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Vollständige Version anzeigen : Zweifel am Sinn des Afghanistan-Kriegs: US-Diplomat tritt zurück



Pascal_1984
27.10.2009, 11:07
Zweifel am Sinn des Afghanistan-Kriegs

Aus Protest gegen den Einsatz der USA in Afghanistan legt ein in dem Land eingesetzter ranghoher US-Diplomat seinen Posten nieder.

"Ich hege Zweifel und habe Vorbehalte gegen unsere gegenwärtige und für die Zukunft geplante Strategie",
(Foto: REUTERS)

Der 36-jährige Matthew Hoh sei der erste US-Diplomat, dessen Rücktritt wegen des bereits seit acht Jahren währenden Afghanistan-Kriegs bekannt werde, berichtete die "Washington Post". Er war demnach der höchste Vertreter des US-Außenministeriums in der afghanischen Provinz Sabul im Südosten des Landes. In einem Brief an seine Vorgesetzten in Washington schrieb Hoh demnach Mitte September, er habe "das Verständnis über und das Vertrauen in die strategischen Ziele der Präsenz der USA in Afghanistan verloren".
"Zweifel und Vorbehalte"

"Der Grund für meinen Rücktritt liegt aber nicht in der Art, wie wir diesen Krieg führen, sondern in der Frage, warum und mit welchem Ziel wir ihn führen."
(Foto: AP)

"Ich hege Zweifel und habe Vorbehalte gegen unsere gegenwärtige und für die Zukunft geplante Strategie", zitierte die Zeitung aus dem Brief des Diplomaten und ehemaligen Marineinfanteristen. "Der Grund für meinen Rücktritt liegt aber nicht in der Art, wie wir diesen Krieg führen, sondern in der Frage, warum und mit welchem Ziel wir ihn führen." Der "Washington Post" zufolge sorgte das Rücktrittsgesuch bis ins Weiße Haus für Aufregung. Einen Wechsel auf einen Posten in der US-Botschaft in Kabul habe Hoh abgelehnt und sei dann nach Washington zu einem Gespräch mit dem US-Sonderbeauftragten für Afghanistan und Pakistan, Richard Holbrooke, gereist.

"Wir haben diesen Brief sehr ernst genommen, weil er ein guter Diplomat war", sagte Holbrooke der Zeitung. Es sei ihm zunächst gelungen, Hoh zum Bleiben zu überreden. Dann habe der Diplomat aber seine Meinung geändert, sein Rücktritt wurde vergangenen Mittwoch gültig. Es wäre "nicht das Richtige" gewesen, zu bleiben, sagte Hoh der "Washington Post". Hoh hatte zuvor als Soldat für das US-Verteidigungsministerium und als Zivilist im Irak gearbeitet.
Afghanen lehnen US-Präsenz ab

"Ich bin nicht irgendein pazifistischer, Haschisch-rauchender Hippie, der will, dass alle sich lieben. Ich will, dass die Menschen in Iowa, Arkansas oder Arizona ihre Kongressabgeordneten anrufen und sagen: 'Hör' mal, ich finde, das ist nicht richtig.'"
(Foto: REUTERS)

In dem Brief beklagte Hoh, viele Afghanen würden die Waffen gegen die US-Soldaten vor allem wegen deren Präsenz in Afghanistan richten, und weil Washington eine Regierung unterstütze, die allgemein als korrupt angesehen werde. Zwar habe die USA eine Verantwortung, dass es in Afghanistan zu keinem "Blutbad" komme. Irgendwann müsse das Land aber sich selbst überlassen werden.

In der "Washington Post" kündigte Hoh an, sich öffentlich gegen den Einsatz aussprechen zu wollen: "Ich bin nicht irgendein pazifistischer, Haschisch-rauchender Hippie, der will, dass alle sich lieben. Ich will, dass die Menschen in Iowa, Arkansas oder Arizona ihre Kongressabgeordneten anrufen und sagen: 'Hör' mal, ich finde, das ist nicht richtig.'"

===

Es gibt also noch Männer mit Werten unter den Diplomaten! Respekt!

Esreicht!
27.10.2009, 11:53
Zweifel am Sinn des Afghanistan-Kriegs

Aus Protest gegen den Einsatz der USA in Afghanistan legt ein in dem Land eingesetzter ranghoher US-Diplomat seinen Posten nieder.

"Ich hege Zweifel und habe Vorbehalte gegen unsere gegenwärtige und für die Zukunft geplante Strategie",
(Foto: REUTERS)...


...Es gibt also noch Männer mit Werten unter den Diplomaten! Respekt!

Erinnert an den bekannten Football-Star Pat Tillmann, der allerdings seine bekundeten Zweifel mit dem Leben bezahlen mußte:


Die Akte Tillman
Nick Abbe 09.08.2007
Der Tod eines "American hero" in Afghanistan wirft Fragen auf

Pat Tillman war ein amerikanischer Held wie aus dem Bilderbuch. Der Profi-Footballer der Arizona Cardinals lehnte 2002 eine Vertragsverlängerung für drei Jahre und 3,6 Millionen US-Dollar per anno ab, um stattdessen unter dem Eindruck der Anschläge des 11. September 2001, für knapp 1500 US-Dollar im Monat, in die US-Streitkräfte einzutreten. Obwohl er selbst jegliche Stellungnahme dazu verweigerte, wurden seine Motive, die ihn zu diesem Schritt bewegten, als "patriotisch" eingestuft, mediengerecht inszeniert und von politischen Akteuren als Vehikel zur Propagierung des "War on Terror" und als Werbung für die Streitkräfte benutzt (vgl. Wahrheit und Täuschung im Informationskrieg)....

Leichenbeschauer widerlegen Unfallthese

Zeit für ein kleines Gedankenspiel: Hätte Tillman sich im Jahr 2004, also dem Jahr der Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten, mit Noam Chomsky getroffen, wäre er möglicherweise auch mit seinen Ansichten an die Öffentlichkeit gegangen. Es darf vermutet werden, dass dies, mit dem richtigen Timing bzgl. der Wahl im November 2004, durchaus Auswirkungen auf die Wahl hätte haben können. Aber all dies wird durch Tillmans vorzeitigen Tod Makulatur bleiben.
Nun allerdings wird ein neues Kapitel in der "Akte Tillman" geöffnet. Leichenbeschauer des Militärs sind, laut Dokumenten, welche Associated Press vorliegen, der Ansicht, dass Schusswunden an Pat Tillmans Körper die These des "friendly fire"- Unfalls widerlegen.
Laut den offiziellen Darstellungen des US-Verteidigungsministeriums wurde Tillman von Kameraden aus größerer Entfernung getötet, weil sie ihn irrtümlich für einen Feind hielten (PDF-Datei). Nach den Aussagen von, an der Obduktion beteiligten, Medizinern hingegen seien drei Schusswunden in Tillmans Stirn so exakt und nahe bei einander liegend vorgefunden worden, dass er wohl aus höchstens zehn Metern Entfernung gezielt mit einem M-16 (dem Standard-Sturmgewehr der US-Streitkräfte) "niedergestreckt" worden sein muss. Dies aber würde darauf hindeuten, dass er praktisch exekutiert wurde...

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/25/25906/1.html

kd

Buella
27.10.2009, 15:44
Erinnert an den bekannten Football-Star Pat Tillmann, der allerdings seine bekundeten Zweifel mit dem Leben bezahlen mußte:



kd

Genau!

Obama´le! Fahr schon mal den Phaeton (http://de.wikipedia.org/wiki/VW_Phaeton) vor!

Mister Hoh möchte mal so eben durch Österreich fahren!

:D

Erik der Rote
27.10.2009, 16:40
Oh was für eine Neuigkeit so eine Überraschung

der USA geht es im Afghanistan nicht um Demokratie sondern um den Ausbau ihre geostrategischen Einflusssphäre das heißt auch das man da nicht beabsichtigt eine lupenreine Demokratie aufzubauen was sowieso utopisch ist

sondern man will bloß ein funktionierendes Marionettenregime wie in Ägypten installieren das die Kontrolle und Ordnung im Land hat und das bei allen wichtigen Entscheidungen nach Washington gekabelt und anfragt wird was zu unternehmen sei

da ist der korrupte Kazai ganz gut aber nicht wirklich effizent genug !
ich denke die US Führung sucht schon nach einem neuen Kandidaten der wirklich 1 :1 US Politik umsetzt ohne Rücksicht auf irgendwelche Warlords oder andere Intressennehmer

deshalb wird die USA Karzai früher oder später beseitigen müssen - sie brauchen eher einen autoritären Mubarrakclon mit einer Einheitspartei

C-Dur
28.10.2009, 05:23
.....

Es gibt also noch Männer mit Werten unter den Diplomaten! Respekt!Also, das sage ich auch!
Vielen Dank, Pascal, fuer den Fund.

Ich habe bei mir auf Englisch gegoogelt und fand das Herzstueck seines Resignationsbriefes:
"I find specious the reasons we ask for bloodshed and sacrifice from our young men and women in Afghanistan. If honest, our stated strategy of securing Afghanistan to prevent al-Qaeda resurgence or regrouping would require us to additionally invade and occupy western Pakistan, Somalia, Sudan, Yemen, etc. Our presence in Afghanistan has only increased destabilization and insurgency in Pakistan where we rightly fear a toppled or weakned Pakistani government may lose control of its nuclear weapons. However, again, to follow the logic of our stated goals we should garrison Pakistan, not Afghanistan. More so, the September 11th attacks, as well as the Madrid and London bombings, were primarily planned and organized in Western Europe; a point that highlights that the threat is not one tied to traditional geographic or political boundaries."

http://jamesfallows.theatlantic.com/archives/2009/10/the_logical_core_of_matthew_ho.php

heide
28.10.2009, 06:03
Zweifel am Sinn des Afghanistan-Kriegs

Aus Protest gegen den Einsatz der USA in Afghanistan legt ein in dem Land eingesetzter ranghoher US-Diplomat seinen Posten nieder.

"Ich hege Zweifel und habe Vorbehalte gegen unsere gegenwärtige und für die Zukunft geplante Strategie",
(Foto: REUTERS)

Der 36-jährige Matthew Hoh sei der erste US-Diplomat, dessen Rücktritt wegen des bereits seit acht Jahren währenden Afghanistan-Kriegs bekannt werde, berichtete die "Washington Post". Er war demnach der höchste Vertreter des US-Außenministeriums in der afghanischen Provinz Sabul im Südosten des Landes. In einem Brief an seine Vorgesetzten in Washington schrieb Hoh demnach Mitte September, er habe "das Verständnis über und das Vertrauen in die strategischen Ziele der Präsenz der USA in Afghanistan verloren".
"Zweifel und Vorbehalte"

"Der Grund für meinen Rücktritt liegt aber nicht in der Art, wie wir diesen Krieg führen, sondern in der Frage, warum und mit welchem Ziel wir ihn führen."
(Foto: AP)

"Ich hege Zweifel und habe Vorbehalte gegen unsere gegenwärtige und für die Zukunft geplante Strategie", zitierte die Zeitung aus dem Brief des Diplomaten und ehemaligen Marineinfanteristen. "Der Grund für meinen Rücktritt liegt aber nicht in der Art, wie wir diesen Krieg führen, sondern in der Frage, warum und mit welchem Ziel wir ihn führen." Der "Washington Post" zufolge sorgte das Rücktrittsgesuch bis ins Weiße Haus für Aufregung. Einen Wechsel auf einen Posten in der US-Botschaft in Kabul habe Hoh abgelehnt und sei dann nach Washington zu einem Gespräch mit dem US-Sonderbeauftragten für Afghanistan und Pakistan, Richard Holbrooke, gereist.

"Wir haben diesen Brief sehr ernst genommen, weil er ein guter Diplomat war", sagte Holbrooke der Zeitung. Es sei ihm zunächst gelungen, Hoh zum Bleiben zu überreden. Dann habe der Diplomat aber seine Meinung geändert, sein Rücktritt wurde vergangenen Mittwoch gültig. Es wäre "nicht das Richtige" gewesen, zu bleiben, sagte Hoh der "Washington Post". Hoh hatte zuvor als Soldat für das US-Verteidigungsministerium und als Zivilist im Irak gearbeitet.
Afghanen lehnen US-Präsenz ab

"Ich bin nicht irgendein pazifistischer, Haschisch-rauchender Hippie, der will, dass alle sich lieben. Ich will, dass die Menschen in Iowa, Arkansas oder Arizona ihre Kongressabgeordneten anrufen und sagen: 'Hör' mal, ich finde, das ist nicht richtig.'"
(Foto: REUTERS)

In dem Brief beklagte Hoh, viele Afghanen würden die Waffen gegen die US-Soldaten vor allem wegen deren Präsenz in Afghanistan richten, und weil Washington eine Regierung unterstütze, die allgemein als korrupt angesehen werde. Zwar habe die USA eine Verantwortung, dass es in Afghanistan zu keinem "Blutbad" komme. Irgendwann müsse das Land aber sich selbst überlassen werden.

In der "Washington Post" kündigte Hoh an, sich öffentlich gegen den Einsatz aussprechen zu wollen: "Ich bin nicht irgendein pazifistischer, Haschisch-rauchender Hippie, der will, dass alle sich lieben. Ich will, dass die Menschen in Iowa, Arkansas oder Arizona ihre Kongressabgeordneten anrufen und sagen: 'Hör' mal, ich finde, das ist nicht richtig.'"

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Es gibt also noch Männer mit Werten unter den Diplomaten! Respekt!

Endlich mal einer, der versucht, mit der Wahrheit klar zu kommen.

Pilgrim
28.10.2009, 12:39
VollzitatKeine Quelle.

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/25/25906/1.htmlDie Heiße ist scheiße.


Oh was für eine Neuigkeit so eine ÜberraschungEs überrascht dich also. :)


der USA geht es im Afghanistan nicht um DemokratieSondern um die Zerschlagung der Taliban, die Zerschlagung des Drogenhandels, etc.


sondern man will bloß ein funktionierendes Marionettenregime wie in Ägypten installieren das die Kontrolle und Ordnung im Land hat (2)und das bei allen wichtigen Entscheidungen nach Washington gekabelt und anfragt wird was zu unternehmen sei
Marionettenregime? Na klar, unter Mubarakk geht es Ägypten ja so schlecht.

Und das fett formatierte ist keiner Antwort würdig.


da ist der korrupte Kazai ganz gut aber nicht wirklich effizent genug !
ich denke die US Führung sucht schon nach einem neuen Kandidaten der wirklich 1 :1 US Politik umsetzt ohne Rücksicht auf irgendwelche Warlords oder andere IntressennehmerBrain Error?


deshalb wird die USA Karzai früher oder später beseitigen müssen - sie brauchen eher einen autoritären Mubarrakclon mit einer EinheitsparteiIn Ägypten gibt es eine gefährliche "Muslim-Bruderschaft", aber das du zu blöd bist, dies zu wissen, war klar.

Pascal_1984
28.10.2009, 16:37
Keine Quelle.
Die Heiße ist scheiße.

Es überrascht dich also. :)
Sondern um die Zerschlagung der Taliban, die Zerschlagung des Drogenhandels, etc.

Marionettenregime? Na klar, unter Mubarakk geht es Ägypten ja so schlecht.

Und das fett formatierte ist keiner Antwort würdig.
Brain Error?
In Ägypten gibt es eine gefährliche "Muslim-Bruderschaft", aber das du zu blöd bist, dies zu wissen, war klar.

http://www.n-tv.de/politik/US-Diplomat-tritt-zurueck-article564788.html

navy
01.11.2009, 18:50
Endlich mal einer, der versucht, mit der Wahrheit klar zu kommen.

Jeder Bundeswehr Soldat erfährt vor Ort sehr schnell, das Alles Käse und Lüge ist. Es geht um kriminelle Geschäfte von Politikern und dem CIA mit seinen Drogen Kanälen von Afghanistan bis zur Bondsteel Anlage im Kosovo.

heide
02.11.2009, 06:43
Jeder Bundeswehr Soldat erfährt vor Ort sehr schnell, das Alles Käse und Lüge ist. Es geht um kriminelle Geschäfte von Politikern und dem CIA mit seinen Drogen Kanälen von Afghanistan bis zur Bondsteel Anlage im Kosovo.
Gestern Abend berichtete der Weltspiegel, dass viele junge Menschen in die Armee eintreten, weil sie keine Möglichkeiten haben, eine Lehre oder einen Job zu finden. Nicht jeder will junge Mensch will bei MacDoof arbeiten.
Der Zulauf ist sehr stark angestiegen. Für jungen Leute gilt: Raus aus der Armut, raus aus den Ghettos.