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Vollständige Version anzeigen : Der 9. November oder: Verschobene Prioritäten



harlekina
09.11.2009, 19:17
Es konnte nicht lange dauern. Der 9. November 1938 ist ein Datum, der noch heute Entsetzen über das damals Geschehene auslöst.
Umso erfreulicher ist es, dass ein anderer 9. November positive Gefühle bei einem Großteil der Bürger hervorruft, nämlich der Tag, an dem die Mauer fiel.

So weit, so gut.

Nun ist es in gewissen Kreisen (http://www.focus.de/politik/deutschland/jahrestag-freude-ueber-mauerfall-ueberlagert-gedenken-an-nazi-opfer_aid_452528.html) alles andere als gerne gesehen, dass besagter Mauerfalltag am 9.11.1989 mit Freude und Feierlichkeiten begangen wurde, könnte man doch annehmen, dass die Opfer des 9. November 1938 deswegen vergessen werden.

Ich zitiere Charlotte Knobloch, ihres Zeichens Präsidentin des ZdJ und immer mit dem Finger am Puls der Zeit, nie um dezente Worte verlegen:


In Zukunft müsse ein Weg gefunden werden, um beider Ereignisse „in angemessener Form“ zu gedenken.

Hm.

Geronimo
09.11.2009, 19:53
Interessant in diesem Zusammenhang die internationale Presse. Überall nur positive Berichterstattung! Keinerlei Erwähnung von 1938 in den redaktionellen Teilen. Das gilt unisono für amerikanische, kanadische, britische, niederländische, französische... ja selbst österreichische Publikationen. Nur die Schweizer sind ein bißchen beleidigt weil sie nicht nach Berlin eingeladen worden sind. Tss.

Spannend wird es bei den Leserkommentaren. 95% positiv. Die Erwähnung von 1938 eigentlich nur in EINER maßgeblichen Zeitung:

www.nytimes.com

Da aber massiv von...wem wohl? Zum Glück scheinen aber auch in anderen Ländern die Menschen von derem Gejaule die Schnauze voll zu haben. Wie man an den Antworten ablesen kann.

Krabat
09.11.2009, 20:12
Kramer hat vor allen Dingen davor gewarnt, daß der 9. November niemals Feiertag werden dürfe.

Zentralrat der Juden besorgt
http://www.news-adhoc.com/zentralrat-der-juden-besorgt-idna2009110863578/

Im Prinzip wäre der 9. November der natürliche Feiertag der Deutschen, da sie eben an diesem Tag de facto vereinigt wurden. An diesem Tag flossen die Tränen.

Es wäre der würdige "Nachfolgenationalfeiertag" nach dem 17. Juni, der ja in der BRD Nationalfeiertag war.

Weil der 9. November aber gleichzeitig Pogromtag war hat man den 3. Oktober gewählt, ein Datum, das keine Emotionen herbeiruft, weil es ein Tag des Verwaltungsaktes war.

eintiroler
09.11.2009, 20:25
Also ich freue mich das heute der 9. November ist. :)

borisbaran
10.11.2009, 00:35
[***]Nun ist es in gewissen Kreisen (http://www.focus.de/politik/deutschland/jahrestag-freude-ueber-mauerfall-ueberlagert-gedenken-an-nazi-opfer_aid_452528.html) alles andere als gerne gesehen, dass besagter Mauerfalltag am 9.11.1989 mit Freude und Feierlichkeiten begangen wurde,[***]
Das hat sie NIE gesagt, sondern sogar das Gegenteil! Was schiebst du ihr für 'nen Müll in den Mund?!X(/:(

[***]Da aber massiv von...wem wohl? Zum Glück scheinen aber auch in anderen Ländern die Menschen von derem Gejaule die Schnauze voll zu haben. Wie man an den Antworten ablesen kann.
Na, bist du zu feige, um zu sagen, wen du meinst (http://media.photobucket.com/image/jodn/cthulhu19887/adolf_de_jodn.png?o=3), feige Rothaut?![1]
__________________________________________________ _________
Ein HOCH AUF DEN 9. NOVEMBER 1989, wo die Schandmauer fiel, die Wunde, die von den Kommunisten in Deutschland geschlagen wurde!
Trauer über den 9. November 1938, wo die Verfolgung der Juden auf ien neues Level gebracht wurde!
Freude über den 9.11.1989 und Trauer über den 9.11.1938 müssen sich gar nciht ausschließen, sondern im Gegenteil zum Anlass dienen, gegen jegliche Form des Totalitaismus vorzugehen, egal ob links, rechts oer islamistisch!
=======================================
[1] = Auch bin ich zu 100 % überzeugt, dass die echten Rothäute (Amerikanische Ureinwohner) zu 99 % nicht so feige siond wie du.

Ruepel
10.11.2009, 01:18
Nun ja,ein Fackelmarsch durchs Brandenburger Tor wäre mir auch lieber,als dieser
Mummenschanz der heute geboten wurde.
Man möchte meinen,das die BRD Bonzen in der DDR auf die Straße gegangen sind
und die SED Diktatur gestürzt haben.
Einfach nur lächerlich!

harlekina
10.11.2009, 06:08
Das hat sie NIE gesagt, sondern sogar das Gegenteil! Was schiebst du ihr für 'nen Müll in den Mund?!X(/:(




Was denkst du, was sie uns damit sagen will:



Charlotte Knobloch, Präsidentin des Zentralrats, bedauerte es am Montag in München, dass in diesem Jahr das Gedenken an die Reichspogromnacht am 9. November 1938 von der Freude über 20 Jahre Mauerfall „überlagert“ werde.

Pescatore
10.11.2009, 06:51
An den 9.11.1918 sollte man immer mit Freude denken, an den ersten ernsthaften Versuch Deutschland zu einem freien, demokratischen Staat zu machen.

In den Medien war jedenfall in den letzten Tagen und gestern außer dem kindisch-lächerlichen, super "symbolischen" Domino-Day in Berlin und Dauerbeschuss mit irgendwelchen Filmchen über STASIUNRECHT genau nichts sonstiges zu vernehmen, weder im Sinne unserer Frau Knobloch noch in meinem Sinn (und dass der "Führer" auch am 9.11. erstmals im größeren Umfang auf die politische Bühne trat haben wohl sogar unserer gebräunten Freunde übersehen).

borisbaran
10.11.2009, 11:03
Was denkst du, was sie uns damit sagen will:

Sie hat NIE gesagt, dass es schlacht wäre, dass sich die Leute über diesen Tag als tag des mauerfalls freuen!


Knobloch fügte hinzu, es sei „völlig in Ordnung, dass die Erinnerungskultur der Bundesrepublik dieser Tage ganz unter dem Eindruck der deutschen Einigung steht“. Sie betonte: „Für die Menschen im Osten Deutschlands brachte der Fall der Mauer die langersehnte Freiheit – für dieses Land die volle außenpolitische Souveränität. Natürlich soll und darf dieses historischen Augenblicks gedacht werden, natürlich dürfen sich die Menschen darüber freuen.“

henriof9
10.11.2009, 11:11
Es konnte nicht lange dauern. Der 9. November 1938 ist ein Datum, der noch heute Entsetzen über das damals Geschehene auslöst.
Umso erfreulicher ist es, dass ein anderer 9. November positive Gefühle bei einem Großteil der Bürger hervorruft, nämlich der Tag, an dem die Mauer fiel.

So weit, so gut.

Nun ist es in gewissen Kreisen (http://www.focus.de/politik/deutschland/jahrestag-freude-ueber-mauerfall-ueberlagert-gedenken-an-nazi-opfer_aid_452528.html) alles andere als gerne gesehen, dass besagter Mauerfalltag am 9.11.1989 mit Freude und Feierlichkeiten begangen wurde, könnte man doch annehmen, dass die Opfer des 9. November 1938 deswegen vergessen werden.

Ich zitiere Charlotte Knobloch, ihres Zeichens Präsidentin des ZdJ und immer mit dem Finger am Puls der Zeit, nie um dezente Worte verlegen:

Hm.

Hhm, vielleicht sollten wir einfach mal das Rad der Zeit zurück drehen und alle Beteiligten des 9.11.1989 darum bitten, aus Respekt und Gedenken, ihr Handeln um einen Tag zu verschieben. :rolleyes:

Zeljko
10.11.2009, 11:13
Ich finde das absolut menschlich, dass man positive Ereignisse eher feiert als negative.

Gärtner
10.11.2009, 11:35
Es konnte nicht lange dauern. Der 9. November 1938 ist ein Datum, der noch heute Entsetzen über das damals Geschehene auslöst.
Umso erfreulicher ist es, dass ein anderer 9. November positive Gefühle bei einem Großteil der Bürger hervorruft, nämlich der Tag, an dem die Mauer fiel.

So weit, so gut.

Nun ist es in gewissen Kreisen (http://www.focus.de/politik/deutschland/jahrestag-freude-ueber-mauerfall-ueberlagert-gedenken-an-nazi-opfer_aid_452528.html) alles andere als gerne gesehen, dass besagter Mauerfalltag am 9.11.1989 mit Freude und Feierlichkeiten begangen wurde, könnte man doch annehmen, dass die Opfer des 9. November 1938 deswegen vergessen werden.

Ich zitiere Charlotte Knobloch, ihres Zeichens Präsidentin des ZdJ und immer mit dem Finger am Puls der Zeit, nie um dezente Worte verlegen:


In Zukunft müsse ein Weg gefunden werden, um beider Ereignisse „in angemessener Form“ zu gedenken.

Hm.
http://img12.imageshack.us/img12/8885/70194893.jpgnd wieso "hm"? Die Frau hat lediglich eine Selbstverständlichkeit ausgesprochen. Allerdings wirken die Hinweise der Knobloch immer etwas, hm, angestrengt, weil man unwillkürlich die bundesempörungsbeuaftragte Betroffenheit mitassoziiert. Daß sie die "Überlagerung" der Gedenkens an das Pogrom durch die Mauerfallfeierlichkeiten bedauert, ist wie üblich ihren verschobenen Maßstäben und Prioritäten geschuldet, denn natürlich freuen sich die Leute lieber einmal, als alljährlich nur mit hängenden Köpfen des Grauens vergangener Zeiten zu gedenken.

Aber in der Sache hat die Knobloch nichts ungewöhnliches geäußert.

harlekina
10.11.2009, 11:53
http://img12.imageshack.us/img12/8885/70194893.jpgnd wieso "hm"? Die Frau hat lediglich eine Selbstverständlichkeit ausgesprochen. Allerdings wirken die Hinweise der Knobloch immer etwas, hm, angestrengt, weil man unwillkürlich die bundesempörungsbeuaftragte Betroffenheit mitassoziiert. Daß sie die "Überlagerung" der Gedenkens an das Pogrom durch die Mauerfallfeierlichkeiten bedauert, ist wie üblich ihren verschobenen Maßstäben und Prioritäten geschuldet, denn natürlich freuen sich die Leute lieber einmal, als alljährlich nur mit hängenden Köpfen des Grauens vergangener Zeiten zu gedenken.

Aber in der Sache hat die Knobloch nichts ungewöhnliches geäußert.

Deswegen "hm", weil der Eindruck aufkommt, sie bzw. der ZdJ käme immer zu kurz.
Freuen dürfen wir uns, aber nur nicht zuviel.

bernhard44
10.11.2009, 11:56
http://img12.imageshack.us/img12/8885/70194893.jpgnd wieso "hm"? Die Frau hat lediglich eine Selbstverständlichkeit ausgesprochen. Allerdings wirken die Hinweise der Knobloch immer etwas, hm, angestrengt, weil man unwillkürlich die bundesempörungsbeuaftragte Betroffenheit mitassoziiert. Daß sie die "Überlagerung" der Gedenkens an das Pogrom durch die Mauerfallfeierlichkeiten bedauert, ist wie üblich ihren verschobenen Maßstäben und Prioritäten geschuldet, denn natürlich freuen sich die Leute lieber einmal, als alljährlich nur mit hängenden Köpfen des Grauens vergangener Zeiten zu gedenken.

Aber in der Sache hat die Knobloch nichts ungewöhnliches geäußert.

es wäre ungewöhnlich, hätte sie sich nicht geäußert!

bernhard44
10.11.2009, 12:03
hier ihre Wertigkeit der Geschichte!
Sie bedauere, «dass in diesem Jahr das Gedenken an die Reichspogromnacht am 9. November 1938 von der Freude über 20 Jahre Mauerfall überlagert wird»
http://www.zeit.de/newsticker/2009/11/9/iptc-hfk-20091109-71-22946446xml


Was erwartet sie von den heutigen Generationen? Eine Rangordnung der Betroffenheit, eine Rangliste der Gedenktage?
Sie tut der Sache für die sie steht wiedermal einen Bärendienst!

meckerle
10.11.2009, 12:30
hier ihre Wertigkeit der Geschichte!

Was erwartet sie von den heutigen Generationen? Eine Rangordnung der Betroffenheit, eine Rangliste der Gedenktage?
Sie tut der Sache für die sie steht wiedermal einen Bärendienst!

Wie die jüngsten Parolen an der Dresdner Synagoge zeigten, "sind Antisemitismus und Volksverhetzung in Deutschland nach wie vor ein ernstzunehmendes Problem", sagte Knobloch. Braunes Gedankengut sei in alle Bereiche der Gesellschaft eingesickert. In Deutschland seien allein im ersten Halbjahr rund 550 antisemitische Straftaten begangen worden.
.........
"Zugleich aber dürfen wir nicht vergessen, dass sich vor 20 Jahren nicht nur die Tore zur Freiheit geöffnet haben. Sondern dass sich mit dem Novemberpogrom vor 71 Jahren bereits die Öffnung der Tore Auschwitzs abgezeichnet hat", mahnte die Zentralratsvorsitzende. "Das wiedervereinigte Deutschland müsse zeigen, dass es sich nach wie vor den demokratischen Grundwerten verpflichtet fühlt - im Bewusstsein der dunklen Seite seiner Geschichte."
http://www.sueddeutsche.de/,tdwb1m1/politik/528/493870/text/

Lest einfach den ganzen Bericht, er ist wirklich interessant.

bernhard44
10.11.2009, 13:07
http://www.sueddeutsche.de/,tdwb1m1/politik/528/493870/text/

Lest einfach den ganzen Bericht, er ist wirklich interessant.

wir können die Mauer ja für die gute Charlotte wieder aufbauen und nennen sie dann Klagemauer!

Kreuzbube
10.11.2009, 13:15
An den 9.11.1918 sollte man immer mit Freude denken, an den ersten ernsthaften Versuch Deutschland zu einem freien, demokratischen Staat zu machen.

In den Medien war jedenfall in den letzten Tagen und gestern außer dem kindisch-lächerlichen, super "symbolischen" Domino-Day in Berlin und Dauerbeschuss mit irgendwelchen Filmchen über STASIUNRECHT genau nichts sonstiges zu vernehmen, weder im Sinne unserer Frau Knobloch noch in meinem Sinn (und dass der "Führer" auch am 9.11. erstmals im größeren Umfang auf die politische Bühne trat haben wohl sogar unserer gebräunten Freunde übersehen).

Das ist immer noch längst nicht alles. Am 9.11.2001 wurden alle Konten banken-intern auf Euro umgestellt, obwohl offiziell noch die DM gültig war. Schon seltsam, was?!:)

Brutus
10.11.2009, 13:19
Was erwartet sie von den heutigen Generationen? Eine Rangordnung der Betroffenheit, eine Rangliste der Gedenktage?

Genau das erwartet sie: eine Rangliste, bei der alles Deutsche ganz unten, am absoluten Nullpunkt von Festlichkeit und Relevanz rangiert!



Sie tut der Sache für die sie steht wiedermal einen Bärendienst!

Da wir es nicht mit Idioten zu tun haben, dürfte das Gegenteil wahrscheinlich sein.

borisbaran
10.11.2009, 13:20
Das ist immer noch längst nicht alles. Am 9.11.2001 wurden alle Konten banken-intern auf Euro umgestellt, obwohl offiziell noch die DM gültig war. Schon seltsam, was?!:)
Was soll daran seltsam sein?

Brutus
10.11.2009, 13:20
Ich finde das absolut menschlich, dass man positive Ereignisse eher feiert als negative.

Hier geht es nicht um Menschlichkeit, sondern Macht. Staatsmacht und Definitionsmacht!

Kreuzbube
10.11.2009, 13:23
Hier geht es nicht um Menschlichkeit, sondern Macht. Staatsmacht und Definitionsmacht!

Stimmt, manche feiern auch begangene Massenmorde - z.B. beim Purimfest...:)

borisbaran
10.11.2009, 13:28
[***]Staatsmacht und Definitionsmacht!
Staatsmacht gibt es 3 (Gewaltenteilung) udn Definitionsmacht haben nur Fakten, keine Menshcen.

Stimmt, manche feiern auch begangene Massenmorde - z.B. beim Purimfest...:)
:depp:

Pescatore
10.11.2009, 13:49
Staatsmacht gibt es 3 (Gewaltenteilung) udn Definitionsmacht haben nur Fakten, keine Menshcen.

Das ist erstens Schmarrn weil die 3 Gewalten

a) durch Lissabon final untergraben werden
b) wegens ihres identischen Personenreservoirs aus den Parteikadern ohnehin nur frommer Schein waren (in D, in USA werden Richter etc. ja immerhin gewählt)
c) sich die Staatsmacht nur durch die Exekutive und (bedingt) durch die Judikative äußert.

Zum zweiten ist es Blödsinn weil es in etwa 27 Mio. Beispiele von durch keinerlei oder völlig widersprüchlichen "Fakten" untermauerten "Definitionen" gibt, vom Klimawandel bis zu allen Religionen, die dennoch Eingang in die Handlungen eben dieser Staatsmacht gefunden haben.