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Vollständige Version anzeigen : Freunde und Idioten



frodo
04.11.2009, 19:13
Manches kann aufregen, vieles Verwunderung hervorrufen und weniges sprachlos machen. Freundschaften kommen und gehen, manche festigen sich, manche verflüchtigen sich und wenige verfeinden sich. Zuneigung, Anerkennung und Respekt muss verdient werden und zahlt umso mehr Dividende, umso tiefer sie ist. Sich blind auf einen verlassen können, nicht nur seine (ihre) Stärken zu kennen, sondern auch seine (ihre) Schwächen nachsichtig zu erdulden ist angesagt. Wer auch im Leid, in der Trauer und im tiefen Fall seine Freunde nicht verliert der ist zu beneiden. Hat er doch ein wertvolles Kleinod das nicht zu bezahlen ist. Enttäuschungen gehören auch dazu und müssen wohl auch erlitten und erlebt sein. Idioten? Was sagt uns dies? Der Begriff ist wohlbekannt und schnell angewandt. Auch bei Freundschaften? Leider ja. Wer hat nie sich in der Wahl vergriffen und den Charakter eines Menschen gänzlich falsch eingeschätzt? Nur um des eigenen Vorteils willen, eifersüchtig, rechthaberisch und egoistisch sind sie, diese Typen. Reine Zeitverschwendung sich mit denen zu beschäftigen. Wer solch Erfahrung schon gemacht, der wird beim nächsten Freundesschwur sich wohl bedenken um die Wahl nicht nocheinmal zu verbocken.

jak_22
04.11.2009, 19:26
Das kann ich so nicht bestätigen - ich war in meinem Leben
immer sehr sparsam mit der Bezeichnung "Freund". Allerdings
freigiebig mit der Bezeichnung "Idiot" (wenn auch oft nur innerlich).
Es gibt einfach so furchtbar viele lernresistente Menschen
da draußen. Habe ich dann allerdings jemanden zum "Freund",
dann war das bislang jedesmal für immer.

Auch bei "Zuneigung, Anerkennung und Respekt muss verdient
werden" habe ich meine Zweifel. Freundschaft ist eine Form
von Liebe - die Philia, neben Eros und Agape. Und Liebe muss
nicht verdient werden - sie ist, oder sie ist nicht. Und wenn sie
ist, ist sie grenzenlos.

Paul Felz
04.11.2009, 19:27
Meine Freunde sind alle Idioten. Sonst wären sie nicht meine Freunde.

WIENER
04.11.2009, 19:35
Manches kann aufregen, vieles Verwunderung hervorrufen und weniges sprachlos machen. Freundschaften kommen und gehen, manche festigen sich, manche verflüchtigen sich und wenige verfeinden sich. Zuneigung, Anerkennung und Respekt muss verdient werden und zahlt umso mehr Dividende, umso tiefer sie ist. Sich blind auf einen verlassen können, nicht nur seine (ihre) Stärken zu kennen, sondern auch seine (ihre) Schwächen nachsichtig zu erdulden ist angesagt. Wer auch im Leid, in der Trauer und im tiefen Fall seine Freunde nicht verliert der ist zu beneiden. Hat er doch ein wertvolles Kleinod das nicht zu bezahlen ist. Enttäuschungen gehören auch dazu und müssen wohl auch erlitten und erlebt sein. Idioten? Was sagt uns dies? Der Begriff ist wohlbekannt und schnell angewandt. Auch bei Freundschaften? Leider ja. Wer hat nie sich in der Wahl vergriffen und den Charakter eines Menschen gänzlich falsch eingeschätzt? Nur um des eigenen Vorteils willen, eifersüchtig, rechthaberisch und egoistisch sind sie, diese Typen. Reine Zeitverschwendung sich mit denen zu beschäftigen. Wer solch Erfahrung schon gemacht, der wird beim nächsten Freundesschwur sich wohl bedenken um die Wahl nicht nocheinmal zu verbocken.

Vor allem in der Jugend hat sich jeder von angeblichen Freunden blenden lassen, das nimmt aber im Laufe der Jahre ab. Deswegen werden die Freunde auch immer weniger und Menschen die man "kennt" nehmen zu. Ich persönlich habe seit dem Tod meiner einzigen Freundin, überhaupt keinen Freund mehr, kennen tu ich aber Tausende.

frodo
04.11.2009, 19:40
@WIENER - Kennen, ja kennen tut man viele, aber Freunde sind was anderes. Es ist schade wenn man in diesem Stadium verharren muss.

Leo Navis
04.11.2009, 19:48
In meinem Universum gibt's keine Idioten. Freunde stellen sich stets als das raus, was sie sind, normale Menschen.

harlekina
04.11.2009, 19:58
Dazu fällt mir ein Sprichwort ein, dass meine Mutter immer gebrauchte: Freunde in der Not passen 100 auf ein Lot.

MorganLeFay
04.11.2009, 20:08
Auch bei "Zuneigung, Anerkennung und Respekt muss verdient
werden" habe ich meine Zweifel. Freundschaft ist eine Form
von Liebe - die Philia, neben Eros und Agape. Und Liebe muss
nicht verdient werden - sie ist, oder sie ist nicht. Und wenn sie
ist, ist sie grenzenlos.

Das kann ich nur unterschreiben. Ich habe durchaus Freunde (bzw. eine Freundin), die sich zwischenzeitlich mal eigentlich meine Freundschaft verspielt hat. Nicht in böser Absicht, sondern weil wir zwei Menschen sind, die eigentlich gar nicht zusammenpassen.
Die Freundschaft besteht trotzdem noch.

Umgekehrt frage ich mich gelegentlich, womit ich eigentlich die Freundschaft einiger Leute verdiene (meistens, wenn ich mal wieder ein halbes Jahr lang nicht zurückgerufen habe oder sonstwie zu sehr mit mir selbst beschäftigt war). Die lassen mich trotzdem nicht hängen.

Das ist eben auch Freundschaft. Dass man vergibt.

Settembrini
04.11.2009, 23:10
Umgekehrt frage ich mich gelegentlich, womit ich eigentlich die Freundschaft einiger Leute verdiene (meistens, wenn ich mal wieder ein halbes Jahr lang nicht zurückgerufen habe oder sonstwie zu sehr mit mir selbst beschäftigt war). Die lassen mich trotzdem nicht hängen.


Geht mir genauso.

Meine (wenigen) Freunde sind im Moment raeumlich alle extrem weit von mir entfernt. Was einerseits sehr schade ist; andererseits verlaesst man dann aber die seltenen Zusammenkuenfte auch immer mit dem guten Gefuehl, dass diese Menschen einem wirklich etwas Besonderes bedeuten.

Ich finde auch, dass jak das sehr passend formuliert hat.

heide
05.11.2009, 08:19
Manches kann aufregen, vieles Verwunderung hervorrufen und weniges sprachlos machen. Freundschaften kommen und gehen, manche festigen sich, manche verflüchtigen sich und wenige verfeinden sich. Zuneigung, Anerkennung und Respekt muss verdient werden und zahlt umso mehr Dividende, umso tiefer sie ist. Sich blind auf einen verlassen können, nicht nur seine (ihre) Stärken zu kennen, sondern auch seine (ihre) Schwächen nachsichtig zu erdulden ist angesagt. Wer auch im Leid, in der Trauer und im tiefen Fall seine Freunde nicht verliert der ist zu beneiden. Hat er doch ein wertvolles Kleinod das nicht zu bezahlen ist. Enttäuschungen gehören auch dazu und müssen wohl auch erlitten und erlebt sein. Idioten? Was sagt uns dies? Der Begriff ist wohlbekannt und schnell angewandt. Auch bei Freundschaften? Leider ja. Wer hat nie sich in der Wahl vergriffen und den Charakter eines Menschen gänzlich falsch eingeschätzt? Nur um des eigenen Vorteils willen, eifersüchtig, rechthaberisch und egoistisch sind sie, diese Typen. Reine Zeitverschwendung sich mit denen zu beschäftigen. Wer solch Erfahrung schon gemacht, der wird beim nächsten Freundesschwur sich wohl bedenken um die Wahl nicht nocheinmal zu verbocken.

Ich habe sehr wenige Freunde. Auf die kann ich mich im "Ernstfall" immer verlassen. Zwei Freundschaften bestehen schon seit Anfang der 70zigern. Eine Freundschaft besteht noch aus meiner Schulzeit seit 1958.
Alle anderen Menschen, die ich etwas besser kenne, zähle ich zu meinem Bekanntenkreis.

heide
05.11.2009, 08:22
Das kann ich nur unterschreiben. Ich habe durchaus Freunde (bzw. eine Freundin), die sich zwischenzeitlich mal eigentlich meine Freundschaft verspielt hat. Nicht in böser Absicht, sondern weil wir zwei Menschen sind, die eigentlich gar nicht zusammenpassen.
Die Freundschaft besteht trotzdem noch.

Umgekehrt frage ich mich gelegentlich, womit ich eigentlich die Freundschaft einiger Leute verdiene (meistens, wenn ich mal wieder ein halbes Jahr lang nicht zurückgerufen habe oder sonstwie zu sehr mit mir selbst beschäftigt war). Die lassen mich trotzdem nicht hängen.

Das ist eben auch Freundschaft. Dass man vergibt.

Ein ganz wichtiges Merkmal. Vergeben von beiden Seiten ist wichtig. Fehler machen wir alle, denn wir sind Menschen.
Die Kunst des Vergebens ist nicht leicht, aber jeder Mensch kann das lernen.

heide
05.11.2009, 08:24
Geht mir genauso.

Meine (wenigen) Freunde sind im Moment raeumlich alle extrem weit von mir entfernt. Was einerseits sehr schade ist; andererseits verlaesst man dann aber die seltenen Zusammenkuenfte auch immer mit dem guten Gefuehl, dass diese Menschen einem wirklich etwas Besonderes bedeuten.

Ich finde auch, dass jak das sehr passend formuliert hat.
Dieses Problem habe ich auch, doch wir Freunde kommen gut damit zurecht.
Für den "Ernstfall" gibt es u.U. das Telefon.

frodo
09.02.2010, 06:56
Manches kann aufregen, vieles Verwunderung hervorrufen und weniges sprachlos machen. Freundschaften kommen und gehen, manche festigen sich, manche verflüchtigen sich und wenige verfeinden sich. Zuneigung, Anerkennung und Respekt muss verdient werden und zahlt umso mehr Dividende, umso tiefer sie ist. Sich blind auf einen verlassen können, nicht nur seine (ihre) Stärken zu kennen, sondern auch seine (ihre) Schwächen nachsichtig zu erdulden ist angesagt. Wer auch im Leid, in der Trauer und im tiefen Fall seine Freunde nicht verliert der ist zu beneiden. Hat er doch ein wertvolles Kleinod das nicht zu bezahlen ist. Enttäuschungen gehören auch dazu und müssen wohl auch erlitten und erlebt sein. Idioten? Was sagt uns dies? Der Begriff ist wohlbekannt und schnell angewandt. Auch bei Freundschaften? Leider ja. Wer hat nie sich in der Wahl vergriffen und den Charakter eines Menschen gänzlich falsch eingeschätzt? Nur um des eigenen Vorteils willen, eifersüchtig, rechthaberisch und egoistisch sind sie, diese Typen. Reine Zeitverschwendung sich mit denen zu beschäftigen. Wer solch Erfahrung schon gemacht, der wird beim nächsten Freundesschwur sich wohl bedenken um die Wahl nicht nocheinmal zu verbocken.

Es ist traurig Freunde zu verlieren, sei es aus einer spontanen Reaktion, einem Mißverstehen, oder einem Nichtverstehen.

heide
09.02.2010, 07:05
Manches kann aufregen, vieles Verwunderung hervorrufen und weniges sprachlos machen. Freundschaften kommen und gehen, manche festigen sich, manche verflüchtigen sich und wenige verfeinden sich. Zuneigung, Anerkennung und Respekt muss verdient werden und zahlt umso mehr Dividende, umso tiefer sie ist. Sich blind auf einen verlassen können, nicht nur seine (ihre) Stärken zu kennen, sondern auch seine (ihre) Schwächen nachsichtig zu erdulden ist angesagt. Wer auch im Leid, in der Trauer und im tiefen Fall seine Freunde nicht verliert der ist zu beneiden. Hat er doch ein wertvolles Kleinod das nicht zu bezahlen ist. Enttäuschungen gehören auch dazu und müssen wohl auch erlitten und erlebt sein. Idioten? Was sagt uns dies? Der Begriff ist wohlbekannt und schnell angewandt. Auch bei Freundschaften? Leider ja. Wer hat nie sich in der Wahl vergriffen und den Charakter eines Menschen gänzlich falsch eingeschätzt? Nur um des eigenen Vorteils willen, eifersüchtig, rechthaberisch und egoistisch sind sie, diese Typen. Reine Zeitverschwendung sich mit denen zu beschäftigen. Wer solch Erfahrung schon gemacht, der wird beim nächsten Freundesschwur sich wohl bedenken um die Wahl nicht nocheinmal zu verbocken.

Ich habe viele Bekannte, jedoch nur wenige Freunde. Auf diese kann ich mich immer verlassen, so wie auch ich immer für sie da bin.
Eine Freundschaft muss immer gehegt und gepflegt werden, und zwar von beiden Seiten.
Geben und Nehmen, Toleranz und Respekt und immer eine freundliche Wortwahl. Ich finde, dass ist ein gutes Fundament für eine lange, gute Freundschaft.

Ich habe gerade erst gesehen, dass der Strang aus dem Nov. 09 ist.