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Vollständige Version anzeigen : Das Wort "zwecks" und andere Boshaftigkeiten



Odin
02.11.2009, 21:00
die mit der Deutschen Sprachen getrieben werden.



Naja, nach meinem technischem Verständnis ergibt das durchaus sinn, daß Federn immer weiter einfedern und schließlich, evtl. zwecks "mangelshafter Unterstürzung durch die Dämpfer" dem Druck nicht mehr nachgeben können bzw. überbeansprucht werden und dann letztendlich brechen.

Klopperhorst
02.11.2009, 21:16
Das frommt wirklich nicht.

---

Aldebaran
02.11.2009, 22:03
Es weist genau in die falsche Richtung. Man stellt sich bei solchen Gelegenheiten immer die beunruhigende Frage, ob sich hinter einer falschen Wortwahl auch ein falsches Denken verbirgt.

Paul Felz
02.11.2009, 22:05
Es weist genau in die falsche Richtung. Man stellt sich bei solchen Gelegenheiten immer die beunruhigende Frage, ob sich hinter einer falschen Wortwahl auch ein falsches Denken verbirgt.

Tut es

FranzKonz
02.11.2009, 22:21
Es weist genau in die falsche Richtung. Man stellt sich bei solchen Gelegenheiten immer die beunruhigende Frage, ob sich hinter einer falschen Wortwahl auch ein falsches Denken verbirgt.

Kannst Du nachlesen bei Raymonds "How To Become A Hacker"

While sloppy writing does not invariably mean sloppy thinking, we've generally found the correlation to be strong — and we have no use for sloppy thinkers. If you can't yet write competently, learn to.

http://catb.org/~esr/faqs/hacker-howto.html

Odin
02.11.2009, 22:22
Verdammt, in meinem Satzbau-Hetzstrang fehlt ein Komma.

Odin
02.11.2009, 22:23
Es weist genau in die falsche Richtung. Man stellt sich bei solchen Gelegenheiten immer die beunruhigende Frage, ob sich hinter einer falschen Wortwahl auch ein falsches Denken verbirgt.

So ist es. Vorsichtig bin auch auch bei Leuten, die immer "sprich" sagen.

ortensia blu
02.11.2009, 22:49
So ist es. Vorsichtig bin auch auch bei Leuten, die immer "sprich" sagen.

Aber warum denn, Odin? Sprich! - oder soll ich sagen "red oder scheiß Buchstaben!"?

FranzKonz
02.11.2009, 22:53
So ist es. Vorsichtig bin auch auch bei Leuten, die immer "sprich" sagen.

Ganz besonders vorsichtig werde ich, wenn mir einer sagt "Da hab' ich kein Problem mit".

Dann habe ich das Problem mit 99,99% an der Backe.

Odin
02.11.2009, 22:53
Aber warum denn, Odin? Sprich! - oder soll ich sagen "red oder scheiß Buchstaben!"?

Es geht natürlich um Sätze wie z.B.:

"Und das führt dann zu wärmerer Ansaugluft, sprich, die Leistung nimmt ab."

Odin
02.11.2009, 22:54
Ganz besonders vorsichtig werde ich, wenn mir einer sagt "Da hab' ich kein Problem mit".

Dann habe ich das Problem mit 99,99% an der Backe.

Oder wenn jemand Sätze mit "ich denke" oder "ich finde" beginnt.


Da wird in der Regel weder gedacht noch jemals irgendetwas gefunden.

Alfred
02.11.2009, 23:09
Bedenklich finde ich auch wenn jemand einen Satz mit den Worten beginnt " Wie du ja sicherlich weisst....." Ätzend.

P.S : Heil Odin.

Falk
02.11.2009, 23:12
Es geht natürlich um Sätze wie z.B.:

"Und das führt dann zu wärmerer Ansaugluft, sprich, die Leistung nimmt ab."

Ich denke das geht in Ordnung. Es sollte mich wundern, wenn mich da mein Sprachgefühl im Stiche ließe. Statt "sprich" kann man gleichwohl auch "will sagen" sagen oder schreiben. ;)

Auch "zwecks" an sich ist nicht falsch - es wurde hier nur falsch verwendet. Richtig hätte es heißen müssen "wegen mangelhafter Unterstützung"

"Zwecks" ist die Kurzform von "zum Zwecke", und daß Federn angeblich zum Zwecke mangelhafter Unterstützung überbeansprucht werden, ist natürlich kompletter Unsinn.

Reichlich nervend ist auch das Ersetzen des Wörtchens "daß" durch "damit". Typisches Beispiel: "Ich hab Dich doch gesagt, damit Du doof bist."

Der Thread gefällt mir.

Paul Felz
02.11.2009, 23:15
Ich würde sagen...................

Odin
02.11.2009, 23:24
Ich denke das geht in Ordnung. Es sollte mich wundern, wenn mich da mein Sprachgefühl im Stiche ließe. Statt "sprich" kann man gleichwohl auch "will sagen" sagen oder schreiben. ;)

Auch "zwecks" an sich ist nicht falsch - es wurde hier nur falsch verwendet. Richtig hätte es heißen müssen "wegen mangelhafter Unterstützung"

"Zwecks" ist die Kurzform von "zum Zwecke", und daß Federn angeblich zum Zwecke mangelhafter Unterstützung überbeansprucht werden, ist natürlich kompletter Unsinn.

Reichlich nervend ist auch das Ersetzen des Wörtchens "daß" durch "damit". Typisches Beispiel: "Ich hab Dich doch gesagt, damit Du doof bist."

Der Thread gefällt mir.

Das "sprich" regt aus einem anderen Grunde auf: es sagen häufig eher dumme Menschen.

Odin
02.11.2009, 23:36
Auch "zwecks" an sich ist nicht falsch - es wurde hier nur falsch verwendet. Richtig hätte es heißen müssen "wegen mangelhafter Unterstützung"

"Zwecks" ist die Kurzform von "zum Zwecke", und daß Federn angeblich zum Zwecke mangelhafter Unterstützung überbeansprucht werden, ist natürlich kompletter Unsinn.

Reichlich nervend ist auch das Ersetzen des Wörtchens "daß" durch "damit". Typisches Beispiel: "Ich hab Dich doch gesagt, damit Du doof bist."


Mich interessiert, was die Leute aus verschiedenen Auto- und Motorradschreibbrettern überhaupt für eine Vorstellung von dem Wort "zwecks" haben.

Damit statt daß. In welchen Kreisen verkehrst Du?

MorganLeFay
02.11.2009, 23:37
Kannst Du nachlesen bei Raymonds "How To Become A Hacker"

While sloppy writing does not invariably mean sloppy thinking, we've generally found the correlation to be strong — and we have no use for sloppy thinkers. If you can't yet write competently, learn to.

http://catb.org/~esr/faqs/hacker-howto.html

Das ist der Punkt.

Man kann angesichts von sloppy writing meist relativ schnell rausfinden, ob es sich auch um sloppy thinking handelt: indem man dem "Delinquenten" die eigenen geschriebenen Worte noch mal vorliest.
Jemand, der - weil er vielleicht in einer fremden Sprache schreibt oder nur recht neu in der Disziplin ist - nur ein sloppy writer ist, wird in dem Moment der eigenen Formulierung widersprechen und sie erklären, ggf. erweitern oder präzisieren.
Andererseits wird ein sloppy thinker im besten Fall nur die eigenen Worte umschreiben oder sie im schlimmsten Fall unterstreichen.

Sloppy writing passiert - und kaum jemand ist davor gefeiht.

Wer aber seine Präpositionen oder Pronomen oder dergleichen von vornherein nicht drauf hat, den kann man getrost vergessen im Diskurs.

Ich möchte anmerken, dass meine Disziplin eine andere ist als Deine und stärker von Mutmaßungen und Extrapolationen geprägt. Sie verlangt aus ihrer Natur heraus noch mehr Debatte (wie ich gerade schmerzvoll feststelle).

Allerdings ist ein gewisses Grundverständnis der Sprache unabdinglich, wenn man irgendeiner wissenschaftlichen Disziplin Herr werden will.

Ein dauerhaftes Beispiel aus dem Forum ist die Verwechslung von Korrelation und Kausalität. ;)

MorganLeFay
02.11.2009, 23:43
Mich interessiert, was die Leute aus verschiedenen Auto- und Motorradschreibbrettern überhaupt für eine Vorstellung von dem Wort "zwecks" haben.

"Zwecks" wird gerne verwendet, um eine Folge im temporalen Sinn auszudrücken. Ist natürlich falsch, weil das Wort eine Folge in einem (mir fehlt das deutsche Wort) intentionalen Sinn ausdrückt.

Folge ist gleich Folge für erschreckend viele.

Heil Odin!

Odin
03.11.2009, 00:04
"Zwecks" wird gerne verwendet, um eine Folge im temporalen Sinn auszudrücken. Ist natürlich falsch, weil das Wort eine Folge in einem (mir fehlt das deutsche Wort) intentionalen Sinn ausdrückt.

Folge ist gleich Folge für erschreckend viele.

Heil Odin!

Es soll wohl für jede Art von Beziehung stehen.

Heil Morgan!

MorganLeFay
03.11.2009, 00:05
Es soll wohl für jede Art von Beziehung stehen.

Heil Morgan!

Heil Odin in seiner unendlichen Weisheit!

Odin
03.11.2009, 00:09
Heil Odin in seiner unendlichen Weisheit!

Heil Morgan!

MorganLeFay
03.11.2009, 00:10
Eine weitere Boshaftigkeit - finde ich - ist die Benutzung von "weil".

Meistens wird es ja nur falsch gestellt: "Ich bin zu spät, weil ich habe verschlafen." - typisch norddeutscher Fehler, aber von allen möglichen Menschen wies uns damals unsere Mathelehrerin immer wieder darauf hin ("...denn ich habe verschlafen").
Und dank Mathe-LK einer der wenigen Fehler, die ich selbst im volltrunkenen Zustand in der Lage bin zu vermeiden. :]

Mathe kann ich trotzdem nicht - aber einigermaßen Deutsch.

Falk
03.11.2009, 00:14
Mich interessiert, was die Leute aus verschiedenen Auto- und Motorradschreibbrettern überhaupt für eine Vorstellung von dem Wort "zwecks" haben.

Mit Sicherheit keine korrekte. Ich erinnere mich, daß es (vor gefühlt 20-25 Jahren) plötzlich üblich wurde, "wegen" durch "zwecks" zu ersetzen. Mir kam das vor, wie eine plötzliche Modeerscheinung (die mir quasi körperlichen Schmerz verursachte).


Damit statt daß. In welchen Kreisen verkehrst Du?

Ich versuche es weitgehend zu vermeiden, in solchen Kreisen zu verkehren. "Damit" statt "daß" verwendet, soweit ich es mitbekommen habe, das einfache Volk auf dem platten Land im Brandenburgischen.

Aldebaran
03.11.2009, 00:15
...

Ein dauerhaftes Beispiel aus dem Forum ist die Verwechslung von Korrelation und Kausalität. ;)

... und von Zweck- und Wirkursache. Ganz schlimm!

Vor allem, wenn noch eine moralische Komponente hinzukommt. Ein hypothetisches Beispiel:

Aussage: Die meisten der "armen" Kinder in Westdeustchland haben MHG.

Reaktion: Wie schändlich, den "Migranten" jetzt auch noch die Schuld an der Kinderarmut zu geben!

Buahhh!

MorganLeFay
03.11.2009, 00:17
Man sollte aber auch bemerken, dass das Zitat, das Odin bemühte, auch anderweitig hübsche Elemente enthält:


Naja, nach meinem technischem Verständnis ergibt das durchaus sinn, daß Federn immer weiter einfedern und schließlich, evtl. zwecks "mangelshafter Unterstürzung durch die Dämpfer" dem Druck nicht mehr nachgeben können bzw. überbeansprucht werden und dann letztendlich brechen.

Ich werde jetzt wegen mangelshafter (=mängelbehafteter?) Unterstürzung (=kein Kissen zum Auffangen da?), also wegen der fehlerhaften Aussattung des Bettes ohne Kissen mir beim Insbettgehen den Kiefer brechen.

Gute Nacht in die Runde.

Falk
03.11.2009, 00:19
"Ich bin zu spät, weil ich habe verschlafen."

Ich würde mich nicht wundern, wenn dieser Satzbau dem Missingsch entstammte.

MorganLeFay
03.11.2009, 00:26
... und von Zweck- und Wirkursache. Ganz schlimm!

Vor allem, wenn noch eine moralische Komponente hinzukommt. Ein hypothetisches Beispiel:

Aussage: Die meisten der "armen" Kinder in Westdeustchland haben MHG.

Reaktion: Wie schändlich, den "Migranten" jetzt auch noch die Schuld an der Kinderarmut zu geben!

Buahhh!

Ja, sehr hübsch. :)

Jetzt baue ich daraus mal:

1. Arme Kinder sind MiHiGru
2. MiHiGru-Kinder sind arm.

Pauschalaussagen, ohne Daten nicht nachzuvollziehen.

3. Viele arme Kinder sind MiHiGru.
4. Viele MiHiGru-Kinder sind arm.

Was ist jetzt Anteil vom anderen? Das eine ist nicht das andere. Aber ich kann mehr, pass auf.

5. "Westdeustchland" ist falsch geschrieben.
6. Arme Kinder sind schlechter gebildet und schneiden schlechter bei PISA ab.
7. Alternativ haben MiHiGru-Kinder schlechtere Deutschkenntnisse, weil sie (2) zufolge arm sind, und (6) zufolge ungebildet sind.


Aldebaran, es tut mir furchtbar leid, aber wir haben genau zwei Optionen.

A.) Wir erschießen Dich jetzt (relativ)* schmerzlos, weil Du ein armes, ungebildetes Kind bist und somit eh verloren.
B.) Wir richten Dir einen Gebetsraum ein.


*) relativ, weil wir ja alle durch dieses Bildungssystem gegangen sind und daher nicht wissen, wo man den Fangschuss setzt. Während Bio waren wir in der Raucherecke.
Wobei, ich habe während Bio im Hörsaal geraucht, weil der Lehrer zeigen wollte, dass Zigarettenasche ein Katalysator für die Verbrennung von Zucker ist... Ich Streber.

MorganLeFay
03.11.2009, 00:51
Ich würde mich nicht wundern, wenn dieser Satzbau dem Missingsch entstammte.

Das ist durchaus möglich in der Gegend und würde mich nicht wundern. Meine furchteinflößende Mathelehrerin hat es uns nichtsdestotrotz ausgetrieben - zumindest im Rahmen von Mathe. :comic:

Aber Du hast natürlich recht, er scheint ähnlich zu anderen Formen wie dem friesischen Infinitiv - "lohnt nicht und gehen hin".

Florian
03.11.2009, 00:56
Reichlich nervend ist auch das Ersetzen des Wörtchens "daß" durch "damit". Typisches Beispiel: "Ich hab Dich doch gesagt, damit Du doof bist."


Das habe ich auch schonmal gehört. Kommst Du auch aus dem Ruhrgebiet? Ich verstehe nicht, wie man überhaupt darauf kommen kann, "damit" statt "dass" zu sagen. Das ist völliger Unsinn.

Falk
03.11.2009, 01:03
Das ist durchaus möglich in der Gegend und würde mich nicht wundern. Meine furchteinflößende Mathelehrerin hat es uns nichtsdestotrotz ausgetrieben - zumindest im Rahmen von Mathe. :comic:

Aber Du hast natürlich recht, er scheint ähnlich zu anderen Formen wie dem friesischen Infinitiv - "lohnt nicht und gehen hin".

Ich bin mir da natürlich überhaupt nicht sicher - das ist nur so 'ne Vermutung. Ich hab vor einiger Zeit mal etwas über solch merkwürdigen Satzbau im Missingsch gelesen. Mich hat's interessiert, weil meine Großeltern z.T. auch so sprachen. Ansonsten bin ich da wirklich nicht bewandert.

romi
03.11.2009, 01:04
Eine schlimme Verhunzung, die mich jedesmal zusammenzucken läßt ist das unsägliche "von daher".......
Im Winter wird es früher dunkel, VON DAHER steigt der Stromverbrauch..../:(

Manfred_g
03.11.2009, 01:09
Manchmal stellt es mir die Nackenhaare auf, wenn ich höre, wie das Wort "meint" als Ersatz von "bedeutet" verwendet wird. Ich höre das oft und von derart unterschiedlichen Quellen, daß ich zweifle, wessen Sprachgefühl hier hinkt.

Beispiel: "Sich ein Haustier zuzulegen, meint, auch Verantwortung übernehmen zu müssen."

oder:

"Das einfach durchgestrichene Halteverbotsschild meint, daß man dort zum Be- und Entladen stehenbleiben darf."

Verdammt nochmal! Ein Schild "meint" gar nichts!! :D Es hat eine Bedeutung, daher bedeutet es was, aber es hat keine Meinung! Das beißt sich einfach, finde ich. Aber trotzdem höre ich es immer und immer wieder. :D

Odin
03.11.2009, 01:10
Eine schlimme Verhunzung, die mich jedesmal zusammenzucken läßt ist das unsägliche "von daher".......
Im Winter wird es früher dunkel, VON DAHER steigt der Stromverbrauch..../:(

Ja, das ist auch schlimm.

Oder das "Einzigste". Oder das "Optimalste".

Florian
03.11.2009, 01:10
Viele arme Kinder sind MiHiGru.


*schmunzel*

Wollte auch mal "cool" sein.

Odin
03.11.2009, 01:12
Man sollte aber auch bemerken, dass das Zitat, das Odin bemühte, auch anderweitig hübsche Elemente enthält:





Richtig. Aber die anderen Klopfer stehen dem nach.

Wenigstens macht es keinen Sinn.

Florian
03.11.2009, 01:14
"Schlussendlich" ist mein schlimmstes Hasswort.

Falk
03.11.2009, 01:15
Das habe ich auch schonmal gehört. Kommst Du auch aus dem Ruhrgebiet? Ich verstehe nicht, wie man man überhaupt darauf kommen kann, "damit" statt "dass" zu sagen. Das ist völliger Unsinn.

Na dann hoffe ich mal für Dich, daß derjenige das nicht zu Dir gesagt hat ;)

Ich komme zwar nicht von hier, habe das aber hier im Brandenburgischen oft gehört - sowohl in der Uckermark als auch im Havelland und in der Prignitz.

Übrigens - soweit ich mitbekommen habe, gehen viele der im Ruhrgebiet üblichen Grammatik- bzw. Satzbaufehler auf die sogenannten Ruhrpolen im letzten Jahrhundert zurück.

MorganLeFay
03.11.2009, 01:22
Ja, das ist auch schlimm.

Oder das "Einzigste". Oder das "Optimalste".

Natürlich kennt der große Odin die Steigerung von "imposant".























ImPoSand

ImHinternSteine

ImArschFelsbrocken.



:D


Heil Odin.

MorganLeFay
03.11.2009, 01:27
*schmunzel*

Wollte auch mal "cool" sein.

Ich bin arm. Oder besser: finanziell unterpriviligiert.

Manfred_g
03.11.2009, 01:32
...

ImPoSand

ImHinternSteine

ImArschFelsbrocken.

:D

Heil Odin.

Sehr schön, ihr Kindsköpfe. Aber schwächeln wenn's ernst wird: :D

wie heißt den die Steigerung von z.B. "hochwertig"?

"Hochwertiger" oder "höherwertig"?

("langfristiger" vs "längerfristig" usw. )

Hab mal wo gelesen, daß es natürlich "höherwertig" heißen muß und alle andern, die "hochwertiger" sagen, sowieso mit Putzlumpen... na ihr wißt schon. :shrug:

MorganLeFay
03.11.2009, 01:35
Höherwertig und und längerfristig. Der erste Teil des Adjektivs gibt die Eigenschaft an (ist adjektivistisch) in diesem Fall.
Der zweite Teil ist ein in das Adjektiv einbezogenes Nomen. Frist und Wert in dem Fall.

Ist im Englischen klarer: high-value und higher-value goods, long-term und longer-term contracts.
Beides geht m.W. auch ohne Bindestrich.

Wobei ich nich auch gerne eines Besseren belehren lasse. Aber beides steigern geht gar nicht und das Steigern des hinteren Wortteils klingt nach meinem Dafürhalten schlicht falsch.

Paul Felz
03.11.2009, 07:20
Na dann hoffe ich mal für Dich, daß derjenige das nicht zu Dir gesagt hat ;)

Ich komme zwar nicht von hier, habe das aber hier im Brandenburgischen oft gehört - sowohl in der Uckermark als auch im Havelland und in der Prignitz.

Übrigens - soweit ich mitbekommen habe, gehen viele der im Ruhrgebiet üblichen Grammatik- bzw. Satzbaufehler auf die sogenannten Ruhrpolen im letzten Jahrhundert zurück.

Das "damit" statt "daß" kommt nicht aus dem Ruhrgebiet. Da klingt es eher so:

"Kommsse umme Ecke und siehst da dem Mopped stehen. Wem ist das? Na, mich!"

oder

"Pass auf, eyy, sonst krisse mitte Farradkette voll auffe Pompfe, bisse lachst" (das h in Fahrrad fehlt mit Absicht)

ortensia blu
03.11.2009, 08:23
Oder wenn jemand Sätze mit "ich denke" oder "ich finde" beginnt.

Da wird in der Regel weder gedacht noch jemals irgendetwas gefunden.

Mit "finden" wird soll ja auch nichts gefunden, sondern eine Empfindung, Meinung oder Ansicht ausgedrückt werden.

Noch schlimmer: 'Ich saach mal' (O-Ton: Schröder) - Wer so spricht, der sagt mal so und dann wieder mal so und etwas ganz anderes.

Dieses zögerliche Herumgedruckse 'ich würde denken', 'ich würde sagen, meinen' ....oder der Krampf: 'ich persönlich'.
(Rückfrage: "Gibt's dich auch "unpersönlich"?)

ortensia blu
03.11.2009, 08:28
Bedenklich finde ich auch wenn jemand einen Satz mit den Worten beginnt " Wie du ja sicherlich weisst....." Ätzend.

P.S : Heil Odin.

Es ist offensichtlich, oder es ist bekannt .... zielt in die gleiche Richtung: Es wird suggeriet, daß etwas so klar, allgemeingültig und selbstverständlich sei, daß weder Zweifel noch Widerspruch erlaubt.

Falk
03.11.2009, 09:01
Dieses Thema betrifft zwar nicht den Ausdruck sondern die Zeichensetzung, tut aber nicht weniger weh:

Rettet den Binde Strich!

http://www.taz.de/index.php?id=archivseite&dig=2004/02/13/a0305

FranzKonz
03.11.2009, 09:08
...
Ich möchte anmerken, dass meine Disziplin eine andere ist als Deine und stärker von Mutmaßungen und Extrapolationen geprägt. Sie verlangt aus ihrer Natur heraus noch mehr Debatte (wie ich gerade schmerzvoll feststelle).
Abgesehen vom obigen Abschnitt stimme ich Dir zu.

Deine Disziplin mag eine andere sein, als meine, aber auch ich bin darauf angewiesen, präzise Informationen zu bekommen. Als Programmierer bin ich oft in Bereichen tätig, die ich selbst nicht beherrsche. Um eine Aufgabe umzusetzen benötige ich daher sehr detaillierte Informationen über das den Geschäftsprozess, denn ich DV-technisch umsetzen soll.

Ein typisches Beispiel aus meiner Praxis war eine Inventurbewertung. Für die Bewertung der Vorräte existierte eine Konzernrichtlinie, die verschiedene Abschreibungsraten auf Grund von Gängigkeit, letztem Einkauf, Einkaufspreisentwicklung letztem Verkauf, etc. beschrieb.

Als ich mit der Aufgabe fertig war, hatten wir einige Fehler in der Konzernrichtlinie aufgedeckt, die jahrelang nicht aufgefallen waren. Um die Bilanzkontinuität zu erhalten, mußte die Konzernrichtlinie geändert werden. Bis dahin musste ich allerdings auch das Programm mehrfach ändern, weil ich mich eben an der Richtlinie orientierte.

Oftmals ist nicht die Umsetzung einer Aufgabe das Problem, sondern eine vernünftige Formulierung der Aufgabe zu erhalten. Das liegt unter anderem auch daran, daß jede Fachrichtung ihren eigenen Rotwelsch pflegt.

ortensia blu
03.11.2009, 09:10
Das ist der Punkt.

Man kann angesichts von sloppy writing meist relativ schnell rausfinden, ob es sich auch um sloppy thinking handelt: indem man dem "Delinquenten" die eigenen geschriebenen Worte noch mal vorliest.
Jemand, der - weil er vielleicht in einer fremden Sprache schreibt oder nur recht neu in der Disziplin ist - nur ein sloppy writer ist, wird in dem Moment der eigenen Formulierung widersprechen und sie erklären, ggf. erweitern oder präzisieren.
Andererseits wird ein sloppy thinker im besten Fall nur die eigenen Worte umschreiben oder sie im schlimmsten Fall unterstreichen.

Sloppy writing passiert - und kaum jemand ist davor gefeiht.

...

Ein dauerhaftes Beispiel aus dem Forum ist die Verwechslung von Korrelation und Kausalität. ;)

Was meinst du damit? ?(

'Feien' ist ein schönes Verb, das viel zu selten gebraucht wird.
(mhd. veinen= nach Art der Feen durch Zauber schützen)

Don
03.11.2009, 09:14
Eine weitere Boshaftigkeit - finde ich - ist die Benutzung von "weil".

Meistens wird es ja nur falsch gestellt: "Ich bin zu spät, weil ich habe verschlafen." - typisch norddeutscher Fehler, aber von allen möglichen Menschen wies uns damals unsere Mathelehrerin immer wieder darauf hin ("...denn ich habe verschlafen").
Und dank Mathe-LK einer der wenigen Fehler, die ich selbst im volltrunkenen Zustand in der Lage bin zu vermeiden. :]

Mathe kann ich trotzdem nicht - aber einigermaßen Deutsch.

Das ist aus dem Stegreif geraten jetzt irgendwas mit transitiv und intransitiv, oder?

Don
03.11.2009, 09:18
Was meinst du damit? ?(



Sie meint "Cum hoc ergo propter hoc".
Der Fehlschluss von Korrelation auf Kausalität.

Das brute force Beispiel:
Da die Anzahl der Störche zurückgeht, gleichzeitig die Anzahll der Geburten, sind die Störche ursächlich für die Geburten, bringen also die Babies.

Klopperhorst
03.11.2009, 09:29
Es weist genau in die falsche Richtung. Man stellt sich bei solchen Gelegenheiten immer die beunruhigende Frage, ob sich hinter einer falschen Wortwahl auch ein falsches Denken verbirgt.

Die Syllogistik der Sprache wird meist durch Gewohnheit zerstört. Denn man hört eher auf den Klang, als auf die Logik. Z.B. "zwecks" anstelle von "aufgrund" zu verwenden, ist so ein Fall.

Daher ist ja auch eine alte, konservierte Sprache, wie Latein, sehr zu empfehlen, um das logische Denken zu schulen und nicht den Klang, sondern die Bedeutung von Sätzen zu erkennen.

Eine lebende Sprache kann sich eigentlich nur zum Negativen entwickeln, es sei denn, das ihr zugrundeliegende Volk beherzigt die Gesetze von Reinheit und Erhaltung.

---

ortensia blu
03.11.2009, 10:44
Sie meint "Cum hoc ergo propter hoc".
Der Fehlschluss von Korrelation auf Kausalität.

Das brute force Beispiel:
Da die Anzahl der Störche zurückgeht, gleichzeitig die Anzahll der Geburten, sind die Störche ursächlich für die Geburten, bringen also die Babies.

Das ist ein Trugschluß.

Aus gemeinsamem Auftreten oder richtigen Beobachtungen werden häufig die falschen Schlüsse gezogen - in allen Wissenschaftszweigen und im Alltag.

Klopperhorst
03.11.2009, 10:53
Das ist ein Trugschluß.

Aus gemeinsamem Auftreten oder richtigen Beobachtungen werden häufig die falschen Schlüsse gezogen - in allen Wissenschaftszweigen und im Alltag.

Das ist ja wirklich etwas für Babies.

Korrelation und Kausalität sind verschiedene Dinge, völlig klar.

Übrigens empfehle ich nicht, wie ein gewisser Verfolgter, Klavierspielen, um den logischen Sachverstand zu üben, sondern Programmieren.

---

Don
03.11.2009, 11:02
Das ist ein Trugschluß.

Aus gemeinsamem Auftreten oder richtigen Beobachtungen werden häufig die falschen Schlüsse gezogen - in allen Wissenschaftszweigen und im Alltag.

So einfach ist das nicht.

Der Fehlschluß Korrelation - Kausalität wird häufig nicht nur als Trugschluß begangen, der Begriff bedeutet Unabsichtlichkeit, sich täuschen.

Häufig geschieht es absichtlich, um bewußt damit zu argumentieren. Häufig in Diskussionsrunden verwendet, da meist nicht spontan und kurz zu widerlegen.

Bettmaen
03.11.2009, 11:04
Übrigens empfehle ich nicht, wie ein gewisser Verfolgter, Klavierspielen, um den logischen Sachverstand zu üben, sondern Programmieren.
Wer ist denn gemeint? Der PV?

Klavierspielen halte ich für die kurzweiligere Mögichkeit, das logische Denken zu trainieren.

Die Klugscheißer sollten wissen, dass es immer größere Klugscheißer und Sprachpuristen gibt, die ihnen über den Weg laufen und ein verbales Haar in der Sprachsuppe finden.

Gegen Wendungen wie "Ich denke" oder "Ich finde" ist doch nichts zu sagen, da sie eine abwartende Haltung zum Ausdruck bringen. Sprache ist nicht nur ein Ausdruck der Gedanken und Austausch von Informationen, sondern auch von Gefühlen.

Don
03.11.2009, 11:06
Das ist ja wirklich etwas für Babies.

Korrelation und Kausalität sind verschiedene Dinge, völlig klar.

Übrigens empfehle ich nicht, wie ein gewisser Verfolgter, Klavierspielen, um den logischen Sachverstand zu üben, sondern Programmieren.

---

Das kommt daher daß Du nicht Klavierspielen kannst. :D

1. Haben Sachverstand und Logik nicht zwangsläufig etwas miteinander zu tun, sie gehen nur oft einher. Wie war das noch mit Korrelation und Kausalität?

2. Ist Musik Mathematik. Indirekt zumindest. Nicht Logik.

Klopperhorst
03.11.2009, 11:15
Das kommt daher daß Du nicht Klavierspielen kannst. :D

1. Haben Sachverstand und Logik nicht zwangsläufig etwas miteinander zu tun, sie gehen nur oft einher. Wie war das noch mit Korrelation und Kausalität?

2. Ist Musik Mathematik. Indirekt zumindest. Nicht Logik.

Oh ja, Herr der Khorinten.

Wir könnten jetzt Tage darüber streiten, was Kalvierspielen oder Sachverstand oder Mathematik ist.

Sei es drum. Wer nicht logisch denken kann, kann weder einen sinnvollen Satz konstruieren, noch eine Formel umstellen, noch ein Musikstück begreifen, noch ein Computerprogramm schreiben.

Es ist der Faktor g (nach Spearman) der allen Intelligenzleistungen zugrundeliegt.

Dieser Faktor ist für mich eben Logik, also von A auf B zu schließen, oder eben der Satz vom Grunde.

---

Don
03.11.2009, 11:39
Oh ja, Herr der Khorinten.

Nein, ich scheiße jetzt nicht klug. ;)


Wir könnten jetzt Tage darüber streiten, was Kalvierspielen oder Sachverstand oder Mathematik ist.

Sei es drum. Wer nicht logisch denken kann, kann weder einen sinnvollen Satz konstruieren, noch eine Formel umstellen, noch ein Musikstück begreifen, noch ein Computerprogramm schreiben.

Es ist der Faktor g (nach Spearman) der allen Intelligenzleistungen zugrundeliegt.

Dieser Faktor ist für mich eben Logik, also von A auf B zu schließen, oder eben der Satz vom Grunde.

---

Ein sinnvoller Satz hat nicht zwangläufig logisches Denkvermögen als Vorrausetzung.
Es gibt ganze Bibliotheken voll unlogischem Zeugs, das teilweise mit Nobelpreiswürden veredelt ist.

Musik findet in völlig andern neuronalen Bereichen statt als Mathematik oder Sprache. Es ist heute noch nicht wirklich begriffen, wie diese korrespondieren.
Es ist vor allem völlig schleierhaft, wie das Gehirn es schafft Frequenzen, Harmonien und Rhytmen zu erkennen und zu reproduzieren.

Ich warne auch davor den Begriff Intelligenz zu inflationär zu gebrauchen, denn er hat die unangenehme Eigenschaft eine subjektive Ansicht darzustellen.

politisch Verfolgter
03.11.2009, 11:44
Fakten sind logisch zu begründen.
Grundlegendes Faktum politischer Diskussionen ist die Verteilung von Einkommen und Vermögen.
Hat man diese Kurven vorliegen, sind sie auf ihre Verursachung hin zu analysieren, auch darauf hin, ob sie mit der mentalen Verteilung übereinstimmen.
Wobei immer klar ist, daß Schulden und Kredite rentierliches Vermögen repräsentieren.
Gemäß analytischer Erwägungen ist nachzuvollziehen, wie Prinzipien dazu führen, daß 378 Familien das halbe Menschheitsvermögen gehört, daß 80 % der Privathaushalte z.B. in USA und in D ca. 2 % des jeweils dort versammelten Privatvermögens gehört.
Wobei zum Privatvermögen immer auch die jeweiligen Staatsschulden gehören.
Dabei wird kein Geld ins All abgestrahlt.
Es ist immer noch da, nur eben in falschen Händen.
Finanzkrisen vernichten kein Geld.
Dieses Kapital wird immer weiter neu sozialstaatlich umlauferhitzt, in neue Schläuche gepumpt, die sich zu immer neuen Finanzblasen auswachsen.
Nur so kanns derart gewaltige Kreditvolumina geben, deren Ausreichung und Bedienung eben zu immer weiteren Finanzkrisen führt.

bernhard44
03.11.2009, 11:47
Mich interessiert, was die Leute aus verschiedenen Auto- und Motorradschreibbrettern überhaupt für eine Vorstellung von dem Wort "zwecks" haben.

Damit statt daß. In welchen Kreisen verkehrst Du?

Ossendorf!

Klopperhorst
03.11.2009, 11:53
Nein, ich scheiße jetzt nicht klug. ;)


Ein sinnvoller Satz hat nicht zwangläufig logisches Denkvermögen als Vorrausetzung.
Es gibt ganze Bibliotheken voll unlogischem Zeugs, das teilweise mit Nobelpreiswürden veredelt ist.

Ein offensichtlich unlogischer Satz ist z.B. so einer:

Der größte Meister ist der kleinste Meister.

Solche Sätze sind primär unlogisch, aber sie haben einen Sinn, der sich in einer unausgesprochenen Ebene verbirgt, einer Ebene des Geheimnisses. Nur derjenige, der das Geheimnis kennt, kann den Satz entschlüsseln.

Sowas ist vor allem bei Ostasiaten beliebt.



Musik findet in völlig andern neuronalen Bereichen statt als Mathematik oder Sprache. Es ist heute noch nicht wirklich begriffen, wie diese korrespondieren.

Es ist vor allem völlig schleierhaft, wie das Gehirn es schafft Frequenzen, Harmonien und Rhytmen zu erkennen und zu reproduzieren
...

Wobei wir wieder beim Intelligenzfaktor g wären. Autoassoziative Mustererkennung ist eine Eigenschaft des Gehirns, ganz gleich ob visuelle, akustische, intellektuelle Muster.

Mit den Talenten scheint es aber so zu sein, dass man auch Spaß an etwas haben muss, also ein Wille zu einer Sache zugrundeliegen muss. Dieser Wille ist vor allem Lustempfindung beim Ausüben einer Sache.

Lust ist auch Macht, die mit dem Ausüben einer intellektuellen Tätigkeit erlangt werden kann, z.B. beim Schachspielen zu gewinnen. Sie verstärkt eine Grundanlage, kann diese Anlage aber nicht aus dem Nichts schaffen. Belohnung und Bestrafung lassen Talente wachsen und verkümmern.

----

politisch Verfolgter
03.11.2009, 12:32
Auf jeden Fall führt exorbitantes Klavierüben in jüngsten Jahren zu lebenslang unspezifisch verwendbaren zusätzlichen kleinen grauen Zellen.
Die bewirken einen Alieneffekt - man kann diesen Planeten und das Treiben seiner intelligenten Spezies von außen her betrachten, in seinen Gesamtzusammenhang stellen, Ursachen und Wirkungen objektivieren.
Man könnte auch ganz gut komplexe Formeln entwickeln, die z.B. Schwarmintelligenz realabstrahieren, um das dem ebenbürtigen hardware assemblern zu erschließen.
Ein Jammer, wie einem völlig klar sein kann, daß wir 10 000 Jahre weiter wären und 1 000 Jahre alt werden könnten, wenn die schlüssig ermittelten Obstruktionen es nicht unterbunden hätten.
Per Alieneffekt kann man sich gut vorstellen, wie wir längst leben könnten.
Wir benötigen Wissenschaften, die diese Obstruktionen heraus destillieren, um sie künftig weg zu bekommen.

Klopperhorst
03.11.2009, 14:59
Anscheinend überwiegen doch die Nachteile.

---

Settembrini
06.11.2009, 12:28
Manchmal stellt es mir die Nackenhaare auf, wenn ich höre, wie das Wort "meint" als Ersatz von "bedeutet" verwendet wird. Ich höre das oft und von derart unterschiedlichen Quellen, daß ich zweifle, wessen Sprachgefühl hier hinkt.

Beispiel: "Sich ein Haustier zuzulegen, meint, auch Verantwortung übernehmen zu müssen."


Das ist Denglisch, genau wie das unsaegliche "Sinn machen".

Bettmaen
06.11.2009, 12:33
Das ist Denglisch, genau wie das unsaegliche "Sinn machen".
Behauptet der unsägliche Bastian Sick. Was sagst Du anstatt von "Sinn machen"?

Settembrini
06.11.2009, 13:05
Behauptet der unsägliche Bastian Sick. Was sagst Du anstatt von "Sinn machen"?

Etwas ergibt Sinn.

Im Englischen heisst es "it makes sense" und das Wort "make" wurde von den Sprachakrobaten, bei denen etwas "Sinn macht", schlicht mit der primitivstmoeglichen Uebersetzung belegt.

Analog dazu wurde das englische "mean" in Dons Beispiel ebenfalls ohne Nachzudenken mithilfe der naheliegendsten (aber falschen) Uebersetzung eingedeutscht. In diesem Fall muesste statt "meinen" die Vokabel "bedeuten" herangezogen werden.

Pure Faulheit bzw. Gedankenlosigkeit.

Bastian Sick mag ja als Person ziemlich ekelhaft sein; seine Hinweise auf Unzulaenglichkeiten im deutschen Sprachgebrauch haben aber groesstenteils Hand und Fuss.

Don
06.11.2009, 13:20
Etwas ergibt Sinn.

Im Englischen heisst es "it makes sense" und das Wort "make" wurde von den Sprachakrobaten, bei denen etwas "Sinn macht", schlicht mit der primitivstmoeglichen Uebersetzung belegt.

Analog dazu wurde das englische "mean" in Dons Beispiel ebenfalls ohne Nachzudenken mithilfe der naheliegendsten (aber falschen) Uebersetzung eingedeutscht. In diesem Fall muesste statt "meinen" die Vokabel "bedeuten" herangezogen werden.

Meinem Beispiel? Ich denke das war Manfreds, ich hing mit Klopper beim Klavierspiel fest.



Pure Faulheit bzw. Gedankenlosigkeit.

Bastian Sick mag ja als Person ziemlich ekelhaft sein; seine Hinweise auf Unzulaenglichkeiten im deutschen Sprachgebrauch haben aber groesstenteils Hand und Fuss.

Sie stimmen, kommen aber in jeder Sprache vor. Im Laufe der Zeit schleichen sich wohl überall nicht wirklich korrekte Wortverwendungen durch Gewohnheit ein, die Ursachen mögen vielfältig sein.
Darin dürfte auch die Ursache für Unregelmäßigkeiten liegen, die ebenfalls in jeder Sprache vorkommen und die wir dann wieder eisern verteidigen.

Settembrini
06.11.2009, 13:26
Meinem Beispiel? Ich denke das war Manfreds, ich hing mit Klopper beim Klavierspiel fest.

Tschuldigung fuers Unterjubeln.


Sie stimmen, kommen aber in jeder Sprache vor. Im Laufe der Zeit schleichen sich wohl überall nicht wirklich korrekte Wortverwendungen durch Gewohnheit ein, die Ursachen mögen vielfältig sein.

q.e.d. :P


Darin dürfte auch die Ursache für Unregelmäßigkeiten liegen, die ebenfalls in jeder Sprache vorkommen und die wir dann wieder eisern verteidigen.

Warum sollte die Tatsache, dass derartiges in jeder Sprache vorkommt, ein Argument dafuer sein, dass man es nicht anprangern darf?

Bettmaen
06.11.2009, 13:38
Etwas ergibt Sinn.

Im Englischen heisst es "it makes sense" und das Wort "make" wurde von den Sprachakrobaten, bei denen etwas "Sinn macht", schlicht mit der primitivstmoeglichen Uebersetzung belegt.
Das stimmt allerdings.

Das Tückische am Englischen ist die Verwandtschaft mit dem Deutschen.

Französischen Lehnwörtern und Fremdwörtern hört man die Herkunft an und verwendet sie daher (nicht 'von daher') richtig. Der Wortschatz unserer angelsächsischen Vettern verführt hingegen zu einer wortwörtlichen Übersetzung.


Bastian Sick mag ja als Person ziemlich ekelhaft sein; seine Hinweise auf Unzulaenglichkeiten im deutschen Sprachgebrauch haben aber groesstenteils Hand und Fuss.
Manche Hinweise mögen Hand und Fuß haben, aber vieles ist Sprachwillkür und rabulistische Halbbildung, wie André Meinunger mit einem Buch beweisen konnte.

http://www.amazon.de/exec/obidos/search-handle-url?_encoding=UTF8&search-type=ss&index=books-de&field-author=Andr%C3%A9%20Meinunger

Don
06.11.2009, 13:39
q.e.d. :P

Da kann man mal sehen :D




Warum sollte die Tatsache, dass derartiges in jeder Sprache vorkommt, ein Argument dafuer sein, dass man es nicht anprangern darf?

Habe ich nicht gefordert. Ich versuchte lediglich dazulegen, daß dies ein uralter Kampf zwischen den Bewahrern und dem steten Fluß der Zeit ist. Evolutionär, sozusagen. Nicht zwingend mit negativen Auswirkungen.
Auch die geschliffenste Ausdrucksweise heute würde einem Kameraden aus dem Mittelalter wohl mehr als merkwürdig erscheinen.

Settembrini
06.11.2009, 13:58
Manche Hinweise mögen Hand und Fuß haben, aber vieles ist Sprachwillkür und rabulistische Halbbildung, wie André Meinunger mit einem Buch beweisen konnte.


Mit dem Wort "beweisen" wird meiner Ansicht nach zwar etwas inflationaer umgegangen, aber das klingt recht interessant. Danke fuer den Literaturhinweis.


Habe ich nicht gefordert. Ich versuchte lediglich dazulegen, daß dies ein uralter Kampf zwischen den Bewahrern und dem steten Fluß der Zeit ist. Evolutionär, sozusagen. Nicht zwingend mit negativen Auswirkungen.
Auch die geschliffenste Ausdrucksweise heute würde einem Kameraden aus dem Mittelalter wohl mehr als merkwürdig erscheinen.

Das ist natuerlich vollkommen richtig. Ich gehoere eigentlich auch nicht zu denjenigen, die sich wie ein Berserker auf jede neue Sprachentwicklung stuerzen, bin andererseits aber der Meinung, dass man diesbezueglich durchaus zwischen Willkommenem und eher Unwillkommenem unterscheiden sollte.

Manfred_g
06.11.2009, 15:44
...
Das ist natuerlich vollkommen richtig. Ich gehoere eigentlich auch nicht zu denjenigen, die sich wie ein Berserker auf jede neue Sprachentwicklung stuerzen, bin andererseits aber der Meinung, dass man diesbezueglich durchaus zwischen Willkommenem und eher Unwillkommenem unterscheiden sollte.

Stimme dem zu. Manchmal ist es ganz praktisch, wenn aus dem Anglo-Sprachraum was nach Deutschland schwappt. Zum Beispiel weil es uns davon befreit, das eigene Sprachgefühl strapazieren zu müssen. Beispiel: an die "Heimseite" hätten wir uns auch gewöhnt, aber mit der "Homepage" blieb uns dieses erspart.
Trotzdem wäre aus der deutschen Sprache erheblich mehr rauszuholen, wenn die Bereitschaft, jedem Ami-Nonsens unkritisch nachzuhecheln, etwas geringer wäre.

politisch Verfolgter
06.11.2009, 17:02
Au ja, z.B. "Affenschieber" ist urdeutsch.
Zudem ists eine impertinente ZuweisungsBoshaftigkeit.
Überhaupt ist aus D weit mehr herauszuholen.
Dazu muß der Rechtsraum nur zielführend konfiguriert sein.

Settembrini
06.11.2009, 18:24
Überhaupt ist aus D weit mehr herauszuholen.


Ein guter Anfang waere schonmal, es mit "eutschland" zu ergaenzen. ;)

Biskra
06.11.2009, 18:57
Wenigstens macht es keinen Sinn.

:)) Odin, sitzen machen!

Heinrich_Kraemer
07.11.2009, 12:38
So schlimm finde ich das "zwecks" nun auch nicht. Kommt jedoch drauf an, wie es verwendet wird. Der "Zweck" bezeichnete im Mittelalter das zu treffende Hölzchen im Schwarzen der Zielscheibe. Soweit durchaus sinnvoll, wenn eine Handlung teleologisch ausgedrückt werden soll.

Der Inhalt von Wörtern ändert sich freilich im Lauf der Jahrhunderte, wobei sich der Sinn stets aus dem Kontext ergibt.

Schlimmer finde ich das Handy von Cindy, Mandy und Mindy.

Bettmaen
07.11.2009, 12:42
Schlimm ist das Wort "zwecks" wirklich nicht, es ist aber Amtsdeutsch - und damit unter Vorbehalt zu verwenden.

MorganLeFay
11.11.2009, 01:49
Das ist aus dem Stegreif geraten jetzt irgendwas mit transitiv und intransitiv, oder?

Frag mich nicht.

Ich hätte das eher als Konjunktionsgebrauch bei Haupt- vs. Nebensatz genommen. Weil - Nebensatz; denn - Hauptsatz.

Transitiv und/oder intransitiv sind eigentlich nur Verben.

MorganLeFay
11.11.2009, 01:55
Abgesehen vom obigen Abschnitt stimme ich Dir zu.

Deine Disziplin mag eine andere sein, als meine, aber auch ich bin darauf angewiesen, präzise Informationen zu bekommen. Als Programmierer bin ich oft in Bereichen tätig, die ich selbst nicht beherrsche. Um eine Aufgabe umzusetzen benötige ich daher sehr detaillierte Informationen über das den Geschäftsprozess, denn ich DV-technisch umsetzen soll.

Oh, ich meinte, dass meine Disziplin tendenziell ungenauer in der Sprache ist. Nicht Deine.

Und daran hakt es oft, so dass ewige Dispute um Definitionen geführt werden können.

Das sehe ich als Manko. Ich komme aus dem Zweig, wo man klar definiert, worüber man redet, und dann wird die Definition für die Diskussion angenommen. Gerade musste ich qualvoll feststellen, dass es durchaus Leute gibt, die die Definition überlesen/ ignorieren und dann meinen, meine Argumentation an sich sei falsch.
Sehr stressig.

Florian
11.11.2009, 02:00
... an die "Heimseite" hätten wir uns auch gewöhnt, aber mit der "Homepage" blieb uns dieses erspart.

Dass die Amerikaner das Wort 'homepage' verwenden, ohne es lächerlich zu finden, liegt an ihrem gesünderen Verhältnis zu sich selbst und somit auch zur ihrer Sprache. Im Deutschen hätte man außerdem auch Hauptseite, Leitseite bzw. Netzauftritt sagen können.

Moser
11.11.2009, 02:51
Das "sprich" regt aus einem anderen Grunde auf: es sagen häufig eher dumme Menschen.

Ähnliche Beobachtungen habe ich auch gemacht!

Sehr guter Thread!

:top:

Manfred_g
11.11.2009, 21:35
Dass die Amerikaner das Wort 'homepage' verwenden, ohne es lächerlich zu finden, liegt an ihrem gesünderen Verhältnis zu sich selbst und somit auch zur ihrer Sprache. Im Deutschen hätte man außerdem auch Hauptseite, Leitseite bzw. Netzauftritt sagen können.

Sie haben zweifellos ein anderes Verhältnis zu ihrer Sprache. Ob das was mit "gesünder" zu tun hat, weiß ich allerdings nicht.

Bettmaen
12.11.2009, 19:10
Zu den anderen Boshaftigkeiten gehört neuerdings der Ausdruck "Coffee to go", als ob "Kaffee zum Mitnehmen" nicht gut genug wäre. Aber es muss ja "trendy" (noch so ein Wort) klingen.

Die Marketing- und Medienfuzzis, die diesen Ausdruck etabliert haben, würde ich am liebsten am Hinterkopf fassen und so gegen die Wand klatschen:
:wand:

Don
12.11.2009, 19:19
Zu den anderen Boshaftigkeiten gehört neuerdings der Ausdruck "Coffee to go", als ob "Kaffee zum Mitnehmen" nicht gut genug wäre. Aber es muss ja "trendy" (noch so ein Wort) klingen.

Die Marketing- und Medienfuzzis, die diesen Ausdruck etabliert haben, würde ich am liebsten am Hinterkopf fassen und so gegen die Wand klatschen:
:wand:

Das geht ja noch. Ich sah neulich das Bild eines Verkaufskiosks mit der Aufschrift:


Brez'n Point

Odin
12.11.2009, 19:22
Zu den anderen Boshaftigkeiten gehört neuerdings der Ausdruck "Coffee to go", als ob "Kaffee zum Mitnehmen" nicht gut genug wäre. Aber es muss ja "trendy" (noch so ein Wort) klingen.

Die Marketing- und Medienfuzzis, die diesen Ausdruck etabliert haben, würde ich am liebsten am Hinterkopf fassen und so gegen die Wand klatschen:
:wand:

Zumal viele glauben, das Zeug käme aus einer unserer Kolonien in Afrika.

Settembrini
12.11.2009, 20:40
Zu den anderen Boshaftigkeiten gehört neuerdings der Ausdruck "Coffee to go", als ob "Kaffee zum Mitnehmen" nicht gut genug wäre. Aber es muss ja "trendy" (noch so ein Wort) klingen.

Das ist wirklich grauenhaft. Als ich diesen Sommer durch Berlin-Mitte marschierte, stand mir der Sinn nach einem wachmachenden Heissgetraenk; ich beschloss aber, mir ein solches nur in einem Etablissement zu besorgen, das von dieser elenden Wendung keinen Gebrauch macht. Nach einer halben Stunde (innerhalb derer ich an mindestens 20 mit "to go" werbenden Lokalitaeten vorbeispaziert war) gab ich auf und erstand in einem Supermarkt eine Dose Cola.


Das geht ja noch. Ich sah neulich das Bild eines Verkaufskiosks mit der Aufschrift:


Brez'n Point


:))

Autsch!

Biskra
12.11.2009, 21:36
Nach einer halben Stunde (innerhalb derer ich an mindestens 20 mit "to go" werbenden Lokalitaeten vorbeispaziert war) gab ich auf und erstand in einem Supermarkt eine Dose Cola.


So oder so hat der Kulturimperialismus also gesiegt. ;)

Settembrini
12.11.2009, 23:10
So oder so hat der Kulturimperialismus also gesiegt. ;)

Jepp. :]

Klopperhorst
12.11.2009, 23:29
Zu den anderen Boshaftigkeiten gehört neuerdings der Ausdruck "Coffee to go", als ob "Kaffee zum Mitnehmen" nicht gut genug wäre. Aber es muss ja "trendy" (noch so ein Wort) klingen.
...

Das ist nichts gegen ein Trachten-Outlet, so in großen Lettern beim Rausgehen aus dem Münchner HBF ersichtlich.

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