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Geronimo
02.11.2009, 21:52
Montag, 02. November 2009, 19:41 Uhr
Kritik an Platzecks SS-Vergleich

Kurz vor der endgültigen Entscheidung über ein rot-rotes Bündnis in Brandenburg gerät Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) mit einem Vergleich zwischen SED-Erben und Mitgliedern der Waffen-SS in die Kritik. Nach vereinzelter Kritik auch aus der eigenen Partei warfen ihm politische Gegner eine eingeschränkte Geschichtswahrnehmung vor. Platzeck hatte in einem Beitrag für das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ seine Entscheidung für eine Koalition mit der Linken als Versöhnungsangebot an die SED-Erben bezeichnet. Als Beispiel für gelungene Integration nannte er versöhnliche Gesten des früheren SPD-Vorsitzenden Kurt Schumacher gegenüber der Waffen-SS. Der stellvertretende Brandenburger CDU-Vorsitzende Sven Petke nannte Platzecks Vergleich einen törichten Versuch zur Rechtfertigung der Koalition mit der Linken. FDP-Landechef Heinz Lanfermann sprach von einer geschmacklosen Argumentation.
__________________________________________________ ______________

Dazu fällt mir allerdings auch nichts mehr ein. Eine Beleidigung für alle Angehörigen der ehem. Waffen-SS.

Biskra
03.11.2009, 00:06
Das nenne ich doch mal ein Fettnäpfchen. Von ganz rechtsaußen über die politische Mitte bis ganz linksaußen sind alle in ihrer Empörung vereint.

klartext
03.11.2009, 00:10
Der Skiunfall scheint für Platzeck nicht folgenlos geblieben zu sein, ein Hirngerinsel zeigt zunehmend Wirkung.

Geronimo
03.11.2009, 00:14
Der Skiunfall scheint für Platzeck nicht folgenlos geblieben zu sein, ein Hirngerinsel zeigt zunehmend Wirkung.

Äh, das war nicht Platzeck! Das war Althaus aus Thüringen. Grummel......;(

klartext
03.11.2009, 00:18
Äh, das war nicht Platzeck! Das war Althaus aus Thüringen. Grummel......;(
Stimmt, habe mich verritten.
Errare humanum est.

Geronimo
03.11.2009, 00:19
Nur mal so am Rande. Einige führende SPD-Politiker der Nachkriegszeit, bis in die 1980er Jahre waren ehemalige Angehörige der Waffen-SS. So z.B. Werner Girgensohn, Kultusminister von NRW oder der ehemalige Dortmunder OB ...Mensch, der Name fällt mir nicht mehr ein. Auch andere Promis waren dabei. Hardy Krüger, der Schauspieler. Der war sogar auf ´ner NAPOLA und dann SS-Junkerschule. Dietmar Schönherr, auch Schauspieler,(Raumschiff Orion). Usw.

Ach, fast hätte ich das Gewissen der Nation vergessen, Günter GraSS!

Abgesehen davon...fast 90% der Waffen-SS waren gezogene Wehrpflichtige. Denen wurde auch nicht die Blutgruppe eintätowiert. Soviel dazu. Dieser Platzeck hat einen an der Waffel. Warum erinnert der mich nur an den Typen aus 08/15? Schleifer Platzeck?

jak_22
03.11.2009, 08:05
Auch wenn man einzelnen Mitgliedern der Waffen-SS Individualschuld
an Kriegsverbrechen nachweisen kann, einen solchen Pauschalvergleich
haben die Elitesoldaten der Deutschen wahrlich nicht verdient.

Bettmaen
03.11.2009, 09:33
Stimmt, habe mich verritten.
Errare humanum est.
Einen an der Klatsche hat er trotzdem, der "Hoffnungsträger" der Sozis.

Gibt es auf dieser Welt keine anderen Vergleichsmöglichkeiten als die NS-Zeit?

Don
03.11.2009, 09:41
Stimmt, habe mich verritten.
Errare humanum est.

Keine Ursache. Ein Hirngerinnsel hatte Platzeck auch. Schlaganfall oder Hörsturz oder irgendwas in der Art, das ihn in sein Ländchen zurückwarf.

Efna
03.11.2009, 09:56
Auch wenn man einzelnen Mitgliedern der Waffen-SS Individualschuld
an Kriegsverbrechen nachweisen kann, einen solchen Pauschalvergleich
haben die Elitesoldaten der deutschen Wehrmacht wahrlich nicht verdient.

Seit Wann gehörte die Waffen SS zur Wehrmacht?

jak_22
03.11.2009, 09:58
Seit Wann gehörte die Waffen SS zur Wehrmacht?

Sorry, Gehirnfurz meinerseits.

Ich korrigiere zu "Eitesoldaten der Deutschen".

ursula
03.11.2009, 10:09
platzek hat doch recht. bei den 80jährigen wird er schon ein paar durchläufer von der SS finden. das war schon zu DDR zeiten ein offenes geheimnis, das ein paar vielen ss-lern der weg in lager erspart blieb, wenn sie sich in windeseile "besannen", dem neuen regime mit verbissener verbiesterheit dienten, die oberarme stets bedeckt hielten und flammende appelle hielten: nie wieder krieg.

was ist besonders daran?? vielleicht hat er ja auch so einen vadda oder oppa???(

Strandwanderer
03.11.2009, 10:38
Dieser Platzeck hat einen an der Waffel. Warum erinnert der mich nur an den Typen aus 08/15? Schleifer Platzeck?

Der SPD-Platzeck ist doch ein Weichei.

Sein Amt als SPD-Parteivorsitzender schmiß er nach wenigen Wochen wegen irgendwelcher Krankheitssymptome (Hörsturz etc.) hin.

Als Soldat wäre er nicht vorstellbar;

- allenfalls als Nachschub-Gefreiter, der Handtücher ("zwei oliv, eins weiß") ausgibt.

wtf
03.11.2009, 11:05
bei den 80jährigen wird er schon ein paar durchläufer von der SS finden. (

Interessant, es gab eine Kinder-SS?

Alpha Scorpii
03.11.2009, 11:11
Seit Wann gehörte die Waffen SS zur Wehrmacht?

Seit 1939, die Waffen SS war eine Teilstreitkraft der Wehrmacht, wie Luftwaffe und Marine unterstellt dem Oberkommando der Wehrmacht. Wehrmacht ist die Bezeichnung für die deutschen Streitkräfte während des Nationalsozialismus und ist nicht zu verwechseln mit dem Heer.

Der Versuch die Waffen SS von der Wehrmacht getrennt zu halten ist politisch motiviert. Gerne wird diese auch mit der "Allgemeinen SS" in einen Topf geworfen, obwohl Mitglieder der Waffen SS nicht notwendigerweise Mitglieder derselben waren, genausowenig wie Polizisten, die auch alle der SS unterstellt waren.

Das alle Teilstreitkräfte eigene Kommandostrukturen haben ist nichts ungewöhnliches, weder in Deutschland noch dem Ausland.

So hat die Teilstreitkraft der US Marines, nicht nur eigene Kommandostrukturen und Kariereleitern unabhängig von der Marine, sonder besitzt sogar eine eigenen Luftwaffe.

Alfred
03.11.2009, 11:14
Interessant, es gab eine Kinder-SS?

Dann bringt man eben mehr Negativberichte über die HJ. Dann passt das schon.

ursula
03.11.2009, 11:19
Interessant, es gab eine Kinder-SS?

ab 17 konnte man hinein und nun rechne mal.

jak_22
03.11.2009, 11:45
ab 17 konnte man hinein und nun rechne mal.

"Konnte" ist gut. Üblich waren* Vorgänge, wie: Eine Wehrmachtseinheit
antreten lassen (oder in anderen Fällen zB in ein Wirtshaus einladen),
Soldbücher einsammeln, Namen verlesen, Soldbücher an einige wieder
austeilen, die durften dann gehen. Der Rest: "Willkommen bei der SS!"

*) ab ca. 1942/43

Alfred
03.11.2009, 12:14
"Konnte" ist gut. Üblich waren* Vorgänge, wie: Eine Wehrmachtseinheit
antreten lassen (oder in anderen Fällen zB in ein Wirtshaus einladen),
Soldbücher einsammeln, Namen verlesen, Soldbücher an einige wieder
austeilen, die durften dann gehen. Der Rest: "Willkommen bei der SS!"

*) ab ca. 1942/43

Sorry, aber das ist nun wirklich unfug.

Ausonius
03.11.2009, 12:16
Auch wenn man einzelnen Mitgliedern der Waffen-SS Individualschuld
an Kriegsverbrechen nachweisen kann, einen solchen Pauschalvergleich
haben die Elitesoldaten der Deutschen wahrlich nicht verdient.

Der größte Mythos um die Waffen-SS betrifft ihre militärische Stärke.
Der Status der militärischen Elite galt nur für eine Handvoll der über 30 Waffen SS-Divisionen.

jak_22
03.11.2009, 12:17
Sorry, aber das ist nun wirklich unfug.

Ist es nicht. Ich habe keinen Grund, an den Berichten meines
Onkels diebezüglich zu zweifeln. Ab 42/43 hat die SS zwangs-
rekrutiert.

Zero
03.11.2009, 12:25
Ist es nicht. Ich habe keinen Grund, an den Berichten meines
Onkels diebezüglich zu zweifeln. Ab 42/43 hat die SS zwangs-
rekrutiert.

Kann ich nach Berichten meines Großvaters bestätigen.

jak_22
03.11.2009, 12:31
Der größte Mythos um die Waffen-SS betrifft ihre militärische Stärke.
Der Status der militärischen Elite galt nur für eine Handvoll der über 30 Waffen SS-Divisionen.

Die SS-Divisionen waren durchweg vollständig motorisiert, und hatten
Priorität was logistische Leistungen (Nachschub, Personalersatz) betraf.

Auf der anderen Seite mangelte es ihnen chronisch an Unterführern
(erfahrenen Unteroffizieren). Da in der Wehrmacht (und in der SS)
"von vorne" geführt wurde, waren die Verluste an Offizieren hoch, und
der Mangel an Unterführern führte häufig zum Verlieren der Ordnung.

Zu Kriegsbeginn mangelte es auch an ausgebildeten Stabsoffizieren,
woraus sich vermutlich das von Dir angesprochene divisions-
spezifische Bild ergibt. Die personellen "Standards" wurden gegen
Kriegsende immer mehr eingeschränkt (-> Zwangsrekrutierung).
Auch dadurch ergibt sich ein durchwachseneres Bild.

Vergleicht man aber Leistungen in ein und demselben Gebiet,
z. B. Ostfront, in einem spezifischen Zeitraum, so kann man
durchaus zu dem Schluß kommen, den Waffen-SS Einheiten eine
größere Kampfkraft zuzuschreiben, als den "regulären" Truppen.

Aber - ich gebe Dir Recht - ein guter Teil Mythos ist da immer
dabei. Egal, um welche Truppen es sich letztendlich handelt.

Alfred
03.11.2009, 12:38
Ist es nicht. Ich habe keinen Grund, an den Berichten meines
Onkels diebezüglich zu zweifeln. Ab 42/43 hat die SS zwangs-
rekrutiert.

Das ist leider nicht wahr.

Alfred
03.11.2009, 12:39
Kann ich nach Berichten meines Großvaters bestätigen.

Merkwürdig, eure beiden Großväter erlebten als einzige etwas das es nicht gab.

Zero
03.11.2009, 12:42
Merkwürdig, eure beiden Großväter erlebten als einzige etwas das es nicht gab.

Warum bist du dir da so sicher?

Im Dritten Reich gab es so manche Geheimnisse.

Alfred
03.11.2009, 12:54
Warum bist du dir da so sicher?

Im Dritten Reich gab es so manche Geheimnisse.

Nunja....weil es einfach als schick gilt der SS alles mögliche anzudichten. Zu diesen Storys gehört eben auch das " Zwangsrekrutieren ". Warum sollte die SS sowas machen? Immerhin meldeten sich etliche Hunderttausende Jahr für Jahr freiwillig zu diese Europäischen Elitetruppe. Selbst Ausländer bewarben sich in Massen, 1943 allein 100000 Ukrainer. Da hatte die SS solche Methoden nicht nötig.
Ich nehme eher an das dein Großvater sich dieses Märchen ausdachte weil er die SS nicht mochte, aber real ist es nicht.

Ausonius
03.11.2009, 13:00
Merkwürdig, eure beiden Großväter erlebten als einzige etwas das es nicht gab.

Da reicht schon ein Blick in die Forschungsliteratur, um über die fragwürdigen Rekrutierungsmethoden der SS so ab 1942/43 zu stoßen. In diesem Zusammenhang ist der Name Gottlob Berger interessant.

jak_22
03.11.2009, 13:01
Merkwürdig, eure beiden Großväter erlebten als einzige etwas das es nicht gab.

Onkel.

Außer seiner Erzählung habe ich keine Quelle dafür. Er hat aber keinen
Grund, in dieser Beziehung die Unwahrheit zu sagen. (Er schämt sich
nicht für seinen Dienst).

Vielleicht ist der Begriff "Zwangsrekrutierung" unglücklich gewählt. Mein
Onkel hätte vielleicht sogar "Nein" sagen können. "Gedrängt" ist vielleicht
korrekter. Er wurde übrigens nicht tätowiert. Er diente ab 1943 in der
5. SS-PzDiv, und wurde in der Nähe von Budapest Ende 1944 gefangen
genommen.

Alfred
03.11.2009, 13:04
Onkel.

Außer seiner Erzählung habe ich keine Quelle dafür. Er hat aber keinen
Grund, in dieser Beziehung die Unwahrheit zu sagen. (Er schämt sich
nicht für seinen Dienst).

Vielleicht ist der Begriff "Zwangsrekrutierung" unglücklich gewählt. Mein
Onkel hätte vielleicht sogar "Nein" sagen können. "Gedrängt" ist vielleicht
korrekter. Er wurde übrigens nicht tätowiert. Er diente ab 1943 in der
5. SS-PzDiv, und wurde in der Nähe von Budapest Ende 1944 gefangen
genommen.

Gedrängt, mit dem begriff kann ich leben. Natürlich hatte man auch Werbung für die SS gemacht.

Zero
03.11.2009, 13:06
Nunja....weil es einfach als schick gilt der SS alles mögliche anzudichten. Zu diesen Storys gehört eben auch das " Zwangsrekrutieren ". Warum sollte die SS sowas machen? Immerhin meldeten sich etliche Hunderttausende Jahr für Jahr freiwillig zu diese Europäischen Elitetruppe. Selbst Ausländer bewarben sich in Massen, 1943 allein 100000 Ukrainer. Da hatte die SS solche Methoden nicht nötig.
Ich nehme eher an das dein Großvater sich dieses Märchen ausdachte weil er die SS nicht mochte, aber real ist es nicht.

Gut, das wäre auch eine Möglichkeit.
Das war vielleicht auch nur eine simple Schutzbehauptung. :P
War in der Nachkriegszeit etwas problematisch.

Es hörte sich nie so an als hätte er die Mitgliedschaft bedauert.

Alfred
03.11.2009, 13:08
Gut, das wäre auch eine Möglichkeit.
Das war vielleicht auch nur eine simple Schutzbehauptung das er selbst gerne drin war. :P War in der Nachkriegszeit etwas problematisch.

Oder so, ich denke jak-22 hat es mit " Gedrängt " schon gut bezeichnet.

Zero
03.11.2009, 13:10
Oder so, ich denke jak-22 hat es mit " Gedrängt " schon gut bezeichnet.

Ja, zudem denke ich wenn du in den Krieg ziehst möchtest du selbstverständlich auch die beste Ausrüstung zur Verfügung haben.

Und das die Waffen-SS in diesem Fall bevorzugt behandelt wurde ist ja bekannt.

Alfred
03.11.2009, 13:16
Ja, zudem denke ich wenn du in den Krieg ziehst möchtest du selbstverständlich auch die beste Ausrüstung zur Verfügung haben.

Und das die Waffen-SS in diesem Fall bevorzugt behandelt wurde ist ja bekannt.

Auch das stimmt.

Heinrich_Kraemer
03.11.2009, 13:55
Montag, 02. November 2009, 19:41 Uhr
Kritik an Platzecks SS-Vergleich

Kurz vor der endgültigen Entscheidung über ein rot-rotes Bündnis in Brandenburg gerät Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) mit einem Vergleich zwischen SED-Erben und Mitgliedern der Waffen-SS in die Kritik. Nach vereinzelter Kritik auch aus der eigenen Partei warfen ihm politische Gegner eine eingeschränkte Geschichtswahrnehmung vor. Platzeck hatte in einem Beitrag für das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ seine Entscheidung für eine Koalition mit der Linken als Versöhnungsangebot an die SED-Erben bezeichnet. Als Beispiel für gelungene Integration nannte er versöhnliche Gesten des früheren SPD-Vorsitzenden Kurt Schumacher gegenüber der Waffen-SS. Der stellvertretende Brandenburger CDU-Vorsitzende Sven Petke nannte Platzecks Vergleich einen törichten Versuch zur Rechtfertigung der Koalition mit der Linken. FDP-Landechef Heinz Lanfermann sprach von einer geschmacklosen Argumentation.
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Dazu fällt mir allerdings auch nichts mehr ein. Eine Beleidigung für alle Angehörigen der ehem. Waffen-SS.

Ziemlich dreister Vergleich zur Rechtfertigung der BRDDR: Soldaten direkt mit Parteifunktionären zu vergleichen, welche die Verantwortung für die DDR-Diktatur haben.

Da weiß man gleich, mit wem man es in Brandenburg zu tun hat.

ursula
03.11.2009, 15:43
in die SS gezwungen??? zeigt mir einen! ich weiss nun mittlerweile nach 40 jahren schweigen seit 20 jahren, dass man dort sehr wohl freiwillig!!!! hinging.

der gute onkel graSS wollte nur nicht sooo schlecht dastehen, wobei ich ihn nicht begreife. die zeit war eben so. aber da wurden tausende lebensläuf gezinkt und tausende, die blöderweise in der zone blieben, bis 89 unter druck gesetzt. dieses unter druck nun rotmarschieren und dann der mauerfall, es gab viele, die erstmal kein land mehr sahen. ---

Parker
03.11.2009, 16:35
[...]
Ich nehme eher an das dein Großvater sich dieses Märchen ausdachte weil er die SS nicht mochte, aber real ist es nicht.

Ist ja auch eine gute Erklärung dafür, wie man überhaupt hieneingekommen ist, ohne etwas dafürzukönnen.

Damit will ich den Großvätern nix unterstellen. Wenn sie nicht selbst so gezogen wurden, oder gezogen haben, kannten sie das vielleicht auch nur vom Hörensagen.

Ich weiß übrigens nicht, ob diese Berichte der Wahrheit entsprechen.

arnd
03.11.2009, 18:56
Montag, 02. November 2009, 19:41 Uhr
Kritik an Platzecks SS-Vergleich

Kurz vor der endgültigen Entscheidung über ein rot-rotes Bündnis in Brandenburg gerät Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) mit einem Vergleich zwischen SED-Erben und Mitgliedern der Waffen-SS in die Kritik. Nach vereinzelter Kritik auch aus der eigenen Partei warfen ihm politische Gegner eine eingeschränkte Geschichtswahrnehmung vor. Platzeck hatte in einem Beitrag für das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ seine Entscheidung für eine Koalition mit der Linken als Versöhnungsangebot an die SED-Erben bezeichnet. Als Beispiel für gelungene Integration nannte er versöhnliche Gesten des früheren SPD-Vorsitzenden Kurt Schumacher gegenüber der Waffen-SS. Der stellvertretende Brandenburger CDU-Vorsitzende Sven Petke nannte Platzecks Vergleich einen törichten Versuch zur Rechtfertigung der Koalition mit der Linken. FDP-Landechef Heinz Lanfermann sprach von einer geschmacklosen Argumentation.
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Dazu fällt mir allerdings auch nichts mehr ein. Eine Beleidigung für alle Angehörigen der ehem. Waffen-SS.

Kurt Schuhmacher hat damals speziell Elitesoldaten die Versöhnung angeboten und nicht Nazibonzen ,KZ Schergen und Denunzianten.Der Vergleich Platzecks mit Schuhmachers Geste ist Dummheit.Kurt Schuhmacher wird sich im Grabe umdrehen.
Herr Platzeck koaliert in Brandenburg mit einer Partei in der eine Denunziantin und Stasizuträgerin in der Führung ist und diese Frau ist keine Ausnahme in der ExSED .
Pfui Teufel Herr Platzeck .

Erik der Rote
03.11.2009, 19:12
Seit Wann gehörte die Waffen SS zur Wehrmacht?

seit wann interessiert sich die öffentliche Meinung eigentlich für Waffen-SS Vergleiche ?:D

tommy3333
03.11.2009, 19:24
Nur mal so am Rande. Einige führende SPD-Politiker der Nachkriegszeit, bis in die 1980er Jahre waren ehemalige Angehörige der Waffen-SS. So z.B. Werner Girgensohn, Kultusminister von NRW oder der ehemalige Dortmunder OB ...Mensch, der Name fällt mir nicht mehr ein. Auch andere Promis waren dabei. Hardy Krüger, der Schauspieler. Der war sogar auf ´ner NAPOLA und dann SS-Junkerschule. Dietmar Schönherr, auch Schauspieler,(Raumschiff Orion). Usw.

Ach, fast hätte ich das Gewissen der Nation vergessen, Günter GraSS!

Abgesehen davon...fast 90% der Waffen-SS waren gezogene Wehrpflichtige. Denen wurde auch nicht die Blutgruppe eintätowiert. Soviel dazu. Dieser Platzeck hat einen an der Waffel. Warum erinnert der mich nur an den Typen aus 08/15? Schleifer Platzeck?

Es gibt auch frühere NSDAP-Mitglieder und SS-Angehörige, die nach dem Krieg in der DDR pol. Karriere machten (sowohl in der SED als auch in den Blockparteien):

http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_ehemaliger_NSDAP-Mitglieder,_die_nach_Mai_1945_politisch_tätig_war en#Sowjetische_Besatzungszone_und_Deutsche_Demokra tische_Republik

Frumpel
03.11.2009, 19:34
Da weiß man gleich, mit wem man es in Brandenburg zu tun hat.
Na, da ist der Groschen aber sehr spät gefallen. Platzeck war noch zu DDR-Zeiten Minister. Eine rot-grüne Socke, wie sie im Buche steht. Platzeck als Person ist in Brandenburg eher verpöhnt.

Entfernungsmesser
05.11.2009, 15:54
Der SPD-Platzeck ist doch ein Weichei.

Sein Amt als SPD-Parteivorsitzender schmiß er nach wenigen Wochen wegen irgendwelcher Krankheitssymptome (Hörsturz etc.) hin.

Als Soldat wäre er nicht vorstellbar;

- allenfalls als Nachschub-Gefreiter, der Handtücher ("zwei oliv, eins weiß") ausgibt.

Harrrrr. Selbst das wäre zu viel verlangt. Zwei Farben, wie schnell kann er die verwechseln!

Entfernungsmesser
05.11.2009, 15:59
Onkel.

Außer seiner Erzählung habe ich keine Quelle dafür. Er hat aber keinen
Grund, in dieser Beziehung die Unwahrheit zu sagen. (Er schämt sich
nicht für seinen Dienst).

Vielleicht ist der Begriff "Zwangsrekrutierung" unglücklich gewählt. Mein
Onkel hätte vielleicht sogar "Nein" sagen können. "Gedrängt" ist vielleicht
korrekter. Er wurde übrigens nicht tätowiert. Er diente ab 1943 in der
5. SS-PzDiv, und wurde in der Nähe von Budapest Ende 1944 gefangen
genommen.

Dort ist mein Großvater (LAH) gefallen!

jak_22
05.11.2009, 16:00
Dort ist mein Großvater (LAH) gefallen!

Mein Beileid. Liegt er da noch, oder wurde er heimgeholt?

Entfernungsmesser
05.11.2009, 16:04
in die SS gezwungen??? zeigt mir einen! ich weiss nun mittlerweile nach 40 jahren schweigen seit 20 jahren, dass man dort sehr wohl freiwillig!!!! hinging.

der gute onkel graSS wollte nur nicht sooo schlecht dastehen, wobei ich ihn nicht begreife. die zeit war eben so. aber da wurden tausende lebensläuf gezinkt und tausende, die blöderweise in der zone blieben, bis 89 unter druck gesetzt. dieses unter druck nun rotmarschieren und dann der mauerfall, es gab viele, die erstmal kein land mehr sahen. ---

Falsch, der Großteil der SS-Soldaten waren "gezogene" Wehrpflichtige die es sich nicht aussuchen konnten. Gelegentlich wurden bestimmte Soldaten von den Wehrmachtsteilen an die SS abkommandiert. Aber es ist falsch zu behaupten, alle Waffen-SS Soldaten waren Freiwillige.

Entfernungsmesser
05.11.2009, 16:07
Mein Beileid. Liegt er da noch, oder wurde er heimgeholt?

Nein, er wurde bei den Kämpfen um Budapest verwundet und kam in ein Feldlazarett. Dieses wurde von ungarischen Rotfrontpartisanen überfallen, die Verwundeten mit Draht aneinandergebunden und in die Donau geworfen. Mein Opa war unter diesen armen Teufeln. Dieses Spiel ging so lange, bis die Russen Budapest besetzten. Sie geboten dem grausamen Treiben einhalt!

Entfernungsmesser
05.11.2009, 16:10
Platzeck als Person ist in Brandenburg eher verpöhnt.

Hat er sich dann ins Amt geputscht??

jak_22
05.11.2009, 16:12
Nein, er wurde bei den Kämpfen um Budapest verwundet und kam in ein Feldlazarett. Dieses wurde von ungarischen Rotfrontpartisanen überfallen, die Verwundeten mit Draht aneinandergebunden und in die Donau geworfen. Mein Opa war unter diesen armen Teufeln. Dieses Spiel ging so lange, bis die Russen Budapest besetzten. Sie geboten dem grausamen Treiben einhalt!

Ach, verdammt. Ich habe diesen Krieg schon einmal (in diesem oder
einem anderen Strang) als völlig verroht bezeichnet. Dieses Ereignis
ist ein weiteres Mosaiksteinchen in dem Gesamtbild. Mein Onkel muss
auch einige Dinge in diesem Abgrund gesehen haben, doch er hat sie
mir gegenüber nur angedeutet.

Mögen die Toten in Frieden ruhen, und die Lebenden ihren Frieden finden.

Entfernungsmesser
05.11.2009, 16:32
Ach, verdammt. Ich habe diesen Krieg schon einmal (in diesem oder
einem anderen Strang) als völlig verroht bezeichnet. Dieses Ereignis
ist ein weiteres Mosaiksteinchen in dem Gesamtbild. Mein Onkel muss
auch einige Dinge in diesem Abgrund gesehen haben, doch er hat sie
mir gegenüber nur angedeutet.

Mögen die Toten in Frieden ruhen, und die Lebenden ihren Frieden finden.

Ja. Meine Großmutter lebte nach dem krieg dann mit einem alten Schulfreund von ihr in Lebensgemeinschaft, der war in Stalingrad und ist erst 1955 zurück gekommen. Meine Großmutter wurde 1946 von den Ungarn aus der Heimat vertrieben. Sie lebten damals in der Nähe von Ödenburg/Sopron.

Falk
05.11.2009, 16:45
Na, da ist der Groschen aber sehr spät gefallen. Platzeck war noch zu DDR-Zeiten Minister. Eine rot-grüne Socke, wie sie im Buche steht. Platzeck als Person ist in Brandenburg eher verpöhnt.

Ich bin beileibe kein Platzeck-Fan, aber das kann man so nicht stehen lassen. Der Mann war als Vertreter der Grünen und des Runden Tisches als eine Art "vertrauensbildende Maßnahme" in den letzten 8 Wochen der Modrow-Regierung zum Minister ohne Geschäftsbereich berufen worden. Man wollte halt noch unbedingt jemanden von den Grünen haben, um bei der Bevölkerung Vertrauen zu gewinnen. Dein Satz suggeriert eine Nähe zum SED-System, die objektiv nicht vorhanden war.

Auch daß Platzeck in Brandenburg bei der Masse der Bevölkerung unbeliebt sein soll, hab ich bislang noch nicht mitbekommen - eher das Gegenteil.

ursula
05.11.2009, 16:51
Falsch, der Großteil der SS-Soldaten waren "gezogene" Wehrpflichtige die es sich nicht aussuchen konnten. Gelegentlich wurden bestimmte Soldaten von den Wehrmachtsteilen an die SS abkommandiert. Aber es ist falsch zu behaupten, alle Waffen-SS Soldaten waren Freiwillige.

das kannste sehen, wie du willst aber der rest stimmt. SA-männer liefen immer mit offenem visier aber die SS gänger hatten das schweigen gepachtet und waren oft durchaus dunkelrot - nur nach aussen hin?? ich wage es nicht zu bewerten. vielleicht waren sie in ihrem leben eben immer die "besten" mitläufer....

Entfernungsmesser
05.11.2009, 17:57
das kannste sehen, wie du willst aber der rest stimmt. SA-männer liefen immer mit offenem visier aber die SS gänger hatten das schweigen gepachtet und waren oft durchaus dunkelrot - nur nach aussen hin?? ich wage es nicht zu bewerten. vielleicht waren sie in ihrem leben eben immer die "besten" mitläufer....

Es geht hier doch nicht um eine Betrachtensweise, sondern um Fakten. Kauf Dich Buch, mich hats auch gehilft!

bürger_auf_der_palme
11.11.2009, 22:00
Dazu fällt mir allerdings auch nichts mehr ein. Eine Beleidigung für alle Angehörigen der ehem. Waffen-SS.

Na, ganz so daneben ist der Vergleich gar nicht. Ich kenne jemanden, der über Jahre beim Wachregiment Felix Dscherschinski dabei war, zumindest das Fußvolk dort hatte durchaus nichts dagegen, sich selbst als Nachfolge der Waffen SS zu sehen. Selbstverständlich nicht ideologisch, aber durchaus, was die soldatischen Tugenden anbetrifft.

Geronimo
11.11.2009, 22:05
Na, ganz so daneben ist der Vergleich gar nicht. Ich kenne jemanden, der über Jahre beim Wachregiment Felix Dscherschinski dabei war, zumindest das Fußvolk dort hatte durchaus nichts dagegen, sich selbst als Nachfolge der Waffen SS zu sehen. Selbstverständlich nicht ideologisch, aber durchaus, was die soldatischen Tugenden anbetrifft.

Stasi-Spitzel die z.T. engste Freunde und Verwandte verraten haben mit tapferen Soldaten vergleichen ist nicht abwegig? Und die vom Wachregiment haben Uniform getragen. Was ganz anderes.

kotzfisch
12.11.2009, 11:38
Platzeck ist ein Idiot.NS Vergleiche gehen immer nach hinten los.

kotzfisch
14.11.2009, 16:53
Immer-dafür sorgt die Kampfgruppe Autobahn!