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Vollständige Version anzeigen : Chinesen bauen polnische Autobahn



Candymaker
10.11.2009, 14:34
http://www.sxcm.net/pd/photo/images/attachement/jpg/site2/20090922/000c769fdddf0c22757315.jpg



6. November 2009

Ein 50-km-langer Abschnitt der A 2 westlich von Warschau wird von der China Overseas Engineering Group Co. Ltd gebaut.

Die Chinesen gaben mit Abstand das billigste Angebot ab. 1,3 Mrd. Zloty soll nun der Bau diese Autobahn-Teilstücks kosten. Die Chinesen waren damit ungefähr 700 Mio. Zloty preisgünstiger als der nächst niedrige Anbieter, ein Firmenkonsortium aus Mazedonien.

Die polnische Regierung hatte ursprünglich mit 2,9 Mrd. Zloty für die 50-km-lange Autobahntrasse gerechnet. Die Auftragsvergabe an die Chinese Overseas Engineering war daher von Protesten der Mitbewerber begleitet, die von einem Dumping-Angebot der Chinesen sprachen. Dennoch wurden die Verträge im September unterzeichnet und geht man in Warschauer Regierungskreisen davon aus, dass die Chinesen gründlich und vertragsgemäss arbeiten werden, da die polnische Autobahn von ihnen möglicherweise auch als Referenzprojekt in Europa eingesetzt wird. Die Chines Oberseas Engineering hatte sich auch beim Bau eines Teilstücks der Warschauer Metro an der Ausschreibung beteiligt, unterlag dabei aber einem Konsortium unter italienischer Führung.

http://www.infoseite-polen.de/newslog/?p=2043

Paul Felz
10.11.2009, 14:41
Wenn die mit eigenen Arbeitern kommen, kein Problem.

Kennt Polen keine beschränkten Ausschreibungen oder wenigstens etwas VOB-artiges?

Commodus
10.11.2009, 15:20
Ein Irrsinn!!

Polen leidet doch sicherlich auch an Arbeitslosigkeit, oder hab ich da eine andere Entwicklung verpasst?

Auch wenn polnische Strassenbaufirmen teurer wären als chinesiche, das Geld käme den polnischen Arbeitnehmern zugute. Die wiederum geben es im Binnenmarkt aus welches wiederum Steuereinnahmen für den Staat generiert.

Wie sehen es die polacos ?

borisbaran
10.11.2009, 15:21
Die Helme sehen schwul aus. Sonst, wenn ordentliche Arbeit abgeliefert wird...

Sterntaler
10.11.2009, 15:52
das die Polen das nicht können ist klar.

Candymaker
10.11.2009, 16:02
Ein Irrsinn!!

Polen leidet doch sicherlich auch an Arbeitslosigkeit, oder hab ich da eine andere Entwicklung verpasst?

Auch wenn polnische Strassenbaufirmen teurer wären als chinesiche, das Geld käme den polnischen Arbeitnehmern zugute. Die wiederum geben es im Binnenmarkt aus welches wiederum Steuereinnahmen für den Staat generiert.

Wie sehen es die polacos ?

Ich finde das Ganze ein wenig bedenklich. Jetzt geht das chinesische Dumping auch schon beim Autobahnbau los. Das Problem ist nur, dass die polnischen Autobahnen innerhalb weniger Jahre fertig sein müssen (EM2012). Woher plötzlich diese Masse an Arbeitern und Maschinen nehmen, wenn alle Polen in England sitzen? Polen ist seit Jahren eine einzige große Baustelle, was dazu geführt hat, dass physische Arbeit inzwischen besser bezahlt wird, als geistige. Ansonsten bauen die Österreicher ja auch schon mit, nur die sind scheinbar deutlich teurer als die Chinesen. Und auch die haben Kapazitätsprobleme.

Commodus
10.11.2009, 16:07
Ich finde das Ganze ein wenig bedenklich. Jetzt geht das chinesische Dumping auch schon beim Autobahnbau los. Das Problem ist nur, dass die polnischen Autobahnen innerhalb weniger Jahre fertig sein müssen (EM2012). Woher plötzlich diese Masse an Arbeitern und Maschinen nehmen, wenn alle Polen in England sitzen? Polen ist seit Jahren eine einzige große Baustelle, was dazu geführt hat, dass physische Arbeit inzwischen besser bezahlt wird, als geistige. Ansonsten bauen die Österreicher ja auch schon mit, nur die sind scheinbar deutlich teurer als die Chinesen.



Dann sollten die Regierenden mal ihre Politik bedenken. Schließlich bekommt Polen jetzt mächtig viel Subventionsgelder aus Brüssel. (Anstatt sinnloses und unbedeutendes Säbelrassen)

Querulantin
11.11.2009, 00:09
Titel: "Chinesen bauen polnische Autobahn"


Hallo Zusammen,

das ist der freie Markt, der von Sklaverei nicht weit entfernt sein kann. Ich möchte nicht wissen, was die Chinesen für einen Stundenlohn bekommen, aber ich tippe mal so auf 5,-€ am Tag und Kost sowie überdachte Liege umsonst.;(

Da sollten sich unsere Ungelernten kurz die Augen reiben, wo die Reise des freien Marktes für sie hingehen kann.

Ich möchte aber nicht wissen, welchen Qualitätsanspruch diese Autobahn erfüllen wird.:eek:

Liebe Grüße
Querulant

steffel
11.11.2009, 00:42
Hallo Zusammen,

das ist der freie Markt, der von Sklaverei nicht weit entfernt sein kann. Ich möchte nicht wissen, was die Chinesen für einen Stundenlohn bekommen, aber ich tippe mal so auf 5,-€ am Tag und Kost sowie überdachte Liege umsonst.;(

Da sollten sich unsere Ungelernten kurz die Augen reiben, wo die Reise des freien Marktes für sie hingehen kann.

Ich möchte aber nicht wissen, welchen Qualitätsanspruch diese Autobahn erfüllen wird.:eek:

Liebe Grüße
Querulant

@Querulant:
Das finde ich auch krass mit dem weltweiten Lohndumping, das vor ca. 20 Jahren begonnen hat; eigentlich müssten wir dann auch fallende Preise haben, was aber bis auf paar Ausnahmen (Computer, Telefonkosten, Fernseher) nicht der Fall ist. Ich kann mich daran erinnern, dass ich in den 80er Jahren in einer Fabrik als Aushilfe 14 DM pro Stunde bekommen habe, das wären heutzutage mindestens 14€; zum Vergleich: Heutzutage bekommen bei Märklin die Arbeiter 8€ die Stunde in Deutschland, in Ungarn 2€ die Stunde, in China noch weniger! Ich brauche nicht zu erwähnen, dass für die Firmenleitung die 8€ schon zu hoch sind und Verlagerungen in Erwägung gezogen werden.

Die chinesichen Arbeiter werden wahrscheinlich so 2€ pro Stunde bekommen, (das sind dann 2€ mal 8 Stunden mal 21 Tage = 336 € pro Monat) bei kostenloser Massenunterkunft und Essensverpflegung. Für die Chinesen bestimmt akzeptabel.

Geronimo
11.11.2009, 01:11
@Querulant:
Das finde ich auch krass mit dem weltweiten Lohndumping, das vor ca. 20 Jahren begonnen hat; eigentlich müssten wir dann auch fallende Preise haben, was aber bis auf paar Ausnahmen (Computer, Telefonkosten, Fernseher) nicht der Fall ist. Ich kann mich daran erinnern, dass ich in den 80er Jahren in einer Fabrik als Aushilfe 14 DM pro Stunde bekommen habe, das wären heutzutage mindestens 14€; zum Vergleich: Heutzutage bekommen bei Märklin die Arbeiter 8€ die Stunde in Deutschland, in Ungarn 2€ die Stunde, in China noch weniger! Ich brauche nicht zu erwähnen, dass für die Firmenleitung die 8€ schon zu hoch sind und Verlagerungen in Erwägung gezogen werden.

Die chinesichen Arbeiter werden wahrscheinlich so 2€ pro Stunde bekommen, (das sind dann 2€ mal 8 Stunden mal 21 Tage = 336 € pro Monat) bei kostenloser Massenunterkunft und Essensverpflegung. Für die Chinesen bestimmt akzeptabel.

Äh....Märklin ist in Insolvenz. Leider. Was für ein Juwel war das einmal. Ich habe da in den späten 1980er Jahren die Lackschlammentsorgung- und Aufbereitung für meine damalige Firma initiiert. Was war das für ein Vorzeigeunternehmen! Und jetzt? Die Welt, wie wir sie kannten, gibt es nicht mehr.