Schwarzer Rabe
23.03.2005, 13:16
Brummis raus aus Wohngebieten?
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Zitat:
Städtetag will Laster aus Wohngebieten verdammen
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Dicke Luft: Protest in München (Foto: dpa)
LKW-Fahrverbot statt City-Maut? Die Kommunen plädieren dafür, Lastwagen aus Wohngebieten zu verbannen, um die Luftbelastung mit Feinstaub zu reduzieren. Eine generelle City-Maut stößt dagegen auf Widerstand.
Verkehrsunfälle Zehn Prozent mehr Tote im Januar
Dicke Luft Drohen Fahrverbote?
Hintergrund Tödlicher Feinstaub
LKW-Fahrverbote für bestimmte Straßen
An stark belasteten Hauptverkehrsstraßen sollten die Kommunen Routen festlegen, auf denen die Laster die Wohngegenden umfahren, rät Folkert Kiepe, Verkehrsdezernent des Deutschen Städtetages. Gegebenfalls müssten LKW für bestimmte Straßen Fahrverbote erhalten. Dem müssten jedoch die Aufsichtsbehörden zustimmen - das seien in diesem Falle Länder und Regierungspräsidenten, sagte er im Deutschlandradio.
Grenzwertige Luftverschmutzung
Hintergrund: Die Luftverschmutzung in zahlreichen deutschen Städten dürfte bald gegen die EU-Grenzwerte für Feinstaub verstoßen. Erlaubt ist die Überschreitung an maximal 35 Tagen im Jahr - dieses Maß ist in Zentren wie München, Dortmund, Frankfurt oder Berlin schon fast erreicht. Nach EU-Recht sind Länder und Kommunen verpflichtet, bei Überschreitung der Grenzwerte Maßnahmen zu ergreifen - das können Fahrverbote, Tempolimits oder auch eine City-Maut sein. Bleiben Gegenmaßnahmen aus, drohen Bußgelder in Millionenhöhe pro Tag. In Berlin reichten Bürger am Montag bereits Klage gegen den Senat ein. Die Deutsche Umwelthilfe kündigte weitere in München und Stuttgart an.
"Bringt so gut wie gar nichts"
Von einer City-Maut halten Experten und Politiker indes wenig: Sie bringe bei der Staubbelastung "so gut wie gar nichts", sagte Bayerns Umweltminister Werner Schnappauf. Auch das Umweltbundesamt rechnet vor: Nur etwa ein Drittel der Feinstaub-Belastung in den Zentren stammt aus aktuell fahrenden Diesel-PKW und LKW. Der Rest werde aufgewirbelt oder wehe aus anderen Gegenden zu, erläutert Behördenchef Andreas Troge. Wegen der unterschiedlichen Verkehrsverteilung sei die Maut "nicht sehr zielscharf für die Bekämpfung des Feinstaubs".
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In München ist ein Fahrverbot am wahrscheinlichsten (Foto: ddp)
Schnappauf: Zufahrt für Dreckschleudern einschränken
Schnappauf hält es daher für sinnvoller, saubere Fahrzeuge stärker zu fördern, Zufahrtsmöglichkeiten für alte Diesel-Fahrzeuge einzuschränken oder die Parkgebühren zu erhöhen. Außerdem müsse in den deutschen Großstädten auf den Stadtautobahnen entweder die LKW-Maut eingeführt werden oder die Umgehungsautobahnen der Städte mautfrei gemacht werden, damit Lastwagen nicht den Stadtverkehr zusätzlich erhöhen.
Städte: Maut trifft alle
Auch Städtetag-Experte Kiepe hält die City-Maut für kontraproduktiv: Sie ziele nicht nur auf die fünf bis zehn Prozent der schadstoffbelastenden Fahrzeuge, sondern treffe alle - auch die innerstädtische Wirtschaft. Kiepe machte die Bundesregierung für das erwartete Überschreiten der EU-Grenzwerte zur Feinstaub-Belastung in vielen deutschen Städten mitverantwortlich. Der Bund müsse das Nachrüsten von Dieselmotoren mit Partikelfiltern schnell steuerlich begünstigen.
http://onnachrichten.t-online.de/c/...60/3753606.html
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Zitat:
Städtetag will Laster aus Wohngebieten verdammen
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Dicke Luft: Protest in München (Foto: dpa)
LKW-Fahrverbot statt City-Maut? Die Kommunen plädieren dafür, Lastwagen aus Wohngebieten zu verbannen, um die Luftbelastung mit Feinstaub zu reduzieren. Eine generelle City-Maut stößt dagegen auf Widerstand.
Verkehrsunfälle Zehn Prozent mehr Tote im Januar
Dicke Luft Drohen Fahrverbote?
Hintergrund Tödlicher Feinstaub
LKW-Fahrverbote für bestimmte Straßen
An stark belasteten Hauptverkehrsstraßen sollten die Kommunen Routen festlegen, auf denen die Laster die Wohngegenden umfahren, rät Folkert Kiepe, Verkehrsdezernent des Deutschen Städtetages. Gegebenfalls müssten LKW für bestimmte Straßen Fahrverbote erhalten. Dem müssten jedoch die Aufsichtsbehörden zustimmen - das seien in diesem Falle Länder und Regierungspräsidenten, sagte er im Deutschlandradio.
Grenzwertige Luftverschmutzung
Hintergrund: Die Luftverschmutzung in zahlreichen deutschen Städten dürfte bald gegen die EU-Grenzwerte für Feinstaub verstoßen. Erlaubt ist die Überschreitung an maximal 35 Tagen im Jahr - dieses Maß ist in Zentren wie München, Dortmund, Frankfurt oder Berlin schon fast erreicht. Nach EU-Recht sind Länder und Kommunen verpflichtet, bei Überschreitung der Grenzwerte Maßnahmen zu ergreifen - das können Fahrverbote, Tempolimits oder auch eine City-Maut sein. Bleiben Gegenmaßnahmen aus, drohen Bußgelder in Millionenhöhe pro Tag. In Berlin reichten Bürger am Montag bereits Klage gegen den Senat ein. Die Deutsche Umwelthilfe kündigte weitere in München und Stuttgart an.
"Bringt so gut wie gar nichts"
Von einer City-Maut halten Experten und Politiker indes wenig: Sie bringe bei der Staubbelastung "so gut wie gar nichts", sagte Bayerns Umweltminister Werner Schnappauf. Auch das Umweltbundesamt rechnet vor: Nur etwa ein Drittel der Feinstaub-Belastung in den Zentren stammt aus aktuell fahrenden Diesel-PKW und LKW. Der Rest werde aufgewirbelt oder wehe aus anderen Gegenden zu, erläutert Behördenchef Andreas Troge. Wegen der unterschiedlichen Verkehrsverteilung sei die Maut "nicht sehr zielscharf für die Bekämpfung des Feinstaubs".
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In München ist ein Fahrverbot am wahrscheinlichsten (Foto: ddp)
Schnappauf: Zufahrt für Dreckschleudern einschränken
Schnappauf hält es daher für sinnvoller, saubere Fahrzeuge stärker zu fördern, Zufahrtsmöglichkeiten für alte Diesel-Fahrzeuge einzuschränken oder die Parkgebühren zu erhöhen. Außerdem müsse in den deutschen Großstädten auf den Stadtautobahnen entweder die LKW-Maut eingeführt werden oder die Umgehungsautobahnen der Städte mautfrei gemacht werden, damit Lastwagen nicht den Stadtverkehr zusätzlich erhöhen.
Städte: Maut trifft alle
Auch Städtetag-Experte Kiepe hält die City-Maut für kontraproduktiv: Sie ziele nicht nur auf die fünf bis zehn Prozent der schadstoffbelastenden Fahrzeuge, sondern treffe alle - auch die innerstädtische Wirtschaft. Kiepe machte die Bundesregierung für das erwartete Überschreiten der EU-Grenzwerte zur Feinstaub-Belastung in vielen deutschen Städten mitverantwortlich. Der Bund müsse das Nachrüsten von Dieselmotoren mit Partikelfiltern schnell steuerlich begünstigen.
http://onnachrichten.t-online.de/c/...60/3753606.html