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Vollständige Version anzeigen : Das tragische Ereignis um Robert Enke und seine Bedeutung für die Gesellschaft



Excubitor
14.11.2009, 17:39
Die aktuellen Ereignisse um den Suizid des Fußball-Nationaltorwarts Robert Enke haben uns Einiges mit erschreckender Deutlichkeit vor Augen geführt. Es ist nicht nur ein vielfach sinnlos übertriebener Leistungs- oder genauer Erfolgsdruck, sondern auch die gnadenlos rücksichtslose Oberflächlichkeit eines rein materialistisch orientierten Systems und seiner Mitglieder welche sich in dieser Gesellschaft seit Jahrzehnten nahezu ungehindert ausbreiten konnte. Dies hat eine Welle sozialer Abkühlung in dieses Land gebracht, wie es so nie hätte stattfinden dürfen. In einer Gesellschaftsform, in welcher (fast pathologisches) Anspruchsdenken, Machtbesessenheit, Raffgier, Selbstgerechtigkeit, Heuchelei und nicht zuletzt Intoleranz neben anderen "Nettigkeiten" zu Leitwerten erkoren wurden darf sich niemand wundern wenn die allgemeinen Lebensumstände an echten Werten ständig weiter verarmen. Ein Mensch scheint für diese Gesellschaft nur noch dann etwas zu bedeuten, wenn er materialistisch nach außen etwas darzustellen vermag. Außerdem ist es niemandem gestattet Schwächen zu zeigen ohne dadurch Anfeindungen ertragen zu müssen. Grundlegende, gesellschaftserhaltende Werte wie Menschlichkeit und soziale Zuwendung scheinen schon fast zu einem Mythos verkommen zu sein, dessen wertvoller Bedeutungsgehalt scheinbar nur noch von einer Minderheit in seinem tatsächlichen Ausmaß erfasst wird.

Depressionen sind in diesem Zusammenhang eine sich immer weiter ausbreitende Volkskrankheit um die noch immer der Mantel des Schweigens gehüllt wird. Es ist Zeit die Dinge offen beim Namen zu nennen um Schlimmeres zu verhüten und denen welchen noch zu helfen ist die Hilfe zukommen zu lassen, die sie benötigen. Lassen Sie uns das tragische Ereignis dazu nutzen den bedeutsamen Werten wieder zur Geltung zu verhelfen. Haben Sie den Mut und widmen ihren Mitmenschen etwas mehr Aufmerksamkeit. Jeder ist grundsätzlich in der Lage eine wertvolle Hilfestellung in dieser Hinsicht zu leisten (siehe dazu unten die links zum Thema).

Mein Respekt (im Sinn von meine Anerkennung) gilt denen, welche sich der Hilfe derer verschrieben haben, die von allen anderen im Stich gelassen wurden. So wünsche ich der Frau des verstorbenen Robert Enke für sich und ihre Adoptivtochter die Kraft und das Durchhaltevermögen die tragischen Ereignisse zu verarbeiten und vor allem echte Hilfe auf diesem beschwerlichen Weg zu finden und von den Angeboten derer unterscheiden zu können, die möglicherweise nur zur eigenen Gewissensberuhigung oder um daraus materielle Vorteile zu ziehen nunmehr auf der Bildfläche erscheinen...

Informative Links zum Thema:
http://www.bild.de/BILD/ratgeber/gesund-fit/2009/11/12/bild-serie-depressionen/wichtige-fragen-zum-selbstmord-robert-enke.html

http://www.bild.de/BILD/ratgeber/gesund-fit/2009/11/13/bild-serie-depressionen/wann-bin-ich-nur-traurig-und-wann-krank.html

http://www.bild.de/BILD/ratgeber/gesund-fit/2009/11/14/bild-serie-depressionen/so-helfen-medikamente-und-therapien.html

fatalist
14.11.2009, 17:59
Wo bitte ist das Problem?
Es wird sich gar nichts ändern, warum auch?

Wer Millionen pro Jahr verdienen will, der muss die entsprechende Mentalität mitbringen, und auch die Psyche muss passen.

Und ob nun gerade ein Profisportler besondere psychische Belastungen ertragen muss, sei einmal dahingestellt.

Sorry, aber meine Meinung: Jeder kleine Arbeitnehmer mit 1200 Euro netto und Familie hat mehr psychische Belastung als ein Fussball-Einkommensmillionär.

Er muss nämlich jeden Monat seine Familie durchbringen.
Wenn dem kleinen AN die Waschmaschine ausser Plan verreckt, hat er grössere psychische Probleme als sie der fussballspielende Einkommensmillionär jemals zwischen seinen Trainingseinheiten.

Ist einfach so...

Don
14.11.2009, 18:02
Wo bitte ist das Problem?
Es wird sich gar nichts ändern, warum auch?

Wer Millionen pro Jahr verdienen will, der muss die entsprechende Mentalität mitbringen, und auch die Psyche muss passen.

Und ob nun gerade ein Profisportler besondere psychische Belastungen ertragen muss, sei einmal dahingestellt.

Sorry, aber meine Meinung: Jeder kleine Arbeitnehmer mit 1200 Euro netto und Familie hat mehr psychische Belastung als ein Fussball-Einkommensmillionär.

Er muss nämlich jeden Monat seine Familie durchbringen.
Wenn dem kleinen AN die Waschmaschine ausser Plan verreckt, hat er grössere psychische Probleme als sie der fussballspielende Einkommensmillionär jemals zwischen seinen Trainingseinheiten.

Ist einfach so...

Sehe ich ähnlich.

Wer in dieser Einkomensklasse spielt und Angst hat ein Versager zu sein, ist möglicherweise einer.

Excubitor
14.11.2009, 18:03
Sorry Fatalist, bitte den Artikel nochmal genau lesen. So wie Sie ihn verstanden haben ist der nicht gemeint. Das Ereignis um den Nationaltorwart ist lediglich der Aufhänger die Aufmerksamkeit auf gravierende gesellschaftliche Missstände zu lenken durch die auch die von ihnen genannten Normalverdiener, oder gerade die in die genannte missliche Lage gebracht werden können, nicht weiter zu wissen, mit allen sich daraus ergebenden negativen Folgen bis hin zu einem Suizid. Das hat nichts mit irgendwelchen Einkommensmargen sondern mit der Grundhaltung zu bestimmten Werten zu tun.

roxelena
14.11.2009, 18:10
Es geht doch darum, dass in unserer sogenannten Leistungsgesellschaft, die man zutreffender Erfolgsgesellschaft nennen sollte, es niemandem gestattet ist Schwächen zu zeigen.

Man stelle sich einen Manager vor, der öffentlich erklärt, dass er ein Puffgänger ist und sich von lederbekleideten Damen peitschen lässt

Noch nicht einmal so ein klitzekleines Vergnügen wird den Oberarschlöchern Deutschlands gegönnt

Erledigt wäre so ein Manager....total erledigt...so intolerant ist unsere Gesellschaft:cool2:

Don
14.11.2009, 18:13
Es geht doch darum, dass in unserer sogenannten Leistungsgesellschaft, die man zutreffender Erfolgsgesellschaft nennen sollte, es niemandem gestattet ist Schwächen zu zeigen.

Man stelle sich einen Manager vor, der öffentlich erklärt, dass er ein Puffgänger ist und sich von lederbekleideten Damen peitschen lässt

Noch nicht einmal so ein klitzekleines Vergnügen wird den Oberarschlöchern Deutschlands gegönnt

Erledigt wäre so ein Manager....total erledigt...so intolerant ist unsere Gesellschaft:cool2:

Man sieht, daß Du nicht mit Managern verkehrst.

politisch Verfolgter
14.11.2009, 18:25
Na ja, da braucht ja nicht Jeder zuzugucken.

Excubitor
14.11.2009, 18:25
Es geht doch darum, dass in unserer sogenannten Leistungsgesellschaft, die man zutreffender Erfolgsgesellschaft nennen sollte, es niemandem gestattet ist Schwächen zu zeigen. [...]

so intolerant ist unsere Gesellschaft:cool2:

Gute Ergänzung. Das ist ein Teil des Tenors in welchem mein Artikel gesehen werden sollte. Ich habe mir erlaubt den Eingangsartikel in dieser Hinsicht der Deutlichkeit halber zu vervollständigen, bzw. zu ergänzen.

Eridani
14.11.2009, 18:28
Die aktuellen Ereignisse um den Suizid des Fußball-Nationaltorwarts Robert Enke haben uns Einiges mit erschreckender Deutlichkeit vor Augen geführt. [COLOR="Red"]Es ist nicht nur ein vielfach sinnlos tatsächlichen Ausmaß erfasst wird.............................................].

[.................................://www.bild.de/BILD/ratgeber/gesund-fit/2009/11/14/bild-serie-depressionen/so-helfen-medikamente-und-therapien.html[/URL]

Bei allem Respekt, den ich vor dem Schicksal des Robert Enke und seiner Familie empfinde......wie kam es, dass ausgerechnet jetzt, zu diesem Zeitpunkt, so ein Riesenecho in den Medien kam; fast explosionsartig?!

Denn laut Statistik nehmen sich jedes Jahr in Deutschland ca. 8500 Menschen das Leben. klick (http://www.tod-forum.de/content/selbstmordstatistik-21.html)


Die Anzahl der Suizide schwankt zwischen 18.825 (1981) und 11.065 (2000) im Jahr. Aussagekräftiger ist allerdings die Suizidrate. Sie ist seit ihrem Höhepunkt von 32,9 im Jahre 1982, und besonders deutlich ab Mitte der achtziger Jahre, am Sinken.......................

http://www.tod-forum.de/content/selbstmordstatistik-21.html



Liegt es daran, dass er Fußballer ist? Oder was sind die Gründe?

Auf jeden Fall trifft Deine Analyse den Kern des Problems.

Eine ICH-bezogene Gesellschaft, entsolidarisiert .... der Ellenbogen regiert und der schnöde Mammon....gerade jetzt in dieser Krise, von Raffzähnen in den USA generiert, fühle ich die soziale Eiseskälte, die von diesem System ausgeht.

Erst recht, jetzt nach dem Sieg der Schwarz-Gelben.....:rolleyes:

E:

politisch Verfolgter
14.11.2009, 18:31
Per Sozialstaat und ÖD ist eine Leistungsunterbindungsgesellschaft politisch gewollt.
Deswegen sind die Eink./Verm.-Verteilungskurven massiv gekrümmt, während sie mit der mentalen Verteilung nix zu tun haben.
Das Regime will, daß sich Leistung nicht rentieren darf.
Das nennt es "arbeitsmarktstrategische" "Zumutbarkeitskriterien".
Nationaler Sozialismus will das garantieren, der dem zivilen Sektor des NS immer ähnlicher wird.
Für wen der Selbstmörder als Nichtangehöriger eine Bedeutung hat, der sollte sich schleunigst gesundorientieren, nicht auf son Blödsinn - gehts da um Fußball oder so?

henriof9
14.11.2009, 18:37
Sorry Fatalist, bitte den Artikel nochmal genau lesen. So wie Sie ihn verstanden haben ist der nicht gemeint. Das Ereignis um den Nationaltorwart ist lediglich der Aufhänger die Aufmerksamkeit auf gravierende gesellschaftliche Missstände zu lenken durch die auch die von ihnen genannten Normalverdiener, oder gerade die in die genannte missliche Lage gebracht werden können, nicht weiter zu wissen, mit allen sich daraus ergebenden negativen Folgen bis hin zu einem Suizid. Das hat nichts mit irgendwelchen Einkommensmargen sondern mit der Grundhaltung zu bestimmten Werten zu tun.

Wie er auch gemeint ist, das Ergebnis ist trotzdem das Gleiche.
Es wird immer Menschen geben welche den Anforderungen des Lebens irgendwann nicht mehr gewachsen sind, sei es weil sie es sich einbilden oder weil es tatsächlich so ist.
Und es liegt vor allem an den Menschen selbst, wenn sie sich unter Druck setzen oder meinen durch andere unter Druck gesetzt worden zu sein.
Das hat nur insofern mit der Grundhaltung zu Werten zu tun wenn man diese für sich selbst dermaßen hoch ansetzt das ein Scheitern schon vorprogramiert ist.
Schuster bleib bei deinen Leisten, das sollten die Menschen sich mal verinnerlichen, dann werden sie auch weniger depressiv und es ist auch kein Grund damit nun hausieren zu gehen.

Excubitor
14.11.2009, 18:37
Bei allem Respekt, den ich vor dem Schicksal des Robert Enke und seiner Familie empfinde......wie kam es, dass ausgerechnet jetzt, zu diesem Zeitpunkt, so ein Riesenecho in den Medien kam; fast explosionsartig?!

Denn laut Statistik nehmen sich jedes Jahr in Deutschland ca. 8500 Menschen das Leben. klick (http://www.tod-forum.de/content/selbstmordstatistik-21.html)



http://www.tod-forum.de/content/selbstmordstatistik-21.html



Liegt es daran, dass er Fußballer ist? Oder was sind die Gründe?

Auf jeden Fall trifft Deine Analyse den Kern des Problems.

Eine ICH-bezogene Gesellschaft, entsolidarisiert .... der Ellenbogen regiert und der schnöde Mammon....gerade jetzt in dieser Krise, von Raffzähnen in den USA generiert, fühle ich die soziale Eiseskälte, die von diesem System ausgeht.

Erst recht, jetzt nach dem Sieg der Schwarz-Gelben.....:rolleyes:

E:

Die Hauptfrage ist, ohne den Medien generell etwas unterstellen zu wollen und dennoch bleibt es fakt, relativ leicht zu beantworten, indem man sich vergegenwärtigt welche immensen materiellen Vorteile derartige Ereignisse mit sich bringen. Honni soit, qui mal y pense... (Leitspruch des britischen, wenn auch französisch, Hosenbandordens zu Deutsch: "Ein Schelm, wer böses dabei denkt")

Manfred_g
14.11.2009, 18:40
...
Noch nicht einmal so ein klitzekleines Vergnügen wird den Oberarschlöchern Deutschlands gegönnt...


Von der FDP schon. Ansonsten würde ich deine Ängste, Fußball könnte verboten werden, durchaus teilen.

Excubitor
14.11.2009, 18:40
Wie er auch gemeint ist, das Ergebnis ist trotzdem das Gleiche.
Es wird immer Menschen geben welche den Anforderungen des Lebens irgendwann nicht mehr gewachsen sind, sei es weil sie es sich einbilden oder weil es tatsächlich so ist.
Und es liegt vor allem an den Menschen selbst, wenn sie sich unter Druck setzen oder meinen durch andere unter Druck gesetzt worden zu sein.
Das hat nur insofern mit der Grundhaltung zu Werten zu tun wenn man diese für sich selbst dermaßen hoch ansetzt das ein Scheitern schon vorprogramiert ist.
Schuster bleib bei deinen Leisten, das sollten die Menschen sich mal verinnerlichen, dann werden sie auch weniger depressiv und es ist auch kein Grund damit nun hausieren zu gehen.

Sicher wird es immer Menschen geben auf die das zutrifft, doch auf 4 Millionen Betroffene dürfte diese einseitige Schuldzuweisung wohl nicht zutreffen. Da hat die Gesellschaft schon eine gewaltige Mitverantwortung von der sich niemand freisprechen kann.

henriof9
14.11.2009, 18:40
Bei allem Respekt, den ich vor dem Schicksal des Robert Enke und seiner Familie empfinde......wie kam es, dass ausgerechnet jetzt, zu diesem Zeitpunkt, so ein Riesenecho in den Medien kam; fast explosionsartig?!

Denn laut Statistik nehmen sich jedes Jahr in Deutschland ca. 8500 Menschen das Leben. klick (http://www.tod-forum.de/content/selbstmordstatistik-21.html)



http://www.tod-forum.de/content/selbstmordstatistik-21.html



Liegt es daran, dass er Fußballer ist? Oder was sind die Gründe?

Auf jeden Fall trifft Deine Analyse den Kern des Problems.

Eine ICH-bezogene Gesellschaft, entsolidarisiert .... der Ellenbogen regiert und der schnöde Mammon....gerade jetzt in dieser Krise, von Raffzähnen in den USA generiert, fühle ich die soziale Eiseskälte, die von diesem System ausgeht.

Erst recht, jetzt nach dem Sieg der Schwarz-Gelben.....:rolleyes:

E:

Aber Eri, wir Alle sind das Spiegelbild der Gesellschaft und wenn Dein Nachbar meint, daß er jemanden bescheißen muß nur weil er so ein Handy haben will wie Du dann hat dies weder mit Raffzähnen in den USA zu tun noch mit schwarz- gelb.
Was hindert denn die Menschen daran sich menschlich, hifsbereit und freundlich zu verhalten ?

Excubitor
14.11.2009, 18:41
Von der FDP schon. Ansonsten würde ich deine Ängste, Fußball könnte verboten werden, durchaus teilen.

Sorry, es geht hier nicht (!) um Fußball.

henriof9
14.11.2009, 18:42
Sicher wird es immer Menschen geben auf die das zutrifft, doch auf 4 Millionen Betroffene dürfte diese einseitige Schuldzuweisung wohl nicht zutreffen. Da hat die Gesellschaft schon eine gewaltige Mitverantwortung von der sich niemand freisprechen kann.

Sorry falls ich da jetzt etwas nicht mitbekommen habe, aber von welchen 4 Mio Betroffenen reden wir denn jetzt ?

Excubitor
14.11.2009, 18:44
Aber Eri, wir Alle sind das Spiegelbild der Gesellschaft und wenn Dein Nachbar meint, daß er jemanden bescheißen muß nur weil er so ein Handy haben will wie Du dann hat dies weder mit Raffzähnen in den USA zu tun noch mit schwarz- gelb.
Was hindert denn die Menschen daran sich menschlich, hifsbereit und freundlich zu verhalten ?

Grundsätzlich hindert die Menschen oberflächlich betrachtet niemand daran. Doch wenn man einmal genauer hinschaut welcher perfide, hochkarätige Aufwand in diesem Land betrieben wird um gezielte Desinformation und Manipulation im Sinn weniger Interessengruppen zu betreiben, wird klar dass der Durchschnittsbürger, ungeschulter Weise sich diesen professionellen Manipulationen nicht zu Entziehen in der Lage sein dürfte.

Excubitor
14.11.2009, 18:48
Sorry falls ich da jetzt etwas nicht mitbekommen habe, aber von welchen 4 Mio Betroffenen reden wir denn jetzt ?

Von den 4 Millionen an einer Depression Erkrankten, die ganz sicher nicht alle aus eigener Schuld dieses äußerst unerfreuliche Schicksal zu erleiden haben. Ich stehe auf dem Standpunkt, dass die Grundverhaltenstendenzen wie Intoleranz, etc., in dieser Gesellschaft einen nicht unerheblichen Anteil zu dieser Negativentwicklung, die nicht einmal abgeschlossen ist, beigetragen haben.

Manfred_g
14.11.2009, 18:50
Sorry, es geht hier nicht (!) um Fußball.

Gleichfalls sorry, aber wenn jeder so genau wüßte, worum es bei dieser Problematik geht, wie er tut, dann hätte es diesen Suizid vermutlich ebensowenig gegeben, wie so manchen anderen.

roxelena
14.11.2009, 18:57
Gleichfalls sorry, aber wenn jeder so genau wüßte, worum es bei dieser Problematik geht, wie er tut, dann hätte es diesen Suizid vermutlich ebensowenig gegeben, wie so manchen anderen.

Kann es sein, dass unsere Gesellschaft krank ist?

Millionen von Drogen-Medikamenten-Alkohohol-Abhängigen sprechen eine deutliche Sprache.

Auch immer mehr psychisch gestörte Menschen die ständig behandelt werden müssen.
Viele offensichtlich psychisch Kranke in leitenden Funktionen. (leider dienen diese armseligen Wichte auch noch als Idole für viele Nachwuchsgeisteskranke)

Excubitor
14.11.2009, 18:59
Gleichfalls sorry, aber wenn jeder so genau wüßte, worum es bei dieser Problematik geht, wie er tut, dann hätte es diesen Suizid vermutlich ebensowenig gegeben, wie so manchen anderen.

Problem bei der ganzen Angelegenheit ist, dass es tatsächlich, selbst für Experten, nicht einfach ist, ein solches Problem in seiner gesamten Ernsthaftigkeit bei einem Betroffenen auszumachen, weil diese sich häufig sehr gut verstellen. Um so schwerer ist es für "Normalsterbliche". Ich wollte nur ein wenig das Bewusstsein dafür schärfen, dass es dieses Problem unabhängig vom Einkommen gibt und trotz der damit verbundenen Schwierigkeiten jeder mit ein wenig mehr Aufmerksamkeit für seine Mitmenschen einen guten Beitrag dafür leisten kann, dass sich die Situation ein wenig entspannt und die Menge derjenigen, welche für sich keinen Ausweg mehr sehen dadurch vielleicht etwas abnehmen könnte. Viele, und gerade die sind hier genmeint, geraten in eine derartige Situation ohne dass sie überhaupt jemals etwas an den äußeren Umständen hätten ändern können. Und denen hilft oft schon ein wenig Zuspruch und aktive Unterstützung um nicht völlig abzusacken. Es ist leichter als mancher denkt in eine ausweglose Lage zu geraten, ohne dass man etwas dafür kann, gerade in der heutigen Zeit aktueller Wirtschaftskrisen sollte das jedem klar sein.

politisch Verfolgter
14.11.2009, 19:00
Affenschieberei bewirkt psycho-soziale BonsaiVerkrüppelung.
Es ist Sozialismus Namens "Arbeitnehmer".
Gottseidank ist mir nur nach Foren, Musik, EDV - und nach leckeren Mäusen.
Sozialismus ist DIE Geisteskrankheit der Moderne.
Die Politsäue nennen es "zumutbar".

Excubitor
14.11.2009, 19:00
Kann es sein, dass unsere Gesellschaft krank ist?

Millionen von Drogen-Medikamenten-Alkohohol-Abhängigen sprechen eine deutliche Sprache.

Auch immer mehr psychisch gestörte Menschen die ständig behandelt werden müssen.
Viele offensichtlich psychisch Kranke in leitenden Funktionen. (leider dienen diese armseligen Wichte auch noch als Idole für viele Nachwuchsgeisteskranke)

Traurig, aber wohl weitgehend wahr...

Settembrini
14.11.2009, 19:02
Gleichfalls sorry, aber wenn jeder so genau wüßte, worum es bei dieser Problematik geht, wie er tut, dann hätte es diesen Suizid vermutlich ebensowenig gegeben, wie so manchen anderen.

Dem ist eigentlich nichts hinzuzufuegen.

henriof9
14.11.2009, 19:02
Grundsätzlich hindert die Menschen oberflächlich betrachtet niemand daran. Doch wenn man einmal genauer hinschaut welcher perfide, hochkarätige Aufwand in diesem Land betrieben wird um gezielte Desinformation und Manipulation im Sinn weniger Interessengruppen zu betreiben, wird klar dass der Durchschnittsbürger, ungeschulter Weise sich diesen professionellen Manipulationen nicht zu Entziehen in der Lage sein dürfte.

Aber bitte, hat der Mensch nicht ein eigenes Hirn zum denken ?
Es wird doch keiner gezwungen all das, was man täglich so zu hören und lesen bekommt für bahre Münze zu nehmen. Wie wäre es denn, wenn die Menschen sich wieder auf sich selbst konzentrieren würden, mit sich und der Familie sowie den näheren Umkreis beschäftigen würden und nicht dem hinterherhecheln, was gerade UptoDate ist ? Etwas mehr Zufriedenheit, Bescheidenheit und die Freude an den kleinen, erreichbaren Dingen im Leben macht da schon eine Menge aus, wobei es allerdings unerläßlich ist, informationstechnisch gesehen, grob auf dem Laufenden zu bleiben damit man z.B selbst entscheiden kann welchen Handyvertrag man abschließt um nicht hinterher den bösen Gewinnmaximierer aund Profiteur dafür verantwortlich zu machen, weil man sich einen Zwei- Jahresvertrag mit Mindestumsatz hat aufschwatzen lassen.


Von den 4 Millionen an einer Depression Erkrankten, die ganz sicher nicht alle aus eigener Schuld dieses äußerst unerfreuliche Schicksal zu erleiden haben. Ich stehe auf dem Standpunkt, dass die Grundverhaltenstendenzen wie Intoleranz, etc., in dieser Gesellschaft einen nicht unerheblichen Anteil zu dieser Negativentwicklung, die nicht einmal abgeschlossen ist, beigetragen haben.

Nun, ich bin kein Couchdoktor und halte auch nicht viel von denen, obwohl ich nicht bestreiten will, daß es diese für einige Menschen geben muß.
Ich wünsche mir nur etwas mehr Realismus, den haben nämlich viele Menschen verloren und nicht jeder der urlaubsreif ist hat dann auch gleich ein Burnout- Syndrom nur weil es gerade so schön In ist.

henriof9
14.11.2009, 19:05
Kann es sein, dass unsere Gesellschaft krank ist?

Millionen von Drogen-Medikamenten-Alkohohol-Abhängigen sprechen eine deutliche Sprache.

Auch immer mehr psychisch gestörte Menschen die ständig behandelt werden müssen.
Viele offensichtlich psychisch Kranke in leitenden Funktionen. (leider dienen diese armseligen Wichte auch noch als Idole für viele Nachwuchsgeisteskranke)

Klar, wenn man Dir jeden Tag erklären würde Du seist krank, dann glaubst Du es irgendwann- ja ?
Springst Du auch aus dem Fenster wenn Dir jemand erklärt das Du dann das Fliegen lernst ?

roxelena
14.11.2009, 19:08
Nun, ich bin kein Couchdoktor und halte auch nicht viel von denen, obwohl ich nicht bestreiten will, daß es diese für einige Menschen geben muß.
Ich wünsche mir nur etwas mehr Realismus, den haben nämlich viele Menschen verloren und nicht jeder der urlaubsreif ist hat dann auch gleich ein Burnout- Syndrom nur weil es gerade so schön In ist.

Du bist auch einer von denjenigen die meinen alle mit psychischen Problemen befrachtete Menschen seien Schwächlinge.

Dass dies eine falsche Meinung ist, weisst du selbst. warum spielst denn den dicken Maxe den nichts erschüttern kann.

Mal sehen, wenns mal in deiner Familie passiert ob dann auch noch diese Töne anschlägst

roxelena
14.11.2009, 19:09
Klar, wenn man Dir jeden Tag erklären würde Du seist krank, dann glaubst Du es irgendwann- ja ?
Springst Du auch aus dem Fenster wenn Dir jemand erklärt das Du dann das Fliegen lernst ?

Was bezweckst mit so einem saudummen Geschwafel?

Willst den harten Mann spielen?

klartext
14.11.2009, 19:09
Wer in dieser Gehaltsklasse mitspielen will, kennt die Regeln. Kann er sie nicht akzeptieren, muss er abtreten. Enke hat das nicht früh genug erkannt.

bernhard44
14.11.2009, 19:10
ein schlauer Mensch hat mal gesagt: „Der Mensch ist unglücklich, weil er nicht weiß, dass er glücklich ist."
Wir sollten wieder lernen uns über "Banalitäten" und Kleinigkeiten zu freuen!

politisch Verfolgter
14.11.2009, 19:11
Der mentale %Rang ist in denselben Eink.-%Rang umzumünzen.
Dazu braucht sich niemand umzubringen.
Die beste Medizin auch gegen sowas sind goldene Anbieternetze.
Dann kann man sich über Villa&Porsche freuen - nette Kleinigkeiten, die weit mehr zu ermöglichen haben, weil sie Kaufkraft maximieren.

Manfred_g
14.11.2009, 19:13
...Ich wollte nur ein wenig das Bewusstsein dafür schärfen, dass es dieses Problem unabhängig vom Einkommen gibt und trotz der damit verbundenen Schwierigkeiten jeder mit ein wenig mehr Aufmerksamkeit für seine Mitmenschen einen guten Beitrag dafür leisten kann, dass sich die Situation ein wenig entspannt und die Menge derjenigen, welche für sich keinen Ausweg mehr sehen dadurch vielleicht etwas abnehmen könnte...

Dagegen ist nichts zu sagen. Im Gegenteil, ich stimme ausdrücklich zu, daß es hier noch viel Bedarf des Forschens und womöglich Handelns geben kann.
Ich will lediglich dem Umstand, daß es sich hier um einen prominenten Nationaltorhüter handelte, nicht mehr Bedeutung beimessen, als ihm sachlich betrachtet zukommt.

henriof9
14.11.2009, 19:17
Du bist auch einer von denjenigen die meinen alle mit psychischen Problemen befrachtete Menschen seien Schwächlinge.

Dass dies eine falsche Meinung ist, weisst du selbst. warum spielst denn den dicken Maxe den nichts erschüttern kann.

Mal sehen, wenns mal in deiner Familie passiert ob dann auch noch diese Töne
anschlägst

Nein liebe Roxi, ich sehe Menschen nicht als Schwächlinge nur weil sie psychische Probleme haben.
Ich sehe aber, daß viele Menschen sich 1.) nicht helfen lassen wollen und 2.), und das ist noch viel wichtiger, selbst nicht bereit sind sich selbst zu reflektieren und ungebremst nur allen anderen Dingen auf der Welt die Schuld für ihre Probleme geben.

Und was meine Familie betrifft, ich habe schon einige Schiksalschläge in meinem Leben hinnehmen müssen und weißt Du was mir dabei geholfen hat ?
Verantwortungsbewußtsein, dazu der Rückenhalt in der Beziehung, der Familie und das Wissen, das man manche Dinge einfach nicht ändern kann, sie passieren und man muß sich damit abfinden, deswegen den Kopf in den Sand zu stecken hilft niemanden.

Menetekel
14.11.2009, 19:18
Mit zunehmendem "Wohlstand" ist die "Gesellschaft" auf den Weg gekommen, daß nur noch jener, welcher sich durchsetzen kann und viel Vermögen zusammenrafft; ganz gleich auf welchem Weg und in welcher Art; Anerkennung findet und als Vorbild hingestellt wird.
Ein Mit.- und Füreinander wird nur noch angemahnt, wenn irgend welche Institutionen und Vereine Spenden für ihre Ziele, für welche sie sich "einsetzen", benötigen. Dazu ist auch dann jener gefragt, welcher sich täglich müht, seiner Familie den Lebensunterhalt zu sichern.
Das nun eben auch ein "Großverdiener" wie der Robert Enke den Druck für sein Sportlerleben nicht verkraften konnte, zeigt deutlich, wie es in der "Leistungsgesellschaft" abgeht. Sicher ist auch die persönliche Psyche ausschlaggebend, um dem Leistungsdruck zu trotzen.
Traurig ist für mich, daß ein solch junger Mensch, welcher ja sonst auf nichts verzichten brauchte, keinen anderen Weg fand, diesem Druck zu entfliehen.
Da werden auch die Psychatoren weiterhin ihre Grenzen finden. In das "Innere" des Menschen kann nun mal Keiner schauen.

Excubitor
14.11.2009, 19:22
ein schlauer Mensch hat mal gesagt: „Der Mensch ist unglücklich, weil er nicht weiß, dass er glücklich ist."
Wir sollten wieder lernen uns über "Banalitäten" und Kleinigkeiten zu freuen!

Volle Zustimmung zu der Erkenntnis des zweiten Satzes. Ich möchte noch ein Zitat des alten Sokrates hinzufügen, der da einmal gesagt haben soll "Es gibt so viele Dinge derer ich nicht bedarf". Das sagt eigentlich alles. Echte Freiheit gibt es nur jenseits von materiellem Zwang. Besitz in seiner übersteigerten Form bedeutet immer Sklave seiner Besitztümer zu sein und das ist weitab von echter Freiheit...

bernhard44
14.11.2009, 19:25
es ist ein ganz schwieriges Gebiet, denn hier gibt es keine festen Regeln und Abläufe. Es kann jeden jederzeit erwischen!
Eine ungünstige Konstellation und es passieren Dinge, die noch vor ganz kurzer Zeit undenkbar waren.
Wie oft hören wir den Satz: "wie aus heiterem Himmel" oder "das hätte ich von dem nie gedacht".....

Excubitor
14.11.2009, 19:25
Nein liebe Roxi, ich sehe Menschen nicht als Schwächlinge nur weil sie psychische Probleme haben.
Ich sehe aber, daß viele Menschen sich 1.) nicht helfen lassen wollen und 2.), und das ist noch viel wichtiger, selbst nicht bereit sind sich selbst zu reflektieren und ungebremst nur allen anderen Dingen auf der Welt die Schuld für ihre Probleme geben.

Und was meine Familie betrifft, ich habe schon einige Schiksalschläge in meinem Leben hinnehmen müssen und weißt Du was mir dabei geholfen hat ?
Verantwortungsbewußtsein, dazu der Rückenhalt in der Beziehung, der Familie und das Wissen, das man manche Dinge einfach nicht ändern kann, sie passieren und man muß sich damit abfinden, deswegen den Kopf in den Sand zu stecken hilft niemanden.

Ganz genau, leider ist es wirklich so, dass man niemandem helfen kann, der sich nicht helfen lassen will. Auch diejenigen, welche dazu neigen gerne anderen die Schuld für eigenes Versagen zu geben gibt es nicht wenige. Doch sollte uns das nicht abhalten, denen zu helfen die Hilfe benötigen und sich helfen lassen wollen, und sei es "nur" durch etwas Aufmerksamkeit und Zuhören dann, wenn es gebraucht wird.

Excubitor
14.11.2009, 19:29
es ist ein ganz schwieriges Gebiet, denn hier gibt es keine festen Regeln und Abläufe. Es kann jeden jederzeit erwischen!
Eine ungünstige Konstellation und es passieren Dinge, die noch vor ganz kurzer Zeit undenkbar waren.
Wie oft hören wir den Satz: "wie aus heiterem Himmel" oder "das hätte ich von dem nie gedacht".....

Ganz genau. Wir bewegen uns hier weitab von exakten Wissenschaften und auf dem sagen wir "nicht exakten" Gebiet auf einem sehr wandelbaren, undifferenzierten Teil desselben. Doch auch davon möchte ich mich nicht abhalten lassen dort einen positiven Beitrag in einer in meinem letzten Beitrag genannten Form zu leisten, soweit möglich und vor allem, bevor dieser Einwand kommt, ohne dass ich einem Helfersyndrom unterliege (nur der Klarstellung halber).

meckerle
14.11.2009, 19:37
Dagegen ist nichts zu sagen. Im Gegenteil, ich stimme ausdrücklich zu, daß es hier noch viel Bedarf des Forschens und womöglich Handelns geben kann.
Ich will lediglich dem Umstand, daß es sich hier um einen prominenten Nationaltorhüter handelte, nicht mehr Bedeutung beimessen, als ihm sachlich betrachtet zukommt.
Mir tut das alles sehr leid, mein Beileid gilt den Hinterbliebenen.

Wenn man aber von hiesigen Polizei und Feuerwehrleuten vernimmt, dass monatlich
4 - 5 Personen den Freitod auf dem Bahngleis suchen und finden, ist es schon fast eine Normalität.
Auf meine Nachfrage bei unserer TZ, warum darüber nicht berichtet wird, sagte man mir: "wir dürfen/sollen darüber nicht berichten, Suizide sind tabu".

Manfred_g
14.11.2009, 19:40
Kann es sein, dass unsere Gesellschaft krank ist?

...

Mißstände gibt es sicher. Foren wie dieses dienen unter anderem dazu, rauszubekommen, wer der Arzt ist, wer der Patient und welche Medizin hilft.

Excubitor
14.11.2009, 19:42
Aber bitte, hat der Mensch nicht ein eigenes Hirn zum denken ?
Es wird doch keiner gezwungen all das, was man täglich so zu hören und lesen bekommt für bahre Münze zu nehmen. Wie wäre es denn, wenn die Menschen sich wieder auf sich selbst konzentrieren würden, mit sich und der Familie sowie den näheren Umkreis beschäftigen würden und nicht dem hinterherhecheln, was gerade UptoDate ist ? Etwas mehr Zufriedenheit, Bescheidenheit und die Freude an den kleinen, erreichbaren Dingen im Leben macht da schon eine Menge aus, wobei es allerdings unerläßlich ist, informationstechnisch gesehen, grob auf dem Laufenden zu bleiben damit man z.B selbst entscheiden kann welchen Handyvertrag man abschließt um nicht hinterher den bösen Gewinnmaximierer aund Profiteur dafür verantwortlich zu machen, weil man sich einen Zwei- Jahresvertrag mit Mindestumsatz hat aufschwatzen lassen.

Nun, ich bin kein Couchdoktor und halte auch nicht viel von denen, obwohl ich nicht bestreiten will, daß es diese für einige Menschen geben muß.
Ich wünsche mir nur etwas mehr Realismus, den haben nämlich viele Menschen verloren und nicht jeder der urlaubsreif ist hat dann auch gleich ein Burnout- Syndrom nur weil es gerade so schön In ist.

Ich stimme dem allem grundsätzlich zu. Doch wird hier meines Erachtens eine kleine aber entscheidende Kleinigkeit vergessen. Was ist mit den nichtbestreitbaren Zwängen des Markenwahns und ähnlichem? Wenn man Kindern schon einimpft, dass sie nur dann zu einer sozialen Gruppe dazugehören dürfen, wenn sie bestimmte Marken tragen, die sie sich häufig gar nicht leisten können, was dann? Da ist die Eingangsthese nicht mehr gültig, dass jeder frei entscheiden kann, nicht wahr. O.K. er/sie könnte, aber um welchen Preis? Soziale Ächtung. Und dann? Frustration - dann Aggression oder Depression...

Außerdem bringt doch gerade aus Gewinnmaximierungsgründen heute den Kindern keiner bei zwischen wichtig und unwichtig zu unterscheiden. Gerade das Unwichtigste wird dem kleinsten doch schon aufgeschwatzt und ebenfalls Erwachsenen und das ganze mit psychologisch so professionellen Methoden dass einem schwindelig werden könnte. Für mich gehören viele Werbetechniken weil diese auf eine Art, dass eine Gegenwehr kaum möglich ist, ausnutzbar sind verboten. ohne wenn und aber.

Menetekel
14.11.2009, 19:43
Mir tut das alles sehr leid, mein Beileid gilt den Hinterbliebenen.

Wenn man aber von hiesigen Polizei und Feuerwehrleuten vernimmt, dass monatlich
4 - 5 Personen den Freitod auf dem Bahngleis suchen und finden, ist es schon fast eine Normalität.
Auf meine Nachfrage bei unserer TZ, warum darüber nicht berichtet wird, sagte man mir: "wir dürfen/sollen darüber nicht berichten, Suizide sind tabu".

Dieses Tabu wohl auch deshalb, weil die Anzahl derselben in gewissem Maß die Gesellschaft wiederspiegelt.

Excubitor
14.11.2009, 19:47
Mir tut das alles sehr leid, mein Beileid gilt den Hinterbliebenen.
Wenn man aber von hiesigen Polizei und Feuerwehrleuten vernimmt, dass monatlich
4 - 5 Personen den Freitod auf dem Bahngleis suchen und finden, ist es schon fast eine Normalität.
Auf meine Nachfrage bei unserer TZ, warum darüber nicht berichtet wird, sagte man mir: "wir dürfen/sollen darüber nicht berichten, Suizide sind tabu".

Und genau das darf nicht als Normalität angesehen werden, denn diese Annahme stumpft uns ab und lässt uns weiter in Richtung Gleichgültigkeit anderen gegenüber dahindämmern.
Hier haben wir doch schon wieder eine Manipulation in der genannten Art. Vertuschen, verheimlichen, nur keine Schwächen oder Fehler zugeben, etc.. Genau das genannte Tabu muss gebrochen werden und deshalb gibt es Beiträge wie den Eingangsartikel hier.

klartext
14.11.2009, 19:48
Ich stimme dem allem grundsätzlich zu. Doch wird hier meines Erachtens eine kleine aber entscheidende Kleinigkeit vergessen. Was ist mit den nichtbestreitbaren Zwängen des Markenwahns und ähnlichem? Wenn man Kindern schon einimpft, dass sie nur dann zu einer sozialen Gruppe dazugehören dürfen, wenn sie bestimmte Marken tragen, die sie sich häufig gar nicht leisten können, was dann? Da ist die Eingangsthese nicht mehr gültig, dass jeder frei entscheiden kann, nicht wahr. O.K. er/sie könnte, aber um welchen Preis? Soziale Ächtung. Und dann? Frustration - dann Aggression oder Depression...

Außerdem bringt doch gerade aus Gewinnmaximierungsgründen heute den Kindern keiner bei zwischen wichtig und unwichtig zu unterscheiden. Gerade das Unwichtigste wird dem kleinsten doch schon aufgeschwatzt und ebenfalls Erwachsenen und das ganze mit psychologisch so professionellen Methoden dass einem schwindelig werden könnte. Für mich gehören viele Werbetechniken weil diese auf eine Art, dass eine Gegenwehr kaum möglich ist, ausnutzbar sind verboten. ohne wenn und aber.

Ich vermute, du hast noch nie eigene Kinder aufgezogen. Meine Kinder haben gezielt nie Markeklamotten bekommen. Sie wurde weder geächtet noch ausgeschlossen. Diesen Unsinn verbreiten vor allem ratlose Sozialpädadogen.

Esreicht!
14.11.2009, 19:52
Kann es sein, dass unsere Gesellschaft krank ist?

Millionen von Drogen-Medikamenten-Alkohohol-Abhängigen sprechen eine deutliche Sprache.

Auch immer mehr psychisch gestörte Menschen die ständig behandelt werden müssen.
Viele offensichtlich psychisch Kranke in leitenden Funktionen. (leider dienen diese armseligen Wichte auch noch als Idole für viele Nachwuchsgeisteskranke)

Und ob wir eine "kranke" Gesellschaft sind!


Knapp 10 000 Selbstmorde pro Jahr in Deutschland

BAYREUTH. Selbstmord ist für viele Menschen noch immer ein Tabuthema, verbunden mit Geheimnissen, Ängsten und Schauermärchen....
http://www.nordbayerischer-kurier.de/nachrichten/1283724/details_8.htm

Wären also Fußballspiele nicht das Brot fürs Volk, würde nicht so ausdauernd und inhaltslos über den tragischen Tod des populären Fußballers berichtet werden. Anstatt einer längst überfälligen Werte-Diskussion nur übliches pseudo-psychologisches Dummgegwatsche bis hin zu haltlosen Vorwürfen gegenüber Fußballoberen, die nichts anderes als das zunehmend wertlose BRD-System repräsentieren.!

Solange auf ntv z.B bei der Tsunami-Berichterstattung mit Tausenden von Toten die Aktienkurse mitlaufen, wird sich nichts ändern! Derart hohe Selbstmordraten wie in entwurzelten Globalisierungs -Gesellschaften sind übrigens in homogenen Volksgemeinschaften kaum üblich. Aber das ist ja bäh bäh:(


kd

bernhard44
14.11.2009, 19:53
Mißstände gibt es sicher. Foren wie dieses dienen unter anderem dazu, rauszubekommen, wer der Arzt ist, wer der Patient und welche Medizin hilft.

nur oft sind die Ärzte noch bekloppter als die Patienten!

http://www.abendzeitung.de/panorama/133518

Excubitor
14.11.2009, 19:55
Ich vermute, du hast noch nie eigene Kinder aufgezogen. Meine Kinder haben gezielt nie Markeklamotten bekommen. Sie wurde weder geächtet noch ausgeschlossen. Diesen Unsinn verbreiten vor allem ratlose Sozialpädadogen.
Mein Kompliment zu der eigenen Disziplin in der Angelegenheit, doch das eigene Glück zu verallgemeinern trifft leider nicht das tatsächlich vielfach vorhandene Problem, welches im Grundsatz gar nicht mehr bestritten wird...

meckerle
14.11.2009, 19:57
Volle Zustimmung zu der Erkenntnis des zweiten Satzes. Ich möchte noch ein Zitat des alten Sokrates hinzufügen, der da einmal gesagt haben soll "Es gibt so viele Dinge derer ich nicht bedarf". Das sagt eigentlich alles. Echte Freiheit gibt es nur jenseits von materiellem Zwang. Besitz in seiner übersteigerten Form bedeutet immer Sklave seiner Besitztümer zu sein und das ist weitab von echter Freiheit...
Sokrates hat aber ganz sicher über seinen Tellerrand hinausgesehen.

Meine Rede ist auch immer: " man muss nicht alles besitzen, was es zu kaufen gibt".
Es ist viel mehr wert, eine Familie zu haben die jedes Familienmitglied auffängt, das irgendwelche Probleme hat.
Es ist das Problem in der heutigen Gesellschaft, das Zusammengehörigkeitsgefühl ist abhanden gekommen. Schade!

meckerle
14.11.2009, 20:05
Ich vermute, du hast noch nie eigene Kinder aufgezogen. Meine Kinder haben gezielt nie Markeklamotten bekommen. Sie wurde weder geächtet noch ausgeschlossen. Diesen Unsinn verbreiten vor allem ratlose Sozialpädadogen.
Meine Kinder auch nicht, auch meine Enkelkinder bekommen sie nicht. Ist es nicht wichtiger aus den Folgegenerationen selbstbewusste Menschen zu machen, anstatt ihnen Markenklamotten zu kaufen und ihnen damit zu vermitteln: " jetzt gehört ihr auch dazu"?
Wozu gehören sie denn dann?

klartext
14.11.2009, 20:08
Mein Kompliment zu der eigenen Disziplin in der Angelegenheit, doch das eigene Glück zu verallgemeinern trifft leider nicht das tatsächlich vielfach vorhandene Problem, welches im Grundsatz gar nicht mehr bestritten wird...

Dieses Problem scheint mir eher auf die Bildungsunterschichten begrenzt. also Hauptschule. Ich habe noch nie einen Schüler kennenglernt, der unter fehlenden Markenklamotten litt. Allerdings haben meine Kinder nie eine staatliche Schule besucht, also nur Schulen in privater Trägerschaft.

bernhard44
14.11.2009, 20:11
Dieses Problem scheint mir eher auf die Bildungsunterschichten begrenzt. also Hauptschule. Ich habe noch nie einen Schüler kennenglernt, der unter fehlenden Markenklamotten litt. Allerdings haben meine Kinder nie eine staatliche Schule besucht, also nur Schulen in privater Trägerschaft.

was natürlich auch ein Privileg und eine "Marke" ist!

Excubitor
14.11.2009, 20:13
Und ob wir eine "kranke" Gesellschaft sind!
Wären also Fußballspiele nicht das Brot fürs Volk, würde nicht so ausdauernd und inhaltslos über den tragischen Tod des populären Fußballers berichtet werden. Anstatt einer längst überfälligen Werte-Diskussion nur übliches pseudo-psychologisches Dummgequatsche bis hin zu haltlosen Vorwürfen gegenüber Fußballoberen, die nichts anderes als das zunehmend wertlose BRD-System repräsentieren.!

Solange auf ntv z.B bei der Tsunami-Berichterstattung mit Tausenden von Toten die Aktienkurse mitlaufen, wird sich nichts ändern! Derart hohe Selbstmordraten wie in entwurzelten Globalisierungs -Gesellschaften sind übrigens in homogenen Volksgemeinschaften kaum üblich. Aber das ist ja bäh bäh:(kd

Deutliche, aber wichtige Worte. Ich sehe das ähnlich. Man hat verlernt, bzw. wird bewusst manipulativ davon abgehalten sich auf wesentliche Dinge zu konzentrieren. Ich denke, ich sollte hier mal einen thread eröffnen, wie man derartige Manipulationen rechtzeitig erkennen und sich dann nach dieser Erkenntnis richten kann. Das könnte auch einigen, so sie es wollen, helfen, im Leben besser klarzukommen, vor allem ohne ständig von anderen in deren Interesse "vereimert" zu werden.

Manfred_g
14.11.2009, 20:43
...Wir sollten wieder lernen uns über "Banalitäten" und Kleinigkeiten zu freuen!

Das halte ich für den wesentlichen Teil des Geheimnisses!

ortensia blu
14.11.2009, 20:50
Sorry Fatalist, bitte den Artikel nochmal genau lesen. So wie Sie ihn verstanden haben ist der nicht gemeint. Das Ereignis um den Nationaltorwart ist lediglich der Aufhänger die Aufmerksamkeit auf gravierende gesellschaftliche Missstände zu lenken durch die auch die von ihnen genannten Normalverdiener, oder gerade die in die genannte missliche Lage gebracht werden können, nicht weiter zu wissen, mit allen sich daraus ergebenden negativen Folgen bis hin zu einem Suizid. Das hat nichts mit irgendwelchen Einkommensmargen sondern mit der Grundhaltung zu bestimmten Werten zu tun.

Mechancholiker hat es immer gegeben, die ihr Leben weggeworfen haben.
Ich spreche nicht von denjenigen, die in den Tod getrieben wurden, wie z.B. früher verzweifelte junge Mädchen, die unverheiratet schwanger wurden.

Wer sein Leben nicht schätzt, hat es nicht verdient.

klartext
14.11.2009, 20:52
was natürlich auch ein Privileg und eine "Marke" ist!

Glaube ich nicht. Anstatt Markenklamotten, handy und playstation eine bessere Schule anstatt staatlichen Einheitsbrei. Es geht und es rechnet sich. Man muss nur wollen.

Manfred_g
14.11.2009, 21:08
was natürlich auch ein Privileg und eine "Marke" ist!

Gegen Marken ist ja an sich nichts zu sagen, solange man nicht aus den Augen verliert, worauf es einem dabei eigentlich ankommt: rationale Werthaltigkeit oder Symbolik.

Orakel
14.11.2009, 21:15
Wo bitte ist das Problem?
Es wird sich gar nichts ändern, warum auch?

Wer Millionen pro Jahr verdienen will, der muss die entsprechende Mentalität mitbringen, und auch die Psyche muss passen.

Und ob nun gerade ein Profisportler besondere psychische Belastungen ertragen muss, sei einmal dahingestellt.

Sorry, aber meine Meinung: Jeder kleine Arbeitnehmer mit 1200 Euro netto und Familie hat mehr psychische Belastung als ein Fussball-Einkommensmillionär.

Er muss nämlich jeden Monat seine Familie durchbringen.
Wenn dem kleinen AN die Waschmaschine ausser Plan verreckt, hat er grössere psychische Probleme als sie der fussballspielende Einkommensmillionär jemals zwischen seinen Trainingseinheiten.

Ist einfach so...

Depressionen haben rein garnichts mit dem Einkommen zu tun.
Ich hatte zwischen 2004 und 2007 wegen meiner Scheidung extrem damit zu tun. Ans Geld habe ich dabei wohl nie gedacht.
Aber das muss man selbst erlebt haben.

Kenshin-Himura
14.11.2009, 21:26
Die aktuellen Ereignisse um den Suizid des Fußball-Nationaltorwarts Robert Enke haben uns Einiges mit erschreckender Deutlichkeit vor Augen geführt. [COLOR="Red"]Es ist nicht nur ein vielfach sinnlos übertriebener Leistungs- oder genauer Erfolgsdruck, sondern auch die gnadenlos rücksichtslose Oberflächlichkeit eines rein materialistisch orientierten Systems und seiner Mitglieder welche sich in dieser Gesellschaft seit Jahrzehnten nahezu ungehindert ausbreiten konnte. Dies hat eine Welle sozialer Abkühlung in dieses Land gebracht, wie es so nie hätte stattfinden dürfen. In einer Gesellschaftsform, in welcher (fast pathologisches) Anspruchsdenken, Machtbesessenheit, Raffgier, Selbstgerechtigkeit, Heuchelei und nicht zuletzt Intoleranz neben anderen "Nettigkeiten" zu Leitwerten erkoren wurden darf sich niemand wundern wenn die allgemeinen Lebensumstände an echten Werten ständig weiter verarmen. Ein Mensch scheint für diese Gesellschaft nur noch dann etwas zu bedeuten, wenn er materialistisch nach außen etwas darzustellen vermag. Außerdem ist es niemandem gestattet Schwächen zu zeigen ohne dadurch Anfeindungen ertragen zu müssen. Grundlegende, gesellschaftserhaltende Werte wie Menschlichkeit und soziale Zuwendung scheinen schon fast zu einem Mythos verkommen zu sein, dessen wertvoller Bedeutungsgehalt scheinbar nur noch von einer Minderheit in seinem tatsächlichen Ausmaß erfasst wird.

Es ist ja zunächst mal reine Spekulation, was die Ursache für den Tod von Enke war. Wie schon angemerkt wurde, muss man natürlich auch sagen, dass man mit einem erheblichen Druck rechen muss, wenn solch einen Sport betreibt, und dieser lässt sich auch nicht aufheben. Wenn man glaubt, dem nicht gewachsen zu sein, sollte man halt lieber von dem Sport Abschied nehmen. Jeder Spieler trägt ja auch selber dazu bei, ob er den Sport so wichtig nehmen will, wie die Unterhaltungsindustrie, Machtstrukturen und die Gesellschaft ihn machen. Allerdings muss man das Problem ja nicht nur auf den Fußballsport beziehen, man kann es auf die gesamte Gesellschaft beziehen. Und hier stimme ich deinen Worten völlig zu. Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft, Solidarität, Anstand, repektvoller Umgang, Toleranz und Verantwortungsbewusstsein sind gesellschaftlich verpönt und verspottet gewordene Tugenden. Wer das anspricht, wird stigmatisiert und die Ecke von erzkatholischen Gutmenschen oder Spießern gesteckt. Hier liegt ein ganz wesentlicher Kern der Ursachen für sämtliche derzeitigen politischen Probleme.


Depressionen sind in diesem Zusammenhang eine sich immer weiter ausbreitende Volkskrankheit um die noch immer der Mantel des Schweigens gehüllt wird.

Hier bin ich anderer Meinung, zumindest würde ich hier nicht den Namen ,,Volkskrankheit" gebrauchen. Zweifellos aber gibt es aufgrund dieser kranken Gesellschaft eine größer werdende Gruppe von traurigen und depressiven verzweifelten Menschen, bei denen es nicht an materieller Versorgung mangelt sondern an etwas Anderem! Der Begriff ,,Krankheit" ist jedoch ein bequemer Begriff, der dies verdecken soll, inzwischen wird ,,Krankheit" für jedes geringste psychische Problem verwendet, damit die ganze Psychologen-Industrie weiter ihre Milliarden scheffeln kann.

Orakel
14.11.2009, 21:40
Zweifellos aber gibt es aufgrund dieser kranken Gesellschaft eine größer werdende Gruppe von traurigen und depressiven verzweifelten Menschen, bei denen es nicht an materieller Versorgung mangelt sondern an etwas Anderem!

Noch mal aus eigener Erfahrung. Meine Depris waren wirklich schlimmster Sorte. Aber ich war nie traurig oder verzweifelt. Das Wort was am Besten passt ist eigentlich "Hass".
Und das was ich gehasst habe, war eigentlich nur mich selbst.

Kenshin-Himura
14.11.2009, 22:17
Noch mal aus eigener Erfahrung. Meine Depris waren wirklich schlimmster Sorte. Aber ich war nie traurig oder verzweifelt. Das Wort was am Besten passt ist eigentlich "Hass".
Und das was ich gehasst habe, war eigentlich nur mich selbst.

Das ist nochmal ein anderes Thema, aber in der Tat auch ein wichtiges. Was soll auch nach 60 Jahren Holocaustreligion noch Anderes von dem dahinrottenden Etwas, welches man unter dem Begriff ,,Gesellschaft" subsumiert, noch übrig bleiben außer Selbsthass und Gleichgültigkeit.

Settembrini
14.11.2009, 22:48
Interessant.

Dem hier Preisgegebenen zufolge ist in diesem Forum vermutlich ein nicht unerheblicher Prozentsatz der Beitragsinhalte auf depressive Anwandlungen ihrer Verfasser zurueckzufuehren.

Das wirft natuerlich ein ganz anderes Licht auf euch. Gute Besserung!

bürger_auf_der_palme
14.11.2009, 23:31
Früher hat man Typen, die sich selber umbringen, genommen wie sie sind, nämlich als Verrückte, die schlicht nicht in diese Welt passen. Und, nur mal als Beispiel, Schwulsein galt als Krankheit.

Heute sollen wir die Schwulen nehmen wie sie sind und Verrückte, die nicht in die Welt passen, sind jetzt bedauernswerte Opfer, die lediglich das Pech hatten, von einer "Volkskrankheit" befallen zu werden.

Aus der Sicht ist der Fall Enke und die öffentliche Diskussion darüber ein prima Exempel für die eigentlich Krankheit unserer Zeit.

GmbH
15.11.2009, 00:11
Früher hat man Typen, die sich selber umbringen, genommen wie sie sind, nämlich als Verrückte, die schlicht nicht in diese Welt passen. Und, nur mal als Beispiel, Schwulsein galt als Krankheit.

Heute sollen wir die Schwulen nehmen wie sie sind und Verrückte, die nicht in die Welt passen, sind jetzt bedauernswerte Opfer, die lediglich das Pech hatten, von einer "Volkskrankheit" befallen zu werden.

Aus der Sicht ist der Fall Enke und die öffentliche Diskussion darüber ein prima Exempel für die eigentlich Krankheit unserer Zeit.



Seh ich genauso u. ... hunderte nehmen sich täglich in dieser Republik das Leben.
Wie u. warum auch immer, daher weiß ich nicht wieso der Selbstmord dieses Balltreters so hochgepuscht wird.

Hoch gepuscht in einer Dimension, welche allein die Medien steuern damit sie ihre Blätter voll kriegen ?(

Eridani
15.11.2009, 07:14
Aber Eri, wir Alle sind das Spiegelbild der Gesellschaft und wenn Dein Nachbar meint, daß er jemanden bescheißen muß nur weil er so ein Handy haben will wie Du dann hat dies weder mit Raffzähnen in den USA zu tun noch mit schwarz- gelb.
Was hindert denn die Menschen daran sich menschlich, hifsbereit und freundlich zu verhalten ?

Nun, das ist einfach beantwortet, werter Henry.

Um es salomonisch auszudrücken:

Wie lange kann sich ein Eskimo in der Savanne Afrikas halten?
Wie lange ein Seelachs in tropischen Gewässern der Südsee?

Wie lange hält ein alter Mann unter jungen Männern das Sagen?

Natürlich kann ich mich in einer materiell verkommenden Gesellschaft menschlich, hifsbereit und freundlich bewegen,
....aber nur um den Preis, von allen ausgenutzt zu werden....

Um es letztendlich mit einem Zitat eines bekannten Users dieses Forums zu sagen:


Warum soll ich ehrlich sein, wenn ich von Banditen regiert werde?!

Will sagen, nur wenn die Gesellschaft selbst gesund, sozial und human ist, kann ich es auf Dauer auch sein...:rolleyes:

E:

heide
15.11.2009, 07:18
Sorry Fatalist, bitte den Artikel nochmal genau lesen. So wie Sie ihn verstanden haben ist der nicht gemeint. Das Ereignis um den Nationaltorwart ist lediglich der Aufhänger die Aufmerksamkeit auf gravierende gesellschaftliche Missstände zu lenken durch die auch die von ihnen genannten Normalverdiener, oder gerade die in die genannte missliche Lage gebracht werden können, nicht weiter zu wissen, mit allen sich daraus ergebenden negativen Folgen bis hin zu einem Suizid. Das hat nichts mit irgendwelchen Einkommensmargen sondern mit der Grundhaltung zu bestimmten Werten zu tun.
Die Jagd nach dem Geld und die Angst vor dem Versagen. Sitzt, denke ich, in jedem Menschen ein wenig drin.
M.E. wurde nun endlich einmal in aller Öffentlichkeit aufgezeigt, was schwere Depressionen sind. Damit wird die Krankheit "Depression" endlich einmal wirklich wahr genommen und nicht in die äußerte Ecke eines kleines Kämmerleins geschoben.
Es geht im Grunde genommen ja auch darum, dass Fußballspieler, die sich wegen ihrer Homosexualtität nicht outen, auch einen seelischen Leidensweg gehen.
Die Öffentlichkeit ist für diese Themen nicht sensibilisiert.
Über den Fall Enke wurden diese Themen in der Öffentlichkeit publik.
Wir alle können daraus lernen, dass wir endlich beginnen, unsere eigenen Vorurteile abzubauen.

heide
15.11.2009, 07:24
Bei allem Respekt, den ich vor dem Schicksal des Robert Enke und seiner Familie empfinde......wie kam es, dass ausgerechnet jetzt, zu diesem Zeitpunkt, so ein Riesenecho in den Medien kam; fast explosionsartig?!

Denn laut Statistik nehmen sich jedes Jahr in Deutschland ca. 8500 Menschen das Leben. klick (http://www.tod-forum.de/content/selbstmordstatistik-21.html)



http://www.tod-forum.de/content/selbstmordstatistik-21.html



Liegt es daran, dass er Fußballer ist? Oder was sind die Gründe?

Auf jeden Fall trifft Deine Analyse den Kern des Problems.

Eine ICH-bezogene Gesellschaft, entsolidarisiert .... der Ellenbogen regiert und der schnöde Mammon....gerade jetzt in dieser Krise, von Raffzähnen in den USA generiert, fühle ich die soziale Eiseskälte, die von diesem System ausgeht.

Erst recht, jetzt nach dem Sieg der Schwarz-Gelben.....:rolleyes:

E:

Sicher liegt es an dem Enke, dass dieses Thema in die Öffentlichkeit gebracht wurde. Wäre es nicht Enke, sondern ein anderer Promi, dann hätte sich die Presse auch überschlagen.
Dem kleinen Mann/Frau wird natürlich nicht soviel Beachtung von der Presse geschenkt.

.."Eine ICH-bezogene Gesellschaft, entsolidarisiert .... der Ellenbogen regiert und der schnöde Mammon....gerade jetzt in dieser Krise,"....

Diesen Halbsatz unterschreibe ich.

heide
15.11.2009, 07:31
]Klar, wenn man Dir jeden Tag erklären würde Du seist krank, [/B]dann glaubst Du es irgendwann- ja ?
Springst Du auch aus dem Fenster wenn Dir jemand erklärt das Du dann das Fliegen lernst ?

Erklärte man mir vor ein paar Wochen. Doch ich ging auf dieses Thema gar nicht mehr ein. Fakt ist Fakt - meine Gesundheit ist angeschlagen, doch ich lebe damit, ohne jeden Tag darüber zu lamentieren oder darüber zu reden.
Ich sage mir jeden Tag: Es geht mir gut, wenn auch mit kleinen Abstrichen. Das Leben ist trotzdem sehr schön und lebenswert.
Es gibt Menschen, denen geht es viel schlechter als mir, doch auch sie klagen nicht.

heide
15.11.2009, 07:33
ein schlauer Mensch hat mal gesagt: „Der Mensch ist unglücklich, weil er nicht weiß, dass er glücklich ist."
Wir sollten wieder lernen uns über "Banalitäten" und Kleinigkeiten zu freuen!
Sehr richtig. Wir vergessen immer das Heute, sehen nicht, wie schön jeder neue Morgen sein kann und auch ist.
Viele blenden das Heute aus, schauen nur in die Zukunft und vergessen dabei, dass es u.U. für einen Einzelnen gar keine Zukunft gibt, weil ......

heide
15.11.2009, 07:37
nur oft sind die Ärzte noch bekloppter als die Patienten!

http://www.abendzeitung.de/panorama/133518

Darüber könnte ich eine ganze Abhandlung schreiben.

henriof9
15.11.2009, 07:40
Will sagen, nur wenn die Gesellschaft selbst gesund, sozial und human ist, kann ich es auf Dauer auch sein...:rolleyes:

E:

Siehst Du, und genau deswegen wird sich die Gesellschaft nicht verändern.
Wenn jeder denkt, daß sich ersteinmal die anderen ändern sollen bevor man sich selbst ändert wird das nichts- wie ich schon sagte, wir Alle, und dabei jeder Einzelne, ist die Gesellschaft.
Wir verlangen ein zurück zu Werten, Moral und Anstand, aber keiner will den Anfang machen ?

heide
15.11.2009, 07:42
Siehst Du, und genau deswegen wird sich die Gesellschaft nicht verändern.
Wenn jeder denkt, daß sich ersteinmal die anderen ändern sollen bevor man sich selbst ändert wird das nichts- wie ich schon sagte, wir Alle, und dabei jeder Einzelne, ist die Gesellschaft.
Wir verlangen ein zurück zu Werten, Moral und Anstand, aber keiner will den Anfang machen ?

Eine gute Selbstreflexion tut not, dann gibt es nicht immer den Satz:. Du bist Schuld!..

Thauris
15.11.2009, 07:47
ein schlauer Mensch hat mal gesagt: „Der Mensch ist unglücklich, weil er nicht weiß, dass er glücklich ist."
Wir sollten wieder lernen uns über "Banalitäten" und Kleinigkeiten zu freuen!

Ein grosser Teil des Problems besteht aber darin, dass die Gesellschaft als solches immer egoistischer und kälter wird, und über manche einfach hinwegtrampelt - da nutzt Dich auch die Freude über Kleinigkeiten nix mehr!

SAMURAI
15.11.2009, 07:58
Millionen haben unendlich grössere Probleme zu bewältigen.

Bei allem Verständnis für diesen Fall. Mich kotzt das Geschiss an, das um diesen Fall gemacht wird.

Der Sermon ist ein unerträgliches Mediengeschiss.

henriof9
15.11.2009, 07:59
Ein grosser Teil des Problems besteht aber darin, dass die Gesellschaft als solches immer egoistischer und kälter wird, und über manche einfach hinwegtrampelt - da nutzt Dich auch die Freude über Kleinigkeiten nix mehr!

Davon sollte man sich nicht beirren lassen, bloß nicht auf den Zug des Mainstream mit aufspringen, denn das ist dann der Anfang vom Ende.

Wenn ich diesen sehr lesenswerten Kommentar (http://www.tagesspiegel.de/sport/Fussball-Robert-Enke-Harald-Martenstein;art133,2949842)lese :


Der Tod wird zur besten Unterhaltung

Wenn sie Robert Enke im Sarg im Stadion aufbahren, wird es zu viel. Der tote Torwart wird zum Event. Das Spektakel zeigt, wie maßlos, wie distanzlos, wie gierig nach Emotionen und Abwechslungen aller Art wir sind.

Ich glaube nicht, dass dieses Todes-Spektakel um jemanden, der, als er noch lebte, allenfalls mittelberühmt war, etwas Positives über unsere Gesellschaft zum Ausdruck bringt, etwa, wie mitfühlend sie doch ist. Ganz im Gegenteil. Das Spektakel zeigt, wie maßlos, wie distanzlos, wie gierig nach Emotionen und Abwechslungen aller Art wir sind.



sagt das eigentlich alles aus.

Thauris
15.11.2009, 08:02
Davon sollte man sich nicht beirren lassen, bloß nicht auf den Zug des Mainstream mit aufspringen, denn das ist dann der Anfang vom Ende.

Wenn ich diesen sehr lesenswerten Kommentar (http://www.tagesspiegel.de/sport/Fussball-Robert-Enke-Harald-Martenstein;art133,2949842)lese :



sagt das eigentlich alles aus.

Natürlich sagt das alles aus und bestätigt im Grunde genommen das, was ich anmerkte - das genau ist es, was die vielen Namenlosen auch beeinflusst - echtes Mitgefühl oder Gefühle im allgemeinen gibt es nur noch sehr selten, sie sind auch bei solch öffentlichen Events nur vorgeschoben - ich nenne das schlicht und einfach Katastrophentourismus!

Bruddler
15.11.2009, 08:14
Der Tod wird zur besten Unterhaltung

Wenn sie Robert Enke im Sarg im Stadion aufbahren, wird es zu viel. Der tote Torwart wird zum Event. Das Spektakel zeigt, wie maßlos, wie distanzlos, wie gierig nach Emotionen und Abwechslungen aller Art wir sind.

Ich glaube nicht, dass dieses Todes-Spektakel um jemanden, der, als er noch lebte, allenfalls mittelberühmt war, etwas Positives über unsere Gesellschaft zum Ausdruck bringt, etwa, wie mitfühlend sie doch ist. Ganz im Gegenteil. Das Spektakel zeigt, wie maßlos, wie distanzlos, wie gierig nach Emotionen und Abwechslungen aller Art wir sind.

Was wir Deutsche besonders gut können ist:
gedenken, mahnen, erinnern, schämen, bereuen, trauern, besinnen und immer wieder irgendwo ein Mahnmal errichten...dafür ist jeder Anlass (Spektakel) herzlich willkommen !

Don
15.11.2009, 08:27
Natürlich sagt das alles aus und bestätigt im Grunde genommen das, was ich anmerkte - das genau ist es, was die vielen Namenlosen auch beeinflusst - echtes Mitgefühl oder Gefühle im allgemeinen gibt es nur noch sehr selten, sie sind auch bei solch öffentlichen Events nur vorgeschoben - ich nenne das schlicht und einfach Katastrophentourismus!

Was soll das? Weshalb soll ich Mitgefühl mit einem mittelmäßigen Fußballer haben den ich gar nicht kenne? Ich will auch nicht wochenlang mit Meldungen belästigt werden, die aus ihm das bedauernswerteste Geschöpf dieses Planeten zu machen versuchen.

Thauris
15.11.2009, 08:34
Was soll das? Weshalb soll ich Mitgefühl mit einem mittelmäßigen Fußballer haben den ich gar nicht kenne? Ich will auch nicht wochenlang mit Meldungen belästigt werden, die aus ihm das bedauernswerteste Geschöpf dieses Planeten zu machen versuchen.

Lies doch meinen Beitrag einfach noch mal!

bürger_auf_der_palme
15.11.2009, 09:26
... ...

[B]Dieses unser Land braucht dringend weniger Freud und dafür deutlich mehr Nietzsche.

fatalist
15.11.2009, 09:31
Millionen haben unendlich grössere Probleme zu bewältigen.

Bei allem Verständnis für diesen Fall. Mich kotzt das Geschiss an, das um diesen Fall gemacht wird.

Der Sermon ist ein unerträgliches Mediengeschiss.

So isses.
Alle, wirklich alle wissen, dass sich gar nichts ändern wird,
und auch nicht ändern muss.
Alles dummes Gesülze...

Diese Sportler verdienen Millionen jedes Jahr.
EIN Jahr Sportlereinkommen reicht für ein ganzes Leben.
Wenn Enke mit dem "Leistungsdruck als Bundesliga-Torhüter" nicht klarkam, hätte er einfach aufhören und rein hobbymässig Kreisklasse spielen sollen.
Kohle hatte er ja genug.

Und Depressionen hätte er dann wohl auch nicht mehr gehabt.

ursula
15.11.2009, 11:46
ich kenne und kannte personen mit bipolaren störungen. es ist schwer vermittelbar, was man erlebt als kranker selbst und beobachtende person. helfen? macht mal!!!

schlimmer ist doch die lügengemeinschaft a la kurras:

http://www.bild.de/BILD/politik/2009/11/14/karl-heinz-kurras/morgens-im-rollstuhl-abends-rad-fahren.html

hier könnte man stundenlang kotzen und diese sanitäter machen noch mit. pfui!!!

Margrit
15.11.2009, 13:48
Die aktuellen Ereignisse um den Suizid des Fußball-Nationaltorwarts Robert Enke haben uns Einiges mit erschreckender Deutlichkeit vor Augen geführt. Es ist nicht nur ein vielfach sinnlos übertriebener Leistungs- oder genauer Erfolgsdruck, sondern auch die gnadenlos rücksichtslose Oberflächlichkeit eines rein materialistisch orientierten Systems und seiner Mitglieder welche sich in dieser Gesellschaft seit Jahrzehnten nahezu ungehindert ausbreiten konnte. Dies hat eine Welle sozialer Abkühlung in dieses Land gebracht, wie es so nie hätte stattfinden dürfen. In einer Gesellschaftsform, in welcher (fast pathologisches) Anspruchsdenken, Machtbesessenheit, Raffgier, Selbstgerechtigkeit, Heuchelei und nicht zuletzt Intoleranz neben anderen "Nettigkeiten" zu Leitwerten erkoren wurden darf sich niemand wundern wenn die allgemeinen Lebensumstände an echten Werten ständig weiter verarmen. Ein Mensch scheint für diese Gesellschaft nur noch dann etwas zu bedeuten, wenn er materialistisch nach außen etwas darzustellen vermag. Außerdem ist es niemandem gestattet Schwächen zu zeigen ohne dadurch Anfeindungen ertragen zu müssen. Grundlegende, gesellschaftserhaltende Werte wie Menschlichkeit und soziale Zuwendung scheinen schon fast zu einem Mythos verkommen zu sein, dessen wertvoller Bedeutungsgehalt scheinbar nur noch von einer Minderheit in seinem tatsächlichen Ausmaß erfasst wird.

Depressionen sind in diesem Zusammenhang eine sich immer weiter ausbreitende Volkskrankheit um die noch immer der Mantel des Schweigens gehüllt wird. Es ist Zeit die Dinge offen beim Namen zu nennen um Schlimmeres zu verhüten und denen welchen noch zu helfen ist die Hilfe zukommen zu lassen, die sie benötigen. Lassen Sie uns das tragische Ereignis dazu nutzen den bedeutsamen Werten wieder zur Geltung zu verhelfen. Haben Sie den Mut und widmen ihren Mitmenschen etwas mehr Aufmerksamkeit. Jeder ist grundsätzlich in der Lage eine wertvolle Hilfestellung in dieser Hinsicht zu leisten (siehe dazu unten die links zum Thema).

Mein Respekt (im Sinn von meine Anerkennung) gilt denen, welche sich der Hilfe derer verschrieben haben, die von allen anderen im Stich gelassen wurden. So wünsche ich der Frau des verstorbenen Robert Enke für sich und ihre Adoptivtochter die Kraft und das Durchhaltevermögen die tragischen Ereignisse zu verarbeiten und vor allem echte Hilfe auf diesem beschwerlichen Weg zu finden und von den Angeboten derer unterscheiden zu können, die möglicherweise nur zur eigenen Gewissensberuhigung oder um daraus materielle Vorteile zu ziehen nunmehr auf der Bildfläche erscheinen...

Informative Links zum Thema:
http://www.bild.de/BILD/ratgeber/gesund-fit/2009/11/12/bild-serie-depressionen/wichtige-fragen-zum-selbstmord-robert-enke.html

http://www.bild.de/BILD/ratgeber/gesund-fit/2009/11/13/bild-serie-depressionen/wann-bin-ich-nur-traurig-und-wann-krank.html

http://www.bild.de/BILD/ratgeber/gesund-fit/2009/11/14/bild-serie-depressionen/so-helfen-medikamente-und-therapien.html



h#ttest Du das alles mal in schwarz geschrieben, köntne man es besser lesen.

Excubitor
15.11.2009, 16:30
Zitat von bernhard44
...Wir sollten wieder lernen uns über "Banalitäten" und Kleinigkeiten zu freuen!


Das halte ich für den wesentlichen Teil des Geheimnisses!

Dem kann ich mich nur voll inhaltlich anschließen.
Erst wenn man gelernt hat die kleinen Dinge des Lebens schätzen zu lernen ist man auch in der Lage den tatsächlichen Wert der größeren zu ermessen.

Excubitor
15.11.2009, 16:39
Mechancholiker hat es immer gegeben, die ihr Leben weggeworfen haben.
Ich spreche nicht von denjenigen, die in den Tod getrieben wurden, wie z.B. früher verzweifelte junge Mädchen, die unverheiratet schwanger wurden.
Wer sein Leben nicht schätzt, hat es nicht verdient.

Zu der Thematik gibt es leider eine um sich greifende moderne Variante, die mittlerweile international weite Kreise zieht, das sog. cyber-mobbing, bei welchem feige Charaktere angeschlagene Menschen über den anonymen Weg des Internet terrorisieren. Es wird immer Menschen geben die melancholisch Teile ihres Lebens verbringen. (Übrigens, nur weil jemand melancholisch ist wirft er noch nicht sein Leben weg.) Doch wie krank müssen diejenigen sein, die solch erkennbar verletzlichen Gemüter mit Verleumdungen, übler Nachrede, etc., nebenbei echte Straftaten und angesichts der Auswirkungen keine Kavaliersdelikte, so sehr in eine psychische Enge treiben, dass die keinen Ausweg mehr sehen und zum aus ihrer Sicht allerletzten Mittel greifen, um den "Terror" zu beenden, dem Suizid.

Hier sei eines ganz klar gestellt, die Schwächlinge sind die Mobber, nicht deren Opfer.

Excubitor
15.11.2009, 16:47
Noch mal aus eigener Erfahrung. Meine Depris waren wirklich schlimmster Sorte. Aber ich war nie traurig oder verzweifelt. Das Wort was am Besten passt ist eigentlich "Hass".
Und das was ich gehasst habe, war eigentlich nur mich selbst.

Wichtig, dass sich auch mal jemand zu Wort meldet, der Depressionen als Betroffener selbst erlebt und hoffentlich mittlerweile gänzlich überwunden hat.

Excubitor
15.11.2009, 16:55
Nun, das ist einfach beantwortet, werter Henry.

Um es salomonisch auszudrücken:

Wie lange kann sich ein Eskimo in der Savanne Afrikas halten?
Wie lange ein Seelachs in tropischen Gewässern der Südsee?

Wie lange hält ein alter Mann unter jungen Männern das Sagen?

Natürlich kann ich mich in einer materiell verkommenden Gesellschaft menschlich, hifsbereit und freundlich bewegen,
....aber nur um den Preis, von allen ausgenutzt zu werden....

Um es letztendlich mit einem Zitat eines bekannten Users dieses Forums zu sagen:
Will sagen, nur wenn die Gesellschaft selbst gesund, sozial und human ist, kann ich es auf Dauer auch sein...:rolleyes:
E:

Oder man kann sich in einer materiell verkommenden Gesellschaft menschlich, hifsbereit und freundlich bewegen um den Preis in den Mühlen aus folgender Missachtung und gesellschftlicher Ächtung zermahlen zu werden, wenn man nicht stark genug ist für solch ein Leben...
Erst wenn die zweifellos Vorhandenen, welche noch in der Lage sind (ohne religiös verblendet zu sein) nach den genannten positiven Werten zu leben gemeinsam darauf hinwirkten, oder es gelänge einen größeren Teil der Bevölkerung von dem für alle positiven Nutzen daran zu überzeugen, könnte sich etwas zum Positiven ändern.

Excubitor
15.11.2009, 17:02
Die Jagd nach dem Geld und die Angst vor dem Versagen. Sitzt, denke ich, in jedem Menschen ein wenig drin.
M.E. wurde nun endlich einmal in aller Öffentlichkeit aufgezeigt, was schwere Depressionen sind. Damit wird die Krankheit "Depression" endlich einmal wirklich wahr genommen und nicht in die äußerte Ecke eines kleines Kämmerleins geschoben.
Es geht im Grunde genommen ja auch darum, dass Fußballspieler, die sich wegen ihrer Homosexualtität nicht outen, auch einen seelischen Leidensweg gehen.
Die Öffentlichkeit ist für diese Themen nicht sensibilisiert.
Über den Fall Enke wurden diese Themen in der Öffentlichkeit publik.
Wir alle können daraus lernen, dass wir endlich beginnen, unsere eigenen Vorurteile abzubauen.

Genau Heide, so war der Sinn meines absichtlich provokanten Eingangsartikels über den "Fall Enke" hinaus gedacht und angesichts der Anzahl der bisherigen Beiträge könnte sich aus den aktuellen Ereignissen insgesamt (nicht nur aus meinem Artikel, um Missverständnissen vorzubeugen) eine fruchtbare, gesellschaftlich längst überfällige Diskussion zu einem Tabuthema entwickeln...

SharPei
15.11.2009, 17:14
Allein in D leiden über 2 Millionen Menschen an Depressionen; nimmt sich Einer davon das Leben, ists max. ne Randnotiz auf Seite 34 "Lokales" wert. Dabei wird vordergründig über den Schockzustand evtl Zeugen und deren seelsorgerische Betreuung berichtet...
Triffts nen Promi, sind Depris plötzlich das Staatsthema Nr. 1 und die Medien überschlagen sich mit Diskussions-Runden - daß in der Zwischenzeit schon wieder einige Normalsterbliche vorn Zug, vom Dach oder vonner Brücke gesprungen sind, interessiert keine Sau. (Warn ja keine ViP´s...)

:kotz:

Excubitor
15.11.2009, 17:16
Hättest Du das alles mal in schwarz geschrieben, köntne man es besser lesen.

Ich habe den Artikel in Deinem Sinn geändert und hoffe, dass er nun für alle besser lesbar ist.

Excubitor
15.11.2009, 17:22
Allein in D leiden über 2 Millionen Menschen an Depressionen; nimmt sich Einer davon das Leben, ists max. ne Randnotiz auf Seite 34 "Lokales" wert. Dabei wird vordergründig über den Schockzustand evtl Zeugen und deren seelsorgerische Betreuung berichtet...
Triffts nen Promi, sind Depris plötzlich das Staatsthema Nr. 1 und die Medien überschlagen sich mit Diskussions-Runden - daß in der Zwischenzeit schon wieder einige Normalsterbliche vorn Zug, vom Dach oder vonner Brücke gesprungen sind, interessiert keine Sau. (Warn ja keine ViP´s...) :kotz:

Den Medienrummel um Vips heiße ich ebenfalls in keinster Weise gut, habe ihn in diesem Zusammenhang nur als Anreiz verwendet auf ein seit langem überfälliges Tabuthema in seinem mittlerweile erreichten Ausmaß aufmerksam zu machen. Es sind übrigens, wie ich in einem früheren Beitrag dieses threads bereits erwähnte, über 4 Millionen von Depressionen Betroffene in diesem Land und deshalb darf das Thema nicht mehr vom "Mantel des Schweigens" verdeckt werden. Es ist definitiv keine Randerscheinung, sondern ein zunehmend ernstes Problem.

Tormentor
15.11.2009, 17:23
Hmm,ich will jetzt nicht an deiner detaillierten und informativen Quelle herumnörgeln, aber meine sagt was anderes...


Nein!

Wer hat jetzt recht?

lupus_maximus
15.11.2009, 18:10
Natürlich, wenn er (natürlich völlig ungewollt...) paar Kartoffelfresser mitnimmt, kriegt der posthum noch das Bvk :]
Es ist wirklich ein Witz!
Da bringt sich einer selbst um und erhält deshalb ein Staatsbegräbnis. Dieses Land hat eigentlich nur noch einen großen Knall!

Sterntaler
15.11.2009, 18:18
Es ist wirklich ein Witz!
Da bringt sich einer selbst um und erhält deshalb ein Staatsbegräbnis. Dieses Land hat eigentlich nur noch einen großen Knall!

ganz meine Meinung. :] die sind an dem Interessiert, sondern lediglich das sie jetzt Millionen für einen Fußballer ausgeben müssen, den sie als Ikone aufzubauen und damit profit machen zu können.

EinDachs
15.11.2009, 18:26
Es ist wirklich ein Witz!
Da bringt sich einer selbst um und erhält deshalb ein Staatsbegräbnis. Dieses Land hat eigentlich nur noch einen großen Knall!

Darf man erfahren, um wen oder was es eigentlich geht?

meckerle
15.11.2009, 18:28
Es ist wirklich ein Witz!
Da bringt sich einer selbst um und erhält deshalb ein Staatsbegräbnis. Dieses Land hat eigentlich nur noch einen großen Knall!
Wer sagt das?

lupus_maximus
15.11.2009, 18:30
Darf man erfahren, um wen oder was es eigentlich geht?
Um den bekanntesten SM Deutschlands, einen Torwart.

EinDachs
15.11.2009, 18:40
Um den bekanntesten SM Deutschlands, einen Torwart.

Ach so.
Ich bin nicht sehr fußballinteressiert (das ist jetzt noch eher untertrieben) und verfolg die Sache nicht sehr aufmerksam (bzw eigentlich gar nicht).

So wie ich das verstanden hab, kriegt er das Staatsbegräbnis nicht weil er sich umgebracht hat, sondern weil er ein wichtiger Fußballer war. Das wird wohl ein Unterschied sein, aber keiner der mich recht kratzt.
Wieso ein Fußballer ein Staatsbegräbnis bekommt, versteh ich nämlich auch nicht so ganz.

Excubitor
15.11.2009, 18:42
Das "Zusammenlegen" dieser beiden threads war keine glückliche Entscheidung, da jetzt der Sinngehalt meines Eingangsthreads deutlich verwässert werden könnte und die Themen im damit von mir verbundenen Sinngehalt nicht gerade korrelieren.

Stechlin
15.11.2009, 21:00
Wo bitte ist das Problem?
Es wird sich gar nichts ändern, warum auch?

Wer Millionen pro Jahr verdienen will, der muss die entsprechende Mentalität mitbringen, und auch die Psyche muss passen.

Und ob nun gerade ein Profisportler besondere psychische Belastungen ertragen muss, sei einmal dahingestellt.

Sorry, aber meine Meinung: Jeder kleine Arbeitnehmer mit 1200 Euro netto und Familie hat mehr psychische Belastung als ein Fussball-Einkommensmillionär.

Er muss nämlich jeden Monat seine Familie durchbringen.
Wenn dem kleinen AN die Waschmaschine ausser Plan verreckt, hat er grössere psychische Probleme als sie der fussballspielende Einkommensmillionär jemals zwischen seinen Trainingseinheiten.

Ist einfach so...


Sehe ich ähnlich.

Wer in dieser Einkomensklasse spielt und Angst hat ein Versager zu sein, ist möglicherweise einer.

Ihr geht von einem vollkommen falschen Ansatzpunkt aus und bestätigt indirekt das Problem, um das es eigentlich geht. Der gute Mann hat sich doch nicht ob der Angst umgebracht, irgendwann seine Familie nicht mehr ernähren zu können. Geht Ihr tatsächlich davon aus, dass sich immer nur alles ums Geldverdienen dreht? Das ist doch gerade der Kern des Problems, dass alles immer nur auf das rein materialistische reduziert wird, anstatt zu erkennen, dass es um den Menschen als solches geht. Unterstellt Ihr jedem Profi-Sportler, nur des schnöden Mammons wegen in die Arena zu ziehen, oder könnte es nicht vielleicht doch sein, dass auch der Idealismus für die Sache Pate stand und steht, den Sport zum Beruf zu machen? Ich will gar nicht verhehlen, dass mir der Profisport höchst unsympathisch und vor allem zweifelhaft erscheint. Aber es gibt ihn nunmal, und der Tod dieses Fußballers steht auf erschreckende Art und Weise Exemplarisch für das Grundübel unserer Gesellschaft und unserer Zeit: Der Mensch darf sich nur noch über seine Leistungsfähigkeit definieren; nicht über seine Persönlichkeit, seine Stärken und(!) Schwächen. Und solange er funktioniert, empfängt er die Liebe des Publikums. Versagt er, dann fällt er ins Loch der medialen Bedeutungslosigkeit, nicht ohne ihn vorher genau dort hinzuschreiben.

Im aktuellen Fall hat jemand diesem Druck nicht mehr standgehalten, und die mediale Anteilnahme erscheint mir persönlich ziemlich heuchlerisch. Vorher hat sich niemand für die Probleme des R.E. interessiert, geschweige dass irgendwer auch nur erkannt hat, dass dort ein Mensch am ungeheuren Leistungsdruck -der übrigens nicht nur auf das Sportliche beschränkt ist- zugrunde ging.

Die meisten Profisportler, besonders im Fußball ist das der Fall, bedienen die Maschinerie der oberflächlichen Zurschaustellung bestens und werden so zum Teil des Problems. Und was die sogenannten Fans angeht, so sollte ein jeder von ihnen selbst mal darüber nachdenken, wie man mit der Erfolgslosigkeit so mancher Protagonisten in der Vergangenheit umging. Der Liebesentzug gerade gegenübern prominenten Fußballern ist ja keine Seltenheit, sondern eher die Regel.

Die Trauerfeier heute hatte schon ein gewisses Geschmäckle; nicht dass ich die Anteilnahme nicht nachvollziehbar fände. Im Gegenteil, in den Trauerreden kam der Kern des Problems klar zum Ausdruck, und wahrscheinlich jeder der anwesenden Fans wird im innersten nachvollziehen können, welche Ängste R.E. durchstehen musste, bis er an ihnen zerbrach. Wahrscheinlich jeder steht unter ähnlichem Leistungsdruck bzw. hat selbst am Leib erfahren müssen, wie man sich fühlt, wenn man ausschließlich nur auf seine eigene Verwertbarkeit reduziert wird. Unsere Gesellschaft basiert leider nur noch auf diesen Prinzipien.

Es wäre in der Tat zu begrüßen, wenn diese Tragödie ein Anlass für eine breite gesellschaftliche Debatte wäre, in deren Ergebnis die Erkenntnis sich Bahn bräche, dass der Wert eines Menschen weder am Kontostand noch an seiner Leistungsfähigkeit zu bemessen ist. Es gibt auch ein Leben außerhalb des Materialismus. Aber es ist zu befürchten, dass schon in ein paar Wochen niemand mehr darüber sprechen wird, denn die Schau muss ja weitergehen.

Excubitor
16.11.2009, 16:10
Ihr geht von einem vollkommen falschen Ansatzpunkt aus und bestätigt indirekt das Problem, um das es eigentlich geht. Der gute Mann hat sich doch nicht ob der Angst umgebracht, irgendwann seine Familie nicht mehr ernähren zu können. Geht Ihr tatsächlich davon aus, dass sich immer nur alles ums Geldverdienen dreht? Das ist doch gerade der Kern des Problems, dass alles immer nur auf das rein materialistische reduziert wird, anstatt zu erkennen, dass es um den Menschen als solches geht. Unterstellt Ihr jedem Profi-Sportler, nur des schnöden Mammons wegen in die Arena zu ziehen, oder könnte es nicht vielleicht doch sein, dass auch der Idealismus für die Sache Pate stand und steht, den Sport zum Beruf zu machen? Ich will gar nicht verhehlen, dass mir der Profisport höchst unsympathisch und vor allem zweifelhaft erscheint. Aber es gibt ihn nunmal, und der Tod dieses Fußballers steht auf erschreckende Art und Weise Exemplarisch für das Grundübel unserer Gesellschaft und unserer Zeit: Der Mensch darf sich nur noch über seine Leistungsfähigkeit definieren; nicht über seine Persönlichkeit, seine Stärken und(!) Schwächen. Und solange er funktioniert, empfängt er die Liebe des Publikums. Versagt er, dann fällt er ins Loch der medialen Bedeutungslosigkeit, nicht ohne ihn vorher genau dort hinzuschreiben.

Im aktuellen Fall hat jemand diesem Druck nicht mehr standgehalten, und die mediale Anteilnahme erscheint mir persönlich ziemlich heuchlerisch. Vorher hat sich niemand für die Probleme des R.E. interessiert, geschweige dass irgendwer auch nur erkannt hat, dass dort ein Mensch am ungeheuren Leistungsdruck -der übrigens nicht nur auf das Sportliche beschränkt ist- zugrunde ging.

Die meisten Profisportler, besonders im Fußball ist das der Fall, bedienen die Maschinerie der oberflächlichen Zurschaustellung bestens und werden so zum Teil des Problems. Und was die sogenannten Fans angeht, so sollte ein jeder von ihnen selbst mal darüber nachdenken, wie man mit der Erfolgslosigkeit so mancher Protagonisten in der Vergangenheit umging. Der Liebesentzug gerade gegenübern prominenten Fußballern ist ja keine Seltenheit, sondern eher die Regel.

Die Trauerfeier heute hatte schon ein gewisses Geschmäckle; nicht dass ich die Anteilnahme nicht nachvollziehbar fände. Im Gegenteil, in den Trauerreden kam der Kern des Problems klar zum Ausdruck, und wahrscheinlich jeder der anwesenden Fans wird im innersten nachvollziehen können, welche Ängste R.E. durchstehen musste, bis er an ihnen zerbrach. Wahrscheinlich jeder steht unter ähnlichem Leistungsdruck bzw. hat selbst am Leib erfahren müssen, wie man sich fühlt, wenn man ausschließlich nur auf seine eigene Verwertbarkeit reduziert wird. Unsere Gesellschaft basiert leider nur noch auf diesen Prinzipien.

Es wäre in der Tat zu begrüßen, wenn diese Tragödie ein Anlass für eine breite gesellschaftliche Debatte wäre, in deren Ergebnis die Erkenntnis sich Bahn bräche, dass der Wert eines Menschen weder am Kontostand noch an seiner Leistungsfähigkeit zu bemessen ist. Es gibt auch ein Leben außerhalb des Materialismus. Aber es ist zu befürchten, dass schon in ein paar Wochen niemand mehr darüber sprechen wird, denn die Schau muss ja weitergehen.

Schön, dass hier noch mehr Teilnehmer die in den aktuellen Ereignissen zum Teil verborgene Problematik erkannt haben. Dieser Beitrag gibt 'nen fetten Grünen. Ich habe mir erlaubt die Kernaussagen einmal hervorzuheben.

Was die Fans betrifft, so sollte jeder derjenigen in einer kritischen Minute mit sich selbst einmal über Folgendes nachdenken: Sind es nicht dieselben Leute, die jetzt weinend durch die Straßen zogen, die denselben Mann bei, sagen wir etwa drei verlorenen Spielen, wieder ausgebuht und "verflucht" hätten, ohne Rücksicht auf seine Qualitäten als Mensch? ...

Orakel
21.11.2009, 09:13
Wichtig, dass sich auch mal jemand zu Wort meldet, der Depressionen als Betroffener selbst erlebt und hoffentlich mittlerweile gänzlich überwunden hat.

Aja. Ich sehe gerade das du mich hier zitiert hast.
Ich will da gerade nur mal feststellen, das sich in diesem Forum 90% mit Depressionen so gut auskennen, wie dann auch wahrscheinlich genauso viel Bundestrainer der Nationalelf sein könnten.
Ich als "ehemaliger"(falls es dich beruhigt) Betroffener, kann heute sagen, das ich die Ursachen nur erahnen und mir nicht sicher sein kann. Woher hier viele ihr Fachwissen haben ist mir ein Rätsel.
Ich könnte im Fall Enke hier Theorien aufstellen, die rein garnichts mit Fussball, Geld oder Prominenz zu tun haben. Aber da riskiert man wahrscheinlich am Ende noch eine Anziege von der Familie.
Ich bin mir zu 100% sicher das kein Arzt der Welt sowas heilen kann, sondern es an einem selber liegt.
Es gibt wirkungsvolle Medikamente die einem rundum glücklich machen, die ich aber nie brauchte. Ich habe die Zeit alle wunden heilen lassen.

Margrit
21.11.2009, 15:49
Wo bitte ist das Problem?
Es wird sich gar nichts ändern, warum auch?

Wer Millionen pro Jahr verdienen will, der muss die entsprechende Mentalität mitbringen, und auch die Psyche muss passen.

Und ob nun gerade ein Profisportler besondere psychische Belastungen ertragen muss, sei einmal dahingestellt.

Sorry, aber meine Meinung: Jeder kleine Arbeitnehmer mit 1200 Euro netto und Familie hat mehr psychische Belastung als ein Fussball-Einkommensmillionär.

Er muss nämlich jeden Monat seine Familie durchbringen.
Wenn dem kleinen AN die Waschmaschine ausser Plan verreckt, hat er grössere psychische Probleme als sie der fussballspielende Einkommensmillionär jemals zwischen seinen Trainingseinheiten.

Ist einfach so...



sehe ich auch so. Das Theater was um Enke gemacht, ist für mich nicht mehr nachvollziehbar.
Es ist immer tragsich, wenn gerade ein jugner Mensch so was tut, aber um Normalos, die Suizid begehen, kümemrt sich auch kein Mensch.
Also Detuschland ist offenbar völlig durchgeknallt
In disem Land haben Millionen Menschen ganz andere Problee und geraten in Depression, weil sie von ihrem Verdient nicht mal mehr die Stromrechnung zahlen können

Polymorphi
22.11.2009, 11:11
Aja. Ich sehe gerade das du mich hier zitiert hast.
Ich will da gerade nur mal feststellen, das sich in diesem Forum 90% mit Depressionen so gut auskennen, wie dann auch wahrscheinlich genauso viel Bundestrainer der Nationalelf sein könnten.
Ich als "ehemaliger"(falls es dich beruhigt) Betroffener, kann heute sagen, das ich die Ursachen nur erahnen und mir nicht sicher sein kann. Woher hier viele ihr Fachwissen haben ist mir ein Rätsel.
Ich könnte im Fall Enke hier Theorien aufstellen, die rein garnichts mit Fussball, Geld oder Prominenz zu tun haben. Aber da riskiert man wahrscheinlich am Ende noch eine Anziege von der Familie.
Ich bin mir zu 100% sicher das kein Arzt der Welt sowas heilen kann, sondern es an einem selber liegt.
Es gibt wirkungsvolle Medikamente die einem rundum glücklich machen, die ich aber nie brauchte. Ich habe die Zeit alle wunden heilen lassen.

Das Fachwissen wurde studiert und oft mit Schweiß und Tränen harrt erlernt bei Wissenschaftlern, die ihr Wissen in Fächern oder Schubladen geordnet haben. Die angehenden Fach-Wissenden bringen manchmal ganze Kommoden mit vielen Fächern zum Studium mit und ordnen das beigebrachte Wissen fein säuberlich in ihren Fächern ein. (Nichts gegen Ordnung, doch leider geschieht dies oft unkritisch oder voreilig). Im späteren Berufsalltag können sich die frischgebackenen Fach-Wissenden bei der Begleitung ihrer Klientel an ihrer Fächer-Kommode bedienen. Was würde passieren in einer Gesellschaft, wo der Begriff Fach-Wissen durch Fach-Denken ersetzt würde ? Da könnte gar ein ganzes Vertrauenssystem zusammenbrechen. Nicht auszudenken !

Deine Theorien könnten vielleicht der Bewässerung von alten vertrockneten Wissenschaftsfeldern dienlich sein, doch wer hat schon das passende Kleingeld, um mit einem Anzeigenhagel fertig zu werden ? Schade um eine derartig vertane Chance für die Gesellschaft. Ein Fach-Wissender benennt solch ein Pänomen wohl Humankapitalverschleuderung.
Fachwissende sind Wissende die Alles wissen ( oder wissen sollten ) über einen ihnen völlig fremden Menschen, der nicht mal selbst Alles über seine eigene Person zu wissen braucht, denn dafür gibt es ja die begutachtenden Fach-Wissenden, die Alles oder Vieles besser wissen. Deshalb schleudern sie ja ihre prall gefüllten Wissenschaftsbeutel oft genug gedankenlos in die Gesellschaft hinein und den zusammengebrochenen Menschen direkt an den Kopf. germane
_______________________
- Verurteile nicht einen Menschen bevor Du nicht 1000 Meilen in seinen Schuhen gelaufen bist - ( altes Indianersprichwort )

Polymorphi
22.11.2009, 12:12
sehe ich auch so. Das Theater was um Enke gemacht, ist für mich nicht mehr nachvollziehbar.
Es ist immer tragsich, wenn gerade ein jugner Mensch so was tut, aber um Normalos, die Suizid begehen, kümemrt sich auch kein Mensch.
Also Detuschland ist offenbar völlig durchgeknallt
In disem Land haben Millionen Menschen ganz andere Problee und geraten in Depression, weil sie von ihrem Verdient nicht mal mehr die Stromrechnung zahlen können

Kann man hier nicht einen Zusammenhang sehen zwischen einem Einzelfall und einem gesamtgesellschaftlichen Problem ? Aus dem Eingangsbeitrag ging das eindeutig hervor. Deshalb sind die Gespräche zu dieser Thematik sinnvoll.

Mir sind sowohl Personen bekannt, die sich wegen Depressionen oder unter Einnahme von Psychopharmaka vor den Zug geworfen haben, als auch Lokführer, die sich zusätzlich zu dem schweren Schock auch noch Vorwürfe anhören müssen, "wie sie jetzt wohl lebenslänglich mit der Schuld fertig werden können, einen Menschen getötet zu haben". Nicht der Selbstmörder trägt hier scheinbar die Schuld, sondern der Lokführer, weil er wohl bei 160kmh keine Vollbremsung gemacht hat. :rolleyes: Für die Menschen, die dann anschließend die Todeslok von den sterblichen Überresten reinigen müssen, ist dies auch gewiß kein Anblick, der leicht zu verarbeiten ist. Ist es nicht gedankenlos oder gar eine Zumutung, sich auf diese Weise aus dem Leben zu verabschieden und obendrein die Freunde und Angehörigen in tiefer Trauer zurückzulassen ? Ob die Selbstmörder durch andere Menschen zu ihrer Tat gedrängt wurden, sich haben drängen lassen oder sich selbst gedrängt haben, wird sich leider nicht immer klären lassen.

Bald wird man wieder vernehmen, daß Alle wieder zur Normalität zurückgekehrt sind,

--------------------------- THE SHOW MUST GO ON ----------------------------------

Was aber nicht der allgemeinen Realität entspricht, weil sich so manch einer noch lange mit den Gedanken plagen wird, ob es rechtens war, einem Menschen wegen seinem Leistungsversagen alles Mögliche an den Kopf zu werfen.

Polymorphi
22.11.2009, 13:05
Depressionen sind in diesem Zusammenhang eine sich immer weiter ausbreitende Volkskrankheit um die noch immer der Mantel des Schweigens gehüllt wird. Es ist Zeit die Dinge offen beim Namen zu nennen um Schlimmeres zu verhüten und denen welchen noch zu helfen ist die Hilfe zukommen zu lassen, die sie benötigen. Lassen Sie uns das tragische Ereignis dazu nutzen den bedeutsamen Werten wieder zur Geltung zu verhelfen. Haben Sie den Mut und widmen ihren Mitmenschen etwas mehr Aufmerksamkeit.[/B] Jeder ist grundsätzlich in der Lage eine wertvolle Hilfestellung in dieser Hinsicht zu leisten (siehe dazu unten die links zum Thema).

Mein Respekt (im Sinn von meine Anerkennung) gilt denen, welche sich der Hilfe derer verschrieben haben, die von allen anderen im Stich gelassen wurden. So wünsche ich der Frau des verstorbenen Robert Enke für sich und ihre Adoptivtochter die Kraft und das Durchhaltevermögen die tragischen Ereignisse zu verarbeiten und vor allem echte Hilfe auf diesem beschwerlichen Weg zu finden und von den Angeboten derer unterscheiden zu können, die möglicherweise nur zur eigenen Gewissensberuhigung oder um daraus materielle Vorteile zu ziehen nunmehr auf der Bildfläche erscheinen...



Der inflationär benutzte Begriff Depression scheint wohl auch schon zu einer Volkskrankheit geworden zu sein und manche Wissenschaftler sind gar der Meinung, daß eine Depression in Wirklichkeit nichts anderes als Wut sei. :rolleyes: Wäre die Wut aber eine verbreitete Volkskrankheit, dann könnte ja eine Depression keine ursächliche Krankheit mehr sein. Oder können nicht doch auch gleichzeitig Depressionen und Zorn nebeneinander vorhanden sein, oder aber ist vielleicht eine Depression gar nicht real existent? Der Begriff "Wut" würde wohl bald auch inflationär .........oohhh, immer dieser Mißbrauch ! Der könnte wiederum allerdings doch tatsächlich ganz real zu Depressionen führen. Was steht eigentlich, mal am Rande gefragt, in manchen Gutachten von Sportlern ? -

Wenn ein Mensch schmerzliche Erfahrungen erleidet, dann sollten wohl besser Worte wie Kummer, Betrübnis, Niedergeschlagenheit, Tiefe Trauer, Traurigkeit und schmerzliches Leid benutzt werden, sonst käme ein Schelm noch auf die Idee, einem trauernden Menschen am Grab bei der Beerdigung eine Wut zu unterstellen.
Dann hieße es wieder mal " die Wissenschaft hat schließlich gesagt...."

http://info.kopp-verlag.de/news/depressionen-der-wuetende-robert.html

?(

Vielleicht sind es keine Depressionen, sondern es grassiert die Toll - Wut ?

Polymorphi
01.12.2009, 00:13
Vielleicht hat dieser Appell der Eisenbahner und Lokführer eine Bedeutung für die Gesellschaft.
http://www.topnews.de/robert-enke-selbstmord-wird-von-der-gdl-kritisiert-380142

Jeder Selbstmord ist ein tragisches Ereignis und hinterläßt tiefe Wunden bei den Hinterbliebenen. Eine momentan scheinbar ausweglose Situation zu überwinden, das wäre Jedem zu wünschen, der von Depressionen und einem Drang zum Selbstmord gequält wird. Die Kurzschlußhandlung eines Selbstmörders beraubt ihn vielleicht eines großen GLÜCKS in seiner ZUKUNFT.

Excubitor
01.12.2009, 15:02
Der inflationär benutzte Begriff Depression scheint wohl auch schon zu einer Volkskrankheit geworden zu sein und manche Wissenschaftler sind gar der Meinung, daß eine Depression in Wirklichkeit nichts anderes als Wut sei. :rolleyes: Wäre die Wut aber eine verbreitete Volkskrankheit, dann könnte ja eine Depression keine ursächliche Krankheit mehr sein. Oder können nicht doch auch gleichzeitig Depressionen und Zorn nebeneinander vorhanden sein, oder aber ist vielleicht eine Depression gar nicht real existent? Der Begriff "Wut" würde wohl bald auch inflationär .........oohhh, immer dieser Mißbrauch ! Der könnte wiederum allerdings doch tatsächlich ganz real zu Depressionen führen. Was steht eigentlich, mal am Rande gefragt, in manchen Gutachten von Sportlern ? -

Wenn ein Mensch schmerzliche Erfahrungen erleidet, dann sollten wohl besser Worte wie Kummer, Betrübnis, Niedergeschlagenheit, Tiefe Trauer, Traurigkeit und schmerzliches Leid benutzt werden, sonst käme ein Schelm noch auf die Idee, einem trauernden Menschen am Grab bei der Beerdigung eine Wut zu unterstellen.
Dann hieße es wieder mal " die Wissenschaft hat schließlich gesagt...."

http://info.kopp-verlag.de/news/depressionen-der-wuetende-robert.html

?(
Vielleicht sind es keine Depressionen, sondern es grassiert die Toll - Wut ?

In dem Zusammenhang würde mich schon aus fachlichem Interesse etwas genauer interessieren welche Art von Wissenschaftlern das gewesen sein sollen, die Depression mit Wut gleichsetzen. Das hat weder etwas mit der herrschenden Auffassung zu dem Thema und meines Wissens auch nicht viel mit der gegenwärtigen wissenschaftlichen Einschätzung Depressiver Episoden zu tun. Da Depressive Episoden ein sehr vielgestaltiges Syndrom (gleichzeitiges Auftreten mehrerer Einzelsymptome) darstellen, bzw. aus solchen bestehen, wäre bestenfalls vorstellbar, dass es sich bei "Wut", oder besser aggressiven Verhaltensweisen um eines von vielen in Zusammenhang stehenden Symptomen in diesem Themenkreis handelt. Denkbar ist das beispielsweise bei denjenigen Depressionen in denen Antriebshemmung vorkommt, bei der die Betroffenen zwar etwas tun wollen, aber nicht können, da die Psychomotorik das nicht zulässt. Die daraus entstehende innere Zerrissenheit, Unruhe und Unzufriedenheit könnte durchaus im einen oder anderen Fall aggressiv machen. Außerdem kommt aus einer Vielzahl von Gründen bei Depressiven des öfteren gegen sich selbst gerichtete Aggression vor, woraus dann suizidale Konsequenzen erwachsen können. Doch bleibt es dabei, dass das bestenfalls ein Teilaspekt der sehr umfassenden Thematik ist und keinesfalls als alleiniger Grund für eine Depression gelten oder gar damit gleichgesetzt werden sollte.

P.S.: Nur als Verdeutlichung wie komplex und vielgestaltig das Thema ist sei angemerkt, dass es auch Depressionen gibt, bei denen die Betroffenen von den geschilderten, oft vorkommenden Symptomen wie Kummer, Betrübnis, Niedergeschlagenheit, tiefe Trauer, Traurigkeit und schmerzliches Leid kaum oder gar nichts spüren, sondern lediglich körperliche Veränderungen (ohne feststellbar körperlich organischen Grund) an sich registrieren wie z. B. schmerzende, schwere Beine, wohinter sich eine Depression verstecken kann. Solche sogenannte larvierte (versteckte) Depressionen werden sogar von Medizinern, also Fachleuten mal übersehen...

Excubitor
01.12.2009, 15:18
Vielleicht hat dieser Appell der Eisenbahner und Lokführer eine Bedeutung für die Gesellschaft.
http://www.topnews.de/robert-enke-selbstmord-wird-von-der-gdl-kritisiert-380142

Jeder Selbstmord ist ein tragisches Ereignis und hinterläßt tiefe Wunden bei den Hinterbliebenen. Eine momentan scheinbar ausweglose Situation zu überwinden, das wäre Jedem zu wünschen, der von Depressionen und einem Drang zum Selbstmord gequält wird. Die Kurzschlußhandlung eines Selbstmörders beraubt ihn vielleicht eines großen GLÜCKS in seiner ZUKUNFT.

Aus Gründen der Ausgewogenheit des Themas finde ich es gut, dass mit diesem Beitrag auch die nicht unerheblich mittelbar Geschädigten und ihre aus einem Suizid eines Schwerstdepressiven entstehenden Probleme erwähnt werden. Doch seitens der GDL einen Selbstmörder zu kritisieren, der in seiner Situation sicher anderes im Kopf hat als noch rational aus seiner Handlung erwachsende Probleme für andere zu eruieren geht etwas am Thema vorbei und zeigt auf Seiten der GLD mangelnde Kenntnis des Krankheitsbildes Depression oder mangelndes Verständnis für die Problematik davon Betroffener.

Polymorphi
02.12.2009, 01:17
Aus Gründen der Ausgewogenheit des Themas finde ich es gut, dass mit diesem Beitrag auch die nicht unerheblich mittelbar Geschädigten und ihre aus einem Suizid eines Schwerstdepressiven entstehenden Probleme erwähnt werden. Doch seitens der GDL einen Selbstmörder zu kritisieren, der in seiner Situation sicher anderes im Kopf hat als noch rational aus seiner Handlung erwachsende Probleme für andere zu eruieren geht etwas am Thema vorbei und zeigt auf Seiten der GLD mangelnde Kenntnis des Krankheitsbildes Depression oder mangelndes Verständnis für die Problematik davon Betroffener.

WIE GUT, daß Du diesen Punkt noch treffend erwähnt hast ! Mir war es auch aufgefallen und ich hätte dazu noch Stellung nehmen wollen. (wollte mich aber auch keiner kleinkarierten Wortklauberei hingeben). Zusammengefaßt läßt sich ein ungerechtfertigter Vorwurf in diesem einen Wort des von mir verlinktenten Artikels der GDL finden:
> Die GDL klagt an. < Ich halte diesen Begriff der GDL für falsch gewählt. Ein vorwurfsvolles Wort, sehr unpassend, welches im schlimmsten Fall wiederum bei den Hinterbliebenen zu unbegründeten ( zusätzlich zu den wahrscheinlich eh schon vorhandenen Schuldgefühlen ) Depressionen führen kann.
Die Gewerkschaft der Lokführer GDL möchte m.E. einen Appell an alle künftigen potentiellen Selbstmörder richten, einen anderen Weg ihrer Lebensbeendung zu wählen und an die Menschen zu denken, welche durch das Ereignis und den Anblick psychisch in Mitleidenschaft gezogen werden. Schlimmstenfalls führt solch ein Ereignis zur Berufsunfähigkeit bei Bahn- oder Polizeiangestellten. Soweit aus Sicht der Bahn/ GDL verständlich und m.E. auch berechtigt. Beeinflussen können wird die GDL diese Problematik auch in Zukunft wohl kaum.

Mangelndes Taktgefühl und Unkenntnis über den Leidendruck eines Selbstmordkandidaten und in diesem Fall die kalte blanke Sachlichkeit trifft man bedauerlicherweise nicht nur in derartigen Fällen bei der Bahn, sondern auch bei anderen Verantwortungs- und Entscheidungsträgern an.

Zitat der GDL :
" Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) klagt offen diejenigen Menschen an, die mit ihrer Entscheidung sich umzubringen, das Leben anderer Menschen negativ beeinflussen. " Wie soll diese Aussage zu verstehen sein ?
Frage: Ist es überhaupt möglich, potentielle Selbstmörder, die ja selbst noch nichts von dem eventuellen zukünftigen Ereignis wissen können, schon im Vorraus prophylaktisch anzuklagen ? ? ?

GG146
02.12.2009, 14:39
Mangelndes Taktgefühl und Unkenntnis über den Leidendruck eines Selbstmordkandidaten und in diesem Fall die kalte blanke Sachlichkeit trifft man bedauerlicherweise nicht nur in derartigen Fällen bei der Bahn, sondern auch bei anderen Verantwortungs- und Entscheidungsträgern an.

Zitat der GDL :
" Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) klagt offen diejenigen Menschen an, die mit ihrer Entscheidung sich umzubringen, das Leben anderer Menschen negativ beeinflussen. " Wie soll diese Aussage zu verstehen sein ?
Frage: Ist es überhaupt möglich, potentielle Selbstmörder, die ja selbst noch nichts von dem eventuellen zukünftigen Ereignis wissen können, schon im Vorraus prophylaktisch anzuklagen ? ? ?

Ich halte die öffentliche Anklage von Menschen in einem absoluten psychischen Ausnahmezustand auch für völlig verfehlt. Die Quatschköpfe sollten sich lieber um die Lokführer kümmern, ich bezweifele, dass hinsichtlich psychologischer Betreuung, Sonderurlaube usw. alles völlig o. k. ist.

Lobo
02.12.2009, 14:53
Man sieht, daß Du nicht mit Managern verkehrst.

"Klaus kannste dich noch an das Bordell vom letzten Mal erinnern?" :))

heide
03.12.2009, 08:30
Heute Morgen im Morgenmagazin:
Ein Versicherungsvertreter läuft mit dem Bild von Enke zu potentiellen Kunden, um Versicherungen zu verkaufen.
Gibt es denn keine Skrupel mehr?

GG146
04.12.2009, 10:11
Heute Morgen im Morgenmagazin:
Ein Versicherungsvertreter läuft mit dem Bild von Enke zu potentiellen Kunden, um Versicherungen zu verkaufen.
Gibt es denn keine Skrupel mehr?

Was denn für Versicherungen? Lebensversicherungen dürfen in Deutschland im Falle von Selbstmord gar nicht zahlen, das müssen sie von Gesetzes wegen im Versicherungsvertrag ausschließen.

heide
04.12.2009, 16:05
Was denn für Versicherungen? Lebensversicherungen dürfen in Deutschland im Falle von Selbstmord gar nicht zahlen, das müssen sie von Gesetzes wegen im Versicherungsvertrag ausschließen.

Ich habe keine Ahnung, welche Versicherungen erkaufen wollte.

GG146
04.12.2009, 17:46
Ich habe keine Ahnung, welche Versicherungen erkaufen wollte.

Hallo, ich habe Dir gerade zurückgemailt. Schreib mir bitte mal, mit welchem Programm Du PDF - Dateien aufmachst.

Freikorps
07.12.2009, 00:45
Hoeneß sagte dieser Tag in einem Sat1 Interview daß Deisler wohl genauso geendet hätte wie Enke, wenn ihn nicht der FC Bayern massiv unterstützt hätte und ihn komplett von jedem Leistungsdruck befreit hätte. Dies hätte dem Verein zwar sehr viel Geld gekostet, aber der Verein würde in solchen Fällen nicht aufs Geld schauen.
Wenn das so ist, dann Hut ab!

Polymorphi
24.12.2009, 22:59
In dem Zusammenhang würde mich schon aus fachlichem Interesse etwas genauer interessieren welche Art von Wissenschaftlern das gewesen sein sollen, die Depression mit Wut gleichsetzen. Das hat weder etwas mit der herrschenden Auffassung zu dem Thema und meines Wissens auch nicht viel mit der gegenwärtigen wissenschaftlichen Einschätzung Depressiver Episoden zu tun. Da Depressive Episoden ein sehr vielgestaltiges Syndrom (gleichzeitiges Auftreten mehrerer Einzelsymptome) darstellen, bzw. aus solchen bestehen, wäre bestenfalls vorstellbar, dass es sich bei "Wut", oder besser aggressiven Verhaltensweisen um eines von vielen in Zusammenhang stehenden Symptomen in diesem Themenkreis handelt. Denkbar ist das beispielsweise bei denjenigen Depressionen in denen Antriebshemmung vorkommt, bei der die Betroffenen zwar etwas tun wollen, aber nicht können, da die Psychomotorik das nicht zulässt. Die daraus entstehende innere Zerrissenheit, Unruhe und Unzufriedenheit könnte durchaus im einen oder anderen Fall aggressiv machen. Außerdem kommt aus einer Vielzahl von Gründen bei Depressiven des öfteren gegen sich selbst gerichtete Aggression vor, woraus dann suizidale Konsequenzen erwachsen können. Doch bleibt es dabei, dass das bestenfalls ein Teilaspekt der sehr umfassenden Thematik ist und keinesfalls als alleiniger Grund für eine Depression gelten oder gar damit gleichgesetzt werden sollte.

P.S.: Nur als Verdeutlichung wie komplex und vielgestaltig das Thema ist sei angemerkt, dass es auch Depressionen gibt, bei denen die Betroffenen von den geschilderten, oft vorkommenden Symptomen wie Kummer, Betrübnis, Niedergeschlagenheit, tiefe Trauer, Traurigkeit und schmerzliches Leid kaum oder gar nichts spüren, sondern lediglich körperliche Veränderungen (ohne feststellbar körperlich organischen Grund) an sich registrieren wie z. B. schmerzende, schwere Beine, wohinter sich eine Depression verstecken kann. Solche sogenannte larvierte (versteckte) Depressionen werden sogar von Medizinern, also Fachleuten mal übersehen...

Es würde mich auch interessieren, auf welcher wissenschaftlich bewiesenen oder beweisbaren Grundlage und aus welcher Richtung dies käme.
Mir ging es an diesem Punkt um das Phänomen: Vertauschen von Begriffen. Möge dies in Fachkreisen aus Oberflächlichkeit oder (was auch vorkommen soll) aus bewußter Gezieltheit herraus verwendet werden. Ich bezog mich zuvor auf den von mir angegebenen Link.
Zitat:
"Was uns zu der Frage bringt: Ist die >>Volkskrankheit Depression<< am Ende etwa eine >>Volkskrankheit Wut<<? Wundern würde es einen nicht. Denn wo ist denn die Wut in Deutschland? Sind wir nicht alle kleine Robert Enkes ? " Zitatende
siehe vorletzter Absatz hier:
http://info.kopp-verlag.de/news/depressionen-der-wuetende-robert.html

Hierauf kam es mir eigentlich an:
Zwischen Gereiztheit und Aggressivität besteht ebenso ein Unterschied wie zwischen Zorn und Wut. Daher hielte ich hier "Wut" für einen ungünstig gewählten Begriff.
Im Zorn vermag ein Mensch sich zu beherrschen.
Ein in Wut geratener Mensch kann schnell außer Kontrolle geraten.

Ein kollektives Wut-Syndrom ließe sich wohl eher in einem Stadion antreffen, als bei einem stillen, depressiv verstimmten Volk.

Polymorphi
24.12.2009, 23:17
Mißstände gibt es sicher. Foren wie dieses dienen unter anderem dazu, rauszubekommen, wer der Arzt ist, wer der Patient und welche Medizin hilft.

"welche Medizin hilft" ? Gilt das auch wenn es sich um Zoloft handelt ? :rolleyes:
Nein, ich glaube so war das sicher nicht gemeint.