frodo
14.11.2009, 11:59
Ein Versuch der Dummheit auf den Grund zu gehen:
Gerhard Pretting, der Standard Album: Der Versuch den Unverstand nicht zu ignorieren, zu ergründen was daran liegen mag, das ihm auch Bildung nichts anhaben mag. Eine Exkursion in die Welt der Dummheit in 10 Schritten.
1. Wer ist dumm?
2. der intelligente Dummkopf?
3. der Kampf gegen die Dummheit
4. die Epochen der Dummheit
5. der Siegeszug der Dummheit
6. der kluge Dumme
7. die unspektakuläre Dummheit
8. Dummheit als Kampfbegriff
9. Quae nocent docent (Was versehrt, lehrt)
10.die dumme Wissenschaft
Teil 1: Wer ist dumm? - Früher war alles ganz einfach. Da gab es den Dorftrottel. Der war dumm. Darüber herrschte Einigkeit. Ob er geistig zurückgeblieben war oder unter einem körperlichen Defekt litt, kümmerte niemanden. Und die Zeiten, da Kinder als hoffnungslose Fälle in die Sonderschule abgeschoben wurden, obwohl sie nicht begriffsstutzig waren, sondern nur schlecht hörten oder schlecht sahen, sind auch in unseren Breiten noch nicht so lange passe´. Die Verwandtschaft zwischen körperlichem und geistigem Defekt lebt in den Worten weiter. Man vergleiche nur die Ähnlichkeit zwischen dem engl. deaf (taub) und dem dt. doof. Robert Musil wies in einem Vortrag in Win am 11.03.1937 darauf hin, dass der österr. Dialektausdruck für schwerhörig - terisch - seine Wurzel in töricht hat. Lange Zeit also wurde ein Defekt am Kopf als Defekt im Kopf gedeutet. Als die großen Zeiten des Vermessens anbrachen, gab man sich mit dem Augenscheinlichen nicht mehr zufrieden. Nun wollte man ganz genau wissen, wer klug wer dumm ist. Groß war deshalb die Freude, als 1905 die beiden franz. Psychologen Binet u. Simon den Intelligenztest erfanden. Nun konne jedem Menschen sein IQ zu- und er selbst auf einer Skala eingeordnet werden. Leider gibt der Intelligenztest zwar über alles Mögliche Auskunft, sagt aber nichts über die Dummheit aus. Der sprichwörtliche zerstreute Prof - auf seinem Gebiet eine Koryphäe, aber unfähig sein alltägliches Leben zu organisieren - zeigt das Dilemma prototypisch auf. Einerseits ein Genie, andererseits ein Depp. Um diesen Widerspruch aufzulösen, wurden emotionale und soziale Intelligenz in die Diskussion eingeführt. Damit sollte es endlich gelingen, einen suaberen Trennstrich zwischen Klug- und Blödheit zu ziehen. Ein Unterfangen, das scheitern muss und das man selbst nur als dumm bezeichnen kann, wie van Boxsel in seine Enzyklopädie der Dummheit schreibt. Denn: Dummheit steht nicht im Gegensatz zu Intelligenz; Dummheit steht im Gegensatz zu Undummheit und Intelligenz im Gegensatz zu Unintelligenz. Zitat ENDE!
frodo: Puuh das war schon starker Tobak. Dabei ist das nur der erste Schritt von 10 um die Dummheit zu entlarven und ihr ein wahres Gesicht zu verleihen. Ist also Dummheit gar nicht so übel? Oder ist sie gar ein notwendiges Übel?
Gerhard Pretting, der Standard Album: Der Versuch den Unverstand nicht zu ignorieren, zu ergründen was daran liegen mag, das ihm auch Bildung nichts anhaben mag. Eine Exkursion in die Welt der Dummheit in 10 Schritten.
1. Wer ist dumm?
2. der intelligente Dummkopf?
3. der Kampf gegen die Dummheit
4. die Epochen der Dummheit
5. der Siegeszug der Dummheit
6. der kluge Dumme
7. die unspektakuläre Dummheit
8. Dummheit als Kampfbegriff
9. Quae nocent docent (Was versehrt, lehrt)
10.die dumme Wissenschaft
Teil 1: Wer ist dumm? - Früher war alles ganz einfach. Da gab es den Dorftrottel. Der war dumm. Darüber herrschte Einigkeit. Ob er geistig zurückgeblieben war oder unter einem körperlichen Defekt litt, kümmerte niemanden. Und die Zeiten, da Kinder als hoffnungslose Fälle in die Sonderschule abgeschoben wurden, obwohl sie nicht begriffsstutzig waren, sondern nur schlecht hörten oder schlecht sahen, sind auch in unseren Breiten noch nicht so lange passe´. Die Verwandtschaft zwischen körperlichem und geistigem Defekt lebt in den Worten weiter. Man vergleiche nur die Ähnlichkeit zwischen dem engl. deaf (taub) und dem dt. doof. Robert Musil wies in einem Vortrag in Win am 11.03.1937 darauf hin, dass der österr. Dialektausdruck für schwerhörig - terisch - seine Wurzel in töricht hat. Lange Zeit also wurde ein Defekt am Kopf als Defekt im Kopf gedeutet. Als die großen Zeiten des Vermessens anbrachen, gab man sich mit dem Augenscheinlichen nicht mehr zufrieden. Nun wollte man ganz genau wissen, wer klug wer dumm ist. Groß war deshalb die Freude, als 1905 die beiden franz. Psychologen Binet u. Simon den Intelligenztest erfanden. Nun konne jedem Menschen sein IQ zu- und er selbst auf einer Skala eingeordnet werden. Leider gibt der Intelligenztest zwar über alles Mögliche Auskunft, sagt aber nichts über die Dummheit aus. Der sprichwörtliche zerstreute Prof - auf seinem Gebiet eine Koryphäe, aber unfähig sein alltägliches Leben zu organisieren - zeigt das Dilemma prototypisch auf. Einerseits ein Genie, andererseits ein Depp. Um diesen Widerspruch aufzulösen, wurden emotionale und soziale Intelligenz in die Diskussion eingeführt. Damit sollte es endlich gelingen, einen suaberen Trennstrich zwischen Klug- und Blödheit zu ziehen. Ein Unterfangen, das scheitern muss und das man selbst nur als dumm bezeichnen kann, wie van Boxsel in seine Enzyklopädie der Dummheit schreibt. Denn: Dummheit steht nicht im Gegensatz zu Intelligenz; Dummheit steht im Gegensatz zu Undummheit und Intelligenz im Gegensatz zu Unintelligenz. Zitat ENDE!
frodo: Puuh das war schon starker Tobak. Dabei ist das nur der erste Schritt von 10 um die Dummheit zu entlarven und ihr ein wahres Gesicht zu verleihen. Ist also Dummheit gar nicht so übel? Oder ist sie gar ein notwendiges Übel?