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Vollständige Version anzeigen : Sammelthread: Zwanzigster Jahrestag des Mauerfalls am 9.11.



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Camillo
08.11.2009, 09:49
Derzeit in aller Munde und Presse. Hier soll es mal darum gehen: Wie sind Eure Erninnerungen an diesen Tag? Bitte keine Nebendebatten, sondern nur Statements zu Euren Erinnerungen.

Vielleicht noch dazu: Wo wart Ihr zu diesem? In West oder Ost.

Sterntaler
08.11.2009, 09:51
berührt und tangiert mich = Null

romeo1
08.11.2009, 09:56
War am 9.11.89 arbeiten (Spätschicht) und konnte mir deshalb die Ereignisse nur im TV ansehen. Es war überaus aufregend; nur gut, daß ich ausschlafen konnte.

Poison
08.11.2009, 09:56
Was war denn da ??

jak_22
08.11.2009, 09:57
Ich war zu dieser Zeit an der Offizierschule des Heeres in Hannover.

Wir wurden bei den ersten Nachrichten zusammen gepfiffen, der
Schulkommandeur hat ein paar Worte gesagt, und wir sangen die
deutsche Nationalhymne. Es war eine merkwürdige Stimmung;
kaum einer (inklusive der höheren Dienstgrade) hat an dem Abend
erfasst, was da passiert ist, und welche Konsequenzen das
haben würde.

Don
08.11.2009, 10:02
Ich saß um vier morgens im Auto und fräste grade zur Frühschicht, was da aus dem Radio sabbelte drang erst nach der 10ten Wiederholung richtig ins Stammhirn.

Das Gespräch unter Kollegen begann dann etwa so: Mieten wir uns einen Betonmischer und eine Putzmeister, fahren hin und mörteln das Ding wieder auf.

Sheldon
08.11.2009, 10:07
Ich habs erst am nächsten Morgen mitbekommen, auf dem Weg zur Arbeit im Autoradio. Ich dachte mir nur, was soll das denn schon wieder für ein scheiss sein.

Camillo
08.11.2009, 10:09
Vielleicht noch dazu: Wo wart Ihr zu diesem? In West oder Ost.

Erik der Rote
08.11.2009, 10:16
ist schon befremdlich das jetzt so eine Politbürobonze wie Schabowski so hochstilisiert wird als wäre er die Ursache des MAuerfalls gewesen

noch ein paar Jahre und es gibt ein Denkmal für ihn und die jungen Leute denken er wäre der Grund für die Deutsche Einheit und den Mauerfall

Camillo
08.11.2009, 10:24
Ich hatte darum gebeten, keine Neben-Diskussionen anzufangen, sondern Eure Erinnerungen an den 9. November zu schildern.

ursula
08.11.2009, 10:24
danach noch 3 jahre im osten weilend.

ich habe geschlafen und mein mann hat mich geweckt und gesagt - die tanzen auf der mauer. na und habe ich gedacht, denn rund um unseren wohnsilomüllplatz war ein liebevoll genanntes _"mäuerchen". was da nachts so los war, hatte man irgendwann verdrängt und ich sagte irgendwie, dann lass sie doch....

als ich dann munter war, haben wir rtl geguckt und ich hatte diese blitzanwandlungen, die die ideologischen schulungen eingegraben hatten: arbeitslos, drogen, nutten --- aber auch: die familie kriegt den acker wieder von de LPG. nach westberlin sind wir erst im advent gefahren noch durch einen doppelten betonring. wie furchtbar --- und nach hof im januar in einen fränkischen ort, wo es ein 2. begrüßungsgeld gab, aber die discounter leer geräumt waren. pfffffff- schäm mich schon noch bissel.:= nur wir wussten ja nicht, ob die mauer offen bleibt. echt, wer behauptet, das gewußt zu haben, war kein normalsterblicher ossi, sondern ein gummiohr, die haben eh den untergang im persönlichen interesse gewissenhaft vorbereitet....

henriof9
08.11.2009, 10:24
Ich habe schon im Bett gelegen, konnte aber nicht einschlafen weswegen ich diese Nachricht auch gleich mitbekommen hatte.
Sofort weckte ich meine Zauberfee ( die kam in den 70-ern aus Ostberlin ) und teilte ihr die, nach meiner Meinung nach, freudige Nachricht mit.
Und wißt ihr, was die sagte -

deswegen weckst Du mich ?


Ich muß allerdings zugeben, die Meinung die sie darüber hatte, als wir am nächsten Tag darüber sprachen, hat sich, aus der Sicht von heute, leider bestätigt.

Camillo
08.11.2009, 10:34
In dem anderen Strang hatte im um die persönlichen Erinnerungen an den 9. November 1989 gebeten (http://www.politikforen.net/showthread.php?t=85583). Und nur darum. Unverkennbar besteht aber bei vielen das Bedürfnis, das Ereignis zu bewerten oder zu kommentieren.

Diese Bewertungen und Kommentare bitte hier in diesen Strang. Keine Erinnerungen, sondern Bewertungen aus heutiger Sicht.

SAMURAI
08.11.2009, 10:36
Ein Politiker - Schabowski hat was gesagt was er nicht geblickt hat.

Klopperhorst
08.11.2009, 10:37
Meine Erinnerung. Mutter hat geflennt, ich mich gefreut.

---

kotzfisch
08.11.2009, 10:51
Unfassbares Staunen,dass kein Blut floss!

Sprecher
08.11.2009, 10:53
Ich habe schon im Bett gelegen, konnte aber nicht einschlafen weswegen ich diese Nachricht auch gleich mitbekommen hatte.
Sofort weckte ich meine Zauberfee ( die kam in den 70-ern aus Ostberlin ) und teilte ihr die, nach meiner Meinung nach, freudige Nachricht mit.
Und wißt ihr, was die sagte -

deswegen weckst Du mich ?


Ich muß allerdings zugeben, die Meinung die sie darüber hatte, als wir am nächsten Tag darüber sprachen, hat sich, aus der Sicht von heute, leider bestätigt.

Bravo und so einer nennt sich dann noch "Patriot" :rolleyes:

Klopperhorst
08.11.2009, 10:57
Das Gute an Revolutionen ist ihr chaotisches Verhalten, gerade so, wenn sich Ei- und Samenzelle verbinden, in einer Quantenfluktuation entschieden wird, welches Schicksal der neue Mensch haben wird.

So ist es auch in geschichtlichen Umwälzungen.

Ein Versprecher - und schon ist es vorbei.

---

Sterntaler
08.11.2009, 10:59
Das gute an Revolutionen ist ihr chaotisches Verhalten, gerade so, wenn sich Ei- und Samenzelle verbinden, in einer Quantenfluktuation entschieden wird, welches Schicksal der neue Mensch haben wird.

So ist es auch in geschichtlichen Umwälzungen.

---

leider wurde nicht Tabula Rasa gemacht, so wie z. bsp. in Rumänien, somit drängen die alten Verbrecher wieder in entsprechenden stellen.

Klopperhorst
08.11.2009, 11:00
leider wurde nicht Tabula Rasa gemacht, so wie in Rumänien, somit drängen die alten Verbrecher wieder in entsprechenden stellen.

DDR war nicht Rumänien. Wenn es einen Sozialismus gab, war er in der DDR am besten umgesetzt, indem also die Führung dem Volk noch am nächsten war.


---

Sterntaler
08.11.2009, 11:01
das war dem Deutschen Untertanentum zu verdanken, das nicht Tabula Rasa gemacht wurde.

Sprecher
08.11.2009, 11:02
DDR war nicht Rumänien. Wenn es einen Sozialismus gab, war er in der DDR am besten umgesetzt, indem also die Führung dem Volk noch am nächsten war.


---

Umgekehrt, der Sozialismus ließ sich in der DDR am Besten umsetzen weil kein Volk so obrigkeitshörig ist wie die Deutschen. Deshalb hat auch die amerikanische Reeducation nirgendswo so gut funktioniert wie hier.

Klopperhorst
08.11.2009, 11:03
das war dem Deutschen Untertanentum zu verdanken, das nicht Tabula Rasa gemacht wurde.

Falsch. Die Leute waren nur aus einem Fleisch und Blut, daher hat der Wachtmeister an der Grenze nicht auf seine Nachbarn geschossen. Deutsche Disziplin kommt hinzu, ist aber nicht ursächlich für die friedliche Revolution in der DDR.

---

Sterntaler
08.11.2009, 11:04
normalerweise hätten Stand und Fehmegerichte eingerichtet werden müssen und die Volkszertreter unverzüglich hingerichtet werden a la Franz. Revolution.

Sterntaler
08.11.2009, 11:05
Falsch. Die Leute waren nur aus einem Fleisch und Blut, daher hat der Wachtmeister an der Grenze nicht auf seine Nachbarn geschossen. Deutsche Disziplin kommt hinzu, ist aber nicht ursächlich für die friedliche Revolution in der DDR.

---

nicht geschossen von 61-89? Junge Junge , :vogel: die Penner an der Grenze waren an diesem Tag derart überrascht, das die gar nicht der Lage waren zu handeln

Klopperhorst
08.11.2009, 11:07
nicht geschossen? Junge Junge , :vogel:

Am 9.11. ist kein Schuss gefallen. Die DDR war eben, trotz heutiger Bekundungen, keine Diktatur, d.h. kein Herrscherclan regierte dort mit einer privaten Soldateska. Es war eher eine Volksgemeinschaft, und die Oberen hatten (zumindestens wenn sie noch jung waren) genauso die Fresse voll, wie der gemeine Mann auf der Straße.

---

Eridani
08.11.2009, 11:13
Derzeit in aller Munde und Presse. Hier soll es mal darum gehen: Wie sind Eure Erninnerungen an diesen Tag? Bitte keine Nebendebatten, sondern nur Statements zu Euren Erinnerungen.

Vielleicht noch dazu: Wo wart Ihr zu diesem? In West oder Ost.

Am 9.Nov.1989 um 18.56h schaute ich zufällig die „Aktuelle Kamera“ des DDR1-TV.
So wurde ich live Zeuge der Ankündigung von Schabowski, als er seine legendären Worte stotterte: „ Wann?....ja, das müsste….hm….ja das müsste unverzüglich sein, also sofort!“ (Reisefreiheit)

Um 2.00h nachts klingelte dann das Telefon. Meine Schwägerin (aus Falkensee b.Berlin)war dran und fragte: „ Rate mal, von wo ich anrufe?“.
…..man oh man…..sie rief aus Spandau an!

Am nächsten Tag ging ich über die Bornholmer Brücke nach West-Berlin und holte mir 100,-DM „Begrüssungsgeld“ ab! :)
Ich kaufte mir meine erste „HÖR ZU“ (TV-Zeitschrift), der ich bis heute treu geblieben bin…….

ε

Sterntaler
08.11.2009, 11:15
Die DDR war eben, trotz heutiger Bekundungen, keine Diktatur, d.h. kein Herrscherclan regierte dort mit einer privaten Soldateska.
---

das glaubst aber auch nur du, das war ein Marionettenregimes das aus Moskau gesteuert wurde.

Camillo
08.11.2009, 11:19
Was ist so schwer daran, sich an das Thema zu halten, ihr dämlichen Hornochsen?

Ursula und einige andere schaffen das auch, ganz leicht.

Bewertungen und Kommentare bitte in den anderen Strang.

Klopperhorst
08.11.2009, 11:19
das glaubst aber auch nur du, das war ein Marionettenregimes das aus Moskau gesteuert wurde.

Das ist zu einfach gedacht.

---

Sterntaler
08.11.2009, 11:23
das ist das auf das wesentliche gebracht, in der Bevölkerung wurde natürlich damit ein Gemeinschaftsgefühl einer Volksgemeinschaft gebildet um den Druck entgegen zu wirken.

Eridani
08.11.2009, 11:24
Unfassbares Staunen,dass kein Blut floss!

Nun, "es lag ja schon seit Wochen was in der Luft". aber die Öffnung der Mauer kam trotzdem total überraschend.

Die Öffnung mußte kommen.....aber niemand ahnte die Folgen in dieser Stunde.
Der Zusammenbruch des gesamten Ostblocks, samt Sowjetunion mutet heute wie ein Wunder an.
Ich bin fast geneigt, an eine "höhere Macht" zu glauben; jedenfalls: Die Tür zur Öffnung der Mauer stand nur einen kurzen Augenblick offen, unwahrscheinliche Zufälle und Ereignisketten führten zu diesem Wunder, wenn man mal bedenkt, was noch 5 Monate vorher in Peking passiert war..............:rolleyes:.........

E:

Klopperhorst
08.11.2009, 11:25
das ist das auf das wesentliche gebracht, in der Bevölkerung wurde natürlich damit ein Gemeinschaftsgefühl einer Volksgemeinschaft gebildet um den Druck entgegen zu wirken.

Nochmal. Einen Herrscherclan mit Prunkschloss ala Chauchesku gab es nicht. Daher gab es auch keine Rachegefühle.

---

Sterntaler
08.11.2009, 11:26
zu jeder ordentlichen Revolution gehört ein Schlußstrich mit einem Knall, dies hat hier gefehlt. Die alten SED und Stasi Kader schwimmen wieder als Fettschicht oben auf.

Klopperhorst
08.11.2009, 11:28
zu jeder ordentlichen Revolution gehört ein Schlußstrich mit einem Knall, dies hat hier gefehlt. Die alten SED und Stasi Kader schwimmen wieder als Fettschicht oben auf.

Seien wir froh, dass die Leute dort nicht so primitiv dachten, wie du. Somit wurde unnötiges Blutvergießen verhindert.

---

henriof9
08.11.2009, 11:29
Bravo und so einer nennt sich dann noch "Patriot" :rolleyes:

off Thoppic :

Was hat Patriotismus mit Erkenntnis zu tun ?

Sterntaler
08.11.2009, 11:32
Seien wir froh, dass die Leute dort nicht so primitiv dachten, wie du. Somit wurde unnötiges Blutvergießen verhindert.

---

das hat mit Primitivität nix zu tun, eine Revolution sieht so aus , wie der 17. Juni 1953.

Klopperhorst
08.11.2009, 11:33
das hat mit Primitivität nix zu tun, eine Revolution sieht so aus , wie der 17. Juni 1953.

Ja klar, mit Panzern auf Menschenmassen rollen. Ich vermute, du hast selbst einen Sockenschuss.

---

henriof9
08.11.2009, 11:35
Ein Politiker - Schabowski hat was gesagt was er nicht geblickt hat.

Ich bin mir ziemlich sicher, daß dies ein Mißverständnis war und so, in der Auswirkung, auch nicht gedacht.

Camillo
08.11.2009, 11:37
Dass der DDR kein ewiges Leben beschieden sein würde, war immer klar. Dass das Kartenhaus so schnell zusammenbrechen sollte, verwundert aber immer noch. Die Frage ist aber: Wie bewerten wir das aus heutiger Sicht? War es positiv, das es so schnell ging? Hätte es besser gemacht werden können?

Schäuble hat mal in einer Talkshow auf den Vorwurf gesagt, man hätte bei der Einheit viele Fehler gemacht: "Bei der nächsten Einheit, machen wir es besser."

klartext
08.11.2009, 11:40
1982 hatte ich eine Wette mit einem Engländer abgeschlossen, dass die Wiedervereinigung innerhalb 10 Jahrren stattfinden wird.
Nach der allgemeinen Entwicklung im gesamten Ostblock war der Fall der Mauer nicht mehr überraschend.

Querulantin
08.11.2009, 11:44
...Wie sind Eure Erninnerungen an diesen Tag?...
Hallo Camillo,

das war für mich einer der wichtigsten Tag in meinem Leben. Über zwanzig Jahre lebte ich recht nah an der Grenze und sehr viele Fahrradtouren endeten an Schlagbäumen.

Am 09.11.1989 sahen wir die Bilder der ersten offenen Grenzübergänge und setzten uns sofort in den Zug nach Berlin. Es folgten die emotionalsten Stunden meines Lebens auf der Mauer am Brandenburger Tor.

Die Situation mit einigen tausend Westdeutschen auf der Mauer, die infanalisch "Die Mauer muss weg" schrien, drohte ständig zu kippen, da direkt vor uns nur eine kleine Gruppe NVA-Soldaten in sehr jungen Jahren mit, wie ich heute weis, MPs mit scharfer Munition standen. Da hätte jederzeit ganz böse enden können. Und idann sprangen Mädchen um die 14-16 Jahre mit einer Rose in de Hand von der Mauer, ging in Würde ganz langsam auf die Soldaten zu, gaben einem Soldaten die Rose und einen Kuss und kamen wieder aufrecht, stolz und ganz langsam zurück. Und das wiederholte sich ca. 20 mal.

Und die Szene, aus lautem Geschrei, Bedrohung durch Gewehr und dieser absoluten Reinheit, Ruhe und Friedfertigkeit durch die Mädchen war unbeschreiblich. Ich danke diesen Menschen heute noch für ihren Mut und ihre deeskalierende Wirken.

Und die weiteren Stunden in Westberlin waren von so viel Freude, Umarmung und Entspannung geprägt, dass es einfach wunderschön war, dieses gemeinsame WIR-Gefühl zu erleben.

Und die bleibende einzige Aussage für mich ist:"NIE WIEDER EINE MAUER."

Und am 09.11.2009 werde ich wieder nach Berlin fahren und mich auf die Erinnerungen freuen.

Liebe und friedliche Grüße
Querulant

arnd
08.11.2009, 11:44
das hat mit Primitivität nix zu tun, eine Revolution sieht so aus , wie der 17. Juni 1953.

Wenn einige Leute begonnen hätten SED Bonzen zu lynchen ,hätten diese einen Vorwand gehabt sich mit brutalsten Mitteln zu wehren und diese Bonzen hatten die Mittel ,den Systemwechsel im Keim zu ersticken.

Ich persönlich habe die Pressekonferenz live im Fernsehen gesehen und brauchte auch erst einige Zeit um zu verstehen ,was Schabowski da für eine Lawine ins Rollen gebracht hatte. Nach Westberlin sind wir das erste Mal im Dezember 1989 gefahren.

henriof9
08.11.2009, 11:49
Dass der DDR kein ewiges Leben beschieden sein würde, war immer klar. Dass das Kartenhaus so schnell zusammenbrechen sollte, verwundert aber immer noch. Die Frage ist aber: Wie bewerten wir das aus heutiger Sicht? War es positiv, das es so schnell ging? Hätte es besser gemacht werden können?

Schäuble hat mal in einer Talkshow auf den Vorwurf gesagt, man hätte bei der Einheit viele Fehler gemacht: "Bei der nächsten Einheit, machen wir es besser."

Das Thema an sich hatten wir schon des öfteren und immer wird es dabei unterschiedliche Ansichten darüber geben.
Irgendwie empfinde ich es als müßig darüber zu sinnieren was man hätte besser machen können, man kann aus Fehlern nur für die Zukunft lernen und da eine solche Situation nie wieder eintreten wird ( hoffentlich ), hat man auch nichts davon.

Viel wichtiger finde ich, daß die deutsche Teilung nie vergessen werden sollte und erst recht nicht eine Relativierung des Systems stattfinden darf denn nur so läßt sich einerseits eine Verglorifizierung verhindern und andererseits Fehler vermeiden welche dazu führen könnten, das die Menschen individuelle Freiheit mit rein persönlichen Befindlichkeiten verwechseln.

Camillo
08.11.2009, 11:50
Hallo Camillo,

das war für mich einer der wichtigsten Tag in meinem Leben. Über zwanzig Jahre lebte ich recht nah an der Grenze und sehr viele Fahrradtouren endeten an Schlagbäumen.

Am 09.11.1989 sahen wir die Bilder der ersten offenen Grenzübergänge und setzten uns sofort in den Zug nach Berlin. Es folgten die emotionalsten Stunden meines Lebens auf der Mauer am Brandenburger Tor.

Die Situation mit einigen tausend Westdeutschen auf der Mauer, die infanalisch "Die Mauer muss weg" schrien, drohte ständig zu kippen, da direkt vor uns nur eine kleine Gruppe NVA-Soldaten in sehr jungen Jahren mit, wie ich heute weis, MPs mit scharfer Munition standen. Da hätte jederzeit ganz böse enden können. Und idann sprangen Mädchen um die 14-16 Jahre mit einer Rose in de Hand von der Mauer, ging in Würde ganz langsam auf die Soldaten zu, gaben einem Soldaten die Rose und einen Kuss und kamen wieder aufrecht, stolz und ganz langsam zurück. Und das wiederholte sich ca. 20 mal.

Und die Szene, aus lautem Geschrei, Bedrohung durch Gewehr und dieser absoluten Reinheit, Ruhe und Friedfertigkeit durch die Mädchen war unbeschreiblich. Ich danke diesen Menschen heute noch für ihren Mut und ihre deeskalierende Wirken.

Und die weiteren Stunden in Westberlin waren von so viel Freude, Umarmung und Entspannung geprägt, dass es einfach wunderschön war, dieses gemeinsame WIR-Gefühl zu erleben.

Und die bleibende einzige Aussage für mich ist:"NIE WIEDER EINE MAUER."

Und am 09.11.2009 werde ich wieder nach Berlin fahren und mich auf die Erinnerungen freuen.

Liebe und friedliche Grüße
Querulant
Das ist eine sehr anrührende Erinnerung. Ich denk, den meisten ging es damals so, dass sie das ähnlich empfunden haben.

latrop
08.11.2009, 11:52
Was ist so schwer daran, sich an das Thema zu halten, ihr dämlichen Hornochsen?

Ursula und einige andere schaffen das auch, ganz leicht.

Bewertungen und Kommentare bitte in den anderen Strang.

Danke für den Hornochsen - geht voll zurück.

RDX
08.11.2009, 11:56
Derzeit in aller Munde und Presse. Hier soll es mal darum gehen: Wie sind Eure Erninnerungen an diesen Tag? Bitte keine Nebendebatten, sondern nur Statements zu Euren Erinnerungen.

Vielleicht noch dazu: Wo wart Ihr zu diesem? In West oder Ost.

Ich wollte, wie immer damals, die Tagesthemen mit Hans-Joachim Friedrichs sehen und da wurde in dieser Sendung über die Öffnung der Berliner Mauer berichtet.

Ich dachte mir: gut, in 3 Tagen machen sie die Mauer wieder dicht, die wollen nur die größten Störenfriede loswerden.

Vom Hocker gehauen hat mich die Öffnung der Mauer nicht.

Die Öffnung der Grenze zwischen Ungarn und Österreich, hat mich eher geschockt.

Als dann die Russen nichts unternahmen, habe ich geahnt, dass der Ostblock und die UDSSR ganz schnell zerfallen werden.

bernhard44
08.11.2009, 11:57
ein Zeichen, dass doch nicht alles von Geheimdiensten, Sektierern, Juden und "Weltregierungen" geplant und gesteuert wird! Denn die hatten davon keinen Schimmer und waren genau so von den Ereignissen überrascht, wie die Allermeisten außerhalb der "DDR"!

Querulantin
08.11.2009, 12:00
...Das Gespräch unter Kollegen begann dann etwa so: Mieten wir uns einen Betonmischer und eine Putzmeister, fahren hin und mörteln das Ding wieder auf.
Das finde ich nicht komisch und sehr schade, aber diese Einstellung scheint mit zunehmender Entfernung zur Mauer immer größerer geworden zu sein. Und hätten Sie die Freunde und Erleichterung in der Augen der SBZ-Bewohner gesehen, wäre Ihre Meinung hoffentlich anders ausgefallen.

Mit lieben Grüßen
Querulant

P.S.: SBZ (sowjetisch besetzte Zone) war die Eigenbezeichnung all der Freunde in der DDR, darum erlaube ich mir, dass hier namentlich so zu zitieren, ohne damit jemanden aus der ehemaligen DR auf die Füße treten zu wollen)

Sterntaler
08.11.2009, 12:12
ein Zeichen, dass doch nicht alles von Geheimdiensten, Sektierern, Juden und "Weltregierungen" geplant und gesteuert wird! Denn die hatten davon keinen Schimmer und waren genau so von den Ereignissen überrascht, wie die Allermeisten außerhalb der "DDR"!

das ist aber auch nur ne Annahme von dir. :rolleyes:

Don
08.11.2009, 12:13
Das finde ich nicht komisch und sehr schade, aber diese Einstellung scheint mit zunehmender Entfernung zur Mauer immer größerer geworden zu sein. Und hätten Sie die Freunde und Erleichterung in der Augen der SBZ-Bewohner gesehen, wäre Ihre Meinung hoffentlich anders ausgefallen.

Mit lieben Grüßen
Querulant


Das war auch nicht komisch gemeint.

Lediglich der sarkastische Kommentar rationaler Realisten, im Gegensatz zu emotional instabilen himmelhoch jauchzend-zu Tode betrübten Gefühlsmenschen die keine zwei Schritte voraus denken.

Cicero1
08.11.2009, 12:15
Ein völlig unterbewerteter Aspekt ist die Grenzöffnung bzw. der Abbau der Grenzanlagen Ungarns an der ungarisch-österreichischen Grenze im Mai 1989. Das war eigentlich der erste Schritt, der weitere Ereignisse nach sich zog. Dieses Ereignis hat mich mehr überrascht als die Öffnung der Berliner Mauer.

Klopperhorst
08.11.2009, 12:18
Das war auch nicht komisch gemeint.

Lediglich der sarkastische Kommentar rationaler Realisten, im Gegensatz zu emotional instabilen himmelhoch jauchzend-zu Tode betrübten Gefühlsmenschen die keine zwei Schritte voraus denken.

Gefühle für Familienangehörige sind durchaus rational, weil dadurch das genetische Überleben garantiert wird.

Wenn man das deutsche Volk als eine große Familie betrachtet, so war die Wiedervereinigung ein Schritt zum Überleben des ganzen Volkes.

Wir wissen, dass dies unter Vorbehalt zu betrachten ist, da völkisches Denken längst durch Universalismen ersetzt wurde.


---

bernhard44
08.11.2009, 12:19
das ist aber auch nur ne Annahme von dir. :rolleyes:

sorry, du hast es natürlich gewusst! :]

Pirat02
08.11.2009, 12:20
In dem anderen Strang hatte im um die persönlichen Erinnerungen an den 9. November 1989 gebeten (http://www.politikforen.net/showthread.php?t=85583). Und nur darum. Unverkennbar besteht aber bei vielen das Bedürfnis, das Ereignis zu bewerten oder zu kommentieren.

Diese Bewertungen und Kommentare bitte hier in diesen Strang. Keine Erinnerungen, sondern Bewertungen aus heutiger Sicht.

Schaboswky war ein Verräter, die Ossis wussten nicht was Sie rein holten, nur weil Sie glaubten, es gäbe bei uns CocaCola , LuckyStrike Zigaretten und MallorcaUrlaub mit Mercedes Benz - glaubten Sie wir seien der Goldene Westen.

In der Tat folgten blühende Landschaften:

MASSENARBEITSLOSIGKEIT - MASSENMIGRATION VON AUSLÄNDERN UND ISLAMISTEN - Stellenabbau, Privatisierungen usw usw.

Ich sage es mal aus egoistischer Sicht, seit dem Sie die Deutsche BundesBahn in die neue Bahn AG nach der Wende überführt haben....

sind die Fahrpreise um 400 Prozent gestiegen...

allein aus diesem Grund hätte ich lieber eine andere politische Lösung als die Wende in der Form gewünscht....

Die Ossis haben eben die Büchse der Pandora geöffnet und jetz haben Sie den Salat, da soll man sich nicht wegtäuschen lassen, nur weil es jetz in Templin ein WellNess Center gibt bzw in Leipzig ein Big Einkaufszentrum....

Der Teufel versucht ja bekanntlich auch zu täuschen...

Reisefreiheit ?????? Die USA verpesten das Weltklima, als Deutscher kannste gar net mehr ja Serbien fahren oder Montenegro wie vor der Wende, da zuviel Armut und Deutschen Hass und in der IslamZone Spanien möchte ich auch nicht mehr sein - und selbst wenn man davon abstand gewinnen will...

Fürs Reisen braucht man Geld, aber ohne Arbeit wird das Schwierig gerade auch in heutiger Wirtschaftskrise...

Also wäre mir die DDR usw in alter Form lieber gewesen, zumindest hätte ich nicht noch auf 8% Berlin-Zulage verzichten müssen...

Vril
08.11.2009, 12:20
zu jeder ordentlichen Revolution gehört ein Schlußstrich mit einem Knall, dies hat hier gefehlt. Die alten SED und Stasi Kader schwimmen wieder als Fettschicht oben auf.

Richtig mir wäre es auch lieber die oberen Parteikader wären von der eigenen Bevölkerung liquidiert worden, die Mielkes und Honeckers hätten den Strick verdient.
Heute 20 Jahre später rächt sich das ganze, die Linke ist Salonfähig und wird hofiert sitzt in zahlreichen Ämtern und beeinflusst die ganze Politik in der BRD.

Sterntaler
08.11.2009, 12:21
wenn man die Entwicklung der DDR und des Ostblocks analysierte wußte man, das dieser irgwann , früher oder später , zusammenbrechen würde. es ging um deinen Hinweis auf Verschwürungstheorien...

Pirat02
08.11.2009, 12:22
wenn man die Entwicklung der DDR und des Ostblocks analysierte wußte man, das dieser irgwann , früher oder später , zusammenbrechen würde. es ging um die Anspitzung zu einer Verschwürungstheorie...

Die hätten sich noch 60 Jahre Zeit lassen sollen, damit ich nicht auf die Berlin-Zulage und meinen Wohlstand verzichten muss, dannach wäre es mir egal gewesen.

bernhard44
08.11.2009, 12:22
Schaboswky war ein Verräter, die Ossis wussten nicht was Sie rein holten, nur weil Sie glaubten, es gäbe bei uns CocaCola , LuckyStrike Zigaretten und MallorcaUrlaub mit Mercedes Benz - glaubten Sie wir seien der Goldene Westen.

In der Tat folgten blühende Landschaften:

MASSENARBEITSLOSIGKEIT - MASSENMIGRATION VON AUSLÄNDERN UND ISLAMISTEN - Stellenabbau, Privatisierungen usw usw.

Ich sage es mal aus egoistischer Sicht, seit dem Sie die Deutsche BundesBahn in die neue Bahn AG nach der Wende überführt haben....

sind die Fahrpreise um 400 Prozent gestiegen...

allein aus diesem Grund hätte ich lieber eine andere politische Lösung als die Wende in der Form gewünscht....

Die Ossis haben eben die Büchse der Pandora geöffnet und jetz haben Sie den Salat, da soll man sich nicht wegtäuschen lassen, nur weil es jetz in Templin ein WellNess Center gibt bzw in Leipzig ein Big Einkaufszentrum....

Der Teufel versucht ja bekanntlich auch zu täuschen...

Reisefreiheit ?????? Die USA verpesten das Weltklima, als Deutscher kannste gar net mehr ja Serbien fahren oder Montenegro wie vor der Wende, da zuviel Armut und Deutschen Hass und in der IslamZone Spanien möchte ich auch nicht mehr sein - und selbst wenn man davon abstand gewinnen will...

Fürs Reisen braucht man Geld, aber ohne Arbeit wird das Schwierig gerade auch in heutiger Wirtschaftskrise...

Also wäre mir die DDR usw in alter Form lieber gewesen, zumindest hätte ich nicht noch auf 8% Berlin-Zulage verzichten müssen...

redest du als ehemaliger Ossi oder Wessi oder einfach nur als Ahnungsloser?

Klopperhorst
08.11.2009, 12:22
Richtig mir wäre es auch lieber die oberen Parteikader wären von der eigenen Bevölkerung liquidiert worden, die Mielkes und Honeckers hätten den Strick verdient.

Die Konsequenz wäre gewesen, dass die Bevölkerung zusammengeschossen worden wäre.


Heute 20 Jahre später rächt sich das ganze, die Linke ist Salonfähig und wird hofiert sitzt in zahlreichen Ämtern und beeinflusst die ganze Politik in der BRD.

Die heutige Linke ist eine gesamtdeutsche Bewegung und nicht nur in der BRD existent. in Italien, Frankreich gibt es seit jeher starke linke Bewegungen. Das hat mit SED-Bonzen nichts mehr zu tun.

---

Pirat02
08.11.2009, 12:31
redest du als ehemaliger Ossi oder Wessi oder einfach nur als Ahnungsloser?

Ick komme aus dem Westen Berlin - Reinickendorf....

In WestBerlin gabs bei uns bis zur Wende absoluten Wohlstand...schade dass wir das heute nicht mehr haben...

Cicero1
08.11.2009, 12:32
Schaboswky war ein Verräter, die Ossis wussten nicht was Sie rein holten, nur weil Sie glaubten, es gäbe bei uns CocaCola , LuckyStrike Zigaretten und MallorcaUrlaub mit Mercedes Benz - glaubten Sie wir seien der Goldene Westen.

In der Tat folgten blühende Landschaften:

MASSENARBEITSLOSIGKEIT - MASSENMIGRATION VON AUSLÄNDERN UND ISLAMISTEN - Stellenabbau, Privatisierungen usw usw.

Ich sage es mal aus egoistischer Sicht, seit dem Sie die Deutsche BundesBahn in die neue Bahn AG nach der Wende überführt haben....

sind die Fahrpreise um 400 Prozent gestiegen...

allein aus diesem Grund hätte ich lieber eine andere politische Lösung als die Wende in der Form gewünscht....

Die Ossis haben eben die Büchse der Pandora geöffnet und jetz haben Sie den Salat, da soll man sich nicht wegtäuschen lassen, nur weil es jetz in Templin ein WellNess Center gibt bzw in Leipzig ein Big Einkaufszentrum....

Der Teufel versucht ja bekanntlich auch zu täuschen...

Reisefreiheit ?????? Die USA verpesten das Weltklima, als Deutscher kannste gar net mehr ja Serbien fahren oder Montenegro wie vor der Wende, da zuviel Armut und Deutschen Hass und in der IslamZone Spanien möchte ich auch nicht mehr sein - und selbst wenn man davon abstand gewinnen will...

Fürs Reisen braucht man Geld, aber ohne Arbeit wird das Schwierig gerade auch in heutiger Wirtschaftskrise...

Also wäre mir die DDR usw in alter Form lieber gewesen, zumindest hätte ich nicht noch auf 8% Berlin-Zulage verzichten müssen...

Der Lebensstandard wäre bei einem Fortbestehen der DDR immer weiter abgesenkt worden, den DDR-Bürgern würde es heute wirtschaftlich noch schlechter gehen als ohne Wiedervereinigung, insbesondere den Rentnern. Ein großes Exportland war die die DDR aufgrund ihrer unproduktiven Betriebe nicht, also blieb nur die Absenkung des Lebensstandards. Profiteure der Wiedervereinigung sind jedenfalls nicht die Westdeutschen. Die Massenarbeitslosigkeit hat natürlich auch etwas mit der Globalisierung und der Konkurrenz durch Billiglohnländer zu tun. Und die Entscheidungen, vom orthodoxen Kommunismus abzugehen, wurden schon vor der deutschen Wiedervereinigung z.B. in Peking durch Deng Xiaoping getroffen.

bernhard44
08.11.2009, 12:33
Ick komme aus dem Westen Berlin - Reinickendorf....

In WestBerlin gabs bei uns bis zur Wende absoluten Wohlstand...schade dass wir das heute nicht mehr haben...

.............in Reinickendorf! :hihi:

Vril
08.11.2009, 12:33
Die Konsequenz wäre gewesen, dass die Bevölkerung zusammengeschossen worden wäre.

Die liquidieren von Mielke, Honecker und Co. hätte natürlich nur dann Sinn gemacht als das DDR-Regime schon zusammengebrochen ist, in der Phase wo Honecker schon entmachtet war und der DDR-Staat nicht mehr handlungsfähig war. Hätte man zu früh gehandelt wäre es natürlich zum Blutvergießen unter der eigenen Bevölkerung gekommen. (siehe auch der Volksaufstand vom 17. Juni 1953)




Die heutige Linke ist eine gesamtdeutsche Bewegung und nicht nur in der BRD existent. in Italien, Frankreich gibt es seit jeher starke linke Bewegungen. Das hat mit SED-Bonzen nichts mehr zu tun.

---

Ich rede jetzt aber nur von unseren Linken die anderen Länder wie Italien, Frankreich usw. interessieren in dem Fall nicht, und nach wie vor sind die alten SED-Seilschaften am werkeln in der Linken Szene, natürlich gibt es auch neu dazugekommene Linke zb. enttäuschte SPDler.

klartext
08.11.2009, 12:36
Ick komme aus dem Westen Berlin - Reinickendorf....

In WestBerlin gabs bei uns bis zur Wende absoluten Wohlstand...schade dass wir das heute nicht mehr haben...

Deinen Wohlstand hat der westdeutsche Steuerzahler gesponsert. Jetzt musst du ihn selbst erarbeiten. Das stört dich ?
Westberlin war ein endloses Subventionsloch.

Pirat02
08.11.2009, 12:36
Der Lebensstandard wäre bei einem Fortbestehen der DDR immer weiter abgesenkt worden, den DDR-Bürgern würde es heute wirtschaftlich noch schlechter gehen als ohne Wiedervereinigung, insbesondere den Rentnern. Ein großes Exportland war die die DDR aufgrund ihrer unproduktiven Betriebe nicht, also blieb nur die Absenkung des Lebensstandards. Profiteure der Wiedervereinigung sind jedenfalls nicht die Westdeutschen. Die Massenarbeitslosigkeit hat natürlich auch etwas mit der Globalisierung und der Konkurrenz durch Billiglohnländer zu tun. Und die Entscheidungen, vom orthodoxen Kommunismus abzugehen, wurden schon vor der deutschen Wiedervereinigung z.B. in Peking durch Deng Xiaoping getroffen.

Verschwörer der WirtschaftsElite Uni in Fortanbleu , ich kenne diese Seminare, eine guter Freund hat das mal besucht.....ist nix neues....

Die Ostdeutschen hätten immer noch ihre Wohnungen, ihren Autobus, ihre Kartoffeln usw gehabt, wäre zwar nicht WestStandard gewesen aber Sie hätten als freie Menschen in ihrem Land leben können.

Das mit der Globalisierung war doch klare Sache, eine Vorstufe zum Welstaat, China die Werkbank der Welt.

Nach dem Mauerfall gabs keine Steuerzuschüsse mehr an die Industrie in Berlin und man sah natürlich auch keine Notwendigkeit mehr die 35 StundenWoche, 8 % Berlin-Zulage sowie guten Spitzenlohn auch für den normalen deutschen Arbeiter zu bezahlen...

wie du schon sagstest, der Osten darf nix kosten und genau deswegen blutet ja der deutsche Arbeiter, wird nur mit BildZeitung und WettenDas Sendungen verblödet und ruhig gehalten....

MICH KANNSTE ABER NET TÄUSCHEN !!!

Klopperhorst
08.11.2009, 12:36
Die liquidieren von Mielke, Honecker und Co. hätte natürlich nur dann Sinn gemacht als das DDR-Regime schon zusammengebrochen ist, in der Phase wo Honecker schon entmachtet war und der DDR-Staat nicht mehr handlungsfähig war. Hätte man zu früh gehandelt wäre es natürlich zum Blutvergießen unter der eigenen Bevölkerung gekommen. (siehe auch der Volksaufstand vom 17. Juni 1953)
...

Offenbar war der Hass auf die eigene Führung aber nicht so groß. Rumänien, Jugosl. abgesehen, hatten die Leute anscheinend besseres zu tun, als sich die Köpfe einzuschlagen. Die Verheißung des Umbruchs war größer als schnödes Rächen.

Dass der Ostblock nicht den irakischen Weg ging, hängt, und das sage ich ganz bewusst, mit der völkischen Homogenität zusammen, die sich eben von den Krisenherden dieser Welt unterscheidet.

---

Mütterchen
08.11.2009, 12:42
Damals war ich in Berlin. Als die Meldung kam, die Mauer sei offen, habe ich, sobald ich die Zeit dazu gefunden habe, versucht, an den Grenzübergang an der Glienicker Brücke zu kommen. Allerdings war schon ab dem S-Bahnhof Wannsee absoluter Stau, kein Durchkommen mehr. Da bin ich eben wieder nach Hause.:)

Cicero1
08.11.2009, 12:52
Die Ostdeutschen hätten immer noch ihre Wohnungen, ihren Autobus, ihre Kartoffeln usw gehabt, wäre zwar nicht WestStandard gewesen aber Sie hätten als freie Menschen in ihrem Land leben können.


Die Unzufriedenheit der DDR-Bevölkerung wäre aber bei einer weiteren Absenkung des Lebensstandards weiter gestiegen. Wie die wirtschaftliche Situation war, wurde im Schürer-Papier ganz klar genannt. Und es war ja nicht nur die Unzufriedenheit mit den wirtschaftlichen Bedingungen sondern auch mit den politischen, z.B. wie die Fälschung der DDR-Kommunalwahlen 1989.

Querulantin
08.11.2009, 13:01
Das war auch nicht komisch gemeint.

Lediglich der sarkastische Kommentar rationaler Realisten, im Gegensatz zu emotional instabilen himmelhoch jauchzend-zu Tode betrübten Gefühlsmenschen die keine zwei Schritte voraus denken.

Hallo Don,

und das ist der Unterschied zwischen Menschen und ihren Bewertungen von Lösungen. Für mich zählt ein Menschenleben oder das Glück eines Menschen eben mehr als der Wert einer Maschine oder die Produktionskosten. Natürlich war schon 1989 klar, dass das wirtschaftlich eine teure Sache wird, mir zumindest. Eine verdammt teure, wenn man den Zustand das Landes kannte. Na und? Waren Ihnen damals in Ihrem wirtschaftlichem Egoismus die 17 Millionen Deutsche egal? Sehr partriotisch gedacht!

Und wenn Sie mich als "emotional instabilen himmelhoch jauchzend-zu Tode betrübten Gefühlsmenschen " bezeichnen, steigt meine Verwunderung. Ich bin mit dem Thema seit dem ich denken kann verbunden und auf der Suche nach Lösungen gewesen.

Welche Alternativen hätte es denn gegeben? Nach unserer Gesetzgebung ist jeder Deutschstämmige ein Deutscher und darf immer in die Bundesrepublik einwandern. Wie hätten Sie das nach 1989 verhindern wollen? Mit einer Grundgesetzänderung, die DDR-Bürger ausschließt? Absurd der Gedanke.

Das politisch in den nächsten Jahren vieles aus heutiger Sicht heraus falsch gemacht wurde ist unstrittig, aber die Alternative dazu war und ist nicht, die Mauer wieder auszubauen und 17 Millionen lebende und fühlende Individuen die deutsche Staatsbürgerschaft abzuerkennen.

Für mich sind solche Gedanken, die ich leider an sehr vielen Orten lese und höre, nichts weiter als jämmerlicher Egoismus und eine extreme Form von deutschfeindlichem Gedankengut. :rolleyes: Aber wie ist dieser Themenstrang hier zu verstehen:"Die Westdeutschen wurden durch den Mauerfall aus dem Paradies vertrieben" Mich widern solche Gedanken an.

Mit angesäuerten Grüßen
Querulant

Don
08.11.2009, 13:05
Hallo Don,

und das ist der Unterschied zwischen Menschen und ihren Bewertungen von Lösungen. Für mich zählt ein Menschenleben oder das Glück eines Menschen eben mehr als der Wert einer Maschine oder die Produktionskosten. Natürlich war schon 1989 klar, dass das wirtschaftlich eine teure Sache wird, mir zumindest. Eine verdammt teure, wenn man den Zustand das Landes kannte. Na und? Waren Ihnen damals in Ihrem wirtschaftlichem Egoismus die 17 Millionen Deutsche egal? Sehr partriotisch gedacht!

Und wenn Sie mich als "emotional instabilen himmelhoch jauchzend-zu Tode betrübten Gefühlsmenschen " bezeichnen, steigt meine Verwunderung. Ich bin mit dem Thema seit dem ich denken kann verbunden und auf der Suche nach Lösungen gewesen.

Welche Alternativen hätte es denn gegeben? Nach unserer Gesetzgebung ist jeder Deutschstämmige ein Deutscher und darf immer in die Bundesrepublik einwandern. Wie hätten Sie das nach 1989 verhindern wollen? Mit einer Grundgesetzänderung, die DDR-Bürger ausschließt? Absurd der Gedanke.

Das politisch in den nächsten Jahren vieles aus heutiger Sicht heraus falsch gemacht wurde ist unstrittig, aber die Alternative dazu war und ist nicht, die Mauer wieder auszubauen und 17 Millionen lebende und fühlende Individuen die deutsche Staatsbürgerschaft abzuerkennen.

Für mich sind solche Gedanken, die ich leider an sehr vielen Orten lese und höre, nichts weiter als jämmerlicher Egoismus und eine extreme Form von deutschfeindlichem Gedankengut. :rolleyes: Aber wie ist dieser Themenstrang hier zu verstehen:"Die Westdeutschen wurden durch den Mauerfall aus dem Paradies vertrieben" Mich widern solche Gedanken an.

Mit angesäuerten Grüßen
Querulant

Mir scheint, da versteht einer den Sinn des Ausdrucks "Sarkasmus rationaler Realisten" nicht.

Cicero1
08.11.2009, 13:10
1982 hatte ich eine Wette mit einem Engländer abgeschlossen, dass die Wiedervereinigung innerhalb 10 Jahrren stattfinden wird.
Nach der allgemeinen Entwicklung im gesamten Ostblock war der Fall der Mauer nicht mehr überraschend.

So so. Wann kommt denn die koreanische Wiedervereinigung, wenn Du ein so guter Hellseher bist?

Querulantin
08.11.2009, 13:11
ein Zeichen, dass doch nicht alles von Geheimdiensten, Sektierern, Juden und "Weltregierungen" geplant und gesteuert wird! Denn die hatten davon keinen Schimmer und waren genau so von den Ereignissen überrascht, wie die Allermeisten außerhalb der "DDR"!
Naja bernhard,

das Ganze wurde durchaus von einer "Weltregierung" gesteuert! Oder ist die UDSSR für Dich damals nur ein Bananenstaat gewesen? Und Gorbatschow hat die Zügel ziemlich eindeutig in der Hand gehabt, in diesem Fall mit "nicht reagieren und gewähren lassen".

Das Meiste in der Welt wird von Menschen gesteuert, oder glaubst Du noch an göttliche Elemente bei Dingen, die über die unberechenbare Natur hinaus geht?

Einen wunderschönen Sonntag wünscht
Querulant

Stechlin
08.11.2009, 13:15
ein Zeichen, dass doch nicht alles von Geheimdiensten, Sektierern, Juden und "Weltregierungen" geplant und gesteuert wird! Denn die hatten davon keinen Schimmer und waren genau so von den Ereignissen überrascht, wie die Allermeisten außerhalb der "DDR"!

Allen voran Helmut Kohl, der heute so tut, als sei er der Le Seigneur der sogenannten Einheit.

Durkheim
08.11.2009, 13:16
In dem anderen Strang hatte im um die persönlichen Erinnerungen an den 9. November 1989 gebeten (http://www.politikforen.net/showthread.php?t=85583). Und nur darum. Unverkennbar besteht aber bei vielen das Bedürfnis, das Ereignis zu bewerten oder zu kommentieren.

Diese Bewertungen und Kommentare bitte hier in diesen Strang. Keine Erinnerungen, sondern Bewertungen aus heutiger Sicht.
Die nüchterne Bewertung ist, dass die Deutschen einfach nur dumm sind. Anstatt die Wiedervereinigung von der EU bezahlen zu lassen (Stichwort Aufbau Osteuropa!), haben die Deutschen nicht nur mit 1.3 Billionen Euro Ostdeutschland aus eigener Tasche aufgebaut, sondern zusätzlich weiter fröhlich in die EU-Kassen einbezahlt.
Kein anderes EU-Land hätte das gemacht!

Und typisch französische Hinterfotzigkeit ist, wenn Kohl und Mitterand Händchen halten und der franz. Staatschef auf Freundschaft macht, aber hinter dem Rücken die Engländer unterstützt, damit es nicht zur Wiedervereinigung kommt.

Überhaupt wundert es mich, dass man die Deutschen über 60 Jahre trennen konnte. Man muss bedenken, dass die absolute Mehrheit der Ossis das DDR-Regime unterstützt haben und es nur eine kleine Minderheit war, die den Mauerfall ausgelöst haben. Sehr viele Ossis sassen zur gleichen Zeit Zuhause und mussten ohnmächtig und trauernd zusehen, wie das Ende der DDR gekommen war. Genau dies wird aufgrund der oktroierten Feierlichkeiten gerne verdrängt. Darüber will man erst garnicht nachdenken.

Querulantin
08.11.2009, 13:16
Mir scheint, da versteht einer den Sinn des Ausdrucks "Sarkasmus rationaler Realisten" nicht.
Das scheint mir in der Tat so, dass Sie den Inhalt und die Konsequenzen Ihrer eigenen Worte nicht in Gänze verstehen.:eek:

Wie stehen Sie denn nun zur Einheit? Wollen Sie die Mauer immer noch wieder aufbauen und mit einem Betonmischer nach Berlin fahren? Wäre doch morgen ein guter Tag dafür, so ein Zeichen zu setzen. Und das fällt dann unter "Sarkasmus rationaler Realisten" ? Ich finde das Einsperren von Menschen ist etwas mehr als nur sarkastisch.

Liebe Grüße
Querulant

Durkheim
08.11.2009, 13:20
Allen voran Helmut Kohl, der heute so tut, als sei er der Le Seigneur der sogenannten Einheit.
Ohne Helmut Kohl gäbe es keine Wiedervereinigung. Vermutlich hat Kohl auch den Deal mit der EU gemacht, dass Deutschland die DDR aus eigener Tasche aufbaut.

Eine Sonderwirtschaftszone OST wäre viel klüger gewesen! Dann wären auch die vielen Ostbetriebe auch nicht plattgemacht worden.

Stechlin
08.11.2009, 13:21
Ein völlig unterbewerteter Aspekt ist die Grenzöffnung bzw. der Abbau der Grenzanlagen Ungarns an der ungarisch-österreichischen Grenze im Mai 1989. Das war eigentlich der erste Schritt, der weitere Ereignisse nach sich zog. Dieses Ereignis hat mich mehr überrascht als die Öffnung der Berliner Mauer.

Man sollte nicht vergessen zu erwähnen, dass Ungarn im Vorfeld für diesen "selbstlosen"Schritt von den USA ein paar Millionen Dollar rübergeschoben bekam. Niemand hat damals uneigennützig "Geschichte gemacht".

KaRol
08.11.2009, 13:21
Hi all,

ich habe die Ereignisse im Herbst 89 gebannt verfolgt. Als schon vorher die Polen gekippt sind und Walesa das Zepter in der Hand hielt - und die UdSSR still - da habe ich meiner Frau und Freunden prognostiziert, dass der Warschauer Pakt keine 5 Jahre mehr hält und die Mauer fallen wird. Halt der klassische Dominoeffekt - oder das Vietnam-Saigon-Syndrom......
Als Ungarn die Schleusen öffnete und ein Loch in den Eisernen Vorgang schnitt, die Tschechen die Unsrigen laufen ließen - da wusste ich, dass die Mauer bald fallen würde. Allerdings dachte ich mir, dass es eine 2-Staaten-Lösung geben würde, mit freier Reisewahl und eng verknüpften Wirtschaftsbeziehungen.
Als ich bei den Montagsdemos dann die ersten Schilder mit "Kommt die DM nicht zu uns, kommen wir zu ihr..." sah - und " Wir sind e i n Volk" skandiert und Krenz dann Honi´s Nachfolger wurde, war mir klar, dass es bald den großen Knall geben würde....und so war ich am 09.November von Schabowskis Rede her zwar vom Zeitpunkt, aber nicht von der Kernaussage überrascht.

Da war für mich auch klar, dass der Glanz des "Goldenen Westens" das Ende der kargen DDR bedeuten würde.....die Flut der Abstimmer per Pedes gab mir auch recht....
Plötzlich fuhren in Heilbronn unzähglige Tabbis umher, die Auf/Abfahrt auf die Autobahn wurde lebensgefährlich, weil die Brüder und Schwestern aus DunkelDeutschland immer vor dem Einfädeln bremsten ( nach DDR-Recht), während wir mit unseren Tieffliegern volle Kanne angebretzelt kamen...:eek: - und die ersten Hilfeanfragen trudelten bei mir ein.
Natürlich habe ich geholfen; Freunden ( für ihre DDR-Verwandtschaft) schlägt man keine Bitten ab. Und so ging ich mit den Neu-Heilbronnnern zur Zulassungsstelle, zuvor zum Versicherungsfuzzi ( Doppelkarte holen ) oder begleitete die Leutz zu Vermietern und in Ämter. Die hatten ja keine Ahnung, wie Behörden funktionierten - und dass man sein Auto binnen 2 Tage in Besitz nehmen konnte.

Dabei lernte ich zahlreiche DDRler - kennen ( Hey, das waren ja Menschen wie du und ich und keine mordlüsternen Kommis, die uns okkupieren wollten..:D ) - und ihre Schicksale und Einblicke in die DDR-Verhältnisse.
Danach war mir klar, dass ein Zusammenschluß beider Länder unumgänglich war....Hunderttausende DDRler strömten ins Land - pro Monat.....:eek:
Die Frage war also: überrannt werden oder das zusammenfügen, was eigentlich zusammengehört....
Fazit:
Die Einheit war unumgänglich - die Ausführung Sch...e... Sorry - muss aber so deutlich gesagt werden......
Alle Parteien haben versagt; der "Runde Tisch" war für die Katz....und die Ossi-Wirtschaftsexperten hatten die erste kapitalistische Verkaufsregel schnell gelernt:
" Du kannst eine getrocknete Kackwurst nicht verkaufen; es sei denn, du packst sie in glitzerndes Bonbonpapier und verkaufst sie als den absoluten Renner..."
Und so verkauften uns die DDR-Wirtschaftsexperten ihren maroden Schrottstaat als das Pardies auf Erden....und Kohl sah im Geiste schon die blühenden Landschaften sprießen....
Aber bekanntlich ist man hinterher auch klüger.....:rolleyes:


KaRol

Querulantin
08.11.2009, 13:23
So so. Wann kommt denn die koreanische Wiedervereinigung, wenn Du ein so guter Hellseher bist?
Meiner Meinung nach gar nicht. Es gibt zuerst eine Wiedervereinigung von China mit Nordkorea und in dem Zuge ein unabhängiges auch von China anerkanntes Südkorea. Und das bis 2015, denn in Nordkorea muss etwas passieren, die verhungern, aber Südkorea ist zu weit politisch entfernt.

Einem Anschluß von Nordkorea an Südkorea wird China in nicht zustimmen.

Quo vadis
08.11.2009, 13:23
ein Zeichen, dass doch nicht alles von Geheimdiensten, Sektierern, Juden und "Weltregierungen" geplant und gesteuert wird! Denn die hatten davon keinen Schimmer und waren genau so von den Ereignissen überrascht, wie die Allermeisten außerhalb der "DDR"!

Lieber Bernhard, nicht ganz.Ein Zeichen, dass die DDR Bürgerbewegung wirklich von der Straße kam und nicht aus NWO und NGO Schmieden im Westen.Man hatte vor 1989 schlicht nicht den Zugriff auf das DDR Gebiet und seine Politbonzen und Sowjetkader.Wenn du aufmerksam die weitere Weltgeschichte verfolgst werden dir dann auch schnell diese sonderbaren, farbigen "Revolutionen" in Serbien, der Ukraine und Georgien, mal nachmittags zur besten Sendezeit ins Auge fallen, alles nach dem Jahr 2000 und eben nicht Parlamentsstürmung durch das Volk wie vorgegaukelt, sondern Staatsstreich von konterrevolutionären Kräften, gesteuert duch die Soros Clique.

Stechlin
08.11.2009, 13:24
wenn man die Entwicklung der DDR und des Ostblocks analysierte wußte man, das dieser irgwann , früher oder später , zusammenbrechen würde. es ging um deinen Hinweis auf Verschwürungstheorien...

Unsinn! Im Oktober 1989 haben alle westlichen Geheimdienste die Lage in der DDR als: Zitat stabil eingeschätzt.

Bernhard hat vollkommen Recht: Alle waren von den Ereignissen überrumpelt.

Querulantin
08.11.2009, 13:27
...Allerdings dachte ich mir, dass es eine 2-Staaten-Lösung geben würde, mit freier Reisewahl und eng verknüpften Wirtschaftsbeziehungen...
Dieser Weg hätte nur dann funktioniert, wenn die DDR gleichzeitig in die EU eingetreten wäre. Davon war sie 1990 aber noch so weit entfernt, das an der Einstaatenlösung kein Weg vorbei führte. Und das ist der einzige Punkt, an dem ich Kanzler Kohl danke, dass er das erkannt und umgesetzt hat.

Mit lieben Grüßen
Querulant

Cicero1
08.11.2009, 13:27
Man sollte nicht vergessen zu erwähnen, dass Ungarn im Vorfeld für diesen "selbstlosen"Schritt von den USA ein paar Millionen Dollar rübergeschoben bekam. Niemand hat damals uneigennützig "Geschichte gemacht".

Das habe ich in der letzten Zeit ein paar Mal gelesen, aber immer ohne Quelle. Ich weiß nicht, was man davon halten soll, ob das wirklich so entscheidend war, denn ein paar Millionen Dollar sind für einen Staat nicht wirklich viel. Viel entscheidender aus der historischen Sicht ist doch, dass Moskau den Schritt der Grenzöffnung akzeptiert hat. Denn ohne Zustimmung aus Moskau hätten selbst Milliarden Dollar aus den USA zu keiner Grenzöffnung geführt.

Sterntaler
08.11.2009, 13:27
Unsinn! Im Oktober 1989 haben alle westlichen Geheimdienste die Lage in der DDR als: Zitat stabil eingeschätzt.

Bernhard hat vollkommen Recht: Alle waren von den Ereignissen überrumpelt.

na was denn nun, eben noch in #31 gesagt:


Man sollte nicht vergessen zu erwähnen, dass Ungarn im Vorfeld für diesen "selbstlosen"Schritt von den USA ein paar Millionen Dollar rübergeschoben bekam. Niemand hat damals uneigennützig "Geschichte gemacht".


und jetzt das? :rolleyes: das klingt nach lupenreiner Verschwürungstheorie. :lach:

Sterntaler
08.11.2009, 13:29
Unsinn! Im Oktober 1989 haben alle westlichen Geheimdienste die Lage in der DDR als: Zitat stabil eingeschätzt.

Bernhard hat vollkommen Recht: Alle waren von den Ereignissen überrumpelt.

selbstverständlich liegen dir alle Bereicht im Original vor. :rolleyes:

Stechlin
08.11.2009, 13:32
Ohne Helmut Kohl gäbe es keine Wiedervereinigung. Vermutlich hat Kohl auch den Deal mit der EU gemacht, dass Deutschland die DDR aus eigener Tasche aufbaut.

Eine Sonderwirtschaftszone OST wäre viel klüger gewesen! Dann wären auch die vielen Ostbetriebe auch nicht plattgemacht worden.

Wie bitte? Artikel 23 GG widerspricht Deiner Behauptung auf ganzer Linie: Es gab keine Wiedervereinigung, sondern nur einen Anschluss. Haben wir etwa eine neue Verfassung? Nee, siehste!

Kohl ist die übelste Figur, welche das Brackwasser der Wendezeit ins Buch der Geschichte spülte. Schimpf und Schande über diesen Kerl!

Durkheim
08.11.2009, 13:33
Unsinn! Im Oktober 1989 haben alle westlichen Geheimdienste die Lage in der DDR als: Zitat stabil eingeschätzt.

Bernhard hat vollkommen Recht: Alle waren von den Ereignissen überrumpelt.
Allerdings wussten alle damals, dass es nur eine Frage der Zeit ist. Das DDR-Regime war bereits am Ende und hatte ein zu grosses Machtvakuum. Den Rest besorgten die Westmedien damals, die auch im Osten zu empfangen waren.

Es gab mal eine interessante Doku zu der Thematik. Den Mauerfall hat die Mehrheit der Ossis garnicht mitbekommen. Und diejenigen, die zum Mauerfall beitrugen, machten das nur aufgrund der Medien damals. Es fing mit einigen wenigen Leuten an, das wiederum wurde in den Westmedien in den Nachrichten gezeigt, es gesellten sich durch die News immer mehr Schaulustige Ossis und Neugierige zu den Schauplätzen in Berlin, bis es zu einer regelrechten Welle wurde. Und wenn eine genügend grosse Masse entstanden ist, dann entstehen eben Dynamiken, die dann kaum aufzuhalten sind :D

Wir müssten eigentlich denjenigen finden, der in der Menschenmasse damals rief, "Lasset uns über die Mauer klettern!" :D

Da man den oder die Initiatoren bis heute nicht ausfindig machen konnte, habe ich ein Verdacht, dass es sich durchaus um Undercover-Agenten der BRD gehandelt haben könnte ;)

Stechlin
08.11.2009, 13:34
Lieber Bernhard, nicht ganz.Ein Zeichen, dass die DDR Bürgerbewegung wirklich von der Straße kam und nicht aus NWO und NGO Schmieden im Westen.Man hatte vor 1989 schlicht nicht den Zugriff auf das DDR Gebiet und seine Politbonzen und Sowjetkader.Wenn du aufmerksam die weitere Weltgeschichte verfolgst werden dir dann auch schnell diese sonderbaren, farbigen "Revolutionen" in Serbien, der Ukraine und Georgien, mal nachmittags zur besten Sendezeit ins Auge fallen, alles nach dem Jahr 2000 und eben nicht Parlamentsstürmung durch das Volk wie vorgegaukelt, sondern Staatsstreich von konterrevolutionären Kräften, gesteuert duch die Soros Clique.

Naja, also Herr Eppelmann stand auf der Gehaltsliste des CIA. Fakt!

Quo vadis
08.11.2009, 13:35
Unsinn! Im Oktober 1989 haben alle westlichen Geheimdienste die Lage in der DDR als: Zitat stabil eingeschätzt.

Bernhard hat vollkommen Recht: Alle waren von den Ereignissen überrumpelt.


Man muß im Nachhinein den Kräften in Partei und Sowjetvertretungen danken, die nicht auf die chinesische Lösung setzen wollten, wie es mit Sicherheit einige Kräfte dort bevorzugt hätten.Ich bin mir nicht sicher ob uns von den künftigen VSvE- EU Sicherheitskräften die gleiche Nachsicht widerfahren würde, ich glaube eher nicht.

Würfelqualle
08.11.2009, 13:35
Ich saß im tiefsten Oberbayern vorm Fernseher und glaubte nicht, was ich sah.

Sterntaler
08.11.2009, 13:36
Naja, also Herr Eppelmann stand auf der Gehaltsliste des CIA. Fakt!

siehste , und da sind die nicht nur die Verschwürungstheorien. :]

Stechlin
08.11.2009, 13:40
Das habe ich in der letzten Zeit ein paar Mal gelesen, aber immer ohne Quelle. Ich weiß nicht, was man davon halten soll, ob das wirklich so entscheidend war, denn ein paar Millionen Dollar sind für einen Staat nicht wirklich viel. Viel entscheidender aus der historischen Sicht ist doch, dass Moskau den Schritt der Grenzöffnung akzeptiert hat. Denn ohne Zustimmung aus Moskau hätten selbst Milliarden Dollar aus den USA zu keiner Grenzöffnung geführt.

Es ist in der Tat schwer, Quellen ausfindig zu machen. Dass jedoch Gelder geflossen sind, ist unbestreitbar. Die Frage ist nur, wie die Ungarn das deklarierten.

Punkt vier: http://www.wdr.de/themen/politik/1/hart_aber_fair/faktencheck_091104/index.jhtml

Moskau hatte schon lange seinen Einfluss auf seinen "Hinterhof" verloren, dafür spricht schon allein Gorbatschows "Reform"-Politik. Ein 1956 oder 1968 hätte er sich, seiner Glaubwürdigkeit wegen, gar nicht leisten können. Eine Erlaubnis haben sich die Ungarn nicht eingeholen müssen. Die SU war zu dieser Zeit ein Koloss auf tönernden Füßen. Vor diesem am Boden liegenden Giganten der Vergangenheit musste man damals keine Angst mehr haben.

Stechlin
08.11.2009, 13:40
na was denn nun, eben noch in #31 gesagt:



und jetzt das? :rolleyes: das klingt nach lupenreiner Verschwürungstheorie. :lach:

Ich vermisse ein wenig den Zusammenhang. ?(

Stechlin
08.11.2009, 13:41
selbstverständlich liegen dir alle Bereicht im Original vor. :rolleyes:

Danke fürs Gespräch!

Camillo
08.11.2009, 13:41
Ick komme aus dem Westen Berlin - Reinickendorf....

In WestBerlin gabs bei uns bis zur Wende absoluten Wohlstand...schade dass wir das heute nicht mehr haben...Der relative Wohlstand in West-Berlin war ein geborgter Wohlstand. West-Berlin hing am Tropf der Bundesrepublik. So wie Ost-Berlin die Rest-DDR ausgesaugt hat. Insofern konnten beide Teile nach der Einheit genau da weitermachen, wo sie vorher nicht einmal aufgehört hatten. Dass nun West-Berlin immer mehr verostet, war abzusehen. Vor allem, wenn man sich die umbenannte SED in die Regierung holt.

fatalist
08.11.2009, 13:42
Als Wessi mit Verwandschaft im Osten und vielen entwürdigenden Grenzübertritten zum Besuch eben dieser Verwandschaft in der Tätärä sass ich am Abend des 9. November 1989 in meiner Studentenbude, schaute Fernsehen und heulte.

War einfach so...

Stechlin
08.11.2009, 13:42
siehste , und da sind die nicht nur die Verschwürungstheorien. :]


Danke fürs Gespräch!

Gleicher Text!

Quo vadis
08.11.2009, 13:42
Naja, also Herr Eppelmann stand auf der Gehaltsliste des CIA. Fakt!

Wolfgang Schnur und Ibrahim Böhme auf der der Stasi, hebt sich also wieder auf.Überhaupt haben die meisten DDR Bürger von der Existenz dieser Leute erst nach dem Mauerfall erfahren, Runder Tisch usw.

Stechlin
08.11.2009, 13:46
Man muß im Nachhinein den Kräften in Partei und Sowjetvertretungen danken, die nicht auf die chinesische Lösung setzen wollten, wie es mit Sicherheit einige Kräfte dort bevorzugt hätten.Ich bin mir nicht sicher ob uns von den künftigen VSvE- EU Sicherheitskräften die gleiche Nachsicht widerfahren würde, ich glaube eher nicht.

Dem stimme ich zu. Aber wir wollen auch nicht das besonnene Verhalten unserer bewaffneten Organe vergessen. Wie leicht hätte die Lage eskalieren können, denn nicht ein einziger Güst-Kommandant war informiert gewesen. Und alles blieb friedlich.

Zum "Dank" hat man unsere Soldaten ein paar Jahre später kriminalisiert und verurteilt -und ich rede bewusst nicht von Honecker und Co.

Stechlin
08.11.2009, 13:50
Wolfgang Schnur und Ibrahim Böhme auf der der Stasi, hebt sich also wieder auf.Überhaupt haben die meisten DDR Bürger von der Existenz dieser Leute erst nach dem Mauerfall erfahren, Runder Tisch usw.

Sagen wir es konkreter: Die sogenannte Bürgerrechtsbewegung fand eigentlich nur in den Westmedien und in den Etagen der Stasi statt. Dem einfachen Bürger in seiner Majorität waren sie vollkommen unbekannt. Naja, und was aus unseren "Wendehelden" nach der selbigen so wurde, spricht auch für sich.

Frau Lengsfeld würde heute, im Angesicht von BW-Soldaten in Afghanistan, nicht im Traum auf die Idee kommen, "Schwerter zu Pflugscharen" vorm Bundestag zu skandieren.

Alles nur ein elendes Opportunistenpack. Nicht den Dreck unter dem Fingernagel wert.

Sterntaler
08.11.2009, 13:52
rate mal wer diese Leute lanciet hat, aber das ist offiziell nur ein Verschwürungsgeschwubbel.

KaRol
08.11.2009, 13:53
Hi all,

ich saß nach einem stressigen Arbeitstag am TV und habe die Nachrichten angeschaut. Meine Frau fütterte im Nebenzimmer unseren erstgeborenen Sohn, der gerade 3 Monate alt war.
Als ich Schabowski vernommen hatte, ging ich zu ihr und erzählte ihr die Neuigkeit.
Ihre Antwort ist mir unvergesslich......" Der Kleine kotzt mich voll und du erzählst mir so einen Schwachsinn....."

OK, Frauen im Babystress......also verdrückte ich mich und als ich dann gegen 24.00 Uhr die Begeisterung über die Öffnung sehen konnte, ging ich nochmals zu ihr....ins Schlafzimmer.
Auch den Kommentar vergesse ich nie:...." und deshalb weckst du mich jetzt....das kannst mir doch auch noch morgen sagen, oder müssen die morgen wieder dahinter leben...."

Gruß

KaRol

Quo vadis
08.11.2009, 13:56
Sagen wir es konkreter: Die sogenannte Bürgerrechtsbewegung fand eigentlich nur in den Westmedien und in den Etagen der Stasi statt. Dem einfachen Bürger in seiner Majorität waren sie vollkommen unbekannt. Naja, und was aus unseren "Wendehelden" nach der selbigen so wurde, spricht auch für sich.

Frau Lengsfeld würde heute, im Angesicht von BW-Soldaten in Afghanistan, nicht im Traum auf die Idee kommen, "Schwerter zu Pflugscharen" vorm Bundestag zu skandieren.

Alles nur ein elendes Opportunistenpack. Nicht den Dreck unter dem Fingernagel wert.

Dem kann nicht widersprochen werden.

Quo vadis
08.11.2009, 14:03
rate mal wer diese Leute lanciet hat, aber das ist offiziell nur ein Verschwürungsgeschwubbel.

Nach dem 9.11. haben jedenfalls diese Leute die ganze Bürgerbewegung kanalisiert und für sich vereinnahmt.Die SED Führung hat jedenfalls mit ihnen verhandelt, obwohl sie kaum ein Bürger kannte.Schrecklich finde ich, dass nicht wenige dieser Bürgerrechtler nach 1990 in Bündnis90/Grüne aufgegangen sind, war wie ein 68-er Nackenschlag post mortem DDR.

Cicero1
08.11.2009, 14:10
Der relative Wohlstand in West-Berlin war ein geborgter Wohlstand. West-Berlin hing am Tropf der Bundesrepublik. So wie Ost-Berlin die Rest-DDR ausgesaugt hat. Insofern konnten beide Teile nach der Einheit genau da weitermachen, wo sie vorher nicht einmal aufgehört hatten. Dass nun West-Berlin immer mehr verostet, war abzusehen. Vor allem, wenn man sich die umbenannte SED in die Regierung holt.

Berlin war vor einhundert Jahren die bedeutendste Industriestadt in Deutschland. Nach dem zweiten Weltkrieg begann die Abwanderung großer Industriebetriebe, wie z.B. von Siemens, aufgrund der unsicheren politischen Lage, u.a. auf den Transportwegen, als Folge der Blockade 1948. Bayern war der Hauptprofiteur dieser Entwicklung, insbesondere Städte wie München und Erlangen. Nach der Wende gingen wegen des Wegfalls der Zulagen und der Schließung unproduktiver Betriebe im Ostteil noch einmal über 300.000 Industriearbeitsplätze verloren. Es ist keine Besserung in Sicht.

Die Zentralbank, mit ihr die großen Banken und zehntausende Arbeitsplätze - wenn nicht sogar mehr als 100.000 Arbeitsplätze - haben heute ihren Sitz in Frankfurt, nicht mehr in Berlin. Dann der Unsinn mit den Ministerien, die noch immer in Bonn ihren Hauptsitz haben. Das ist alles eine Folge des zweiten Weltkriegs und der Teilung, Berlin wird als "Opfer" dieser noch lange am Tropf anderer Länder hängen. Es ist ein Trauerspiel, was aus der deutschen Hauptstadt geworden ist.

Brutus
08.11.2009, 14:22
Sagen wir es konkreter: Die sogenannte Bürgerrechtsbewegung fand eigentlich nur in den Westmedien und in den Etagen der Stasi statt. (... )Frau Lengsfeld würde heute, im Angesicht von BW-Soldaten in Afghanistan, nicht im Traum auf die Idee kommen, "Schwerter zu Pflugscharen" vorm Bundestag zu skandieren.

Auf einem Parteitag der Grünen, meine ich mich zu erinnern, hat Vera Lengsfeld weinerlich gekreischt, *daß das Asylrecht die Freiheitsstatue im Grundgesetz sei*, und jeder, der daran rührt, sich an den Grundlagen der BRD versündige.

So viel zum Thema Bürgerrechte.



Alles nur ein elendes Opportunistenpack. Nicht den Dreck unter dem Fingernagel wert.

Leider allzu wahr.

Zimbelstern
08.11.2009, 14:41
In dem anderen Strang hatte im um die persönlichen Erinnerungen an den 9. November 1989 gebeten (http://www.politikforen.net/showthread.php?t=85583). Und nur darum. Unverkennbar besteht aber bei vielen das Bedürfnis, das Ereignis zu bewerten oder zu kommentieren.

Diese Bewertungen und Kommentare bitte hier in diesen Strang. Keine Erinnerungen, sondern Bewertungen aus heutiger Sicht.

Ich will mich kurz fassen: Ich hätte damals nicht gedacht, daß das alles friedlich über die Bühne gehen wird. Man wußte um 1953 (17.6.) um den Ausgang von Ungarn und um den Prager Frühling ...

Ich habe 1989 Gorbatschow völlig unterschätzt und mir vorgestellt, daß es mal wieder "militärisch gelöst" wird.

Menetekel
08.11.2009, 15:44
Wir, meine Frau und ich, hatten das "Glück" zwei Monate vor dem Mauerfall eine Reise in den Westen genehmigt zu bekommen, da ein entsprechender Grund vorlag (Geburtstag).
Als wir dann zu Hause im östlichen Teil wieder zur Arbeit gingen, da kam diese Öffnung auch für uns fast völlig überraschend. Auch wir hätten nie geglaubt, daß es so schnell und ohne Blutvergießen abgehen würde. Ich saß allein vor der Flimmerkiste, als Schabowski die alles umfassende Meldung vorgetragen hat. Im Moment fast unfassbar. Unterschwellig traten Zweifel auf. Fragen stellten sich für mich.
Wird der Russe es hinnehmen? Gibt es doch noch ein Blutvergießen? Fahren wiederholt dessen Panzer, von welchen die ja genügend auf dem DDR-Territorium stationiert hatten?
Über die genauen Hintergründe kann man ja ausreichend spekulieren. Wird man diese jemals in Details erfahren? Ich glaube es nicht, da es schon zig Beispiele in der Geschichte gibt, worüber man heute noch spekuliert.
Nach meiner Ansicht ist die Vereinigung zwar nicht so gelaufen, wie es in vielen Köpfen abgelaufen ist bzw. nach diesen hätte ablaufen sollen, aber trotzdem gäbe es nach meinen Vorstellungen kein zurück. Auch wenn es viel Pro und Kontra von Ost oder West gibt.
Mittlerweile lebe ich mit meiner Frau nun fast zwanzig Jahre im westlichen Teil des Landes. Mit der Zeit werden auch die Kritiker und Gegner zu diesem Ereignis immer weniger. Bis dies gänzlich ausgeschlossen werden kann, wird es noch Generationen bedürfen, die absoluten Gegner ihre Nachkommen mit ihrer Abneigung versehen werden.

henriof9
08.11.2009, 16:13
Deinen Wohlstand hat der westdeutsche Steuerzahler gesponsert. Jetzt musst du ihn selbst erarbeiten. Das stört dich ?
Westberlin war ein endloses Subventionsloch.

Das sicherlich, aber es hat sich vor dem Mauerfall bei weitem besser in Westberlin gelebt, als es heute tut.
Nicht nur, daß uns die Berlin- Zulage genommen wurde, ( für alle mal zur Erinnerung, es waren immerhin 8% vom Brutto, was, unversteuert, zum Netto aufgeschlagen und ausgezahlt wurde ) den Soli haben die Berliner trotzdem abdrücken dürfen, auch gab es eine relative Sicherheit im Bezug auf die Kriminalität, denn keiner konnte mal so einfach Berlin verlassen ohne das dies nicht registriert worden wäre.


Der relative Wohlstand in West-Berlin war ein geborgter Wohlstand. West-Berlin hing am Tropf der Bundesrepublik. So wie Ost-Berlin die Rest-DDR ausgesaugt hat. Insofern konnten beide Teile nach der Einheit genau da weitermachen, wo sie vorher nicht einmal aufgehört hatten. Dass nun West-Berlin immer mehr verostet, war abzusehen. Vor allem, wenn man sich die umbenannte SED in die Regierung holt.

Der Unterschied ist nur, daß Berlin, im Gegensatz zu den neuen Bundesländern, nicht finanziell von der WV profitiert.
Das Westberlin vom Bund unterstützt wurde hat ja andere Ursachen, im Gegensatz zu den anderen Bundesländern konnte Westberlin nicht expandieren und demzufolge auch nur im begrenztem Umfang wachsen, der Westteil der Stadt sollte politisch und wirtschaftlich so eng wie möglich mit dem Bundesgebiet eingebunden bleiben.

Stechlin
08.11.2009, 16:20
Ich will mich kurz fassen: Ich hätte damals nicht gedacht, daß das alles friedlich über die Bühne gehen wird. Man wußte um 1953 (17.6.) um den Ausgang von Ungarn und um den Prager Frühling ...

Ich habe 1989 Gorbatschow völlig unterschätzt und mir vorgestellt, daß es mal wieder "militärisch gelöst" wird.

Wieso Gorbatschow? Was ist mit "Stasi" und Grenztruppen? Die hatten (unter anderem) die Waffen und standen unmittelbar an der "Front".

kotzfisch
08.11.2009, 16:24
Die chinesische Lösung lag ja auch in der Luft.Als Schabowski sich verhaspelte,war die Sache dann gegessen!

henriof9
08.11.2009, 16:27
Wieso Gorbatschow? Was ist mit "Stasi" und Grenztruppen? Die hatten (unter anderem) die Waffen und standen unmittelbar an der "Front".

Und ?
Seit wann haben die je etwas gemacht, was nicht vorher die Erlaubnis der SU bedurfte ?

Esreicht!
08.11.2009, 16:30
Wieso Gorbatschow? Was ist mit "Stasi" und Grenztruppen? Die hatten (unter anderem) die Waffen und standen unmittelbar an der "Front".

Die DDR-Führung hatte keine Angriffsorder aus Rußland, sonst wären die Proteste von "Stasi" und "Grenztruppen" zerschlagen worden und IM Erika nicht Bundeskanzlerin!

kd

Stechlin
08.11.2009, 16:36
Die chinesische Lösung lag ja auch in der Luft.Als Schabowski sich verhaspelte,war die Sache dann gegessen!

Das ist nicht wahr!


Mit dem Befehl 9/89 werden die Machtapparate im Bezirk Leipzig angewiesen, die "Führungsbereitschaft" der "Bezirkseinsatzleitung" herzustellen. Was sie - drei Tage vor der nächsten "Montagsdemonstration" - zu tun angewiesen werden, ist widersprüchlich: Einerseits sollen sie "alle Maßnahmen" vorbereiten, "um geplante Demonstrationen im Entstehen zu verhindern". Andererseits aber darf "der aktive Einsatz polizeilicher Kräfte und Mittel … nur bei Gewaltanwendung der Demonstranten" erfolgen. Schusswaffeneinsatz ist "grundsätzlich verboten".
Wie sie eine friedliche Demonstration ohne "aktiven Einsatz" der Polizei verhindern sollen, wird ihnen nicht mitgeteilt. (Tatsächlich findet am 16. Oktober in Leipzig eine Massendemonstration mit etwa 100 000 Teilnehmern ohne störenden Polizeieinsatz statt.)
http://www.bstu.bund.de/nn_925658/DE/MfS-DDR-Geschichte/Geschichte-der-DDR/Revolutionskalender/Oktober-1989/Dokumentenseiten/13-Oktober/13__okt__text.html__nnn=true

Auch in der Urteilsbegründung gegen Egon Krenz hat das Landgericht Berlin explizit festgestellt, dass die Bemühungen, eine Eskalation zu verhindern, nachweisbar gegeben waren.

Man muss kein Freund der SED, kein Freund von Egon Krenz sein, aber die historischen Fakten sollte man im Interesse der Wahrheit schon zur Kenntnis nehmen. Unbestritten ist, dass die Situation 1989, also dieses bewusste Ignorieren der Ausreisewelle ect. des Politbüros, erbärmlich war und unentschuldbar -der Untergang des Regimes war da nur eine logische Konsequenz (zurecht). Aber eine chinesische Lösung stand niemals zur Debatte. Wer das behauptet, sagt die Unwahrheit wider besseres Wissen.

Pirat02
08.11.2009, 16:37
Wieso Gorbatschow? Was ist mit "Stasi" und Grenztruppen? Die hatten (unter anderem) die Waffen und standen unmittelbar an der "Front".

Sie wurden aber von der Elite der DDR in Stich gelassen - BAUERNTROTTEL EBEN, die Glauben für etwas gutes zu Kämpfen.

Das Leben in der Politik ist wie bei einem Schachspiel, zwei vermeintliche Feinde spielen und geopfert wird der Bauer....nur der König - der bleibt geschützt !!!!!

Wer bezahlte Napoleons Krieg ??? Wer finanzierte den ersten Weltkrieg ??? Wer verhalf Adolf Hitler zur Macht ???? Wer finanzierte 1936 die Olympiade in Berlin ? Wer finanzierte den zweiten Weltkrieg ??? Wer lieferte den Stacheldraht für den Mauerbau ????? (Eine Westdeutsche Firma)

spätestens seitdem bekannt ist, dass in Wittenberge der Otto/Quelle Versand dort hat billig in der DDR produzieren lassen, - sage ich hoffen:

ICH GLAUBE KEINER IDIOLOGIE WEDER RELIGION NOCH SOZIALISMUS NOCH NATIONALSOZIALISMUS UND ANDEREN MIST !!!!

Die DDR war 1971 deswegen nicht Pleite weil Strauss der DDR Kredite gegeben hat, damit Sie das sozialistische Paradies aufrecht erhalten, daher blühte Wohnplattenbauten, Trabanten für jedermann und gute Lebensmitelversorgung von Ananass bis Bananen , die es sogar in einem Konsumladen einmal wöchtenltich zu kaufen gab....

In den 80er Jahren war schluss damit, und somit stieg auch die Unzufriedenheit....

Frage wer spinnt hinter den Kulissen der Macht die Fäden ???? Seltsam dass kaum die Mauer ist gefallen, im Theater des Westens für die ganze PolitkProminenz Mozarts "Zauberflöte" aufgeführt worden ist, zu der sich alle versammelt haben...

EIN SCHELM WER BÖSES DABEI DENKT !!!

Stechlin
08.11.2009, 16:38
Und ?
Seit wann haben die je etwas gemacht, was nicht vorher die Erlaubnis der SU bedurfte ?

Warum erhielt dann Gorbatschow das Bundesverdienstkreuz und Egon Krenz sechs Jahre Knast?

Bieleboh
08.11.2009, 16:41
Es kommt mir so vor, als wäre es gestern gewesen. Absoluter Taumel. Genießen konnte ich die Zeit um den 9.11. aber nicht, weil ich da gerade meinen Wehrdienst ableistete, mit Gefechtsalarm und allem was dazu gehört. Die Waffen blieben aber von Anfang an auf den Einsatzfahrzeugen.
Ab 11. 11. waren wir mit unserer Einheit in Berlin.Das war die aufregendste Zeit meines Lebens.

henriof9
08.11.2009, 16:50
Warum erhielt dann Gorbatschow das Bundesverdienstkreuz und Egon Krenz sechs Jahre Knast?

Öhm, Du willst jetzt wirklich diesbezüglich die Leistungen von Gorbatschow und Krenz in einen Topf werfen bzw. als gleichwertig betrachten ?

Gorbatschow hat dazu beigetragen, daß ein Umdenken überhaupt stattgefunden hat, Krenz hatte Jahrzehnte dafür mitgesorgt, daß es dazu gar nicht erst kommt.

Stechlin
08.11.2009, 16:50
Sie wurden aber von der Elite der DDR in Stich gelassen - BAUERNTROTTEL EBEN, die Glauben für etwas gutes zu Kämpfen.

Ja, das ist in der Tat richtig, aber einen deutschen Offizier als Bauerntrottel zu bezeichnen, ist unredlich!


Das Leben in der Politik ist wie bei einem Schachspiel, zwei vermeintliche Feinde spielen und geopfert wird der Bauer....nur der König - der bleibt geschützt !!!!!

Wer bezahlte Napoleons Krieg ??? Wer finanzierte den ersten Weltkrieg ??? Wer verhalf Adolf Hitler zur Macht ???? Wer finanzierte 1936 die Olympiade in Berlin ? Wer finanzierte den zweiten Weltkrieg ??? Wer lieferte den Stacheldraht für den Mauerbau ????? (Eine Westdeutsche Firma)

spätestens seitdem bekannt ist, dass in Wittenberge der Otto/Quelle Versand dort hat billig in der DDR produzieren lassen, - sage ich hoffen:

ICH GLAUBE KEINER IDIOLOGIE WEDER RELIGION NOCH SOZIALISMUS NOCH NATIONALSOZIALISMUS UND ANDEREN MIST !!!!

Die DDR war 1971 deswegen nicht Pleite weil Strauss der DDR Kredite gegeben hat, damit Sie das sozialistische Paradies aufrecht erhalten, daher blühte Wohnplattenbauten, Trabanten für jedermann und gute Lebensmitelversorgung von Ananass bis Bananen , die es sogar in einem Konsumladen einmal wöchtenltich zu kaufen gab....

In den 80er Jahren war schluss damit, und somit stieg auch die Unzufriedenheit....

Frage wer spinnt hinter den Kulissen der Macht die Fäden ???? Seltsam dass kaum die Mauer ist gefallen, im Theater des Westens für die ganze PolitkProminenz Mozarts "Zauberflöte" aufgeführt worden ist, zu der sich alle versammelt haben...

EIN SCHELM WER BÖSES DABEI DENKT !!!

Du irrst! Der Strauss-Kredit wurde 1983 ausgestellt, und davon kaufte man unter anderem drei Airbus-Flugzeuge. Vielleicht sollte ich erwähnen, dass Strauss im Vorstand von Airbus saß. In der Tat: Ein Schelm, wer böses dabei denkt.

Aber in einem Punkt stimme ich Dir uneingeschränkt zu: Ideologien sind allesamt verderblich.

Margrit
08.11.2009, 16:52
Ohne Helmut Kohl gäbe es keine Wiedervereinigung. Vermutlich hat Kohl auch den Deal mit der EU gemacht, dass Deutschland die DDR aus eigener Tasche aufbaut.

Eine Sonderwirtschaftszone OST wäre viel klüger gewesen! Dann wären auch die vielen Ostbetriebe auch nicht plattgemacht worden.




das wollte Lafontaine damals. Dafür aht man ihn platt gemacht und sagt ihm heute noch nach, er habe die Einheit nicht gewollt, was ja nciht stimmt

Stechlin
08.11.2009, 16:55
Öhm, Du willst jetzt wirklich diesbezüglich die Leistungen von Gorbatschow und Krenz in einen Topf werfen bzw. als gleichwertig betrachten ?

Es geht um die konkrete Situation im Herbst 1989. Gorbatschows erste Reaktion zur Grenzöffnung war keineswegs freundlich. Zurecht: Denn die Grenzöffnung zumindest in Berlin berührte Alliiertes Recht. Das war schon zweifelhaft.

Krenz hat seinen Beitrag dazu geleistet, dass die Situation friedlich blieb. Man mag von dem Mann halten, was man will. Aber diese Leistung war eine solche, und sollte Respekt verlangen. Der Historie wegen.


Gorbatschow hat dazu beigetragen, daß ein Umdenken überhaupt stattgefunden hat, Krenz hatte Jahrzehnte dafür mitgesorgt, daß es dazu gar nicht erst kommt.

Krenz war für so einiges mitverantwortlich. Mag sein. Aber ohne ihn hätte es keine Entmachtung Honeckers gegeben. Ich wiederhole es gern: Der Mann hat, bei aller berechtigter und notwendiger Kritik, seine Verdienste an einem unblutigen Herbst 1989.

Margrit
08.11.2009, 16:57
Warum erhielt dann Gorbatschow das Bundesverdienstkreuz und Egon Krenz sechs Jahre Knast?



diese Frage ist ja wohl nicht ernst gemeint, oder?
WEr hat denn in russland Glasnost eingeführt? Wer hat ein Umdenken angestoßen?
War das Krenz? Oder war das Gorbatschow?
Und wer ht denn anläßlich dieser kindischen Feierlichkeiten zum 40. Jahrestag der DDR gesagt "wer zu spät kommt, den bestraft das Leben"
Gorbatschow hat geahnt, was kommt und er tat das Richtige. Keine Soldaten, er ließ es geschehen.
Dafür gebührt ihm aller Dank
Nicht Franzosen, doer Amis oder wer auch imemr hatten es in der Hand auch danach noch, sondern einzig Gorbatschow. An ihm hing es ob es wieder ein Deutschalnd gibt und sonst an niemandem.
Kohl war nur ausführendes Organ, sosnt nichts.

Stechlin
08.11.2009, 17:06
diese Frage ist ja wohl nicht ernst gemeint, oder?

Doch!


WEr hat denn in russland Glasnost eingeführt? Wer hat ein Umdenken angestoßen?
War das Krenz? Oder war das Gorbatschow?

Frag mal die Russen, was sie davon halten. Im übrigen erhielt Gorbatschow das BVK nicht für seine Reformen, sondern für seinen Anteil an der sog. Wiedervereinigung.

Das hier schrieb Gorbatschow noch 1986 ins Gästebuch der Grenztruppen am Brandenburger Tor:


"Am Brandenburger Tor kann man sich anschaulich davon überzeugen, wie viel Kraft und wahrer Heldenmut der Schutz des ersten sozialistischen Staates auf Deutschen Boden vor den Anschlägen des Klassenfeindes erfordert. Die Rechnung der Feinde des Sozialismus wird nicht aufgehen. Das Unterpfand dessen sind das unerschütterliche Bündnis zwischen der DDR und der UdSSR sowie das enge Zusammenrücken der Brudervölker im Rahmen des Warschauer Vertrages. Ewiges Andenken den Grenzsoldaten, die ihr Leben für die DDR gegeben haben.

Berlin, den 16. April 1986.
M. Gorbatschow, Generalsekretär des ZK der KPdSU"

Und dazu hat ihn niemand gezwungen. Im selben Jahr untersagte(!) Gorbatschow Honecker, in den Westen zu reisen. Das ist auch Herr Gorbatschow.
Man kann nicht den einen für etwas loben, wofür man den anderen tadelt. Das ist unredlich. Nur darum geht es mir.


Und wer ht denn anläßlich dieser kindischen Feierlichkeiten zum 40. Jahrestag der DDR gesagt "wer zu spät kommt, den bestraft das Leben"

Du weißt aber schon den historischen Kontext dieser Aussage? Mit diesem "wer zu spät kommt..." meinte er sich selbst, denn die Probleme in der Sowjetunion sind dem lieben Reformer schlichtweg über den Kopf gewachsen. Keine zwei Jahre später hat das Leben Gorbatschow dann auch bestraft.


Gorbatschow hat geahnt, was kommt und er tat das Richtige. Keine Soldaten, er ließ es geschehen.
Dafür gebührt ihm aller Dank
Nicht Franzosen, doer Amis oder wer auch imemr hatten es in der Hand auch danach noch, sondern einzig Gorbatschow. An ihm hing es ob es wieder ein Deutschalnd gibt und sonst an niemandem.
Kohl war nur ausführendes Organ, sosnt nichts.

Gorbatschow mag seine Verdienste haben, unbestritten. Aber letztendlich waren es die Bürger der DDR, welche die friedliche Revolution zu verantworten hatten. Kein Gorbatschow, kein Krenz, aber auch kein Kohl, Genscher oder Bush sen..

henriof9
08.11.2009, 17:25
Es geht um die konkrete Situation im Herbst 1989. Gorbatschows erste Reaktion zur Grenzöffnung war keineswegs freundlich. Zurecht: Denn die Grenzöffnung zumindest in Berlin berührte Alliiertes Recht. Das war schon zweifelhaft.

Krenz hat seinen Beitrag dazu geleistet, dass die Situation friedlich blieb. Man mag von dem Mann halten, was man will. Aber diese Leistung war eine solche, und sollte Respekt verlangen. Der Historie wegen.

Krenz war für so einiges mitverantwortlich. Mag sein. Aber ohne ihn hätte es keine Entmachtung Honeckers gegeben. Ich wiederhole es gern: Der Mann hat, bei aller berechtigter und notwendiger Kritik, seine Verdienste an einem unblutigen Herbst 1989.

Dann war aber Deine Frage völlig fehl am Platze :


Warum erhielt dann Gorbatschow das Bundesverdienstkreuz und Egon Krenz sechs Jahre Knast?


Du hast selbst geschrieben, daß Gorbatschow das BVK nicht für seine Reformen erhielt. Anlass waren die Verdienste Gorbatschows um die deutsche Einheit.
Krenz widerum ging in den Knast nicht wegem seinen Handeln im Herbst 1989 sondern eben wegen „Totschlags und Mitverantwortung für das Grenzregime der DDR“.

henriof9
08.11.2009, 17:28
Gorbatschow mag seine Verdienste haben, unbestritten. Aber letztendlich waren es die Bürger der DDR, welche die friedliche Revolution zu verantworten hatten. Kein Gorbatschow, kein Krenz, aber auch kein Kohl, Genscher oder Bush sen..

Komm, so relitätsfern bist Du nun doch nicht.
Wäre Gorbatschow nicht für Glasnost und Perestroika eingetreten, hätten die Bürger der DDR im Jahr 1989 ihr zweites 1953 erlebt.

Ausonius
08.11.2009, 17:31
War eine tolle Sache und eine der schönsten Erinnerungen meines Lebens. Meine Familie stammt zum größten Teil aus Berlin und Brandenburg, so ergab es sich, dass ich (gerade bei den Jüngeren) viele Verwandte in dieser Zeit überhaupt zum ersten Mal sah. Noch gleich im November ging es das erste Mal nach Ostberlin, wo es damals noch deutlich anders aussah, mit HO, dieser DDR-Restaurantkette (weiß den Namen nicht), Limonade in Ploppflaschen und Kohlehaufen vor den Häusern.

politisch Verfolgter
08.11.2009, 17:31
DDR war DDR-ÖD-Staatsterrorismus.
Im NS wars noch übler.
Der ÖD gehört um mind. 90 % reduziert, damit wir zu einer freiheitlich marktwirtschaftlichen Leistungsgesellschaft kommen.
Wir haben nationalen Sozialismus, der dem zivilen Sektor des NS immer ähnlicher wird.
"Arbeitnehmer" ist UntermenschenShice sich damit affirmativ selbst Diskriminierender.

Mütterchen
08.11.2009, 17:53
Vor 20 Jahren habe ich mir extra einen Meißel gekauft und dann habe ich wie viele andere an der Mauer rumgehämmert. Die Mauerbröckchen müssten noch in einer Schachtel lagern - ich weiß nur nicht mehr, in welcher.

http://img63.imageshack.us/img63/4103/kuz009bx16pcbu3ebxgkkjqy.th.jpg (http://img63.imageshack.us/i/kuz009bx16pcbu3ebxgkkjqy.jpg/)

Zimbelstern
08.11.2009, 18:34
Wieso Gorbatschow? Was ist mit "Stasi" und Grenztruppen? Die hatten (unter anderem) die Waffen und standen unmittelbar an der "Front".

Wir sollten uns in diesem Disput einmal klar vor Augen fürhren, daß die Regierungen der Satellitenstaaten des damaligen Warschauer Paktes nur Befehlsempfänger der UDSSR waren. Ohne Gorbatschows Einverständnis wäre die DDR noch jetzt die DDR. Auch und gerade deshalb, weil sie am wirtschaftlichen Ende war. Mit Panzern und Kohle hätte die UDSSR die Chance gehabt, die DDR noch höriger zu gestalten.

Hans Huckebein
08.11.2009, 18:47
Einen tag, den ich nicht missen möchte.:]

Wir haben damals in berlin-west gelebt und ich habe es abends im fernsehen erfahren, hielt es erst für einen film, aber es war realität...habe meine frau geweckt und zusammen haben wir uns riesig gefreut...sie kommt aus dem ehem.osten und ich kann mich noch an die nervige telefoniererei erinnern zu DDR zeiten, das hatte nun ein ende;

Am nächsten tag sind wir dann in den osten gefahren, freude ohne ende;

Alpha Scorpii
08.11.2009, 18:54
Am 9.Nov.1989 um 18.56h schaute ich zufällig die „Aktuelle Kamera“ des DDR1-TV.
So wurde ich live Zeuge der Ankündigung von Schabowski, als er seine legendären Worte stotterte: „ Wann?....ja, das müsste….hm….ja das müsste unverzüglich sein, also sofort!“


Genauso, habe auch ich Schabowski im Fernsehen gesehn.

In dieser Zeit habe ich viel Nachrichten gesehen und es lag schon seit Monaten etwas in der Luft. Trotzdem überraschend wie undramatisch und nebenbei der Fall der Mauer bekanntgegeben wurde.
Im Laufe der Nacht konnte man dann im Fernsehn beobachten wie die Ost-Berliner in den Westen strömen.
Mir war eigentlich da schon klar daß die DDR aufhören wird zu existieren und die Wiedervereinigung da war.

Am nächsten Morgen hat man auch schon die ersten Trabis in der Stadt gesehen.

Samstags bin ich dann Richtung Berlin gefahren, auf der entgegenkommenden Seite eine endlose Kolone von DDR Fahrzeugen und über dem Zonengrenzübergang hing eine dicke, süßliche Zweitaktabgaswolke.
Weiter in Richtung Berlin normaler Verkehr wie immer auch beim Übergang nach West-Berlin.
In der Stadt herrschte bei sonnigen Wetter eine seltsame Ruhe. Wenig Verkehr und vor allem gegen Abend wirkte West-Berlin auf mich fast wie ausgestorben. Die meisten Passanten schienen Osis (die man damals noch nicht so nannte) zu sein, die man leicht an ihrer Kleidung erkennen konnte.

Am Platz vor dem Brandenburger Tor standen West-Polizisten auf Ostgebiet um zu verhindern, das Leute auf die Mauer steigen (wie ich am vorherigen Tag in den Nachrichten gesehen habe). Kam mir damals schon als anmaßend vor, auch wenn mir die Motivation, Zwischenfälle und Provokationen zu vermeiden verständlich ist.

Auf dem Weg zum Potsdamerplatz konnte man sehen, das die Mauerspechte schon ganze Arbeit geleistet haben, auf der ganzen Strecke standen Leute und haben Stücke herausgeschlagen, teilweise gut vorbereitet mit Hammer und Meißel, breite Lücken zwischen den Mauersegment erlaubten es auf den Todesstreifen zu schauen und die noch weitgehend unbeschädigten Befestigungen auf östlicher Seite zu betrachten. Die Westseite der Mauer war damals schon über weite Strecken pockennarbig abgeschlagen.

Richtung Potsdamerplatz konnte man beobachten wie die ersten Mauersegmente entfernt und eine Lücke geschaffen wurde durch die die Leute unkontrolliert von Ost nach West und umgekehrt wanderten.
Ich habe darauf verzichtet die Gelegenheit zu nutzen in den Osten zu gehen. Mir kam das alles nicht geheuer vor und wollte vermeiden daß ich plötzlich im Osten strandete, man kannte ja die Befehle der Grenzer nicht und was die damals noch Herrschenden als nächstes machen würden.

Spät in der Nacht bin ich dann über einen anderen Transitweg in einem riesigen Stau zurückgefahren, der sich erst im Westen wiederauflöste.

Alpha Scorpii
08.11.2009, 19:20
Kohl ist die übelste Figur, welche das Brackwasser der Wendezeit ins Buch der Geschichte spülte. Schimpf und Schande über diesen Kerl!

Ich habe die politische Situation damals sehr genau beobachtet und war damals ursprünglich ein absoluter Gegner von Kohl.

Kohl war einer der wenigen Westpolitiker, die eine Wiedervereinigung wünschten und vorantrieben, im Gegensatz zur kompletten Linke in der BRD, SPD und Grüne. Brandt war ein anderer der wenigen, dem man auch ansehen konnte daß ihm Deutschland eine Herzensangelegenheit war, ganz anders Gestalten wie Momper oder Lafontaine.

Cicero1
08.11.2009, 19:44
Bei allen Problemen, die die Wende in Europa gebracht hat, muss man auch die Vorteile sehen. Das ist vor allem die erheblich verringerte Gefahr eines dritten Weltkriegs, der hauptsächlich auf deutschem Boden ausgetragen worden wäre. Die Zahl der Besatzungssoldaten in Deutschland wurde um 90 % reduziert. In diesem Zusammenhang muss man auch sehen, dass der Abzug der sowjetischen Truppen aus Deutschland mit 10 Milliarden Mark durch Gorbatschows Nachgiebigkeit relativ günstig war. Thatcher keifte danach, dass die Deutschen zu preiswert davongekommen wären und die Sowjets auch die zehnfache Summe hätten verlangen können und die Deutschen das auch gezahlt hätten. Da hat sie sogar Recht.

Sauerländer
08.11.2009, 19:52
Eine solche Bewertung hat differenziert zu sein, sonst ist sie den Tendenz nach sinnfrei.
Zunächstmal darf an den Anfang die Erleichterung gestellt werden, dass sich die Führung der DDR, dem Liebäugeln Einzelner damit zum Trotz, nicht zu einer chinesischen Lösung des Problems entschlossen hat und sich die staatliche Gewaltanwendung, gemessen eben an einer solchen chinesischen Lösung, doch eher in Grenzen hielt. Das muss nicht als moralisch begründet verstanden werden, ebenso mag man da schlichte Einsicht in die Sinnlosigkeit ausmachen, in jedem Fall hat das Regime in seiner Endphase nicht wie besessen um sich geschlagen, sondern an einem bestimmten Punkt sich bei der Alternative "Weitere Eskalation" und "Aufgeben" für Letzteres entschieden.
Das war keineswegs selbstverständlich, genausowenig wie das Ausbleiben eines Aufstandes von Hardlinern der politischen und militärischen Ebene, wie wir ihn später in Russland sehen, und wie er durchaus in einen kurzen, aber blutigen Bürgerkrieg hätte führen können. (Hier mal wieder der Vorzug der Wehrpflichtarmee: Deren Loyalität angesichts des Befehls zum Schießen auf die eigene Bevölkerung ist tendenziell begrenzt. Was sagt es uns vor diesem Hintergrund, dass gegenwärtig alles auf die Berufsarmee hinausläuft?...)
Ein ausdrückliches Lob darf man wohl im Nachhinein aussprechen für die Ordnungskräfte auf niederer Ebene, von denen in einer Situation des Zusammenbruchs bei Ausbleiben von Anweisungen niemand die Nerven verloren und um sich geschossen hat. Wer darin keine große Sache sieht, möge sich einfach mal vorstellen, wie das ist, wenn man als vergleichsweise junger Mensch den Auftrag hat, einen Grenzübergang oder Ähnliches zu sichern, und sich vor dem Hintergrund des Zusammbruchs der Führungsstruktur plötzlich mit dem Gewehr in der Hand inmitten einer wimmelnden, schiebenden, völlig unkontrollierbaren Menschenmenge wiederfindet.
Das wurde diszipliniert über die Bühne gebracht, was Anerkennung verdient. Ebenso sollte die Rote Armee erwähnt werden, die angesichts einer unabsehbaren, chaotischen Lage in ihren Kasernen blieb, statt Ordnung zu schaffen (wie überhaupt zur sowjetischen Führung noch einiges zu sagen ist).
Genauso darf man honorieren, wie diszipliniert und gewaltfrei sich die oppositionelle Bevölkerung verhalten hat. Auch das war angesichts der lange angestauten Frustration angesichts eines wankenden Staatswesens nicht selbstverständlich.
Damit sind die verschiedenen Aspekte des tendenziell gewaltfreien Übergangs gewürdigt.

Wie ist nun dieser Übergang ansonsten zu bewerten?
Die Unzufriedenheit in der DDR war weder irrational, noch von feindlichen Agenten initiiert, oder was auch immer sich damals mancher ausgedacht haben mag, und sie war berechtigt. Sie war das Ergebnis eines Regimes, das sich seit langem weigerte, auch nur die Möglichkeit einzugestehen, man sei nicht in jeder Hinsicht mindestens auf dem richtigen Weg, das jede Kritik, auch wohlmeinende, auf Verbesserung statt Abschaffung zielende, als feindlich oder bestenfalls als irregeleitet ansah. Sie war das Ergebnis der Tatsache einer völlig selbstreferenziell gewordenen, mit der Realität nur noch in loser Verbindung stehenden Führung, die sich selbst völllig ausserstande setzte, der Bevölkerung ihr System überzeugend zu verkaufen. Sie war das Ergebnis der konstanten Verweigerung wesentlicher Veränderung, durch das die GEWÜNSCHTE Veränderung, die anfänglich keineswegs staatsinfragestellend war, mit der Zeit immer größer wurde. Das Phänomen mit dem Deckel auf dem Topf. Und schließlich wurde sie nicht ausgelöst, aber doch verstärkt und befeuert durch, das muss man klar so sagen, die permanente Agitation des Westens, der den ideologischen Kampf ebenso führte wie der Ostblock, und natürlich jede Schwachstelle dankbar auffand, um dann genüsslich hineinzustechen. Um nicht falsch verstanden zu werden: Diese Schwachstellen waren da, die westliche Propaganda hat sie sich nicht ausgedacht. Aber wenn ich mich selbst immer nur dabei zeige, wie ich glänzenden Erfolg habe, und den Gegner nur dabei, wie er Scheisse baut, ist das Bild, das dabei entsteht, eben auch nicht gerade das, was man die volle Wahrheit nennen würde. Und in diesem Sinne stellt sich aus meiner Sicht das Problem, dass die DDR-Bevölkerung vielfach die positiven Aspekte ihres Staates einfach irgendwie als selbstverständlich verbuchte, zusehends ausschließlich die Negativaspekte wahrnahm -die prangerte der Westen an, und da man sie ja selber erlebte, meinte daher, dem Westen glauben zu können- , und hatte nur sehr begrenzt die Möglichkeit, die Selbstdarstellung des Westens zu prüfen. Erst später, nachdem man dann den Westen eine Weile von "innen" erlebte hatte, ging manchem plötzlich auf, dass "reisen DÜRFEN" nicht "reisen KÖNNEN" bedeutet, und dass all die tollen Produkte, die es in der DDR nicht gab, in der BRD keineswegs verschenkt oder zum Sozialpreis verkauft wurden. Und dass der Westen in die eigene Heimat keineswegs die blühenden Landschaften, sondern den Totalabriss brachte.
Dass nicht zwei Staaten sich vereinigten, sondern letztlich die BRD die DDR annektierte, und sich dann die Westler in der ehemaligen DDR wie Kolonialherren aufführten, nicht wie die freundlichen, solidarischen Brüder und Schwestern, die Bringer von Glück und Wohlstand. Dass es hinterher keineswegs "niemandem schlechter, aber vielen besser" ging.
Dass sie von ihrer eigenen Führung belogen und betrogen wurden, wussten sie.
Dass sie vom Westen, so wie ihre Führung es ihnen sagte, EBENFALLS belogen und betrogen wurden - das merkten sie erst, als der alle Alternativen eliminiert hatte.
Gleichwohl ist den Pappnasen, die in selbsterklärt antideutscher Gesinnung "Nie wieder Deutschland" wollten und wollen, in der nötigen Schärfe und Verachtung zu widersprechen. Eine Aufhebung der staatlichen Trennung verschiedener Teile des deutschen Volkes voneinander ist grundsätzlich zu begrüßen (gleichwohl betont werden muss, dass von einer "deutschen Wiedervereinigung nicht die Rede sein kann. Noch immer existiert mehr als ein eigenständiges deutsches Staatswesen). Die Art und Weise jedoch, in der das geschah, bietet im Rückblick und angesichts der anfangs so gewaltigen damit verbundenen Euphorie ein trauriges Bild. Man hat sich keine neue, gemeinsame Verfassung gegeben, man ist einander nicht auf Augenhöhe begegnet. Man ist einander nicht begegnet wie Brüder und Schwestern, sondern so, als stünden auf der einen Seite mal wohlwollende, später langsam die Geduld verlierende Eltern und auf der anderen unmündige und später auch undankbare Kinder.
Das ist beschämend.
Wer will bestreiten, dass es positiv ist, wenn Leute nicht mehr monatelangen Papierkrieg führen müssen, um -vielleicht, aber eher unwahrscheinlich- für ein paar Tage mal zu ihren Verwandten zu dürfen? Wer will bestreiten, dass es positiv ist, wenn nicht mehr jedem zweiten Bürger jemand zugeordnet ist, der von jedem Furz die genaue Duftnote mitschreibt? Wer will bestreiten, dass es positiv ist, wenn man auch mal anmerken darf, mit der Regierung nicht in jeder Hinsicht einverstanden zu sein, ohne eingelocht zu werden?
Aber darauf allein lässt es sich eben nicht reduzieren (und die Gesinnungsjustiz haben wir in der BRD schließlich genauso).

Dann wäre da noch die Sache mit dem Dank an die auswärtigen Mächte, wesentliche die Siegermächte. Was man sich in dieser Hinsicht knicken kann, ist jede Art von Sympathie gegenüber den Briten. Thatcher bedauert bis heute, dass sie die Annexion der DDR durch die BRD nicht verhindern konnte. Die Franzosen waren nur bereit, das hinzunehmen, weil Kohl ohne Ende Versprechungen für den ganzen Eurokappes gemacht hat. Und die Amerikaner kann man ja mal grundsätzlich abhaken in dem Zusammenhang. Wenn man überhaupt irgendwem danken kann in dem Zusammenhang, dann ist das Gorbatschow. Und bei dem muss man noch hinzunehmen, dass der wahrscheinlich gar nicht abgesehen hat, wo das enden würde, und meinte, mit Reformen die Sowjetunion irgendwie halten zu können. Und demzufolge heute nicht mehr wie damals dort populär, sondern verhasst ist. Wie man sich ja auch dort an Boris Jelzin, der mal sowas wie eine Hoffnung war (das darf man heute keinem Menschen mehr erzählen...) , heute allenfalls mit dem Gefühl der Peinlichkeit erinnert.

Man kann da noch ohne Ende was zu sagen, aber schließen wir mal so:

Die DDR ist untergegangen - und das hat sich deren Führung in wesentlichen Teilen selbst zuzuschreiben.
Dadurch ist keineswegs das Paradies ausgebrochen, wahrlich nicht.
Viele Ostdeutsche fühlen sich -nicht zu Unrecht- verarscht. "Wenn wir DAS gewusst hätten..." ist eine verbreitete Haltung.
Die DDR war nicht annähernd das Schlaraffenland, als das seine Führung verkauft hat.
Sie war keineswegs die Hölle, als die sie in der BRD dargestellt wurde und wird.
Und die BRD war und ist dementgegen nicht derart grenzenlos überlogen, wie es heute quasi schon als selbstverständlich gilt.

bürger_auf_der_palme
08.11.2009, 20:01
Ich machte seinerzeit in West-Berlin das Abi nach, etwas, was mir im Osten verwehrt war, einer der Gründe, warum ich zwei Jahre zuvor der DDR auf nimmer Wiedersehen den Rücken gekehrt hatte. Ich habe es nie bereut.

Am Abend des 09. November 1989 und die ganze folgende Nacht erwartete ich stündlich den Ansturm unzähliger Bekannter von drüben, die mir immer wieder in endlosen Bekundungen erzählt hatten, wie satt sie das System eigentlich auch alle haben.

Zwei Tage später kamen dann die ersten, sie hatten brav das Wochenende abgewartet für so eine weite Reise von ein paar S- und U-Bahn Stationen und sich sicherheitshalber unterwegs auch noch reichlich Mut angetrunken. Die Episode bleibt in meiner Erinnerung als sympthomatisch für die Befindlichkeit der Ost-Bevölkerung in der DDR-Endzeit.

Ich vermute und hoffe, dass in den nächsten Jahren die Frage einmal ernsthaft thematisiert wird, warum sich die Ossis jahrzehntelang derart erniedrigen und einsperren ließen. Die Diskussion wird vermutlich zwischen den Generationen stattfinden, analog 1968 und das Thema NS-Zeit.

Es bleibt spannend.

Brotzeit
08.11.2009, 21:05
Es ist Fakt , daß die Mauer gefallen ist ..............

Was soll man da noch "bewerten" ?

Pirat02
08.11.2009, 22:13
Ja, das ist in der Tat richtig, aber einen deutschen Offizier als Bauerntrottel zu bezeichnen, ist unredlich!



Du irrst! Der Strauss-Kredit wurde 1983 ausgestellt, und davon kaufte man unter anderem drei Airbus-Flugzeuge. Vielleicht sollte ich erwähnen, dass Strauss im Vorstand von Airbus saß. In der Tat: Ein Schelm, wer böses dabei denkt.

Aber in einem Punkt stimme ich Dir uneingeschränkt zu: Ideologien sind allesamt verderblich.

weil sie das falsche versprechen... Bei den Offizieren sage ich, dumme Karriereschweine die eigentlich nicht wissen, dass Sie für ein perverses Schachspiel missbraucht werden, das gült bei unseren heutigen Offizieren ebenso, nicht alle sind so, - ich schätze Offiziere, die anstatt ihrer Politik dumm gehorchen auch im zweifelsfall den Mut aufbringen den Befehl zu verweigern und auf sein Herz und Verstand hören.....

..schaue dir an; des Teufels General, ....ein wunderbarer Streifen...

Camillo
08.11.2009, 22:15
@Sauerländer

der erste Teil, über die glücklicherweise gewaltfreie Entwicklung des 9. November ist durch aus gelungen.

Der Rest ist ein Zusammengeschustere dumpfer Vor- und Fehlurteile, wie sie der krasse Stammtisch gerne pflegt, und entwertet fast den ersten Teil.

Stechlin
08.11.2009, 22:48
Dann war aber Deine Frage völlig fehl am Platze :



Du hast selbst geschrieben, daß Gorbatschow das BVK nicht für seine Reformen erhielt. Anlass waren die Verdienste Gorbatschows um die deutsche Einheit.
Krenz widerum ging in den Knast nicht wegem seinen Handeln im Herbst 1989 sondern eben wegen „Totschlags und Mitverantwortung für das Grenzregime der DDR“.

Korrekt! Das Stichwort lautet Mitverantwortung. Der Charakter des DDR-Grenzregimes wurde nicht in Berlin festgelegt, sondern in Moskau (siehe Konjew-Befehl vom September 1961, der unter anderem die Verminung des Grenzgebietes befahl). Die Entscheidung, die Grenze zu befestigen, war eine des Warschauer Vertrages.

Nun mag man berechtigt einwenden, dass Gorbatschow 1961 keine Verantwortung trug. Aber das gilt auch für Egon Krenz. Gorbatschow war der Oberbefehlshaber der Streitkräfte des WV, und somit lag es durchaus in seiner alleinigen(!) Kompetenz, das DDR-Grenzregime ändern zu lassen. Das tat er aber nicht (siehe seinen Eintrag ins Gästebuch der GT am Brandenburger Tor).

Warum also erhielt er das BVK und Krenz ging in den Knast, wo doch "Gorbi" in der Hierarchie der WV über Egon Krenz stand?

Die Frage ist also berechtigt.

Stechlin
08.11.2009, 22:53
Wir sollten uns in diesem Disput einmal klar vor Augen fürhren, daß die Regierungen der Satellitenstaaten des damaligen Warschauer Paktes nur Befehlsempfänger der UDSSR waren. Ohne Gorbatschows Einverständnis wäre die DDR noch jetzt die DDR. Auch und gerade deshalb, weil sie am wirtschaftlichen Ende war. Mit Panzern und Kohle hätte die UDSSR die Chance gehabt, die DDR noch höriger zu gestalten.

Korrekt! Aber das ändert nichts an dem Fakt, dass die Waffenträger der DDR, insbesondere die Grenztruppen, eben nicht schossen, obgleich niemand an der Grenze wusste, warum auf einmal tausende von Menschen an den Schlagbäumen sich versammelten. Die Situation als solche hat für sich betrachtet nichts mit Gorbatschow zu tun. Es ging um konkretes Handeln in einer ganz bestimmten Situation, in der ein Befehlsnotstand herrschte. Das ist der Punkt. Die internationalen Voraussetzungen für die Revolution, wie Du sie beschriebest, streite ich gar nicht ab. Außer vielleicht Deine Auffassung, dass die DDR ökonomisch am Ende war. Das war sie erst mit der Einführung der D-Mark. Aber das ist ein anderes Feld.

Sauerländer
08.11.2009, 22:56
@Sauerländer

der erste Teil, über die glücklicherweise gewaltfreie Entwicklung des 9. November ist durch aus gelungen.

Der Rest ist ein Zusammengeschustere dumpfer Vor- und Fehlurteile, wie sie der krasse Stammtisch gerne pflegt, und entwertet fast den ersten Teil.
Wäre bundesrepublikanische Selbstbeglückwünschung, ein Loblied auf Westorientierung und Marktwirtschaft sowie ein "Natürlich gibt es Probleme, aber alles in allem sind wir auf einem guten Weg" genehmer?
Bedaure. Wenn man wissen will, wie unsere Regime die Sache sieht, muss man dessen Vertreter fragen, nicht mich.

Camillo
08.11.2009, 22:57
...streite ich gar nicht ab. Außer vielleicht Deine Auffassung, dass die DDR ökonomisch am Ende war. Das war sie erst mit der Einführung der D-Mark. Aber das ist ein anderes Feld.Das ist völliger Unfug. Die DDR war pleite, wie es pleiter gar nicht geht.

Quo vadis
08.11.2009, 22:59
Warum also erhielt er das BVK und Krenz ging in den Knast, wo doch "Gorbi" in der Hierarchie der WV über Egon Krenz stand?


"Gorbi" hat durch Reformen die Sowjetunion halbiert, Krenz wollte bis zuletzt durch irgendeine verzweifelte Reformbemühung die DDR retten.Ist doch da wohl sonnenklar wem die transatlantisch-kapitalistischen Auszeichnungen im Dutzend nur so zufliegen.:))

Camillo
08.11.2009, 23:01
Wäre bundesrepublikanische Selbstbeglückwünschung, ein Loblied auf Westorientierung und Marktwirtschaft sowie ein "Natürlich gibt es Probleme, aber alles in allem sind wir auf einem guten Weg" genehmer?
Bedaure. Wenn man wissen will, wie unsere Regime die Sache sieht, muss man dessen Vertreter fragen, nicht mich.Solche platten Sprüche wären nicht genehm. Man muss die Sache schon differenziert sehen. Und vor allem die damaligen Handlungsalternativen bewerten. Im Einigungsprozess wurden viele Fehler gemacht. Aber auch einiges richtig.

Sauerländer
08.11.2009, 23:25
Solche platten Sprüche wären nicht genehm. Man muss die Sache schon differenziert sehen. Und vor allem die damaligen Handlungsalternativen bewerten. Im Einigungsprozess wurden viele Fehler gemacht. Aber auch einiges richtig.
Fehler sind das eine. Die passieren immer. Solange es nicht überhand nimmt, und man daraus lernt, ist das hinnehmbar - allerdings ist auch da irgendwann eine Grenze erreicht. Aber zunächstmal: Niemand verlangt(e), dass der Vereinigungsprozess ohne Probleme von selbst laufen sollte.
Etwas anderes sind Fehlentwicklungen, die nicht irrtümlich, sondern absichtlich betrieben werden.

Stechlin
08.11.2009, 23:40
Das ist völliger Unfug. Die DDR war pleite, wie es pleiter gar nicht geht.

An was machst Du das fest? An der Höhe der Auslandsschulden? Wie "pleite" ist dann die BRD, geschweige denn die USA?

Staaten können gar nicht "pleite" gehen.

Stechlin
08.11.2009, 23:41
"Gorbi" hat durch Reformen die Sowjetunion halbiert, Krenz wollte bis zuletzt durch irgendeine verzweifelte Reformbemühung die DDR retten.Ist doch da wohl sonnenklar wem die transatlantisch-kapitalistischen Auszeichnungen im Dutzend nur so zufliegen.:))

Auch ein interessanter Blickwinkel... ;)

Stechlin
08.11.2009, 23:42
Solche platten Sprüche wären nicht genehm. Man muss die Sache schon differenziert sehen. Und vor allem die damaligen Handlungsalternativen bewerten. Im Einigungsprozess wurden viele Fehler gemacht. Aber auch einiges richtig.

Welcher Einigungsprozess? Es hat nie eine Wiedervereinigung gegeben.

Aldebaran
09.11.2009, 00:07
An was machst Du das fest? An der Höhe der Auslandsschulden? Wie "pleite" ist dann die BRD, geschweige denn die USA?

Staaten können gar nicht "pleite" gehen.

Ein weit verbreiteter Irrtum.

Marine Corps
09.11.2009, 00:24
ein Zeichen, dass doch nicht alles von Geheimdiensten, Sektierern, Juden und "Weltregierungen" geplant und gesteuert wird! Denn die hatten davon keinen Schimmer und waren genau so von den Ereignissen überrascht, wie die Allermeisten außerhalb der "DDR"!

Wie jetzt. Der Beweis, dass das nicht alles von langer Hand geplant war, liegt in dem unsicheren Gestammel des Genossen Schabowsky und den spontanen Reaktionen des gemeinen Volkes?
Heiliger Strohsack.
DAS glaubt doch kein Mensch. Okay, es sollte vielleicht geordneter ablaufen, aber die Szenen hätten sich dann eben Tage oder Wochen später abgespielt, wenn der ZK-Beschluss umgesetzt worden wäre.
Die grundsätzliche Entscheidung war längst in Moskau gefallen, dass man so viele Probleme im eigenen Land hat, dass man sich die Probleme mit den Satelliten nicht mehr leisten kann.

Ich hatte mal ein Buch eines F.A.Z-Journalisten über eine Truppe vom KGB, die den 9.November von langer Hand vorbereitet hat. Habe ich leider verliehen und nie zurück bekommen. Nannte sich zu deutsch "Strahl".

Zufälle gibt es nur im Lotto und bei der Urlaubsliebe. Ansonsten ist alles im "Griff"!

Marine Corps
09.11.2009, 00:38
Abends nach den Tagesthemen rief ein Freund an und meinte:
"Haste das mit dem Schabowski gesehen? Ich habe gerade von einem Kumpel gehört, dass die ersten Ossis rüberkommen!
Fahren wir hin und gucken nach oder biste schon zu müde?"

Ich sage: "Ich bin eigentlich hundemüde und muss ja morgen auch zur Arbeit, aber ich komme! Hole dich ab, dann holen wir noch einen ab und fahren zum Checkpoint Charly!"

Ich wohnte damals in West-Berlin.

Dahin, alles schon voll wie sonstewas und eine Kette unbewaffnete Grenzsoldaten der DDR vor uns.
Viele Kamera-Teams, Polizei, US-Militärpolizei...
Immer aufgeregtere Stimmung.
Auf der anderen Seite auch Menschenauflauf und dann immer bessere Stimmung. Die Schirmmützen wurden den Jungs vom Kopf gerupft und flogen in die Menge.
"Rennt, solange ihr noch könnt!" Die schwitzten und pissten fast ein vor Angst. Dann ein DDR-Offizier auf der Vormauer mit Megaphon, der die Leute zu "Ruhe und Ordnung" aufrief. Und dann die ersten Ost-Berliner, die den bisherigen Ausländerübergang nutzten und in den Westen kamen! Riesengejohle, Jubel, Verbrüderungsszenen,...
Dann sind wir da weg und zum Brandenburger Tor gedüst und haben die Mauer bestiegen. Ultrageiles Gefühl nach Jahrzehnten von Angst und Respekt.
Schließlich sind wir zur Bornholmer Straße und da einfach so in den Osten "einmarschiert". Unfassbare Stimmung und eine Mischung aus Karneval do Brasil und Polit-Utopia.

Schließlich auf den Kudamm und noch richtig abgefeiert bei Freibier und mit heißen Ossi-Schnecken.

Die ganzen nächsten beiden Wochen war nur noch High Live.
Anarchie ist machbar, Frau Nachbar. War schon fett, wie dieser stalinistische Spießerstaat in sich zusammenbrach und seine Vertreter nur noch hilflose Würstchen waren.

Das hatte aber nichts mit den DDR-Bürgern zu tun. Mit denen war es ein einziges Fest, eine Superparty.

Als Patriot war es für mich eine der schönsten Zeiten im Leben. Die ganze linke Mishpoke in den Alt-Bundesländern hat auch mal die Klappe gehalten und war nachhaltig geschockt. Hätte für immer so bleiben können!

ErhardWittek
09.11.2009, 00:59
Als Patriot war es für mich eine der schönsten Zeiten im Leben. Die ganze linke Mishpoke in den Alt-Bundesländern hat auch mal die Klappe gehalten und war nachhaltig geschockt. Hätte für immer so bleiben können!
Das ist wahr. Wäre es für immer so geblieben, sähe unser Land heute ganz anders und viel besser aus.

Ströbele, Roth und all die übrigen DDR-Westagenten hätten wir gleich nach der Wende zum Teufel jagen müssen. Erst recht die SED-Nachfolger.

Aber wer von uns hätte damals ahnen sollen, daß das westdeutsche Empfangskomitee längst bereitstand, um die Pläne für eine DDR II. umgehend in die Tat umzusetzen. Eine DDR, die noch totaler als die erste ausfallen wird.

Cleopatra
09.11.2009, 06:09
Ich saß mit meiner Familie auf einem Flüchtlingsdampfer in hamburg, im Oktober sind wir über Ungarn abgehauen. Wir schliefen, müde von den Behördengängen des Tages, als wir in der Nacht viel Lärm hörten, aber wir schliefen weiter. Morgens lagen dann die Zeitungen aus und wir lasen vom Mauerfall. Ich sagte nur zu meinem Mann:"Scheiße, jetzt kommen sie alle". Es vergingen auch keine 2 Tage, als sich der Müll der DDR niederließ und die Sozialhilfe versoff, im Gemeinschaftsraum konnte man sich nicht mehr aufhalten, die soffen und zogen sich tagelang Pornos rein.

Mich ärgert schwarz, dass sich die Funktionäre im Osten auf ihren Posten gehalten haben und mit den Westkommunisten eine unheilige Allianz eingingen. Eine rumänische Lösung wäre mir lieber gewesen, weg mit dem Sozenpack.

Camillo
09.11.2009, 06:41
An was machst Du das fest? An der Höhe der Auslandsschulden? Wie "pleite" ist dann die BRD, geschweige denn die USA?

Staaten können gar nicht "pleite" gehen.Die DDR stand kurz davor, ihre Verbindlichkeiten nicht mehr bedienen und ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen zu können. Davon sind sowohl die USA oder wir Lichtjahre entfernt.

Camillo
09.11.2009, 06:42
Welcher Einigungsprozess? Es hat nie eine Wiedervereinigung gegeben.Dummes Geschwätz. So weit ich mitgekriegt habe, gibt es keine zwei Deutschland mehr. Kauf Dir mal eine Tageszeitung.

bernhard44
09.11.2009, 07:10
Naja bernhard,

das Ganze wurde durchaus von einer "Weltregierung" gesteuert! Oder ist die UDSSR für Dich damals nur ein Bananenstaat gewesen? Und Gorbatschow hat die Zügel ziemlich eindeutig in der Hand gehabt, in diesem Fall mit "nicht reagieren und gewähren lassen".

Das Meiste in der Welt wird von Menschen gesteuert, oder glaubst Du noch an göttliche Elemente bei Dingen, die über die unberechenbare Natur hinaus geht?

Einen wunderschönen Sonntag wünscht
Querulant

zu dieser Zeit waren die Russen ein Bananenstaat, ein großer zwar, aber mit enormen inneren Problemen beschäftigt und wirtschaftlich am Boden. Bedroht von einem Militärputsch oder gar Bürgerkrieg! Es bestand lediglich die Gefahr, dass das russische Militär die Lage nutzt um sich ins Gespräch zu bringen. Die Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland war ein gewaltiger Machtfaktor und hätten durchaus allein den Lauf der Geschichte nach der einen oder anderen Seite beeinflussen können.
(Die sowjetischen Truppen belegten auf dem Territorium der DDR 777 Kasernenanlagen an 276 Orten. Dies schloss 47 Flugplätze und 116 Übungsplätze mit ein. Die WGT zählte im Januar 1991 nach eigenen Angaben 337.800 Soldaten in 24 Divisionen,verteilt auf fünf Landarmeen und eine Luftarmee. Dazu kamen noch 208.400 Familienangehörige von Offizieren sowie Zivilangestellte) Nur war auch diese Truppe durch die "Umbauten" in Moskau gelähmt und ohne klare Strategie. Es war dieses zögern und zaudern, dieses merkwürdige Machtvakuum bzw. die abwartende Haltung der konkurrierenden Kräfte innerhalb der Sowjetunion, verbunden mit der gleichzeitigen Führungslosigkeit (Honeckers Krankheit) in der "DDR"! Eine Lage wie sie wohl nicht allzu oft vorkommt.
Die Dynamik der Proteste, die sich von innen heraus aus der "DDR" entwickelten, bestimmte das Tempo und die Richtung der Ereignisse! Das System (Sozialismus) korrodierte, brach auseinander. Ungarn war da nur ein Riss, den Druck machten die Menschen und hier vor allem die aus der "DDR"!
Am allerwenigsten hatte der Westen damit zu tun! Die waren so erschrocken, dass die Franzosen vehement überredet und die Engländer fast gezwungen werden mussten, der kommenden Wiedervereinigung zuzustimmen!

heide
09.11.2009, 07:13
Ich fuhr am nächsten Morgen in eine Schule in Frohnau. Einen Tag später wurde an der Wolkanstrasse der 1. Grenzpfahl aus der Erde gehievt.

Auf dem Rückweg am Nachmittag ging ich zur Invalidenstrasse. Der Grenzübergang war vor lauter Trabbis gar nicht mehr zu sehen. Es ging im Schritttempo durch diesen Übergang. Viele West-Berliner reichten den Autofahrern 10-DM-Scheine durch die Autoscheiben.

Eine wahre Völkerwanderung begann, als es die 100 DM an den Sparkassen gab. Die Wilsnacker Str. hatte noch sie soviel Menschen auf einmal gesehen.
Episode:
Eine Frau fragte mich nach dem Weg zur Sparkasse. Ich: Immer der Menschenmenge nach.
Sie: Gibt es in der Nähe ein WC, ich müsste dort einmal dringend hin.
Ich: Nein, leider nicht. Sie können, wenn sie möchten, gern mein WC benutzen.
Sie nahm das Angebot an.
Ich drückte ihr 2 DM in die Hand, denn es war sehr kalt. Sie solle sich einen Kaffee zum Aufwärmen holen, meinte ich, denn es wird sehr lange dauern, bis sie ihr Geld erhielte.
Nachmittags gab es bei Aldi, Hertie und Wollworth nur noch gähnende, leere Regale.

heide
09.11.2009, 07:28
Unfassbares Staunen,dass kein Blut floss!
So ähnlich ging es mir auch.
Mein Vater, der in der DDR lebte, sagte Anfang der 80-ger:
Tochter, wenn die DDR pleite ist, dann bekommt ihr sie zurück. Ihr werdet euch wundern!
Er meinte wohl die hohe Verschuldung der DDR.
Leider hat er den Mauerfall nicht mehr miterlebt.
Jetzt, 20 Jahre danach, sollte die Mauer in manchen Köpfen der Menschen, ebenfalls fallen.

heide
09.11.2009, 07:31
Ein völlig unterbewerteter Aspekt ist die Grenzöffnung bzw. der Abbau der Grenzanlagen Ungarns an der ungarisch-österreichischen Grenze im Mai 1989. Das war eigentlich der erste Schritt, der weitere Ereignisse nach sich zog. Dieses Ereignis hat mich mehr überrascht als die Öffnung der Berliner Mauer.

Da gebe ich Dir unbedingt Recht. Die "Vorwehen" stehen leider sehr im Hintergrund, bevor die Mauer fiel.

heide
09.11.2009, 07:35
Also wäre mir die DDR usw in alter Form lieber gewesen, zumindest hätte ich nicht noch auf 8% Berlin-Zulage verzichten müssen...

Richtig, West-Berlin traf es besonders hart. Die Portokosten stiegen, weil West-Berlin nun keine Insel mehr war. Die Berlin-Zulage wurde ersatzlos gestrichen. Viele Arbeitnehmer knappsten lange an der verlorenen Berlin-Zulage.
Familien-Gründungs-Darlehen wurden auch sehr schnell abgeschafft.

bernhard44
09.11.2009, 07:41
Ein völlig unterbewerteter Aspekt ist die Grenzöffnung bzw. der Abbau der Grenzanlagen Ungarns an der ungarisch-österreichischen Grenze im Mai 1989. Das war eigentlich der erste Schritt, der weitere Ereignisse nach sich zog. Dieses Ereignis hat mich mehr überrascht als die Öffnung der Berliner Mauer.

ein wichtiger Fakt, doch war zu diesem Zeitpunkt Ungarn schon ein souveräner Staat und nicht mehr von den Russen besetzt und kontrolliert! Was also sollte sie daran hindern ein paar rollen Stacheldraht aufzuwickeln.....und sich ein Problem vom Hals zu schaffen!

henriof9
09.11.2009, 09:42
Richtig, West-Berlin traf es besonders hart. Die Portokosten stiegen, weil West-Berlin nun keine Insel mehr war. Die Berlin-Zulage wurde ersatzlos gestrichen. Viele Arbeitnehmer knappsten lange an der verlorenen Berlin-Zulage.
Familien-Gründungs-Darlehen wurden auch sehr schnell abgeschafft.


Die Berlinzulage wurde allerdings nicht sofort ersatzlos gestrichen, dies geschah in mehreren Abstufungen zwischen 1990 und 1994, abgeschafft wurde sie dann zum 31.12.1994.

Was aber auch ärgerlich war, nun konnte man die Ostpakete nicht mehr von der Steuer absetzen.:D

Don
09.11.2009, 09:47
Das scheint mir in der Tat so, dass Sie den Inhalt und die Konsequenzen Ihrer eigenen Worte nicht in Gänze verstehen.:eek:

Wie stehen Sie denn nun zur Einheit? Wollen Sie die Mauer immer noch wieder aufbauen und mit einem Betonmischer nach Berlin fahren? Wäre doch morgen ein guter Tag dafür, so ein Zeichen zu setzen. Und das fällt dann unter "Sarkasmus rationaler Realisten" ? Ich finde das Einsperren von Menschen ist etwas mehr als nur sarkastisch.

Liebe Grüße
Querulant

Eine Rückbestätigung war nicht erforderlich.

kotzfisch
09.11.2009, 09:50
NITUP- Danke für die Klarstellung.

Sauerländer
09.11.2009, 10:01
Dummes Geschwätz. So weit ich mitgekriegt habe, gibt es keine zwei Deutschland mehr. Kauf Dir mal eine Tageszeitung.
BRD + Österreich?

henriof9
09.11.2009, 10:23
Also, den ganzen Vormittag dudelt jetzt im TV die Berichterstattung zum Mauerfall.
Nehmt es mir nicht übel aber irgendwie kann ich diese Gefühlsduselei nicht nachvollziehen.
Es ist nun 20 Jahre her und, wie bei Weihnachten, ist es dazu verkommen, daß an einem Tag im Jahr die Deutschen massenmäßig an Empfindungen erinnert werden welche sie das restliche Jahr, bis zum nächsten Jahrestag, wieder in die Schublade packen, wie die Weihnachtsdekoration.

Camillo
09.11.2009, 10:28
BRD + Österreich?Spätestens 1871 war das gegessen, und seit sie uns den Führer geschickt hatten, haben sie auch keine Lust mehr, Deutsche zu sein.

politisch Verfolgter
09.11.2009, 10:39
Jeder kann begreifen:
DDR war ÖD-DrecksTerror.
Niemand sonst hat das dort bewirkt, zugewiesen und ausgeführt.
GesamtD ist nach wie vor ÖD-DrecksTerror.
ÖD-Terroristen:
"Wir wollen mit Ihnen unsere Klientel nicht kaputtreiten."
"Wandern Sie doch nach China aus."

Der Dreck muß weg, ÖD ist um mind. 90 % zu reduzieren.
Zudem benötigen Anbieter goldene Netzwerke.

ursula
09.11.2009, 10:43
ich darf den unzensierten solchenyzin lesen und finde im einklang mit dokfilmen über diverse museen der neuzeit: kleinlaster mit der aufschrift "frisches brot" oder "schnittblumen" und dgl. fuhren im osten staatsfeinde in gefängniswagen durchs land bis zum mauerfall. diese wagen wurden in der sowjetunion STOLYPINS genannt, wurden erst von pferden gezogen, dann motorisiert, dann auch als eisenbahnwaggons durchs land gekarrt. hie wie da voll getarnt. also war man sich IMMER des vergehens an der menschlichkeit bewusst, sonst hätte man die gefangenen im offenen gitterwagen gezeigt. politische gefangene in fahrenden zellen von 1,20 x 0,8 x 0,6 bei uns??????? niemals!!!! feindpropaganda. das rote reich hat gelogen, hat mich verarscht und versucht mich zu binden in einfältigkeit auf lebzeit.

bin ich froh, dass wenigstens diese sch.... vorbei ist.

es ist nicht der himmel auf erden jetzt. aber ich danke allen diplomaten und sonstigen kämpfern, mir eine zweite, bessere lebenshälfte ermöglicht zu haben. danke.

ursula
09.11.2009, 10:48
Also, den ganzen Vormittag dudelt jetzt im TV die Berichterstattung zum Mauerfall.
Nehmt es mir nicht übel aber irgendwie kann ich diese Gefühlsduselei nicht nachvollziehen.
Es ist nun 20 Jahre her und, wie bei Weihnachten, ist es dazu verkommen, daß an einem Tag im Jahr die Deutschen massenmäßig an Empfindungen erinnert werden welche sie das restliche Jahr, bis zum nächsten Jahrestag, wieder in die Schublade packen, wie die Weihnachtsdekoration.

leander haussmann hat es gestern bei der unsäglichen anne will zum ausdruck gebracht: bratapfelfüllmentalität - das war die DDR? wo ist die aufarbeitung von bautzen, wo die der jugendwerkhöfe? was wurde aus den peinigern? wo sind listen aller art über kollaborateure aus dem westen wie alice schwartzer fragte? die heile heimat wurde noch heiler? es war alles ganz ohne schweinskram? wollte strauss die BRD mit dem kredit vor der DDR schützen? das geld wurde interessanterweise in luxemburg geparkt. war es nach der wende eigentlich noch da?......

henriof9
09.11.2009, 11:02
leander haussmann hat es gestern bei der unsäglichen anne will zum ausdruck gebracht: bratapfelfüllmentalität - das war die DDR? wo ist die aufarbeitung von bautzen, wo die der jugendwerkhöfe? was wurde aus den peinigern? wo sind listen aller art über kollaborateure aus dem westen wie alice schwartzer fragte? die heile heimat wurde noch heiler? es war alles ganz ohne schweinskram? wollte strauss die BRD mit dem kredit vor der DDR schützen? das geld wurde interessanterweise in luxemburg geparkt. war es nach der wende eigentlich noch da?......

Ja, genauso ist es.
Im Jubiläumstaumel werden da ganz schnell die eigentlich wichtigen Dinge der deutsch- deutschen Geschichte vergessen und in Wirklichkeit wollen sich doch auch nur die Wenigsten damit ernsthaft befassen, und wenn, dann werden sie als die Ewig- Gestrigen betitelt.
Das die Parteien nicht scharf darauf sind kann ich ja noch nachvollziehen, müßten sie ja dadurch ggf. auf einen Koalitionspartner verzichten aber noch schlimmer finde ich, daß konstruktive Kritik sofort als Beleidigungen gesehen werden ( von jeweils beiden Seiten ), deswegen ist es, zumindest für mich, eine verlogende Angelegenheit.

Sauerländer
09.11.2009, 11:02
Spätestens 1871 war das gegessen
Nach 1918 wollten sie, und bekamen es nur seitens der Siegermächte untersagt.
Das wandelt sich alles. Nach dem 30jährigen Krieg hat es auch länger als nur ein oder zwei Jahrzehnte gedauert, bis mit dem Land wieder was anzufangen war, und so ist die deutsche Nation auch jetzt in einer grottenschlechten Phase (und scheinbar noch nicht am Tiefpunkt angekommen) - aber das ist kein abschließender Zustand.

Camillo
09.11.2009, 11:09
wo sind listen aller art über kollaborateure aus dem westen wie alice schwartzer fragte?Der wichtigste aller heute noch lebenden Kollaborateure aus dem Westen führt ja heute die umfirmierte SED:

Lafontaines gemeinsames Strategiepapier mit der SED von 1987 (http://www.politikforen.net/showthread.php?t=85586&page=12)

Tosca
09.11.2009, 11:10
Ich bin mir ziemlich sicher, daß dies ein Mißverständnis war und so, in der Auswirkung, auch nicht gedacht.

Da war einiges bisschen komisch. Ob es wirklich ein Mißverständnis war oder nicht, das Endergebnis ist wichtig. Übrigens, ich glaube auch nicht ans Mißverständnis.

Ja, wir Westdeutschen mussten kräftig bluten. Unser schönes Geld wanderte jetzt plötzlich gen Osten. Und ja, damit füllten sich viele Strolche ihre Taschen. Es wurden Gelder mit dem System Gieskanne verteilt. Manches hätte man anders machen müssen. Aber das wissen wir jetzt, zwanzig Jahre danach.

Was hätte man denn damals machen sollen? Den Leuten, also unserem eigenen Volk, das 1945 brutal getrennt wurde konnte man schlecht sagen: "Jetzt spielt mal Trümmerfrauen, beseitigt allen Müll und in 20 - 30 Jahren könnt ihr euch auch mal ein anständiges Auto kaufen". Das wäre nicht gegangen. Natürlich waren viele Ossis nicht unbedingt die Dankbarsten, sie wollten haben haben haben. Das ist halt mit der Familie so, die einen können warten, die anderen wollen gebratene Tauben, auch dort, wo es gar keine gibt.

Generell finde ich es richtig und wichtig, dass unser Land wieder vereint ist.

Und: Wir hatten das unglaubliche Glück, eine friedliche Revolution erleben zu dürfen.

Wenn man damals den Zuzug von Ausländern gestoppt hätte, gäbe es heute um einiges weniger Probleme. Ich finde es immer wieder putzig, wenn Ausländer sich erdreisten, über unsere Bevölkerung im Osten zu hetzen. Aber schmutzig finde ich es, wenn es Wessis gibt, die prompt auch in dieses primitive Horn blasen.

Wie gesagt, es war teuer, aber einen Maybach bekommt man auch nicht zum Nulltarif. Wir sind ein Volk und wir sollten jegliche Hetze unter Strafe stellen. Es ist Volksverhetzung, wenn man versucht Hass gegen Ost oder West zu produzieren.

Pirat02
09.11.2009, 11:11
http://www.youtube.com/watch?v=TQiriTompdY

Was sagt ihr dazu ??? Ein Versprecher oder doch pure Absicht ???? Auch Verschwörungstheorien willkommen.

politisch Verfolgter
09.11.2009, 11:12
Die DDR war ÖD-Terror pur.
ÖDler haben verbrecherische Gesetze umgesetzt und davon schmarotzt.
ÖDler haben ihre Landsleute dort hinter Mauer und Stacheldraht systematisch jahrzehntelang terrorisiert.
Ohne diese Shice hätten die OberSäue dieses VerbrecherRegimes gar nix zu sagen gehabt.
ÖD-Dreck hat ihnen Staatsterrorismus realisiert.

politisch Verfolgter
09.11.2009, 11:15
Bitte nicht so schreibfaul sein.
Worum gehts denn? Das läßt sich doch wenigstens in einem Satz zusammenfassen. Zudem kann man sogar damit seine Meinung dazu formulieren, falls es noch nicht bekannt ist ;-)

Pirat02
09.11.2009, 11:17
Bitte nicht so schreibfaul sein.
Worum gehts denn? Das läßt sich doch wenigstens in einem Satz zusammenfassen. Zudem kann man sogar damit seine Meinung dazu formulieren, falls es noch nicht bekannt ist ;-)

möchte mich nicht wiederholen, zieh dir das youtube Video rein, Reisen sind......

Die Frage ist, ob Schabowskys Pressekonferenz eine Farce war oder ein Versprechen - ein Versehen ??????? Ein derartiges Ereignis verdient beachtung.

Dumm nur für die DDR Grenzer, die wurden davon gar nicht in Kenntnis gesetzt, wie heute unser BGS die schon voher wussten dass ab 21.12.2007 das Schengener Abkommen gilt und Passkontrollen zu Polen und Tschechien nicht mehr zulässig sind.

Camillo
09.11.2009, 11:21
Nach 1918 wollten sie, und bekamen es nur seitens der Siegermächte untersagt.
Das wandelt sich alles. Nach dem 30jährigen Krieg hat es auch länger als nur ein oder zwei Jahrzehnte gedauert, bis mit dem Land wieder was anzufangen war, und so ist die deutsche Nation auch jetzt in einer grottenschlechten Phase (und scheinbar noch nicht am Tiefpunkt angekommen) - aber das ist kein abschließender Zustand.Nach dem ersten Weltkrieg waren sie traumatisiert, weil das Habsburgerreich zerfallen war, und man sich klein und schwach fühlte. Nachdem sie uns den Führer geschickt hatten und der sich gerächt hätte, waren sie desillusioniert, und haben sich neu orientiert und ein Staatsbewusstsein als Österreicher entwickelt. Das Zeitalter der Nationalstaaten hat, zumindest was Europa angeht, seine Blüte hinter sich. Die Entwicklung geht dahin, immer mehr Souveränitätsrechte in die EU zu verlagern. Mein Prognose ist, dass ein Anschluss Österreichs nie mehr ein Thema sein wird.

Aber selbstverständlich ist es erlaubt, wenn ihr Eure Hirngespinste weiterpflegt und in der Vergangenheit lebt. Ich sehe nicht, wie Ihr in Österreich dafür nennenswert Anhäger finden solltet.

ursula
09.11.2009, 11:26
@tosca: "Und ja, damit füllten sich viele Strolche ihre Taschen."

solche strolche trollten sich als umschulung-dozenten mit tageshonoraren wir spitzenwirtschaftsberater....

die krönung meiner ersten anpassungsmassnahme an das andere system: das, was Sie da erworben haben, ist in der BRD kein anerkannter berufsabschluss - insofern können Sie mit einem maximaleinkommen von 1500 dm rechnen... so habe ich gleich die nächste anerkannte!!! massnahme belegt. donnerlittchen,, das ging damals unter weigl noch. leider kam der hammer kurz danach. für die rente wurden die jahre der ausbildung nicht mehr voll anerkannt, sondern nur noch drei jahre. bildungswille wird also im neuen system bestraft. hätte ich vorher wissen sollen und doch telefonsex präferieren. ;)

ursula
09.11.2009, 11:29
Nach dem ersten Weltkrieg waren sie traumatisiert, weil das Habsburgerreich zerfallen war, und man sich klein und schwach fühlte. Nachdem sie uns den Führer geschickt hatten und der sich gerächt hätte, waren sie desillusioniert, und haben sich neu orientiert und ein Staatsbewusstsein als Österreicher entwickelt. Das Zeitalter der Nationalstaaten hat, zumindest was Europa angeht, seine Blüte hinter sich. Die Entwicklung geht dahin, immer mehr Souveränitätsrechte in die EU zu verlagern. Mein Prognose ist, dass ein Anschluss Österreichs nie mehr ein Thema sein wird.

Aber selbstverständlich ist es erlaubt, wenn ihr Eure Hirngespinste weiterpflegt und in der Vergangenheit lebt. Ich sehe nicht, wie Ihr in Österreich dafür nennenswert Anhäger finden solltet.

tja man fühlt sich als schweiz II mit bergen, guter luft und tourismuswahn und unlauteren bankangeboten ...

die gleichzeitige existenz der habsburger und der hohenzollern hat geschwächt. hier wäre ein mauerfall nützlich gewesen. schade...:]

Cleopatra
09.11.2009, 11:33
Ihr seid bisschen spät dran. Altermedia diskutiert darüber schon seit Augusthttp://forum.altermedia.info/viewtopic.php?f=103&t=2270

Das ganze Ding scheint geplant gewesen zu sein. Ungarn macht unter den Augen der Sowjets plötzlich die Grenze auf, alle, die das System zum Kotzen fanden, holten sich sofort ein Visum, wir auch und sind dann rechts abgebogen ins Ösiland, das alles wurde stabsmäßig durchorganisiert, mit Benzinscheinen, mit Lebensmitteln, mit den ganzen Lagern. Und dann öffneten sich plötzlich auch alle Ostgrenzen und die Kriminalitätsrate srieg sprunghaft an. Vor 20 Jahren gabs keine Einkaufswage mit Chip, es gab noch Telefonhäuschen, kostenlose Einkaufstüten, mit Öffnung der Grenze zu Polen war sowas Geschichte. Gleichzeitig mit den Ossis gab es massenhafte Zuwanderung von Polen, die mal einen deutschen Schäferhund hatten, Zufall? Wohl kaum.

Camillo
09.11.2009, 11:34
tja man fühlt sich als schweiz II mit bergen, guter luft und tourismuswahn und unlauteren bankangeboten ...

die gleichzeitige existenz der habsburger und der hohenzollern hat geschwächt. hier wäre ein mauerfall nützlich gewesen. schade...:]Die Österreicher fühlen sich keineswegs als Schweiz II. Die Schweizer haben sich schließlich von den Habsburgern freigekämpft.

Das Lebensgefühl und das Staatsverständnis der Schweizer und Österreicher differiert in grundlegenden Punkten.

politisch Verfolgter
09.11.2009, 11:43
Merkel eben:
"Die, die gut denken können, hat man gebremst."
Erfolgreiche "gesellschaftliche Konstrukte" könne man "nicht ohne Freiheit schaffen".

Immer noch erfolgt bei sog. "Hochbegabung" Berufsverbot per ÖD.

Pirat02
09.11.2009, 11:47
Merkel eben:
"Die, die gut denken können, hat man gebremst."
Erfolgreiche "gesellschaftliche Konstrukte" könne man "nicht ohne Freiheit schaffen".

Immer noch erfolgt bei sog. "Hochbegabung" Berufsverbot per ÖD.

Schade, jetzt gibts keine AluChips mehr, kein Konsum, kein Trabbi, kein Sandmänchen , keine FürsorgeBehörde (STASI) und leider auch keine alten Züge mehr....

ICH WILL MEINE DDR ZURÜCK IHR VERRÄTER !!!!

ursula
09.11.2009, 11:50
Vor 20 Jahren habe ich mir extra einen Meißel gekauft und dann habe ich wie viele andere an der Mauer rumgehämmert. Die Mauerbröckchen müssten noch in einer Schachtel lagern - ich weiß nur nicht mehr, in welcher.

http://img63.imageshack.us/img63/4103/kuz009bx16pcbu3ebxgkkjqy.th.jpg (http://img63.imageshack.us/i/kuz009bx16pcbu3ebxgkkjqy.jpg/)

bist du das??

Don
09.11.2009, 11:51
Hi all,

ich saß nach einem stressigen Arbeitstag am TV und habe die Nachrichten angeschaut. Meine Frau fütterte im Nebenzimmer unseren erstgeborenen Sohn, der gerade 3 Monate alt war.
Als ich Schabowski vernommen hatte, ging ich zu ihr und erzählte ihr die Neuigkeit.
Ihre Antwort ist mir unvergesslich......" Der Kleine kotzt mich voll und du erzählst mir so einen Schwachsinn....."

OK, Frauen im Babystress......also verdrückte ich mich und als ich dann gegen 24.00 Uhr die Begeisterung über die Öffnung sehen konnte, ging ich nochmals zu ihr....ins Schlafzimmer.
Auch den Kommentar vergesse ich nie:...." und deshalb weckst du mich jetzt....das kannst mir doch auch noch morgen sagen, oder müssen die morgen wieder dahinter leben...."

Gruß

KaRol

Du scheinst eine sehr vernünftige Frau zu haben. Behalte sie. :D

Kreuzbube
09.11.2009, 11:53
Alle feiern den Mauerfall; aber kaum jemand denkt darüber nach, wie es überhaupt zur Teilung kommen konnte. Das ist wieder typisch Volk - mit den Gedanken nur in der Gegenwart.

politisch Verfolgter
09.11.2009, 11:57
Merkel: Globalisierung erfordert "viel multipolareres Denken", "Freiheit zur Verantwortung", "der einzelne Mensch kann unglaublich viel bewegen."
"Neue Formen des Denkens", "nicht in alten Strukturen festfressen".

"Wie können wir da rauskommen - diese Art von Denken brauchen wir."

Genau das betreibe ich hier mit über 30 T Beiträgen.
ÖD-TV: "Sieg über Betonköpfe."
Das ist immer noch der einschlägige ÖD, der mit "Arbeitnehmer"Shice terrorisiert.

Mütterchen
09.11.2009, 12:05
bist du das??

Ja, das bin ich. :)

politisch Verfolgter
09.11.2009, 12:07
Nicht nur mit Mauer&Stacheldraht werden Villa&Porsche unterbunden, auch mit ÖD-Terrorismus in Behörden, mit kriminellen ZuweisungsGesetzen, mit rechtsräumlicher Unterbindung von Anbieterprofit.
"Arbeitnehmer"Shice bezweckt die Verhinderung einer freiheitlich marktwirtschaftlichen Leistungsgesellschaft.
Der ArbeitsgesetzDreck muß weg, sein ÖD ist aufzulösen.
Arbeiten ist anbieten.
Das ist umfassend rechtsräumlich auszugestalten und von den Anbietern abgabenrechtlich zu flankieren.
Anbieterprofit hat Netzwerkzweck zu werden.
Dabei gehts um Kaufkraftmaximierung per Erwerbsphase.

von Richthofen
09.11.2009, 12:10
Wohl das wichtigste Ereignis für die deutsche Nachkriegsgeschichte.

Allerdings stimmt es mich traurig und wütend, dass bereits 20 Jahre nach dem Mauerfall, nach Milliarden von Euronen die in den Osten investiert wurden, dass nach bereits so kurzer Zeit die Leute offenbar alles Leid der DDR vergessen haben und wieder die SED /LINKE in die Landtage wählen.

Es ist mir wirklich und ehrlich unbegreiflich, wie Leute die unter der DDR aufgewachsen sind, allen Ernstes die Nachfolgepartei der SED wählen können.

Das ist Verrat an denen, die bei der FLucht umkamen, von Selbstschussanlagen und Mauerschützen ermordet wurden.
Und auch ein Tritt in den Schritt all derjeniger, die mit ihrer Arbeitskraft und ihren Steuergeldern dafür gesorgt haben, dass die marode Wirtschaft und Infrastruktur der DDR auf bundesdeutsches Niveau gebracht wurde.

politisch Verfolgter
09.11.2009, 12:11
Hab ich schon früher geschrieben: die russ. Militärs wollten nicht mehr in Dreck und Elend leben.
Damit ist dem DDR-Regime seine Unterlage abgebrochen.
Klar, die friedlichen Proteste haben den Mauerfall nicht bewirkt, sie lenkten nur vom harten Kern des SowjetImperialismus ab, der schon lange zuvor von innen heraus marode war und immer noch ist, weil er ja leider noch existiert - ebenso wie der chinesische.

Die größte Leistung erfolgte von zum fraglichen Zeitpunkt völlig isolierten und unerreichbaren russ. AtomUbootKapitänen, die ihrem Auftrag nicht nachkamen, im zugespitzten (Kuba)Krisenfall auf westeuropäische Städte Atomraketen zu starten, obwohl der Befehl dazu vorher einging.
Diese beiden Militärs werden in Russland immer noch verachtet.

Jede dieser Raketen hätte 6 Städte vernichten können.

politisch Verfolgter
09.11.2009, 12:17
Noch immer terrorisiert ein ÖD mit "Arbeitnehmer"Shice.
Der Dreck muß weg, diese innere rechtsräumliche Mauer muß fallen.
Anbieter benötigen goldene Netzwerke.

ursula
09.11.2009, 12:24
Ja, das bin ich. :)

klasse!!! wir sind erst im advent hin, da waren die strassen nicht mehr verstopft...

EinDachs
09.11.2009, 12:49
ist schon befremdlich das jetzt so eine Politbürobonze wie Schabowski so hochstilisiert wird als wäre er die Ursache des MAuerfalls gewesen

noch ein paar Jahre und es gibt ein Denkmal für ihn und die jungen Leute denken er wäre der Grund für die Deutsche Einheit und den Mauerfall

Naja, Schabowski war der Anstoss. Und zum Held wird er deshalb nicht stilisiert, es ist nur eben eine so schöne Anekdote der Geschichte, dass das denkwürdigste Ereignis nach Ende des 2. WK durch eine schlecht vorbereitete Pressekonferenz ausgelöst wurde.

Die Ursache für den Mauerfall war, dass dort niemand eine Mauer haben wollte, aber leider (entgegen ursprünglich anderslautenden Meldungen) jemand dort eine gebaut hat.

Senator74
09.11.2009, 13:06
Ich glaube,dass der Weg nach oben zu schaffen ist,wenn alle daran glauben und mitwirken...weder die Politik,noch die Wirtschaft allein können es bewirken,auch eine EU kann sich nicht schulterzuckend abwenden...Netto-Zahlern sollte man auch entegegenkommen...weil den vielen Nehmern (Nackte Matrosen) kann ja keiner in die Tasche greifen...

Cicero1
09.11.2009, 13:08
ein wichtiger Fakt, doch war zu diesem Zeitpunkt Ungarn schon ein souveräner Staat und nicht mehr von den Russen besetzt und kontrolliert! Was also sollte sie daran hindern ein paar rollen Stacheldraht aufzuwickeln.....und sich ein Problem vom Hals zu schaffen!

Ich habe jetzt noch einmal nachgeschaut:


Ende Juni 1991 war der im März 1990 vereinbarte Abzug der sowjetischen Truppen aus Ungarn abgeschlossen und Ungarn trat aus dem Warschauer Pakt aus.

http://www.konsul-marten.de/republikungarn.htm


Aber selbst wenn im Mai 1989 schon alle Truppen abgezogen worden wären, im August 1968 hatte es nur 36 Stunden gedauert, um mit dem Einmarsch die CSSR wieder unter sowjetische Kontrolle zu bringen. Dieses Drohpotential war also immer vorhanden, entscheidend war daher das stille Einverständnis des Kremls zur Grenzöffnung. Gorbatschow war sich bei diesem ganzen Prozess selbst nicht sicher, ober er für seine Politik genügend Rückhalt im ZK und Militär hat. Gorbatschows Frau hat diese Befürchtungen gegenüber Genscher im Sommer 1990 im Kaukasus geäußert - nicht zu Unrecht, wie der Putschversuch ein Jahr später gezeigt hat. Es gab bedeutende Gegner zu Gorbatschows Politik im Militär. Gorbatschows militärischer Berater während der Verhandlungen zur deutschen Wiedervereinigung, Marschall Achromejew, der auch einer der letzten Generalstabschefs der roten Armee war, lehnte die NATO-Mitgliedschaft Deutschlands ab. Ein Jahr später beging er Selbstmord, weil er - wie er in seinem Abschiedsbrief schrieb - nicht mit dem Zerfall des Systems leben könne, dem er gedient habe.

Was Ungarn betrifft, ist doch auch der Unterschied zur DDR bezeichnend. Anfang 1989 hat die ungarische KP ihre eigene Entmachtung beschlossen und ein Mehrparteiensystem zugelassen, ohne das es vorher Massenproteste der Bevölkerung gegeben hätte.

politisch Verfolgter
09.11.2009, 13:17
Was in den sowjetischen Militärkadern gelaufen ist, wird wohl nicht so schnell offen gelegt.
In der DDR ist ÖD-Terrorismus gelaufen.
Diese Schmarotzer haben heute weiterhin staatliche Pfründe.
Alles muß aus dem ÖD weg, was einem mit "die Arbeitnehmer" kommt.
Der gesamte DDR-Unrat war ÖD-bewirkt und vom ÖD durchgesetzt.
Das erfolgt immer noch bzgl. des ArbeitsgesetzUnrats.
Diese Shice und seine Durchsetzer müssen weg.
Anbieter benötigen Profit, also goldene Netzwerke.
Wer das nicht will, kann weiterhin den Affen schieben.
Aber kein ÖDler darf davon zwangsfinanziert schmarotzen.

politisch Verfolgter
09.11.2009, 13:23
"Oben", das sind Villa&Porsche effizient Anbietender, die damit die Wirtschaft sind.
Nix in Fremdvermögen pumpen, sondern kaufkraftmaximierten Nachfragern immer lukrativer mit high tech Hebelwirkung goldener Netzwerke anbieten.
Es geht um die materiellen Freiheitsgrade individueller Selbstverwirklichung.
Sie bedingen eine AnbieterAbgaben- und -RechtsOrdnung, aktive Wertschöpfungspolitik für user value, Wirtschaftswissenschaften, Großrechnerkapazitäten und den Abbau von Sozialstaat und ÖD um mind. 90 %.

Cleopatra
09.11.2009, 13:40
Der Markt im Westen war gesättigt, man suchte nach neuen Konsumenten und einigte sich mit dem Osten, will sagen, mit Gorbi und Markus Wolf in der DDR, dem Widersacher des alten Politbüros. Die Demonstranten wurden benutzt, die westlichen Medien gaben die Regieanweisung, wir Ostler wurden damals noch nie so gut von den westlichen Medien informiert wie damals. Wir sind erst im Oktober abgehauen, weil wir im Rias gehört hatten, dass Familien mit Schulkindern im September mit einem hässlichen Stempel im Ausweis zurückgeschickt wurden. Der Osten tat sich auf und die letzte Phase der Globalisierung begann.

bernhard44
09.11.2009, 13:48
Ich habe jetzt noch einmal nachgeschaut:



Aber selbst wenn im Mai 1989 schon alle Truppen abgezogen worden wären, im August 1968 hatte es nur 36 Stunden gedauert, um mit dem Einmarsch die CSSR wieder unter sowjetische Kontrolle zu bringen. Dieses Drohpotential war also immer vorhanden, entscheidend war daher das stille Einverständnis des Kremls zur Grenzöffnung. Gorbatschow war sich bei diesem ganzen Prozess selbst nicht sicher, ober er für seine Politik genügend Rückhalt im ZK und Militär hat. Gorbatschows Frau hat diese Befürchtungen gegenüber Genscher im Sommer 1990 im Kaukasus geäußert - nicht zu Unrecht, wie der Putschversuch ein Jahr später gezeigt hat. Es gab bedeutende Gegner zu Gorbatschows Politik im Militär. Gorbatschows militärischer Berater während der Verhandlungen zur deutschen Wiedervereinigung, Marschall Achromejew, der auch einer der letzten Generalstabschefs der roten Armee war, lehnte die NATO-Mitgliedschaft Deutschlands ab. Ein Jahr später beging er Selbstmord, weil er - wie er in seinem Abschiedsbrief schrieb - nicht mit dem Zerfall des Systems leben könne, dem er gedient habe.

Was Ungarn betrifft, ist doch auch der Unterschied zur DDR bezeichnend. Anfang 1989 hat die ungarische KP ihre eigene Entmachtung beschlossen und ein Mehrparteiensystem zugelassen, ohne das es vorher Massenproteste der Bevölkerung gegeben hätte.

wie gesagt, die Russen hatten genug mit sich selbst zu tun! Der Ostblock viel auseinander.
Nachdem Ungarn am 11. September die Grenze für im Land befindliche DDR-Flüchtlinge offiziell geöffnet hatte, flohen binnen drei Tagen 15.000 Menschen und bis zum Monatsende noch einmal fast 20.000. Nun aber wurden Ungarn-Reisen von DDR-Behörden nicht mehr genehmigt, was einen verschärften Fluchtreflex Interessierter in die bundesdeutschen Botschaften von Prag und Warschau auslöste.
Die "DDR" konnte gar nicht so schnell alle Löcher stopfen die sich plötzlich auftaten oder aufgestoßen wurden. Außer einer totalen Abriegelung oder der chinesischen Lösung, blieb da nicht mehr viel. Dass diese Option nicht gezogen wurde ist für mich das eigentliche Wunder!
Doch die Verantwortlichen schienen es gespürt oder gar begriffen zu haben, dass es vorbei war!

Pirat02
09.11.2009, 13:49
Der Markt im Westen war gesättigt, man suchte nach neuen Konsumenten und einigte sich mit dem Osten, will sagen, mit Gorbi und Markus Wolf in der DDR, dem Widersacher des alten Politbüros. Die Demonstranten wurden benutzt, die westlichen Medien gaben die Regieanweisung, wir Ostler wurden damals noch nie so gut von den westlichen Medien informiert wie damals. Wir sind erst im Oktober abgehauen, weil wir im Rias gehört hatten, dass Familien mit Schulkindern im September mit einem hässlichen Stempel im Ausweis zurückgeschickt wurden. Der Osten tat sich auf und die letzte Phase der Globalisierung begann.

und damit das Öffnen der Büxe der Pandora, die blühenden Landschaften folgten:

Massenarbeitslosigkeit - MassenAuslandsMigranten - Massenarmut usw usw.

Man war damit überfordert und ließ den Frust 1992 in Hoyerswerda und vor allem in Rostock Lichtenhagen an die Migranten ab.

Die Wessis von wegen einig Vaterland nutzten die Gunst der Stunde mit den Drückerkolonen und brachten den Ossis bei, wie Marktwirtschaft funktioniert und schon machten viele ex-DDR Bürger eine bittere Erfahrung bzw schmerzhafte und wurden eines besseren belehrt.

Strandwanderer
09.11.2009, 13:56
und damit das Öffnen der Büxe der Pandora . . .

Eine etwas "unkonventionelle" Schreibweise.

Übrigens war es allenfalls ein Versprecher.

Pirat02
09.11.2009, 13:59
wie gesagt, die Russen hatten genug mit sich selbst zu tun! Der Ostblock viel auseinander.
Nachdem Ungarn am 11. September die Grenze für im Land befindliche DDR-Flüchtlinge offiziell geöffnet hatte, flohen binnen drei Tagen 15.000 Menschen und bis zum Monatsende noch einmal fast 20.000. Nun aber wurden Ungarn-Reisen von DDR-Behörden nicht mehr genehmigt, was einen verschärften Fluchtreflex Interessierter in die bundesdeutschen Botschaften von Prag und Warschau auslöste.
Die "DDR" konnte gar nicht so schnell alle Löcher stopfen die sich plötzlich auftaten oder aufgestoßen wurden. Außer einer totalen Abriegelung oder der chinesischen Lösung, blieb da nicht mehr viel. Dass diese Option nicht gezogen wurde ist für mich das eigentliche Wunder!
Doch die Verantwortlichen schienen es gespürt oder gar begriffen zu haben, dass es vorbei war!

stimmt es wurden nichtmal Reisen in die CSFR genehmigt, nur hat die DDR trotz penible Grenzkontrolle in Bad Schandau einen Schwachpunkt.

Die Grüne Grenze nach Tschechien hat nämlich keine Mauer sondern nur einen erbämlichen Waldweg mit einer Patroille die alle zwei Stunden mal die Strecke abgefahren sind. Einen bekannten von mir war es deswegen leicht nach langer Wanderung von Festung Königsstein via Schöna rechts der Elbe locker rüber zu machen und stieg dann genüsslich in Decin in einen Zug ein um nach Prag zu kommen und dann in die Botschaft.

Allerdings war der Kommnismus verarsche, man realisierte einen pseudoPropaganda und verblödete das Volk so sehr wie es heute mit der Bevölkerung in den Koranschulen mit dem Islam gemacht wird, erzog Sie zu fleissigen Arbeitern und Bauern damit Sie im Kapitalismus die nächste kostengünstige Arbeiterbrigade wurden.

Wo es noch für einfache Leute in der BRD möglich war einen gut bezahlten Job zu bekommen, bekamen diese Leute anfang der 90er Jahre Konkurenz aus der Ex-DDR und später Mitte Ende der 90er Jahre aus Polen.

Nur gut für den der damals noch vom Arbeitslosengeldpogramm profitieren konnte, - aber da die Arbeitslosigkeit insgesamt steigt und steigen wurd, musste eben Schröder der GasGerd das Hartz IV Verarmungsprogramm realisieren....

Meine Befürchtungen:.......es kommen schlimmere Reformen auf uns zu , dahingehend war die Wende Kindergarten...

Cleopatra
09.11.2009, 13:59
und damit das Öffnen der Büxe der Pandora, die blühenden Landschaften folgten:

Massenarbeitslosigkeit - MassenAuslandsMigranten - Massenarmut usw usw.

Man war damit überfordert und ließ den Frust 1992 in Hoyerswerda und vor allem in Rostock Lichtenhagen an die Migranten ab.

Die Wessis von wegen einig Vaterland nutzten die Gunst der Stunde mit den Drückerkolonen und brachten den Ossis bei, wie Marktwirtschaft funktioniert und schon machten viele ex-DDR Bürger eine bittere Erfahrung bzw schmerzhafte und wurden eines besseren belehrt.


Die Wessis suchten die ehrlichen und staatstreuen Ossis heim, nur waren sie selber schuld, es traf die ganz Dummen. ich bin auch Ossi gewesen, mir hat in all den Jahren lediglich Bertelsmann einen beschissenen Buchvertrag aufgedrängt, ansonsten habe ich erlebt, wie sich auch erfahrene Wessis Timesharing Wohnungen im Ausland und Schneeballsysteme durch eingewanderte Polen aufdrücken ließen. Die Osmani Brüder in Hamburg wurden reich durch Hütchenspielen, jetzt paktieren sie mit dem Senat. Beide Seiten wurden ausgenommen, der Westen durch die Ausländer, die Ossis durch die Wessis, manch Handel erlebte in den 90ern seine Blütezeit, ein kurzes Aufflackern, und jetzt ist Schluss. Die nötige Schlussfolgerung ziehen unsere Idioten aber nicht, raus aus der EU und raus mit schmarotzenden kriminellen Ausländern! /:(

Pirat02
09.11.2009, 14:03
Die Wessis suchten die ehrlichen und staatstreuen Ossis heim, nur waren sie selber schuld, es traf die ganz Dummen. ich bin auch Ossi gewesen, mir hat in all den Jahren lediglich Bertelsmann einen beschissenen Buchvertrag aufgedrängt, ansonsten habe ich erlebt, wie sich auch erfahrene Wessis Timesharing Wohnungen im Ausland und Schneeballsysteme durch eingewanderte Polen aufdrücken ließen. Die Osmani Brüder in Hamburg wurden reich durch Hütchenspielen, jetzt paktieren sie mit dem Senat. Beide Seiten wurden ausgenommen, der Westen durch die Ausländer, die Ossis durch die Wessis, manch Handel erlebte in den 90ern seine Blütezeit, ein kurzes Aufflackern, und jetzt ist Schluss. Die nötige Schlussfolgerung ziehen unsere Idioten aber nicht, raus aus der EU und raus mit schmarotzenden kriminellen Ausländern! /:(

das sehe ich genauso, dass war ja eben mein Reden, aber dennoch würde ich weder CDU noch NPD wählen....nix ist schlimmer als falsche Leute mit falschen Versprechungen, die EU ist der Aidspickel der Deutschen und wird ganz Europa eines Tages in den Abgrund stossen.

Mich würde es nicht wundern wenn eines Tages in Europa hoffenltich die Grenzen neu gezogen werden würden....

aber die weltordnungsfreaks haben da leider andere teuflische pläne mit uns vor.

Tosca
09.11.2009, 14:03
Der Markt im Westen war gesättigt, man suchte nach neuen Konsumenten und einigte sich mit dem Osten, will sagen, mit Gorbi und Markus Wolf in der DDR, dem Widersacher des alten Politbüros. Die Demonstranten wurden benutzt, die westlichen Medien gaben die Regieanweisung, wir Ostler wurden damals noch nie so gut von den westlichen Medien informiert wie damals. Wir sind erst im Oktober abgehauen, weil wir im Rias gehört hatten, dass Familien mit Schulkindern im September mit einem hässlichen Stempel im Ausweis zurückgeschickt wurden. Der Osten tat sich auf und die letzte Phase der Globalisierung begann.

Aha, weil wir volle Lager hatten, kam die Wiedervereinigung? Du machst es dir aber verdammt einfach. Schau mal aus deinem Fenster, dort befanden sich bereits in den 70ern unsere Lager. Wir hatten keine Lager. Unser Lager war der LKW, der die Waren von A nach B brachte. man rechnete auuf die Minute aus, wie lange die wahre braucht und entsprechend wurde geordert.

Ich kenne einige Ossis, die sind aber nicht abgehauen, die haben nach der Wende die Ärmel hochgekrempelt.

Tosca
09.11.2009, 14:05
Die Wessis suchten die ehrlichen und staatstreuen Ossis heim, nur waren sie selber schuld, es traf die ganz Dummen. ich bin auch Ossi gewesen, mir hat in all den Jahren lediglich Bertelsmann einen beschissenen Buchvertrag aufgedrängt, ansonsten habe ich erlebt, wie sich auch erfahrene Wessis Timesharing Wohnungen im Ausland und Schneeballsysteme durch eingewanderte Polen aufdrücken ließen. Die Osmani Brüder in Hamburg wurden reich durch Hütchenspielen, jetzt paktieren sie mit dem Senat. Beide Seiten wurden ausgenommen, der Westen durch die Ausländer, die Ossis durch die Wessis, manch Handel erlebte in den 90ern seine Blütezeit, ein kurzes Aufflackern, und jetzt ist Schluss. Die nötige Schlussfolgerung ziehen unsere Idioten aber nicht, raus aus der EU und raus mit schmarotzenden kriminellen Ausländern! /:(

Es ist immer wieder putzig, Netzbeschmutzer zu beobachten. Kein Wunder können Südländer sich hier breit machen. Ost und West sind ja damit beschäftigt, sich zu zerfleischen. Und der Islam reibt sich die Händlein.

Würfelqualle
09.11.2009, 14:05
Das Reisegesetz und die damit verbundene Grenzöffnung war sowieso geplant, aber nicht an diesem Tag. Auf dem berühmten Zettel stand nichts von der Öffnung der Grenze am 9. November 1989.

Würfelqualle
09.11.2009, 14:08
ich bin auch Ossi gewesen...



Du bist bis zu deinem Tod ein Ossi, auch wenn du jetzt im Westen wohnst. Ein Türke bleibt ja auch ein Türke, auch wenn er in der BRD lebt und einen BRD Pass hat.

Cleopatra
09.11.2009, 14:10
Wohl das wichtigste Ereignis für die deutsche Nachkriegsgeschichte.

Allerdings stimmt es mich traurig und wütend, dass bereits 20 Jahre nach dem Mauerfall, nach Milliarden von Euronen die in den Osten investiert wurden, dass nach bereits so kurzer Zeit die Leute offenbar alles Leid der DDR vergessen haben und wieder die SED /LINKE in die Landtage wählen.

Es ist mir wirklich und ehrlich unbegreiflich, wie Leute die unter der DDR aufgewachsen sind, allen Ernstes die Nachfolgepartei der SED wählen können.

Das ist Verrat an denen, die bei der FLucht umkamen, von Selbstschussanlagen und Mauerschützen ermordet wurden.
Und auch ein Tritt in den Schritt all derjeniger, die mit ihrer Arbeitskraft und ihren Steuergeldern dafür gesorgt haben, dass die marode Wirtschaft und Infrastruktur der DDR auf bundesdeutsches Niveau gebracht wurde.

Das kann ich als ehemaliger Ossi auch nicht verstehen. Wer will wieder solche Verhältnisse? Ich bin damals mit meiner Familie angewidert abgehauen und muss jetzt diesen linken Zeitgeist beobachten. Das können nur Phantasten sein, all die möge man für 1 Jahr wieder einmauern und sie im organisierten Mangel Selbsterkenntnisse machen lassen.

Der Westen hat mich allerdings mit seiner Gutmenschideologie angekotzt, mit dem Spruch, wir müssen dankbar sein, dass es uns so gut geht. Wem gegenüber dankbar? Die USA und der Westen haben uns doch jahrzehntelang ausgenommen wie eine Weihnachtsgans, und all die Spenderei nach Afrika und sonstwohin konnte ich nie begreifen und habe auch nicht einen Cent gespendet, höchstens für den regionalen Tierschutz.:D

Misteredd
09.11.2009, 14:13
Das Reisegesetz und die damit verbundene Grenzöffnung war sowieso geplant, aber nicht an diesem Tag. Auf dem berühmten Zettel stand nichts von der Öffnung der Grenze am 9. November 1989.

Auf dem Zettel stand der Beschluss des ZK ohne Zeitangabe. Auf einem weiterem Zettel für Schabowski stand, dass der erste Zettel erst ab 04.00 Uhr morgends am 10.11.1989 veröffentlicht werden sollte. Das hat ihm aber niemand gesagt!

Quo vadis
09.11.2009, 14:14
Du bist bis zu deinem Tod ein Ossi, auch wenn du jetzt im Westen wohnst. Ein Türke bleibt ja auch ein Türke, auch wenn er in der BRD lebt und einen BRD Pass hat.

Du wohnst ja jetzt auch in Mitteldeutschland und bist durch den Umzug einfach nur Deutscher geblieben.Ein Türke kann hinziehen wo er will, er bleibt Türke.

bernhard44
09.11.2009, 14:15
Du bist bis zu deinem Tod ein Ossi, auch wenn du jetzt im Westen wohnst. Ein Türke bleibt ja auch ein Türke, auch wenn er in der BRD lebt und einen BRD Pass hat.

Qualle....................... das war wohl nichts!
Und ihr wollt gegen eine Gefahr von außen antreten und schafft es nicht mal die eigenen Landsleute anzuerkennen und das Land damit enorm zu schwächen? :rolleyes:

Cleopatra
09.11.2009, 14:19
Du bist bis zu deinem Tod ein Ossi, auch wenn du jetzt im Westen wohnst. Ein Türke bleibt ja auch ein Türke, auch wenn er in der BRD lebt und einen BRD Pass hat.

Gott sei Dank habe ich die Stärken und Schwächen in beiden Systemen kennenlernen dürfen. Ich bin unter der Gefahr von Leib und Leben abgehauen, das kannst Du mit den gemütlichen Grenzgängern nach dem 9.11. gar nicht vergleichen. Man muss schon arg die Schnauze voll gehabt haben, um alles hinter sich zu lassen und gut organisiert gewesen sein, sich hier mit Haus und Grundstück und einem satten Konto einzurichten. Euch Wessis wurde doch alles hinterhergeschmissen, dafür seid Ihr verweichlicht, habt Allergien, duldet seit Jahrzehnten die 68er Brut und wählt immer dieselben Parteien. Gebts doch zu :rolleyes: Wenn ich mir schon die seichten Fernsehprogramme ansehe, Konsumenten gibt es hier genug, Ärsche, die stundenlang Seelenstriptease angucken können, das ist psychische Folter.

Cleopatra
09.11.2009, 14:21
Qualle....................... das war wohl nichts!
Und ihr wollt gegen eine Gefahr von außen antreten und schafft es nicht mal die eigenen Landsleute anzuerkennen und das Land damit enorm zu schwächen? :rolleyes:


Sorry, mein Beitrag, wir müssen zusammenhalten, aber der/die Würfel hat mich aus der Reserve gelockt.

Pirat02
09.11.2009, 14:23
Qualle....................... das war wohl nichts!
Und ihr wollt gegen eine Gefahr von außen antreten und schafft es nicht mal die eigenen Landsleute anzuerkennen und das Land damit enorm zu schwächen? :rolleyes:

dummer aroWessi pseudonational jene Personen die ich mit Verachtung entgegentrete.

BRDDR_geschaedigter
09.11.2009, 14:23
Man sollte mal erwähnen, das der Westen schon lange kein Kapitalismus mehr ist (Geldmenge und Zinsen werden planwirtschaftlich festgelegt). Die dadurch enstandene Inflation sorgt für die Vernichtung der MIttelschicht.

Pirat02
09.11.2009, 14:28
Man sollte mal erwähnen, das der Westen schon lange kein Kapitalismus mehr ist (Geldmenge und Zinsen werden planwirtschaftlich festgelegt). Die dadurch enstandene Inflation sorgt für die Vernichtung der MIttelschicht.

Nein, die Banken und die Konzerne zerschlagen die Mittelschicht.

Man hat deswegen die Staatsschulden weil man in Kürze eine WährungsReform durchführen möchte, dass ist auf der ganzen Welt so mit der Staatsverschuldung, man plant in einigen Jahren den Euro und Dollar abzuwerten und durch eine neue WeltWährung und Reform zu ersetzen.

- Weniger Ausländer nur Touristen sowie Mindestlohngesetz bzw Anstand der Arbeitgeber würden vieles verhindern was den Bach runter gehen lassen würde.

dann bräuchte man dank niedriger Arbeitslosigkeit keine hohen Renten und Sozialabgaben und die MwSt. könnte abgesenkt werden, auch die Sache mit den Krankenkassen ist mir suspekt - wäre aber jetzt ein anderes Thema.

Entscheident für unseren Probleme sind die gebauten Luftschlösser im Osten mit polnischer Arbeiterhilfe , die übertriebene Privatisierung sowie die Asozialität gewisser oberen Schichten gegenüber den deutschen Arbeiter....

BRDDR_geschaedigter
09.11.2009, 14:32
Nein, die Banken und die Konzerne zerschlagen die Mittelschicht.

Man hat deswegen die Staatsschulden weil man in Kürze eine WährungsReform durchführen möchte, dass ist auf der ganzen Welt so mit der Staatsverschuldung, man plant in einigen Jahren den Euro und Dollar abzuwerten und durch eine neue WeltWährung und Reform zu ersetzen.

- Weniger Ausländer nur Touristen sowie Mindestlohngesetz bzw Anstand der Arbeitgeber würden vieles verhindern was den Bach runter gehen lassen würde.

dann bräuchte man dank niedriger Arbeitslosigkeit keine hohen Renten und Sozialabgaben und die MwSt. könnte abgesenkt werden, auch die Sache mit den Krankenkassen ist mir suspekt - wäre aber jetzt ein anderes Thema.

Entscheident für unseren Probleme sind die gebauten Luftschlösser im Osten mit polnischer Arbeiterhilfe , die übertriebene Privatisierung sowie die Asozialität gewisser oberen Schichten gegenüber den deutschen Arbeiter....

Ja was hat denn diese Währungsreforum erst möglich gemacht? Die Zentralbanken, welche durch Niedrigzinspolitik (planwirtschaft) für Inflation und Wirtschaftsblasen (Erst Nasdaq, dann Immobilien) gesorgt hat. Zusätzlich kann man sich mit Papiergeld beliebig hoch verschulden, was zu den hohen Staatsschulden der Länder geführt hat.
Hätten wir nicht diese unnatürliche Geldmengenausweitung des Papiergeldes, dann würde es solche Probleme wie Mindestlohn oder das Wegbrechen der Mittelschicht gar nicht geben. Eigentlich Logisch.

Erik der Rote
09.11.2009, 14:39
die einzige Verschwörugnstheorie die es dazu gibt ist das der Osten und insbesondere die DDR waren - sowohl wirtschaftlich ökonomisch wie moralisch und politisch in den späten 80er absolut am Ende

und früher oder später wird das Schicksal auch der BRD blühen moralisch ist man schon bankrott aber wirtschaftlich steht man noch blendend da

sollte es irgendwann mal eine Finanz und Wirtschaftskrise geben die die jetztige Krise weit in den Schatten stellt dann wird man auch über die Brd nur in Geschichtsbüchern lesen

aber ich denke eher die BRD wird zerreiben zwischen jämmerlicher Demographie und Superpolizeistaat - die reste diese Gebildes werden uns in ein paar Jahren um die Ohren fleigen

BRDDR_geschaedigter
09.11.2009, 14:41
Deregulierungen haben erst die Roten Socken, im Auftrag der FDP liberalisten möglich gemacht, das Grauen begann eigentlich mit GasGerd dem Sozialverräter !!!

Voher wurden die Finanzmärkte in ihre Schranken verwiesen...

Eigentlich ein merkwürdiger Schachzug, da hat ein RAF Aktivist, Herr Klahr freigelassen, der sich gegen das Kapital gestellt hat...seltsamer zeipunkt wo gerade nach der Entlassung die Finanzmärkte zusammengebrochen sind, ein Schelm wer böses dabei denkt...

Schwachsinn, die Deregulierung ist ein Scheinargument.

BRDDR_geschaedigter
09.11.2009, 14:48
Nein, sie haben erst die ganzen Hedge Fonds und anderen Müll erst richtig möglich gemacht...guckst du hier:

http://www.youtube.com/watch?v=XU4NKp0d9_0

Hedge Fonds sind nur ein Symptom dieses Systems.

Eridani
09.11.2009, 14:53
Schade, jetzt gibts keine AluChips mehr, kein Konsum, kein Trabbi, kein Sandmänchen , keine FürsorgeBehörde (STASI) und leider auch keine alten Züge mehr....

ICH WILL MEINE DDR ZURÜCK IHR VERRÄTER !!!!

Ich habe noch "Alu-Chips" in meiner Münzsammlung.

Es ist schon toll, wie a) eine 1 (Ost)Mark Münze schwimmt (hauchdünn mit Fett einreiben und in einem Glas mit möglichst "harten" Leitungswasser vorsichtig auflegen!)
und b) mit einer einfachen Kerzenflamme diese Münze zum Schmelzen gebracht wird ! :rolleyes:

14488

Würfelqualle
09.11.2009, 14:57
Qualle....................... das war wohl nichts!
Und ihr wollt gegen eine Gefahr von außen antreten und schafft es nicht mal die eigenen Landsleute anzuerkennen und das Land damit enorm zu schwächen? :rolleyes:

Das war absolut nicht negativ gemeint. Sie schrieb ja, sie war Ossi. Durch den Umzug nach Westdeutschland bleibt sie aber ein Ossi. Falls das missverstanden wurde, entschuldige ich mich dafür. Mittel und Restostdeutsche sind natürlich genauso Deutsche, wie Westdeutsche.

BRDDR_geschaedigter
09.11.2009, 15:01
Mein Gott hör auf mich zu zerreden, die Ursachen siehst du in dem film....ist mehr als eindeutig....Wirtschaft und Finanzen !!!!

Der Film verbreitet gefährliches Wissen bzw. Halbwahrheiten. Die Banken investieren natürlich in spekulative Dinge, da sich durch die Geldmengenausweitung die Investition in die Realwirtschaft nicht mehr rentiert. Das ist Logisch.

Der Film behandelt nicht die Wurzel dieses Abzocksystems.

Gib mal bei youtube Peter Schiff ein.

Eridani
09.11.2009, 15:02
Das kann ich als ehemaliger Ossi auch nicht verstehen. Wer will wieder solche Verhältnisse? Ich bin damals mit meiner Familie angewidert abgehauen und muss jetzt diesen linken Zeitgeist beobachten. Das können nur Phantasten sein, all die möge man für 1 Jahr wieder einmauern und sie im organisierten Mangel Selbsterkenntnisse machen lassen.

Der Westen hat mich allerdings mit seiner Gutmenschideologie angekotzt, mit dem Spruch, wir müssen dankbar sein, dass es uns so gut geht. Wem gegenüber dankbar? Die USA und der Westen haben uns doch jahrzehntelang ausgenommen wie eine Weihnachtsgans, und all die Spenderei nach Afrika und sonstwohin konnte ich nie begreifen und habe auch nicht einen Cent gespendet, höchstens für den regionalen Tierschutz.:D

Ich finde es auch eine Zumutung, wie jetzt nicht nur in Berlin die Ex-Kommunisten wieder am Ruder sind, sondern jetzt auch im BL Brandenburg, welches Berlin umgibt.

Ist alles schon vergessen? Und wie der Rotarsch Platzeck (http://www.matthias-platzeck.de/) die Stasi schönredet. Unglaublich!

14489

Wolf
09.11.2009, 15:03
Scheiss Mauerfall. Nur wegen den durchgeknallten Hippies dürfen wir heute um 20 Uhr so 'ne Art Theaterding in der Schule vorführen. Wie gut, dass ich nur Lichttechnik mach. Aber trotzdem. :cool:

Stechlin
09.11.2009, 15:09
Ein weit verbreiteter Irrtum.

Konkretisiere!

Stechlin
09.11.2009, 15:12
Die DDR stand kurz davor, ihre Verbindlichkeiten nicht mehr bedienen und ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen zu können. Davon sind sowohl die USA oder wir Lichtjahre entfernt.

Das behauptest Du, was noch lange kein Beweis für diese These ist.

Camillo
09.11.2009, 15:12
Scheiss Mauerfall. Nur wegen den durchgeknallten Hippies dürfen wir heute um 20 Uhr so 'ne Art Theaterding in der Schule vorführen. Wie gut, dass ich nur Lichttechnik mach. Aber trotzdem. :cool:


Nur wegen der durchgeknallten HippiesWegen regiert den Genitiv. Ihr solltet besser mehr Deutsch haben, statt Theater zu spielen.

Stechlin
09.11.2009, 15:15
Dummes Geschwätz. So weit ich mitgekriegt habe, gibt es keine zwei Deutschland mehr. Kauf Dir mal eine Tageszeitung.

Schau ins Grundgesetz! De facto sind wir jetzt ein Staat, de jure jedoch nicht durch eine Wiedervereinigung. Dann hätte Artikel 146 GG zur Anwendung kommen müssen. Stattdessen trat die DDR nach Art. 23 dem Geltungsbereich des GG bei. Das sind zwei vollkommen unterschiedliche Paar Schuhe.


Dieses Grundgesetz, das nach Vollendung der Einheit und Freiheit Deutschlands für das gesamte deutsche Volk gilt, verliert seine Gültigkeit an dem Tage, an dem eine Verfassung in Kraft tritt, die von dem deutschen Volke in freier Entscheidung beschlossen worden ist.

Camillo
09.11.2009, 15:17
Schau ins Grundgesetz! De facto sind wir jetzt ein Staat, de jure jedoch nicht durch eine Wiedervereinigung. Dann hätte Artikel 146 GG zur Anwendung kommen müssen. Stattdessen trat die DDR nach Art. 23 dem Geltungsbereich des GG bei. Das sind zwei vollkommen unterschiedliche Paar Schuhe.Nervig. Art 23 und Art 146 behandeln völlig verschiedene Sachverhalte. Ich komme mir hier vor wie unter Klippschülern.

Cleopatra
09.11.2009, 15:17
Das war absolut nicht negativ gemeint. Sie schrieb ja, sie war Ossi. Durch den Umzug nach Westdeutschland bleibt sie aber ein Ossi. Falls das missverstanden wurde, entschuldige ich mich dafür. Mittel und Restostdeutsche sind natürlich genauso Deutsche, wie Westdeutsche.

Das war schon negativ gemeint, lesen kann ich noch, ich habe den Osten bis zum Brechreiz erlebt, bin in die gemütliche und chancenreiche BRD gekommen und wache in einer neuen Diktatur auf, sagen wir es so: ich bin ein Zwitter. Ich hasse die DDR noch heute und vermisse die Demokratie der alten BRD.

Stechlin
09.11.2009, 15:18
Der wichtigste aller heute noch lebenden Kollaborateure aus dem Westen führt ja heute die umfirmierte SED:

Lafontaines gemeinsames Strategiepapier mit der SED von 1987 (http://www.politikforen.net/showthread.php?t=85586&page=12)

Oh mann. Du redest hier einen Stuss! Der Vorsitzende der SPD im Jahre 1987 hieß Willy Brandt, bzw. Hans-Jochen Vogel.

Stechlin
09.11.2009, 15:21
Nervig. Art 23 und Art 146 behandeln völlig verschiedene Sachverhalte. Ich komme hier vor wie unter Klippschülern.

So, so! Und wie war das mit dem Saarland 1955? Da kam ebenfalls Art. 23 zur Anwendung. Man trat bei! Vereinigung hieße, neue Verfassung, neuer Staat!

Cleopatra
09.11.2009, 15:22
Wegen regiert den Genitiv. Ihr solltet besser mehr Deutsch haben, statt Theater zu spielen.

Auch das ist es, was mich von Anfang an hier angekotzt hat, diese verweichlichte Gutmenschenbildung. Tanzen statt Physik, "gut, dass wir mal drüber gesprochen haben", Teamwork, "Ihr könnt Heiner zu mir sagen", "wir sitzen alle in einem Boot" alles erlebt. germane

George Rico
09.11.2009, 15:24
Bundeskanzlerin Merkel zum 20. Jahrestag der deutschen Einheit:



„Die spannendste Frage, um Mauern zu überwinden, wird sein: Sind die Nationalstaaten bereit und fähig, Kompetenzen an multilaterale Organisationen abzugeben – koste es, was es wolle“. (http://www.welt.de/politik/20-jahre-mauerfall/article5142220/Berlin-und-die-Welt-feiern-den-Fall-der-Mauer-1989.html)


Nachtigall, ick hör' dir trapsen...



---

Quo vadis
09.11.2009, 15:29
Also, den ganzen Vormittag dudelt jetzt im TV die Berichterstattung zum Mauerfall.
Nehmt es mir nicht übel aber irgendwie kann ich diese Gefühlsduselei nicht nachvollziehen.


Du hast ja auch auf der "richtigen" Seite der Zonengrenze gewohnt.Wie Brd Politiker diesen Tag für sich vereinnahmen, ist mir absolut egal, das ist halt nur Bonzentum West statt Bonzentum Ost wie seinerzeit, aber es sind die vielen Millionen Einzelschicksale die 28 Jahre Mauer ausmachen, die heute allen Grund zur Freude haben, laut oder leise, egal.

Würfelqualle
09.11.2009, 15:31
Das war schon negativ gemeint, lesen kann ich noch,



Ich habe mich entschuldigt. Wenn du die Entschuldigung nicht akzeptierst, dann lass es.

Camillo
09.11.2009, 15:36
Oh mann. Du redest hier einen Stuss! Der Vorsitzende der SPD im Jahre 1987 hieß Willy Brandt, bzw. Hans-Jochen Vogel.Lafontaine reiste im Auftrag der SPD-Grundwertekommission. In dieser Eigenschaft hat der das gemeinsame Papier mit der SED verfasst. Informier Dich doch gefälligst, bevor Du hier rumtrollst.

Quo vadis
09.11.2009, 15:36
Ich habe noch "Alu-Chips" in meiner Münzsammlung.

Es ist schon toll, wie a) eine 1 (Ost)Mark Münze schwimmt (hauchdünn mit Fett einreiben und in einem Glas mit möglichst "harten" Leitungswasser vorsichtig auflegen!)
und b) mit einer einfachen Kerzenflamme diese Münze zum Schmelzen gebracht wird ! :rolleyes:


Ich sammle auch Münzen.Die Aluchips sind geruchsneutral, rieche mal an den Eurotzstücken, die haben so einen beißenden Metallgeruch (wohl Nickel) an sich, dass einem schlecht wird.

Camillo
09.11.2009, 15:44
So, so! Und wie war das mit dem Saarland 1955? Da kam ebenfalls Art. 23 zur Anwendung. Man trat bei! Vereinigung hieße, neue Verfassung, neuer Staat!Unsinn. Artikel 23 ermöglichte den Beitritt derjenigen, Gebiete, denen es bei Beginn des Grundgesetzes aus verschiedenen Gründen versagt war, beizutreten.

Art 146 bestätigte den Not- bzw. Vorläufigkeitscharakter des Grundgesetzes und schränkte ihren Ewigkeitsanspruch ein, bis zu dem Tag, an dem das ganze deutsche Volk eine neue Verfassung hätte beschließen können. Aber nicht müssen. Und Art 146 hebt den Artikel 23 keineswegs auf, sondern behandeln eben ganz unterschiedliche Sachverhalte.

Man hätte natürlich auch eine Wiedervereinigung nach 164 machen können, das hätte aber viel zu lange gedauert. Da man Fakten schaffen wollte, bevor sich die Großwetterlage vielleicht wieder ändert, hat man nach 23 gehandelt. Das ist völlig legitim, und war auch vernünftig.

Nervig, wenn man Binsenweisheiten immer wieder wiederholen muss.

Stechlin
09.11.2009, 15:57
Lafontaine reiste im Auftrag der SPD-Grundwertekommission. In dieser Eigenschaft hat der das gemeinsame Papier mit der SED verfasst. Informier Dich doch gefälligst, bevor Du hier rumtrollst.

Mein Lieber, das solltest Du selbst mal beherzigen:


Brandt besucht Honecker: Der Generalsekretär des ZK der SED und Vorsitzende des Staatsrates der DDR, Erich Honecker (r.), und der Vorsitzende der SPD, Willy Brandt (M.), besichtigten während einer Stadtrundfahrt durch Berlin den Platz der Akademie und das wiederhergestellte Schinkelsche Schauspielhaus. Dr. Hans Lessing (2.v.r.), Intendant des Schauspielhauses gab den Gästen, unter ihnen Frau Brigitte Brandt (3.v.r.), Erläuterungen. Ab 1984 trafen sich Brandt und Honecker mit Ost- und West-Intellektuellen. Aus diesen Gesprächsrunden entstand 1987 das SPD-SED-Dialogpapier.
http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/214/wie_spd_und_sed_die_ddr_destabilisierten.html

henriof9
09.11.2009, 15:58
Du hast ja auch auf der "richtigen" Seite der Zonengrenze gewohnt.Wie Brd Politiker diesen Tag für sich vereinnahmen, ist mir absolut egal, das ist halt nur Bonzentum West statt Bonzentum Ost wie seinerzeit, aber es sind die vielen Millionen Einzelschicksale die 28 Jahre Mauer ausmachen, die heute allen Grund zur Freude haben, laut oder leise, egal.

Lieber Qou vadis, es spielt doch keine Rolle auf welcher Seite der Zonengrenze jemand gewohnt hat, ( ich habe sogar beide Seiten sehr gut kennen gelernt ) wenn er sich lediglich nur ein Mal im Jahr daran erinnert und ansonsten die gesamte Angelegenheit ad acta legt.

Da können einem ja die " Überzeugten " bald sympathisch werden, denn die stehen von Anfang bis Ende hinter ihren Überzeugungen- egal ob man sie nun als richtig oder falsch sieht, im Gegensatz zum Rest der Deutschen welche dieses geschichtssträchtige Ereignis je nach ihren eigenen Befindlichkeiten beurteilen, also ein Jahr dafür und wenn´s schlechter geht, dann dagegen.

Ich möchte heute lieber nicht mal so einfach in die Runde fragen, was aus den verwandschaftlichen Verhältnissen zwischen Ost und West geworden ist, inwieweit da die Freude bis heute erhalten blieb oder ob Freundschaften bis heute Bestand hatten.
Diese wollte ich ja nur damit ausdrücken, nicht nur 1x im Jahr sollte man sich an die deutsch- deutsche Geschichte erinnern, sondern den gesamten Rest seines Lebens und das jeden Tag.

Stechlin
09.11.2009, 15:59
Unsinn. Artikel 23 ermöglichte den Beitritt derjenigen, Gebiete, denen es bei Beginn des Grundgesetzes aus verschiedenen Gründen versagt war, beizutreten.

Art 146 bestätigte den Not- bzw. Vorläufigkeitscharakter des Grundgesetzes und schränkte ihren Ewigkeitsanspruch ein, bis zu dem Tag, an dem das ganze deutsche Volk eine neue Verfassung hätte beschließen können. Aber nicht müssen. Und Art 146 hebt den Artikel 23 keineswegs auf, sondern behandeln eben ganz unterschiedliche Sachverhalte.

Man hätte natürlich auch eine Wiedervereinigung nach 164 machen können, das hätte aber viel zu lange gedauert. Da man Fakten schaffen wollte, bevor sich die Großwetterlage vielleicht wieder ändert, hat man nach 23 gehandelt. Das ist völlig legitim, und war auch vernünftig.

Nervig, wenn man Binsenweisheiten immer wieder wiederholen muss.

Hast ja Recht. Aber Fakt bleibt, dass keine WIEDERVEREINIGUNG stattfand. Um mehr geht´s gar nicht.

Zimbelstern
09.11.2009, 16:01
Korrekt! Aber das ändert nichts an dem Fakt, dass die Waffenträger der DDR, insbesondere die Grenztruppen, eben nicht schossen, obgleich niemand an der Grenze wusste, warum auf einmal tausende von Menschen an den Schlagbäumen sich versammelten. Die Situation als solche hat für sich betrachtet nichts mit Gorbatschow zu tun. Es ging um konkretes Handeln in einer ganz bestimmten Situation, in der ein Befehlsnotstand herrschte. Das ist der Punkt. Die internationalen Voraussetzungen für die Revolution, wie Du sie beschriebest, streite ich gar nicht ab. Außer vielleicht Deine Auffassung, dass die DDR ökonomisch am Ende war. Das war sie erst mit der Einführung der D-Mark. Aber das ist ein anderes Feld.

"...ein weites Feld..." (Fontane), ich gehe jedoch mit einem persönlichen Eindruck darauf ein:

Nach der Wiedervereinigung komme ich immer mehr zu dem Schluß, daß die BRD die DDR wirtschaftlich, dafür jedoch die DDR die BRD politisch übernommen hat. Landtage und Senate, bzw. deren Wählervolk hat nichts aus der Geschichte gelernt und es sitzen wieder Stasischranzen rein zur Machtgewinnung an den Schaltern.

Camillo
09.11.2009, 16:10
Mein Lieber, das solltest Du selbst mal beherzigen:Brandt war zum Zeitpunkt des Papiers längst nicht mehr Parteivorsitzender, sondern Vogel. Starker Mann war Lafontaine, der von Brandt als Nachfolger vorgeschlagen wurde, dann aber nur als Vize kandidierte und gewählt wurde und Vorsitzender der SPD-Programmkommision wurde. Er empfing unter anderem Honecker und pflegte intensive Kontakte zur SED. Als ausgewiesener Antidemokrat, der sich vorher schon erfolglos an der Abschaffung die Pressefreiheit im Saarland versucht hatte, war er ja geradezu prädestiniert, mit den Kommunisten zu paktieren und sie reinzuwaschen.