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Vollständige Version anzeigen : Glaspaläste! Brüssel 2009



Grotzenbauer
22.10.2009, 15:34
Das Ende der Demokratie!

Monumentale Glaspaläste, jeder noch grösser als der letzterstellte, dominieren Brüssels Zentrum. Prunkbauten ohne Schaufenster - weil Produktives darin nicht geschaffen wird. Am Sonntag sind die Strassenschluchten zwischen den Glastürmen menschenleer. Funktionäre sind im EU-Hauptquartier nur werktags anzutreffen.

Nicht weniger als siebzig monumentale Glaspaläste, viele davon grösser als das Bundeshaus in Bern, werden inzwischen von den Zehntausenden der zu Brüssel beschäftigten EU-Funktionäre belegt. Verkäufliches, Gewinnbringendes, Wohlstandschaffendes wird darin nicht produziert. Ob sich Europa, ob sich die europäischen Staaten einen derart uferlosen, ständig weiterwuchernden Bürokratie-Apparat, Tummelfeld für EU-Funktionäre, auf die Dauer wirklich leisten können?

Der Vertrag von Lissabon verändert die EU, verändert Europa. Der Kontinent, von welchem aus die demokratische Idee die Welt erobert hat, sieht sich einem Funktionärsapparat ausgeliefert, dessen Exponenten um eine Rolle auf der Weltbühne buhlen, was ihr Interesse an der Demokratie erlöschen liess.

Keine guten Zeichen für eine prosperierende Zukunft Europas...?(

Salazar
26.10.2009, 10:54
Das Zentrum von Brüssel besteht aus einer netten Altstadt, einigen ehemaligen Prachtboulevards und ein paar Ausländer-Vierteln. Selbstverständlich hat die Stadt auch ein Geschäftsviertel. Und dass die Beamten irgendwo untergebracht werden müssen, versteht sich von selbst. Ausser dem Parlament, dem Rat und dem Hauptgebäude der Kommission (Berlaymont) befinden sich die restlichen Gebäude, meist Zweige der Kommission, in völlig normal dimensionierten Geschäftsgebäuden.

Was soll also dein Geschwätz?

Grotzenbauer
28.10.2009, 10:01
Das Zentrum von Brüssel besteht aus einer netten Altstadt, einigen ehemaligen Prachtboulevards und ein paar Ausländer-Vierteln. Selbstverständlich hat die Stadt auch ein Geschäftsviertel. Und dass die Beamten irgendwo untergebracht werden müssen, versteht sich von selbst. Ausser dem Parlament, dem Rat und dem Hauptgebäude der Kommission (Berlaymont) befinden sich die restlichen Gebäude, meist Zweige der Kommission, in völlig normal dimensionierten Geschäftsgebäuden.

Was soll also dein Geschwätz?
___________
Bezüglich Geschwätz!

Bezeichnend für die EU-Befürworter: «Egal des Ausmasses von Missständen bei der Brüsseler Verwaltung, haben dieselben flux eine Ausrede parat»! Na gratuliere nach dem Motto: «Nur die dümmsten Kälber wählen ihren Metzger selber»!...germane

EinDachs
28.10.2009, 10:14
Nun, wer schon mal in Brüssel war, weiß, wie verstreut und chaotisch die Aufteilung der bisherigen Organisationen sind. Es gibt kaum ein Bürogebäude wo nicht irgendwo am Eingang ein Schild andeutet, dass hier irgendein Teil von irgendeiner Organisation irgendwann hier eingesiedelt wurde.
Das man ein paar neue Gebäude baut um das wieder irgendwie zu bündeln, kann ich da schon irgendwie nachvollziehen.

Don
28.10.2009, 10:20
Nun, wer schon mal in Brüssel war, weiß, wie verstreut und chaotisch die Aufteilung der bisherigen Organisationen sind. Es gibt kaum ein Bürogebäude wo nicht irgendwo am Eingang ein Schild andeutet, dass hier irgendein Teil von irgendeiner Organisation irgendwann hier eingesiedelt wurde.
Das man ein paar neue Gebäude baut um das wieder irgendwie zu bündeln, kann ich da schon irgendwie nachvollziehen.

Allerdings hätte man die auf einer der Kanalinseln bauen sollen. Oder auf Elba.
Oder gleich auf St. Helena.

EinDachs
28.10.2009, 10:34
Allerdings hätte man die auf einer der Kanalinseln bauen sollen. Oder auf Elba.
Oder gleich auf St. Helena.

In Zeiten der weltweiten Echtzeitkommunikation, würd auch so eine Exillage wenig ändern.

Was man wirklich gleich machen hätte sollen, wär das französische Sonderwürstel "Stassbourgh" abdrehen. Wenn das europäische Parlament etwas mehr Bürofläche braucht, stört mich das nicht. Hat ja mittlerweile auch mehr Mitglieder. Wenn man dann aber 12 Mal im Jahr eine Strassburgwoche macht und mit LKW-Kolonnen voller Akten die ganze Stadt in logistische Geiselhaft nimmt, damit die Franzosen sich ein wenig als Großmacht fühlen dürfen, geht mir da jedwedes Verständnis ab.
Das ist die viel sinnlosere Geldverschwendung als jedweder Büroneubau.

Don
28.10.2009, 10:47
In Zeiten der weltweiten Echtzeitkommunikation, würd auch so eine Exillage wenig ändern.

Schon. Ändert aber nichts dran daß man sie erforderlichenfalls leichter festsetzen könnte. Gönne mir doch wenigstens die Vorstellung.



Was man wirklich gleich machen hätte sollen, wär das französische Sonderwürstel "Stassbourgh" abdrehen. Wenn das europäische Parlament etwas mehr Bürofläche braucht, stört mich das nicht. Hat ja mittlerweile auch mehr Mitglieder. Wenn man dann aber 12 Mal im Jahr eine Strassburgwoche macht und mit LKW-Kolonnen voller Akten die ganze Stadt in logistische Geiselhaft nimmt, damit die Franzosen sich ein wenig als Großmacht fühlen dürfen, geht mir da jedwedes Verständnis ab.
Das ist die viel sinnlosere Geldverschwendung als jedweder Büroneubau.

Korrekt. Ich gönne den Franzisen das aber auch komplett. Die haben auch solche Inseln. Fort Boyard zm Beispiel........:hide:

Salazar
28.10.2009, 17:41
___________
Bezüglich Geschwätz!

Bezeichnend für die EU-Befürworter: «Egal des Ausmasses von Missständen bei der Brüsseler Verwaltung, haben dieselben flux eine Ausrede parat»! Na gratuliere nach dem Motto: «Nur die dümmsten Kälber wählen ihren Metzger selber»!...germane

Ausrede?

Was konkret beanstandest du denn? Dass die Beamten in Büros sitzen? Ja wo denn sonst? Dass das europäische Parlament in einem repräsentativen Bau tagt? Sollte es lieber, ganz in bundesdeutscher Bescheidenheit, in einem Wasserwerk sitzen?

Der Bürokratieapparat der EU hält sich in Grenzen, wenn man bedenkt, dass es gerade einmal so viele Eurokraten gibt, wie ein mittleres deutsches Bundesland Beamte verpflichtet.

Was den Lissabon-Vertrag betrifft, so stärkt dieser die Demokratie auf europäischer Ebene. Die nationalen Parlamente bekommen ebenfalls mehr Möglichkeiten Einfluss auf die europäische Politik zu nehmen. Dass es weiterhin Defizite gibt, ist klar. Allerdings sollte man die EU, die kein Staat ist, nicht an staatlichen (oder gar idealen) Maszstäben messen.

Und ob die Beamten dort etwas gewinnbringendes tun oder nicht, kannst du, befürchte ich, nicht beurteilen. Der Binnenmarkt und so grundlegende Dinge wie zB die Vereinfachung der europäischen Handels durch die 'Brussels Regulation' im Bereich des internationalen Privatrechts schaffen sicher einen Mehrwert. Wenn du darauf hinausmöchtest, dass Beamte grundsätzlich keinen Gewinn bringen und unter ökonomischen Gesichtspunkten nicht effizient sind, dann lasse ich dir diese Meinung. Du wirst damit aber wenig Unterstützung erfahren.

Grotzenbauer
01.11.2009, 14:54
Die Schweizer EU -Lobby arbeitet seit Jahren mir dem Vorurteil, der Schweiz ginge es besser, wenn Ihre Spitzenpolitiker in den Brüsseler Gremien mit am Tisch sitzen könnten.

Das Debakel um Libyien beweist das Gegenteil. Nichts ist gefährlicher für Schweizer Interessen als ein Schweizer Spitzenpolitiker im Ausland. Der zuverlässigste Weg in die diplomatische Niederlage ist mit den guten Absichten unserer Bundesräte gepflastert, die sich für fähig halten, auf Augenhöhe mit ihren internationalen Amtskollegen zu verhandeln. Unsere Geschichte lehrt Bescheidenheit. Seit der Schlacht am Morgarten waren die Schweizer politisch immer und nur dann stark, wenn sie einen ausländischen Gegner auf eigenem Boden aus dem Hinterhalt überraschen konnten. Das direkte Auswärtsduell lag ihnen weniger. Die Sandkastenfantasie, wonach unserer Politiker auf den internationalen Parkett brillieren würden, wenn man sie nur liesse, hat keine Bezug zur Realität insbesondere nicht mit Glaspalästen!...?(