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Vollständige Version anzeigen : Friedrich Schiller hat Geburtstag



Mütterchen
10.11.2009, 08:05
Heute vor 250 Jahren wurde er geboren.
Was für ein Glück für Deutschland und die ganze Welt.:)
Das erste, was ich von ihm gelesen habe, war die Ballade DER HANDSCHUH.
Die kennt wahrscheinlich jeder von euch.
Ich war damal glaube ich, 10 Jahre alt und mich hat die Dramatik und die Spannung des Gedichtes unglaublich beeindruckt.
Es ist auch heute noch eines meiner Lieblingsgedichte.
Das Gedicht habe ich auch meinen Jungs beigebracht, sobald sie alt genug dafür waren. Und wie ich waren auch sie so richtig angetan von der Tapferkeit und dem Stolz des Helden.


Komischerweise kann ich mich an kein einziges Gedicht erinnern, das ich in der Schuler gelernt habe. Auch nicht an ein Theaterstück...
In der Generation meines Vaters war DAS LIED VON DER GLOCKE sozusagen Pflichtkür.

Wann und wo habt ihr denn das erste Mal etwas von Schiller gelesen? Und was gefällt euch am besten?


P.S.: Ich stelle das Gedicht doch mal ein.

Der Handschuh

Vor seinem Löwengarten,
Das Kampfspiel zu erwarten,
Saß König Franz,
Und um ihn die Großen der Krone,
Und rings auf hohem Balkone
Die Damen in schönem Kranz.

Und wie er winkt mit dem Finger,
Auf tut sich der weite Zwinger,
Und hinein mit bedächtigem Schritt
Ein Löwe tritt,
Und sieht sich stumm
Rings um,
Mit langem Gähnen,
Und schüttelt die Mähnen,
Und streckt die Glieder,
Und legt sich nieder.

Und der König winkt wieder,
Da öffnet sich behend
Ein zweites Tor,
Daraus rennt
Mit wildem Sprunge
Ein Tiger hervor,
Wie der den Löwen erschaut,
Brüllt er laut,
Schlägt mit dem Schweif
Einen furchtbaren Reif,
Und recket die Zunge,
Und im Kreise scheu
Umgeht er den Leu
Grimmig schnurrend;
Drauf streckt er sich murrend
Zur Seite nieder.

Und der König winkt wieder,
Da speit das doppelt geöffnete Haus
Zwei Leoparden auf einmal aus,
Die stürzen mit mutiger Kampfbegier
Auf das Tigertier,
Das packt sie mit seinen grimmigen Tatzen,
Und der Leu mit Gebrüll
Richtet sich auf, da wird's still,
Und herum im Kreis,
Von Mordsucht heiß,
Lagern die gräulichen Katzen.

Da fällt von des Altans Rand
Ein Handschuh von schöner Hand
Zwischen den Tiger und den Leu'n
Mitten hinein.

Und zu Ritter Delorges spottenderweis
Wendet sich Fräulein Kunigund:
»Herr Ritter, ist Eure Liebe so heiß,
Wie Ihr mir's schwört zu jeder Stund,
Ei, so hebt mir den Handschuh auf.«

Und der Ritter in schnellem Lauf
Steigt hinab in den furchtbarn Zwinger
Mit festem Schritte,
Und aus der Ungeheuer Mitte
Nimmt er den Handschuh mit keckem Finger.

Und mit Erstaunen und mit Grauen
Sehen's die Ritter und Edelfrauen,
Und gelassen bringt er den Handschuh zurück.
Da schallt ihm sein Lob aus jedem Munde,
Aber mit zärtlichem Liebesblick -
Er verheißt ihm sein nahes Glück -
Empfängt ihn Fräulein Kunigunde.
Und er wirft ihr den Handschuh ins Gesicht:
»Den Dank, Dame, begehr ich nicht«,
Und verlässt sie zur selben Stunde.

jak_22
10.11.2009, 09:01
Herzlichen Glückwunsch, Fritz!

Das Mädchen aus der Fremde

In einem Tal bei armen Hirten
Erschien mit jedem jungen Jahr,
Sobald die ersten Lerchen schwirrten,
Ein Mädchen, schön und wunderbar.

Sie war nicht in dem Tal geboren,
Man wußte nicht, woher sie kam,
Doch schnell war ihre Spur verloren,
Sobald das Mädchen Abschied nahm.

Beseligend war ihre Nähe
Und alle Herzen wurden weit;
Doch eine Würde, eine Höhe
Entfernte die Vertraulichkeit.

Sie brachte Blumen mit und Früchte,
Gereift auf einer andern Flur,
In einem andern Sonnenlichte,
In einer glücklichern Natur,

Und teilte jedem eine Gabe,
Dem Früchte, jenem Blumen aus;
Der Jüngling und der Greis am Stabe,
Ein jeder ging beschenkt nach Haus.

Willkommen waren alle Gäste,
Doch nahte sich ein liebend Paar,
Dem reichte sie der Gaben beste,
Der Blumen allerschönste dar.

Lobo
10.11.2009, 09:39
Alles Gute dem alten Fritzl.



Der Magenschaß - Friedrich Schiller

Dieses war ein Magenschaß,
welcher den Weg zum Arsch vergaß
und aus diesem Grunde,
kam er aus dem Munde.

jak_22
10.11.2009, 09:43
Alles Gute dem alten Fritzl.



Der Magenschaß - Friedrich Schiller

Dieses war ein Magenschaß,
welcher den Weg zum Arsch vergaß
und aus diesem Grunde,
kam er aus dem Munde.

Das ist von Schiller???? :eek:

Lobo
10.11.2009, 09:55
Das ist von Schiller???? :eek:

Würde ich je lügen? ;)

jak_22
10.11.2009, 09:57
Würde ich je lügen? ;)

Nimmer net.

carpe diem
10.11.2009, 10:54
Ich habe mir heute Nacht im Fernsehen Kabale und Liebe angesehen es war einfach wunderbar.

Zeljko
10.11.2009, 11:15
Bitte die Glocke nicht posten.

elas
10.11.2009, 12:11
Bitte die Glocke nicht posten.

Doch:


Loch in die Erde
Bronce drinn
fertig ist die Glocke
Bimm Bimm Bimm..

Mütterchen
10.11.2009, 12:20
Herzlichen Glückwunsch, Fritz!
....


Hm - ist das jetzt dein Lieblingsgedicht? Das einzige, das du kennst, das erste, das du erlernt hast? Oder findest du es einfach nur ... schön? :)

jak_22
10.11.2009, 12:35
Hm - ist das jetzt dein Lieblingsgedicht? Das einzige, das du kennst, das erste, das du erlernt hast? Oder findest du es einfach nur ... schön? :)

Ganz ehrlich: Deinen Strang gesehen, Schiller gratuliert, Gedicht gegoogelt,
und das schönste auf die Schnelle rausgesucht. Schiller und Goethe war bei
meinen Deutschlehrern nie en vogue, Brecht und Grass beherrschten die
Szenerie. Den Faust las ich auf eigene Faust. :]

Lobo
10.11.2009, 12:38
Ganz ehrlich: Deinen Strang gesehen, Schiller gratuliert, Gedicht gegoogelt,
und das schönste auf die Schnelle rausgesucht. Schiller und Goethe war bei
meinen Deutschlehrern nie en vogue, Brecht und Grass beherrschten die
Szenerie. Den Faust las ich auf eigene Faust. :]

......bei uns war es Mann und Kleist. ;(

FranzKonz
10.11.2009, 12:47
Ganz ehrlich: Deinen Strang gesehen, Schiller gratuliert, Gedicht gegoogelt,
und das schönste auf die Schnelle rausgesucht. Schiller und Goethe war bei
meinen Deutschlehrern nie en vogue, Brecht und Grass beherrschten die
Szenerie. Den Faust las ich auf eigene Faust. :]

:lach: Als ich den Faust (auf eigene Faust) las, fand ich heraus, daß mein Vater offensichtlich schwer darunter zu leiden hatte. So mancher Satz kam mir sehr bekannt. vor. :D

FranzKonz
10.11.2009, 12:50
Heute vor 250 Jahren wurde er geboren.
Was für ein Glück für Deutschland und die ganze Welt.:)
Das erste, was ich von ihm gelesen habe, war die Ballade DER HANDSCHUH.

Der Ritter Delorges muß einer meiner Vorfahren gewesen sein, und Damen vom Typus Kunigunde kenne ich auch. :]

Mein erstes Schillererlebnis war die Bürgschaft.

Mütterchen
10.11.2009, 12:53
Ganz ehrlich: Deinen Strang gesehen, Schiller gratuliert, Gedicht gegoogelt,
und das schönste auf die Schnelle rausgesucht. Schiller und Goethe war bei
meinen Deutschlehrern nie en vogue, Brecht und Grass beherrschten die
Szenerie. Den Faust las ich auf eigene Faust. :]

:)) :))

Das ist ja eine goldige Antwort.
Aber auch interessant - ich kann mich, wie ich geschrieben habe, auch überhaupt nicht daran erinnern, in der Schule von Schiller was gehört und/oder gelesen zu haben. Im Deutschunterricht gab es mal einen Überblick über die einzelnen Epochen und ihre bedeutendsten Vertreter. Da wurde er natürlich erwähnt.
Aber ansonsten, ähnlich wie bei dir, auch hauptsächlich moderne Autoren.

jak_22
10.11.2009, 12:54
:lach: Als ich den Faust (auf eigene Faust) las, fand ich heraus, daß mein Vater offensichtlich schwer darunter zu leiden hatte. So mancher Satz kam mir sehr bekannt. vor. :D

Eher:


"Heinrich! Mir graut's vor dir."

Oder:


"Mit Frauen soll man sich nie unterstehn zu scherzen."

Oder gar:


"O wär ich nie geboren!"

:D

Mütterchen
10.11.2009, 12:59
Der Ritter Delorges muß einer meiner Vorfahren gewesen sein, und Damen vom Typus Kunigunde kenne ich auch. :]

Mein erstes Schillererlebnis war die Bürgschaft.

Was denn, Franz Konz, bist du auch so tapfer, kühn, mutig, stolz?:inlove:

Die Bürgschaft finde ich auch wirklich ...klasse.
Oder: der Taucher...

Ich bin mir sicher, so etwas hätte mir auch im Teenager-Alter richtig gut gefallen, irgendwie habe ich den Deutschunterricht immer so bleiernd langweilig erlebt.

FranzKonz
10.11.2009, 13:03
Eher: ...
:D

Nein.

Denn, was man schwarz auf weiß besitzt, kann man getrost nach Hause tragen.

Was Du ererbst von Deinen Vätern, erwirb es, um es zu besitzen.

Brutus
10.11.2009, 13:06
Aus Don Carlos (10. Auftritt):

Marquis Posa
Sire! Jüngst kam ich an von Flandern und Brabant. -
So viele reiche, blühende Provinzen!
Ein kräftiges, ein großes Volk - und auch
Ein gutes Volk - und Vater dieses Volkes,
Das, dacht' ich, das muß göttlich sein! - Da stieß
Ich auf verbrannte menschliche Gebeine -

König Philipp
(...) Sehet
In meinem Spanien Euch um. Hier blüht
Des Bürgers Glück in nie bewölktem Frieden;
Und diese Ruhe gönn' ich den Flamändern.

Marquis Posa
Die Ruhe eines Kirchhofs! Und Sie hoffen,
Zu endigen, was Sie begannen? hoffen,
Der Christenheit gezeitigte Verwandlung,
Den allgemeinen Frühling aufzuhalten,
Der die Gestalt der Welt verjüngt? Sie wollen -
Allein in ganz Europa - sich dem Rade
Des Weltverhängnisses, das unaufhaltsam
In vollem Laufe rollt, entgegenwerfen?
Mit Menscharm in seine Speichen fallen?
Sie werden nicht! Schon flohen Tausende
Aus Ihren Ländern froh und arm. (...)

Sie wollen pflanzen für die Ewigkeit,
Und säen Tod? Ein so erzwungnes Werk
Wird seines Schöpfers Geist nicht überdauern. (...)

Gehn Sie Europens Königen voran.
Ein Federzug von dieser Hand, und neu
Erschaffen wird die Erde. Geben Sie
Gedankenfreiheit.

FranzKonz
10.11.2009, 13:09
Was denn, Franz Konz, bist du auch so tapfer, kühn, mutig, stolz?:inlove:
Selbstverständlich. Ich bin ein Mann.

Der entscheidende Punkt ist allerdings nicht, daß er den Handschuh geholt hat, sondern das, was er damit anfing. :D


Die Bürgschaft finde ich auch wirklich ...klasse.
Oder: der Taucher...
Schiller ist insgesamt Spitze. Ich hatte noch nichts von ihm in der Hand, wovon ich nicht profitiert hätte.

Ich bin mir sicher, so etwas hätte mir auch im Teenager-Alter richtig gut gefallen, irgendwie habe ich den Deutschunterricht immer so bleiernd langweilig erlebt.
Das liegt überwiegend an doofen Deutschlehrern. In der Abiturklasse war Böll Pflicht. Unser Lehrer bildete eine Ausnahme und ließ uns nicht lesen und analysieren, sondern führte uns mit einem Film in die Materie ein.

Die Älteren unter uns kennen vielleicht noch den Film "Dr. Murkes gesammeltes Schweigen" mit Dieter Hildebrandt in der Hauptrolle.

http://www.amazon.de/Doktor-Murkes-gesammeltes-Schweigen-Hildebrandt/

Damit hatte er uns angefixt und unsere Neugier geweckt.

Mütterchen
10.11.2009, 13:27
Selbstverständlich. Ich bin ein Mann.
Es gibt aber solche und solche, habe ich inzwischen den Verdacht....


Der entscheidende Punkt ist allerdings nicht, daß er den Handschuh geholt hat, sondern das, was er damit anfing. :D

Natürlich. Er war mutig, und er war stolz. Das hat mich ja schon als 10-Jährige so beeindruckt. Wie er diese Herausforderung angenommen und der Dame anschließend gezeigt hat, was er von ihr hält. Ein toller Mann!



...
Das liegt überwiegend an doofen Deutschlehrern. In der Abiturklasse war Böll Pflicht. Unser Lehrer bildete eine Ausnahme und ließ uns nicht lesen und analysieren, sondern führte uns mit einem Film in die Materie ein.

Die Älteren unter uns kennen vielleicht noch den Film "Dr. Murkes gesammeltes Schweigen" mit Dieter Hildebrandt in der Hauptrolle.



Da ich nicht zu den Älteren gehöre, kenne ich den Film nicht. ;)
Aber ich kenne die Geschichte. Mir persönlich hat sie nicht so gefallen.

FranzKonz
10.11.2009, 13:36
Es gibt aber solche und solche, habe ich inzwischen den Verdacht....
Leider gibt es mehr solche als solche. ;)

Da ich nicht zu den Älteren gehöre, kenne ich den Film nicht. ;)
Aber ich kenne die Geschichte. Mir persönlich hat sie nicht so gefallen.
Die Geschichte liest sich ein wenig zäh. Der Film gibt ihr Struktur. Wenn Du anschließend die Geschichte noch einmal liest und die Gesichter vor Augen hast, wirst Du sie sicherlich neu bewerten.

Gryphus
10.11.2009, 13:48
Das Erste was ich von Schiller las war ein Sammelband den ich von einem Freund in Brandenburg geschenkt bekommen habe (DDR Auflage), enthält viele Gedichte und Werke wie "Die Räuber" oder "Kabale und Liebe". Besonders gut gefiel mir Schillers Kassandra, nicht wegen der sprachlichen Ästhetik, sondern wegen dem Inhalt:

Kassandra

Freude war in Trojas Hallen,
Eh die hohe Feste fiel;
Jubelhymnen hört man schallen
In der Saiten goldnes Spiel;
Alle Hände ruhen müde
Von dem thränenvollen Streit,
Weil der herrliche Pelide
Priams schöne Tochter freit.

Und geschmückt mit Lorberreisern,
Festlich wallet Schaar auf Schaar
Nach der Götter heil'gen Häusern,
Zu des Thymbriers Altar.
Dumpf erbrausend durch die Gassen
Wälzt sich die bacchant'sche Lust,
Und in ihrem Schmerz verlassen
War nur eine traur'ge Brust.

Freudlos in der Freude Fülle,
Ungesellig und allein,
Wandelte Kassandra stille
In Apollos Lorbeerhain.
In des Waldes tiefste Gründe
Flüchtete die Seherin,
Und sie warf die Priesterbinde
Zu der Erde zürnend hin:

Alles ist der Freude offen,
Alle Herzen sind beglückt,
Und die alten Eltern hoffen,
Und die Schwester steht geschmückt.
Ich allein muß einsam trauern,
Denn mich flieht der süße Wahn,
Und geflügelt diesen Mauern
Seh' ich das Verderben an.

Eine Fackel seh' ich glühen,
Aber nicht in Hymens Hand;
Nach den Wolken seh' ich ziehen,
Aber nicht wie Opferbrand.
Feste seh' ich froh bereiten,
Doch im ahnungsvollen Geist
Hör' ich schon des Gottes Schreiten,
Der sie jammervoll zerreißt.

Und sie schelten meine Klagen,
Und sie höhnen meinen Schmerz.
Einsam in die Wüste tragen
Muß ich mein gequältes Herz,
Von den Glücklichen gemieden
Und den Fröhlichen ein Spott!
Schweres hast du mir beschieden,
Pythischer, du arger Gott!

Dein Orakel zu verkünden,
Warum warfest du mich hin
In die Stadt der ewig Blinden
Mit dem aufgeschloßnen Sinn?
Warum gabst du mir zu sehen,
Was ich doch nicht wenden kann?
Das Verhängte muß geschehen,
Das Gefürchtete muß nahn.

Frommt's, den Schleier aufzuheben,
Wo das nahe Schreckniß droht?
Nur der Irrthum ist das Leben,
Und das Wissen ist der Tod.
Nimm, o nimm die traur'ge Klarheit,
Mir vom Aug den blut'gen Schein!
Schrecklich ist es, deiner Wahrheit
Sterbliches Gefäß zu sein.

Meine Blindheit gib mir wieder
Und den fröhlich dunklen Sinn!
Nimmer sang ich freud'ge Lieder,
Seit ich deine Stimme bin.
Zukunft hast du mir gegeben,
Doch du nahmst den Augenblick,
Nahmst der Stunde fröhlich Leben -
Nimm dein falsch Geschenk zurück!

Nimmer mit dem Schmuck der Bräute,
Kränzt' ich mir das duft'ge Haar,
Seit ich deinem Dienst mich weihte
An dem traurigen Altar.
Meine Jugend war nur Weinen,
Und ich kannte nur den Schmerz,
Jede herbe Noth der Meinen
Schlug an mein empfindend Herz.

Fröhlich seh' ich die Gespielen,
Alles um mich lebt und liebt
In der Jugend Lustgefühlen,
Mir nur ist das Herz getrübt.
Mir erscheint der Lenz vergebens,
Der die Erde festlich schmückt;
Wer erfreute sich des Lebens,
Der in seine Tiefen blickt!

Selig preis' ich Polyxenen
In des Herzens trunknem Wahn,
Denn den Besten der Hellenen
Hofft sie bräutlich zu umfahn.
Stolz ist ihre Brust gehoben,
Ihre Wonne faßt sie kaum,
Nicht euch, Himmlische dort oben,
Neidet sie in ihrem Traum.

Und auch ich hab' ihn gesehen,
Den das Herz verlangend wählt!
Seine schönen Blicke flehen,
Von der Liebe Gluth beseelt.
Gerne möcht' ich mit dem Gatten
In die heim'sche Wohnung ziehn;
Doch es tritt ein styg'scher Schatten
Nächtlich zwischen mich und ihn.

Ihre bleichen Larven alle
Sendet mir Proserpina;
Wo ich wandre, wo ich walle,
Stehen mir die Geister da.
In der Jugend frohe Spiele
Drängen sie sich grausend ein,
Ein entsetzliches Gewühle!
Nimmer kann ich fröhlich sein.

Und den Mordstahl seh' ich blinken
Und das Mörderauge glühn;
Nicht zur Rechten, nicht zur Linken
Kann ich vor dem Schreckniß fliehn;
Nicht die Blicke darf ich wenden,
Wissend, schauend, unverwandt
Muß ich mein Geschick vollenden
Fallend in dem fremden Land -

Und noch hallen ihre Worte -
Horch! da dringt verworrner Ton
Fernher aus des Tempels Pforte,
Todt lag Thetis' großer Sohn!
Eris schüttelt ihre Schlangen,
Alle Götter fliehn davon,
Und des Donners Wolken hangen
Schwer herab auf Ilion.

Rowlf
10.11.2009, 14:05
Was Hände bauen, können Hände stürzen.

Odin
10.11.2009, 18:45
Heil Schiller!

Gryphus
10.11.2009, 18:51
Heil Schiller!
Heil Odin!

D-Moll
10.11.2009, 19:02
Heil Schiller!

Ja Schiller war , ist klasse.

Apotheos
10.11.2009, 21:08
Der Ritter Delorges muß einer meiner Vorfahren gewesen sein, und Damen vom Typus Kunigunde kenne ich auch. :]

Mein erstes Schillererlebnis war die Bürgschaft.

Welch ein Ehrenmann. ;)

Apotheos
10.11.2009, 21:08
Ja Schiller war , ist klasse.

Aber verdammt viele Klassen über deiner politischen Einstellung. Er war zwar rechts, aber Humanist.

Uri Gellersan
10.11.2009, 21:49
Als Mitglied des Schiller-Instituts (http://www.schiller-institut.de/) ist es mir eine Freude, hier so viele begeisterte Freidenker zu hören.
Es wäre schön würde auch die Politik sich ihm angemessen erinnern und die Freiheit des Individuums gegen die EU-Oligarchie verteidigen, anstatt sie ihm auszuverkaufen.

Daran - erkennt man den wahren Verrat.
Und deswegen - lernt man in der Schule nichts dazu.

Man sollte diesen 250. Geburtstag Schillers zum Anlass nehmen, diesen größten aller Deutschen mehr Publizität zu gewähren und des Selberdenkens wieder Herr zu werden.
Und wehe ich erwische hier noch einen, der die Bildzeitung zitiert. germane

UG

Zimbelstern
11.11.2009, 00:21
"Die Räuber" ist ein jugendliches Muß!

Vielfach auch Mittelstufen"zwangs"literatur...

---

Gut an ihm , finde ich den "Tell" (Fryheit!) und

die Bürgschaft:


zum Erinnern:




Zu Dionys, dem Tyrannen, schlich
Damon*), den Dolch im Gewande:
Ihn schlugen die Häscher in Bande,
"Was wolltest du mit dem Dolche? sprich!"
Entgegnet ihm finster der Wüterich.
"Die Stadt vom Tyrannen befreien!"
"Das sollst du am Kreuze bereuen."

"Ich bin", spricht jener, "zu sterben bereit
Und bitte nicht um mein Leben:
Doch willst du Gnade mir geben,
Ich flehe Dich um drei Tage Zeit,
Bis ich die Schwester dem Gatten gefreit;
Ich lasse den Freund Dir als Bürgen,
Ihn magst du, entrinn' ich, erwürgen."

Da lächelt der König mit arger List
Und spricht nach kurzem Bedenken:
"Drei Tage will ich Dir schenken;
Doch wisse, wenn sie verstrichen, die Frist,
Eh' du zurück mir gegeben bist,
So muß er statt deiner erblassen,
Doch Dir ist die Strafe erlassen."

Und er kommt zum Freunde: "Der König gebeut,
Daß ich am Kreuz mit dem Leben
Bezahle das frevelnde Streben.
Doch will er mir gönnen drei Tage Zeit,
Bis ich die Schwester dem Gatten gefreit;
So bleib Du dem König zum Pfande,
Bis ich komme zu lösen die Bande."

Und schweigend umarmt ihn der treue Freund
Und liefert sich aus dem Tyrannen;
Der andere ziehet von dannen.
Und ehe das dritte Morgenrot scheint,
Hat er schnell mit dem Gatten die Schwester vereint,
Eilt heim mit sorgender Seele,
Damit er die Frist nicht verfehle.

Da gießt unendlicher Regen herab,
Von den Bergen stürzen die Quellen,
Und die Bäche, die Ströme schwellen.
Und er kommt ans Ufer mit wanderndem Stab,
Da reißet die Brücke der Strudel hinab,
Und donnernd sprengen die Wogen
Des Gewölbes krachenden Bogen.

Und trostlos irrt er an Ufers Rand:
Wie weit er auch spähet und blicket
Und die Stimme, die rufende, schicket.
Da stößet kein Nachen vom sichern Strand,
Der ihn setze an das gewünschte Land,
Kein Schiffer lenket die Fähre,
Und der wilde Strom wird zum Meere.

Da sinkt er ans Ufer und weint und fleht,
Die Hände zum Zeus erhoben:
"O hemme des Stromes Toben!
Es eilen die Stunden, im Mittag steht
Die Sonne, und wenn sie niedergeht
Und ich kann die Stadt nicht erreichen,
So muß der Freund mir erbleichen."

Doch wachsend erneut sich des Stromes Wut,
Und Welle auf Welle zerrinnet,
Und Stunde an Stunde entrinnet.
Da treibt ihn die Angst, da faßt er sich Mut
Und wirft sich hinein in die brausende Flut
Und teilt mit gewaltigen Armen
Den Strom, und ein Gott hat Erbarmen.

Und gewinnt das Ufer und eilet fort
Und danket dem rettenden Gotte;
Da stürzet die raubende Rotte
hervor aus des Waldes nächtlichem Ort,
Den Pfad ihm sperrend, und schnaubet Mord
Und hemmet des Wanderers Eile
Mit drohend geschwungener Keule.

"Was wollt ihr?" ruft er vor Schrecken bleich,
"Ich habe nichts als mein Leben,
Das muß ich dem Könige geben!"
Und entreißt die Keule dem nächsten gleich:
"Um des Freundes willen erbarmet euch!"
Und drei mit gewaltigen Streichen
Erlegt er, die andern entweichen.

Und die Sonne versendet glühenden Brand,
Und von der unendlichen Mühe
Ermattet sinken die Kniee.
"O hast du mich gnädig aus Räubershand,
Aus dem Strom mich gerettet ans heilige Land,
Und soll hier verschmachtend verderben,
Und der Freund mir, der liebende, sterben!"

Und horch! da sprudelt es silberhell,
Ganz nahe, wie rieselndes Rauschen,
Und stille hält er, zu lauschen;
Und sieh, aus dem Felsen, geschwätzig, schnell,
Springt murmelnd hervor ein lebendiger Quell,
Und freudig bückt er sich nieder
Und erfrischet die brennenden Glieder.

Und die Sonne blickt durch der Zweige Grün
Und malt auf den glänzenden Matten
Der Bäume gigantische Schatten;
Und zwei Wanderer sieht er die Straße ziehn,
Will eilenden Laufes vorüber fliehn,
Da hört er die Worte sie sagen:
"Jetzt wird er ans Kreuz geschlagen."

Und die Angst beflügelt den eilenden Fuß,
Ihn jagen der Sorge Qualen;
Da schimmern in Abendrots Strahlen
Von ferne die Zinnen von Syrakus,
Und entgegen kommt ihm Philostratus,
Des Hauses redlicher Hüter,
Der erkennet entsetzt den Gebieter:

"Zurück! du rettest den Freund nicht mehr,
So rette das eigene Leben!
Den Tod erleidet er eben.
Von Stunde zu Stunde gewartet' er
Mit hoffender Seele der Wiederkehr,
Ihm konnte den mutigen Glauben
Der Hohn des Tyrannen nicht rauben."

"Und ist es zu spät, und kann ich ihm nicht,
Ein Retter, willkommen erscheinen,
So soll mich der Tod ihm vereinen.
Des rühme der blut'ge Tyrann sich nicht,
Daß der Freund dem Freunde gebrochen die Pflicht,
Er schlachte der Opfer zweie
Und glaube an Liebe und Treue!"

Und die Sonne geht unter, da steht er am Tor,
Und sieht das Kreuz schon erhöhet,
Das die Menge gaffend umstehet;
An dem Seile schon zieht man den Freund empor,
Da zertrennt er gewaltig den dichten Chor:
"Mich, Henker", ruft er, "erwürget!
Da bin ich, für den er gebürget!"

Und Erstaunen ergreifet das Volk umher,
In den Armen liegen sich beide
Und weinen vor Schmerzen und Freude.
Da sieht man kein Auge tränenleer,
Und zum Könige bringt man die Wundermär';
Der fühlt ein menschliches Rühren,
Läßt schnell vor den Thron sie führen,

Und blicket sie lange verwundert an.
Drauf spricht er: "Es ist euch gelungen,
Ihr habt das Herz mir bezwungen;
Und die Treue, sie ist doch kein leerer Wahn -
So nehmet auch mich zum Genossen an:
Ich sei, gewährt mir die Bitte,
In Eurem Bunde der Dritte!"

MorganLeFay
11.11.2009, 01:33
Einer der wenigen, mit denen ich mich auch bei späterem und außerschulischem Lesen nie anfreunden konnte.

Was natürlich seinen Verdienst nicht in geringster Weise schmälert.
Aber ich werde kein Schillerfreund mehr in diesem Leben. :)

Lobo
11.11.2009, 07:59
Hymne an den Unendlichen

1. Zwischen Himmel und Erd' hoch in der Lüfte Meer,
In der Wiege des Sturms trägt mich ein Zackenfels;
Wolken thürmen unter mir sich zu Stürmen,
Schwindelnd gaukelt der Blitz umher,
Und ich denke dich, Ewiger!

2. Deinen schauernden Pomp borge den Endlichen,
Ungeheure Natur! du der Unendlichkeit Riesentochter!
Sei mir Spiegel Jehovahs!
Seinen Gott dem vernünft'gen Wurm
Orgle prächtig, Gewittersturm!

3. Horch! er orgel; den Fels wie er herunter dröhnt!
Brüllend spricht der Orkan Zebaoth's Namen aus,
Hin geschrieben mit dem Griffel des Blitzes:
Creaturen, erkennt ihr mich?
Schone, Herr! wir erkennen dich!

umananda
11.11.2009, 08:14
Einer der wenigen, mit denen ich mich auch bei späterem und außerschulischem Lesen nie anfreunden konnte.

Was natürlich seinen Verdienst nicht in geringster Weise schmälert.
Aber ich werde kein Schillerfreund mehr in diesem Leben. :)

Das muss man auch nicht unbedingt werden. Er war ein durchschnittlicher Schriftsteller, dieser Friedrich Schiller. Als Dichter gab es größere Geister, nämlich Friedrich Hölderlin und als Dramatiker ebenfalls, nämlich Heinrich von Kleist.

Seine Theaterstücke findet man zwar noch häufig im Spielplan, zumindest alle zwei Jahre bekommt das Publikum einen Schiller vorgesetzt, aber was man an Schiller schätzt, bleibt mir im Großen und Ganzen auch verschlossen. Schiller wird meiner Ansicht nach völlig überschätzt.

Servus umananda

Brutus
11.11.2009, 10:06
"Die Räuber" ist ein jugendliches Muß! ... gut an ihm , finde ich den "Tell" (Fryheit!) und die Bürgschaft:

Aus Wilhelm Tell

Landvogt Gessler (Statthalter der habsburgischen Besatzer):

"Ein allzu milder Herrscher bin ich noch
gegen dies Volk - die Zungen sind noch frei,
es ist noch nicht ganz, wie es soll, gebändigt -
Doch soll es anders werden, ich gelob' es;
Ich will ihn brechen, diesen starren Sinn,
den kecken Geist der Freiheit will ich beugen,
ein neu Gesetz will ich in diesen Landen
verkündigen. - Ich will ..."

(... dann durchbohrt ihn der Pfeil Wilhelm Tells)

FranzKonz
11.11.2009, 10:14
Einer der wenigen, mit denen ich mich auch bei späterem und außerschulischem Lesen nie anfreunden konnte.

Was natürlich seinen Verdienst nicht in geringster Weise schmälert.
Aber ich werde kein Schillerfreund mehr in diesem Leben. :)

Einen solchen Beitrag beendet man mit einem :hide: nicht mit einem :). Klar? :motz:

umananda
11.11.2009, 10:38
Aus Wilhelm Tell



(... dann durchbohrt ihn der Pfeil Wilhelm Tells)

Das beherrscht selbst ein durchschnittlicher Drehbuchautor in Hollywood.

Servus umananda

FranzKonz
11.11.2009, 10:48
Das beherrscht selbst ein durchschnittlicher Drehbuchautor in Hollywood.

Servus umananda

Nach 200 Jahren Entwicklung in der dramaturgischen Kunst sollte man das auch bei einem unterdurchschnittlichen Drehbuchautor voraussetzen können. :))

Bellerophon
11.11.2009, 11:00
:)) :))

Das ist ja eine goldige Antwort.
Aber auch interessant - ich kann mich, wie ich geschrieben habe, auch überhaupt nicht daran erinnern, in der Schule von Schiller was gehört und/oder gelesen zu haben. Im Deutschunterricht gab es mal einen Überblick über die einzelnen Epochen und ihre bedeutendsten Vertreter. Da wurde er natürlich erwähnt.
Aber ansonsten, ähnlich wie bei dir, auch hauptsächlich moderne Autoren.

Ich mußte in der Schule "Die Bürgschaft" auswendig lernen und vortragen.

Unsere Schule war aber auch nach ihm benannt, und die Straße an der sie lag auch.

Jetzt ist in dem schönen Gebäude irgendwie was anderes drin.

Ganztagesgesamtschul-OS Schießmichtot

umananda
11.11.2009, 11:03
Nach 200 Jahren Entwicklung in der dramaturgischen Kunst sollte man das auch bei einem unterdurchschnittlichen Drehbuchautor voraussetzen können. :))

Das ist wohl eine gewagte Behauptung. Du solltest dir mal die Drehbücher anschauen, die so mancher TV-Produktion im deutschen Fernsehen als Fundament dienen. Dann weißt du auch, daß sich im Land der Dichter und Denker kaum nennenswerte Drehbuchautoren aufhalten. Die besten Drehbuchautoren wandern eh irgendwann nach Hollywood aus.

Wenn man sich mal bewusst machen würde, dass an einigen deutschen Filmhochschulen sehr gut ausgebildete Studenten ein fundiertes Studium absolvieren und in Deutschland entweder in einer Werbeabteilung landen oder als Taxifahrer enden und nur diejenigen, die in die USA gehen, ihren guten Job machen können, dann sieht es 200 Jahre nach Schiller recht düster aus ... als ein durchschnittlicher Autor noch eine Dichter-Ikone werden konnte.

Servus umananda

Mütterchen
11.11.2009, 11:07
Einer der wenigen, mit denen ich mich auch bei späterem und außerschulischem Lesen nie anfreunden konnte.

Was natürlich seinen Verdienst nicht in geringster Weise schmälert.
Aber ich werde kein Schillerfreund mehr in diesem Leben. :)

Ich finde es zwar irgendwie schade, aber wahrscheinlich nur, weil mich einiges von ihm so richtig begeistert.
Obwohl ich, das sollte ich mal sagen, das, was mir gefällt, einfach nur mal gelesen habe.
Zu sagen: dieser oder jener Schriftsteller, Dichter, Maler, Musiker....der gefällt mir nicht, mit dem kann ich nichts anfangen, finde ich aber irgendwie nett, weil es so ehrlich ist.

Bellerophon
11.11.2009, 11:12
Das ist wohl eine gewagte Behauptung. Du solltest dir mal die Drehbücher anschauen, die so mancher TV-Produktion im deutschen Fernsehen als Fundament dienen. Dann weißt du auch, daß sich im Land der Dichter und Denker kaum nennenswerte Drehbuchautoren aufhalten. Die besten Drehbuchautoren wandern eh irgendwann nach Hollywood aus.

Wenn man sich mal bewusst machen würde, dass an einigen deutschen Filmhochschulen sehr gut ausgebildete Studenten ein fundiertes Studium absolvieren und in Deutschland entweder in einer Werbeabteilung landen oder als Taxifahrer enden und nur diejenigen, die in die USA gehen, ihren guten Job machen können, dann sieht es 200 Jahre nach Schiller recht düster aus ... als ein durchschnittlicher Autor noch eine Dichter-Ikone werden konnte.

Servus umananda

Tja, so was kommt von so was.

Die Negativ-Auslese unter dem Bleimantel der PC trägt eben ihre Früchte.

Hier feiern nur billige Plagiate oder Plagiatoren (am besten mit Migrationshintergrund) ihre Erfolge.

Selbst harmlose Gestalten wie Gottschalk (!) oder Harald Schmidt würde heute im SPD-Deutschland nicht mehr hochkommen.

Typen wie Nietzsche oder Goethe würden im Knast versauern.

Einzig noch ein paar Maler (die das Glück (!) hatten in der DDR ausgebildet worden zu sein) und meinetwegen Stefan Raab schaffen hier noch eigenes.

FranzKonz
11.11.2009, 11:16
Das ist wohl eine gewagte Behauptung. Du solltest dir mal die Drehbücher anschauen, die so mancher TV-Produktion im deutschen Fernsehen als Fundament dienen. Dann weißt du auch, daß sich im Land der Dichter und Denker kaum nennenswerte Drehbuchautoren aufhalten. Die besten Drehbuchautoren wandern eh irgendwann nach Hollywood aus.

Wenn man sich mal bewusst machen würde, dass an einigen deutschen Filmhochschulen sehr gut ausgebildete Studenten ein fundiertes Studium absolvieren und in Deutschland entweder in einer Werbeabteilung landen oder als Taxifahrer enden und nur diejenigen, die in die USA gehen, ihren guten Job machen können, dann sieht es 200 Jahre nach Schiller recht düster aus ... als ein durchschnittlicher Autor noch eine Dichter-Ikone werden konnte.

Servus umananda

Sowohl der deutsche, als auch der österreichische Film ist weit vorne. Es gibt wenige Hollywoodproduktionen, die da auch nur annähernd mithalten können. Das ist vermutlich keine objektive Sicht, denn ich bin nun mal in meiner Heimat, in meiner Kultur verwurzelt.

Da Du anderer Meinung bist, kannst Du mir sicher amerikanische Filme nennen, die zum Beispiel mit dem "Bockerer", "Emmas Glück" oder "Das Experiment" mithalten können.

Lobo
11.11.2009, 11:20
Sowohl der deutsche, als auch der österreichische Film ist weit vorne. Es gibt wenige Hollywoodproduktionen, die da auch nur annähernd mithalten können. Das ist vermutlich keine objektive Sicht, denn ich bin nun mal in meiner Heimat, in meiner Kultur verwurzelt.

Da Du anderer Meinung bist, kannst Du mir sicher amerikanische Filme nennen, die zum Beispiel mit dem "Bockerer", "Emmas Glück" oder "Das Experiment" mithalten können.

In 3 Tagen bist du tot, Funny Games.....gibt da einiges.

Edith meint: Ösi-Filme.

MorganLeFay
11.11.2009, 12:27
Das muss man auch nicht unbedingt werden. Er war ein durchschnittlicher Schriftsteller, dieser Friedrich Schiller. Als Dichter gab es größere Geister, nämlich Friedrich Hölderlin und als Dramatiker ebenfalls, nämlich Heinrich von Kleist.

Seine Theaterstücke findet man zwar noch häufig im Spielplan, zumindest alle zwei Jahre bekommt das Publikum einen Schiller vorgesetzt, aber was man an Schiller schätzt, bleibt mir im Großen und Ganzen auch verschlossen. Schiller wird meiner Ansicht nach völlig überschätzt.

Servus umananda
Ich masse mir nicht an, das zu beurteilen, dazu kenne ich dann auch zu wenig von ihm.


Einen solchen Beitrag beendet man mit einem :hide: nicht mit einem :). Klar? :motz:
'tschuldigung. :hide:


Ich finde es zwar irgendwie schade, aber wahrscheinlich nur, weil mich einiges von ihm so richtig begeistert.
Obwohl ich, das sollte ich mal sagen, das, was mir gefällt, einfach nur mal gelesen habe.
Zu sagen: dieser oder jener Schriftsteller, Dichter, Maler, Musiker....der gefällt mir nicht, mit dem kann ich nichts anfangen, finde ich aber irgendwie nett, weil es so ehrlich ist.
Es mag durchaus sein, dass ich das falsche zur falschen Zeit gelesen habe und dann irgendwann, vielleicht auch im falschen Moment, meine Meinung erstmal feststand.

Ich habe bei einigen Schriftstellern (und anderen Kuenstlern) meine persoenliche Meinung ueber die Jahre geaendert. Das mag bei Schiller auch noch passieren oder eben nicht.

Seine Bedeutung fuer die deutsche Literatur stelle ich ganz sicher nicht Abrede, oder dass er ein Grosser war.

carpe diem
11.11.2009, 12:29
Dreifach ist der Schritt der Zeit: Zögernd kommt die Zukunft angezogen, pfeilschnell ist das Jetzt entflogen, ewig still steht die Vergangenheit.

Zitat von Johann Christoph Friedrich Schiller

Ich schätze Friedrich Schiller mindestens gleich hoch mit Goethe ein.
Man bedenke, wie früh er sterben mußte.
Immer in Geldnöten.

Hat Goethe seinen Faust 2 nicht erst mit 80 geschrieben.
Was hätte Schiller noch alles leisten können, wäre er so alt geworden.
Für mich gehört er zu den Dichterfürsten.

carpe diem
11.11.2009, 12:41
Dieses Zitat finde ich besonders treffend und wahr!

Die goldne Zeit der Geistlichkeit fiel immer in die Gefangenschaft des menschlichen Geistes.

Zitat von Friedrich Schiller

Apotheos
11.11.2009, 12:54
Das muss man auch nicht unbedingt werden. Er war ein durchschnittlicher Schriftsteller, dieser Friedrich Schiller. Als Dichter gab es größere Geister, nämlich Friedrich Hölderlin und als Dramatiker ebenfalls, nämlich Heinrich von Kleist.


Das sehe ich anders. Schillers philosophische Tiefe wurde kaum erreicht. Die Kunstfertigkeit seiner Sprache, die dichterische Kraft ebensowenig. Friedrich Hölderlins und Kleists Fähigkeiten mal ausgeklammert. Der gute Schiller war ein Genius der Literatur. Ein Ehrenmann des Humanismus.

Ajax
12.11.2009, 23:04
Dreifach ist der Schritt der Zeit: Zögernd kommt die Zukunft angezogen, pfeilschnell ist das Jetzt entflogen, ewig still steht die Vergangenheit.

Zitat von Johann Christoph Friedrich Schiller

Ich schätze Friedrich Schiller mindestens gleich hoch mit Goethe ein.
Man bedenke, wie früh er sterben mußte.
Immer in Geldnöten.

Hat Goethe seinen Faust 2 nicht erst mit 80 geschrieben.
Was hätte Schiller noch alles leisten können, wäre er so alt geworden.
Für mich gehört er zu den Dichterfürsten.

Schiller ist weit besser als Goethe, der meiner Ansicht nach überschätzt wird. Schillers Sprachgewalt bleibt unerreicht, ebenso die Leidenschaft seiner Dramen. Seine Gedichte und Balladen gehören auch zum Besten, was je erdacht und gedichtet wurde.

carpe diem
13.11.2009, 01:21
Schiller ist weit besser als Goethe, der meiner Ansicht nach überschätzt wird. Schillers Sprachgewalt bleibt unerreicht, ebenso die Leidenschaft seiner Dramen. Seine Gedichte und Balladen gehören auch zum Besten, was je erdacht und gedichtet wurde.

Zustimmung

Und es herrscht der Erde Gott, das Geld.

Zitat von Friedrich Schiller

umananda
13.11.2009, 09:59
Schiller ist weit besser als Goethe, der meiner Ansicht nach überschätzt wird. Schillers Sprachgewalt bleibt unerreicht, ebenso die Leidenschaft seiner Dramen. Seine Gedichte und Balladen gehören auch zum Besten, was je erdacht und gedichtet wurde.

Das kann jeder halten wie er mag ...

Servus umananda :shrug:

Uri Gellersan
13.11.2009, 10:51
Das kann jeder halten wie er mag ...

Servus umananda :shrug:

Nein, es ist eine Frage des Verständnisses, was Schiller zu sagen meint.
Und dieser ist der Freidenker, der den menschlichen Geist als etwas göttliches begreift und ihn aufgrund seiner schöpferischen Qualitäten weit über alles stellt, was sonst im Universum herumfleucht. Das ist, was Schiller Schönheit des Geistes nennt und das ist es, was den Menschen einmalig macht. Und zwar jeden, ob weiß oder schwarz, ob maskulin oder feminin, ob alt oder jung.
Dem menschlichen Geiste sind keine Grenzen gesetzt. Deswegen sind sog. Grenzen des Wachstums ausgemachter Unsinn und Aussagen wie diese Zeichen des völligen Unverständnisses des Menschseins.

Da aber in der Moderne der Geist des Menschen kulturell barbarisiert wird, wird die Zahl derer die Schiller begreifen leider nicht zu-, sondern vermutlich rapide abnehmen. Mit weitreichenden Konsequenzen für die Menschheit insgesamt. Das ist übrigens schon heute deutlich spürbar.

UG

Ahab
13.11.2009, 11:24
Das ist nicht des Deutschen Größe
Obzusiegen mit dem Schwert,
In das Geisterreich zu dringen
Männlich mit dem Wahn zu ringen
Das ist seines Eifers wert.

Schwere Ketten drückten alle
Völker auf dem Erdenballe
Als der Deutsche sie zerbrach
Fehde bot dem Vatikane
Krieg ankündigte dem Wahne
Der die ganze Welt bestach.

Höhern Sieg hat der errungen
Der der Wahrheit Blitz geschwungen,
Der die Geister selbst befreit
Freiheit der Vernunft erfechten
Heißt für alle Völker rechten
Gilt für alle ewge Zeit.

umananda
13.11.2009, 11:52
Nein, es ist eine Frage des Verständnisses, was Schiller zu sagen meint.
Und dieser ist der Freidenker, der den menschlichen Geist als etwas göttliches begreift und ihn aufgrund seiner schöpferischen Qualitäten weit über alles stellt, was sonst im Universum herumfleucht. Das ist, was Schiller Schönheit des Geistes nennt und das ist es, was den Menschen einmalig macht. Und zwar jeden, ob weiß oder schwarz, ob maskulin oder feminin, ob alt oder jung.
Dem menschlichen Geiste sind keine Grenzen gesetzt. Deswegen sind sog. Grenzen des Wachstums ausgemachter Unsinn und Aussagen wie diese Zeichen des völligen Unverständnisses des Menschseins.

Da aber in der Moderne der Geist des Menschen kulturell barbarisiert wird, wird die Zahl derer die Schiller begreifen leider nicht zu-, sondern vermutlich rapide abnehmen. Mit weitreichenden Konsequenzen für die Menschheit insgesamt. Das ist übrigens schon heute deutlich spürbar.

UG

Halte es damit wie du willst ... mir ist Schiller zu idealistisch und schwärmerisch ... ich kann mit Schiller nichts anfangen. Er ist in meinen Augen völlig überschätzt ... selbst seine Theatertheorie ... Die Hamburgische Dramaturgie von Lessing ist meiner Ansicht nach weitaus bedeutsamer ...

Servus umananda

Ahab
13.11.2009, 12:08
Halte es damit wie du willst ... mir ist Schiller zu idealistisch und schwärmerisch ... ich kann mit Schiller nichts anfangen. Er ist in meinen Augen völlig überschätzt ... selbst seine Theatertheorie ... Die Hamburgische Dramaturgie von Lessing ist meiner Ansicht nach weitaus bedeutsamer ...

Servus umananda

Dieses "schwärmerische" macht Schiller doch so schön.


Ich hab's mal mit Goethe und Lessing versucht. Man kann sich die Gedichte, gut vorgetragen von Vorlesern wohl anhöhren, aber die Dichtungen sind beim Lesen anstrengend und fast langweilig.

Schiller aber ist wunderbar leicht verdaulich.


Was die Dramen angeht interessiere ich mich ehrlich gesagt garnicht dafür.



Und, naja... Wieso über die "Bedeutung" mancher Schriftsteller gemutmaßt wird kann ich ohnehin nicht ganz nachvollziehen. Is doch irgendwo am Ende auch alles bloß Geschmacks- und Ansichtssache.

umananda
13.11.2009, 12:31
Ist doch irgendwo am Ende auch alles bloß (...) Ansichtssache.

So ist es ... C'est la vie

Servus umananda

Lobo
13.11.2009, 12:43
Is doch irgendwo am Ende auch alles bloß Geschmacks- und Ansichtssache.

:rofl:

Die größte Lüge der westlichen Zivilisation.

umananda
13.11.2009, 12:46
:rofl:

Die größte Lüge der westlichen Zivilisation.

Mon Dieu .... :rolleyes: ... es existieren ganz andere Dinge, die weitaus bedeutsamer für die westliche Zivilisation sind.

Servus umananda

Don
13.11.2009, 12:54
Das sehe ich anders. Schillers philosophische Tiefe wurde kaum erreicht. Die Kunstfertigkeit seiner Sprache, die dichterische Kraft ebensowenig. Friedrich Hölderlins und Kleists Fähigkeiten mal ausgeklammert. Der gute Schiller war ein Genius der Literatur. Ein Ehrenmann des Humanismus.

Schillers Sprache war nicht kunstfertig. Er war Schwabe, und die können bekanntlich alles, außer Hochdeutsch. Das quillt einem in nahezu jeder Zeile entgegen.

Ich möcht ihn deshalb nicht kritisieren, im Gegenteil, ich bin selbst Schwabe.
Nur erstaunlich, was da so alles angedichtet wird.

Was Schiller war, er war ein Revoluzzer zu einer Zeit in der solche Anwandlungen noch persönliche Risiken beinhalteten, da der Statsmacht der Begriff Deeskalation noch unbekannt war.

Im Übrigen werden alle Kunstschaffenden ausnahmslos maßlos überschätzt.
Michelangelo vielleicht ausgenommen.

carpe diem
13.11.2009, 13:09
Manche sehen den Splitter im anderen Auge, den Balken im eigenen Auge aber nicht.
Wer von uns könnte Werke schaffen, wie Schiller?
Auch wenn Schiller Schwabe war, schreibt er doch ein korrektes Deutsch, wie es zur damaligen Zeit üblich war.
Goethe war Sachse.
Schwäbeln ist mir allemal lieber als Sächseln.
Wer die Romantik liebt, liebt Schiller.

umananda
13.11.2009, 13:11
Schillers Sprache war nicht kunstfertig. Er war Schwabe, und die können bekanntlich alles, außer Hochdeutsch.

Friedrich Hölderlin war auch Schwabe ... daran kann es also kaum gelegen haben.

Servus umananda

Don
13.11.2009, 13:14
Erstaunlich, wie manche den Eindruck vermitteln wollen sie schmökerten tagtäglich Schiller und Goethe durch.

Don
13.11.2009, 13:18
Friedrich Hölderlin war auch Schwabe ... daran kann es also kaum gelegen haben.

Servus umananda

Ja. Deshalb halten wir ihn ja auch für einen Dichter. Wie Ludwig Uhland.

umananda
13.11.2009, 13:19
Goethe war Sachse
Schwäbeln ist mir allemal lieber als Sächseln.


Johann Wolfgang von Goethe war Frankfurter ... meiner bescheidenen Kenntnis nach liegt Frankfurt in Hessen.

Servus umananda

umananda
13.11.2009, 13:20
Ja. Deshalb halten wir ihn ja auch für einen Dichter. Wie Ludwig Uhland.

Und was soll ich jetzt damit anfangen?

Servus umananda

Bellerophon
13.11.2009, 14:08
Erstaunlich, wie manche den Eindruck vermitteln wollen sie schmökerten tagtäglich Schiller und Goethe durch.



Da ist was dran.

Ich mein, man liest ja auch keine Drehbücher.

Die Stücke sind ja zur Darbietung geschaffen.

Leider gibt es ja keine guten Darbietungen mehr; wobei ich auf Arte Kultur einen Beitrag gesehen habe, wie junge Franzosen, Stücke in alter Form aufführen, also mit Kerzenlicht und sehr artifiziell.

Es ging, glaube ich um Barockstücke.

Das fand ich sehr interessant. Sehr schön, Menschen die sich Gedanken machen, sich vertiefen.

Nicht wie die deutschen Blut und Sperma pseudo-brachial Kultur-Simulanten…

Ich habe allerdings wirklich versucht Faust 2 zu lesen, als Kind.

Ohne Lexikon der Mythologie ein sinnloses Unterfangen.

Von Goethe hatten wir in der Schule nur den Erlkönig.

http://www.youtube.com/watch?v=e40Mm8baD7A

mabac
13.11.2009, 14:19
Manche sehen den Splitter im anderen Auge, den Balken im eigenen Auge aber nicht.
Wer von uns könnte Werke schaffen, wie Schiller?
Auch wenn Schiller Schwabe war, schreibt er doch ein korrektes Deutsch, wie es zur damaligen Zeit üblich war.
Goethe war Sachse.
Schwäbeln ist mir allemal lieber als Sächseln.
Wer die Romantik liebt, liebt Schiller.

Entweder Sie sind ein Türke oder ein Idiot! :D

Don
13.11.2009, 14:35
Und was soll ich jetzt damit anfangen?

Servus umananda

Diese Frage weist schon ein bißchen auf kulturelles Unverständnis hin.

Oder auf eine abgehobene Deutschlehrermentalität.

Wenn Du wissen willst was ich meine, lies Thaddäus Troll.

Stechlin
13.11.2009, 14:39
Aber verdammt viele Klassen über deiner politischen Einstellung. Er war zwar rechts, aber Humanist.

Mit Verlaub, aber Schiller war weder rechts noch links. Schillers Weltbild war von der Philosophie Immanuel Kants beeinflusst. "Es ist gewiss von keinem sterblichen Menschen kein größeres Wort noch gesprochen worden, als dieses Kantische, was zugleich der Inhalt seiner ganzen Philosophie ist: Bestimme dich aus dir selbst; sowie das in der theoretischen Philosophie: Die Natur steht unter dem Verstandesgesetze." Man macht leider immer den Fehler, ihn auf seine Sturm-und-Drang-Zeit zu reduzieren, dabei war sie ihm im nachhinein eher peinlich gewesen.

Ob seines Werkes "Die Räuber" wurde Schiller 1792 von der Pariser Nationalversammlung der Titel "Citoyen francais" erteilt. Adressiert war diese Urkunde an "Le sieur Gille, Publicise allemand." Nur kannte niemand in Deutschland einen Herrn "Gille", weswegen die Urkunde lange Zeit den richtigen Adressaten nicht fand. Sechs Jahre später erreichte sie Schiller. Zu dumm nur, dass diejenigen, welche diese Urkunde unterschrieben, zu dem Zeitpunkt sämtlichst enthauptet waren, was Goethe zu der süffisanten Bemerkung veranlasste: "Zu dem Bürger Dekrete, das Ihnen aus dem Reich der Toten zugesendet worden, kann ich nur insofern Glück wünschen als es Sie noch unter den Lebendigen angetroffen hat."

"Fürchtet Euch vor dem Aristokraten in Lumpen!" Da war der Sturm und Drang längst einer Ernüchterung gewichen, was sich in seinen späteren Werken niederschlug.

Wie heißt es so schön in seinem, leider unvollendeten, Demetrius: "Die Mehrheit? Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn, Verstand ist stets bei wen'gen nur gewesen. Der Staat muß untergehen, früh oder spät, wo Mehrheit siegt und Unverstand entscheidet." Das jedoch macht Schiller nicht zu einem "Rechten". Schiller stand über diesen Dingen, und er kann uns heute noch als ein großer Lehrer der Moral zum Nutzen sein -wenn wir es denn wollen.

Schiller war vieles zugleich, und doch niemals nur eines allein: Dichter, Philosoph, Historiker und Menschheitslehrer. Das macht seinen Wert aus, der uns leider verloren gegangen ist.

Schande über uns!

Don
13.11.2009, 14:40
Ich habe allerdings wirklich versucht Faust 2 zu lesen, als Kind.

Das geht nicht wirklich, ohne dabei an beträufelten Löschpapierstückchen zu lutschen.
Ich vermute, daß seine Hauserin ihm die falschen Pilze ins Essen tat.

Ich erinnere mich allerdings daran, mich in der Oberstufe mit Faust I sehr angefreundet zu haben. Ich hatte mich auch mit dem Deutschlehrer angelegt, wir sollten glaube ich eine Interpretation oder Ähnliches verfassen, was ich mit der Begründung verweigerte: es steht schon alles da. Da gibt es nichts zu interpretieren.

Stechlin
13.11.2009, 14:43
Das muss man auch nicht unbedingt werden. Er war ein durchschnittlicher Schriftsteller, dieser Friedrich Schiller. Als Dichter gab es größere Geister, nämlich Friedrich Hölderlin und als Dramatiker ebenfalls, nämlich Heinrich von Kleist.

Seine Theaterstücke findet man zwar noch häufig im Spielplan, zumindest alle zwei Jahre bekommt das Publikum einen Schiller vorgesetzt, aber was man an Schiller schätzt, bleibt mir im Großen und Ganzen auch verschlossen. Schiller wird meiner Ansicht nach völlig überschätzt.

Servus umananda

Nur ein Kleingeist kann sich zu dieser Beurteilung hinaufschwingen, wissend, diese "Höhen" nicht zu vertragen

Hinfort, Elende!

Stechlin
13.11.2009, 14:44
Ich mußte in der Schule "Die Bürgschaft" auswendig lernen und vortragen.

Unsere Schule war aber auch nach ihm benannt, und die Straße an der sie lag auch.

Jetzt ist in dem schönen Gebäude irgendwie was anderes drin.

Ganztagesgesamtschul-OS Schießmichtot

Nein: Du durftest!

Stechlin
13.11.2009, 14:46
Dieses Zitat finde ich besonders treffend und wahr!

Die goldne Zeit der Geistlichkeit fiel immer in die Gefangenschaft des menschlichen Geistes.

Zitat von Friedrich Schiller

Wohlan! Nur die finsterste Tyrannei gebärt die höchste Kunst.

FranzKonz
13.11.2009, 14:48
Wohlan! Nur die finsterste Tyrannei gebärt die höchste Kunst.

Gut. Ich fürchtete schon, Du seist krank. :]

Stechlin
13.11.2009, 14:49
Erstaunlich, wie manche den Eindruck vermitteln wollen sie schmökerten tagtäglich Schiller und Goethe durch.

Schiller ist mir stets präsent, seine Schriften ein immerwährender Quell neuer Erkenntnisse. Sein Lebenswerk ist ein Werk fürs ganze Leben. Ihn zu studieren irgendwie eine gewisse Pflicht.

Gryphus
13.11.2009, 14:51
Schiller ist weit besser als Goethe, der meiner Ansicht nach überschätzt wird. Schillers Sprachgewalt bleibt unerreicht, ebenso die Leidenschaft seiner Dramen. Seine Gedichte und Balladen gehören auch zum Besten, was je erdacht und gedichtet wurde.

Absolute Zustimmung, Goethe wird weit überschätzt.

Stechlin
13.11.2009, 14:52
Gut. Ich fürchtete schon, Du seist krank. :]

Wie kommst Du denn darauf?

Stechlin
13.11.2009, 14:54
Absolute Zustimmung, Goethe wird weit überschätzt.

Ich glaube, man kann diese beiden gar nicht miteinander vergleichen, denn beide ergänzten sich eher. Sicher ist, dass Schiller den weitaus größeren Einfluss auf Goethe ausübte als umgekehrt.

Als Goethe von seiner Italienreise zurückkehrte, wollte er eigentlich gar nichts mehr schreiben. Es war Schiller, der ihn zu neuen Höhen inspirierte und forderte.

Genies waren sie beide gleichermaßen.

Gryphus
13.11.2009, 15:10
Ich glaube, man kann diese beiden gar nicht miteinander vergleichen, denn beide ergänzten sich eher. Sicher ist, dass Schiller den weitaus größeren Einfluss auf Goethe ausübte als umgekehrt.

Als Goethe von seiner Italienreise zurückkehrte, wollte er eigentlich gar nichts mehr schreiben. Es war Schiller, der ihn zu neuen Höhen inspirierte und forderte.

Genies waren sie beide gleichermaßen.


Nun, das mag jeder halten wie er mag. Ich persönlich halte den "Dichterkönig" zwar für durchaus begabt, aber finde nicht, dass er sich mit anderen Größen wie Schiller messen kann.

Aber es sei angemerkt, über Kunst lässt sich streiten!

Stechlin
13.11.2009, 15:12
Nun, das mag jeder halten wie er mag. Ich persönlich halte den "Dichterkönig" zwar für durchaus begabt, aber finde nicht, dass er sich mit anderen Größen wie Schiller messen kann.

Aber es sei angemerkt, über Kunst lässt sich streiten!

Ein wahres, ein großes Wort! So soll es sein. :)

FranzKonz
13.11.2009, 15:16
Wie kommst Du denn darauf?

Ein Schillerstrang und kein Kommentar von Dir? Da ist was faul im Staate Dänemark. :]

Bellerophon
13.11.2009, 15:27
Das geht nicht wirklich, ohne dabei an beträufelten Löschpapierstückchen zu lutschen.
Ich vermute, daß seine Hauserin ihm die falschen Pilze ins Essen tat.

Ich erinnere mich allerdings daran, mich in der Oberstufe mit Faust I sehr angefreundet zu haben. Ich hatte mich auch mit dem Deutschlehrer angelegt, wir sollten glaube ich eine Interpretation oder Ähnliches verfassen, was ich mit der Begründung verweigerte: es steht schon alles da. Da gibt es nichts zu interpretieren.

Jetzt mal von Goethes höherem Kram ab:

Ich muss wirklich sagen, wenn wir in der Schule damals …

Also das war da so .. es kommt mir jetzt irgendwie echt behindert vor … aber da wurde, wenn ein Buch durchgenommen wurde, dass dann im Unterricht, stückweise, Teil für Teil vorgelesen.

Also mal ein Kapitel, - die nächsten Zwei musste man dann zu Hause lesen, - dann wieder in der Schule eins.

Allein so was schon, wenn man als Kind einfach so gerne Bücher gelesen hat, - gern auch mal ein ganzes in einer Nacht.

Aber wenn dann so in der Klasse vorgelesen wurde, musste jedes – jedes verdammte Fremdwort, - das wurde abgefragt, und dann, wenn die Dümmste es nicht wusste – musste immer im Duden oder Fremdwörterbuch nachgeschlagen werden.

Immer, jedes verdammte Mal!

Bei Gott, dabei wirst du IRRE!

Wenn da meinetwegen stünde: „Und sie fuhren in der Droschke weg“

Dann weißt du, selbst wenn du nicht wissen solltest, was Droschke bedeutet, dann weißt du, als halbwegs kluger Junge, das in einer Story die, sagen wir 1855 spielt, das, worin die wegfahren, wohl eine Kutsche sein muss.

Aber nein, der anständige deutsche Pauker, nimmt natürlich Rücksicht und will alles für alle nachhaltig erklären, - aber auch erlebnispädagogisch, - deswegen darf auch nicht einer, der es weiß, es erklären, - nein- alle müssen es im Buch mal nachschlagen – lernen will ja auch gelernt sein.

Und so dann bei jedem fuck etwas fremden Wort.

Jedes Mal wird der Lesefluss unterbrochen, jedes Mal das große “alle schlagen jetzt ihre Duden auf“…

Bei jedem Wort, das man auch aus dem Kontext erschließen könnte.

Gott… da hab ich mich manchmal wirklich wie Lisa Simpson gemeldet um wenigstens das abzukürzen und zu sagen; „Nun gut, ich vermute doch mal gaaaaanz stark, dass es wohl eine Kutsche sein wird.“

Gott, was ein Horror diese Fuck-Schule…

Aber mir gehen auch diese langsam sprechenden, betulichen Salbaderer so auf den Sack...

Aber nichts gegen die Poesie.

Grade nicht!

Alles dafür!

http://www.youtube.com/watch?v=s-yhzeZQi58&feature=related

Ich erinnere noch, wie der 68er-Pauker das Gedicht uns nahebringen wollte:

http://www.youtube.com/watch?v=xsAvANPIPkw

ein Depp, ein Opfer, ein Evangele, der nichts verstand, aber immer noch besser war, als die völlig uninteressierten anderen Pauker.

und das sag ich, obwohl er mich extra schlecht benotete... der Kommi.

Bellerophon
13.11.2009, 15:36
Nein: Du durftest!

Das ist wohl mal wahr...

Stechlin
13.11.2009, 15:47
Ein Schillerstrang und kein Kommentar von Dir? Da ist was faul im Staate Dänemark. :]

Ich habe ihn leider zu spät entdeckt, obgleich ich, des edlen Gedenktages wegen, die letzten Tage wie im Rausch war. Das Schiller-Fieber grassiert. ;)

Kreuzbube
13.11.2009, 16:30
Fest gemauert in der Erden
Steht die Form, aus Lehm gebrannt.
Heute muß die Glocke werden!
Frisch, Gesellen, seid zur Hand!
Von der Stirne heiß
Rinnen muß der Schweiß,
Soll das Werk den Meister loben;
Doch der Segen kommt von oben.
Zum Werke, das wir ernst bereiten,
Geziemt sich wohl ein ernstes Wort,
Wenn gute Reden sie begleiten,
Dann fließt die Arbeit munter fort.
So laßt uns jetzt mit Fleiß betrachten,
Was durch die schwache Kraft entspringt,
Den schlechten Mann muß man verachten,
Der nie bedacht, was er vollbringt.
Das ist's ja, was den Menschen zieret,
Und dazu ward ihm der Verstand,
Daß er im innern Herzen spüret,
Was er erschafft mit seiner Hand...

carpe diem
13.11.2009, 17:41
Entweder Sie sind ein Türke oder ein Idiot! :D

Nur weil jemand anderer Meinung ist wirfst du mit Rotpunkten um dich.
Das zeugt von einer Geisteshaltung, die dich wahrlich nicht befähigt im Schillerthread zu schreiben.
Ich denke , solchen Geistesblitzer hätte Friedrich Schiller glatt übersehen.

carpe diem
13.11.2009, 17:44
Johann Wolfgang von Goethe war Frankfurter ... meiner bescheidenen Kenntnis nach liegt Frankfurt in Hessen.

Servus umananda
Verzeih meinen Irrtum!

Ich nehme an, da er lange in Weimar lebte und dort starb ,wird er schon die dortige Mundart angenommen haben

Ahab
13.11.2009, 18:08
Erstaunlich, wie manche den Eindruck vermitteln wollen sie schmökerten tagtäglich Schiller und Goethe durch.

Eher nich'


Die allermeisten werden ja zumindest in der Schule einiges kennengelernt haben.

Stechlin
13.11.2009, 18:23
Verzeih meinen Irrtum!

Ich nehme an, da er lange in Weimar lebte und dort starb ,wird er schon die dortige Mundart angenommen haben

Weimar liegt aber in Thüringen... :rolleyes:

Verrari
13.11.2009, 18:35
Die allermeisten werden ja zumindest in der Schule einiges kennengelernt haben.

Die müssen dann aber schon ein gewisses Alter haben.

Heute behandelt man Schiller und Goethe in einer einzigen Deutsch-Doppelstunde.
Stattdessen konzentriert man sich mehrere Monate im Sozialkundeunterricht auf das deutsche Betriebsverfassungsgesetz.

Die Prioritäten haben sich in den letzten Jahrzehnten schon ziemlich verschoben.

carpe diem
13.11.2009, 18:44
Weimar liegt aber in Thüringen... :rolleyes:

Weiß ich!
Spricht man dort nicht so ähnlich, wie in Sachsen.?

Ahab
13.11.2009, 18:51
Die müssen dann aber schon ein gewisses Alter haben.

Heute behandelt man Schiller und Goethe in einer einzigen Deutsch-Doppelstunde.
Stattdessen konzentriert man sich mehrere Monate im Sozialkundeunterricht auf das deutsche Betriebsverfassungsgesetz.

Die Prioritäten haben sich in den letzten Jahrzehnten schon ziemlich verschoben.

Also ich bin mit meinen 22 jetzt auch nicht so lange aus der Schule raus, aber dennnoch hat man uns das gegönnt.

Wir mussten zwar nichts mehr auswendig lernen, dafür hat sich unser Deutschlehrer die Mühe gemacht uns günstig Taschenbücher mit einer Auswahl von Gedichten der wichtigen deutschen Schriftsteller zu besorgen.


Die mussten wir halt selbst bezahlen weil aus irgendeinem Grund nicht vorgesehen war Material für diesen Abschnitt des Lehrplanes zu beschafften.

Verrari
13.11.2009, 19:03
Also ich bin mit meinen 22 jetzt auch nicht so lange aus der Schule raus, aber dennoch hat man uns das gegönnt.
Wie lange?
In welchem Bundesland lebst Du?


Wir mussten zwar nichts mehr auswendig lernen, dafür hat sich unser Deutschlehrer die Mühe gemacht uns günstig Taschenbücher mit einer Auswahl von Gedichten der wichtigen deutschen Schriftsteller zu besorgen.
Besorgen???
Jetzt mal ehrlich. Wie viel hast Du von den "besorgten" Taschenbüchern tatsächlich gelesen??

Zimbelstern
13.11.2009, 19:25
Die müssen dann aber schon ein gewisses Alter haben.

Heute behandelt man Schiller und Goethe in einer einzigen Deutsch-Doppelstunde.
Stattdessen konzentriert man sich mehrere Monate im Sozialkundeunterricht auf das deutsche Betriebsverfassungsgesetz.

Die Prioritäten haben sich in den letzten Jahrzehnten schon ziemlich verschoben.

Jep. Literaturgeschichte ist so etwas von out. Üble Rassistische Lyriker beleidigen Minderheiten. Auswendiglernen ist ebenfalls passe. Meine Tochter weiß sehr gut über Kafka, Brecht und Christa Wolf Bescheid. Körner, Arndt oder Freiligrath: Fehlanzeige...

Claudius, Novalis, Uhland, Eichendorff ... alles Asche,

Stechlin
13.11.2009, 20:04
Weiß ich!
Spricht man dort nicht so ähnlich, wie in Sachsen.?

Um Himmels Willen nein! Oder würdest Du sagen, schwäbisch und bayrisch seien sich ähnlich?

Stechlin
13.11.2009, 20:05
Jep. Literaturgeschichte ist so etwas von out. Üble Rassistische Lyriker beleidigen Minderheiten. Auswendiglernen ist ebenfalls passe. Meine Tochter weiß sehr gut über Kafka, Brecht und Christa Wolf Bescheid. Körner, Arndt oder Freiligrath: Fehlanzeige...

Claudius, Novalis, Uhland, Eichendorff ... alles Asche,

Das hat uns alles die "Moderne" gebracht. Der Dekadenz geht stets die Kulturlosigkeit voraus.

Ajax
13.11.2009, 21:07
Is doch irgendwo am Ende auch alles bloß Geschmacks- und Ansichtssache.

Um Nicolás Gómez Dávila zu zitieren:

"Die Relativität des Geschmacks ist die Entschuldigung der Epochen, die keinen haben."

umananda
14.11.2009, 00:35
Das hat uns alles die "Moderne" gebracht. Der Dekadenz geht stets die Kulturlosigkeit voraus.

Das ist doch dummes Geschwätz ...

Servus umananda

Stechlin
14.11.2009, 01:59
Das ist doch dummes Geschwätz ...

Servus umananda

Kannst Du Dein dummes Geschwätz auch begründen?

umananda
14.11.2009, 11:13
Kannst Du Dein dummes Geschwätz auch begründen?

Was sollte ich dir auf deine indiskutable wie dumme Äußerung zur Modernen erwidern? Vielleicht solltest du erst einmal a bisserl darüber nachdenken, was du schreibst, bevor du wie Prediger nach Zündhölzer suchst, um den Bücherhaufen, den du als entartete Kunst empfindest, zum BRENNEN zu bringen.

Was also sollte ich mit dir diskutieren, der sich anmaßt, als Brunnenfrosch den Scharfrichter in Sachen Kunst zu spielen?

http://www.spiegel.de/img/0,1020,308561,00.jpg
Was hätte man denn mit diesen "Herrschaften" diskutieren können?

Servus umananda

Stechlin
14.11.2009, 13:41
Was sollte ich dir auf deine indiskutable wie dumme Äußerung zur Modernen erwidern? Vielleicht solltest du erst einmal a bisserl darüber nachdenken, was du schreibst, bevor du wie Prediger nach Zündhölzer suchst, um den Bücherhaufen, den du als entartete Kunst empfindest, zum BRENNEN zu bringen.

Was also sollte ich mit dir diskutieren, der sich anmaßt, als Brunnenfrosch den Scharfrichter in Sachen Kunst zu spielen?

http://www.spiegel.de/img/0,1020,308561,00.jpg
Was hätte man denn mit diesen "Herrschaften" diskutieren können?

Servus umananda

Jaaa! Darauf habe ich gewartet:
ICH BIN EIN NAZI!

umananda
14.11.2009, 13:42
Jaaa! Darauf habe ich gewartet:
ICH BIN EIN NAZI!

Keine Ahnung ... das kannst nur du beurteilen.

Servus umananda

Brutus
14.11.2009, 14:08
Jaaa! Darauf habe ich gewartet:
ICH BIN EIN NAZI!

Noch einer der's kapiert hat! Wer nicht nach der politisch-korrekten Pfeife tanzt, ist ein Nazi.

Stechlin
14.11.2009, 14:15
Keine Ahnung ... das kannst nur du beurteilen.

Servus umananda

Wer war es denn, der den Bezug zu den Nazis herstellte? Du oder ich?

umananda
14.11.2009, 14:20
Wer war es denn, der den Bezug zu den Nazis herstellte? Du oder ich?

Wenn man einen Bezug herstellt, heißt es noch lange nicht, dass man jemanden als etwas bezeichnet hat, der einen bestimmten Bezug durch eine Aussage hergestellt hat. Aber vielleicht überfordert es dich ... den Bezug herzustellen ... der tatsächlich geschrieben wurde. So etwas soll ja bekanntlich häufig vorkommen.

Servus umananda

Don
14.11.2009, 14:22
Jetzt mal von Goethes höherem Kram ab:

Ich muss wirklich sagen, wenn wir in der Schule damals …


...........................................


Ja, kommt mir irgendwie vertraut vor. Gut, nicht das mit dem Nachschlagen, bei uns setzte man noch voraus das zu wissen.

Aber der Stil.

Stechlin
14.11.2009, 15:34
Wenn man einen Bezug herstellt, heißt es noch lange nicht, dass man jemanden als etwas bezeichnet hat, der einen bestimmten Bezug durch eine Aussage hergestellt hat. Aber vielleicht überfordert es dich ... den Bezug herzustellen ... der tatsächlich geschrieben wurde. So etwas soll ja bekanntlich häufig vorkommen.

Servus umananda

Na dann erläutere mir mal den Bezug zu den Nazis! Du musst Dir ja was dabei gedacht haben.

umananda
14.11.2009, 15:36
Na dann erläutere mir mal den Bezug zu den Nazis! Du musst Dir ja was dabei gedacht haben.

Du musst du auf die erste Antwort schauen ...


Das hat uns alles die "Moderne" gebracht. Der Dekadenz geht stets die Kulturlosigkeit voraus.

... es war genau dieser Satz, der mich zu einer Antwort bewogen hat.

Servus umananda

Stechlin
14.11.2009, 15:46
Du musst du auf die erste Antwort schauen ...


... es war genau dieser Satz, der mich zu einer Antwort bewogen hat.

Servus umananda

Das ist aber keine Erläuterung Deines bemühten Vergleiches, sondern lediglich ein Anlass.

Kreuzbube
16.11.2009, 12:35
Noch einer der's kapiert hat! Wer nicht nach der politisch-korrekten Pfeife tanzt, ist ein Nazi.

Das sind wir doch gern!:]

Lobo
16.11.2009, 12:41
Ist Nazi etwa eine Beschimpfung? :eek:

Kreuzbube
16.11.2009, 13:00
Ist Nazi etwa eine Beschimpfung? :eek:

Es ist von daher schon Schwachsinn, weil der Buchstabe z im Bezugswort gar nicht vorkommt. Außerdem klingt es unfein. Zusammenfassend ist es nichts weiter, als ein Kampfbegriff der Dummen und Meinungslosen!:)

Lobo
16.11.2009, 13:03
Es ist von daher schon Schwachsinn, weil der Buchstabe z im Bezugswort gar nicht vorkommt. Außerdem klingt es unfein. Zusammenfassend ist es nichts weiter, als ein Kampfbegriff der Dummen und Meinungslosen!:)

Aso na dann,

du Nazi! :P

FranzKonz
16.11.2009, 13:05
Das ist doch dummes Geschwätz ...

Servus umananda

Im Gegenteil.

Mütterchen
16.11.2009, 14:07
Ist Nazi etwa eine Beschimpfung? :eek:

Möglicherweise erlebt der eine oder andere Anwender dieses Wortes in diesem Forum eine ganz neue Erfahrung .:))

Stechlin
16.11.2009, 15:00
Ist Nazi etwa eine Beschimpfung? :eek:

Für mich schon, denn "Nazi" impliziert" das Vorhandensein einer Ideologie; und selbige mag ich nicht -egal welche.

Lobo
16.11.2009, 15:05
Für mich schon, denn "Nazi" impliziert" das Vorhandensein einer Ideologie; und selbige mag ich nicht -egal welche.

Es tangiert dich, als was dich ein ideologieenthirnter Weltnetzheld betitelt?

Apotheos
21.11.2009, 19:26
Um Nicolás Gómez Dávila zu zitieren:

"Die Relativität des Geschmacks ist die Entschuldigung der Epochen, die keinen haben."

Beweise erstmal, dass dein Geschmack der Bessere ist. ;)