carpe diem
16.10.2009, 22:18
Ardi - Die Mutter aller Mütter
Mit ihr begann die Menschwerdung.
http://www.nachrichten.at/storage/scl/import/alfa/meinung/160244_m0t1w600h450q80v4481.jpg
Forscher lieben anders. Vor allem, wenn sie sich auf die fossilen Überreste unserer Vorfahren spezialisiert haben. So war es denn auch Liebe auf den ersten Blick, als der berühmte Fossilienforscher Tim White von der University of California nach 17 Jahren schweißtreibender Wühlarbeit in der Afar-Region um den Fluss Awash im Norden Äthiopiens SIE entdeckte: „Ardi“, deren versteinerte Knochenfragmente plötzlich vor Whites Augen in der glühenden Sonne blinkten, inmitten von fossilen Baumstämmen, Samen, Fischgräten, Zähnen und Schneckenhäusern. „Ardi“ klingt zärtlich. Tim White gab ihr diese Koseform nach dem wissenschaftlichen Gattungsnamen „Ardipithecus ramidus“. 4,4 Millionen Jahre alt sind die Sedimente, in denen er „Ardis“ Gebeine fand – die Gebeine eines weiblichen Affenmenschen, gerade einmal 1,20 Meter groß, 50 Kilo schwer und zu Lebzeiten mit reichlich Speck an den Hüften. Rein äußerlich könnte sie heutzutage wohl eher einen Orang Utan als einen Menschenmann becircen. Es muss ihr jedenfalls gut gegangen sein, als sie vor 4,4 Millionen Jahren in einem Tropenwald lebte, den sie ab und zu verließ, um ein davor gelegenes Grasland zu überqueren und im Fluss, der damals häufig über die Ufer trat, zu trinken. Eigentlich haben sie einander schon länger gekannt, Tim White und seine „Ardi“. Im Lauf der Jahre ließ er auch andere Kollegen an seiner Love-Story teilhaben. Sie haben „Ardis“ fast vollständiges Skelett aus 125 Teilen zusammengesetzt und genau untersucht. Da verriet sie ihnen ihr wahres Geheimnis, und davon berichtet jetzt das Fachmagazin „Science“. Hautnah erleben kann man „Ardi“ am kommenden Sonntag, 17 Uhr, in einer Wissenschaftsdoku auf „Discovery Channel“.
„Ardi“, darüber sind sich die Forscher jetzt einig, ist unser ältester weiblicher Vorfahre, steht im Stammbaum ganz nahe an dem Punkt, an dem sich die zum Menschen führende Linie von den Affen abspaltete. Sie war ein friedlicher Allesfresser. Hände, Füße und Becken zeigen, dass sie auf Bäumen lebte, sich aber auch auf dem Boden bewegte. Und das auf zwei Beinen, ohne Hilfe des Knöchelgangs heutiger Affen. Ihr Gehirn war noch klein wie das eines Schimpansen, die Schädelbasis ähnelte aber schon der der späteren Vormenschen.
Auffällig, dass sowohl „Ardi“ als auch die nur 75 km entfernt entdeckte, eine Million Jahre jüngere „Lucy“ aus der Vormenschengattung „Australopithecus“ weiblich sind. Offenbar war schon damals das weibliche Geschlecht das stärkere.
[quelle] (http://www.nachrichten.at/nachrichten/weltspiegel/art17,276825)
Damit sind Adam und Eva wohl Geschichte?
Mit ihr begann die Menschwerdung.
http://www.nachrichten.at/storage/scl/import/alfa/meinung/160244_m0t1w600h450q80v4481.jpg
Forscher lieben anders. Vor allem, wenn sie sich auf die fossilen Überreste unserer Vorfahren spezialisiert haben. So war es denn auch Liebe auf den ersten Blick, als der berühmte Fossilienforscher Tim White von der University of California nach 17 Jahren schweißtreibender Wühlarbeit in der Afar-Region um den Fluss Awash im Norden Äthiopiens SIE entdeckte: „Ardi“, deren versteinerte Knochenfragmente plötzlich vor Whites Augen in der glühenden Sonne blinkten, inmitten von fossilen Baumstämmen, Samen, Fischgräten, Zähnen und Schneckenhäusern. „Ardi“ klingt zärtlich. Tim White gab ihr diese Koseform nach dem wissenschaftlichen Gattungsnamen „Ardipithecus ramidus“. 4,4 Millionen Jahre alt sind die Sedimente, in denen er „Ardis“ Gebeine fand – die Gebeine eines weiblichen Affenmenschen, gerade einmal 1,20 Meter groß, 50 Kilo schwer und zu Lebzeiten mit reichlich Speck an den Hüften. Rein äußerlich könnte sie heutzutage wohl eher einen Orang Utan als einen Menschenmann becircen. Es muss ihr jedenfalls gut gegangen sein, als sie vor 4,4 Millionen Jahren in einem Tropenwald lebte, den sie ab und zu verließ, um ein davor gelegenes Grasland zu überqueren und im Fluss, der damals häufig über die Ufer trat, zu trinken. Eigentlich haben sie einander schon länger gekannt, Tim White und seine „Ardi“. Im Lauf der Jahre ließ er auch andere Kollegen an seiner Love-Story teilhaben. Sie haben „Ardis“ fast vollständiges Skelett aus 125 Teilen zusammengesetzt und genau untersucht. Da verriet sie ihnen ihr wahres Geheimnis, und davon berichtet jetzt das Fachmagazin „Science“. Hautnah erleben kann man „Ardi“ am kommenden Sonntag, 17 Uhr, in einer Wissenschaftsdoku auf „Discovery Channel“.
„Ardi“, darüber sind sich die Forscher jetzt einig, ist unser ältester weiblicher Vorfahre, steht im Stammbaum ganz nahe an dem Punkt, an dem sich die zum Menschen führende Linie von den Affen abspaltete. Sie war ein friedlicher Allesfresser. Hände, Füße und Becken zeigen, dass sie auf Bäumen lebte, sich aber auch auf dem Boden bewegte. Und das auf zwei Beinen, ohne Hilfe des Knöchelgangs heutiger Affen. Ihr Gehirn war noch klein wie das eines Schimpansen, die Schädelbasis ähnelte aber schon der der späteren Vormenschen.
Auffällig, dass sowohl „Ardi“ als auch die nur 75 km entfernt entdeckte, eine Million Jahre jüngere „Lucy“ aus der Vormenschengattung „Australopithecus“ weiblich sind. Offenbar war schon damals das weibliche Geschlecht das stärkere.
[quelle] (http://www.nachrichten.at/nachrichten/weltspiegel/art17,276825)
Damit sind Adam und Eva wohl Geschichte?