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Vollständige Version anzeigen : Erfahrungen mit Alkoholsüchtigen



Klopperhorst
17.10.2009, 10:55
In meiner Bekanntschaft befindet sich ein junges Mädel, das alkoholsüchtig ist. Sie hat bereits zwei Entzüge hinter sich, wird aber immer wieder rückfällig. Die interessanteste Sache dabei ist, dass Alkoholsüchtige niemals mehr wieder einen Tropfen anrühren dürfen, da die Rückfallgefahr sonst zu groß ist. Sie redet sich jedoch immer ein, dass sie nach ein paar Tagen freiwilliger Abstinenz wieder etwas trinken könnte (nur ein, zwei Bier). Der Absturz kommt so sicher, wie das Amen in der Kirche, meist mit wüsten Schlägereien und Landen in der Ausnüchterungszelle. Freunde von mir haben Angst um ihr Leben. Die Frage ist nun, was man in solchen Fällen überhaupt noch tun kann?

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bernhard44
17.10.2009, 11:08
In meiner Bekanntschaft befindet sich ein junges Mädel, das alkoholsüchtig ist. Sie hat bereits zwei Entzüge hinter sich, wird aber immer wieder rückfällig. Die interessanteste Sache dabei ist, dass Alkoholsüchtige niemals mehr wieder einen Tropfen anrühren dürfen, da die Rückfallgefahr sonst zu groß ist. Sie redet sich jedoch immer ein, dass sie nach ein paar Tagen freiwilliger Abstinenz wieder etwas trinken könnte (nur ein, zwei Bier). Der Absturz kommt so sicher, wie das Amen in der Kirche, meist mit wüsten Schlägereien und Landen in der Ausnüchterungszelle. Freunde von mir haben Angst um ihr Leben. Die Frage ist nun, was man in solchen Fällen überhaupt noch tun kann?

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die Co-Abhängigen (Freunde, Familie), müssen ihre "Hilfe" einstellen und den Alkoholiker nicht mehr nach seinen Abstürzen auffangen. Erst wer ganz unten ist und von sich aus begreift, das er so nicht mehr kann und vor allem nicht mehr leben will, ist bereit zur Annahme von echter Hilfe!
Der Schalter liegt im Kopf des betroffenen Menschen. Manchen gelingt es ihn umzulegen, andere gehen den Weg bis zum bitteren Ende der Selbstzerstörung.......

Sauerländer
17.10.2009, 11:09
Ich bin mir nicht sicher, aber ich meine, mal gehört zu haben, der erste Schritt in der Programmatik der Anonymen Alkoholiker sei: "Wir geben zu, dass wir unser Leben nicht mehr im Griff haben."
Und, nunja, wer der festen Überzeugung ist, ein oder zwei Gläschen, Pinnchen oder was auch immer gingen schon, hat das offenbar zumindest sich selbst gegenüber noch NICHT zugegeben.
Dieser Satz ist jetzt reichlichst bitter, aber: die Aufgabe der Selbsterkenntnis kann man einem Alkoholiker nicht abnehmen, das muss er ganz alleine leisten.
Solange das nicht passiert ist, kann man zum Ausdruck bringen, dass einem an der Person was liegt, dass man sich Sorgen macht, dass man Befürchtungen hat, wo das enden mag, dass man will, dass sie damit aufhört. Aber das ist es denn auch.

Stadtknecht
17.10.2009, 11:10
Du kannst gar nichts tun.
Einem Alkoholiker kannst Du nur helfen, sich selbst zu helfen.
Hat er jedoch nicht den Willen dazu, kannst Du nichts machen und mußt ihn fallen lassen.

Klingt grausam, ist aber so.

Da Dir sehr viel an Deiner Freundin oder Bekannten liegt, was sehr nobel von Dir ist, hier ein kleiner Tipp:

Nimm über das Internet Kontakt zu den anonymen Alkoholikern, den Blaukreuzern, Guttemplern usw. auf und schildere dort Dein Problem.

Diese Gruppen kennen sich mit Alkoholismus sehr gut aus und können Dir professionelle Ratschläge geben.

Fakt ist jedoch, daß Deine Bekannte den Kampf gegen ihre Sucht alleine kämpfen muß.
Dazu braucht sie einen enorm starken Willen und viel Kraft. Sie wird nie wieder in ihrem Leben Alkohol zu sich nehmen dürfen, das muß ihr klar sein.

Auch wenn ich sie nicht kenne, wünsche ich ihr viel Glück und Dir Klopperhorst spreche ich nochmal meine Anerkennung dafür aus, daß Du ihr helfen willst.

Stadtknecht
17.10.2009, 11:15
Die anonymen Alkoholiker sagen z.B:

"Mein Name ist Xy, ich bin Alkoholiker."

"Ich kann alles, außer kontrolliert trinken."

"Ich will heute das erste Glas nicht trinken, dann habe ich schon gewonnen."


Für Außenstehende klingt das grotesk, aber Alkoholismus muß furchtbar sein.
Ich war mal im Rahmen einer Fortbildung in einer Entzugsklinik, was ich da sah und von denen, die noch bei Verstand waren, hörte, war hammerhart.
Mir hat danach lange kein Bier oder Wein mehr geschmeckt.

bernhard44
17.10.2009, 11:19
eine Liste von Filmen: http://www.handwerker-fonds.de/filmliste-2009.pdf

Sauerländer
17.10.2009, 11:23
Für Außenstehende klingt das grotesk, aber Alkoholismus muß furchtbar sein.
Ich war mal im Rahmen einer Fortbildung in einer Entzugsklinik, was ich da sah und von denen, die noch bei Verstand waren, hörte, war hammerhart.
Nunja, es ist eben eine Sucht. Nach einem Zeug, das einem auf Dauer und in entsprechenden Mengen den Körper vortrefflich demoliert. Im Grunde auch nichts anderes als Heroin.
Das Teuflische ist, dass, anders als beim Heroin, der Alkoholkonsum geradezu Volkssport ist, man also immer wieder in entsprechende Situationen kommt. Und beim Heroin steht jedem irgendwie doch direkt das Schreckensbild vor Augen, will sagen die Einstiegshürde ist höher. Beim Alkohol hingegen sind die Übergänge weicher. Erst ist es ein Glas pro Abend, irgendwann zwei, irgendwann drei...
Wie bei dem Frosch mit dem kochenden Wasser. Und irgendwann sitzt der Kandidat richtig in der Scheisse.

Sauerländer
17.10.2009, 11:25
eine Liste von Filmen: http://www.handwerker-fonds.de/filmliste-2009.pdf
Bei dem Thema fiele mir auf Anhieb "Leaving Las Vegas" ein. Übel.

bernhard44
17.10.2009, 11:26
Bei dem Thema fiele mir auf Anhieb "Leaving Las Vegas" ein. Übel.

ja, sehr guter Film!

Stadtknecht
17.10.2009, 11:26
Nunja, es ist eben eine Sucht. Nach einem Zeug, dass einem auf Dauer und in entsprechenden Mengen den Körper vortrefflich demoliert. Im Grunde auch nichts anderes als Heroin.
Das Teuflische ist, dass, anders als beim Heroin, der Alkoholkonsum geradezu Volkssport ist, man also immer wieder in entsprechende Situationen kommt. Und beim Heroin steht jedem irgendwie doch direkt das Schreckensbild vor Augen, will sagen die Einstiegshürde ist höher. Beim Alkohol hingegen sind die Übergänge weicher. Erst ist es ein Glas pro Abend, irgendwann zwei, irgendwann drei...
Wie bei dem Frosch mit dem kochenden Wasser. Und irgendwann sitzt der Kandidat richtig in der Scheisse.

Hinzu kommt, daß es viel schwieriger ist, vom Alkohol los zu bleiben als von Heroin.

Denn Alkohol ist im Gegensatz zu Heroin überall legal erhältlich und wird auf Feiern usw. angeboten.

Stadtknecht
17.10.2009, 11:28
Mir fällt da immer die traurige Geschichte der Kneipenwirtin aus unserer Stadt ein, die sich zu Tode gesoffen hat.

Sauerländer
17.10.2009, 11:29
Hinzu kommt, daß es viel schwieriger ist, vom Alkohol los zu bleiben als von Heroin.
Denn Alkohol ist im Gegensatz zu Heroin überall legal erhältlich und wird auf Feiern usw. angeboten.
Und hat zudem, wenn man so will, ein hohes Ansehen.
Wer militanter Nichttrinker ist (aus welchen Gründen - das interessiert da mitunter gar nicht so sehr), ist schnell der Ungesellige, der Spießer, der Eigenbrötler, der fanatische Abstinenzler, der Sonderling.
Das ist natürlich nicht gerade ein Klima, dass es dem nicht mehr praktizierenden Süchtigen leichter macht, auch nichtpraktizierend zu bleiben.

rechtsvonlinks
17.10.2009, 11:42
Wer militanter Nichttrinker ist (aus welchen Gründen - das interessiert da mitunter gar nicht so sehr), ist schnell der Ungesellige, der Spießer, der Eigenbrötler, der fanatische Abstinenzler, der Sonderling.

Stimmt. Da könnte ich mich auch aufregen.

Wenn man in einer geselligen Runde "nur" Wasser oder einen Saft trinkt, wird man gefragt, warum man den kein Bierchen trinken möchte. Als ob das relevant wäre.

RDX
17.10.2009, 11:57
In meiner Bekanntschaft befindet sich ein junges Mädel, das alkoholsüchtig ist. Sie hat bereits zwei Entzüge hinter sich, wird aber immer wieder rückfällig. Die interessanteste Sache dabei ist, dass Alkoholsüchtige niemals mehr wieder einen Tropfen anrühren dürfen, da die Rückfallgefahr sonst zu groß ist. Sie redet sich jedoch immer ein, dass sie nach ein paar Tagen freiwilliger Abstinenz wieder etwas trinken könnte (nur ein, zwei Bier). Der Absturz kommt so sicher, wie das Amen in der Kirche, meist mit wüsten Schlägereien und Landen in der Ausnüchterungszelle. Freunde von mir haben Angst um ihr Leben. Die Frage ist nun, was man in solchen Fällen überhaupt noch tun kann?

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Einer meiner Onkel hat sich totgesoffen, aber vorher noch seine gesamte Familie ruiniert und noch sein selbst gemauertes Einfamilienhaus versoffen und verzockt.
Am Ende ist er dann besoffen mit seinem Käfer an einen Brückenpfeiler gekracht-ob mit Absicht oder nicht, weiß niemand.

Alkoholiker müssen verstehen, warum sie saufen, erst dann haben sie eine reelle chance vom Alkohol wegzukommen.
Solange sie die seelische Ursache für ihre Trunksucht nicht kennen und diese untherapiert bleibt, solange werden sie immer wieder rückfällig.

Würfelqualle
17.10.2009, 12:38
Es soll Pillen geben, ( muss man natürlich regelmässig nehmen) da wird einem kotzübel, wenn man nur einen Schluck Alkohol zu sich nimmt.

Das Beste ist natürlich, wenn es klick im Kopf gemacht hat und man einsieht, dass man als Alkoholiker mit Alkohol nicht leben kann, aber ohne Alkohol sehr gut leben kann.

Zeljko
17.10.2009, 12:41
Kein Alkohol ist auch keine Lösung.

Stadtknecht
17.10.2009, 12:44
Es soll Pillen geben, ( muss man natürlich regelmässig nehmen) da wird einem kotzübel, wenn man nur einen Schluck Alkohol zu sich nimmt.

Das Beste ist natürlich, wenn es klick im Kopf gemacht hat und man einsieht, dass man als Alkoholiker mit Alkohol nicht leben kann, aber ohne Alkohol sehr gut leben kann.

Ein weiser Spruch!

Bruddler
17.10.2009, 13:01
Mir fällt da immer die traurige Geschichte der Kneipenwirtin aus unserer Stadt ein, die sich zu Tode gesoffen hat.

Mir fällt da immer die traurige Geschichte meines Bruders ein, der sich schwerst alkoholabhängig vor ein paar Jahren eine Ladung Blei durch den Kopf geschossen hat.... ;(

Stadtknecht
17.10.2009, 13:16
Mir fällt da immer die traurige Geschichte meines Bruders ein, der sich schwerst alkoholabhängig vor ein paar Jahren eine Ladung Blei durch den Kopf geschossen hat.... ;(

Sch.....! :(

Bruddler
17.10.2009, 13:22
Sch.....! :(

Ja, es war eine Sauerei, im wahrsten Sinne des Wortes..... ;(

bernhard44
17.10.2009, 13:32
Ja, es war eine Sauerei, im wahrsten Sinne des Wortes..... ;(

das tragische an Suchtkranken ist, dass sie neben sich selbst, immer diejenigen am meisten zerstören die sie doch eigentlich so lieben!

Stadtknecht
17.10.2009, 13:34
Ja, es war eine Sauerei, im wahrsten Sinne des Wortes..... ;(

Habt ihr ihn gefunden?

Oder hat er es irgendwo getan, wo seinen Angehörigen der Anblick erspart wird?

Stadtknecht
17.10.2009, 13:35
das tragische an Suchtkranken ist, dass sie neben sich selbst, immer diejenigen am meisten zerstören die sie doch eigentlich so lieben!

Das bezeichnet man als Co-Abhängigkeit.

Bruddler
17.10.2009, 13:49
das tragische an Suchtkranken ist, dass sie neben sich selbst, immer diejenigen am meisten zerstören die sie doch eigentlich so lieben!

Das Tragische war, dass er alle Schuld an seinem jämmerlichen Dasein einzig und alleine bei anderen gesucht hat....

Bruddler
17.10.2009, 13:52
Habt ihr ihn gefunden?

Oder hat er es irgendwo getan, wo seinen Angehörigen der Anblick erspart wird?

Sein Vermieter (und ehemaliger Schulfreund) fand ihn auf seinem Sofa.
(auf Details möchte ich gerne verzichten)

Stadtknecht
17.10.2009, 13:57
Das Tragische war, dass er alle Schuld an seinem jämmerlichen Dasein einzig und alleine bei anderen gesucht hat....

Auch das ist charakteristisch.

Stadtknecht
17.10.2009, 13:58
Sein Vermieter (und ehemaliger Schulfreund) fand ihn auf seinem Sofa.
(auf Details möchte ich gerne verzichten)

Das geht auch niemanden etwas an.

carpe diem
17.10.2009, 18:26
Sie versprechen alles, wenn sie nüchtern sind und halten nichts.
Sie können nicht anders.

Ich kenne einen Fall:
Ein Mann hat sich abends besoffen, bei Tag arbeitete er ganz normal.
Wenn er randvoll war, brabbelte er alles mögliche und unmögliche Zeugs.
Jemand fiel ein dies auf Tonband aufzunehmen und ihm dann nüchtern vorzuspielen.
Er war entsetzt, dass er das war, ab da war Ruhe, denn das Tonband stand immer bereit..

romeo1
17.10.2009, 19:16
Ein guter Bekannter von mir ist ebenfalls gerade dabei, alles was er sich in seinem Leben aufgebaut hat, gründlichst zu versaufen. Er ist unbelehrbar und hat sich jetzt von den meisten Leuten zurückgezogen. Er ist auf dem Selbstzerstörungstrip und ist durch nichts davon abzuhalten.

Peg Bundy
17.10.2009, 19:41
Das Tragische war, dass er alle Schuld an seinem jämmerlichen Dasein einzig und alleine bei anderen gesucht hat....

Da kann ich Dir nur beipflichten. Mein Bruder (54) ist schwerst Alk-Abhängig (1 Flasche Wodka als Frühstück). Mittlerweile ist er absolut nicht mehr Gesellschaftsfähig, weshalb er von der Familie und Freunden (nach vielen Hilfeversuchen) gemieden wird. Schuld haben wir Alle, nur er nicht.
Wir haben ihn aufgegeben und ehrlichgesagt warten wir nur noch auf den Tag, an dem seine Leber den Geist aufgibt...

Branka
17.10.2009, 19:53
das tragische an Suchtkranken ist, dass sie neben sich selbst, immer diejenigen am meisten zerstören die sie doch eigentlich so lieben!

Vollkommen richtig!

Ich selber bin der totale Abstinenzler was Alkohol angeht, ich trinke nie. Ich hatte jedoch mal eine Beziehung mit einem Alkoholiker, das war grausam, ganz schlimm!!

Man kann Alkoholikern nicht helfen, nicht als Laie. Alkoholiker zerstören sich und das Umfeld, es ist grausam mit anzusehen wenn die besoffen zu Hause sitzen und mit glasigen, wirren Augen einen Streit vom Zaun brechen. Am nächsten morgen dann die beschwörungen, das man keinen Schluck mehr macht... Diese Versprechungen halten grad mal 5 Std. und dann greift man wieder zur Flasche....

Wie oft wurde ich in die Schiene der Unnormalen von Ihm gedrängt, weil ich absolut keinen Alkohol trinke, jegliche schwachsinnige Taktik wurde mir aufgebrummt, nur um sein Saufen zu rechtfertigen!

2 Jahre waren 2 Jahre zuviel für mich..... Nie wieder einen Alkoholiker, NIE WIEDER! Ein Alkoholiker kommt nur einer Kneipe zu gute, sonst niemanden!

WIENER
17.10.2009, 20:08
In meiner Bekanntschaft befindet sich ein junges Mädel, das alkoholsüchtig ist. Sie hat bereits zwei Entzüge hinter sich, wird aber immer wieder rückfällig. Die interessanteste Sache dabei ist, dass Alkoholsüchtige niemals mehr wieder einen Tropfen anrühren dürfen, da die Rückfallgefahr sonst zu groß ist. Sie redet sich jedoch immer ein, dass sie nach ein paar Tagen freiwilliger Abstinenz wieder etwas trinken könnte (nur ein, zwei Bier). Der Absturz kommt so sicher, wie das Amen in der Kirche, meist mit wüsten Schlägereien und Landen in der Ausnüchterungszelle. Freunde von mir haben Angst um ihr Leben. Die Frage ist nun, was man in solchen Fällen überhaupt noch tun kann?

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35 Jahre Beruserfahrung berechtigen mich zu sagen, 8 von 10 Menschen , die bereits soweit sind, wie die von dir geschilderte, schaffen es nie mehr. Die Problematik ist nach meiner Erfahrung sehr vielschichtig und kompliziert. Nicht umsonst habe ich in diesem Forum schon mehrfach erwähnt, Alkohol ist eine viel gefährlichere Droge wie Haschisch und Kokain, den sie macht dich physisch wesentlich abhängiger und auch kaputter.

Damit sie wenigstens den Funken einer Chance hat, müßte sie für lange Zeit aus ihren bisherigen Umfeld entfernt werden. Irgendwohin wo sie keine Chance hat an Alkohol zu kommen. Und sie müßte eine andere sinnvolle Beschäftigung haben.
Ich kenne ein positives Beispiel, der war für 2 Jahre Entwicklungshelfer in Afrika. Mehr kann ich auf die schnelle, ohne das Mädchen näher zu kennen auch nicht sagen.

Branka
17.10.2009, 20:24
Was mir allerdings zu denken gibt, warum in aller Welt soviele junge Menschen zur Flasche greifen......die haben Ihr ganzes Leben vor sich und zerstören es bewusst.

Wo sind die Eltern? Was sind die Gründe überhaupt zur Flasche zu greifen, vor allen in so jungen Jahren?

Das macht irgendwie Hoffnungslos..... Schon allein das in Discos Flatrate Saufen mal die Runde machte, hat mich masslos erschreckt! Verdammter Alkohol, wer hat den überhaupt erfunden.......

Es sind schon mehr Menschen im Becher ersoffen als im Meer, traurig aber wahr!

Krabat
17.10.2009, 20:48
Was mir allerdings zu denken gibt, warum in aller Welt soviele junge Menschen zur Flasche greifen......die haben Ihr ganzes Leben vor sich und zerstören es bewusst.

Wo sind die Eltern? Was sind die Gründe überhaupt zur Flasche zu greifen, vor allen in so jungen Jahren?

Das macht irgendwie Hoffnungslos..... Schon allein das in Discos Flatrate Saufen mal die Runde machte, hat mich masslos erschreckt! Verdammter Alkohol, wer hat den überhaupt erfunden.......

Es sind schon mehr Menschen im Becher ersoffen als im Meer, traurig aber wahr!

Das wird am Ende alles übertrieben. Je mehr die Politik von "Komasaufen" schwadroniert, desto interessanter wird Alkohol für Jugendliche, weil es was Verbotenes und Besonderes ist.

Ich glaube, man will die Alkoholsteuer erhöhen. Die Raucher sind ja bereits entabgezockt.

Kein normaler Deutscher kann sich mehr eine normale Schachtel Zigaretten a 5 Euro leisten. Da ist nicht mehr viel zu holen.

Zeljko
17.10.2009, 20:51
http://www.youtube.com/watch?v=Wb47JHliJA4

Und alle singen mit.

I.Kant
17.10.2009, 21:13
Ich war 22 Jahre lang Co-Abhängige von einem alkoholkranken Borderliner.
Er hat sobald er den ersten Wodka intus hatte sein Wesen verändert, das war als hätte man einen Schalter umgelegt. Manchmal wurde er aggressiv und traurig, manchmal war er glücklich und im nächsten Moment wieder aggressiv. Ich habe keine Ahnung was für ein Mensch er war, alles drehte sich nur um Alkohol, obwohl er das nicht zugab.
Ich bin kein Abstinenzler, brauche aber immer wieder meine Wochen der Alkoholfreiheit weil ich Angst habe süchtig zu werden.

Sauerländer
17.10.2009, 21:33
Was mir allerdings zu denken gibt, warum in aller Welt soviele junge Menschen zur Flasche greifen......die haben Ihr ganzes Leben vor sich und zerstören es bewusst.
Wo sind die Eltern? Was sind die Gründe überhaupt zur Flasche zu greifen, vor allen in so jungen Jahren?

Die haben ihr ganzes Leben noch vor sich, klar, aber manch einer blickt eben nicht mit Vorfreude oder auch nur Hoffnung auf all das, was noch kommt. GERADE in jungen Jahren sind viele Leute ja nun psychisch alles andere als im Gleichgewicht, und wenn sich das nun auch mit Ängsten, Perspektivlosigkeit (selbst wenn nur eingebildet) und so weiter verbindet, ist es schneller passiert, als man glaubt.
Wenn man jetzt noch bedenkt, dass einem Alkoholkonsum allerorten vorgelebt wird...

Klopperhorst
17.10.2009, 21:47
Oh man, was man hier alles liest. Das mit den Wesensveränderungen ist sehr verstörend, die Schuldzuweisungen an andere (Eltern, Lebenspartner usw.) stimmen. Sie wird wohl sterben, so wie es aussieht, da sie schon zwei Entzüge vergeigt hat.

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I.Kant
17.10.2009, 22:12
Oh man, was man hier alles liest. Das mit den Wesensveränderungen ist sehr verstörend, die Schuldzuweisungen an andere (Eltern, Lebenspartner usw.) stimmen. Sie wird wohl sterben, so wie es aussieht, da sie schon zwei Entzüge vergeigt hat.

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Warum ist sie süchtig? Das kommt ja nicht aus dem blauen Himmel heraus. Sie wird ihre Gründe haben.

meckerle
17.10.2009, 22:25
die Co-Abhängigen (Freunde, Familie), müssen ihre "Hilfe" einstellen und den Alkoholiker nicht mehr nach seinen Abstürzen auffangen. Erst wer ganz unten ist und von sich aus begreift, das er so nicht mehr kann und vor allem nicht mehr leben will, ist bereit zur Annahme von echter Hilfe!
Der Schalter liegt im Kopf des betroffenen Menschen. Manchen gelingt es ihn umzulegen, andere gehen den Weg bis zum bitteren Ende der Selbstzerstörung.......
Das ist die einzige Hilfe die einem Akoholiker von seinem engeren Umfeld zuteil werden kann.
Man muss solche Menschen in ein tiefes schwarzes Loch fallen lassen, jede Hilfe verweigern und sie ihrem Schicksal überlassen.

Du sagst es, " der Schalter liegt im Kopf des betroffenen Menschen" und wenn es dort nicht klick macht, muss er/sie eben den selbst gewählten Weg gehen.

Klopperhorst
17.10.2009, 22:46
Warum ist sie süchtig? Das kommt ja nicht aus dem blauen Himmel heraus. Sie wird ihre Gründe haben.

Ich denke, sie erfindet Gründe. Es gibt Menschen, die arbeiten sich aus miesen Bedingungen heraus und bestehen die größten Stürme des Lebens. Andere zerbrechen schon im leisesten Windhauch.

Der Mensch sucht immer nach Gründen. Ich bin jedoch ein Freund der morphologischen Weltsicht und glaube an Schicksal.

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meckerle
17.10.2009, 22:49
Oh man, was man hier alles liest. Das mit den Wesensveränderungen ist sehr verstörend, die Schuldzuweisungen an andere (Eltern, Lebenspartner usw.) stimmen. Sie wird wohl sterben, so wie es aussieht, da sie schon zwei Entzüge vergeigt hat.

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Da Alkoholabhängigkeit heute als Krankheit anerkannt ist, bezahlt m. W. die KK zwei Entzüge, mehr nicht.
Wenn sie es damit nicht geschafft hat, muss sie oder ihre Eltern alles Weitere selber bezahlen.

Es ist ein Drama, wenn sich junge Menschen auf so eine Weise selbst ruinieren. X(

Peg Bundy
17.10.2009, 22:50
Warum ist sie süchtig? Das kommt ja nicht aus dem blauen Himmel heraus. Sie wird ihre Gründe haben.

Meißtens brauchen die keinen plausiblen Grund. In der Clique wird gesoffen, da will man nicht außen stehen und trinkt mit. So kommt eines zum anderen, bis es zu spät ist.

latrop
17.10.2009, 22:54
Hinzu kommt, daß es viel schwieriger ist, vom Alkohol los zu bleiben als von Heroin.

Denn Alkohol ist im Gegensatz zu Heroin überall legal erhältlich und wird auf Feiern usw. angeboten.

Und dann schau dir mal an, was alles an Alkohol in den Lebensmitteln ist.
Geht vom Fleischsalat bis zum Branntweinessig.
Von den Essen im Restaurant ganz zu schweigen.

meckerle
17.10.2009, 23:12
Und dann schau dir mal an, was alles an Alkohol in den Lebensmitteln ist.
Geht vom Fleischsalat bis zum Branntweinessig.
Von den Essen im Restaurant ganz zu schweigen.
Ne Wildbretsosse ohne Rotwein schmeckt aber auch nicht gerade gut.X(

Du hast ja Recht, aber da bekommen ja wirklich nur Alkoholiker Probleme. Müssen dann alle anderen auf die Zutaten verzichten?

carpe diem
17.10.2009, 23:21
Ich denke, sie erfindet Gründe. Es gibt Menschen, die arbeiten sich aus miesen Bedingungen heraus und bestehen die größten Stürme des Lebens. Andere zerbrechen schon im leisesten Windhauch.

Der Mensch sucht immer nach Gründen. Ich bin jedoch ein Freund der morphologischen Weltsicht und glaube an Schicksal.

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Denkst du an Rupert Sheldrake und die morphologischen Felder?

Efna
17.10.2009, 23:35
Ich denke, sie erfindet Gründe. Es gibt Menschen, die arbeiten sich aus miesen Bedingungen heraus und bestehen die größten Stürme des Lebens. Andere zerbrechen schon im leisesten Windhauch.

Der Mensch sucht immer nach Gründen. Ich bin jedoch ein Freund der morphologischen Weltsicht und glaube an Schicksal.

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Das einige Menschen an kleinsten Windhauch zerbrechen und andere grosse Stürme überstehen oder an ihnen nicht zerbrechen liegt einfach auch daran wie einschneidend wie dieser Sturm/Wind ist. Zum Beispiel sind es Leute die sich wegen Schulden umbringen meist Leute denen es vorher ein eher wohlhabendes Leben geführt haben und so aus ihren früheren Leben heraus gerissen wurden. Während für eine Unterschichtenfamilie die seit jeher Schulden hat sehr gut mit den Umstand arangieren können weil es fpr sie zu den ganz "normalen Wahnsinn" gehört. Und natürlich spielt auch ein starker Wille eine Rolle.

Was die Sache mit den Alkohol angeht. Bin ich der Meinung das es verschiedene Formen des Alkoholismus gibt. Einmal der der Deutlich auffällt mit seinen Alkoholismus auffällt dann diejenigen die kaum Auffällig sind und meist ein relatriv geregeltes Leben haben. Deren Sucht kaum auffällt. Es sind vor allem Leute deren Alkoholkonsum sich auf den Abend und Bier beschränkt. Sie sind meisten den ganzen Tags nüchtern sind und erst Abends anfangen zu trinken. Und da meist auch nur bis zu einen gewissen "Level". Andererseits kannte und kenn ich Alkoholiker die wirklich Dauerbesoffen sind. Ich denke es gibt auch so etwas wie Stille Trinker. Und es iost auch bei anderen Drogen so, das sie sehr Individuell wirken. Der eine hat nach der Einahme von LSD einen Horrortrip, der eine sieht Rosa Elefanten, der eine ist ruhig, der eine wird Notgeil etc. und vielleicht ist es bei Alkohol ähnlich. Ich will keine Ratschläge geben weil ich denke das die Gründe wie auch das erlebte Individuel verschieden sind. Und so sind auch die Lösungswege sehr verschieden sein. Und Falscher Rat kann das Gegenteil von dem bewirken was es soll.

Parker
18.10.2009, 00:37
Eigentlich steht hier schon so ziemlich alles. Wenn ich aber mal fragen darf, heißt "Entzüge" Entgiftungen oder Langzeittherapien?

Bruddler
18.10.2009, 07:48
Die haben ihr ganzes Leben noch vor sich, klar, aber manch einer blickt eben nicht mit Vorfreude oder auch nur Hoffnung auf all das, was noch kommt. GERADE in jungen Jahren sind viele Leute ja nun psychisch alles andere als im Gleichgewicht, und wenn sich das nun auch mit Ängsten, Perspektivlosigkeit (selbst wenn nur eingebildet) und so weiter verbindet, ist es schneller passiert, als man glaubt.
Wenn man jetzt noch bedenkt, dass einem Alkoholkonsum allerorten vorgelebt wird...

und einem per Werbung die Droge Alkohol schmackhaft gemacht wird....
makaber finde ich auch die Weinverkostungen im TV, wo die Droge Alkohol mit gar lieblichen "Fachausdrücken" beschrieben wird:
"süffig"..."lieblich"..."bekömmlich"...."rassig"...."vollmundig".....wer kann dazu schon nein sagen ?! :rolleyes:
Und dann gibt es da noch die alljährlichen Wahlen zur "Drogenkönigin" ähm Weinkönigin....
Nicht zu vergessen, die unzähligen Drogenfeste ähm Bier- und Weinfeste...

bernhard44
18.10.2009, 07:53
Eigentlich steht hier schon so ziemlich alles. Wenn ich aber mal fragen darf, heißt "Entzüge" Entgiftungen oder Langzeittherapien?

es bedarf zweier Entzüge!
Des Physischen, den sogenannten "kalten Entzug", der mit den körperlichen Auswirkungen (Kreislauf, Flattermann Halluzinationen, Erbrechen u ä.).
Dann der Psychische, das innere loslassen von der Droge, der dauert natürlich wesentlich länger bzw. ist ein Ständiger.

Stadtknecht
18.10.2009, 09:20
Eigentlich steht hier schon so ziemlich alles. Wenn ich aber mal fragen darf, heißt "Entzüge" Entgiftungen oder Langzeittherapien?

So weit ich weiß ist der Entzug oder die Entfiftung ein rein medizinischer Vorgang, wobei dem Patienten unter ärztlicher Aufsicht die Droge oder der Alkohol vorenthalten wird.
Die Entzugserscheinungen werden mit Medikamenten unterdrückt.

Dieser Vorgang dauert einige Tage, dann ist der Patient körperlich "clean".

Danach beginnt die Langzeittherapie, die aus Gesprächen mit Psychologen, Gruppensitzungen usw. besteht.
Der Patient lernt, mit seinen psychischen Problemen umzugehen und so von der Droge weg zu bleiben.

Soweit die Theorie. Die Rückfallquote ist sehr hoch.

rechtsvonlinks
18.10.2009, 09:33
Sie versprechen alles, wenn sie nüchtern sind und halten nichts.
Sie können nicht anders.

Ich kenne einen Fall:
Ein Mann hat sich abends besoffen, bei Tag arbeitete er ganz normal.
Wenn er randvoll war, brabbelte er alles mögliche und unmögliche Zeugs.
Jemand fiel ein dies auf Tonband aufzunehmen und ihm dann nüchtern vorzuspielen.
Er war entsetzt, dass er das war, ab da war Ruhe, denn das Tonband stand immer bereit..

"Schocktherapie"

rechtsvonlinks
18.10.2009, 09:36
... Alkohol ist eine viel gefährlichere Droge wie Haschisch und Kokain ...

Und leider auch gesellschaftlich akzeptiert.

Klopperhorst
18.10.2009, 09:56
So weit ich weiß ist der Entzug oder die Entfiftung ein rein medizinischer Vorgang, wobei dem Patienten unter ärztlicher Aufsicht die Droge oder der Alkohol vorenthalten wird.
Die Entzugserscheinungen werden mit Medikamenten unterdrückt.

Dieser Vorgang dauert einige Tage, dann ist der Patient körperlich "clean".

Danach beginnt die Langzeittherapie, die aus Gesprächen mit Psychologen, Gruppensitzungen usw. besteht.
Der Patient lernt, mit seinen psychischen Problemen umzugehen und so von der Droge weg zu bleiben.

Soweit die Theorie. Die Rückfallquote ist sehr hoch.

Schlimm, dass der Intellekt anscheinend gar nichts dagegen ausrichten kann. Gibt es nicht moderne Medikamente, die die Hirnstrukturen dauerhaft verändern, so dass das Suchtverhalten ein für alle Male für diesen Stoff unterdrückt wird?

Ich las einmal von einem russischen Arzt, der Heroinsüchtige auf eine Art Schockkur heilte. Er spritzte ihnen ein Mittel direkt in die Halsvenen und veränderte damit das Gehirn. Dann erzählte er seinen Patienten, sie würden beim willentlichen Rückfall in die Sucht an Atemversagen sterben.

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Parker
18.10.2009, 10:10
So weit ich weiß ist der Entzug oder die Entfiftung ein rein medizinischer Vorgang, wobei dem Patienten unter ärztlicher Aufsicht die Droge oder der Alkohol vorenthalten wird.
Die Entzugserscheinungen werden mit Medikamenten unterdrückt.

Dieser Vorgang dauert einige Tage, dann ist der Patient körperlich "clean".

Danach beginnt die Langzeittherapie, die aus Gesprächen mit Psychologen, Gruppensitzungen usw. besteht.
Der Patient lernt, mit seinen psychischen Problemen umzugehen und so von der Droge weg zu bleiben.

Soweit die Theorie. Die Rückfallquote ist sehr hoch.

Eben. Es wird aber nicht klar, für mich zumindest, ob die junge Frau, um die es geht, das Eine oder Andere bereits 2mal hinter sich hat.

Stadtknecht
18.10.2009, 10:17
Eben. Es wird aber nicht klar, für mich zumindest, ob die junge Frau, um die es geht, das Eine oder Andere bereits 2mal hinter sich hat.

Wie schon mehrfach hier geschrieben wurde, wenn die Frau von der Du schreibst nicht den eisernen Willen hat, vom Alkohol los zu kommen, ist jegliche Therapie sinnlos.

Dann mußt Du sie fallen lassen.

Parker
18.10.2009, 10:21
es bedarf zweier Entzüge!
Des Physischen, den sogenannten "kalten Entzug", der mit den körperlichen Auswirkungen (Kreislauf, Flattermann Halluzinationen, Erbrechen u ä.).
Dann der Psychische, das innere loslassen von der Droge, der dauert natürlich wesentlich länger bzw. ist ein Ständiger.

Nicht ganz. 'Kalter Entzug' bezeichnet eine Entgiftung ohne medikamentöse Unterstützung, wovon bei Alkohol dringend abzuraten ist, da er lebensbedrohlich werden kann. Deshalb werden Alkoholiker auch gewöhnlich aufgefordert, nicht trocken zur terminierten Entgiftung zu erscheinen und bis dahin weiterzutrinken.

Mit Therapie hat so eine Entgiftung nix zu tun und man kann sie durchaus beliebig oft absolvieren. Sie wird auch gern in Anspruch genommen, um Geldnot am Monatsende zu überbrücken.

Für eine Langzeittherapie braucht es dagegen viele Monate. Ich weiß gar nicht, was die Kassen da derzeit bezahlen. Irgendwo um ein halbes Jahr herum sollte das liegen.

Parker
18.10.2009, 10:24
Schlimm, dass der Intellekt anscheinend gar nichts dagegen ausrichten kann. Gibt es nicht moderne Medikamente, die die Hirnstrukturen dauerhaft verändern, so dass das Suchtverhalten ein für alle Male für diesen Stoff unterdrückt wird?

Ich las einmal von einem russischen Arzt, der Heroinsüchtige auf eine Art Schockkur heilte. Er spritzte ihnen ein Mittel direkt in die Halsvenen und veränderte damit das Gehirn. Dann erzählte er seinen Patienten, sie würden beim willentlichen Rückfall in die Sucht an Atemversagen sterben.

---

Meine Mutter erzählte mir letzter Tage von einer Fernsehsendung, in der von amerikanischen Versuchen mit einem Medikament, das eigentlich zur Muskelentspannung gedacht ist, berichtet wurde. Dabei habe man eine Erfolgsquote von etwa 30% erreicht. Es wurde behauptet, in Deutschland sein man an diesen Versuchen nicht interessiert, weil damit zu wenig zu verdienen sei.

Parker
18.10.2009, 10:27
Wie schon mehrfach hier geschrieben wurde, wenn die Frau von der Du schreibst nicht den eisernen Willen hat, vom Alkohol los zu kommen, ist jegliche Therapie sinnlos.

Dann mußt Du sie fallen lassen.

Man sagt das. Ich nehme an, es gibt solche und solche Fälle. Beim Einen kann es irgendwann klick machen, wenn er ganz unten ist, den Anderen wird das ganz niederwerfen, wenn alle Perspektiven verloren scheinen. Ich weiß nicht, was von diesem Vorschlag zu halten ist. In jedem Fall ist das für Angehörige ungeheuer schwer.

Stadtknecht
18.10.2009, 10:30
Nicht ganz. 'Kalter Entzug' bezeichnet eine Entgiftung ohne medikamentöse Unterstützung, wovon bei Alkohol dringend abzuraten ist, da er lebensbedrohlich werden kann. Deshalb werden Alkoholiker auch gewöhnlich aufgefordert, nicht trocken zur terminierten Entgiftung zu erscheinen und bis dahin weiterzutrinken.

Mit Therapie hat so eine Entgiftung nix zu tun und man kann sie durchaus beliebig oft absolvieren. Sie wird auch gern in Anspruch genommen, um Geldnot am Monatsende zu überbrücken.

Für eine Langzeittherapie braucht es dagegen viele Monate. Ich weiß gar nicht, was die Kassen da derzeit bezahlen. Irgendwo um ein halbes Jahr herum sollte das liegen.

Das stimmt.

Der eine oder andere Alki ruft dann 112 und schreit nach Aufnahme ins Krankenhaus zur Entgiftung.

Oder er rennt zur Polizei oder zum Amt und erzählt eine Geschichte, daß man ihm Geld gestohlen habe und er nichts mehr zu essen hat.

Stadtknecht
18.10.2009, 10:33
Man sagt das. Ich nehme an, es gibt solche und solche Fälle. Beim Einen kann es irgendwann klick machen, wenn er ganz unten ist, den Anderen wird das ganz niederwerfen, wenn alle Perspektiven verloren scheinen. Ich weiß nicht, was von diesem Vorschlag zu halten ist. In jedem Fall ist das für Angehörige ungeheuer schwer.

Das ist für alle Beteilgten ganz schlimm.

Einen Menschen den man sehr gerne hat, einfach fallen zu lassen ist furchtbar.

Wie ich schon schrieb, nimm Kontakt zu den anonymen Alkoholikern, Blaukreuzern, Guttemplern oder ähnlichen Gruppen auf und laß Dich professionell beraten.


Nochmals alle Achtung vor Deinem Engagement,

der Stadtknecht.

Parker
18.10.2009, 10:39
Das ist für alle Beteilgten ganz schlimm.

Einen Menschen den man sehr gerne hat, einfach fallen zu lassen ist furchtbar.

Wie ich schon schrieb, nimm Kontakt zu den anonymen Alkoholikern, Blaukreuzern, Guttemplern oder ähnlichen Gruppen auf und laß Dich professionell beraten.


Nochmals alle Achtung vor Deinem Engagement,

der Stadtknecht.

Viel Achtung braucht das nicht. Bezahlung wird da deutlich lieber gesehen. ;)

Eigentlich jeder, den ich kenne, der mit Süchtigen arbeitet, hat früher oder später seinen Idealismus abgelegt und ihn durch Zynismus ersetzt.

Parker
18.10.2009, 10:55
Vielleicht noch, ein riesiges Problem sehe ich in einem Loch im Leben, das der Süchtige mit seiner Droge zu füllen gewohnt ist. Das ist auch nach absolvierter Therapie noch da. Sich neue Freunde suchen ist leichter gesagt als getan. Nach jahrelangem Schleifenlassen wieder in ein Berufsleben durchzustarten, ist heute schwerer, als es jemals zuvor war.
Da kommt dann also jemand guten Mutes aus einer absolvierten Therapie und steht vor dem buchstäblichen Nichts. Da ist gar nicht nur das Problem, daß er irgendwann nach seinem Stoff giert und dem nicht standhalten kann, er hat auch oft ganz schön wenig zu tun, um eine Menge Tag rumzubringen und kennt aus der Vergangenheit vor allem eine Methode, die gleich bei einer Vielzahl seiner Sorgen zumindest zeitweise Linderung verspricht.

Stadtknecht
18.10.2009, 11:33
Viel Achtung braucht das nicht. Bezahlung wird da deutlich lieber gesehen. ;)

Eigentlich jeder, den ich kenne, der mit Süchtigen arbeitet, hat früher oder später seinen Idealismus abgelegt und ihn durch Zynismus ersetzt.

Daß passiert eigentlich mit jedem, der beruflich mit Elend konfrontiert wird.

Ich habe das bei Polizisten, Pflegern und Mitarbeitern beim Jugend- und Sozialamt auch festgestellt.

Parker
18.10.2009, 11:37
Daß passiert eigentlich mit jedem, der beruflich mit Elend konfrontiert wird.

Ich habe das bei Polizisten, Pflegern und Mitarbeitern beim Jugend- und Sozialamt auch festgestellt.

ich fürchte, wem das nicht gelingt, der ist im falschen Beruf und wird daran kaputtgehen.

Stadtknecht
18.10.2009, 11:42
ich fürchte, wem das nicht gelingt, der ist im falschen Beruf und wird daran kaputtgehen.

Das denke ich auch.

Branka
18.10.2009, 12:33
Das weitere schlimme am Alkoholismus ist tatsächlich die rapide Wesensveränderung, die ist absolut erschreckend....als wären 2 Persönlichkeiten in einem Körper.....

Es ist furchtbar und schlimm wenn Menschen trinken und dann völlig besoffen sind.

David Hasselhoff ist ja auch ein Trinker, ich meine seine Tochter hat mal ein Video von Ihm aufgenommen als Er besoffen war und in Youtube gestellt. David Hasselhof hat sich das Video im nüchternen Zustand angesehen und war total entsetzt!

David meinte dann: Das bin nicht ich, nein, das kann nicht ICH sein! Trinken tut er allerdings weiterhin..../:(

Hier das Schockvideo von David Hasselhof, einfach schrecklich was der Alkohol aus Menschen macht...

Hasselhof betrunken (http://www.youtube.com/watch?v=QH3JAp7vMuo)

Menetekel
18.10.2009, 12:58
Ich möchte hier den Beiträgen im Grundsatz zustimmen.
Habe in meinem bisherigen Leben, selbst in der unmittelbaren Verwandschaft, Personen mit diesem Laster erlebt.
Als wesentlichen Faktor sehe ich auch, der Betroffene muß den Punkt selbst erreichen, wo er erkennt, daß dieser Weg der Selbstzerstörung der Falsche ist.
Auf Hinweise, welche dem Betroffenen helfen sollen, reagiert jede Person anders.
Konnte es erleben, wo es ausreichend war, daß die Ehefrau mit der Scheidungsandrohung einen Wandel erreichen konnte.
Ein Anderer hätte vielleicht noch mehr Alkohol in sich geschüttet, dieser geht aber heut einen geraden und sinnvollen Weg im Leben.
Ein Weiterer konnte es nicht lassen, auch mit umfangreicher Entziehungsterapie.
Ihn hat das Zeitliche dahingerafft, in relativ jungen Jahren.
Mit diesen Lebenserfahrungen habe ich mit meinen Enkeln sehr offen über diese Gefahren, gesprochen. Bis jetzt scheint es auch gefruchtet zu haben. Ob Alkohol oder Nikotin, es wird nicht konsumiert.

carpe diem
18.10.2009, 13:23
Das Schlimme ist, dass Männer oft gewaltätig werden und eine Familie zerstören.
Andere wieder werden dummlustig.
Wobei das letztere für die Betroffenen vorzuziehen ist.

Branka
18.10.2009, 13:31
Das Schlimme ist, dass Männer oft gewaltätig werden und eine Familie zerstören.
Andere wieder werden dummlustig.
Wobei das letztere für die Betroffenen vorzuziehen ist.

Ich bin davon überzeugt, das die Mehrheit der betrunkenen Männer doch ersteres darstellt, wie gesagt, die Mehrheit, nicht alle!

bernhard44
18.10.2009, 13:46
jedenfalls ist die Akzeptanz des Trinkens um ein vielfaches höher als die des Nichttrinkens.
Wer keinen Alkohol trinkt, wird leicht zum Außenseiter, zur Spaßbremse, einfach zum Störfaktor!
Nicht der sich den Verzicht auferlegt hat wird geschätzt, sondern derjenige der immer und überall und dann auch ordentlich zuschlägt! Was es den Nichttrinkern nicht leichter macht, sich in der Gesellschaft wohl zu fühlen. Daher zieht man sich auch eher gesellschaftlich zurück, da muss man nicht diese oft sehr dummen Fragen beantworten.

Bruddler
18.10.2009, 13:51
jedenfalls ist die Akzeptanz des Trinkens um ein vielfaches höher als die des Nichttrinkens.
Wer keinen Alkohol trinkt, wird leicht zum Außenseiter, zur Spaßbremse, einfach zum Störfaktor!
Nicht der sich den Verzicht auferlegt hat wird geschätzt, sondern derjenige der immer und überall und dann auch ordentlich zuschlägt! Was es den Nichttrinkern nicht leichter macht, sich in der Gesellschaft wohl zu fühlen. Daher zieht man sich auch eher gesellschaftlich zurück, da muss man nicht diese oft sehr dummen Fragen beantworten.

Wenn man sich als Nichttrinker zu einer Trinkerrunde hinzugesellt ist man Außenseiter.
Wenn man sich als Trinker zu einer Nichttrinkerrunde hinzugesellt ist man ebenso Außenseiter.....

Leo Navis
18.10.2009, 13:53
jedenfalls ist die Akzeptanz des Trinkens um ein vielfaches höher als die des Nichttrinkens.
Wer keinen Alkohol trinkt, wird leicht zum Außenseiter, zur Spaßbremse, einfach zum Störfaktor!
Nicht der sich den Verzicht auferlegt hat wird geschätzt, sondern derjenige der immer und überall und dann auch ordentlich zuschlägt! Was es den Nichttrinkern nicht leichter macht, sich in der Gesellschaft wohl zu fühlen. Daher zieht man sich auch eher gesellschaftlich zurück, da muss man nicht diese oft sehr dummen Fragen beantworten.
Es geht. Wenn man offensiv mit seinem "Verzicht" umgeht, dann wird man eher dafür respektiert. So zumindest meine Erfahrung.

Ich habe in der Psychiatrie einige Alkoholiker kennengelernt. Nette, normale Menschen, die einfach nur nicht aufhören können oder konnten. Mein Großvater ist daran gestorben. Das Problem ist der Grund, warum sie trinken; nicht, weil sie das Trinken mögen, sondern weil sie jegliche Probleme und alles, was ihnen unangenehm ist in ihrem Leben, mit dem Trinken zu lösen versuchen. Das ist ähnlich wie die Sucht nach Mariuhana.

Häufig ist es auch das viele Alleinsein, was sie nicht ertragen und sich deshalb als Ausweg aus ihrer Vereinsamung den Alkohol als falschen Freund suchen.

bernhard44
18.10.2009, 13:55
Wenn man sich als Nichttrinker zu einer Trinkerrunde hinzugesellt ist man Außenseiter.
Wenn man sich als Trinker zu einer Nichttrinkerrunde hinzugesellt ist man ebenso Außenseiter.....

interessant ist es als Nichttrinker zu beobachten, wie Menschen sich innerhalb kürzester Zeit verändern, soweit, dass man nach einer gewissen Zeit und Promille glaubt Fremde um sich zu haben.

bernhard44
18.10.2009, 13:57
Es geht. Wenn man offensiv mit seinem "Verzicht" umgeht, dann wird man eher dafür respektiert. So zumindest meine Erfahrung.

Ich habe in der Psychiatrie einige Alkoholiker kennengelernt. Nette, normale Menschen, die einfach nur nicht aufhören können oder konnten. Mein Großvater ist daran gestorben. Das Problem ist der Grund, warum sie trinken; nicht, weil sie das Trinken mögen, sondern weil sie jegliche Probleme und alles, was ihnen unangenehm ist in ihrem Leben, mit dem Trinken zu lösen versuchen. Das ist ähnlich wie die Sucht nach Mariuhana.

Häufig ist es auch das viele Alleinsein, was sie nicht ertragen und sich deshalb als Ausweg aus ihrer Vereinsamung den Alkohol als falschen Freund suchen.

natürlich geht es!

politisch Verfolgter
18.10.2009, 13:59
ExAlkoholiker dürfen keinen Tropfen Alkohol mehr zu sich nehmen, sollten sich erst gar nicht mehr auch nur in die Nähe von Alkohol begeben.
Analog ist das genau so mit ExAffenschiebern.
Dieser selbstzerstörerischen und familienschädlichen Sucht ist jedes Gesetz zu entziehen.

Bruddler
18.10.2009, 14:08
Es geht. Wenn man offensiv mit seinem "Verzicht" umgeht, dann wird man eher dafür respektiert. So zumindest meine Erfahrung.

Ich habe in der Psychiatrie einige Alkoholiker kennengelernt. Nette, normale Menschen, die einfach nur nicht aufhören können oder konnten. Mein Großvater ist daran gestorben. Das Problem ist der Grund, warum sie trinken; nicht, weil sie das Trinken mögen, sondern weil sie jegliche Probleme und alles, was ihnen unangenehm ist in ihrem Leben, mit dem Trinken zu lösen versuchen. Das ist ähnlich wie die Sucht nach Mariuhana.

Häufig ist es auch das viele Alleinsein, was sie nicht ertragen und sich deshalb als Ausweg aus ihrer Vereinsamung den Alkohol als falschen Freund suchen.

Ein Alkoholiker trinkt nicht, weil er trinken will, sondern weil er trinken muss !

Bruddler
18.10.2009, 14:15
interessant ist es als Nichttrinker zu beobachten, wie Menschen sich innerhalb kürzester Zeit verändern, soweit, dass man nach einer gewissen Zeit und Promille glaubt Fremde um sich zu haben.

(Diese Feststellung wollte ich auch schreiben, war aber zu faul dazu !) :=

Ich erinnere mich besonders an die Weihnachtsfeiern, bei denen man die Wesensveränderungen bestimmter Kollegen besonders gut beobachten kann...
(Wobei ich ausdrücklich keinem eine Alkoholabhängigkeit unterstellen will !)

Parker
18.10.2009, 14:17
Ein Alkoholiker trinkt nicht, weil er trinken will, sondern weil er trinken muss !

Damit tue ich mich etwas schwer. Es ist auf jeden Fall ein sehr subjektives Müssen und bisweilen kann ich mich des Gedankens nicht erwehren, die Akzeptanz als Krankheit hat den ganz entscheidenden Nachteil, eine astreine Ausrede mitzuliefern.

Leo Navis
18.10.2009, 14:20
Das ist nicht einfach, weil Müssen und Wollen verschwimmen. Wie bei jeder Sucht.

bernhard44
18.10.2009, 14:20
Damit tue ich mich etwas schwer. Es ist auf jeden Fall ein sehr subjektives Müssen und bisweilen kann ich mich des Gedankens nicht erwehren, die Akzeptanz als Krankheit hat den ganz entscheidenden Nachteil, eine astreine Ausrede mitzuliefern.

die gleichen Gedanken hege ich zu solchen "Suchtkrankheiten" auch!

Jetzt gibt es schon Sexsucht, Spielsucht, PC-Sucht.......

politisch Verfolgter
18.10.2009, 14:23
Bzgl. Affenschieberei erfolgt das Müssen per Gesetz.
Es ist so, als ob man sich im Auftrag von Gesetzgebern laufend zu besaufen habe.
Sowas versaut das Hirn, womit man sich wie ein Alkoholiker mit jeder Shice zufrieden gibt, die einem ein derartiges "Leben" damit "bietet".
Das Regime nennt das "Chancen" "nutzen".
Der Suchtdruck ist abzustellen.
Alkohol und Arbeitsgesetze sind niemandem "zumutbar".
Auch ein eingefressener Alkoholiker schiebt seiner Sucht den Affen.
Genau daher stammt ja der AffenschieberBegriff.

Bruddler
18.10.2009, 14:26
die gleichen Gedanken hege ich zu solchen "Suchtkrankheiten" auch!

Jetzt gibt es schon Sexsucht, Spielsucht, PC-Sucht.......

Nun, wollen wir den Medizinern und sonstigen Gelehrten einmal glauben und es einfach akzeptieren, dass es sich bei Alkoholabhängigkeit tatsaechlich um eine Krankheit handelt... :]

WIENER
18.10.2009, 14:27
Es geht. Wenn man offensiv mit seinem "Verzicht" umgeht, dann wird man eher dafür respektiert. So zumindest meine Erfahrung.

Ich habe in der Psychiatrie einige Alkoholiker kennengelernt. Nette, normale Menschen, die einfach nur nicht aufhören können oder konnten. Mein Großvater ist daran gestorben. Das Problem ist der Grund, warum sie trinken; nicht, weil sie das Trinken mögen, sondern weil sie jegliche Probleme und alles, was ihnen unangenehm ist in ihrem Leben, mit dem Trinken zu lösen versuchen. Das ist ähnlich wie die Sucht nach Mariuhana.
Häufig ist es auch das viele Alleinsein, was sie nicht ertragen und sich deshalb als Ausweg aus ihrer Vereinsamung den Alkohol als falschen Freund suchen.

Alkohol und Marihuana sind nicht mal annähernd vergleichbar.

Leo Navis
18.10.2009, 14:37
Alkohol und Marihuana sind nicht mal annähernd vergleichbar.
Sie sind nicht gleichzusetzen; vergleichbar ist die Sucht durchaus.

Jeder, der mal geraucht hat kennt Suchtempfinden. Man will's "eigentlich" nicht, muss aber.

Parker
18.10.2009, 14:38
Nun, wollen wir den Medizinern und sonstigen Gelehrten einmal glauben und es einfach akzeptieren, dass es sich bei Alkoholabhängigkeit tatsaechlich um eine Krankheit handelt... :]

Schon recht. Allerdings bedarf sie der täglichen Pflege und einer imensen Kapitalinvestition.

Ich glaube, das Bewußtsein einfach krank zu sein verleitet einfach dazu, gar nicht erst den Versuch zu unternehmen sich selbst in der Verantwortung zu sehen, was bedauerlicherweise aber die Grundvoraussetzung für die Überwindung dieser Krankheit ist.

(Vielleicht ist das ein hübsches Beispiel, wo 'Wahrhaftigkeit' sehr direkt Menschenleben kostet, aber das ist ein anderes Thema.)

Zeljko
18.10.2009, 14:39
Ich hätte einen Vorschlag an die Antialkoholiker.

Werdet Moslems, oder freundet euch mit ihnen an.
Die trinken kein Alkohol, Allah verbietet es.

Parker
18.10.2009, 14:40
Sie sind nicht gleichzusetzen; vergleichbar ist die Sucht durchaus.

Jeder, der mal geraucht hat kennt Suchtempfinden. Man will's "eigentlich" nicht, muss aber.

Dreh das mal um, dann bist Du bei etwas, womit man arbeiten kann.

Leo Navis
18.10.2009, 14:41
Schon recht. Allerdings bedarf sie der täglichen Pflege und einer immensen Kapitalinvestition.

Ich glaube, das Bewußtsein einfach krank zu sein verleitet einfach dazu, gar nicht erst den Versuch zu unternehmen sich selbst in der Verantwortung zu sehen, was bedauerlicherweise aber die Grundvoraussetzung für die Überwindung dieser Krankheit ist.

(Vielleicht ist das ein hübsches Beispiel, wo 'Wahrhaftigkeit' sehr direkt Menschenleben kostet, aber das ist ein anderes Thema.)
Die AAs benutzen genau das Gegenteil und sehen den Menschen als machtlos gegenüber der Krankheit; er müsse diese Ohnmacht akzeptieren, bevor er der Krankheit "entkommen" könne.

Parker
18.10.2009, 14:42
Die AAs benutzen genau das Gegenteil und sehen den Menschen als machtlos gegenüber der Krankheit; er müsse diese Ohnmacht akzeptieren, bevor er der Krankheit "entkommen" könne.

Klingt das übermäßig erfolgversprechend?

Voortrekker
18.10.2009, 14:44
Ich hätte einen Vorschlag an die Antialkoholiker.

Werdet Moslems, oder freundet euch mit ihnen an.
Die trinken kein Alkohol, Allah verbietet es.

Das Christentum verbietet den Rausch auch!

Leo Navis
18.10.2009, 14:45
Klingt das übermäßig erfolgversprechend?
Es ist erfolgreich. Und ja.

Einem Alkoholiker zu erzählen, er sei verantwortlich für das was er tut und soll gefälligst aufhören zu heulen ist nicht besonders nett und hilft nicht weiter.

bernhard44
18.10.2009, 14:49
Es ist erfolgreich. Und ja.

Einem Alkoholiker zu erzählen, er sei verantwortlich für das was er tut und soll gefälligst aufhören zu heulen ist nicht besonders nett und hilft nicht weiter.

Nettigkeiten sind das letzte was ein Alkoholiker braucht!
Dann schon eher eine Perspektive und einen Hafen, für das danach, wenn er sich entschieden hat seine Sucht zu besiegen!

Zeljko
18.10.2009, 14:49
Das Christentum verbietet den Rausch auch!


Kann gar nicht sein, Jesus selber hat Wasser in Wein verwandelt.
So jemand verbietet kein Alkohol.
Und beim Abendmahl hat es auch Wein gegeben, was übrigens bei jeder Messe nachgespielt wird.

Parker
18.10.2009, 14:50
Es ist erfolgreich. Und ja.

Einem Alkoholiker zu erzählen, er sei verantwortlich für das was er tut und soll gefälligst aufhören zu heulen ist nicht besonders nett und hilft nicht weiter.

Ich halte 'nett' dabei für nicht besonders wichtig, wenn ich ehrlich bin. Dafür ist gerade Verantwortung für das eigene Leben meines Erachtens elementar.

Voortrekker
18.10.2009, 14:51
Kann gar nicht sein, Jesus selber hat Wasser in Wein verwandelt.
So jemand verbietet kein Alkohol.
Und beim Abendmahl hat es auch Wein gegeben, was übrigens bei jeder Messe nachgespielt wird.

Lies doch bitte einmal bevor du antwortest!
Ich habe geschrieben, dass DER RAUSCH verboten ist, aber nicht der Alkohol.

Zeljko
18.10.2009, 14:52
Lies doch bitte einmal bevor du antwortest!
Ich habe geschrieben, dass DER RAUSCH verboten ist, aber nicht der Alkohol.

Wo steht das ?

politisch Verfolgter
18.10.2009, 14:54
Radikale Dauerabstinenz gegen affenschieberischen Suchtdruck.
Also auch weg mit der Arbeitsgesetzgebung, die wie Fusel wirkt.
Suchtzwang versaut Leben und Familien.
Alle Gesetze sind verboten, die ihn bezwecken.

Leo Navis
18.10.2009, 14:56
Nettigkeiten sind das letzte was ein Alkoholiker braucht!
Dann schon eher eine Perspektive und einen Hafen, für das danach, wenn er sich entschieden hat seine Sucht zu besiegen!
Man "entscheidet" sich nicht einfach so seine Sucht zu besiegen. Meistens denkt man ununterbrochen darüber nach, dass es ja so nicht weitergehen könne.


Ich halte 'nett' dabei für nicht besonders wichtig, wenn ich ehrlich bin. Dafür ist gerade Verantwortung für das eigene Leben meines Erachtens elementar.
Ich empfehle, zur Weiterbildung psychisch zu erkranken oder selbst einer Sucht anheim zu fallen, danach denkst Du sicherlich anders.

Wenn Du erstmal, weil in Deinem Kopf und Deinem Körper gehörig was durcheinander ging, alles mögliche angestellt hast und froh bist, aus diesem Albtraum auch wieder aufgewacht zu sein, wirst Du jedes Denken von "Verantwortung" und "Schuld" verwerfen.

Voortrekker
18.10.2009, 15:06
Wo steht das ?

"Der Wein macht Spötter und starkes Getränk macht wild; wer davon taumelt, wird niemals weise" (Spr. 20:1)

"Und saufet euch nicht voll Wein, daraus ein unordentlich Wesen folgt, sondern werdet voll Geistes." (Epheser 5,18)

Das sind nur zwei, es gibt genug andere Stellen.

bernhard44
18.10.2009, 15:07
Man "entscheidet" sich nicht einfach so seine Sucht zu besiegen. Meistens denkt man ununterbrochen darüber nach, dass es ja so nicht weitergehen könne.


Ich empfehle, zur Weiterbildung psychisch zu erkranken oder selbst einer Sucht anheim zu fallen, danach denkst Du sicherlich anders.

Wenn Du erstmal, weil in Deinem Kopf und Deinem Körper gehörig was durcheinander ging, alles mögliche angestellt hast und froh bist, aus diesem Albtraum auch wieder aufgewacht zu sein, wirst Du jedes Denken von "Verantwortung" und "Schuld" verwerfen.

eben, weil du denkst Krank zu sein!
Wenn man aber vor sich selber auskotzen könnte und begriffen hat, sich selbst und seine Liebsten zu zerstören, macht es klick im Kopf!(jedenfalls bei einigen)
Ab diesem Punkt braucht man Ärzte nur noch zur Überwachung der Vitalfunktionen.......

schlimm ist diese Sucht nach einer Sucht! Um eine Sucht zu bezwingen, sich in eine andere zu begeben.....und in die nächste und dann oft sogar kombiniert!

Leo Navis
18.10.2009, 15:10
eben, weil du denkst Krank zu sein!
Denk doch mal ans Rauchen. Da schaffen auch sehr viele nicht aufzuhören, obwohl sie nicht glauben, krank zu sein.

bernhard44
18.10.2009, 15:13
Denk doch mal ans Rauchen. Da schaffen auch sehr viele nicht aufzuhören, obwohl sie nicht glauben, krank zu sein.

ich rauche schon lange nicht mehr! ;)

Zeljko
18.10.2009, 15:13
"Der Wein macht Spötter und starkes Getränk macht wild; wer davon taumelt, wird niemals weise" (Spr. 20:1)

"Und saufet euch nicht voll Wein, daraus ein unordentlich Wesen folgt, sondern werdet voll Geistes." (Epheser 5,18)

Das sind nur zwei, es gibt genug andere Stellen.



Unerheblich.
Da halten wir uns lieber an Jesus Christus, wie bei der Hochzeit von Kana.

Den Moslems hat es der Prophet persönlich verboten, da muß man sich daran halten.
Die armen Moslems.

Leo Navis
18.10.2009, 15:14
ich rauche schon lange nicht mehr! ;)
Das ist schön. Hast Du aber das Argument verstanden?

Süchte geben sich nicht "einfach so". Sie sind wie Viren auf der eigenen Festplatte, auf dem eigenen Gehirn. Man kann sie nicht einfach abstellen.

bernhard44
18.10.2009, 15:18
Das ist schön. Hast Du aber das Argument verstanden?

Süchte geben sich nicht "einfach so". Sie sind wie Viren auf der eigenen Festplatte, auf dem eigenen Gehirn. Man kann sie nicht einfach abstellen.

natürlich! Einfach ist das mit Sicherheit nicht...sauschwer sogar, aber man kann!

Denkpoli
18.10.2009, 15:21
Schlimm, dass der Intellekt anscheinend gar nichts dagegen ausrichten kann. Gibt es nicht moderne Medikamente, die die Hirnstrukturen dauerhaft verändern, so dass das Suchtverhalten ein für alle Male für diesen Stoff unterdrückt wird?

Ich las einmal von einem russischen Arzt, der Heroinsüchtige auf eine Art Schockkur heilte. Er spritzte ihnen ein Mittel direkt in die Halsvenen und veränderte damit das Gehirn. Dann erzählte er seinen Patienten, sie würden beim willentlichen Rückfall in die Sucht an Atemversagen sterben.

---

Ich sah mal einen Bericht über eine russische Klinik, in der die für die Sucht verantwortlichen Gehirnareale mit Kälte abgetötet wurden.

bernhard44
18.10.2009, 15:25
Ich sah mal einen Bericht über eine russische Klinik, in der die für die Sucht verantwortlichen Gehirnareale mit Kälte abgetötet wurden.

hab ich auch gesehen....schauderhaft, die haben denen im Hirn rumgebohrt.....

Parker
18.10.2009, 15:32
[...]
Ich empfehle, zur Weiterbildung psychisch zu erkranken oder selbst einer Sucht anheim zu fallen, danach denkst Du sicherlich anders.

Das ist gut möglich. Allerdings ist eine subjektive Wahrnehmung selten eine nüchtern realistische Wahrnehmung.



Wenn Du erstmal, weil in Deinem Kopf und Deinem Körper gehörig was durcheinander ging, alles mögliche angestellt hast und froh bist, aus diesem Albtraum auch wieder aufgewacht zu sein, wirst Du jedes Denken von "Verantwortung" und "Schuld" verwerfen.

Von 'Schuld' rede ich nicht, in derartigen Zusammenhängen niemals. Verantwortung ist etwas anderes und die für sich selbst zu übernehmen ist manchmal unendlich schwer, aber wem das nicht gelingt, der wird keine Sucht überwinden. Das bedeutet man muß auch etwas dazu tun, diesen Albtraum nicht wieder und wieder zu erleben.

Akzeptieren krank zu sein, darunter verstehe ich, die Erkenntnis anzunehmen, daß man Alkoholiker ist und eben nicht jemand, der sein Trinken bestens im Griff hat und jederzeit mich Leichtigkeit aufhören kann. Es kann keinesfalls bedeuten, sich auf sein Krenksein zurüchzuziehen. Man muß das in die Hand nehmen und dazu muß man den Willen aufbringen etwas zu verändern, eben Verantwortung für sich selbst übernehmen. Es würde mich sehr wundern, wenn die AAs das wirklich anders sehen.

Voortrekker
18.10.2009, 15:33
Unerheblich.
Da halten wir uns lieber an Jesus Christus, wie bei der Hochzeit von Kana.

Den Moslems hat es der Prophet persönlich verboten, da muß man sich daran halten.
Die armen Moslems.

Ja, da hat er sich auch vollkommen abgeschossen, nicht wahr?
Du bist ein Dummschwätzer vor dem Herrn.
Ich präsentiere dir die Zitate und du sagst einfach, dass das unerheblich sei.

Leo Navis
18.10.2009, 15:41
Von 'Schuld' rede ich nicht, in derartigen Zusammenhängen niemals. Verantwortung ist etwas anderes und die für sich selbst zu übernehmen ist manchmal unendlich schwer, aber wem das nicht gelingt, der wird keine Sucht überwinden. Das bedeutet man muß auch etwas dazu tun, diesen Albtraum nicht wieder und wieder zu erleben.

Akzeptieren krank zu sein, darunter verstehe ich, die Erkenntnis anzunehmen, daß man Alkoholiker ist und eben nicht jemand, der sein Trinken bestens im Griff hat und jederzeit mich Leichtigkeit aufhören kann. Es kann keinesfalls bedeuten, sich auf sein Krenksein zurüchzuziehen. Man muß das in die Hand nehmen und dazu muß man den Willen aufbringen etwas zu verändern, eben Verantwortung für sich selbst übernehmen. Es würde mich sehr wundern, wenn die AAs das wirklich anders sehen.
Dann sind wir ja eigentlich einer Meinung, benutzten jedoch unterschiedliche Worte zur Beschreibung desgleichen Sachverhalts.

Zeljko
18.10.2009, 15:42
Ja, da hat er sich auch vollkommen abgeschossen, nicht wahr?
Du bist ein Dummschwätzer vor dem Herrn.
Ich präsentiere dir die Zitate und du sagst einfach, dass das unerheblich sei.

Zitate, genau.
Was soll ich mit denen ?
Es gibt nirgendwo ein klares Gesetz oder Vorgabe sich nicht zu besaufen.

Zeljko
18.10.2009, 15:44
Übrigens, die Bibel ist ein sehr wendiges Buch.
Da findest du zu jedem Thema irgendwas. Sowohl Pro als auch Contra.

Leo Navis
18.10.2009, 15:44
Unerheblich.
Da halten wir uns lieber an Jesus Christus, wie bei der Hochzeit von Kana.

Den Moslems hat es der Prophet persönlich verboten, da muß man sich daran halten.
Die armen Moslems.
Darauf zu verzichten, sich ein Nervengift in Überdosis zu verabreichen, ist Deiner Meinung nach nicht sinnvoll?

Parker
18.10.2009, 15:46
Dann sind wir ja eigentlich einer Meinung, benutzten jedoch unterschiedliche Worte zur Beschreibung desgleichen Sachverhalts.

Freut mich.

bernhard44
18.10.2009, 15:48
Freut mich.

ich freu mich mit!:)

Zeljko
18.10.2009, 15:51
Darauf zu verzichten, sich ein Nervengift in Überdosis zu verabreichen, ist Deiner Meinung nach nicht sinnvoll?


Selbstverständlich.
Aklohol ist unser westliches Kulturgut.

politisch Verfolgter
18.10.2009, 15:53
AffenschieberFrust bewirkt Alkoholiker, FettFresser und DrogenSüchtige.
Diese Shice ist mit Villa&Porsche aus goldenen Netzwerken abzustellen.

carpe diem
18.10.2009, 16:43
ich rauche schon lange nicht mehr! ;)

Ich auch nicht:
1.Tag
alles Rauchbare ins Klo gespühlt
2.Tag
12 Kaugummi und tigerhaftes auf -und abgehen
3.Tag
Im Supermarkt schnell die Kasse verlassen, wo es Zig. gibt.
4.Tag
Kaugummi Verbrauch erhöht sich, dazu kommen Dörrzwetschken (Kerne) und Handhabung von Zahnstochern.
5.Tag
Fernsehen ab, wenn geraucht wird
und kein Besuch von Lokalen mehr.
6.Tag
Einkauf von Häkelnadel-Häkelgarn und Häkelanleitung
Beginn von Häkeln nach Vorlage-die Hände sind beschäftigt.
7.Tag - 21 Tag gleich
ab 3 Wochen leichte Besserung meines Zustandes
Die krampfartigen Zuckungen der Beine verschwinden.
Der Husten bessert sich und das Pfeifen beim Atmen verschwindet.

Nach 2 Jahren clean

Pythia
18.10.2009, 17:07
full quote (http://www.politikforen.net/showpost.php?p=3193383&postcount=109)Die Realität ist anders: 1982 machte ich (Multi-Toxologe) 6 Monate Sprit-, Pillen- und Koks-Entwöhnung in der Saaletal-Klinik (http://www.rhoen-klinikum-ag.com/rka/cms/stk_2/deu/index.html) und blieb bis 1998 clean und trocken. Dann wieder 4 Jahre voll in der Sucht. Nur Whisky, aber ca. 12 Flaschen/Woche. 14 Tage Entgiftung im Krankenhaus, Selbsthilfegruppen und 2 Jahre Psychiater waren fürn Arsch. Ich soff weiter.
http://www.24-carat.de/Forum/L-635.GIF
Manchmal ging ich nach dem Psychiater-Besuch gleich zum Laden und nahm mir ein paar Flaschen Whisky mit heim oder zur Arbeit. Zufall oder nicht: als ich den Psychiater satt hatte und nicht mehr hin ging, hörte ich auch auf zu trinken und bin nun schon wieder 9 Jahre trocken.
http://www.24-carat.de/Forum/L-635.GIF
Nun bleibe ich vielleicht mein Leben lang clean und trocken, oder ich habe schon morgen meinen nächsten Rückfall. Nur scheint es außer mir selbst Keinen zu jucken: Familie, Freunde und Geschäftsfreunde sagen ich sei mit Sprit im System noch umgänglicher und netter.
http://www.24-carat.de/Forum/L-635.GIF
Leider auch leistungsfähiger. Ja, mit Sprit flutscht wirklich Alles besser, ich bin überzeugungsfähiger, alle Leute sind liebenswerter, und die Welt wird noch schöner. Da ich mich aber clean und trocken wohler fühle, hoffe ich, daß mir weitere Rückfälle erspart bleiben.
http://www.24-carat.de/Forum/L-635.GIF
Nun weißt Du zwar nicht mehr, macht aber nix, da Keiner mehr weiß. Alle, die denken sie wüßten was, spinnen. Keiner kann mehr als einige unterschiedliche und einige ähnliche Fälle kennen, was aber nicht hifreicher ist als die Lottozahlen von 83 der bisher 5.000 Ziehungen zu kennen.
http://www.24-carat.de/Forum/L-635.GIF
Jetzt philosophier mal, wie man bei den nächsten 20 Lottoziehungen am besten vorgeht, um 5-mal den Jackpot zu knacken. Ähnlich hilfreich sind Ideen dazu, was Suchtbolzen tun sollten. Trotz all meiner Erfahrung kenne ich für Suchtbbolzen nur ein einziges Heilmittel: aufhören!

RDX
18.10.2009, 17:37
hab ich auch gesehen....schauderhaft, die haben denen im Hirn rumgebohrt.....

Das waren wohl ehemalige Folterknechte des KGB.???

bernhard44
18.10.2009, 17:43
Selbstverständlich.
Aklohol ist unser westliches Kulturgut.

Quatsch, die Sumerer brauten schon vor 6.000 Jahren eine Art Bier!

meckerle
18.10.2009, 18:44
Betreff Alkoholsucht als anerkannte Krankheit.

Vermutlich hängt die Anerkennung als Krankheit mit der Tatsache zusammen, dass der AG keine Alki-AN mehr beschäftigen kann/darf/will, weil er haftbar ist für mögliche Unfälle am Arbeitsplatz, oder mit Firmenfahrzeugen und Maschinen.

Von dem Zeitpunkt an, an dem der AG Kenntnis davon hat dass ein MA Alkoholiker ist,
macht er sich bei einem Schadensfall mitschuldig.

Zeljko
18.10.2009, 18:52
Quatsch, die Sumerer brauten schon vor 6.000 Jahren eine Art Bier!

Dein Kommentar ist total unpassend.

Parker
18.10.2009, 19:01
[...]Da ich mich aber clean und trocken wohler fühle, hoffe ich, daß mir weitere Rückfälle erspart bleiben.[...]

Da ist ein Denkfehler, aber der mag nebensächlich sein. Rückfälle sind nichts, was Einem wiederfährt. Man baut die selbst. Man ist da handelnder, nicht passiver Part des Geschehens. Und das führt dann zu:



Trotz all meiner Erfahrung kenne ich für Suchtbbolzen nur ein einziges Heilmittel: aufhören!


So ist das wohl.

Pythia
18.10.2009, 21:25
Da ist ein Denkfehler, aber der mag nebensächlich sein. Rückfälle sind nichts, was Einem wiederfährt. Man baut die selbst. Man ist da handelnder, nicht passiver Part des Geschehens.Kein Denkfehler. Ein Kölner Sprichwort sagt: "Et jitt keij schlemma Leijd, als watt dä Minsch sech sellevs andeijt." (Es gibt kein schlimmeres Leid, als was der Mensch sich selbst antut.) Rückfälle sind ebenso selbst verursacht wie ein Sucht-Einstieg. Weiß der Henker, was mich 1998 ritt:
http://www.24-carat.de/Forum/L-635.GIF
Im ICE kaufte ich mir zum Imbiß eine Flasche Bier mit 2 Asbach, und in Berlin soff ich die ganze Nacht durch. Dann den Morgen ging ich volltrunken zum Termin, dankte für die Einladung, bot an die Spesen selbst zu tragen und entschuldigte mich, da ich sicher war: dieser Auftrag war weg.
http://www.24-carat.de/Forum/L-635.GIF
Ich wollte nur Anstand wahren statt mit Ausreden telefonisch einen neuen Termin machen zu lassen. Die Auftraggeber lachten aber nur, bestellten starken Kaffee für mich und verhandelten dann den Auftrag mit mir. Dem folgten die in #120 (http://www.politikforen.net/showpost.php?p=3193675&postcount=120) beschriebenen 4 Jahre Suff.
http://www.24-carat.de/Forum/L-635.GIF
Davor hätte ich Haus und Hof gewettet, daß mir ein Rückfall nie "passieren" kann. Aber nun weiß ich es besser: einmal Gesalbte sind erst sicher, wenn sie im Sarg ruhen oder wenn ihre Asche verstreut ist. Selbst schuld? Ach, die Schuldfrage ist für Suchtbolzen unwichtig.

Leo Navis
19.10.2009, 11:35
Selbstverständlich.
Aklohol ist unser westliches Kulturgut.
Genauso ein "Kulturgut" wie Heroin und Kokain. Davon muss man auch nicht süchtig werden, kann es aber - und es ist, genauso wie der Alkohol, auf der ganzen Erde bekannt.

Ein Bier oder nen Wein oder auch 'nen Schnaps zu trinken ist ja prinzipiell nichts schlimmes oder schlechtes. Sich zuzuschütten ist aber de facto kontraproduktiv für unseren Organismus und schädigt im Ernstfall das Stammhirn, kann sogar zu organischen Psychosen oder "Aura" führen. Außerdem macht es auf Dauer süchtig und zerstört damit letztendlich den ganzen Menschen.

Würde Alkohol heute erst entdeckt werden würde es auf jeden Fall verboten werden.

Klopperhorst
05.02.2010, 08:18
Sie liegt jetzt auf der Intensivstation ... das Schicksal ist unabänderlich :(

---

kotzfisch
05.02.2010, 08:24
PYTHIA 120 und 126.Großartige Schilderung.So ist es.
Ich hatte 17 Jahre lang mit Menschen zu tun, die strafrechtlich
untergebracht waren im sog.Maßregelvollzug nach §64 StGB
in psychiatrischen Abteilungen und kann Deine Beschreibungen
nur voll aus all den Gruppen und Einzelgesprächen bestätigen.

Nur das Du nett,umgänglich und deliktfrei geblieben bist, was für Deine
erfreuliche Primärpersönlichkeit spricht.

Wie gesagt: großartige Beiträge.Du weißt, wovon Du sprichst!

lupus_maximus
05.02.2010, 08:41
PYTHIA 120 und 126.Großartige Schilderung.So ist es.
Ich hatte 17 Jahre lang mit Menschen zu tun, die strafrechtlich
untergebracht waren im sog.Maßregelvollzug nach §64 StGB
in psychiatrischen Abteilungen und kann Deine Beschreibungen
nur voll aus all den Gruppen und Einzelgesprächen bestätigen.

Nur das Du nett,umgänglich und deliktfrei geblieben bist, was für Deine
erfreuliche Primärpersönlichkeit spricht.

Wie gesagt: großartige Beiträge.Du weißt, wovon Du sprichst!
Es ist reine Willenssache!

Ich habe 1972 aus medizinischen Gründen von einem Tag auf den anderen aufgehört Alkohol zu trinken und halte dies ohne Probleme bis heute durch!
Genauso habe ich es 1993 mit den Zigaretten gemacht. Ich rauchte seit dem 18 Lebensjahr filterlose Zigaretten, zuletzt bis zu 80 Galloises täglich!
Ich kam mir mit den Zigaretten wie ein Baby vor, daß einen Schnuller braucht!
Dies habe ich auch ohne einen einzigen Rückfall auch bis heute durchgezogen.

bernhard44
05.02.2010, 08:44
Sie liegt jetzt auf der Intensivstation ... das Schicksal ist unabänderlich :(

---

Co-Abhängigkeit ist eigentlich noch schlimmer! Das Leiden ist noch größer wie beim Abhängigen selber, der es ja regelmäßig betäuben kann!

kotzfisch
05.02.2010, 08:44
Na dann, Lupus warst Du klinisch kein Alkoholiker.
Sorry, kannst also dann kaum mitreden, denn es gibt
Kranke,die an sich selbst verzweifeln.Aufhören:Ja.

kotzfisch
05.02.2010, 08:45
Nee,Bernhardt44-kann man so pauschal nicht sagen.Wirklich-mehr Differenzierung ....Bitte-ernstes
Thema.

Klopperhorst
05.02.2010, 08:48
Co-Abhängigkeit ist eigentlich noch schlimmer! Das Leiden ist noch größer wie beim Abhängigen selber, der es ja regelmäßig betäuben kann!

In diesem Fall war es ein Selbstmordversuch unter Alkoholeinfluss. Sie hat die volle Dosis Entzugstabletten (Antidepressiva) bei einem Rückfall geschluckt.

Anscheinend kann man nichts mehr machen, ausser Zwangseinweisung.

---

lupus_maximus
05.02.2010, 08:52
Na dann, Lupus warst Du klinisch kein Alkoholiker.
Sorry, kannst also dann kaum mitreden, denn es gibt
Kranke,die an sich selbst verzweifeln.Aufhören:Ja.
Ein Alkoholiker war ich wohl nicht!
Ich wollte aber damit nur sagen, mit einem starken Willen erreicht man alles!

roxelena
05.02.2010, 09:05
Es ist reine Willenssache!

Ich habe 1972 aus medizinischen Gründen von einem Tag auf den anderen aufgehört Alkohol zu trinken und halte dies ohne Probleme bis heute durch!
Genauso habe ich es 1993 mit den Zigaretten gemacht. Ich rauchte seit dem 18 Lebensjahr filterlose Zigaretten, zuletzt bis zu 80 Galloises täglich!
Ich kam mir mit den Zigaretten wie ein Baby vor, daß einen Schnuller braucht!
Dies habe ich auch ohne einen einzigen Rückfall auch bis heute durchgezogen.

Es scheint so zu sein, dass es reine Willenskraft ist von Alkohol und Nikotin loszukommen.

Es gibt aber auch die Theorie, dass Menschen die es schaffen, von jetzt auf nachher, von diesen beiden Suchtmittel loskommen im Grund genommen keine "echten" Süchtigen sind.

Musst mal einen gelernten Psychologen befragen der kann das besser erklären warum das so ist.

Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich nur Lupus Recht geben. es gibt nur eins...aufhören und zwar ohne wenn und aber...wenig darüber reden...einfach leben

Klopperhorst
05.02.2010, 09:07
Ein Alkoholiker war ich wohl nicht!
Ich wollte aber damit nur sagen, mit einem starken Willen erreicht man alles!

Schwachsinn. Der Wille ist nicht frei steuerbar, wusste schon Schopenhauer, der als moderner Begründer der Willensunfreiheit gilt.

Du verwechselst den Wunsch mit dem Willen.

Der Wille ist aber viel tiefer angesiedelt, als das Bewusstsein. Er gehorcht bei der Sucht biochemischen Vorgängen, die nicht mehr bewusst gesteuert werden können.

---

harlekina
05.02.2010, 09:12
Die anonymen Alkoholiker sagen z.B:

"Mein Name ist Xy, ich bin Alkoholiker."

"Ich kann alles, außer kontrolliert trinken."

"Ich will heute das erste Glas nicht trinken, dann habe ich schon gewonnen."


Für Außenstehende klingt das grotesk, aber Alkoholismus muß furchtbar sein.
Ich war mal im Rahmen einer Fortbildung in einer Entzugsklinik, was ich da sah und von denen, die noch bei Verstand waren, hörte, war hammerhart.
Mir hat danach lange kein Bier oder Wein mehr geschmeckt.
Ich hatte als Bekannten einen Krankenpfleger, der in der Geschlossenen arbeitete.
Der war Antialkoholiker aus Überzeugung, weil er und seine Kollegen den Patienten sogar zeigen mußten, wie sie pinkeln müssen, weil sie es nicht mehr können.

Ich bin dafür, dass man jeden jugendlichen Komasäufer zu einem Zwangsbesuch bei denen verpflichtet, die sich das Gehirn weggesoffen haben. Vielleicht bringt es den einen oder anderen doch zum Nachdenken.
Was den Umgang mit Trinkern betrifft bin ich ebenfalls der Meinung, dass - wenn alles nicht hilft - nur hilft, wenn er selber erkennt, wie tief unten er angekommen ist.

harlekina
05.02.2010, 09:13
Hinzu kommt, daß es viel schwieriger ist, vom Alkohol los zu bleiben als von Heroin.

Denn Alkohol ist im Gegensatz zu Heroin überall legal erhältlich und wird auf Feiern usw. angeboten.

Noch dazu kommt man um die Werbung nicht rum.
Man kann sich nicht vorstellen, dass ein Stoff, der überall von schönen, gutgelauten Menschen konsumiert wird, so gefährlich sein kann.

Thauris
05.02.2010, 09:14
Es scheint so zu sein, dass es reine Willenskraft ist von Alkohol und Nikotin loszukommen.

Es gibt aber auch die Theorie, dass Menschen die es schaffen, von jetzt auf nachher, von diesen beiden Suchtmittel loskommen im Grund genommen keine "echten" Süchtigen sind.

Musst mal einen gelernten Psychologen befragen der kann das besser erklären warum das so ist.

Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich nur Lupus Recht geben. es gibt nur eins...aufhören und zwar ohne wenn und aber...wenig darüber reden...einfach leben

Soo einfach ist das für Alkoholiker wohl nicht - ich habe das mal bei einer Kollegin mitverfolgen können, die musste echt drauf achten was sie isst, da in vielen Lebensmitteln Alkohol verarbeitet wird. Ich kann mir schon vorstellen, dass man alleine dadurch wieder rückfällig werden kann, wenn man das nicht weiss.

bernhard44
05.02.2010, 09:14
Nee,Bernhardt44-kann man so pauschal nicht sagen.Wirklich-mehr Differenzierung ....Bitte-ernstes
Thema.

dann solltest du vielleicht nochmal darüber nachdenken!
Schau dich um unter den Partnern/Eheleuten von Abhängigen, was sich da für Tragödien abspielen!
Im Konfrontationsfall haut sich der Alkoholiker die Birne voll und klinkt sich aus der Realität aus! Oft kann er sich an nichts mehr erinnern. Der Co-Abhängige steht mit allen Sorgen und Nöten völlig alleine da und das im vollen Bewusstsein!

harlekina
05.02.2010, 09:15
Einer meiner Onkel hat sich totgesoffen, aber vorher noch seine gesamte Familie ruiniert und noch sein selbst gemauertes Einfamilienhaus versoffen und verzockt.
Am Ende ist er dann besoffen mit seinem Käfer an einen Brückenpfeiler gekracht-ob mit Absicht oder nicht, weiß niemand.

Alkoholiker müssen verstehen, warum sie saufen, erst dann haben sie eine reelle chance vom Alkohol wegzukommen.
Solange sie die seelische Ursache für ihre Trunksucht nicht kennen und diese untherapiert bleibt, solange werden sie immer wieder rückfällig.

So einen Onkel hatte ich auch in der Verwandtschaft. Grauenhaft, wie der sich immer benommen hat. Sein einziger Sohn hatte sein ganzen Leben lang nicht einen Funken Respekt vor seinem Vater.
Welches Martyrium seine Mutter durchmachte, möchte ich gar nicht wissen.

kotzfisch
05.02.2010, 09:16
Verhaltensänderung über Leidensdruck-bei manchen funktioniert es.

Bei Manchen durch Einsicht.

Klopper hat recht, in dem Falle ist der Wille nicht frei, weil das Gehirn tiefgreifend biochemisch gestört ist.

Jedoch einen Entgiftung macht erst den Körper frei und Monate später dann auch den Kopf-dann kann sich der
Proband wieder entscheiden.

So ist es zumindest im Bereich legaler und besonders illegaler Drogen, nicht da, wo eine zusätzliche psychiatrische Erkrankung hinzukommt.

harlekina
05.02.2010, 09:16
Auch das ist charakteristisch.

Richtig, denn würde er den Fehler bei sich suchen, wäre das bereits die Basis für den Entzug.

roxelena
05.02.2010, 09:16
Ich hatte als Bekannten einen Krankenpfleger, der in der Geschlossenen arbeitete.
Der war Antialkoholiker aus Überzeugung, weil er und seine Kollegen den Patienten sogar zeigen mußten, wie sie pinkeln müssen, weil sie es nicht mehr können.

Ich bin dafür, dass man jeden jugendlichen Komasäufer zu einem Zwangsbesuch bei denen verpflichtet, die sich das Gehirn weggesoffen haben. Vielleicht bringt es den einen oder anderen doch zum Nachdenken.
Was den Umgang mit Trinkern betrifft bin ich ebenfalls der Meinung, dass - wenn alles nicht hilft - nur hilft, wenn er selber erkennt, wie tief unten er angekommen ist.

Ein Arbeitskollege wurde nach einem alkoholbedingten Zusammenbruch stationär in einer Station untergebracht in der etliche Säufer im Koma auf ihre letzte Stunde warteten.
So drastisch wurde es ihm auch vom Arzt erklärt. Seit dieser Zeit, bereits über 10 jahre, hat er niemals mehr einen Tropfen Alkohol angerührt

kotzfisch
05.02.2010, 09:18
Jedes pauschale Urteil, man hätte es ausnahmslos mit willensschachen Narren zu tun, ist einen falsche Sicht der Dinge von Menschen,die selbst das Problem nicht haben, nie erlebt oder eindrücklich beschrieben bekamen und deswegen
eigentlich nicht mitreden können.

harlekina
05.02.2010, 09:21
Und leider auch gesellschaftlich akzeptiert.

Die Zahl der Landräte, die wegen Alkohol den Schein loswurden, geht ins Uferlose.
Deswegen auch der Chauffeur.

Thauris
05.02.2010, 09:22
dann solltest du vielleicht nochmal darüber nachdenken!
Schau dich um unter den Partnern/Eheleuten von Abhängigen, was sich da für Tragödien abspielen!
Im Konfrontationsfall haut sich der Alkoholiker die Birne voll und klinkt sich aus der Realität aus! Oft kann er sich an nichts mehr erinnern. Der Co-Abhängige steht mit allen Sorgen und Nöten völlig alleine da und das im vollen Bewusstsein!


Co-Abhängigkeit ist immer schlimm, man will dem betroffenen Partner helfen, und ist dabei im Grunde genommen vollkommen machtlos, wenn die Einsicht nicht da ist. Wenn man nicht aufpasst geht man dabei selbst zugrunde!

bernhard44
05.02.2010, 09:28
Co-Abhängigkeit ist immer schlimm, man will dem betroffenen Partner helfen, und ist dabei im Grunde genommen vollkommen machtlos, wenn die Einsicht nicht da ist. Wenn man nicht aufpasst geht man dabei selbst zugrunde!

Eine Co-abhängige Frau sagte einmal: Mein Mann hatte den Alkohol im Blut, ich hatte den Alkohol im Kopf!

http://www.alkohol-hilfe.de/Co/co.htm

Senator74
05.02.2010, 09:30
dann solltest du vielleicht nochmal darüber nachdenken!
Schau dich um unter den Partnern/Eheleuten von Abhängigen, was sich da für Tragödien abspielen!
Im Konfrontationsfall haut sich der Alkoholiker die Birne voll und klinkt sich aus der Realität aus! Oft kann er sich an nichts mehr erinnern. Der Co-Abhängige steht mit allen Sorgen und Nöten völlig alleine da und das im vollen Bewusstsein!

Meine EX war Alkoholikerin...sie hat sich nicht helfen lassen,letztlich blieb nur die Scheidung,die Kinder waren GsD schon groß aber die Zahlungsverpflichtung bleibt an mir haften, solange sie lebt...

Senator74
05.02.2010, 09:32
Co-Abhängigkeit ist immer schlimm, man will dem betroffenen Partner helfen, und ist dabei im Grunde genommen vollkommen machtlos, wenn die Einsicht nicht da ist. Wenn man nicht aufpasst geht man dabei selbst zugrunde!

Du sagst es...als ich Teil der Beziehungstragödie war,hab ich Fehler genug gemacht,aber man muß verdammt stabil sein,damit man die Kurve kriegt,ich hab es GsD geschafft...

Thauris
05.02.2010, 09:40
Du sagst es...als ich Teil der Beziehungstragödie war,hab ich Fehler genug gemacht,aber man muß verdammt stabil sein,damit man die Kurve kriegt,ich hab es GsD geschafft...

Mit Alkoholikern habe ich keine Erfahrung, es gibt aber viele andere Suchtformen. Als Co-Abhängiger hat man da schlechte Karten, da kannst Du irgendwann nur noch aufgeben - und bei Alkohol muss es noch um einiges schlimmer sein!

Bettmaen
05.02.2010, 09:58
Die Gründe für Alkoholismus sind oft fehlende Liebe, Anerkennung und das Fehlen eines höheren Sinns im Leben. Tief religiöse Menschen und solche, die ihr Leben einer Idee verschrieben haben, sind selten alkoholabhängig.

Als Angehöriger oder guter Freund kann man nicht viel tun, außer diesen Menschen Liebe schenken und die helfende Hand ausstrecken, wenn sie besonders tief fallen und bspw. obdachlos zu werden drohen.

Mit Geldgeschenken muss man vorsichtig sein, denn damit hilft man ihnen in der Regel nicht und ruiniert sich u.U. selbst.

Ursachenforschung ist wichtig. Eine gute Psychoanalyse kann hilfreich sein. Oft liegen die Ursachen in der Kindheit.

harlekina
05.02.2010, 10:05
Mit Alkoholikern habe ich keine Erfahrung, es gibt aber viele andere Suchtformen. Als Co-Abhängiger hat man da schlechte Karten, da kannst Du irgendwann nur noch aufgeben - und bei Alkohol muss es noch um einiges schlimmer sein!

Du kannst auf Dauer mit den permanenten Filmrissen und Ausfällen des Partners nicht zurechtkommen, egal, wie sich derjenige unter Alkohol verändert.
Schlimm wird es dann, wenn er aggressiv wird.

Thauris
05.02.2010, 10:13
Du kannst auf Dauer mit den permanenten Filmrissen und Ausfällen des Partners nicht zurechtkommen, egal, wie sich derjenige unter Alkohol verändert.
Schlimm wird es dann, wenn er aggressiv wird.

Ja, das kann ich mir gut vorstellen - vor allen Dingen auch den körperlichen Verfall mitansehen zu müssen, muss furchtbar sein.

Poison
05.02.2010, 18:46
Also die Kampftrinker die ich gekannt habe,
sind alle mit ca 50 Jahre gestorben.

Ich habe da 6 Suffköpfe in Erinnerung... alle Tot

Klopperhorst
05.02.2010, 20:40
Also die Kampftrinker die ich gekannt habe,
sind alle mit ca 50 Jahre gestorben.

Ich habe da 6 Suffköpfe in Erinnerung... alle Tot

Leberzirrhose, Bauchspeicheldrüsen- Magen- Speiseröhrenkrebs sind mit 50 so gut wie sicher, wenn man Jahrzehnte gesoffen hat. Das geht dann alles sehr schnell.

---

Stadtknecht
06.02.2010, 08:59
Meine EX war Alkoholikerin...sie hat sich nicht helfen lassen,letztlich blieb nur die Scheidung,die Kinder waren GsD schon groß aber die Zahlungsverpflichtung bleibt an mir haften, solange sie lebt...

Ich kann mir nur ansatzweise vorstellen, was Du und vor allem die Kinder durchmachen mußten.

Du hast mein Mitgefühl, Senator.

Stadtknecht
06.02.2010, 09:02
Die Gründe für Alkoholismus sind oft fehlende Liebe, Anerkennung und das Fehlen eines höheren Sinns im Leben. Tief religiöse Menschen und solche, die ihr Leben einer Idee verschrieben haben, sind selten alkoholabhängig.

Als Angehöriger oder guter Freund kann man nicht viel tun, außer diesen Menschen Liebe schenken und die helfende Hand ausstrecken, wenn sie besonders tief fallen und bspw. obdachlos zu werden drohen.

Mit Geldgeschenken muss man vorsichtig sein, denn damit hilft man ihnen in der Regel nicht und ruiniert sich u.U. selbst.

Ursachenforschung ist wichtig. Eine gute Psychoanalyse kann hilfreich sein. Oft liegen die Ursachen in der Kindheit.

Meines Wissens nach ist das genau der falsche Weg.

Einem Alkoholiker kann man nicht helfen, man kann ihm nur dabei helfen, sich selbst zu helfen. Hilft man ihm, hilft man seinem Alkoholismus.

Stadtknecht
06.02.2010, 09:03
Du sagst es...als ich Teil der Beziehungstragödie war,hab ich Fehler genug gemacht,aber man muß verdammt stabil sein,damit man die Kurve kriegt,ich hab es GsD geschafft...

Du hast meinen Respekt!

Es muß furchtbar sein, eine Alkoholikerin zur Frau und als Mutter der Kinder zu haben.

Senator74
06.02.2010, 09:35
Du hast meinen Respekt!

Es muß furchtbar sein, eine Alkoholikerin zur Frau und als Mutter der Kinder zu haben.

Die Kinder haben praktisch bis zur Scheidung nichts gemerkt,da waren sie 19+16...
Ich hab eine neue Ehe geschlossen und sie kriegt Unterhalt von mir zu ihrem winzigen Einkommen...aber was solls...

Stadtknecht
06.02.2010, 11:20
Die Kinder haben praktisch bis zur Scheidung nichts gemerkt,da waren sie 19+16...
Ich hab eine neue Ehe geschlossen und sie kriegt Unterhalt von mir zu ihrem winzigen Einkommen...aber was solls...

Einen Schnitt zu machen, war sicherlich nicht einfach für Dich.

Aber für Dich und vor allem für Deine Kinder war es das Beste.

kotzfisch
06.02.2010, 13:18
Selbstverständlich.

Es gibt so viele Formen der Abhängigkeit,wie es Menschen gibt.

Die ins Spiel gebrachte Psychoanalyse ist nach allem,was man nun aus der psychotherapeutischen Wirksamkeitsforschung weiß, völlig sinnlos und sogar dem wohlmeinenden Laiengespräch weit unterlegen.

Jedenfalls ist Kramen in kindlichen Traumata zur ergründung einer vermeintlichen ursache Unsinn und Zeitvergeudung.

Hast Du eine Ursache dann in Händen: was machst Du damit?
Falscher Ansatz.Deswegen fühlen sich PAnalytiker auch selten berufen Süchte zu therapieren.Bilanz eine Katastrophe!

zoon politikon
06.02.2010, 15:26
Es gibt sehr interessante Seiten, die vielleicht einigen auch helfen können, einiges in ihrem Leben besser zu verstehen. Ich denke, vor allem Menschen, deren Eltern abhängig von Alkohol sind oder waren, sind in einer spezifischen Weise beeinträchtigt und können sich durch Kenntnis der Symptome besser von dem Elternteil abgrenzen.
Googelt doch mal nach "erwachsene Kinder von Alkoholabhängigen", kurz EKAs genannt, da gibt es spezielle Foren, in denen Betroffene von ihren Erfahrungen berichten.
Diese stets wiederkehrenden Muster prägen die EKAs auch noch, wenn die Eltern schon tot sind.

Vielleicht kennt ihr diese Foren schon, ich wollte nur noch mal darauf hinweisen.

Praetorianer
07.02.2010, 12:04
In meiner Bekanntschaft befindet sich ein junges Mädel, das alkoholsüchtig ist. Sie hat bereits zwei Entzüge hinter sich, wird aber immer wieder rückfällig. Die interessanteste Sache dabei ist, dass Alkoholsüchtige niemals mehr wieder einen Tropfen anrühren dürfen, da die Rückfallgefahr sonst zu groß ist. Sie redet sich jedoch immer ein, dass sie nach ein paar Tagen freiwilliger Abstinenz wieder etwas trinken könnte (nur ein, zwei Bier). Der Absturz kommt so sicher, wie das Amen in der Kirche, meist mit wüsten Schlägereien und Landen in der Ausnüchterungszelle. Freunde von mir haben Angst um ihr Leben. Die Frage ist nun, was man in solchen Fällen überhaupt noch tun kann?

----

Warten, bis bei der betreffendender Wille durchsetzt, von sich aus etwas zu ändern. Danach ihr Hilfe anbieten. Das fängt mit Sensibilität an, in ihrer Gegenwart nicht mehr selber zu trinken, evtl. mit ihr zu einer Suchtberatung zu gehen, wenn sie sich alleine zu unsicher fühlt oder was auch immer gerade anfällt.

Ohne den unbedingten Willen ihrerseits, an der Situation etwas zu ändern, kann man wenig aktiv unternehmen, denke ich.

kotzfisch
08.02.2010, 10:04
Nicht richtig-Trink Dein Bier in Gegenwart trockener Alkoholiker-wenn die da nicht widerstehen können, dann ists nicht weit her mit der Motivation.

Alltag-Alkohol-Supermarkt!

bernhard44
08.02.2010, 10:24
das wird nicht einfach sein! Man kann sie fallen lassen bis sie den Tiefstpunkt erreicht und sich entweder selbst besinnt oder eben verbrennt!
Auf jeden Fall muss sie raus aus ihrer Umgebung, raus aus diesen Kreislauf und weg von den Co-Abhängigen, die mit ihrer (gutgemeinten) Hilfe oft mehr schaden.
oder mal ganz andere Wege gehen!
Hier ein interessantes Angebot in Thailand. Ein Tempel, der sich auf die Heilung von Suchtkrankheiten spezialisiert hat.

Wat Tham Krabok

http://www.thamkrabok-monastery.org/
http://www.mysiam.at/blog/2009/01/19/drogentherapie-im-wat-thamkrabok-auf-entzug-in-thailand/
http://www.bkk-gui.de/ger/wtk_ger_f.htm
http://www.thamkrabok.org.au/

ich hab schon viel positive von dort gehört!
Eine Tortour ohne Beispiel, doch die Mönsche sind keine Gutmenschen in unserem Sinne, sie stellen die Qualen und Schindereien als Bestandteil der Therapie an oberste Stelle. Wer sich so geschunden hat, begreift diese Therapie und den Sieg über die Sucht als wertvolles, erhaltenswertes Gut, das man nicht einfach wieder weg wirft.

Würfelqualle
08.02.2010, 10:29
das wird nicht einfach sein! Man kann sie fallen lassen bis sie den Tiefstpunkt erreicht und sich entweder selbst besinnt oder eben verbrennt!
Auf jeden Fall muss sie raus aus ihrer Umgebung, raus aus diesen Kreislauf und weg von den Co-Abhängigen, die mit ihrer (gutgemeinten) Hilfe oft mehr schaden.
oder mal ganz andere Wege gehen!
Hier ein interessantes Angebot in Thailand. Ein Tempel, der sich auf die Heilung von Suchtkrankheiten spezialisiert hat.

Wat Tham Krabok

http://www.thamkrabok-monastery.org/
http://www.mysiam.at/blog/2009/01/19/drogentherapie-im-wat-thamkrabok-auf-entzug-in-thailand/
http://www.bkk-gui.de/ger/wtk_ger_f.htm
http://www.thamkrabok.org.au/

ich hab schon viel positive von dort gehört!
Eine Tortour ohne Beispiel, doch die Mönsche sind keine Gutmenschen in unserem Sinne, sie stellen die Qualen und Schindereien als Bestandteil der Therapie an oberste Stelle. Wer sich so geschunden hat, begreift diese Therapie und den Sieg über die Sucht als wertvolles, erhaltenswertes Gut, das man nicht einfach wieder weg wirft.

Da werden Schulklassen rangekahrt, die dann den Süchtigen beim kotzen zusehen müssen.

;)

harlekina
08.02.2010, 10:42
das wird nicht einfach sein! Man kann sie fallen lassen bis sie den Tiefstpunkt erreicht und sich entweder selbst besinnt oder eben verbrennt!
Auf jeden Fall muss sie raus aus ihrer Umgebung, raus aus diesen Kreislauf und weg von den Co-Abhängigen, die mit ihrer (gutgemeinten) Hilfe oft mehr schaden.
oder mal ganz andere Wege gehen!
Hier ein interessantes Angebot in Thailand. Ein Tempel, der sich auf die Heilung von Suchtkrankheiten spezialisiert hat.

Wat Tham Krabok

http://www.thamkrabok-monastery.org/
http://www.mysiam.at/blog/2009/01/19/drogentherapie-im-wat-thamkrabok-auf-entzug-in-thailand/
http://www.bkk-gui.de/ger/wtk_ger_f.htm
http://www.thamkrabok.org.au/

ich hab schon viel positive von dort gehört!
Eine Tortour ohne Beispiel, doch die Mönsche sind keine Gutmenschen in unserem Sinne, sie stellen die Qualen und Schindereien als Bestandteil der Therapie an oberste Stelle. Wer sich so geschunden hat, begreift diese Therapie und den Sieg über die Sucht als wertvolles, erhaltenswertes Gut, das man nicht einfach wieder weg wirft.

Ich glaube, da gibts mittlerweile sogar eine Warteliste; und es ist um Ecken billiger als eine hiesige Therapie.

bernhard44
08.02.2010, 10:58
Da werden Schulklassen rangekahrt, die dann den Süchtigen beim kotzen zusehen müssen.

;)

ob das so sehenswert ist! Aber Andrang herrscht das schon:

http://lh4.ggpht.com/_XDqtU3g0yzs/R-3vKkRA4MI/AAAAAAAADys/RkpFB8d0ugA/s1024/thamkrabok1.jpg
http://picasaweb.google.com/lh/photo/ea7jH2ApJyvAQsQ9s72OYw

Thauris
08.02.2010, 11:19
ob das so sehenswert ist! Aber Andrang herrscht das schon:

http://picasaweb.google.com/lh/photo/ea7jH2ApJyvAQsQ9s72OYw

Immer schön vorbeugen! :]

Don Pacifico
08.02.2010, 11:23
Selbstverständlich.

Es gibt so viele Formen der Abhängigkeit,wie es Menschen gibt.

Die ins Spiel gebrachte Psychoanalyse ist nach allem,was man nun aus der psychotherapeutischen Wirksamkeitsforschung weiß, völlig sinnlos und sogar dem wohlmeinenden Laiengespräch weit unterlegen.

Jedenfalls ist Kramen in kindlichen Traumata zur ergründung einer vermeintlichen ursache Unsinn und Zeitvergeudung.

Hast Du eine Ursache dann in Händen: was machst Du damit?
Falscher Ansatz.Deswegen fühlen sich PAnalytiker auch selten berufen Süchte zu therapieren.Bilanz eine Katastrophe!

Bin weder Psychologe noch PA, aber Theologe (ev.) und die Seelsorge hat gewisse Affinitäten zur Psychologie. Ich stimme dir zu, daß man an der Wirksamkeit von Psychoanalyse Zweifel haben kann.

Aber ist das dann immer Zeitvergeudung? Kann es nicht auch so sein: Wenn Leute mit Suchtproblemen ein konkretes Trauma aufgezeigt bekommen oder einen verdrängten psychischen Prozeß aus ihrer Kindheit, dann könnte das zu einem Anreiz werden, doch noch etwas gegen die Sucht zu tun.

Mir schon klar: dazu gehört auch der Wille, aktiv zu werden und du hast ja schon darauf hingewiesen, daß das Gehirn biochemisch gestört ist.

Dennoch: Wer es immerhin schafft, zu einem PA zu kommen, egal ob aus eigenem Antrieb oder über Familie/Freunde, der sollte doch auch diesen Funken Energie noch aufbringen.

kotzfisch
08.02.2010, 18:02
Da gibt es aber weitaus suchtspezifischere Angebote,sorry.PA für Sucht so gut wie ganz ungeeignet.

Don Pacifico
08.02.2010, 18:58
Da gibt es aber weitaus suchtspezifischere Angebote,sorry.PA für Sucht so gut wie ganz ungeeignet.

Akzeptiert.