Atheist
08.11.2009, 11:34
Nur drei Prozent der türkischstämmigen Bevölkerung kann nicht in die deutsche Gesellschaft eingebunden werden. Von der Entstehung oder gar dem Wachstum einer Parallelgesellschaft kann folglich kaum die Rede sein. In Europa wird Deutschland sogar um seine Integrationserfolge beneidet.
[...]
Vieles hat sich seither geändert. Migrations- und Integrationspolitik sind heute immer pragmatischer, die Themen Migration und Integration selbst sind schrittweise endlich zu Mainstream-Themen geworden. Mit der Reform des Staatsangehörigkeitsrechts (2000), dem Zuwanderungsgesetz (2005), mit Integrationsgipfel, Nationalem Integrationsplan und Deutscher Islamkonferenz (ab 2006) ist in den letzten zehn Jahren in Sachen Integrationspolitik mehr geschehen als in den vier Jahrzehnten zuvor. Im neuen Bundestag haben sich auch die Relationen zwischen Abgeordneten mit und ohne Migrationshintergrund deutlich verbessert: Unter den nunmehr 622 Abgeordneten gibt es jetzt immerhin doppelt so viele wie bisher, nämlich 22 Abgeordnete und sogar einen Minister mit Migrationshintergrund.
[...]
Neueste Untersuchungen bestätigen abermals, dass Deutschland im internationalen Vergleich mit den anderen modernen Einwanderungsländern Europas nicht nur keinerlei Anlass hat zu dem verbreiteten verschämten Selbstmitleid und dem Gerede von der gescheiterten Integration. Im Gegenteil: Viele andere Länder beneiden Deutschland in manchen Feldern um Integrationserfolge; denn „nobody is perfect in integration“. Wir leben vielmehr in einem internationalen „Lernfeld Integration“, in dem jedes Land auf jeweils unterschiedlichen Gebieten von Erfolgen und Misserfolgen anderer Länder lernen kann
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Nach der Befragung des Zentrums für Türkeistudien können nur drei Prozent der türkischstämmigen Bevölkerung als eher nicht oder gar nicht in die deutsche Gesellschaft eingebunden gelten. Dieser Prozentsatz ist über die Jahre hinweg gleich geblieben und wird durch die Heiratsmigration bestimmt, mit der in jungen Familien der Integrationsprozess stets aufs Neue beginnt. Deshalb kann, von dieser Kleingruppe einmal abgesehen, von der Entstehung oder gar dem Wachstum einer Parallelgesellschaft kaum die Rede sein, auch wenn die Desintegrationspublizistik mit dem Mikroskop nach symbolischen Indizien solcher Strukturen sucht, weil sie ja von deren Beschwörung lebt – vom Beten im Unterricht bis zur Moschee-Architektur.
Wenn es gar keine Parallelgesellschaften gibt, was sind dann große Teile von Berlin-Neukölln, Wedding, Köln-Kalk, Duisburg Marxloh und ähnlichem?;(
http://www.welt.de/politik/deutschland/article5113022/In-Deutschland-gibt-es-keine-Parallelgesellschaften.html
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Vieles hat sich seither geändert. Migrations- und Integrationspolitik sind heute immer pragmatischer, die Themen Migration und Integration selbst sind schrittweise endlich zu Mainstream-Themen geworden. Mit der Reform des Staatsangehörigkeitsrechts (2000), dem Zuwanderungsgesetz (2005), mit Integrationsgipfel, Nationalem Integrationsplan und Deutscher Islamkonferenz (ab 2006) ist in den letzten zehn Jahren in Sachen Integrationspolitik mehr geschehen als in den vier Jahrzehnten zuvor. Im neuen Bundestag haben sich auch die Relationen zwischen Abgeordneten mit und ohne Migrationshintergrund deutlich verbessert: Unter den nunmehr 622 Abgeordneten gibt es jetzt immerhin doppelt so viele wie bisher, nämlich 22 Abgeordnete und sogar einen Minister mit Migrationshintergrund.
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Neueste Untersuchungen bestätigen abermals, dass Deutschland im internationalen Vergleich mit den anderen modernen Einwanderungsländern Europas nicht nur keinerlei Anlass hat zu dem verbreiteten verschämten Selbstmitleid und dem Gerede von der gescheiterten Integration. Im Gegenteil: Viele andere Länder beneiden Deutschland in manchen Feldern um Integrationserfolge; denn „nobody is perfect in integration“. Wir leben vielmehr in einem internationalen „Lernfeld Integration“, in dem jedes Land auf jeweils unterschiedlichen Gebieten von Erfolgen und Misserfolgen anderer Länder lernen kann
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Nach der Befragung des Zentrums für Türkeistudien können nur drei Prozent der türkischstämmigen Bevölkerung als eher nicht oder gar nicht in die deutsche Gesellschaft eingebunden gelten. Dieser Prozentsatz ist über die Jahre hinweg gleich geblieben und wird durch die Heiratsmigration bestimmt, mit der in jungen Familien der Integrationsprozess stets aufs Neue beginnt. Deshalb kann, von dieser Kleingruppe einmal abgesehen, von der Entstehung oder gar dem Wachstum einer Parallelgesellschaft kaum die Rede sein, auch wenn die Desintegrationspublizistik mit dem Mikroskop nach symbolischen Indizien solcher Strukturen sucht, weil sie ja von deren Beschwörung lebt – vom Beten im Unterricht bis zur Moschee-Architektur.
Wenn es gar keine Parallelgesellschaften gibt, was sind dann große Teile von Berlin-Neukölln, Wedding, Köln-Kalk, Duisburg Marxloh und ähnlichem?;(
http://www.welt.de/politik/deutschland/article5113022/In-Deutschland-gibt-es-keine-Parallelgesellschaften.html