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Vollständige Version anzeigen : Totenwache



frodo
10.11.2009, 20:29
Das Wort gar mit Scheu ausgesprochen und der Unvermeidlichkeit preisgegeben, kommt einem nicht leicht über die Lippen. Wachen, zur Vorsicht gemahnen und hüten ist Gefahr- und Verantwortungsvoll. Beides zu vereinen dünkt mir schwer verständlich und als Dienst an Freunde, Verwandte und liebgewordene Menschen eine Qual. Die Sinnhaftigkeit Erinnerungen vermischt mit Leid und Trauer gemeinsam zu tragen ist guter Brauch und Sitte. Ist er das? Soll doch die Totenwache ein bedenken, ein bitten und ein trauern in Gemeinschaft sein. Allzu oft entsteht der Eindruck der lästigen Verpflichtung und des Leierns hohler Phrasen und Lieder. Das eigentliche, die Hoffnung auf wiedersehen, Gnade finden und bestehen tritt in den Hintergrund. Dabei sollten wir ruhig trauern, beten und die Hoffnung nicht fahren lassen.

Lotos
10.11.2009, 21:03
Was hast du eigentlich für ein Problem? :D

carpe diem
10.11.2009, 21:04
Richtige Totenwache gibt es nicht mehr.
Früher wurden die Leute im Haus offen augebahrt und jeder konnte reingehen und beten.
Abends wurde dann die Totenwache gehalten und jeder konnte kommen.
Ich war noch nie bei einer Totenwache, es ist mir nicht wichtig.
Ich trauere im Herzen und in Liebe.
Bei Leuten heucheln bei denen es mir kein Bedürfnis ist, ist nicht meines.

heide
12.11.2009, 06:23
Das Wort gar mit Scheu ausgesprochen und der Unvermeidlichkeit preisgegeben, kommt einem nicht leicht über die Lippen. Wachen, zur Vorsicht gemahnen und hüten ist Gefahr- und Verantwortungsvoll. Beides zu vereinen dünkt mir schwer verständlich und als Dienst an Freunde, Verwandte und liebgewordene Menschen eine Qual. Die Sinnhaftigkeit Erinnerungen vermischt mit Leid und Trauer gemeinsam zu tragen ist guter Brauch und Sitte. Ist er das? Soll doch die Totenwache ein bedenken, ein bitten und ein trauern in Gemeinschaft sein. Allzu oft entsteht der Eindruck der lästigen Verpflichtung und des Leierns hohler Phrasen und Lieder. Das eigentliche, die Hoffnung auf wiedersehen, Gnade finden und bestehen tritt in den Hintergrund. Dabei sollten wir ruhig trauern, beten und die Hoffnung nicht fahren lassen.

Du sprichst es an. Der Tod kommt, wann immer auch, zu jedem Menschen.
Die Totenwache kenne ich nicht mehr. Recht gebe ich Dir, wenn ein Pfarrer in der Totenpredigt viel Worte sagt, aber im Grunde genommen nichts sagt.
Vielleicht kommt ein wenig Trost bei den Trauernden an.
M.E. muss ein Trauender selbst viel Trauerarbeit ableisten, um dann irgendwann, wieder ins Leben zurück zu kommen.
Mit dem Tod der Enkeltochter kam meine Mutter nicht zurecht. 5 Jahre nach dem Tod der Enkelin folgte meine Mutter. Sie starb zwar an Krebs, hatte aber schon vorher mit dem Leben abgeschlossen.

Mütterchen
12.11.2009, 06:31
Richtige Totenwache gibt es nicht mehr.
Früher wurden die Leute im Haus offen augebahrt und jeder konnte reingehen und beten.
Abends wurde dann die Totenwache gehalten und jeder konnte kommen.
Ich war noch nie bei einer Totenwache, es ist mir nicht wichtig.
Ich trauere im Herzen und in Liebe.
Bei Leuten heucheln bei denen es mir kein Bedürfnis ist, ist nicht meines.

Doch, die gibt es.
Man darf auch weiterhin Totenwache halten. Nach rechtlichen Bestimmungen muss der Tote spätestens 36 Stunden, nachdem der Totenschein ausgestellt wurde, von Bestatter abgeholt worden sein.

Mütterchen
12.11.2009, 06:48
Das Wort gar mit Scheu ausgesprochen und der Unvermeidlichkeit preisgegeben, kommt einem nicht leicht über die Lippen. Wachen, zur Vorsicht gemahnen und hüten ist Gefahr- und Verantwortungsvoll. Beides zu vereinen dünkt mir schwer verständlich und als Dienst an Freunde, Verwandte und liebgewordene Menschen eine Qual. Die Sinnhaftigkeit Erinnerungen vermischt mit Leid und Trauer gemeinsam zu tragen ist guter Brauch und Sitte. Ist er das? Soll doch die Totenwache ein bedenken, ein bitten und ein trauern in Gemeinschaft sein. Allzu oft entsteht der Eindruck der lästigen Verpflichtung und des Leierns hohler Phrasen und Lieder. Das eigentliche, die Hoffnung auf wiedersehen, Gnade finden und bestehen tritt in den Hintergrund. Dabei sollten wir ruhig trauern, beten und die Hoffnung nicht fahren lassen.

Lieber Frodo,zum Glück wurde ich noch nicht so oft mit dem Tod konfrontiert. Die Begegnung ist allerdings unausweichlich.
Ich möchte mal zwei Beispiele aus meinem Erleben darstellen.
Meine Großmutter hatte Glück, sie starb nachts im Schlaf. Meine Eltern fanden sie, als sie, wie jeden Morgen, nach ihr sehen wollten. Ich war damals gerade unterwegs. Als ich zuhause ankam, da war sie schon eingesargt und abgeholt worden. Das Bett, in dem sie gelegen hatte und in dem sie gestorben war, war noch warm...
Es hat mir nicht viel geholfen, den verschlossenen Sarg zu betrachten.

Meine Großtante wollte auf ausdrücklichen Wunsch zuhause aufgebahrt werden. Und das ist auch weiterhin möglich.
Die Familie hat ihren letzten Wunsch respektiert und entsprechend gehandelt. Es ist eigentlich ganz einfach.
Man muss nicht zum Telefon stürzen, damit der Arzt kommt und einen Totenschein ausstellt. Nach gesetzlichen Vorgaben soll der Arzt unverzüglich angerufen werden, wenn der Tod festgestellt worden ist.
Nach Ausstellung des Totenscheins bleiben weitere 36 Stunden, die der Tote zuhause verbleiben darf.
Für mich war diese Art, sich zu verabschieden, nicht weniger schmerzhaft, aber es hat geholfen, den Tod zu realisieren. und wirklich Abschied zu nehmen. Und mir erschien es sehr viel würdevoller.
Für mich steht fest,wenn einer meiner Angehörigen stirbt - einen natürlichen Tod voruasgestzt - dann werde ichauf alle Fälle diese Art der Totenwache wählen.