinschaft und das Volk nachhaltig zerstören. Die Demokratie ist also ein Totläufer, ähnlich wie der Kommunismus - sie zerstört sich selbst.

Muß das zwangsläufig so sein?

Wie kann man das verhindern?

Die Schweiz, die eine direkte Demokratie aufweist, im Gegensatz zu unserer repräsentativen Demokratie, sollte eigentlich besser funktionieren. Tut sie aber nicht. Auch sie geht an Multikulti und Umvolkung zugrunde. Also, was schlagt ihr vor?

Meiner Meinung nach kann eine Volksgemeinschaft nur autoritär geführt werden, wenn man sie beschützen und bewahren will. Die Demokratie ist dazu nicht imstande; die Geschichte beweist es.

Der ideale Staat sähe für mich so aus: Eine autoritäre nationalistische Führungselite, die das Volk regiert, kombiniert mit kommunaldemokratischen Elementen. Aber eine Demokratie, aus der sich die Regierung bildet, kann nicht funktionieren. Das Volk ist nicht in der Lage, langfristige Entscheidungen zu überblicken. Das kann nur eine Aristokratie der Besten.

Was meint ihr dazu?

Commodus
15.11.2009, 07:36
Die Schweiz, die eine direkte Demokratie aufweist, im Gegensatz zu unserer repräsentativen Demokratie, sollte eigentlich besser funktionieren. Tut sie aber nicht. Auch sie geht an Multikulti und Umvolkung zugrunde. Also, was schlagt ihr vor?

Das liegt aber eher am Zeitgeist und den überall vertretenden Gutmenschen in gutsituierten Positionen (Beamte/ÖD etc.). Würde das Fressen ausbleiben, dann gäbe es auch keine falschverstandene Moral bzw. Humanismus. Diese schwinden nämlich als erstes.


Meiner Meinung nach kann eine Volksgemeinschaft nur autoritär geführt werden, wenn man sie beschützen und bewahren will. Die Demokratie ist dazu nicht imstande; die Geschichte beweist es.

Die Gefahr ist zu groß, daß Ströbeles, Roths, Fischer & Konsorten das alleinige Sagen hätten.


Der ideale Staat sähe für mich so aus: Eine autoritäre nationalistische Führungselite, die das Volk regiert, kombiniert mit kommunaldemokratischen Elementen. Aber eine Demokratie, aus der sich die Regierung bildet, kann nicht funktionieren. Das Volk ist nicht in der Lage, langfristige Entscheidungen zu überblicken. Das kann nur eine Aristokratie der Besten.

Was meint ihr dazu?

Im Gegenteil. Nur das Volk alleine ist in der Lage die für sich kurz- oder langfristige Politik zu verstehen und zu überblicken. Lediglich die unter US-Interessen stehenden Medien und den damit verbunden pervertierten Humanismus muß verschwinden. Das Volk sieht sich einer massiven Propagandamaschinerie ausgesetzt.

Wenn das Volk nicht in der Lage wäre, lanfristige Entscheidungen treffen zu können, dann sollte man aus eben den gleichen Gründen die Wahlen abschaffen. Ich sehe es als Widerspruch zu behaupten, das Volk wäre in der Lage langfristige Wahlentscheidungen treffen zu können, aber zu Einzelpolitischen Entscheidung ist es schlicht und ergreifend zu dumm. Das ist nicht nur eine Verhönung des Souveräns, sondern auch eine maßlose Frechheit.

Humer
15.11.2009, 08:01
In unserem von Medien geprägten Zeiten, wird es kaum möglich sein eine Elite zu etablieren. Jeder, der ins Rampenlich tritt, wird solange durch die Mangel gedreht, bis seine schwachen Stellen, und die hat ja jeder, ihn entzaubern.
Um das zu verhindern, müsste man ganz konsequent die Medien kontrollieren, die Opposition unterdrücken und hätte am Ende eine gewöhnliche Diktatur.

Friedrich.
15.11.2009, 10:54
Deutschland hatte niemals eine bessere Regierung als in den Anfängen des 2. Deutschen Reiches, also ab 1871. Damals herrschten noch preußischer Geist und Aristokratie.

Die Nachteile an so einer Aristokratie wären natürlich, dass die oberen 10.000 schnell dazu neigen, sich selbst zu übervorteilen und in verschwenderischem Luxus zu leben, während der Großteil des Volkes in sparsamer Armut darbt.

Desweiteren neigt so eine Elite dazu, größenwahnsinnig zu werden und andere Länder kurzsichtig zu kolonialisieren (Südwestafrika etc.) oder Weltmächte auf ein Kräftemessen herauszufordern (Britisches Empire, Russisches Reich etc.), was im schlimmsten Fall übel ausgeht (Erster Weltkrieg).

Zustände, die wir in der BRD übrigens auch haben. Die oberen 10.000 besitzen exponential mehr als das gemeine Volk zusammengenommen, es werden noch sinnlosere Kolonialisierungen durchgeführt (Afghanistan. Wenn Angie damals schon gekonnt hätte, wären wir bestimmt auch im Irak) und Weltmächte provoziert man auch heute noch (china, Russland, China, Arabien, China).

Nur die guten Seiten der Aristokratie fehlen...

Brutus
15.11.2009, 11:30
In verschiedenen Diskussionen, die ich hier geführt habe, wird Folgendermaßen argumentiert: Die westliche Demokratieform, die wir in der BRD haben, sei schlecht, weil sie egalitaristisch und liberalextremistisch sei.


Bin ein wenig erstaunt, wie man unsere Zustände als egalitaristisch empfinden kann? Ich sehe überall das krasse Gegenteil davon, die Herausbildung extremster Ungleichheiten, vor allem wirtschaftlich, rechtlich und politisch.

Die rechtlichen und politischen Ungleichheiten betreffen - auf extrem negative Weise - die angestammten Deutschen. Über die wirtschaftlichen Extreme sind wir uns, hoffe ich, in Zeiten, wo das Volk von den Demokraten und ihren
transatlantischen Zuhältern bis aufs Hemd ausgeplündert wird, hoffentlich einig.

Das Egalitaristische, die div. Gleichstellungsmätzchen, sind nur der Dummenfang, um die Wähler bei Laune zu halten und das Teile und Herrsche zu praktizieren.

An der Herausbildung einer globalen Zwei-Klassen-Gesellschaft ändert das jedoch nichts. Letzteres dürfte sogar das eigentliche Ziel des demokratischen Zerstörungswerk sein.


Die Demokratie an sich wird jedoch nicht abgelehnt. Deshalb meine Frage: Kann es auch eine Demokratie ohne Egalitarismus und ausuferndem Liberalismus geben?

Das haben wir doch. Unsere Zustände sind in Wahrheit neo-absolutistisch. Für das regierende Verbrechergeschmeiß gelten keine Gesetze mehr, und für seine Zuhälter (Ackermann und Co.) ebenfalls nicht.

Anders als Du bezeichne ich das, was wir jetzt haben, jedoch nicht als Demokratie im Sinne von Volkssouveränität, sondern - Oswald Spengler folgend - Diktatur des großen Geldes. In Bezug auf die BRD muß man sogar von einer doppelten, wenn nicht gar dre-, vier-, fünf- oder sechsfachen Diktatur reden, der von

- Großem Geld
- Parlamentsmafia
- Besatzern
- EU
- Zionismus und ZDJ
- Israel



Normalerweise müßte in einer Demokratie die Gemeinschaft vor zersetzenden Einflüssen geschützt werden. Das Wesen der westlichen Demokratie ist jedoch gerade Multikultur, Umvolkung, grenzenloser Liberalismus und Egalitarismus - also alles Elemente, die die Gemeinschaft und das Volk nachhaltig zerstören. Die Demokratie ist also ein Totläufer, ähnlich wie der Kommunismus - sie zerstört sich selbst. Muß das zwangsläufig so sein?

Die Pseudo- Demokratie soll sich selbst zerstören, um danach der Neuen Weltordnung Platz zu machen.



Wie kann man das verhindern?

Großzügig und vor allem rechtzeitig den Dankesorden des deutschen Volkes verleihen.



Die Schweiz, die eine direkte Demokratie aufweist, im Gegensatz zu unserer repräsentativen Demokratie, sollte eigentlich besser funktionieren. Tut sie aber nicht. Auch sie geht an Multikulti und Umvolkung zugrunde. Also, was schlagt ihr vor?

Die Schweiz geht eher an usraelischen und Brüssler Erpressungen und Einflüssen zugrunde, kaum an ihren Volksabstimmungen.



Meiner Meinung nach kann eine Volksgemeinschaft nur autoritär geführt werden, wenn man sie beschützen und bewahren will. Die Demokratie ist dazu nicht imstande; die Geschichte beweist es.

Wir sollten nicht um Worte streiten, aber die jetzigen Zustände kann man doch bitte nicht als Demokratie bezeichnen. Ist doch alles wie beim Hitler! Nur andere Diktatoren und ein zivilisiertes Erscheinunsbild.

Ich für meinen Teil würde den ohnehin schwer belasteten Begriff Volksgemeinschaft nicht so hoch hängen. Meine Prioritäten wären Selbstbestimmung, Souveränität und Freiheit vor Fremdherrschaft und innerstaatlicher Unterdrückung. Was Du Volksgemeinschaft nennst, ergäbe sich dann ganz von selbst, völlig ohne Gewalt und Geschrei.



Der ideale Staat sähe für mich so aus: Eine autoritäre nationalistische Führungselite, die das Volk regiert, kombiniert mit kommunaldemokratischen Elementen. Aber eine Demokratie, aus der sich die Regierung bildet, kann nicht funktionieren. Das Volk ist nicht in der Lage, langfristige Entscheidungen zu überblicken. Das kann nur eine Aristokratie der Besten. Was meint ihr dazu?

Auch in einer Aristokratie der Besten gilt Lord Actons Satz *Macht korrumpiert, absolute Macht korrumpiert absolut.*

Sauerländer
15.11.2009, 12:34
In unserem von Medien geprägten Zeiten, wird es kaum möglich sein eine Elite zu etablieren. Jeder, der ins Rampenlich tritt, wird solange durch die Mangel gedreht, bis seine schwachen Stellen, und die hat ja jeder, ihn entzaubern.
Um das zu verhindern, müsste man ganz konsequent die Medien kontrollieren, die Opposition unterdrücken und hätte am Ende eine gewöhnliche Diktatur.
Haben wir gegenwärtig keine Eliten?
Und wie sieht deren Herrschaft faktisch aus?
Insofern die Diktatur zunächstmal ein wertneutraler Modus der Entscheidungsfindung ist, sieht dagegen die "gewöhnliche Diktatur" zumindest nicht automatisch schlechter aus.

Humer
15.11.2009, 19:17
Haben wir gegenwärtig keine Eliten?
Und wie sieht deren Herrschaft faktisch aus?
Insofern die Diktatur zunächstmal ein wertneutraler Modus der Entscheidungsfindung ist, sieht dagegen die "gewöhnliche Diktatur" zumindest nicht automatisch schlechter aus.

Jeder der oben ist, gehört auch zur Elite. Wenn schon nicht geistig-ethisch, dann auf jeden Fall finanziell. Das zu ändern, wird Rechten wie Linken schwer fallen. Gegen die Macht der (internationalen) Wirtschaft kann auch die sog. "Eilte der Besten des Volkes" nichts ausrichten. Im Ernstfall würden sich die neuen Machthaber arrangieren müssen und alles ist wie bisher auch. Vielleicht bei gänderter Rethorik.

Apotheos
15.11.2009, 19:31
Brutus ist Demokrat?

Brutus
15.11.2009, 19:44
Brutus ist Demokrat?

Aber sicher, was denn sonst!

PSI
15.11.2009, 20:16
Wahre Demokratie, nämlich Basisdemokratie ist nur ohne Liberalismus möglich, aber auch nur mit Egalitarismus.

Allerdings ist dieser Egalitarismus, nicht der, welcher heute angeblich existiert, sondern ein gesellschaftlich flächendeckender.

Sauerländer
15.11.2009, 21:40
Aber sicher, was denn sonst!
Alternativen gibt es so einige. Mancher würde sagen: Einige davon sind deutlich attraktiver.

Apotheos
15.11.2009, 21:43
Aber sicher, was denn sonst!

Guter Mann.

Lotos
15.11.2009, 21:50
Aber eine Demokratie, aus der sich die Regierung bildet, kann nicht funktionieren. Das Volk ist nicht in der Lage, langfristige Entscheidungen zu überblicken. Das kann nur eine Aristokratie der Besten.

Was meint ihr dazu?

Und wie findet man diese besten raus?
Was wenn sie nicht im Sinne des Volkes entscheiden hat mand as Recht auf Widerstand?
Oder muss das Volk immer einstecken, weil es ja dem größeren Ganzen dient?
Schwachsinn...

Sauerländer
15.11.2009, 21:54
Jeder der oben ist, gehört auch zur Elite. Wenn schon nicht geistig-ethisch, dann auf jeden Fall finanziell. Das zu ändern, wird Rechten wie Linken schwer fallen. Gegen die Macht der (internationalen) Wirtschaft kann auch die sog. "Eilte der Besten des Volkes" nichts ausrichten. Im Ernstfall würden sich die neuen Machthaber arrangieren müssen und alles ist wie bisher auch. Vielleicht bei gänderter Rethorik.
Sofern man wirklich radikale Umbrüche ausschließt, ist das so.

Florian
15.11.2009, 22:07
Unter Demokratie verstehe ich einfach, dass sich die Gesamtheit der entscheidungskompetenten Mitglieder einer Gruppe am politischen Entscheidungsprozess beteiligen, um eine möglichst große Schnittmenge des Allgemeininteresses umzusetzen. Problematisch dabei ist allein, wem man die Kompetenz zuspricht. In unserer 'Demokratie' darf jeder an Wahlen teilnehmen, der älter als 17 ist und sich selber den Hintern abwischen kann. Man sollte die Stimmen nach Alter, Bildungsgrad und sozialem Engagement wichten.

Die freien Germanen haben Entscheidungen, die alle angingen, auch gemeinsam getroffen. Anders kann man eine sinnvolle, konstruktive Entwicklung der Gesellschaft und ein einigermaßen friedvolles Zusammenleben auf lange Sicht nicht garantieren.


Die 'westliche Demokratie' hingegen ist das Gegenteil von Demokratie. Bestenfalls befördert sie das Chaos.

Florian
15.11.2009, 22:19
Desweiteren neigt so eine Elite dazu, ... Weltmächte auf ein Kräftemessen herauszufordern (Britisches Empire, Russisches Reich etc.), was im schlimmsten Fall übel ausgeht (Erster Weltkrieg).


Aufgrund des Schuldunterrichtes habe ich auch eine Zeit lang sowas befürchtet.

Hier einige kompetente gegenteilige Meinungen:

http://www.jf-archiv.de/online-archiv/file.asp?Folder=09&File=200938091154.htm&STR1=schuld&STR2=ausbruch&STR3=erster&STR4=weltkrieg

http://www.jf-archiv.de/online-archiv/file.asp?Folder=07&File=200703011251.htm&STR1=schuld&STR2=ausbruch&STR3=erster&STR4=weltkrieg

http://www.jf-archiv.de/online-archiv/file.asp?Folder=99&File=189aa33.htm&STR1=schuld&STR2=ausbruch&STR3=erster&STR4=weltkrieg

Aldebaran
15.11.2009, 22:35
Der ideale Staat sähe für mich so aus: Eine autoritäre nationalistische Führungselite, die das Volk regiert, kombiniert mit kommunaldemokratischen Elementen. Aber eine Demokratie, aus der sich die Regierung bildet, kann nicht funktionieren. Das Volk ist nicht in der Lage, langfristige Entscheidungen zu überblicken. Das kann nur eine Aristokratie der Besten.

Was meint ihr dazu?


Auch eine Aristokratie der Besten kann fixen Ideen aufsitzen und den Staat in den Untergang treiben. Es ist eine Illusion zu glauben, dass es institutionelle Garantien gegen eine Untergang geben könnte. Am ehesten ist noch ein freier Diskurs dazu in der Lage, also ein offener Wettbewerb der Meinungen. Daran mangelt es derzeit ganz offensichtlich.

Aldebaran
15.11.2009, 22:44
Jeder der oben ist, gehört auch zur Elite. Wenn schon nicht geistig-ethisch, dann auf jeden Fall finanziell. Das zu ändern, wird Rechten wie Linken schwer fallen. Gegen die Macht der (internationalen) Wirtschaft kann auch die sog. "Eilte der Besten des Volkes" nichts ausrichten. Im Ernstfall würden sich die neuen Machthaber arrangieren müssen und alles ist wie bisher auch. Vielleicht bei gänderter Rethorik.

Die Macht der Wirtschaft wird weit überschätzt. Gerade die große Zahl der Lobbyisten in Berlin oder Brüssel zeigt das ünrigens deutlich. Sie wären nicht nötig, wenn es nur eines Anrufs bei Frau Dr. Merkel oder Herrn Barroso bedürfte.

Das zentrale Problem einer Aristokratie ist immer die Auswahl. Weder Geld noch Herkunft dürften eine Rolle spielen, das Geld auch nicht als Anreiz. Andererseits hätte ein "Armutsgelübde" wiederum zur Folge, dass die Fanatiker überproportional hineindrängen würden. Nicht, dass ich solche Gedanken nicht auch schon ventiliert hätte, aber ich misstraue Systemen, die nur bei einer genauen "Feinjustierung" funktionieren.

Klopperhorst
15.11.2009, 22:47
...
Die 'westliche Demokratie' hingegen ist das Gegenteil von Demokratie. Bestenfalls befördert sie das Chaos.

Für meine Begriffe kann ein System niemals von allen gelenkt werden, weil dies ja schon bedeutet, dass sich jeder nur selbst der Nächste ist. Stattdessen muss in einem Wettstreit immer der Beste die Massen mit Ideen und Gedanken infizieren und sozusagen für sich gewinnen.

Offenbar muss aber verhindert werden, dass die Macht mißbraucht werden kann. Daher muss von allen permanent eine Abwahl des Mächtigen erfolgen können.

Der Sinn der Demokratie liegt also in dem Abwahlmechanismus des Mächtigen.

Voraussetzung ist, dass der Mächtige diesen Abwahlmechanismus nicht selbst abschalten darf.

---

Praetorianer
15.11.2009, 22:58
In unserem von Medien geprägten Zeiten, wird es kaum möglich sein eine Elite zu etablieren. Jeder, der ins Rampenlich tritt, wird solange durch die Mangel gedreht, bis seine schwachen Stellen, und die hat ja jeder, ihn entzaubern.

Bitte wie? Ich traue heutigen Journalisten in seltensten Fällen überhaupt zu, eine eigene Meinung zu haben - geschweige denn das Rückrat, sie zu äußern, wenn es um jemanden geht, der von den Kollegen gerade zum starken Mann aufgebaut wird.

Machen wir einen Test, versuch mir zehn Artikel zu zeigen, in denen ein jüngerer Verfasser [soll ein "moderner dynamischer" Journalist sein], der die Schwachstellen von Helmut Schmidt nennt und den aufgrund seiner Äußerungen durch die Mangel dreht.

Glaube kaum, dass er auch nur einen gibt, der sich das auch nur traut.

Florian
15.11.2009, 23:06
Für meine Begriffe kann ein System niemals von allen gelenkt werden, weil dies ja schon bedeutet, dass sich jeder nur selbst der Nächste ist. Stattdessen muss in einem Wettstreit immer der Beste die Massen mit Ideen und Gedanken infizieren und sozusagen für sich gewinnen.

Offenbar muss aber verhindert werden, dass die Macht mißbraucht werden kann. Daher muss von allen permanent eine Abwahl des Mächtigen erfolgen können.

Der Sinn der Demokratie liegt also in dem Abwahlmechanismus des Mächtigen.

---

Gewählte Machthaber gäbe es ja in einer Demokratie. Nur tun auch die gut daran, sich nach den Bedürfnissen der Mehrheit zu richten, allein schon, damit es nicht zu Aufständen kommt.

Was den Egoismus betrifft: Die Erfolgsgeschichte des nackten, unmuskulösen Affen Homo Sapiens beruht einerseits auf seinem Erfindergeist, andereseits auf seinem ausgeprägten Altruismus. Und diese Eigenschaften sind bei erfolgreichen Menschentypen auch ausgeprägter als bei den weniger erfolgreichen. Ein Gesellschaftssystem, dem dieser Altruismus abhanden kommt, geht unter.

Freiheitlichkeit und Basisdemokratie werden durch Reichtum und Stärke ermöglicht. Eine kranke Gesellschaft wie unsere hat es nötig, westlich demokratisch und liberal zu sein. Daran ändern auch institutionelle Justierungen nichts.

Apotheos
16.11.2009, 00:14
Die 'westliche Demokratie' hingegen ist das Gegenteil von Demokratie. Bestenfalls befördert sie das Chaos.

Es ist vielmehr so, dass eine wirkliche Demokratie, erst in einer Rätedemokratie verwirklicht ist, weil man erst dort von einer Volksherrschaft sprechen kann. In der bürgerlichen Gesellschaft hat das Volk nur gewisse freiheitliche Privilegien, wie freie Meinungsäußerung und Wahlen. Nur, dass Meinungsfreiheit kaum etwas bringt, wenn sie nicht beachtet werden muss oder die Totalität des radikalen Marktes, die bürgerliche Politik bestimmt. Das ist mehrheitlich in unserer Gesellschaft auch der Fall. Meinungen werden nur dann geachtet, wenn sie von gesellschaftlich höherprivilegierten Personen geäußert werden. Wenn ein HartzIV Empfänger herumjammert interessiert das kaum einen. Diese Makel der bürgerlichen Demokratie sind sehr wichtig.

Florian
16.11.2009, 01:13
Es ist vielmehr so, dass eine wirkliche Demokratie, erst in einer Rätedemokratie verwirklicht ist, weil man erst dort von einer Volksherrschaft sprechen kann.

Pöbelherrschaft wäre das richtigere Wort. Linke meinen mit Volk den Pöbel, nicht eine ethnische Gemeinschaft. Eine Rätedemokratie wäre im Idealfall eine Idiotendiktatur, in der Realität ist es ein herkömmliches Terrorregime wie die UDDSR.



In der bürgerlichen Gesellschaft hat das Volk nur gewisse freiheitliche Privilegien, wie freie Meinungsäußerung und Wahlen.

Problematisch ist, dass jeder wählen darf, der älter als 17 ist und sich selbst den Hintern abwischen kann und dass der seine Meinung aus der taz, der ZEIT, der Jungen Welt, der BILD oder anderen Schmierpostillen bezieht. Das schränkt meine Freiheit ein.



Nur, dass Meinungsfreiheit kaum etwas bringt, wenn sie nicht beachtet werden muss

Es herrscht keine Meinungsfreiheit. Ich kann nicht mal Tatsachen öffentlich äußern wie, dass die Zuwanderung von Türken Deutschland von der USA aufgezwungen wurde, nur von der Montanindustrie erwünscht war, von der Politik, den Bürgern, der Gesamtwirtschaft abgelehnt wurde, zur Wirtschaftskrise 1973 führte und jetzt von den linken Parteien benutzt wird, um sich unter den Unterschichtszuwanderern eine Stammwählerschaft zu erschleichen, die politisch gegen die Freiheit des autochthonen Deutschen gerichtet ist, ohne dabei befürchten zu müssen, mit Befürwortern eines Rätesystems in eine körperliche Auseinandersetzung zu geraten.



oder die Totalität des radikalen Marktes, die bürgerliche Politik bestimmt.

Darin stimmen wir überein.




Was Solschenizyn geißelte, war nicht nur die Gottlosigkeit und die Gewinnsucht, das Streben nach "Glück" als einzigem Lebenssinn oder das offene Bekenntnis zur Feigheit, vor allem ging es ihm um die grenzenlose Freiheit, das Schlechte zu tun, und die Unterdrückung der Freiheit jener, die dem entgegentreten wollen: "Ohne jegliche Zensur wird im Westen eine schikanöse Trennung zwischen modernen Gedanken und unmodernen vorgenommen, und die letzteren finden, obwohl durch niemand verboten, keinen Weg in die Presse, in die Bücher oder auf die Universitätslehrstühle. Der Geist eurer Forscher ist juristisch frei, jedoch umstellt von den Götzen der heutigen Mode. Nicht durch offene Gewalt ..., jedoch durch diese modische Selektion, durch die Notwendigkeit, dem Massenstandard zu genügen, werden die selbständig denkenden Individuen von einem Beitrag zum gesellschaftlichen Leben abgedrängt. Es entstehen gefährliche Symptome des Herdentriebes, die eine gedeihliche Entwicklung unmöglich machen."

http://www.jf-archiv.de/online-archiv/file.asp?Folder=07&File=200734081748.htm&STR1=alexander&STR2=weissmann&STR3=&STR4=


Diese modische Selektion findet ja beispielsweise auch im populären Kulturbetrieb statt. Es gibt so viele grandiose aktuelle Künstler auf der ganzen Welt. Im Radio dudeln sie jedoch den amerikanischen Pop- und Rockkitsch von Anno Dazumal rauf und runter und jeder findet das Gleiche toll, keine Höherentwicklung ist so möglich.

Wahrscheinlich ist das auch allzu menschlich. Aber auf jeden Fall ist es ein Grund, den Einfluss des Pöbels zu verringern.



Das ist mehrheitlich in unserer Gesellschaft auch der Fall. Meinungen werden nur dann geachtet, wenn sie von gesellschaftlich höherprivilegierten Personen geäußert werden.

Das ist immer und überall der Fall. Das ist schon im Kindergarten der Fall. Die Lösung dazu wäre die Schaffung eines neuen Menschen, oder?!



Wenn ein HartzIV Empfänger herumjammert interessiert das kaum einen.

Mich zum Beispiel interessiert es nicht besonders. Wer sich in diese Gesellschaft nicht produktiv einbringt, soll die Klappe halten.



Diese Makel der bürgerlichen Demokratie sind sehr wichtig.

Nein, gerade das wäre kein Makel, wenn es denn so wäre. Tatsache ist, dass diese ungebildeten, faulen Penner die SPDSEDGrünenCDUFDP wählen, weil die ihnen das Geld anderer Leute versprechen.

Apotheos
16.11.2009, 01:35
Pöbelherrschaft wäre das richtigere Wort. Linke meinen mit Volk den Pöbel, nicht eine ethnische Gemeinschaft. Eine Rätedemokratie wäre im Idealfall eine Idiotendiktatur, in der Realität ist es ein herkömmliches Terrorregime wie die UDDSR.

Nein. Die Umsetzung einer Rätedemokratie würde nicht die unumschränkte Herrschaft aller unfähigen, ungebildeten 'Idioten' bedeuten. Fachkräfte und spezialisierte Eliten würden weiterhin bestehen und aufgrund ihrer Kompetenz automatisch Führungsaufgaben übernehmen. Das ist eine Zwangsläufigkeit. Unfähige Idioten, die nicht imstande sind zu führen, werden in einer Rätedemokratie einfach früher oder später abgewählt und Diktatur zu verhindern - als Form erhöhter Machtkonzentration - wird durch die mögliche Abwählbarkeit und demokratische Überwachung garantiert.


Problematisch ist, dass jeder wählen darf, der älter als 17 ist und sich selbst den Hintern abwischen kann und dass der sich seine Meinung aus der taz, der ZEIT, der Jungen Welt, der BILD oder anderen Schmierpostillen bezieht. Das schränkt meine Freiheit ein.

Inwiefern sollte das deine Freiheit einschränken?


Es herrscht keine Meinungsfreiheit. Ich kann nichtmal Tatsachen öffentlich äußern wie, dass die Zuwanderung von Türken Deutschland von der USA aufgezwungen wurde[...]

Unsinn. Du hast es doch gerade getan. Und du kannst es auch öffentlich sagen, ohne dass der Verfassungsschutz vor deiner Tür steht. Etwas anderes zu behaupten ist überhöhter Unfug.


Diese modische Selektion findet ja beispielsweise auch im polpulären Kulturbetrieb statt. Es gibt so viele grandiose aktuelle Künstler auf der ganzen Welt. Im Radio dudeln sie jedoch den amerikanischen Pop- und Rockkitsch von Anno Dazumal rauf und runter und jeder findet das gleiche toll, keine Höherentwicklung ist so möglich.

Dass das einfache Volk keinen tiefergehenden, feineren, intellektuellen Geschmack hat, bedeutet nicht, dass es gar keinen Geschmack hätte oder, dass der Pöbel weniger Wert wäre. Die Gemeinschaft besteht nunmal nur sehr geringfügig aus höher gebildeten Menschen. Eine Mehrheit als Pöbel zu beleidigen halte ich für unverschämt. Insbesondere, wenn man sich als vaterländisch versteht, so wie du es ja bestimmt tust. Mal davon abgesehen, dass der von dir benannte "Pöbel" vieles kann, dass ich nicht kann. Ein guter Schreiner kann handwerklich mehr als ich. Keine Frage. Die Befreiung aller Menschen, ist die Grundlage der persönlichen, der eigenen Befreiung, im freiheitlichen Sozialismus. Die Rätedemokratie ist meine Emanzipation, doch sie ist an die gesellschaftliche Emanzipation gebunden. Ich bin nie einzig, sondern immer Bestandteil. Dein Pöbelgerede halte ich für falsch, ungehobelt und asozial.



Mich zum Beispiel interessiert es nicht besonders. Wer sich in diese Gesellschaft nicht produktiv einbringt, soll die Klappe halten.

Was ebenfalls unverschämt ist. Ein Hartz IV Empfänger könnten die meisten von uns einmal werden und jeder sollte das Recht bekommen sein Potential in den Dienst der Gesellschaft zu stellen. Sozialismus könnte dies ermöglichen und Arbeitslosigkeit abschaffen.


Nein, gerade das iwäre kein Makel, wenn es denn so wäre. Tatsache ist, dass diese ungebildeten, faulen Penner die SPDSEDGrünenCDUFDP wählen, weil die ihnen das Geld anderer Leute schenken.

Es ist eine fälschliche Unterstellung, dass alle bürgerlichen Wählerschichten ungebildet und faule Penner sind.

Apotheos
16.11.2009, 01:42
Mich zum Beispiel interessiert es nicht besonders. Wer sich in diese Gesellschaft nicht produktiv einbringt, soll die Klappe halten.

Mal davon abgesehen, dass ein HartzIV Empfänger nicht deswegen unproduktiv ist, weil er nicht produktiv sein könnte, sondern weil die kapitalistische Gesellschaft ihn nicht brauchen kann. Deswegen soll er also die Klappe halten? Weil er bestimmten sozialen Umständen ausgeliefert ist? Ist er deswegen rechtelos geworden? Wohl kaum. Dein Reden strotzt vor Arroganz und Selbstüberschätzung.

Gehirnnutzer
16.11.2009, 02:32
In verschiedenen Diskussionen, die ich hier geführt habe, wird Folgendermaßen argumentiert: Die westliche Demokratieform, die wir in der BRD haben, sei schlecht, weil sie egalitaristisch und liberalextremistisch sei.

Die Demokratie an sich wird jedoch nicht abgelehnt.

Deshalb meine Frage: Kann es auch eine Demokratie ohne Egalitarismus und ausuferndem Liberalismus geben?

Ich persönlich bezweifle es. Für mich sind 1789 und 1776 entscheidende Wendepunkte in der Geschichte, die sich nicht mehr rückgängig machen lassen können.

Normalerweise müßte in einer Demokratie die Gemeinschaft vor zersetzenden Einflüssen geschützt werden. Das Wesen der westlichen Demokratie ist jedoch gerade Multikultur, Umvolkung, grenzenloser Liberalismus und Egalitarismus - also alles Elemente, die die Gemeinschaft und das Volk nachhaltig zerstören. Die Demokratie ist also ein Totläufer, ähnlich wie der Kommunismus - sie zerstört sich selbst.

Muß das zwangsläufig so sein?

Wie kann man das verhindern?

Die Schweiz, die eine direkte Demokratie aufweist, im Gegensatz zu unserer repräsentativen Demokratie, sollte eigentlich besser funktionieren. Tut sie aber nicht. Auch sie geht an Multikulti und Umvolkung zugrunde. Also, was schlagt ihr vor?

Meiner Meinung nach kann eine Volksgemeinschaft nur autoritär geführt werden, wenn man sie beschützen und bewahren will. Die Demokratie ist dazu nicht imstande; die Geschichte beweist es.

Der ideale Staat sähe für mich so aus: Eine autoritäre nationalistische Führungselite, die das Volk regiert, kombiniert mit kommunaldemokratischen Elementen. Aber eine Demokratie, aus der sich die Regierung bildet, kann nicht funktionieren. Das Volk ist nicht in der Lage, langfristige Entscheidungen zu überblicken. Das kann nur eine Aristokratie der Besten.

Was meint ihr dazu?

Sorry Peiper, deine Kritik hat eigentlich nichts mit der Demokratie zu tun, sondern ist Resultat mangelnder Selbstreflektion.
Du machst einen Denkfehler, weil du wie jeder Mensch dazu neigst, dein Ansichten auf andere zu projezieren und sie als absolut anzusehen.
Die Richtung einer demokratischen Entscheidung, egal ob nun direkte oder indirekte Demokratie, wird duch die Ansichten der Mehrheit bestimmt.

Um also die Entscheidungen ins seinem Sinne zu beeinflussen, muss man genügend Menschen von seinen Ansichten überzeugen um die Mehrheit zu erlangen.
Gelingt dies nicht, liegt es nicht an der Herrschaftsform der Demokratie, sondern an der Intensität und der Art und Weise wie man Menschen von seinen Ansichten zu überzeugen versucht.

Apotheos
16.11.2009, 02:59
Sorry Peiper, deine Kritik hat eigentlich nichts mit der Demokratie zu tun, sondern ist Resultat mangelnder Selbstreflektion.
Du machst einen Denkfehler, weil du wie jeder Mensch dazu neigst, dein Ansichten auf andere zu projezieren und sie als absolut anzusehen.
Die Richtung einer demokratischen Entscheidung, egal ob nun direkte oder indirekte Demokratie, wird duch die Ansichten der Mehrheit bestimmt.

Um also die Entscheidungen ins seinem Sinne zu beeinflussen, muss man genügend Menschen von seinen Ansichten überzeugen um die Mehrheit zu erlangen.
Gelingt dies nicht, liegt es nicht an der Herrschaftsform der Demokratie, sondern an der Intensität und der Art und Weise wie man Menschen von seinen Ansichten zu überzeugen versucht.

Mag im Prinzip stimmen, doch ist der Mensch in die bürgerliche Demokratie eingebettet, welche wie jede Gesellschaft eigene Ideale, Moralvorstellungen und Werte besitzt, die durch Erziehung, Medien und Politik den Menschen im Sinne der bürgerlichen Demokratie erziehen sollen. Jeder Versuch aus dieser Regelmäßigkeit auszubrechen, wäre verfassungswidrig und würde moralisch so zerhetzt werden, dass es schwierig sein dürfte, auf parlamentarischen Wege die bürgerliche Demokratie durch eine sozialistische Räterepublik zu ersetzen. Das ist realistisch ausgedrückt unmöglich. Da fangen dann eben die Probleme an. Die Partizipationsmöglichkeiten an der Demokratie bewegen sich im Rahmen der bürgerlichen Wertigkeiten.

Blue Max
16.11.2009, 03:03
Auch eine Aristokratie der Besten kann fixen Ideen aufsitzen und den Staat in den Untergang treiben. Es ist eine Illusion zu glauben, dass es institutionelle Garantien gegen eine Untergang geben könnte. Am ehesten ist noch ein freier Diskurs dazu in der Lage, also ein offener Wettbewerb der Meinungen. Daran mangelt es derzeit ganz offensichtlich.

Der Stadtstaat von Venedig beweist das Gegenteil: Er hatte immerhin über 1000 Jahre hin Bestand, zum Nutzen für alle Bürger.

Venedig wurde von wenigen Adelsfamilien geführt, die sich an der Regierung immer wieder abwechselten, so daß keine von ihnen zu mächtig wurde.

Apotheos
16.11.2009, 03:05
Der Stadtstaat von Venedig beweist das Gegenteil: Er hatte immerhin über 1000 Jahre hin Bestand, zum Nutzen für alle Bürger.

Venedig wurde von wenigen Adelsfamilien geführt, die sich an der Regierung immer wieder abwechselten, so daß keine von ihnen zu mächtig wurde.

Was, wenn ich keinen bock auf selbsternannte Adelige hab?

Gehirnnutzer
16.11.2009, 03:05
Mag im Prinzip stimmen, doch ist der Mensch in die bürgerliche Demokratie eingebettet, welche wie jede Gesellschaft eigene Ideale, Moralvorstellungen und Werte besitzt, die durch Erziehung, Medien und Politik den Menschen im Sinne der bürgerlichen Demokratie erziehen sollen. Jeder Versuch aus dieser Regelmäßigkeit auszubrechen, wäre verfassungswidrig und würde moralisch so zerhetzt werden, dass es schwierig sein dürfte, auf parlamentarischen Wege die bürgerliche Demokratie durch eine sozialistische Räterepublik zu ersetzen. Das ist realistisch ausgedrückt unmöglich. Da fangen dann eben die Probleme an. Die Partizipationsmöglichkeiten an der Demokratie bewegen sich im Rahmen der bürgerlichen Wertigkeiten.

Man merkt das du mein Post nicht verstanden hast. Du beschäftigst dich nicht damit Menschen zu überzeugen, sondern deklarierst alle Menschen, die anderer Ansicht sind zum Feindbild.

Apotheos
16.11.2009, 03:12
Man merkt das du mein Post nicht verstanden hast. Du beschäftigst dich nicht damit Menschen zu überzeugen, sondern deklarierst alle Menschen, die anderer Ansicht sind zum Feindbild.

Nein, ich habe niemanden als Feindbild bezeichnet. Und ich habe verstanden, wie dein Post gemeint war, aber ich halte es für falsch. Ich habe nur festgestellt. Die Bundesrepublik besitzt eine bürgerliche parlamentarische Demokratie mit einem entsprechenden Weltbild. Sozialistische Ideen umzusetzen ist schon aufgrund bürgerlicher Präsenz in den Medien kaum möglich.

Blue Max
16.11.2009, 03:16
Um also die Entscheidungen ins seinem Sinne zu beeinflussen, muss man genügend Menschen von seinen Ansichten überzeugen um die Mehrheit zu erlangen. Gelingt dies nicht, liegt es nicht an der Herrschaftsform der Demokratie, sondern an der Intensität und der Art und Weise wie man Menschen von seinen Ansichten zu überzeugen versucht.

Nein, denn dazu bräuchte man die Macht über die Medien, um so erfolgreich die öffentliche Meinung beeinflussen zu können. Diese liegt aber in der Hand der linksliberalen Internationalisten. Da es keine Meinungsfreiheit in der BRD gibt, kann man aber keine alternativen Ansichten publikumswirksam darstellen.

Jede Staatsform mißbraucht ihre Macht, auch die BRD.

In einem völkischen Staat wäre das aber nicht so schlimm, da in einem solchen das Überleben und Gemeinwohl des deutschen Volkes an erster Stelle stehen würde.

Den idealen Staat gibt es übrigens nicht. Bis 1960 gab es kein Multikulti, Egalitarismus und überzogenem Liberalismus, der das deutsche Volk entfremdet (hat). Alle Staatsformen (aufgeklärter Absolutismus, Kaiserreich, Führerstaat, Demokratie) waren gleichermaßen gut, da die Integrität des deutschen Volkes nicht angetastet wurde.

Würden wir Multikulti, Egalitarismus und ausufernden Liberalismus abschaffen, könnte auch die Demokratie wieder funktionieren, da das Überleben und Gemeinschaftswohl des deutschen Volkes wieder an erster Stelle stehen würde.

Dann könnte ich mich als Rechtsextremist sogar mit der Demokratie wieder anfreunden. :)

Apotheos
16.11.2009, 03:32
Nein, denn dazu bräuchte man die Macht über die Medien, um so erfolgreich die öffentliche Meinung beeinflussen zu können. Diese liegt aber in der Hand der linksliberalen Internationalisten. Da es keine Meinungsfreiheit in der BRD gibt, kann man aber keine alternativen Ansichten publikumswirksam darstellen.

Fast richtig. Bürgerliche Nationalisten und ähnliche Leute gibt es ja auch und die können durchaus alternative Konzepte medial umwerben. Es wäre aber kein völkischer Nationalismus, wie du ihn verstehst, sondern ein libertärer bürgerlich angehauchter.


Jede Staatsform mißbraucht ihre Macht, auch die BRD.

Mit dem Unterschied, dass die BRD emanzipatorisch über jedwede Form von Aristokratie steht, da sie der Allgemeinheit mehr Rechte und Freiheiten bietet, als es in einer monarchistischen Gesellschaft der Fall wäre.


In einem völkischen Staat wäre das aber nicht so schlimm, da in einem solchen das Überleben und Gemeinwohl des deutschen Volkes an erster Stelle stehen würde.

Doch das wäre wichtig, weil ein völkischer Staat den Individualismus und die erkämpften Freiheitsrechte der bürgerlichen Revolution rückgängig machen möchte. Davon habe ich aber nur Nachteile, weswegen ich das nicht möchte. ;)


Den idealen Staat gibt es übrigens nicht.

Keine Neuigkeit, wenn man sich auf sozialistische antietatistische Literatur beruft. :P


Bis 1960 gab es kein Multikulti, Egalitarismus und überzogenem Liberalismus, der das deutsche Volk entfremdet (hat). Alle Staatsformen (aufgeklärter Absolutismus, Kaiserreich, Führerstaat, Demokratie) waren gleichermaßen gut, da die Integrität des deutschen Volkes nicht angetastet wurde.

Was ist an Egalitarismus schlecht? Und im Sinne des Liberalismus bezogen auf liberty, die Freiheit, kann Liberalismus nicht schlecht sein. Zu kritisieren ist eher der Liberalismus des modernen Kapitalismus. Die Idee des Liberalismus ist aber gut, weil sie die persönliche Freiheit aller anstrebt, wovon ich automatisch nur profitieren kann.


Würden wir Multikulti, Egalitarismus und ausufernden Liberalismus abschaffen, könnte auch die Demokratie wieder funktionieren, da das Überleben und Gemeinschaftswohl des deutschen Volkes wieder an erster Stelle stehen würde.


Es gibt keinen ausufernden Liberalismus. Jeder Mensch muss selbst entscheiden, wie sehr er sich der Gemeinschaft verpflichtet fühlt oder eben nicht. Tradition und Kultur zu bewahren ist eine Selbstverständlichkeit, sie den Menschen aufzuzwingen ist eine Untat. Eine Rätedemokratie böte die Möglichkeit eines progressiven Linksnationalismus innerhalb einer sozialistischen Wirtschaft mit gewissen freimarktwirtschaftlichen Strukturen. Das klingt für mich sehr angenehm.

Brutus
16.11.2009, 08:43
Der Stadtstaat von Venedig beweist das Gegenteil: Er hatte immerhin über 1000 Jahre hin Bestand, zum Nutzen für alle Bürger. Venedig wurde von wenigen Adelsfamilien geführt, die sich an der Regierung immer wieder abwechselten, so daß keine von ihnen zu mächtig wurde.

Gerade Venedig nimmt sich aus wie die Vorläuferin *unserer* Demokratie. Der einzige Unterschied war, daß das Volk von Venedig nicht durch Immigration aufgelöst worden ist.

Die regierende Oligarchie der Adelsfamilien ist sogar eine perfekte Entsprechung der aktuellen *Eliten* und politischen Klasse.

Wie die OMF-BRD mit einer eigenen Telefonleitung samt Web-Adresse hatte Venedig an der Wand des Dogenpalastes einen Briefkasten, in den jeder Bürger seine Denunziationen werfen konnte.

Giacomo Casanova wurde nach einer Denunziation wegen Verstoßes gegen den §130, pardon, wegen *Schmähungen gegen die heilige Religion* (sic!) 1755 verhaftet und in die Bleikammern gesperrt.

Vergleichbar manchen Geschichtsketzern unserer Tage war er ab 1776 Geheimagent der venezianischen Staatsinquisition. http://de.wikipedia.org/wiki/Giacomo_Casanova

Brutus
16.11.2009, 09:24
Meiner Meinung nach kann eine Volksgemeinschaft nur autoritär geführt werden, wenn man sie beschützen und bewahren will.

In anderen Worten, der Völkische Nationalismus besteht vor allem darin, dem Volk die elementarsten politischen Rechte vorzuenthalten, die von Freiheit und Selbstbestimmung.

PSI
16.11.2009, 17:21
Unter Demokratie verstehe ich einfach, dass sich die Gesamtheit der entscheidungskompetenten Mitglieder einer Gruppe am politischen Entscheidungsprozess beteiligen, um eine möglichst große Schnittmenge des Allgemeininteresses umzusetzen. Problematisch dabei ist allein, wem man die Kompetenz zuspricht. In unserer 'Demokratie' darf jeder an Wahlen teilnehmen, der älter als 17 ist und sich selber den Hintern abwischen kann. Man sollte die Stimmen nach Alter, Bildungsgrad und sozialem Engagement wichten.

Die freien Germanen haben Entscheidungen, die alle angingen, auch gemeinsam getroffen. Anders kann man eine sinnvolle, konstruktive Entwicklung der Gesellschaft und ein einigermaßen friedvolles Zusammenleben auf lange Sicht nicht garantieren.


Die 'westliche Demokratie' hingegen ist das Gegenteil von Demokratie. Bestenfalls befördert sie das Chaos.

Was du beschreibst ist eine Oligarchie keine Demokratie.

Humer
16.11.2009, 17:52
Die Vorstellung vom Volkswohl geistert in vielen national orientierten Köpfen herum, als wäre es von vorne herein klar, was das ist.
Wenn das Volkswohl nicht durch gesellschaftliche Entscheidungsprozesse ermittelt wird, dann ist es nur eine Behauptung. Ich bin sicher, dass andernfalls auch nur wieder Machteliten ihre Interessen verschleiern. Alle Machthaber behaupten, dem Volkswohl verpflichtet zu sein, was sollten sie auch sonst sagen.
Der weise, vom Volk geliebte Führer, ist eine Utopie, die den Abschied von der Politik als Streit mit sich bringt. Der offene Kampf verschiedener Interessengruppen wird als schmutzig wahrgenommen und aufgelöst in einer Vorstellung vom Gleichklang zwischen Führer und Geführten. Faschismus versucht sich auf diese Weise zu legitimieren.

Bei der Frage, wie eine vernünftige Regierung gefunden wird, sollte man auch immer mit fragen, wie wird man sie unblutig wieder los. Ist das gelöst, dann hat man die richtigen Regeln angewendet.

Florian
16.11.2009, 18:41
Was du beschreibst ist eine Oligarchie keine Demokratie.

Ich bin dafür, dass sich Menschen aus allen Gesellschaftsschichten am politische Entscheidungsprozess beteiligen. Nur sollten sie eben geistig zurechnungsfähig sein.

Apotheos
16.11.2009, 21:03
Ich bin dafür, dass sich Menschen aus allen Gesellschaftsschichten am politische Entscheidungsprozess beteiligen. Nur sollten sie eben geistig zurechnungsfähig sein.

Wer das entscheidet stelle ich mal in Frage.

Florian
16.11.2009, 21:32
Wer das entscheidet stelle ich mal in Frage.

Das ist wohl das große Problem. Heute kann man wohl nicht mehr die gleichen Regeln aufstellen wie 1848, weil wir ja offensichtlich eine sehr veränderte Gesellschaft haben.

Das Wahlalter muss auf jeden Fall auf mindestens 21 hoch gesetzt werden, am besten aber auf 25. Zudem sollte man eine anhand eines Punktesystems nach sozialem Engagement, Alter und Bildung gewichtete Stimme erhalten. So kann ja jeder Einfluss auf sein Stimmengewicht nehmen. Es kann doch nicht sein, dass ein 18jähriger über Familienpolitik entscheidet, von der er keinen Schimmer hat. Und dass die gebildeten, sozial engagieren Rentner nicht mutwillig gegen die Interessen der jüngeren Menschen stimmen, davon kann man ausgehen. Was soziales Engagement ist, das muss natürlich ganz streng und klar definiert sein.

Zu garantieren, dass dieses Wahlsystem nicht missbraucht wird, obliegt, wie in jeder Demokratie, dem Kräftegleichgewicht aus sich widerstrebenden Interessen.

Aldebaran
16.11.2009, 23:05
Der Stadtstaat von Venedig beweist das Gegenteil: Er hatte immerhin über 1000 Jahre hin Bestand, zum Nutzen für alle Bürger.

Venedig wurde von wenigen Adelsfamilien geführt, die sich an der Regierung immer wieder abwechselten, so daß keine von ihnen zu mächtig wurde.


Ein seltenes Beispiel. Die römiche Republik hat sich im Bürgerkrieg zerfleischt und von den oberitalienischen Republiken ist Florenz zur Monarchie geworden, während Venedig und Genua quasi "versteinerten" - ebenso wie übrigens die Niederlande. Dieses "Versteinern" scheint der Regelfall in den kleineren oligarchisch geführten Gemeinwesen zu sein. Das gilt z.B. für deutsche und schweizerische Städte, die vom Patriziat geführt wurden.

Das Problem ist der fehlende Austausch der regierenden Schicht. Führende Familien pflegen die Tendenz zu haben, ihre Positionen an ihre Söhne (und heute auch Töchter) zu vererben. Nicht immer sind diese aber auch geeignet dafür.