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Vollständige Version anzeigen : Der jüdische Witz



frodo
25.10.2009, 20:05
Der jüdische Witz ist eine Sonderform, eine in sich gesteigerte Übertreibung, ein Selbstläufer, eine Schutzform für ein verfolgtes Volk. Er ist aber auch in seinem Sarkasmus, eine Mutinjektion weiter zu leben und zu kämpfen. Er scheint voll Bitterkeit, Heiterkeit, Scharfsinn und literarischen Olymp beseelt zu sein. Er ist die Waffe, der Schutzmantel und die Wärmedecke der Juden. Er kennt kein Tabu, keine Grenzen und scheint auch vor der eigenen Religion respektlos zu sein. Ein Beispiel gefällig: Fragt der katholische Pfarrer den Rabbi:
Wann wirst Du endlich Schweinefleisch essen?
Sagt der Rabbi : Auf ihrer Hochzeit, Hochwürden!

Odin
25.10.2009, 20:14
Er hat vor allem einen Nachteil: er ist nicht witzig.

frodo
25.10.2009, 20:16
Also Odin willst du nicht verstehen oder kannst du nicht?

Rumburak
25.10.2009, 20:23
Ja, ja, dieses arme verfolgte Volk.
Keiner will es, keiner mag es. Woran daß, wohl liegen mag....

frodo
25.10.2009, 20:27
Ach rumburak wir reden vom Witz und nicht von Vorurteilen. Kennst du keinen jüdischen Witz?

Rumburak
25.10.2009, 20:33
Ach rumburak wir reden vom Witz und nicht von Vorurteilen. Kennst du keinen jüdischen Witz?

Ne, kenn ich nicht und um ehrlich zu sein interessiert mich dieses Volk auch nicht.
Ich weiß nur, daß sie den deutschen Steuerzahler schon sehr lange teuer zu stehen kommen. Ich möchte weder mit ihnen noch über sie lachen.

bernhard44
25.10.2009, 20:34
Bitte nicht hier auch noch!

frodo
25.10.2009, 20:35
Der jüdische Witz hat nichts mit Steuerzahlern zu tun. Was er ist, für mich jedenfalls, habe ich dargelegt. Deinen unverhohlenen Antisemitismus lehne ich ab.

frodo
25.10.2009, 20:36
@bernhard44 - also bernie ich wollte eine Diskussion über eine Kulturform und keine Steuer- und Antisemitismusdebatte. Comprende?

Rumburak
25.10.2009, 20:39
Der jüdische Witz hat nichts mit Steuerzahlern zu tun. Was er ist, für mich jedenfalls, habe ich dargelegt. Deinen unverhohlenen Antisemitismus lehne ich ab.

Und eben dieses Wort kann ich nicht mehr hören!
Es gibt hunderte Völker auf der Welt aber nur eines für den dieser Begriff gebraucht wird.
Aber OK, ich will Deinen Strang nicht zersetzen und ziehe mich zurück.

borisbaran
25.10.2009, 22:10
Er hat vor allem einen Nachteil: er ist nicht witzig.
Jedem sein Geschmack, oder? Oder, in deinem Falle, jedem seine Hetze, Dummheit und Vorurteile.

Und eben dieses Wort kann ich nicht mehr hören!
http://i660.photobucket.com/albums/uu330/cthulhu19887/smileys/103.png

Es gibt hunderte Völker auf der Welt aber nur eines für den dieser Begriff gebraucht wird.
Weil der Begriff nun mal "HaSS gegen Juden" bedeutet?

Aber OK, ich will Deinen Strang nicht zersetzen und ziehe mich zurück.
OK. Tschüß.
_________________________
Tja, kaum taucht das Wort "Jude" auf, schon kommt das Neonazi-Pack angeflogen udn fängt an zu hetzen. OK, zum Thema:

One Pope, in the Dark Ages, decreed that all Jews had to leave Rome. The Jews did not want to leave, and so the Pope challenged them to a disputation to prove that they could remain. No one, however wanted the responsibility... until the synagogue janitor, Moishe, volunteered.
As there was nobody else who wanted to go, Moishe was given the task. But because he knew only Hebrew, a silent debate was agreed. The day of the debate came, and they went to St. Peter's Square to sort out the decision. First the Pope waved his hand around his head. Moishe pointed firmly at the ground.
The Pope, in some surprise, held up three fingers. In response, Moishe gave him the middle finger.
The crowd started to complain, but the Pope thoughtfully waved them to be quiet. He took out a bottle of wine and a wafer, holding them up. Moishe took out an apple, and held it up.
The Pope, to the people’s surprise, said, "I concede. This man is too good. The Jews can stay."
Later, the Pope was asked what the debate had meant. He explained, "First, I showed him the Heavens, to show that God is everywhere. He pointed at the ground to signify that God is right here with us. I showed him three fingers, for the Trinity. He reminded me that there is One God common to both our religions. I showed him wine and a wafer, for God's forgiveness. With an apple, he showed me original sin. The man was a master of silent debate."
In the Jewish corner, Moishe had the same question put to him, and answered, "It was all nonsense, really. First, he told me that this whole town would be free of Jews. I told him, Go to Hell! We’re staying right here! Then, he told me we had three days to get out. I told him just what I thought of that proposal." An older woman asked, "But what about the part at the end?" "That?" said Moishe with a shrug, "Well, I saw him take out his lunch, so I took out mine."

Knudud_Knudsen
25.10.2009, 22:54
.....der jüdische Witz ist nicht witzig,war der Tenor mancher User,nun gut,über Geschmack sollte man nicht streiten.
Wenn ich aber ein solches Urteil fälle,muss auch sichergestellt sein,dass ich weiß wovon ich schreibe,muss mindestens einen jüdischen Witz gelesen, und was wichtiger ist,ich muss ihn verstanden haben,denn der jüdische Witz,nicht der Judenwitz den versteht jeder Plattkopf,setzt etwas Hirnmasse voraus.

Damit ich nicht sofort manchen User überfordere,und auch um einen Anfang zu wagen,stelle ich einmal einen solchen kleinen Witz ein.

Ein Jude kommt zum Metzger und zeigt geradewegs auf einen Schinken und sagt: "Ich hätte gern diesen Fisch dort."
"Aber das ist doch ein Schinken"
"Mich interessiert nicht, wie der Fisch heißt"

Knud

carpe diem
25.10.2009, 23:19
Ich bin jemand, der über Witze fast nie lachen kann, auch nicht über Jüdische.
Es gibt Zeitgenossen, die halten sich beim geringsten Witzchen den Bauch vor Lachen.
Der oben angeführte mit dem Schinken ist wohl einer der Schlechtesten.

borisbaran
25.10.2009, 23:36
Ich bin jemand, der über Witze fast nie lachen kann, auch nicht über Jüdische.
Es gibt Zeitgenossen, die halten sich beim geringsten Witzchen den Bauch vor Lachen.
Der oben angeführte mit dem Schinken ist wohl einer der Schlechtesten.
Stimmt, der oben angeführte Schinken ist ein Fisch :D:D:D:D:D

The_Darwinist
26.10.2009, 00:35
Man könnte es so auslegen, dass ein jüdischer Witz immer einen Juden als Opfer hat!
Grieneysen kimmt gerannt zum Bahnhof, sein Koffer inner Hand. Während er erreicht das Gleis, sieht er abfahren dem Zug. Sagt der Schalterbeamte, wie er hinter dem dem Zug herrennt: No, haben se ihren Zug verpasst? - No, na,verscheicht werd ich ehn hobn!

Das war ein Vaudeville-Witz, wie ihn z.B. Groucho Marx gern brachte!
Wenn der heute noch leben würde, das Fernsehen hätte Traum-Einschaltquoten!

Oder ein solcher Witz heute!
Der Rabbi und der Bischof treffen sich bei irgendeiner gemeinnützigen Völlerei. Sagt der Bischof, Lieber Rabbi, wann werd ich sie ein Schnitzel Wiener Art essen sehen? - Sogt der Rebbe: Bei dejner Chupe, Mazl to!
(oder auf deutsch: wenn du heiratest!)

Suicast
26.10.2009, 03:27
(...)
Tja, kaum taucht das Wort "Jude" auf, schon kommt das Neonazi-Pack angeflogen udn fängt an zu hetzen. OK, zum Thema:

E sollte eher heißen: "Kaum taucht das Wort "Moslem" auf, schon kommt das ganze Foren-Pack angeflogen und fängt an zu hetzen"; einschließlich DU!
Alsohttp://i660.photobucket.com/albums/uu330/cthulhu19887/smileys/103.png und fühle mit;)

borisbaran
26.10.2009, 09:50
E sollte eher heißen: "Kaum taucht das Wort "Moslem" auf, schon kommt das ganze Foren-Pack angeflogen und fängt an zu hetzen"; einschließlich DU!
Alsohttp://i660.photobucket.com/albums/uu330/cthulhu19887/smileys/103.png und fühle mit;)
Lügner, ich hetze nie, das tun die Rechtsextremen... Und die anderen würden positiver über Moslems reden, wenn diese nicht öfters mal mit Bomben spielen würden!!

Mr.Smith
26.10.2009, 10:38
Jedem sein Geschmack, oder? Oder, in deinem Falle, jedem seine Hetze, Dummheit und Vorurteile....
Weil der Begriff nun mal "HaSS gegen Juden" bedeutet?

...
Tja, kaum taucht das Wort "Jude" auf, schon kommt das Neonazi-Pack angeflogen udn fängt an zu hetzen. OK, zum Thema:



Versuch es doch mal mit sachlichen Gegenargumenten, wenn du dich für etwas besseres hältst.
In Sachen "Hetze und Dummheit" bist du auch nicht besser, als die angeblichen Neonazis.

frodo
26.10.2009, 10:45
Der jüdische Witz, sein Ursprung, seine Wirkung und seine Genialität, das war das Thema. Keine Antisemitismus-Debatte.

borisbaran
26.10.2009, 10:47
Versuch es doch mal mit sachlichen Gegenargumenten, wenn du dich für etwas besseres hältst.
Ja, was soll man auf antisemitische Hetze Antworten? Oder auf solche ad hominem Attacken? Mit Argumenten? Tu ich dauernd , aber die gehen diesem Neonazipack am Arsch vorbei.

In Sachen "Hetze und Dummheit" bist du auch nicht besser, als die angeblichen Neonazis.
Das ist eine Verleumdung.

umananda
26.10.2009, 10:49
Der jüdische Witz, sein Ursprung, seine Wirkung und seine Genialität, das war das Thema. Keine Antisemitismus-Debatte.

Dieser Thread hat sich etwas anders entwickelt als geplant. Nun debattieren antisemitische Witzfiguren ... ist ja auch eine Erkenntnis, die man daraus ziehen kann.

Servus umananda

Denkpoli
26.10.2009, 11:45
Ein Jude und ein Chinese sitzen in einem Restaurant. Da schlägt der Jude dem Chinesen mit der Faust ins Gesicht. Nachdem der Chinese sich wieder aufgerappelt hatte, fragt er den Juden, warum er das gatan hat.
Jude: "Das war für Pearl Harbour!"
Chinese: "Aber das waren doch die Japaner, ich bin Chinese!"
Jude: "Chinese, Japander, wo ist da der Unterschied?"
Danach schlägt der Chinese dem Juden mit der Faust ins Gesicht. Nachdem dieser sich wieder aufgerappelt hatte, fragt fragt er den Chinesen, warum er das getan hat.
Chinese: "Das war für die Titanic!"
Jude: "Was hat denn die Titanic mit den Juden zu tun?"
Chinese: "Eisberg, Goldberg, wo ist da der Unterschied?"

Knudud_Knudsen
26.10.2009, 12:01
Ich bin jemand, der über Witze fast nie lachen kann, auch nicht über Jüdische.
Es gibt Zeitgenossen, die halten sich beim geringsten Witzchen den Bauch vor Lachen.
Der oben angeführte mit dem Schinken ist wohl einer der Schlechtesten.

...wenn Du Witzresistent bist kann man nichts machen,wenn Du den Witz nicht verstanden hast auch nicht. Nichts ist abtörnender als ein erklärter Witz.

Knud

Knudud_Knudsen
26.10.2009, 12:02
Dieser Thread hat sich etwas anders entwickelt als geplant. Nun debattieren antisemitische Witzfiguren ... ist ja auch eine Erkenntnis, die man daraus ziehen kann.

Servus umananda

...nur Mut Schatzl,das kriegen wir schon hin. Willst Du nicht auch einen Witz einstellen?..

Knud

Knudud_Knudsen
26.10.2009, 12:09
...wir wollen ja beim Thema des Thr. bleiben,und hier noch einer:

Einsteinsche Relativitätstheorie

Einstein sagte: "Werde ich mit meiner Theorie recht behalten, dann werden die Deutschen sagen, ich sei Deutscher, und die Franzosen, ich sei Weltbürger. Werde ich unrecht behalten, dann werden die Franzosen behaupten, ich sei Deutscher, und die Deutschen, ich sei Jude."


Knud

umananda
26.10.2009, 12:14
...nur Mut Schatzl,das kriegen wir schon hin. Willst Du nicht auch einen Witz einstellen?..

Knud

Nein ... das ist in meinen Augen überflüssig und außerdem erzähle ich nur sehr selten ( ... und dann auch noch widerwillig) einen Witz ...

Servus umananda

carpe diem
26.10.2009, 12:38
...wenn Du Witzresistent bist kann man nichts machen,wenn Du den Witz nicht verstanden hast auch nicht. Nichts ist abtörnender als ein erklärter Witz.

Knud

Jeden Mist muß man nicht verstehen.

Weiter_Himmel
26.10.2009, 14:50
Tja dann nehme ich mal den hier :

Ein Jude und ein Offizier sitzen im Zug; der Jude isst einen Hering. „Sag, Jud, worum seid ihr so schlau?“ „Das ist ganz einfach, Herr Offizier, wenn wir einen Hering essen, verzehren wir auch die Gräten mit.“ Der Offizier kauft dem Juden für einen Taler die Gräten ab und würgt sie herunter. Nach einer Weile sagt er: „Jud, Du hast mich beschissen. Für einen Taler hätte ich mir drei ganze Heringe kaufen können!“ „Seht ihr, Herr Offizier, es wirkt schon!“

oder aber etwas härter :

Im Jahre 1938 sitzen einander in der New Yorker U-Bahn zwei gerade eingewanderte deutsche Juden gegenüber. Der eine liest Der Stürmer, das schreckliche Hetzblatt Julius Streichers. Der andere liest die jüdische Zeitung, den Forvertz, und wird allmählich aufgeregt. Endlich fragt er seinen Landsmann, „Wieso lesen Sie dieses furchtbare Blatt? Es ist nur reiner Antisemitismus, Judenhatz.“ Der erste Jude guckt vor sich hin. Er sagt: „Schauen Sie. Was steht in Ihrer Zeitung? Überall sind die Juden Flüchtlinge. Man verfolgt uns. Man wirft Steine und Bomben in die Synagogen. Ich lese die Nazi-Zeitung, denn sie ist zuversichtlicher. Wir besitzen die Banken! Wir besitzen die großen Firmen! Wir beherrschen die Welt!“

Knudud_Knudsen
26.10.2009, 15:42
hier noch einer für Nachdenker:

Ein alter Jude läuft schwerbepackt über einen Bahnhof in einer Kleinstadt und fragt nach längerem Zögern einen seiner Mitreisenden: "Was halten Sie eigentlich von Juden?"

Darauf erwidert der Mann : "Ich bin ein großer Bewunderer des jüdischen Volkes."Der alte Jude geht weiter und fragt den nächsten die selbe Frage.Dieser erwidert: "Ich bin fasziniert von den Leistungen jüdischer Mitmenschen in der Kultur und der Wissenschaft."

Der Jude bedankt sich für diese Antwort und geht zu einem weiteren Mann.

Dieser erwidert auf die Frage: "Ich mag Juden nicht besonders und bin froh, wenn ich nichts mit ihnen zu tun habe."

Darauf der alte Jude: "Sie sind ein ehrlicher Mann, könnten Sie bitte mal auf mein Gepäck aufpassen, Ich muß auf die Toilette?"


Knud

Apotheos
26.10.2009, 17:11
Ja, ja, dieses arme verfolgte Volk.
Keiner will es, keiner mag es. Woran daß, wohl liegen mag....

Einzelne Missetaten einzelner Juden auf das gesamte "Volk" zu beziehen, ist totaler Unsinn. Das ist der irrationale Charakter des Antisemitismus. Gewiss, ein Herr Rothschild war ein verflixter Kapitalist, aber letztlich ist nicht Herr Rotschil dem Holocaust zum Opfer gefallen, sondern größtenteils völlig unschuldige Juden und andere Menschen. Nicht die kapitalistischen Juden ( von denen es durchaus die ein oder anderen Exemplare gab und gibt ) sind ausgerottet worden, sondern undschuldige Juden, Frauen, Kinder und Familien. Wichtig ist, zu erkennen, dass das kapitalistische System den Menschen dazu zwingt, andere auszubeuten. Nicht zu letzt liegt das im Wesen des Zinseszins begründet. Diese Systematik liegt nicht begründet im boshaften Charakter des blutsaugenden Judenvolkes, sondern in den gesellschaftlichen Verhältnissen. Ich hoffe, dass diese Erkenntnis auch irgendwann mal den Reaktionärsten der Reaktionären kommt, damit ja niemals mehr irgendwelche Unschuldigen sterben müssen.

Shabbat Shalom!

Gärtner
26.10.2009, 17:20
http://img3.imageshack.us/img3/9370/36156333.jpgin paar wirklich schöne Beispiele für den jüdischen Witz hat übrigens Friedrich Torberg in seinem Buch "Die Tante Jolesch oder Der Untergang des Abendlandes in Anekdoten" aufgeschrieben. Auch sonst ist sein Abgesang auf die Zeit und Kultur der K.u.k Doppelmonarchie ein höchst lesenswerter Genuß.

Ein Beispiel:


Die Geschichte, wie er zum "Prager Tagblatt" kam, ist für beide Teile gleichermaßen typisch. Professor Steiner hatte am Heinrichsgymnasium, einer der wenigen nach dem Ersten Weltkrieg noch übriggebliebenen deutschsprachigen Mittelschulen, Latein und Griechisch unterrichtet. Die Seitenfront des Gymnasiums lag parallel zur Seitenfront des "Tagblatt"-Gebäudes, mit einem schmalen Quergäßchen dazwischen, und wenn die wärmere Jahreszeit begann, öffnete man in beiden Häusern die Fenster. So kam es, daß die Insassen der günstig gelegenen Redaktionsräume auf den seltsamen Pädagogen aufmerksam wurden, der da in einem nah gegenüberliegenden Klassenzimmer seiner Lehrtätigkeit oblag, und sie taten, was sonst nur Sache der Schüler war: sie folgten dem Unterricht. Bald hatten sie heraus, daß jeder Schüler mit einem Spitznamen versehen war, daß immer wieder wilde Heiterkeitsausbrüche erfolgten und daß es der würdigen Lehrperson auf dem Katheder weniger um Würde ging als vielmehr (eigener Aussage zufolge) darum, "nicht nur zu belehren, sondern auch zu unterhalten".
Dieses Prinzip erstreckte sich sogar auf die sonst so gefürchteten "Klassenbuch-Eintragungen", schriftlich festgehaltene Rügen, die dem mangelnden Wohlverhalten des Schülers galten; sie konnten zu einer schlechten, das Jahreszeugnis verunstaltenden Betragensnote, zu Karzerstrafen und im Häufungsfall zum Ausschluß aus der Anstalt führen. Bei Professor Steiner taten sie nichts dergleichen, da er sie lediglich vortäuschte und den Text der fiktiven Eintragung unter lautem Jubel vorlas:
"Die Schielerin Natscheradetz beschäftigt sich mit der Lektiere fragwirdiger Gazetten" (sie hatte unter der Bank ein Modejournal gelesen), "wird von mir ertappt und versucht, durch teerichtes Winseln meiner gerechten Empeerung zu entrinnen."
Oder es vollzog sich die Einführung Ovids in den Lateinunterricht folgendermaßen:
"In unserem Lehrplane erscheint nunmehr Publius Ovidius Naso, wahrlich ein bedeitender Publizist und mit Genuß zu lesen. Es beginne ... in gemächlichen Plaudertone ... aus beiden Backen Bleedheit blasender Bloch!"
Als die an den Fenstern versammelten Redakteure das hörten, stand es fest, daß man Professor Steiner "ins Blatt" bekommen müsse, und kurz darauf vertauschte er das Katheder mit einem Redaktionsstuhl.

Schwarzer Rabe
26.10.2009, 17:22
http://img3.imageshack.us/img3/9370/36156333.jpgin paar wirklich schöne Beispiele für den jüdischen Witz hat übrigens Friedrich Torberg in seinem Buch "Die Tante Jolesch oder Der Untergang des Abendlandes in Anekdoten" aufgeschrieben. Auch sonst ist sein Abgesang auf die Zeit und Kultur der K.u.k Doppelmonarchie ein höchst lesenswerter Genuß.

Ein Beispiel:


Die Geschichte, wie er zum "Prager Tagblatt" kam, ist für beide Teile gleichermaßen typisch. Professor Steiner hatte am Heinrichsgymnasium, einer der wenigen nach dem Ersten Weltkrieg noch übriggebliebenen deutschsprachigen Mittelschulen, Latein und Griechisch unterrichtet. Die Seitenfront des Gymnasiums lag parallel zur Seitenfront des "Tagblatt"-Gebäudes, mit einem schmalen Quergäßchen dazwischen, und wenn die wärmere Jahreszeit begann, öffnete man in beiden Häusern die Fenster. So kam es, daß die Insassen der günstig gelegenen Redaktionsräume auf den seltsamen Pädagogen aufmerksam wurden, der da in einem nah gegenüberliegenden Klassenzimmer seiner Lehrtätigkeit oblag, und sie taten, was sonst nur Sache der Schüler war: sie folgten dem Unterricht. Bald hatten sie heraus, daß jeder Schüler mit einem Spitznamen versehen war, daß immer wieder wilde Heiterkeitsausbrüche erfolgten und daß es der würdigen Lehrperson auf dem Katheder weniger um Würde ging als vielmehr (eigener Aussage zufolge) darum, "nicht nur zu belehren, sondern auch zu unterhalten".
Dieses Prinzip erstreckte sich sogar auf die sonst so gefürchteten "Klassenbuch-Eintragungen", schriftlich festgehaltene Rügen, die dem mangelnden Wohlverhalten des Schülers galten; sie konnten zu einer schlechten, das Jahreszeugnis verunstaltenden Betragensnote, zu Karzerstrafen und im Häufungsfall zum Ausschluß aus der Anstalt führen. Bei Professor Steiner taten sie nichts dergleichen, da er sie lediglich vortäuschte und den Text der fiktiven Eintragung unter lautem Jubel vorlas:
"Die Schielerin Natscheradetz beschäftigt sich mit der Lektiere fragwirdiger Gazetten" (sie hatte unter der Bank ein Modejournal gelesen), "wird von mir ertappt und versucht, durch teerichtes Winseln meiner gerechten Empeerung zu entrinnen."
Oder es vollzog sich die Einführung Ovids in den Lateinunterricht folgendermaßen:
"In unserem Lehrplane erscheint nunmehr Publius Ovidius Naso, wahrlich ein bedeitender Publizist und mit Genuß zu lesen. Es beginne ... in gemächlichen Plaudertone ... aus beiden Backen Bleedheit blasender Bloch!"
Als die an den Fenstern versammelten Redakteure das hörten, stand es fest, daß man Professor Steiner "ins Blatt" bekommen müsse, und kurz darauf vertauschte er das Katheder mit einem Redaktionsstuhl.

:)):hihi::sorry:/:(:eek::rolleyes::cool::frech:

frodo
26.10.2009, 17:24
Torberg, eine Namensschöpfung aus Kantor und Berg, war ein wunderbarer Vertreter des jüdischen Witzes und der Anekdote.

carpe diem
26.10.2009, 20:11
Anekdoten sind etwas anderes als Witze.
Ich liebe Anekdoten.

Urteil über Preußen
Der französische Militärattache in Berlin meinte einmal über Preußen: "Preußen ist kein Staat, der sich eine Armee hält, sondern eine Armee, die sich einen Staat hält."