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heide
30.10.2009, 05:45
http://www.n-tv.de/panorama/dossier/Uni-Planungen-in-der-Grundschule-article563454.html

Montag, 26. Oktober 2009
Mit sieben schon fast zu alt
Uni-Planungen in der Grundschule

Sie sind erst sieben Jahre alt, müssen aber schon über ihre Karriere nachdenken: In England sollen bereits Grundschulkinder mit Blick auf ihr späteres Berufsleben beraten werden. Nach den Plänen von Bildungsminister Ed Balls, die heute vorgestellt wurden, sollen die Kinder im Alter von sieben bis elf Jahren früh das Universitäts- und Arbeitsleben kennenlernen.

Es sei zu spät, wenn Kinder erst mit 14 Jahren an ihre Zukunft denken, argumentiert Balls. So soll das Karrierestreben vor allem von Kindern aus sozial benachteiligten Familien gestärkt werden.

Das Programm startet in diesem Jahr in 38 Grundschulen in England. Die Kinder sollen dabei auch auf Netzwerkseiten im Internet wie Facebook oder Youtube Karrieretipps bekommen. Alex Ferguson, Fußballtrainer von Manchester United, unterstützt die Initiative. "Eltern, die wollen, dass ihre Kinder Fußballer werden, wissen wie wichtig es ist, dass die Kinder schon in jungen Jahren anfangen zu spielen."


Sie sind erst sieben Jahre alt, müssen aber schon über ihre Karriere nachdenken: In England sollen bereits Grundschulkinder mit Blick auf ihr späteres Berufsleben beraten werden. Nach den Plänen von Bildungsminister Ed Balls, die heute vorgestellt wurden, sollen die Kinder im Alter von sieben bis elf Jahren früh das Universitäts- und Arbeitsleben kennenlernen.

Es sei zu spät, wenn Kinder erst mit 14 Jahren an ihre Zukunft denken, argumentiert Balls. So soll das Karrierestreben vor allem von Kindern aus sozial benachteiligten Familien gestärkt werden.

Das Programm startet in diesem Jahr in 38 Grundschulen in England. Die Kinder sollen dabei auch auf Netzwerkseiten im Internet wie Facebook oder Youtube Karrieretipps bekommen. Alex Ferguson, Fußballtrainer von Manchester United, unterstützt die Initiative. "Eltern, die wollen, dass ihre Kinder Fußballer werden, wissen wie wichtig es ist, dass die Kinder schon in jungen Jahren anfangen zu spielen."


Ob diese Überlegungen auch in Deutschland angebracht wären?

McDuff
30.10.2009, 05:58
Jaja, manche Leute ziehen sich die Hosen mit der Kneifzange an...
Die Engländer waren schon immer spleeenig. Machen sich Gedanken um die Karriere von Grundschulkindern, welche in einem immer stärker islamisierten Land aufwachsen müssen. Anstatt erstmal eine Basis zu schaffen, damit diese Kinder überhaupt eine Zukunft haben, werden Luftschlösser gebaut.
Deppen!

Black Jack
30.10.2009, 07:52
http://www.youtube.com/watch?v=M_bvT-DGcWw ;)

The Dude
30.10.2009, 23:16
http://www.n-tv.de/panorama/dossier/Uni-Planungen-in-der-Grundschule-article563454.html

Montag, 26. Oktober 2009
Mit sieben schon fast zu alt
Uni-Planungen in der Grundschule

Sie sind erst sieben Jahre alt, müssen aber schon über ihre Karriere nachdenken: In England sollen bereits Grundschulkinder mit Blick auf ihr späteres Berufsleben beraten werden. Nach den Plänen von Bildungsminister Ed Balls, die heute vorgestellt wurden, sollen die Kinder im Alter von sieben bis elf Jahren früh das Universitäts- und Arbeitsleben kennenlernen.


So krank das alles sowieso ist, den Glauben und den perversen Optimismus der "Erwachsenen" - die das alles erfinden und planen - finde ich erschreckend.

Lotos
30.10.2009, 23:37
Man könnte Kinder auch einfach Kinder sein lassen...
Dann dauert die Schule halt 2 Jahre länger, dafür weniger Unterricht...
Und Berfusberatung mit 7 ist ja wohl der größte Schwachsinn.

Rumburak
30.10.2009, 23:41
Man könnte Kinder auch einfach Kinder sein lassen...
Dann dauert die Schule halt 2 Jahre länger, dafür weniger Unterricht...
Und Berfusberatung mit 7 ist ja wohl der größte Schwachsinn.

Oh, wir sind einer Meinung.

Ich finde sowas schlicht gesagt zum kotzen!
Mit solchen Maßnahmen werden Kinder ihrer Kindheit beraubt.

heide
31.10.2009, 06:34
Man könnte Kinder auch einfach Kinder sein lassen...
Dann dauert die Schule halt 2 Jahre länger, dafür weniger Unterricht...
Und Berfusberatung mit 7 ist ja wohl der größte Schwachsinn.

In Berlin kristallisiert sich immer mehr heraus, dass die Kinder, die mit 5 Jahren eingeschult werden, sich im ersten Jahr des Lernes schwer tun. Im 2. Schuljahr hingegen klappt es mit dem Lernen besser.
Werden nicht die Richtlinien für die Schulbildung von Erwachsenen gemacht?
Als ich den Artikel hier einstellte, ging mir durch den Kopf, ob viele Erwachsene vergessen haben, dass sie auch einmal Kinder waren.

politisch Verfolgter
01.11.2009, 12:50
Ab 3 Jahren bis Schulabschluß ist das individuelle mentale Leistungsprofil (es wird in einem sog. mentalen %Rang zusammengefasst) 3 bis 5 mal außerschulisch doppelblind wiss. zu objektivieren und laufend durch goldene Entwicklungsumgebungen zu flankieren.
Ausbildungsabschluß hat Anbieterstatus herzustellen.
Hat man mit sog. "Hochbegabung" oder auch nur ab IQ 115 aufwärts zu tun, so ist ab 10 Jahren die Promotion in adäquaten Disziplinen anzupeilen und schulisch vorzubereiten.
Etwas weniger Begabte können sich dabei auf Orchideenfächer wie z.B. Kunst, Kultur, Soziologie, Politologie und Pädagogik einlassen.
Hat man hingegen Spitzenbegabungen in math.-analyt. Erkenntnis- und räuml. Vorstellungsvermögen, so ist selbstverständlich ultimative high tech anzupeilen, von Molekulargenetik über Quantenphysik hin zu diversen mathematischen Spezialisierungen.
Ein sog. "VerbalIQ 130" besagt ja nur, daß man in den Bereichen besser als ca. 98 % ist, die sich textuell darstellen lassen.
Mathematik und Raumassoziatives hingegen ist nichtverbaler Natur. Liegt man dort im obersten %%Bereich, ist man damit voll ausgelastet, dies umfassend und adäquat zu vertiefen.
Das Bildungssystem ist eine einzige Katastrophe.
Es bezweckt die laufend unterschlagenen Eink./Verm.-Verteilungskurven, die auch deswegen mit der mentalen Verteilung nix zu tun haben.
Das Regime will eine marktwirtschaftsfeindliche Leistungsunterbindungsgesellschaft, die es von zudem oftmals völlig inkompetenten ÖDlern per verbrecherischer Arbeitsgesetzgebung garantieren läßt.

Lotos
01.11.2009, 12:52
Sorry, aber
WAT?

politisch Verfolgter
01.11.2009, 12:59
Ui, is was ? ;-)

C.S.K.
01.11.2009, 13:04
Also wenn man mit 10 Jahren noch nicht an seiner Masterarbeit hockt, dann kann man sich gleich in den Kopf schießen.


:D

JetLeechan
01.11.2009, 13:05
Sorry, aber
WAT?

Die verbrecherische Arbeitsgesetzgebung muss weg. Goldene Netze müssen her. Der mentale %Rang muss in Einkommens%rang umgemünzt werden, jeder muss ständig anbieten dürfen. Wir könnten längst 5000 Jahre alt werden.

politisch Verfolgter
01.11.2009, 13:09
C.S.K., wie das?
Spätestens ab 10 Jahren hat man sein Begabungsprofil mental adäquat vertiefen zu können, was gewaltig viel Spaß macht.
Damit ist man weder über- noch unterfordert.
Es geht um keine Masterarbeit, sondern um das flankierende Entwicklungsumgebungen.
Mentale Leistungsadäquanz ist eine wunderbare EntwicklungsGrundlage, die jeden jungen Menschen gemäß seinem level aufblühen, wachsen und gedeihen läßt.
Wer also z.B. in Mathe ganz besonders mies drauf ist, der braucht das dann damit ebenfalls keineswegs als Müh und Fron, als selbstquälerische Erniedrigung aufgehalst zu bekommen.
Heranwachsenden gehts umso besser, je mental adäquater ihr Lebensumfeld sie fordert und fördert.
Ich wußte leider nix von math.-analytischer und raumabstrahierender Spitzenbegabung.
Damit bin ich ins Klavierspiel abgetriftet, hab mich mit z.B. Chopin Etudes verausgabt, ein Musikkonservatorium absolviert, georgelt und violiniert.
Stattdessen hätte ich in besagten Fächern promovieren müssen.
Die Allermeisten gut Begabten haben von ihrem mentalen Leistungsprofil leider keine Ahnung, das zudem in "Arbeitnehmer"Milieus oft verschüttet wird.

Von den 250 000 hochbegabten Schulpflichtigen Deutschlands gehen 50 000 in Sonderschulen für Minderbegabte - aus selbstquälerischem Frust, aus kompletter Ablehnung ihres Milieus.
Nur jeder 7. dieses BegabungsSpektrums wird überhaupt jemals erkannt.

C.S.K.
01.11.2009, 13:24
C.S.K., wie das?
Spätestens ab 10 Jahren hat man sein Begabungsprofil mental adäquat vertiefen zu können, was gewaltig viel Spaß macht.
Damit ist man weder über- noch unterfordert.
Es geht um keine Masterarbeit, sondern um das flankierende Entwicklungsumgebungen.
Mentale Leistungsadäquanz ist eine wunderbare EntwicklungsGrundlage, die jeden jungen Menschen gemäß seinem level aufblühen, wachsen und gedeihen läßt.
Wer also z.B. in Mathe ganz besonders mies drauf ist, der braucht das dann damit ebenfalls keineswegs als Müh und Fron, als selbstquälerische Erniedrigung aufgehalst zu bekommen.
Heranwachsenden gehts umso besser, je mental adäquater ihr Lebensumfeld sie fordert und fördert.
Ich wußte leider nix von math.-analytischer und raumabstrahierender Spitzenbegabung.
Damit bin ich ins Klavierspiel abgetriftet, hab mich mit z.B. Chopin Etudes verausgabt, ein Musikkonservatorium absolviert, georgelt und violiniert.
Stattdessen hätte ich in besagten Fächern promovieren müssen.
Die Allermeisten gut Begabten haben von ihrem mentalen Leistungsprofil leider keine Ahnung, das zudem in "Arbeitnehmer"Milieus oft verschüttet wird.

Von den 250 000 hochbegabten Schulpflichtigen Deutschlands gehen 50 000 in Sonderschulen für Minderbegabte - aus selbstquälerischem Frust, aus kompletter Ablehnung ihres Milieus.


Ich hab leider keine Ahnung was "Mentale Leistungsadäquanz " sein soll.

politisch Verfolgter
01.11.2009, 13:27
C.S.K., lateinisch adäquat – angemessen, entsprechend.
Es geht um die dem individuellen mentalen Spektrum angemessenen Leistungsanforderungen - hier mittels goldenen Entwicklungsumgebungen, die z.B. auf goldene Netzwerke vorzubereiten haben.
Je optimaler Menschen mental adäquat leisten können, desto zufriedener sind sie mit sich, mit ihrem Umfeld und (hier später als Erwachsene) mit dem ökonomischen Resultat.
Das ist auch gesamtgesellschaftlich optimal, weil es ja um Kaufkraftmaximierung per Erwerbsphase geht, um eine freiheitlich marktwirtschaftliche Leistungsgesellschaft.

C.S.K.
01.11.2009, 13:33
C.S.K., lateinisch adäquat – angemessen, entsprechend.
Es geht um die dem individuellen mentalen Spektrum angemessenen Leistungsanforderungen - hier mittels goldenen Entwicklungsumgebungen, die z.B. auf goldene Netzwerke vorzubereiten haben.
Je optimaler Menschen mental adäquat leisten können, desto zufriedener sind sie mit sich, mit ihrem Umfeld und (hier später als Erwachsene) mit dem ökonomischen Resultat.
Das ist auch gesamtgesellschaftlich optimal, weil es ja um Kaufkraftmaximierung per Erwerbsphase geht, um eine freiheitlich marktwirtschaftliche Leistungsgesellschaft.


Ist denn das dreigliedrige Schulsystem nicht genau das, was man darunter versteht? Fordern und fördern unter Berücksichtigung der einzelnen Fähigkeiten?

Du siehst ja wohin diese indivuduelle Förderung führt. Die Minderbegabten schauen eifersüchtig auf die Begabten und verschließen sich der Mitarbeit völlig.

Mütterchen
01.11.2009, 13:41
Vollzitat

Das ist ja ein schwieriges Thema - wie schon geschrieben wurde, Kinder soll man auch Kinder sein lassen.
Auf der anderen Seite: ich möchte mal die Frage stellen, ob es nicht doch auch sinnvoll ist, Kinder mit dem Thema zu konfrontieren. Wenn sie z.B. aus Familien kommen, in denen das Geld seit Generationen vom Sozialamt kommt.

politisch Verfolgter
01.11.2009, 13:44
C.S.K., die zudem massiv gekrümmten Eink./Verm.-Verteilungskurven haben mit der mentalen Verteilung nix zu tun.
Sie belegen das Versagen des Bildungssystems und der Gesetzgeber, weswegen das laufend unterschlagen wird.
Man kann nur fordern und fördern, wenn man dazu selbst mental adäquat imstande ist und zudem das mentale Leistungsspektrum der zu Entwickelnden wiss. objektiviert vorliegen hat.
Es ist eben schulisch und auch nachschulisch völlig unklar, wer welches mentale Leistungsspektrum aufweist.
Jeder hat sein Begabungsspektrum ausleben und entwickeln zu können.
Dazu muß es bekannt sein. Hier liegt das erste Übel.
Hinzu kommt dann die Arbeitsgesetzgebung: sie bezweckt teilleistungsreduziert umverteilungs-marginalisierte Kostenfaktoren, die dazu als Kanonenfutter gegeneinander gehetzt werden.
Dieses idiotenzwingerische Sozialstaatsprinzip ist aus dem Rechtsraum zu entsorgen.
Bildungspolitik heute ist StratifikationsTerror gegen individuelle Leistungsfähigkeiten.
Damit ist affirmative, den Spaltungswahnsinn also bekräftigende SelbstdiskriminierungsNötigung beabsichtigt, politisch gewollt, institutionell auch schulisch durchgepeitscht.

Settembrini
01.11.2009, 17:24
Auf der anderen Seite: ich möchte mal die Frage stellen, ob es nicht doch auch sinnvoll ist, Kinder mit dem Thema zu konfrontieren. Wenn sie z.B. aus Familien kommen, in denen das Geld seit Generationen vom Sozialamt kommt.

D'accord. Die Frage waere allerdings, ob man damit eventuell nicht trotzdem etwas spaeter anfangen sollte.

Im Eingangspost heisst es:


Es sei zu spät, wenn Kinder erst mit 14 Jahren an ihre Zukunft denken, argumentiert Balls. So soll das Karrierestreben vor allem von Kindern aus sozial benachteiligten Familien gestärkt werden.

Bevor ich mir erzaehlen lasse, dass es irgendwelche nachhaltigen ( positiven!) Auswirkungen haben soll, noch vor dem Teenageralter (in dem man ohnehin erstmal sein kindliches Wertesystem komplett neu strukturiert) "an die Zukunft zu denken", haette ich in diesem Falle wirklich einmal gerne einen Beleg in Form von Studienergebnissen oder aehnlichem.

Desweiteren scheint mir eine gesonderte Foerderung von Kindern aus sozial schwachen Familien im Rahmen des regulaeren Schulunterrichts ziemlich realitaetsfern. Zur Durchfuehrung einer solchen (an sich ja begruessenswerten) Idee bedarf es eines umfangreichen Massnahmenkatalogs und daher scheitern derartige Ansaetze ja meist am personellen und somit auch finanziellen Aufwand.

Mütterchen
01.11.2009, 18:18
D'accord. Die Frage waere allerdings, ob man damit eventuell nicht trotzdem etwas spaeter anfangen sollte.

Im Eingangspost heisst es:



Bevor ich mir erzaehlen lasse, dass es irgendwelche nachhaltigen ( positiven!) Auswirkungen haben soll, noch vor dem Teenageralter (in dem man ohnehin erstmal sein kindliches Wertesystem komplett neu strukturiert) "an die Zukunft zu denken", haette ich in diesem Falle wirklich einmal gerne einen Beleg in Form von Studienergebnissen oder aehnlichem.

Desweiteren scheint mir eine gesonderte Foerderung von Kindern aus sozial schwachen Familien im Rahmen des regulaeren Schulunterrichts ziemlich realitaetsfern. Zur Durchfuehrung einer solchen (an sich ja begruessenswerten) Idee bedarf es eines umfangreichen Massnahmenkatalogs und daher scheitern derartige Ansaetze ja meist am personellen und somit auch finanziellen Aufwand.

Deinen Überlegungen stimme ich fast komplett zu, Settembrini. Vor allem der personelle und auch finanzielle Aufwand, der nötig wäre, damit auch ein spürbarer Effekt erwirkt wird, ist wahrscheinlich gar nicht zu realisieren.

Außerdem käme das alles noch dazu - zu dem, was Schulen heute sowieso schon kompensiereren oder vertiefen sollen.
Mein Gedanke war eigentlich auch nur, dass Kinder am Vorbild lernen.
Und es gibt Kinder, die lernen, dass das Geld vom Sozialamt kommt. Weil die Eltern, die Familie das vorlebt.
Ich nehme an, bis zum Teenageralter hat sich da eine Grundeinstelllung bereits stark verfestigt. Da wäre es vielleicht besser, schon früher zu vermitteln, dass es in der Tat ganz andere Möglichkeiten gibt - wenn in der Familie Vorbild und auch Motivation fehlt.
Vielleicht hat das eine oder ander Kind ja in der Tat einen Aha-Effekt, wenn man ihm die Möglichkeit aufzeigt, seine Zukunft anders zu gestalten. Wenn es von Anfang an mitarbeitet und lernt und entsprechend gute Lernerfolge zeigt.
Aber, wie du geschrieben hast, das ist auch ein sehr theoretischer Ansatz.

Settembrini
01.11.2009, 18:31
Mein Gedanke war eigentlich auch nur, dass Kinder am Vorbild lernen.
Und es gibt Kinder, die lernen, dass das Geld vom Sozialamt kommt. Weil die Eltern, die Familie das vorlebt.
Ich nehme an, bis zum Teenageralter hat sich da eine Grundeinstelllung bereits stark verfestigt. Da wäre es vielleicht besser, schon früher zu vermitteln, dass es in der Tat ganz andere Möglichkeiten gibt - wenn in der Familie Vorbild und auch Motivation fehlt.

Da hast du natuerlich vollkommen recht.

Meines Erachtens waere es aber besser, durch gut gestaltete (Pflicht-)Angebote im Freizeitbereich das Interesse fuer unterschiedliche Themengebiete zu wecken, als immer gleich das heutzutage ohnehin unangenehm verbreitete totale Leistungsdenken einimpfen zu wollen. Das Problem dieser Kinder ist ja nicht in erster Linie, dass sie nicht wissen, woher bei "normalen" Familien das Geld kommt (ich gehe sogar davon aus, dass ueberhaupt niemand mit ihnen ueber dieses Thema spricht), sondern vielmehr, dass ihnen ganz allgemein die Anregungen aus dem Elternhaus fehlen, was es abseits von Videospielen und Fernseher fuer Beschaeftigungsmoeglichkeiten gibt. Wer aber frueh lernt, sich ausgiebig einem konstruktiven (!) Hobby hinzugeben, wird spaeter vermutlich auch mehr Verstaendnis fuer das Konzept "Karriere" aufbringen koennen.

Mütterchen
01.11.2009, 20:08
Da hast du natuerlich vollkommen recht.

Meines Erachtens waere es aber besser, durch gut gestaltete (Pflicht-)Angebote im Freizeitbereich das Interesse fuer unterschiedliche Themengebiete zu wecken, als immer gleich das heutzutage ohnehin unangenehm verbreitete totale Leistungsdenken einimpfen zu wollen. Das Problem dieser Kinder ist ja nicht in erster Linie, dass sie nicht wissen, woher bei "normalen" Familien das Geld kommt (ich gehe sogar davon aus, dass ueberhaupt niemand mit ihnen ueber dieses Thema spricht), sondern vielmehr, dass ihnen ganz allgemein die Anregungen aus dem Elternhaus fehlen, was es abseits von Videospielen und Fernseher fuer Beschaeftigungsmoeglichkeiten gibt. Wer aber frueh lernt, sich ausgiebig einem konstruktiven (!) Hobby hinzugeben, wird spaeter vermutlich auch mehr Verstaendnis fuer das Konzept "Karriere" aufbringen koennen.

Ach je- das ist wahrscheinlich eine Unzahl an Faktoren, die man alle berücksichtigen müsste - schon mal damit angefangen, dass es die sozial auffällige Familie ja nicht gibt. Genausowenig wie ein genormtes sozial benachteiligtes Kind.

Mit dem Leistungsdenken -das ist auch so eine Sache. Man mag es unangenehm nennen, aber wer kann es sich denn schon leisten, kein Leistungsdenken zu vermitteln?

Als ich noch berufstätig war, habe ich regelmäßig für einige Leute zu Anfang des Monats das Geld vom Bezirksamt abgehoben. Und mir ist das damals schon aufgefallen - wie Kinder mit der Mutter ganz erwartungsvoll in der Schlange standen - den Bezugsschein in der Hand ( inmitten vieler anderer Leute), und dann die Unterhaltungen: jetzt geh'n wir zur Kasse und danach kaufen wir uns was bei Burger King.
Ich hatte auch mal vorübergehend ein Kind in Pflege genommen, das war damals 5 Jahre alt. Und die Familienstruktur: man geht morgens aus dem Haus, um zu arbeiten, hat das Kind tatsächlich erstaunt. Obwohl es auch zuvor in einem Heim untergebracht war - es hat dort die Erzieher offenbar nur als Erzieher wahrgenommen, nicht als Personen, die ein Privatleben haben. Die sich morgens vielleicht von der Familie verabschieden, um zu arbeiten und Geld zu verdienen.
Das sind natürlich nur meine eigenen Erfahrungen. Nur, sie wirkten sehr nachhaltig auf mich und haben bestimmte Vorstellungen von mir geprägt.

Settembrini
01.11.2009, 20:21
Mit dem Leistungsdenken -das ist auch so eine Sache. Man mag es unangenehm nennen, aber wer kann es sich denn schon leisten, kein Leistungsdenken zu vermitteln?

Eine gewisse Leistungsbereitschaft (und das damit verbundene Beduerfnis nach Anerkennung) gehoert sicherlich zu den Grundzuegen des menschlichen Wesens. Und der Begriff Leistung ist nicht unbedingt mit Arbeit gleichzusetzen, sondern sie duerfte vielmehr je nach Umfeld ziemlich unterschiedlich definiert werden. Wahrscheinlich sind die problematischsten "Unterschichtler" sogar die Leistungswilligsten - deren "Leistung" ist es dann eben, die meisten krummen Dinger gedreht zu haben.
Daher sollte der Fokus eben auch eher darauf liegen, die Leistungsbereitschaft ordentlich zu kanalisieren anstatt den puren citus-altius-fortius-Gedanken schon moeglichst frueh einzuimpfen. Wenn das Kind dann spaeter als Jugendlicher aus irgendeinem Grunde (evtl. schiere Unfaehigkeit) nicht in der Lage ist, sich die durch gesellschaftliche Vorgaben benoetigte Anerkennung auf normalem Wege zu holen, werden die Probleme moeglicherweise eher noch verschaerft.


Als ich noch berufstätig war, habe ich regelmäßig für einige Leute zu Anfang des Monats das Geld vom Bezirksamt abgehoben. Und mir ist das damals schon aufgefallen - wie Kinder mit der Mutter ganz erwartungsvoll in der Schlange standen - den Bezugsschein in der Hand ( inmitten vieler anderer Leute), und dann die Unterhaltungen: jetzt geh'n wir zur Kasse und danach kaufen wir uns was bei Burger King.

Das ist natuerlich wirklich graesslich. Ich kann mir gut vorstellen, dass derartige Beobachtungen einen praegenden Eindruck hinterlassen.

RDX
01.11.2009, 20:23
In Berlin kristallisiert sich immer mehr heraus, dass die Kinder, die mit 5 Jahren eingeschult werden, sich im ersten Jahr des Lernes schwer tun. Im 2. Schuljahr hingegen klappt es mit dem Lernen besser.
Werden nicht die Richtlinien für die Schulbildung von Erwachsenen gemacht?
Als ich den Artikel hier einstellte, ging mir durch den Kopf, ob viele Erwachsene vergessen haben, dass sie auch einmal Kinder waren.

Es ist medizinisch erwiesen, dass erst mit dem 6. bis 7. Lebensjahr das Hirn der Kinder soweit entwickelt ist, dass sie schulfähig sind- und nicht wenige Kinder nicht mal dann.

Kinder können zwar bereits vor dem Sechsten Lebensjahr Schulstoff lernen, aber nicht optimal und auch nur spielerisch.

Selbst hochbegabte Kinder haben im Alter von Fünf Jahren Schwierigkeiten mit dem Schulaltag an Deutschen Schulen.

Hier müsste eher in Deutschen Kindergärten mit der Ausbildung, wohl dosiert und spielerisch begonnen werden.
Da aber die Deutschen Kindergärtnerinnen dafür überhaupt nicht qualifiziert sind, wird auch das in die Hosen unserer Bildungspolitiker gehen.

heide
02.11.2009, 06:40
Es ist medizinisch erwiesen, dass erst mit dem 6. bis 7. Lebensjahr das Hirn der Kinder soweit entwickelt ist, dass sie schulfähig sind- und nicht wenige Kinder nicht mal dann.

Kinder können zwar bereits vor dem Sechsten Lebensjahr Schulstoff lernen, aber nicht optimal und auch nur spielerisch.

Selbst hochbegabte Kinder haben im Alter von Fünf Jahren Schwierigkeiten mit dem Schulaltag an Deutschen Schulen.

Hier müsste eher in Deutschen Kindergärten mit der Ausbildung, wohl dosiert und spielerisch begonnen werden.
Da aber die Deutschen Kindergärtnerinnen dafür überhaupt nicht qualifiziert sind, wird auch das in die Hosen unserer Bildungspolitiker gehen.

Meine beiden Mädchen waren in einer ev. Kita. 1 Jahre, bevor sie eingeschult wurden, bekamen sie Vorschulunterricht. Die Kräfte dafür mussten in jedem Jahr einen Lehrgang machen. Meine Mädchen hatten keine Anlaufschwierigkeiten in der Schule.
Ansonsten gebe ich Dir mit Deinen Argumentationen vollkommen Recht.

Mütterchen
02.11.2009, 06:52
Eine gewisse Leistungsbereitschaft (und das damit verbundene Beduerfnis nach Anerkennung) gehoert sicherlich zu den Grundzuegen des menschlichen Wesens. Und der Begriff Leistung ist nicht unbedingt mit Arbeit gleichzusetzen, sondern sie duerfte vielmehr je nach Umfeld ziemlich unterschiedlich definiert werden. Wahrscheinlich sind die problematischsten "Unterschichtler" sogar die Leistungswilligsten - deren "Leistung" ist es dann eben, die meisten krummen Dinger gedreht zu haben.
Daher sollte der Fokus eben auch eher darauf liegen, die Leistungsbereitschaft ordentlich zu kanalisieren anstatt den puren citus-altius-fortius-Gedanken schon moeglichst frueh einzuimpfen. Wenn das Kind dann spaeter als Jugendlicher aus irgendeinem Grunde (evtl. schiere Unfaehigkeit) nicht in der Lage ist, sich die durch gesellschaftliche Vorgaben benoetigte Anerkennung auf normalem Wege zu holen, werden die Probleme moeglicherweise eher noch verschaerft.



Da gebe ich dir jetzt voll und ganz recht. Ich habe den Beitrag gestern abend gelesen und sogar heute während des Frühstücks nochmal darüber nachgedacht.
Und wenn ich mir so überlege, welche Hilfe und/oder Unterstützung vom Staat zu erwarten ist, wenn es darum geht, etwa persönliche Stärken, Begabungen, Neigungen zu fördern oder auch nur auszumachen und anzuerkennen, dann werde ich schon fast deprimiert.

heide
02.11.2009, 06:57
Ist denn das dreigliedrige Schulsystem nicht genau das, was man darunter versteht? Fordern und fördern unter Berücksichtigung der einzelnen Fähigkeiten?

Du siehst ja wohin diese indivuduelle Förderung führt. Die Minderbegabten schauen eifersüchtig auf die Begabten und verschließen sich der Mitarbeit völlig.
In Berlin wird das dreigliedrige Schulsystem gerade umgebaut.
Es wird ein Strang bis zum Abi geben, in dem man auch den Realschulabschluss machen kann. Ein Strang wird bis zum erweiterten Hauptschulabschluss sein.
Alles auf einer Schule, der Gesamtschule.
Altes Schulsystem der Ex-DDR.

harlekina
02.11.2009, 07:46
Man könnte Kinder auch einfach Kinder sein lassen...
Dann dauert die Schule halt 2 Jahre länger, dafür weniger Unterricht...
Und Berfusberatung mit 7 ist ja wohl der größte Schwachsinn.

Da hast du recht.
Ich krieg schon die Krise, wenn ich sehe, was nach der 4. Klasse Grundschule abgeht. Der Druck ist unglaublich.

heide
02.11.2009, 08:29
D'accord. Die Frage waere allerdings, ob man damit eventuell nicht trotzdem etwas spaeter anfangen sollte.

Im Eingangspost heisst es:



Bevor ich mir erzaehlen lasse, dass es irgendwelche nachhaltigen ( positiven!) Auswirkungen haben soll, noch vor dem Teenageralter (in dem man ohnehin erstmal sein kindliches Wertesystem komplett neu strukturiert) "an die Zukunft zu denken", haette ich in diesem Falle wirklich einmal gerne einen Beleg in Form von Studienergebnissen oder aehnlichem.

Desweiteren scheint mir eine gesonderte Foerderung von Kindern aus sozial schwachen Familien im Rahmen des regulaeren Schulunterrichts ziemlich realitaetsfern. Zur Durchfuehrung einer solchen (an sich ja begruessenswerten) Idee bedarf es eines umfangreichen Massnahmenkatalogs und daher scheitern derartige Ansaetze ja meist am personellen und somit auch finanziellen Aufwand.

:top:

heide
02.11.2009, 08:33
Da hast du natuerlich vollkommen recht.

Meines Erachtens waere es aber besser, durch gut gestaltete (Pflicht-)Angebote im Freizeitbereich das Interesse fuer unterschiedliche Themengebiete zu wecken, als immer gleich das heutzutage ohnehin unangenehm verbreitete totale Leistungsdenken einimpfen zu wollen. Das Problem dieser Kinder ist ja nicht in erster Linie, dass sie nicht wissen, woher bei "normalen" Familien das Geld kommt (ich gehe sogar davon aus, dass ueberhaupt niemand mit ihnen ueber dieses Thema spricht), sondern vielmehr, dass ihnen ganz allgemein die Anregungen aus dem Elternhaus fehlen, was es abseits von Videospielen und Fernseher fuer Beschaeftigungsmoeglichkeiten gibt. Wer aber frueh lernt, sich ausgiebig einem konstruktiven (!) Hobby hinzugeben, wird spaeter vermutlich auch mehr Verstaendnis fuer das Konzept "Karriere" aufbringen koennen.

Sehr richtig. An dieser Stelle, und nicht nur an dieser sind die Eltern gefragt.
Meine Enkelin wird in zwei Haushalten groß. Der Vater, bei dem sie 3 Tage lebt, holt sein Geld vom Amt. Ihre Mutter geht arbeiten.
Es bleibt die Hoffnung, dass das Mädchen die positiven Eigenschaften der Mutter übernimmt.

heide
02.11.2009, 08:41
Da gebe ich dir jetzt voll und ganz recht. Ich habe den Beitrag gestern abend gelesen und sogar heute während des Frühstücks nochmal darüber nachgedacht.
Und wenn ich mir so überlege, welche Hilfe und/oder Unterstützung vom Staat zu erwarten ist, wenn es darum geht, etwa persönliche Stärken, Begabungen, Neigungen zu fördern oder auch nur auszumachen und anzuerkennen, dann werde ich schon fast deprimiert.
Der Sohn meiner Freundin ist Legestheniker. Um sein Abi zu schaffen, bekam er vom Lette-Verein Förderung. Dieser Verein musste von den Eltern selbst gezahlt werden. Wenn ich mich recht erinnere, hat der junge Mann sein Abi geschafft. In Berlin ist das Problem, das Legesthenie nicht als Leistungsschwäche anerkannt wird und somit die Deutschnote immer schlecht ist.
In Schl-H. wird diese Krankheit anerkannt. Das Fach Deutsch wird nicht benotet.
Mein Neffe aus Schl-H. hat Chemie studiert und schrieb vor kurzem seine Doktorarbeit.

wtf
02.11.2009, 09:34
Der Sohn meiner Freundin ist Legestheniker. In Berlin ist das Problem, das Legesthenie nicht als Leistungsschwäche anerkannt wird.

Das wäre jetzt zu billig, aber schau das nochmal nach.

Odin
02.11.2009, 09:45
Ebenso könnte man eine allgemeine Intelligenzschwäche als Grund zur Nichtbenotung hernehmen. Abitur für alle. Jetzt.