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Vollständige Version anzeigen : Daimler verlangt Blutproben von Bewerbern



henriof9
29.10.2009, 08:18
In der deutschen Wirtschaft bahnt sich offenbar ein neuer Datenskandal an - diesmal bei Daimler. Der Autokonzern verlangt nach NDR-Informationen Blutproben von Stellenbewerbern. Arbeitsrechtler und Datenschützer sind empört, das Unternehmen weist die Vorwürfe zurück.

Dem Radiosender liegen nach eigenen Angaben Unterlagen vor, denen zufolge den potentiellen Mitarbeitern Blut abgenommen wurde - obwohl sie noch keine feste Zusage für eine Arbeitsstelle hatten. Ein Daimler-Sprecher habe dies dem Sender bestätigt.

Als Grund habe der Sprecher angegeben, "im Rahmen einer Einstelluntersuchung" werde "ärztlich untersucht, ob der Bewerber für die Stelle, für die er sich beworben hat, geeignet ist". Einer betroffenen Bewerberin sagte das Unternehmen laut NDR Info, der Bluttest diene der "Gesundheit" der Mitarbeiter.


Quelle (http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,657882,00.html)

Also DAS finde ich schon ein starkes Stück.
Ich kann ja nachvollziehen, daß einem Unternehmen daran gelegen ist z.B. bei einer zukünftigen Mitarbeiterin zu wissen, daß diese nicht vielleicht schwanger ist aber das muß dann vom Gesetzgeber ggf. wieder geändert werden und nicht durch die Hintertür von den Unternehmen ausgenutzt.

Cinnamon
29.10.2009, 08:26
Bitte, vor der Ausbildung ist es auch gang und gäbe, Blutuntersuchungen zu machen. Das ist m. E. völlig legitim. Es kann ja auch sein dass ein Bewerber z. B. HIV Positiv ist oder andere ansteckende Krankheiten hat und davon gar nichts weiß. Gegen eine reine Blutprobe habe ich keine Einwände. Nur DNA-Tests sollten tabu sein.

lupus_maximus
29.10.2009, 08:28
Quelle (http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,657882,00.html)

Also DAS finde ich schon ein starkes Stück.
Ich kann ja nachvollziehen, daß einem Unternehmen daran gelegen ist z.B. bei einer zukünftigen Mitarbeiterin zu wissen, daß diese nicht vielleicht schwanger ist aber das muß dann vom Gesetzgeber ggf. wieder geändert werden und nicht durch die Hintertür von den Unternehmen ausgenutzt.
Im Gegensatz zu dir bin ich dafür!
Im eigenen Unternehmen will ich keine AIDs-Kranken beschäftigen, wegen der Ansteckungsgefahr bei Unfällen für die Helfer.
Da können sich die grünen Schwuletten auf den Kopf stellen.

henriof9
29.10.2009, 08:42
Im Gegensatz zu dir bin ich dafür!
Im eigenen Unternehmen will ich keine AIDs-Kranken beschäftigen, wegen der Ansteckungsgefahr bei Unfällen für die Helfer.
Da können sich die grünen Schwuletten auf den Kopf stellen.

Weswegen ich ja auch schrieb, daß da der Gesetzgeber nacharbeiten muß.
Es ist doch so, Gesundheitsfragen dürfen ja gestellt werden aber nur, wenn sie für die berufliche Ausführung von Relevanz sind.
Das ist natürlich sehr schwammig, weswegen z.B. die Frage nach Aids nicht gestellt werden dürfte, wenn der BewerberIn für einen reinen Bürojob eingestellt werden soll, aber dann rechtens ist, wenn es z.B. um einen Job im medizinischen Bereich handelt.

Wie immer wurden hier Regelungen geschaffen welche nicht bis zum Ende durchdacht wurden und wenn ein Unternehmen eine Lücke findet nützt er die natürlich.
Trotzdem haben Unternehmen nicht das Recht solche Bluttests generell durchzuführen.

Tosca
29.10.2009, 08:43
Die Frage ist jetzt für mich, was denn genau untersucht werden soll.

Besser fände ich es, wenn schwangere Bewerberinnen keinerlei Ansprüche an den Arbeitgeber hätten. Also Frauen, die bereits bei Einstellung schwanger waren.

Im Falle von Aids, da bin ich der Meinung, dass jeder andere Mitarbeiter über die Erkrankung informiert sein muss, damit diese sich entsprechend schützen können. Es sind erwachsene Menschen, keine Kinder. Also man kann sich durchaus vor fremden Blut schützen.

henriof9
29.10.2009, 08:44
Bitte, vor der Ausbildung ist es auch gang und gäbe, Blutuntersuchungen zu machen. Das ist m. E. völlig legitim. Es kann ja auch sein dass ein Bewerber z. B. HIV Positiv ist oder andere ansteckende Krankheiten hat und davon gar nichts weiß. Gegen eine reine Blutprobe habe ich keine Einwände. Nur DNA-Tests sollten tabu sein.

Und wer garantiert, daß keine DNA- Test gemacht werden ?
Ist doch für ein Unternehmen hoch interessant zu wissen, ob der Mitarbeiter nicht an einer Erbkrankheit leidet bzw. leiden könnte.

Und was den Gesundheitstest vor der Ausbildung betrifft, der wird zwar von Ärzten durchgeführt aber der AG bekommt lediglich die Bescheinigung, daß der Azubi arbeitstauglich ist, nicht mehr und nicht weniger.

Cinnamon
29.10.2009, 08:48
Und wer garantiert, daß keine DNA- Test gemacht werden ?
Ist doch für ein Unternehmen hoch interessant zu wissen, ob der Mitarbeiter nicht an einer Erbkrankheit leidet bzw. leiden könnte.

Und was den Gesundheitstest vor der Ausbildung betrifft, der wird zwar von Ärzten durchgeführt aber der AG bekommt lediglich die Bescheinigung, daß der Azubi arbeitstauglich ist, nicht mehr und nicht weniger.

Das Gesetz verbietet solche Tests. Daher darf selbst eine Erbkrankheit nicht zur Ablehnung führen.

Klopperhorst
29.10.2009, 08:48
Eine klassische Zeitungsente. So ein großes Unternehmen wird wohl nicht die Doofheit besitzen, sich selbst in so ungünstiges Licht zu setzen, erst Recht, weil sie eine Menge Advokaten haben und die öffentliche Spinnerheit hierzulande kennen.

Auf dem Münchner Oktoberfest wurden vor einigen Jahren illegale Blutbroben genommen und in einer Forschungsarbeit verwendet. Ein Aufschrei ging durch die Presselandschaft, der Chef des Münchner Roten Kreuzes musste gehen.

Denn hier wurden ganz offensichtlich die Grundrechte der Besoffenen auf Nichtverwertung ihres Blutes für wissenschaftliche Arbeiten verletzt. Das ist Deutschland.


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lupus_maximus
29.10.2009, 08:49
Und wer garantiert, daß keine DNA- Test gemacht werden ?
Ist doch für ein Unternehmen hoch interessant zu wissen, ob der Mitarbeiter nicht an einer Erbkrankheit leidet bzw. leiden könnte.

Und was den Gesundheitstest vor der Ausbildung betrifft, der wird zwar von Ärzten durchgeführt aber der AG bekommt lediglich die Bescheinigung, daß der Azubi arbeitstauglich ist, nicht mehr und nicht weniger.
Ich wäre auch für den DNA-Test, um nur Urdeutsche in die Firma zu bekommen!
Wer auswärts aussieht, bleibt dann ohne Beschäftigung!

jak_22
29.10.2009, 08:56
Ich wäre auch für den DNA-Test, um nur Urdeutsche in die Firma zu bekommen!
Wer auswärts aussieht, bleibt dann ohne Beschäftigung!

Und Du glaubst wirklich, "Urdeutsche" durch einen DNA-Test
bestimmen zu können?

lupus_maximus
29.10.2009, 09:01
Und Du glaubst wirklich, "Urdeutsche" durch einen DNA-Test
bestimmen zu können?Logisch, wir Deutschen haben doch nachweislich das Verbrecher-Gen, oder?
Wenn dies beim DNA-Test gefunden wird, ist der Bewerber für die Einstellung geeignet!

Sprecher
29.10.2009, 09:16
Ich wäre auch für den DNA-Test, um nur Urdeutsche in die Firma zu bekommen!
Wer auswärts aussieht, bleibt dann ohne Beschäftigung!

Dafür braucht man doch keinen DNA-Test, da reicht das Bewerberfoto. Bewerbungen von Ölaugen und Maximalpigmentierten läßt ein verantwortungsvoller Personalchef sofort im Reisswolf verschwinden.

henriof9
29.10.2009, 09:20
Das Gesetz verbietet solche Tests. Daher darf selbst eine Erbkrankheit nicht zur Ablehnung führen.

Hast wohl heute Deinen witzigen Tag ? :D

Das Gesetz verbietet so viele Dinge und trotzdem werden sie gemacht.

Als wenn, in diesem Fall, ein Unternehmen sich hinstellt und dem Bewerber mitteilt;
Tut uns leid Herr/Frau XY, sie haben eine erbliche Vorbelastung welche uns später zu hohe Kosten, auf Grund ihres Fehlens, bereitet, deswegen stellen wir sie nicht ein.

EinDachs
29.10.2009, 09:22
Das Gesetz verbietet solche Tests. Daher darf selbst eine Erbkrankheit nicht zur Ablehnung führen.


Das Gesetz verbietet so manches. Und man müsst als abgelehnter Arbeitnehmer nachweisen können, dass auf Erbkrankheiten getestet wurde, sowie das man deshalb abgelehnt wurde.
Genau das ist ja das Problem an der Sache und genau deshalb sollt das Sammeln von Blutproben genauer geregelt werden.

JensVandeBeek
29.10.2009, 09:25
Bitte, vor der Ausbildung ist es auch gang und gäbe, Blutuntersuchungen zu machen. Das ist m. E. völlig legitim. Es kann ja auch sein dass ein Bewerber z. B. HIV Positiv ist oder andere ansteckende Krankheiten hat und davon gar nichts weiß. Gegen eine reine Blutprobe habe ich keine Einwände. Nur DNA-Tests sollten tabu sein.

Wenn man Blut abgibt, hat man doch alles ! Da hat man keine Einfluss mehr auf das, was mit dem Blut geschehen wird.

Thauris
29.10.2009, 09:29
Hast wohl heute Deinen witzigen Tag ? :D

Das Gesetz verbietet so viele Dinge und trotzdem werden sie gemacht.

Als wenn, in diesem Fall, ein Unternehmen sich hinstellt und dem Bewerber mitteilt;
Tut uns leid Herr/Frau XY, sie haben eine erbliche Vorbelastung welche uns später zu hohe Kosten, auf Grund ihres Fehlens, bereitet, deswegen stellen wir sie nicht ein.

Unsere Firma wollte von uns irgendwann mal Urin - ich hab ihnen was gesch.....! :D
Gesetzlich ist sowas nicht gedeckt! Das sind Daten, an die nur der Arzt ran darf.

Sprecher
29.10.2009, 10:04
Unsere Firma wollte von uns irgendwann mal Urin - ich hab ihnen was gesch.....! :D
.

Und was hättest du gemacht wenn sie eine Stuhlprobe gewollt hätten?

franjo
29.10.2009, 10:19
Moin

Merck, Degussa, Infraserv und Procter&Gamble sind die Firmen von denen ich sicher weiß, daß niemand eingestellt wird, der einen Urintest ablehnt.
Blutabnahme ist natürlich bei der arbeitsmedizinischen Voruntersuchung obligatorisch.

Der Arzt verrät dem AG auch nicht, was er im Detail ermittelt hat. Es wird nur mitgeteilt, ob das Drogenscreening positiv oder negativ war...............

Wer bei seiner Vortellung die Einverständnis zu dieser Untersuchung verweigert ist raus.

Bei bestehenden Arbeitsverhältnissen ist das natürlich problematisch und nicht immer begründbar. In der chemischen Industrie hingegen gibt es durch Werksärzte durchaus ständige Untersuchungen, die man bestimmt auch hinterfragen könnte.

franjo

Erdmänneken
29.10.2009, 13:06
Im Gegensatz zu dir bin ich dafür!
Im eigenen Unternehmen will ich keine AIDs-Kranken beschäftigen, wegen der Ansteckungsgefahr bei Unfällen für die Helfer.
Da können sich die grünen Schwuletten auf den Kopf stellen.

Und denke immer an Deine Worte, wenn Du mal krank werden solltest oder es vielleicht sogar schon bist. Aber ich gehe davon aus, daß Du dann Verständnis dafür hast, wenn man Dir dann auch mit so einer Menschenverachtung begegnet.

Doc Gyneco
29.10.2009, 13:19
Ich wäre auch für den DNA-Test, um nur Urdeutsche in die Firma zu bekommen!
Wer auswärts aussieht, bleibt dann ohne Beschäftigung!

Du wirst auch nur noch älter !

:vogel::vogel::vogel:

lupus_maximus
29.10.2009, 15:01
Du wirst auch nur noch älter !

:vogel::vogel::vogel:Aber nicht gleichzeitig dümmer!

Was ist denn dagegen einzuwenden, daß man nur Weiße, die zu allem Überfluß auch noch perfekt deutsch sprechen, in der eigenen Firma haben will?
Muß man denn immer darauf hinweisen, daß man dann so etwas ähnliches wie der Liebe Gott im eigenen Haus ist?

klartext
29.10.2009, 15:09
Und denke immer an Deine Worte, wenn Du mal krank werden solltest oder es vielleicht sogar schon bist. Aber ich gehe davon aus, daß Du dann Verständnis dafür hast, wenn man Dir dann auch mit so einer Menschenverachtung begegnet.

Aidskranke einzustellen ist für eine Firma ein hohes Kostenrisiko. Ebenso verhält es sich mit Rauschgiftabhängigen. Beides kann ein Bluttest dokumentieren.
Niemand wird gezwungen, wer ihn nicht machen will, soll sich dort nicht bewerben.

lupus_maximus
29.10.2009, 15:10
Und denke immer an Deine Worte, wenn Du mal krank werden solltest oder es vielleicht sogar schon bist. Aber ich gehe davon aus, daß Du dann Verständnis dafür hast, wenn man Dir dann auch mit so einer Menschenverachtung begegnet.
Was ist denn daran menschenverachtend, wenn man keinen Kontakt mit Aids-Kranken haben will?
Meine eigene Gesundheit geht vor dumme Gleichmacherei!

Deutschmann
29.10.2009, 15:13
Vielleicht liege ich da jetzt falsch, aber Fakt ist wohl dass Daimler bzw. Unternehemn mit vorwiegend monotonen Tätigkeiten ein enormes Problem mit Alkoholmißbrauch iher Mitarbeiter haben. Durchaus denkbar dass die Blutprobe zu diesem Zweck dient.

ganja
29.10.2009, 15:15
Vielleicht liege ich da jetzt falsch, aber Fakt ist wohl dass Daimler bzw. Unternehemn mit vorwiegend monotonen Tätigkeiten ein enormes Problem mit Alkoholmißbrauch iher Mitarbeiter haben. Durchaus denkbar dass die Blutprobe zu diesem Zweck dient.

Da nützt ein einamliger Test vor der Einstellung aber eher weniger, so schnell wie Alkohol abgebaut wird. Dasselbe bei Cannabis...

Deutschmann
29.10.2009, 15:17
Da nützt ein einamliger Test vor der Einstellung aber eher weniger, so schnell wie Alkohol abgebaut wird. Dasselbe bei Cannabis...

Naja, Mißbrauch kann man wohl an den Bluwerten ablesen. Da kann der auch völlig nüchtern sein.

Erdmänneken
29.10.2009, 15:18
Aidskranke einzustellen ist für eine Firma ein hohes Kostenrisiko. Ebenso verhält es sich mit Rauschgiftabhängigen. Beides kann ein Bluttest dokumentieren.
Niemand wird gezwungen, wer ihn nicht machen will, soll sich dort nicht bewerben.

Mag sein. Das gilt jedoch auch für viele andere Menschen. Es gibt eine große Vielzahl von Erkrankungen, die ein großes Risiko für Unternehmen darstellen. Viele Betroffene wissen noch nicht einmal davon. Stell Dir vor, Dein Arbeitgeber erzählt Dir, daß Du leider eine Erbkrankheit hast, die vielleicht demächst ausbricht und tödlich endet. Für mich eine sehr problematische Vorstellung.

Und das Du genau diese Patientengruppen erwähnst, führt bei mir zur Frage warum Du dies tust? Allgemeiner formuliert, sähe ich da kein so großes Problem.

Das der ganze Bereich aber auch hochproblematisch ist, muß eigentlich klar sein. Denn wenn die Unternehmen Arbeitnehmer so aussortieren können, dann fehlt diese Menschen ihre Existenzgrundlage. Dies heißt in den meisten Fällen dann, daß die Solidargemeinschaft dafür aufkommen muß. Aber die Unternehmen sind fein raus.

ganja
29.10.2009, 15:20
Naja, Mißbrauch kann man wohl an den Bluwerten ablesen. Da kann der auch völlig nüchtern sein.

Ah, das wusste ich nicht.

Erdmänneken
29.10.2009, 15:21
Was ist denn daran menschenverachtend, wenn man keinen Kontakt mit Aids-Kranken haben will?
Meine eigene Gesundheit geht vor dumme Gleichmacherei!

Was heißt denn Kontakt? Willst Du sie küssen oder sex haben? Glaubst Du, wenn Du im selben Raum bist, dann wirst Du selbst krank?

Ich würde in diesem Fall empfehlen, doch ein wenig mehr Wissen darüber anzusammeln. Dann müsstest Du auch nicht solche Bedenken haben.

klartext
29.10.2009, 15:22
Da nützt ein einamliger Test vor der Einstellung aber eher weniger, so schnell wie Alkohol abgebaut wird. Dasselbe bei Cannabis...
Du irrst. Die Leberwerte sprechen noch monatelang Bände über Alkoholmissbrauch. Frag mal einen, der den Lappen verloren hat wegen Alk und ihn wieder haben mlöchte. Ohne Bluttest geht da nichts.

klartext
29.10.2009, 15:26
Mag sein. Das gilt jedoch auch für viele andere Menschen. Es gibt eine große Vielzahl von Erkrankungen, die ein großes Risiko für Unternehmen darstellen. Viele Betroffene wissen noch nicht einmal davon. Stell Dir vor, Dein Arbeitgeber erzählt Dir, daß Du leider eine Erbkrankheit hast, die vielleicht demächst ausbricht und tödlich endet. Für mich eine sehr problematische Vorstellung.

Und das Du genau diese Patientengruppen erwähnst, führt bei mir zur Frage warum Du dies tust? Allgemeiner formuliert, sähe ich da kein so großes Problem.

Das der ganze Bereich aber auch hochproblematisch ist, muß eigentlich klar sein. Denn wenn die Unternehmen Arbeitnehmer so aussortieren können, dann fehlt diese Menschen ihre Existenzgrundlage. Dies heißt in den meisten Fällen dann, daß die Solidargemeinschaft dafür aufkommen muß. Aber die Unternehmen sind fein raus.
Es ist nicht Aufgabe einer Firma, Solidaraufgaben zu übernehmen. Dafür ist der Staat, also die Gesellschaft in ihrer Gesamtheit zuständig. Es ist auch nicht Firmenaufgabe, Menschen eine Existenz zu bieten oder zu sichern.
Eine Firma ist weder ein Sozial- noch ein arbeitsamt.

lupus_maximus
29.10.2009, 15:26
Was heißt denn Kontakt? Willst Du sie küssen oder sex haben? Glaubst Du, wenn Du im selben Raum bist, dann wirst Du selbst krank?

Ich würde in diesem Fall empfehlen, doch ein wenig mehr Wissen darüber anzusammeln. Dann müsstest Du auch nicht solche Bedenken haben.
Halte mich nicht für blöde!

Aidskranke können bei einem Betriebsunfall mit ihrem Blut Helfer infizieren und dies möchte ich im Betrieb vermeiden.

Erdmänneken
29.10.2009, 15:31
Halte mich nicht für blöde!

Aidskranke können bei einem Betriebsunfall mit ihrem Blut Helfer infizieren und dies möchte ich im Betrieb vermeiden.

Also, bei einem Unfall in dem Blut im Spiel ist, würde ich bei jedem Menschen sehr vorsichtig sein. Darum sollten Gummihandschuhe erste Pflicht im erste Hilfe Kasten sein. Auch andere Menschen können gefährliche Krankheiten haben wie z.B. Hepathitis.

Du legst Dich auf eine bestimmte Problemgruppe fest. Dabei habe ich Einwände, da es zu kurz greift.

Schaschlik
29.10.2009, 15:31
Bitte, vor der Ausbildung ist es auch gang und gäbe, Blutuntersuchungen zu machen. Das ist m. E. völlig legitim. Es kann ja auch sein dass ein Bewerber z. B. HIV Positiv ist oder andere ansteckende Krankheiten hat und davon gar nichts weiß. Gegen eine reine Blutprobe habe ich keine Einwände. Nur DNA-Tests sollten tabu sein.


Ja, nur dass HIV garnicht getestet wird bei solchen Tests. Bei Azubis gehts in erster Linie um Drogenkonsum und nicht um Krankheiten. Ein Gesundheitstest ist meines Wissens nur dann zulässig, wenn es um entsprechend kritische Bereiche geht (Gesundheit, Pflege, Nahrungsmittel).


Das "Gemeine" ist ja nicht, dass Daimler diese freiwilligen Tests anbietet, sondern dass Du oftmals keine Möglichkeit hast nein zu sagen, weil Du dann nämlich keine Chance auf den Job hast. Somit wird die Freiwilligkeit ad absurdum geführt und das ist garantiert nicht im Sinne der informellen Selbstbestimmung.

Erdmänneken
29.10.2009, 15:32
Es ist nicht Aufgabe einer Firma, Solidaraufgaben zu übernehmen. Dafür ist der Staat, also die Gesellschaft in ihrer Gesamtheit zuständig. Es ist auch nicht Firmenaufgabe, Menschen eine Existenz zu bieten oder zu sichern.
Eine Firma ist weder ein Sozial- noch ein arbeitsamt.

Das ist eine Sichtweise, die man haben kann, die ich aber nicht teile.
Auch Unternehmen haben meiner Ansicht nach eine gesellschaftliche Verantwortung.

Deutschmann
29.10.2009, 15:50
Das ist eine Sichtweise, die man haben kann, die ich aber nicht teile.
Auch Unternehmen haben meiner Ansicht nach eine gesellschaftliche Verantwortung.

Das stimmt. Allerdings sehe ich die gesellschaftliche Verantwortung dann bedroht wenn Einzelschicksale Einfluss auf die Entscheidungsfreihet nehmen.

lupus_maximus
29.10.2009, 15:56
Das ist eine Sichtweise, die man haben kann, die ich aber nicht teile.
Auch Unternehmen haben meiner Ansicht nach eine gesellschaftliche Verantwortung.
Kaum, Unternehmen haben weder eine Einstellungspflicht, noch eine Beschäftigungspflicht!
Die gesellschaftliche Pflicht besteht nur darin, den AN den vereinbartenLohn zu zahlen, mehr nicht!
Bei guten Mitarbeitern versucht man natürlich auch sie zu behalten, schließlich weiß man ja als Unternehmer was an Blindgängern außerhalb der Firmen rumlaufen!

klartext
29.10.2009, 16:28
Das ist eine Sichtweise, die man haben kann, die ich aber nicht teile.
Auch Unternehmen haben meiner Ansicht nach eine gesellschaftliche Verantwortung.

Es ist ein beliebtes Spiel des Staates, Aufgaben, die die Allgemeinheit zu tragen hätte, dem Unternehmer aufzubürden. Mutterschutz, Behindertenquote, Lohnfortzahlung etc. gehören dazu.
Einen potentiell Kranken einzustellen kann man nicht fordern. Ein Job ist keine Rehamassnahme.
Ein Unternehmer hat nicht mehr Verantwortung als jeder andere Bürger auch.

Erdmänneken
29.10.2009, 16:33
Es ist ein beliebtes Spiel des Staates, Aufgaben, die die Allgemeinheit zu tragen hätte, dem Unternehmer aufzubürden. Mutterschutz, Behindertenquote, Lohnfortzahlung etc. gehören dazu.
Einen potentiell Kranken einzustellen kann man nicht fordern. Ein Job ist keine Rehamassnahme.
Ein Unternehmer hat nicht mehr Verantwortung als jeder andere Bürger auch.

Du blendest aber dabei aus, daß Unternehmen auch sehr wohl Nutznießer der Systems sind. Etliche Fördertöpfe zu jedem beliebigen Zweck, werden von den Unternehmen auch gern in Anspruch genommen. Es ist ein geben und nehmen von allen Seiten.

Und einen Kranken einzustellen, fordert auch niemand. Hilfeinstitutionen und auch Ämter bitten darum, diesem Menschen eine Chance zu geben. Eine gesetzliche Verpflichtung gibt es natürlich nicht.

klartext
29.10.2009, 16:37
Du blendest aber dabei aus, daß Unternehmen auch sehr wohl Nutznießer der Systems sind. Etliche Fördertöpfe zu jedem beliebigen Zweck, werden von den Unternehmen auch gern in Anspruch genommen. Es ist ein geben und nehmen von allen Seiten.

Und einen Kranken einzustellen, fordert auch niemand. Hilfeinstitutionen und auch Ämter bitten darum, diesem Menschen eine Chance zu geben. Eine gesetzliche Verpflichtung gibt es natürlich nicht.

80 % der Unternehmer wissen nichts von Fördertöpfen, sondern werden latent von vielen Seiten malträtiert. Von unserem System profitieren alle, aber besonders die, die nichts dafür tun sondern nur nehmen.

Wolf
29.10.2009, 17:17
Tja, bewirbt man sich halt woanders.

lupus_maximus
29.10.2009, 21:01
Tja, bewirbt man sich halt woanders.
Ob dies noch klappt, wenn sich Unternehmer übers Internet austauschen über untaugliche Kandidaten?
In den 70er Jahren arbeitete ich als Schaltanlagenbauer in Pirmasens.
Schon damals wußte jeder Arbeitgeber, auch ohne Internet, welcher AN gut war und welcher nicht. Ich rede hier über Facharbeiter, nicht über Hilfsarbeiter mit Diplom!

steffel
11.11.2009, 01:17
Es ist nicht Aufgabe einer Firma, Solidaraufgaben zu übernehmen. Dafür ist der Staat, also die Gesellschaft in ihrer Gesamtheit zuständig. Es ist auch nicht Firmenaufgabe, Menschen eine Existenz zu bieten oder zu sichern.
Eine Firma ist weder ein Sozial- noch ein arbeitsamt.

Du bist doch der erste, der über unseren Sozialstaat herzieht und alle nichtangepassten am liebsten ins Arbeitslager stecken möchte.

steffel
11.11.2009, 01:21
Ja, nur dass HIV garnicht getestet wird bei solchen Tests. Bei Azubis gehts in erster Linie um Drogenkonsum und nicht um Krankheiten. Ein Gesundheitstest ist meines Wissens nur dann zulässig, wenn es um entsprechend kritische Bereiche geht (Gesundheit, Pflege, Nahrungsmittel).


Das "Gemeine" ist ja nicht, dass Daimler diese freiwilligen Tests anbietet, sondern dass Du oftmals keine Möglichkeit hast nein zu sagen, weil Du dann nämlich keine Chance auf den Job hast. Somit wird die Freiwilligkeit ad absurdum geführt und das ist garantiert nicht im Sinne der informellen Selbstbestimmung.

Das mit freiwillig ist dann echt witzig, welcher Bewerber würde seine Changen schon von vornherein auf null setzen, vor allem wenn man bedenkt, dass die Jobs bei Daimler auch noch gut bezahlt werden.