PDA

Vollständige Version anzeigen : Nena und die Junge Freiheit



Florian
07.10.2009, 18:18
Ich hoffe, dass die Moderation es gestattet, dass ich wegen dieses Videos extra einen Strang eröffne. Es gibt aber wohl sehr viele JF-Leser in diesem Forum und diese empfinden den Aufkleber auf der Gitarre eventuell genauso wie ich als eine kleine Sensation.

Ich würde mich auch wundern, wenn das Viedeo nicht schon bekannt ist. Habe es jedoch mit der Suchfunktion nicht gefunden.

http://www.youtube.com/watch?v=HP6uXJwKWjc&feature=fvw

Don
07.10.2009, 18:23
OT. Hat sich gut gehalten, das Mädel.

Ausonius
07.10.2009, 18:24
Ich hoffe, dass die Moderation es gestattet, dass ich wegen diesem Video extra einen Strang eröffne. Es gibt aber wohl sehr viele JF-Leser in diesem Forum und diese empfinden den Aufkleber auf der Gitarre eventuell genauso wie ich als eine kleine Sensation.

Ich würde mich auch wundern, wenn das Viedeo nicht schon bekannt ist. Habe es jedoch mit der Suchfunktion nicht gefunden.

http://www.youtube.com/watch?v=HP6uXJwKWjc&feature=fvw

Na ja, die anderen, die da mitmachen, sind doch irgendwelche Mietmusiker. Mag sein, dass da halt mal ein JF-Leser dabei war. Vielleicht hat er den Aufkleber aber auch sonstwo her. Nena selber, so raunte es grad heute durch den Blätterwald, scheint momentan eher wieder dem Eso-Trip zu frönen.

bernhard44
07.10.2009, 18:28
NENA ist Rechtsrock! :)):D

kotzfisch
07.10.2009, 18:39
Die sollte sich die Achseln rasieren und singen lernen.Es ist niemals zu spät!

Don
07.10.2009, 18:48
Di sollte sich die Achseln rasieren und singen lernen.Es ist nirmals zu spät!

Ist mir wurscht. Ich konnte die Songs schon damals nicht ausstehen, aber das Gesicht hat mich immer fasziniert. Das ist so ein Mädel dem ich für nichts böse sein kann. Rein platonische Sentimenalität.

Florian
07.10.2009, 19:06
Nena selber, so raunte es grad heute durch den Blätterwald, scheint momentan eher wieder dem Eso-Trip zu frönen.

Danke, dass Du es Rechten nicht zutraust Esoteriker zu sein. Das empfinde ich nämlich stellvertretend für die Rechten als Kompliment. Ich bin auch der Ansicht, dass die Nationalsozialisten gerade wegen ihrer ausgeprägten Esoterik (Beispiel Welteislehre :rolleyes:) nicht als rechts bezeichnet werden können. Mit den Rechten teilen sie lediglich die Ablehnung von universalistischen Prinzipien. Es war eben eine zwitterhafte politische Bewegung zwischen Sozialismus und Nationalismus, deren kranke Ideen heuzutage von ihren Kindern im Geiste (Roth, Fischer, Gysi, Stroebele und wie sie alle heißen) weiterentwickelt werden. Nur eben mit teilweise umgekehrten Vorzeichen.

Florian
07.10.2009, 19:15
NENA ist Rechtsrock! :)):D


Wenn man bedenkt, dass es braune und rote Sozialisten sowie Liberale waren, die zu verantworten hatten, dass man die Welt 1945 in Trümmern liegen sehen konnte, wäre diese Haltung nur konsequent.

Ausonius
07.10.2009, 20:52
Danke, dass Du es Rechten nicht zutraust Esoteriker zu sein. Das empfinde ich nämlich stellvertretend für die Rechten als Kompliment. Ich bin auch der Ansicht, dass die Nationalsozialisten gerade wegen ihrer ausgeprägten Esoterik (Beispiel Welteislehre :rolleyes:) nicht als rechts bezeichnet werden können. Mit den Rechten teilen sie lediglich die Ablehnung von universalistischen Prinzipien. Es war eben eine zwitterhafte politische Bewegung zwischen Sozialismus und Nationalismus, deren kranke Ideen heuzutage von ihren Kindern im Geiste (Roth, Fischer, Gysi, Stroebele und wie sie alle heißen) weiterentwickelt werden. Nur eben mit teilweise umgekehrten Vorzeichen.

Egal wie ihr es dreht und wendet (auch Cash! probiert das ganz gerne mal): die Konservativen waren die natürlichen Verbündeten der Nazis im Dritten Reich. Und das nicht zufällig, sondern weil es viel mehr Berührungspunkte gab als z.B. zwischen Nazis und SPD. Nun entspricht der Nationalsozialismus nicht exakt dem Konservatismus der DNVP; er entwickelte nach und nach eine eigene Programmatik. Aber viele Nationalsozialisten machten einen ähnlichen Werdegang durch wie Konservative, betätigten sich auf ähnlichen Politikfeldern.
Die Konservativen der Weimarer Republik waren bekanntermaßen nicht nur sehr lange bereit, den Weg der Nazis mitzugehen, sondern ließen sich 1933 auch freiwillig politisch entmündigen.

Fischer, Gysi oder Ströbele mit den Nazis zu vergleichen ist eine Frechheit und vollkommen an den Haaren herbeigezogen.

Ach so: es gibt natürlich auch rechte Esoteriker. Einer der folgenreichsten war sicherlich Rudolf Steiner als Begründer der Waldorfschulen.

Stechlin
07.10.2009, 21:06
Ich hoffe, dass die Moderation es gestattet, dass ich wegen diesem Video extra einen Strang eröffne. Es gibt aber wohl sehr viele JF-Leser in diesem Forum und diese empfinden den Aufkleber auf der Gitarre eventuell genauso wie ich als eine kleine Sensation.

Ich würde mich auch wundern, wenn das Viedeo nicht schon bekannt ist. Habe es jedoch mit der Suchfunktion nicht gefunden.

http://www.youtube.com/watch?v=HP6uXJwKWjc&feature=fvw

An und für sich ´ne gute Sache -unabhängige Medien sind rar, auch wenn sie nicht unbedingt meinen Nerv treffen. Aber:


WEGEN

verlangt den

GENITIV,

Himmel, Arsch und Zwirn!

Rettet die deutsche Sprache, schützt den Genitiv! X(


PS: Nena kann ich nicht leiden. Sie singt, als ob die Drogen nähme. Blöde Kuh...

Florian
07.10.2009, 22:49
An und für sich ´ne gute Sache -unabhängige Medien sind rar, auch wenn sie nicht unbedingt meinen Nerv treffen. Aber:


WEGEN

verlangt den

GENITIV,

Himmel, Arsch und Zwirn!

Rettet die deutsche Sprache, schützt den Genitiv! X(



Danke für den Hinweis, Nitup. Ich werde es korrigieren.




PS: Nena kann ich nicht leiden. Sie singt, als ob die Drogen nähme. Blöde Kuh...

Sie singt nicht nur so, es ist viel schmlimmer, wenn sie redet.

Florian
07.10.2009, 23:01
Egal wie ihr es dreht und wendet (auch Cash! probiert das ganz gerne mal): die Konservativen waren die natürlichen Verbündeten der Nazis im Dritten Reich. Und das nicht zufällig, sondern weil es viel mehr Berührungspunkte gab als z.B. zwischen Nazis und SPD. Nun entspricht der Nationalsozialismus nicht exakt dem Konservatismus der DNVP; er entwickelte nach und nach eine eigene Programmatik. Aber viele Nationalsozialisten machten einen ähnlichen Werdegang durch wie Konservative, betätigten sich auf ähnlichen Politikfeldern.
Die Konservativen der Weimarer Republik waren bekanntermaßen nicht nur sehr lange bereit, den Weg der Nazis mitzugehen, sondern ließen sich 1933 auch freiwillig politisch entmündigen.

Fischer, Gysi oder Ströbele mit den Nazis zu vergleichen ist eine Frechheit und vollkommen an den Haaren herbeigezogen.

Ach so: es gibt natürlich auch rechte Esoteriker. Einer der folgenreichsten war sicherlich Rudolf Steiner als Begründer der Waldorfschulen.

Müssen wir jetzt über die Erwähnung der Reaktion im Horst-Wessels-Lied, über Ludwig Beck, das Münchner Abkommen, die ermordeten Konservativen 1934, Oswald Spengler, Ernst Jünger, die Zustimmung der SPD zum Ermächtigungsgesetz reden? Ich bin es müde.

Diese Aussagen sind lächerlich:



... die Konservativen waren die natürlichen Verbündeten der Nazis im Dritten Reich.

Die Konservativen der Weimarer Republik waren bekanntermaßen nicht nur sehr lange bereit, den Weg der Nazis mitzugehen, sondern ließen sich 1933 auch freiwillig politisch entmündigen.


Und vollkommen an den Haaren herbeigezogen.

Stechlin
07.10.2009, 23:47
Sie singt nicht nur so, es ist viel schmlimmer, wenn sie redet.

Ja, richtig. Auch so eine Gutmenschen-Kampfhenne, Ökofeministin und Esotherikschlampe.

Die Irre hat einen neuen Splin:


München. Jetzt ist auch geklärt, warum in Nenas neuestem Video „Wir sind wahr“ sind Dutzende von hüpfenden Personen in orangefarbenen Kleidern bei einer Meditationsübung zu sehen sind: Die 1960 im westfälischen Hagen als Gabriele Susanne Kerner geborene Sängerin outet sich in der Sonnabend-Ausgabe der „Süddeutschen Zeitung“ als Anhängerin des indischen Gurus Osho (1931-1990), Gründer der Bhagwan-Sekte.

„Ich bin ein Osho-Fan. Vor zwei, drei Jahren hab ich ihn für mich entdeckt. Ich lese sehr gerne seine Bücher und finde mich dort wieder“, sagte die Sängerin (“99 Luftballons“) und gesteht: „Mir tut das gut. Zum Beispiel meditiere ich dynamisch, also körperlich, um mich zu entgiften. Wir treffen uns mit Leuten und meditieren gemeinsam. Wir sitzen nicht auf dem Boden, denn dafür bin ich zugeballert mit zu viel Informationen und Wahnsinn.“. dpa/HA

http://www.abendblatt.de/vermischtes/article1201306/Nena-ist-Anhaengerin-der-Osho-Bewegung.html

Stechlin
08.10.2009, 00:05
Müssen wir jetzt über die Erwähnung der Reaktion im Horst-Wessels-Lied, über Ludwig Beck, das Münchner Abkommen, die ermordeten Konservativen 1934, Oswald Spengler, Ernst Jünger, die Zustimmung der SPD zum Ermächtigungsgesetz reden? Ich bin es müde.

Diese Aussagen sind lächerlich:



Und vollkommen an den Haaren herbeigezogen.

Nein. Er hat schon Recht. Natürlich waren die Konservativen dem Böhmischen Gefreiten nicht abgeneigt. Die Befindlichkeiten dieser Leute hat Hitler schon bedient, das ergibt sich von selbst, weil wahre Konservative niemals der Dekadenz des "Westens" verfallen würden. Die WR mit ihrem Modernismus, ihrer Verwestlichung war kein Vaterland für diejenigen, denen Werte und Traditionen wichtiger waren als Bauhaus und Swing.

Dass es viele, wenn nicht gar die Mehrheit, gab, die sich von Hitler blenden ließen und spät, manchmal zu spät erkannten, welchem Mephisto sie da verfallen waren, macht die Konservativen jedoch nicht per se zu Steigbügelhalter einer menschenverachtenden Ideologie. Wie alles in der Geschichte muss auch dieses Kapitel differenziert betrachtet werden.

Du erwähntest Generaloberst Ludwig Beck. Seine soldatische Ehre, die er bewies, zeugt davon, dass der preußisch-protestantische Konservatismus kein Gesinnungslump des Faschismus gewesen war, sondern sein natürlicher Widerpart. Man wird auch in der Führungselite der Nazis keinen einzigen Preußen finden. Die kamen alle aus dem Süden oder Österreich.

Wahrlich gelebter Konservatismus ist das Gegenteil von Hitler und seinen Lumpen.

Praetorianer
08.10.2009, 00:20
Fischer, Gysi oder Ströbele mit den Nazis zu vergleichen ist eine Frechheit und vollkommen an den Haaren herbeigezogen.


Wenn ein Salonantisemit wie Ströbele, die Raketenangriffe Saddam Husseins auf Israel verteidigt, befindet er sich in bester Tradition der Nazis. Ob er das nun selbst als Frechheit empfindet oder nicht ist egal.

Florian
08.10.2009, 00:40
Nein. Er hat schon Recht. Natürlich waren die Konservativen dem Böhmischen Gefreiten nicht abgeneigt. Die Befindlichkeiten dieser Leute hat Hitler schon bedient, das ergibt sich von selbst, weil wahre Konservative niemals der Dekadenz des "Westens" verfallen würden. Die WR mit ihrem Modernismus, ihrer Verwestlichung war kein Vaterland für diejenigen, denen Werte und Traditionen wichtiger waren als Bauhaus und Swing.

Ich sagte ja bereits sinngemäß, dass die große gemeinsame Schnittmenge zwischen Rechten und Nationalsozialisten die Ablehnung des Universalismus und die Verteidigung autarker Großräume war. Und dazu gehört auch die Bewahrung der Tradition und die Ablehnung der von Dir erwähnten westlichen Dekadenz und des Modernismus. Aber genauso gab es auch zwischen NSDAP und SDP oder KPD Schnittmengen. Es ist völliger Quatsch, zu behaupten, Nazis und Konseravtive wären "natürlichen Verbündeten" gewesen. Die NSDAP war eine Zwitterpartei, die im Grunde mit jedem konnte. Und Konservative haben wiederum aus Gründen der Einsicht ein gewisses Problem mit dieser Art von Pöbeldemokratie, wie sie 1918 in Deutschland eingeführt wurde. Es sind auch Konseravtive in die KPD eingetreten, nur damit man sie ein wenig unter Kontrolle hatte. Man hat doch diesen ganzen Freiheit-Demokratie-Schwachsinn gar nicht ernst genommen. Was hat denn das Emporkommen dieser Verbrecherbande erst überhaupt ermöglicht? Doch nur die Tatsache, dass jeder dahergelaufene primitive Dummkopf wählen gehen durfte.

kotzfisch
08.10.2009, 09:41
@NITUP

Du Retter der deutschen Sprache:

Zitat:

Die Irre hat einen neuen Splin:

Nun gut, es ist kein deutsches Wort.SPLEEN!

Leila
08.10.2009, 10:03
http://991.com/newGallery/Nena-Its-All-In-The-Ga-427444.jpg

Sie könnte die Mutter von diesem sein:

http://www.expertpagina.nl/paginas/lovelytokiohotel/bill-kaulitz-zanger.jpg

Ihre deutliche Aussprache erinnert mich an jenen, der ihr Vater sein könnte:

http://picture.yatego.com/images/45212c57812fc0.9/LindenbergUdo.jpg

Hauptsache deutsch und blond.

kotzfisch
08.10.2009, 10:10
Na gegen die beiden Vollkoffer sieht Nena immer noch ultrasexy aus.

I.Kant
08.10.2009, 10:17
Die 1960 im westfälischen Hagen als Gabriele Susanne Kerner geborene Sängerin
http://www.abendblatt.de/vermischtes/article1201306/Nena-ist-Anhaengerin-der-Osho-Bewegung.html

Nena ist eben nicht in Hagen geboren sondern in Breckerfeld.
http://www.breckerfeld.de/

Scheinbar scheint sie sich zu schämen dort geboren zu sein. In Hagen hat sie als Bockbierschubse gearbeitet. Ich hatte die zweifelhafte Ehre, mir mein Bier von ihr servieren zu lassen.
Neulich sagte sie in einem Radiointerview, sie käme aus Hagen-Breckerfeld. Diese Frau hat sie nicht mehr alle auf der Latte.
Wahrscheinlich ist sie aus Hagen weggezogen weil sie hier keiner leiden konnte.

kotzfisch
08.10.2009, 10:41
Aber vögeln wollst scho mit ihra, ha?

kotzfisch
08.10.2009, 10:43
Nee-Scherz-Sorry!!!!

Lobo
08.10.2009, 10:44
An und für sich ´ne gute Sache -unabhängige Medien sind rar, auch wenn sie nicht unbedingt meinen Nerv treffen. Aber:


WEGEN

verlangt den

GENITIV,

Himmel, Arsch und Zwirn!

Rettet die deutsche Sprache, schützt den Genitiv! X(


PS: Nena kann ich nicht leiden. Sie singt, als ob die Drogen nähme. Blöde Kuh...

Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod. :))

Don
08.10.2009, 10:53
Na gegen die beiden Vollkoffer sieht Nena immer noch ultrasexy aus.


Sag ich ja. Ein herziges Gesicht wie mit 20. Ausnahmeerscheinung.

I.Kant
08.10.2009, 10:55
Sag ich ja. Ein herziges Gesicht wie mit 20. Ausnahmeerscheinung.

Die hat so viel Pappe im Gesicht, daß sie am Abend nur einen kräftigen Schlag auf den Hinterkopf braucht, um sich abzuschminken.

Don
08.10.2009, 11:20
Die hat so viel Pappe im Gesicht, daß sie am Abend nur einen kräftigen Schlag auf den Hinterkopf braucht, um sich abzuschminken.

Aha. Ein eifersüchtiges Mägdelein.

I.Kant
08.10.2009, 12:00
Aha. Ein eifersüchtiges Mägdelein.

Ich hab sie mal aus der Nähe gesehen ;)

Übrigens hieß die Disco, in der Nena gearbeitet hat "Beverly":lach:

Stechlin
08.10.2009, 22:07
Aber vögeln wollst scho mit ihra, ha?

Du denkst wohl, wir ekeln uns vor gar nichts...

Biskra
09.10.2009, 00:35
Man wird auch in der Führungselite der Nazis keinen einzigen Preußen finden. Die kamen alle aus dem Süden oder Österreich.

Ach ja?

Joseph Goebbels
Joachim von Ribbentrop
Walther Funk
Martin Bormann
Johann Ludwig von Krosigk
Hjalmar Schacht
Baldur von Schirach
Karl Dönitz

Nicht ein einziger Preuße darunter! Und wenn, dann höchstens Passpreuße!

Florian
09.10.2009, 00:49
Ach ja?

Joseph Goebbels
Joachim von Ribbentrop
Walther Funk
Martin Bormann
Johann Ludwig von Krosigk
Hjalmar Schacht
Baldur von Schirach
Karl Dönitz

Nicht ein einziger Preuße darunter! Und wenn, dann höchstens Passpreuße!

Nunja, Joseph Goebbels kam aus dem Rheinland. Ihn als Preußen zu bezeichnen ist schon etwas mutig. es kommt darauf an wie man Preußen definiert.

Don
09.10.2009, 08:04
Nunja, Joseph Goebbels kam aus dem Rheinland. Ihn als Preußen zu bezeichnen ist schon etwas mutig. es kommt darauf an wie man Preußen definiert.


Alles nördlich des Mains.

Biskra
09.10.2009, 09:03
Nunja, Joseph Goebbels kam aus dem Rheinland. Ihn als Preußen zu bezeichnen ist schon etwas mutig. es kommt darauf an wie man Preußen definiert.

Geographisch vermutlich. Seit 1815 gehörte die Gegend zu Preußen. Der dort ansässige Fußballverein heißt nicht umsonst Borussia.

harlekina
09.10.2009, 09:11
Die hat so viel Pappe im Gesicht, daß sie am Abend nur einen kräftigen Schlag auf den Hinterkopf braucht, um sich abzuschminken.

Die macht das mit Domestos.

Falk
09.10.2009, 09:27
Geographisch vermutlich. Seit 1815 gehörte die Gegend zu Preußen. Der dort ansässige Fußballverein heißt nicht umsonst Borussia.

Seit dem 19. Jh. gehörte plötzlich halb Deutschland zu Preußen. Mit dem eigentlichen Preußen hatten diese Gebiete jedoch wenig zu tun. Ihre Bewohner fühlten sich auch nicht wirklich als Preußen.

Falk
09.10.2009, 09:35
... zeugt davon, dass der preußisch-protestantische Konservatismus kein Gesinnungslump des Faschismus gewesen war, sondern sein natürlicher Widerpart. Man wird auch in der Führungselite der Nazis keinen einzigen Preußen finden. Die kamen alle aus dem Süden oder Österreich.

Wahrlich gelebter Konservatismus ist das Gegenteil von Hitler und seinen Lumpen.

Ich denke eher, Konservative (auch preußische) und Nationalsozialisten wahren in weiten Teilen natürliche Verbündete. Besonders deutlich wird das an den Freikorps, deren Initiatoren konservative, monarchistische Offiziere waren. Aus diesen Verbänden rekrutierten sich später SA und SS. Nicht umsonst trugen bereits die Kapp-Putschisten das Hakenkreuz auf ihren M16-Helmen.

Kreuzbube
09.10.2009, 10:17
Seit dem 19. Jh. gehörte plötzlich halb Deutschland zu Preußen. Mit dem eigentlichen Preußen hatten diese Gebiete jedoch wenig zu tun. Ihre Bewohner fühlten sich auch nicht wirklich als Preußen.

Dann wurden sie eben zu Preußen gemacht. Hat denen sicher nicht geschadet!:cool2:

Florian
09.10.2009, 11:47
Ich denke eher, Konservative (auch preußische) und Nationalsozialisten wahren in weiten Teilen natürliche Verbündete. Besonders deutlich wird das an den Freikorps, deren Initiatoren konservative, monarchistische Offiziere waren. Aus diesen Verbänden rekrutierten sich später SA und SS. Nicht umsonst trugen bereits die Kapp-Putschisten das Hakenkreuz auf ihren M16-Helmen.

Das kann man so nicht sagen. Die NSDAP war ein Zwitter. Sie konnte mit jedem. Das machte ihren Erfolg aus. Sozialisten als natürliche Verbündete von Konservativen zu bezeichnen ist Humbug.

Es ist nicht alles so einfach.



Als Hauptbegründer des Nationalbolschewismus gelten zwei Gründungsmitglieder der KPD, Heinrich Laufenberg und Fritz Wolffheim, in Hamburg. Ihre Grundthese besagte, dass die „Verstümmelung des deutschen Reichskörpers“ durch das „Versailler Diktat“ und die Bedingungen der Entente zwangsweise zu einer Proletarisierung des gesamten deutschen Volkes, mit Ausnahme einer kleinen Zahl von Kapitalisten, führen müsse. Dementsprechend sahen sie nicht mehr nur die Arbeiterklasse, sondern fast das gesamte Volk als revolutionäres Subjekt, dessen Zukunft das sozialistische Rätesystem sei.

Teile des Nationalbolschewismus waren auch in der NSDAP beheimatet oder standen derem linken Flügel um Ernst Röhm, Gregor Strasser und Otto Strasser zeitweise nahe: Diese waren zwar Antisemiten,[6] stellten aber das Ziel eines nationalen Sozialismus in den Vordergrund.

http://de.wikipedia.org/wiki/Nationalbolschewismus






Kein Ruhmesblatt der Sozialdemokratie
Im Mai 1933 stimmten Abgeordnete der politisch verfolgten SPD im Parlament dem außenpolitischen Programm der NSDAP zu
Hans-Jürgen Wünschel

Die historische Literatur zum Thema Drittes Reich füllt Bibliotheken. Ein Ereignis wird aber immer noch mehr verschämt als offen diskutiert: die Zustimmung der im Reichstag versammelten 65 SPD-Abgeordneten zum außenpolitischen Rassenvernichtungsprogramm und der Lebensraumideologie der nationalsozialistischen Regierung. Kein Schulbuch berichtet darüber, die historische Literatur zur Geschichte der SPD verschweigt meist dieses Thema. Was war geschehen?

Unter diesem Druck stimmte die Fraktion - von 120 Abgeordneten waren nur noch 65 anwesend - mit 48 Stimmen der Annahme des imperialistischen Programmes der NS-Außenpolitik zu. Vergessen war die mannhafte Haltung eines Otto Wels, der zwei Monate zuvor so tapfer gegen das Ermächtigungsgesetz gekämpft hatte.

Der sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete Wilhelm Hoegner erinnerte sich später an diesen 17. Mai 1933: "Eine sanftere Friedensrede hätte auch Stresemann nicht halten können. Wir Sozialdemokraten erwarteten die Angriffe gegen uns. Als sie ausblieben, sahen sich manche in unseren Reihen überrascht und glücklich an. Jetzt kam die Abstimmung. Unsere Nachbarn zur Rechten blickten voll Erwartung auf uns. Wir erhoben uns und stimmten der Erklärung des deutschen Reichtags zu. Da brach ein Beifallssturm der anderen Abgeordneten los. Selbst unser unversöhnlichster Gegner, Adolf Hitler, schien einen Augenblick bewegt. Er erhob sich und klatschte uns Beifall zu." Reichstagspräsident Hermann Göring verkündete: "Das deutsche Volk ist immer einig, wenn es sein Schicksal gilt!" Er ordnete an, daß die Tatsache der einstimmigen Annahme und der Zustimmung der SPD zum Eroberungsprogramm der NSDAP in der Niederschrift der Sitzung besonders zu markieren sei.

http://www.jf-archiv.de/online-archiv/file.asp?Folder=08&File=200821051651.htm&STR1=ruhmesblatt&STR2=spd&STR3=&STR4=

Voortrekker
09.10.2009, 12:28
Ich denke eher, Konservative (auch preußische) und Nationalsozialisten wahren in weiten Teilen natürliche Verbündete. Besonders deutlich wird das an den Freikorps, deren Initiatoren konservative, monarchistische Offiziere waren. Aus diesen Verbänden rekrutierten sich später SA und SS. Nicht umsonst trugen bereits die Kapp-Putschisten das Hakenkreuz auf ihren M16-Helmen.

Das war im März 1920.
Erst zwei Monate später verwendete die DAP bei einem Parteitag das Hakenkreuz als Parteizeichen.

Zu der Zeit und bereits vorher wurde das Hakenkreuz von vielen Organisationen weltweit verwendet, selbst als Werbung von Coca-Cola. Das ist kein Beweis für die Verstrickung der Konservativen in der NSDAP.

Die Konservativen waren jedenfalls die, die gegen Hitler geputscht haben, von links kam da nicht viel.

Biskra
09.10.2009, 12:50
Seit dem 19. Jh. gehörte plötzlich halb Deutschland zu Preußen. Mit dem eigentlichen Preußen hatten diese Gebiete jedoch wenig zu tun. Ihre Bewohner fühlten sich auch nicht wirklich als Preußen.

Wieso nannten die dann reihenweise ihre Vereine Borussia oder Preußen? Taquia? (Texterkennung meint Tequila)

Voortrekker
09.10.2009, 13:09
Wieso nannten die dann reihenweise ihre Vereine Borussia oder Preußen? Taquia? (Texterkennung meint Tequila)

Borussia Dortmund ist nach der Borussia Brauerei benannt, in deren Lokal die Gründung beschlossen wurde.
Das hat eher weniger mit Preußenstolz zu tun als mit der schnellen Findung eines Vereinsnamens.

Florian
09.10.2009, 13:18
Aus diesen Verbänden rekrutierten sich später SA und SS. Nicht umsonst trugen bereits die Kapp-Putschisten das Hakenkreuz auf ihren M16-Helmen.

Das Hakenkreuz stand früher noch nicht stellvertretend für den Nationalsozialismus.

Es steht auch heute nicht dafür. Das glauben nur Hirngewaschene.

Gedenktafel in Wien für Turnvater Friedrich Ludwig Jahn von 1928:

http://1.1.1.3/bmi/upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/6/61/Wien_Jahn_Gedenktafel.jpg/180px-Wien_Jahn_Gedenktafel.jpg
http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Ludwig_Jahn

Skizze Hitlers von 1920:

http://1.1.1.4/bmi/upload.wikimedia.org/wikipedia/de/thumb/7/76/AdolfHitler_Hakenkreuz1920.jpg/180px-AdolfHitler_Hakenkreuz1920.jpg

http://de.wikipedia.org/wiki/Swastika

Hitler wusste nur, dass er mit diesem Symbol sehr viele Patrioten ansprechen konnte.

Biskra
09.10.2009, 13:23
Borussia Dortmund ist nach der Borussia Brauerei benannt, in deren Lokal die Gründung beschlossen wurde.
Das hat eher weniger mit Preußenstolz zu tun als mit der schnellen Findung eines Vereinsnamens.

Gut, dann also nicht Borussia Dortmund, wobei das laut wiki eine Anekdote ist, was du als Fakt präsentierst. Bleiben noch Preußen Münster, Borussia Neunkirchen, Borussia Mönchengladbach, Borussia Fulda und Preußen Krefeld. Die werden sich wohl nicht alle nach einer Dortmunder Brauerei benannt haben.

Florian
09.10.2009, 13:26
Ich denke eher, Konservative (auch preußische) und Nationalsozialisten wahren in weiten Teilen natürliche Verbündete. Besonders deutlich wird das an den Freikorps, deren Initiatoren konservative, monarchistische Offiziere waren. Aus diesen Verbänden rekrutierten sich später SA und SS. Nicht umsonst trugen bereits die Kapp-Putschisten das Hakenkreuz auf ihren M16-Helmen.

Was bei Wikipedia darüber geschrieben steht ist auch interessant:



In der Novemberrevolution wurde das Hakenkreuz neben Schwarz-Weiß-Rot zum Hauptkennzeichen der Revolutionsgegner, darunter einiger Freikorps und der rassistischen Thule-Gesellschaft. Es erschien als Graffiti an Wänden und auf Straßen, als Uhranhänger oder Bierzipfel, Anstecker oder Brosche, auf Zeitungen, Zeitschriften und Broschüren, an Panzerwagen oder LKWs. Viele Schulen mussten ein Trageverbot erlassen, um Schlägereien zu verhindern. Die Marine-Brigade Ehrhardt trug es beim Kapp-Putsch im März 1920 auf ihren Stahlhelmen und bekundete damit ihren Willen, die aus der Novemberrevolution entstandene Weimarer Republik zu beseitigen. Für viele Mitglieder der Freikorps war das Hakenkreuz Teil ihrer „Landsknechtmode“, die ihr kriegerisches Auftreten demonstrierte.



Nationalsozialismus

Friedrich Krohn, Mitglied des Germanenordens und der Thule-Gesellschaft, schlug der DAP im Mai 1919 in seinem Memorandum Ist das Hakenkreuz als Symbol der nationalsozialistischen Partei geeignet? eine nach links gewinkelte schwarze Swastika in einem weißen Kreis auf rotem Grund vor. Es sei nach buddhistischer Deutung ein Talisman für Glück und Gesundheit. Diese Ausrichtung entsprach der der Theosophen und des Germanenordens, während Guido von List und die Thule-Gesellschaft das nach rechts gewinkelte Hakenkreuz bevorzugten; darin sah Krohn ein Symbol des Untergangs und Todes.[28]

http://de.wikipedia.org/wiki/Swastika

Florian
09.10.2009, 13:27
Gut, dann also nicht Borussia Dortmund, wobei das laut wiki eine Anekdote ist, was du als Fakt präsentierst. Bleiben noch Preußen Münster, Borussia Neunkirchen, Borussia Mönchengladbach, Borussia Fulda und Preußen Krefeld. Die werden sich wohl nicht alle nach einer Dortmunder Brauerei benannt haben.

Möchtegern-Preußen sind noch lange keine Preußen.

Biskra
09.10.2009, 13:39
Möchtegern-Preußen sind noch lange keine Preußen.

Womit wir wieder bei den verderbten Passpreußen wären. :))

Marine Corps
09.10.2009, 18:28
Egal wie ihr es dreht und wendet (auch Cash! probiert das ganz gerne mal): die Konservativen waren die natürlichen Verbündeten der Nazis im Dritten Reich. Und das nicht zufällig, sondern weil es viel mehr Berührungspunkte gab als z.B. zwischen Nazis und SPD. Nun entspricht der Nationalsozialismus nicht exakt dem Konservatismus der DNVP; er entwickelte nach und nach eine eigene Programmatik. Aber viele Nationalsozialisten machten einen ähnlichen Werdegang durch wie Konservative, betätigten sich auf ähnlichen Politikfeldern.
Die Konservativen der Weimarer Republik waren bekanntermaßen nicht nur sehr lange bereit, den Weg der Nazis mitzugehen, sondern ließen sich 1933 auch freiwillig politisch entmündigen.

Fischer, Gysi oder Ströbele mit den Nazis zu vergleichen ist eine Frechheit und vollkommen an den Haaren herbeigezogen.

Ach so: es gibt natürlich auch rechte Esoteriker. Einer der folgenreichsten war sicherlich Rudolf Steiner als Begründer der Waldorfschulen.

WANN werden Menschen wie du je anfangen zu lesen, zu studieren und sich mal weiterzubilden statt wie eine Gebetsmühle in Tibet immer nur denselben Kram seit Jahrzehnten zu erzählen ?!?!?!!?

Lies endlich und bilde dich fort:
http://lichtschlag-buchverlag.de/programm/JosefSchuesslburner/RoterbraunerundgruenerSozialismus/Inhalt

So schwer ist der Text nicht, aber gespickt mit Zitaten und wissenschaftlichem Apparat.
Danach wirst du hoffentlich mal was anderes erzählen und wahrscheinlich wirst du dann auch nicht mehr den autistischen RAF-Opa wählen und bewundern.
Der ist genauso wie die Honecker-Riege 1989. Völlig in seiner eigenen Welt gefangen und wie ein Fossil herumblubbernd.

Ausonius
10.10.2009, 10:26
So schwer ist der Text nicht, aber gespickt mit Zitaten und wissenschaftlichem Apparat.
Danach wirst du hoffentlich mal was anderes erzählen und wahrscheinlich wirst du dann auch nicht mehr den autistischen RAF-Opa wählen und bewundern.
Der ist genauso wie die Honecker-Riege 1989. Völlig in seiner eigenen Welt gefangen und wie ein Fossil herumblubbernd.

Ein "wissenschaftlicher Apparat" sieht anders aus - da fehlen ja sogar die Fußnoten. Des weiteren bin ich nicht eben beeindruckt. Mit hartnäckiger Verbiegung der Fakten und kompletter Ignoranz der Vorgänge, die zum Ende der Weimarer Republik und dem Ermächtigungsgesetz führten, versucht Schüsslbauer nicht nur eine Nähe, sondern eine Kongruenz zwischen Nationalsozialisten und Sozialdemokraten zu konstruieren.

Falk
13.10.2009, 19:10
Das kann man so nicht sagen. Die NSDAP war ein Zwitter. Sie konnte mit jedem. Das machte ihren Erfolg aus. Sozialisten als natürliche Verbündete von Konservativen zu bezeichnen ist Humbug.
Es ist nicht alles so einfach.


Das Hakenkreuz stand früher noch nicht stellvertretend für den Nationalsozialismus. Es steht auch heute nicht dafür. Das glauben nur Hirngewaschene.

Es spielt letztendlich keine Rolle, wer des Hakenkreuz von wem abgepinselt hat. Die übereinstimmende Verwendung ist gleichwohl Indiz für Übereinstimmungen in den politischen Gesinnungen und Zielen.

Wirklich entlarvend ist allerdings die personelle Kontinuität. Da braucht man sich nur einmal die einschlägigen Lebensläufe der Freikorpskämpfer zu Gemüte führen, die sehen nämlich in der Mehrheit so aus:

Adel/ Bürgertum >> Offiziers- und Unteroffizierskorps der kaiserlichen Armee >> Freikorps (bzw. Garde-Kavallerie-Schützen-Division unter W. Pabst) >> SA / SS o.ä.

„Dass die Freikorps nicht nur Vorläufer(1) oder Vorhut(2), sondern die militärische Bewegung des deutschen Faschismus in seiner ersten Phase waren (3), beweist sich somit nicht nur aus der personellen Identität. Sie waren nach Haffner ‚in Ansichten, Gehaben, und Kampfstil einfach dasselbe wie die späteren Nazi-Sturmtruppen. Sie hatten bereits das ‚Erschiessen auf der Flucht’ erfunden, sie waren schon ein gutes Stück weit in die Folterwissenschaft eingedrungen, und sie hatten bereits eine großzügige Art, unbedeutende Kampfgegner einfach ohne viel Fragen und ohne Unterschied an die Wand zu stellen. ... Es fehlte nur noch die Theorie zu Praxis: Die lieferte später Hitler.’ “(4)

Quelle: Gietinger, Klaus: Der Konterrevolutionär. Waldemar Pabst – eine deutsche Karriere, (2009) S. 164

1) Levi, Ledebour, u.a., zitiert nach Luban, Demokratische Sozialistin, (IWK), 2 (1999), S. 183
2) Kessler, Tagebücher, S. 91
3) Forschungsanstalt für Kriegs- und Heeresgeschichte (Hrsg.) Die Wirren der Hauptstadt und im nördlichen Deutschland 1918-1920, Berlin 1940, S. 32
4) Reinhard, Wilhelm: 1918/19. Die Wehen der Republik, Berlin 1933, S. 37

Analysiert man, zu welchem Zweck die Freikorps von der OHL erschaffen wurden - nämlich, das Aufbegehren der besitzlosen, sozialdemokratisch wählenden Massen (900.000 von ihnen waren in D. zwischen 1914 und 1918 verhungert!) (5) sowie deren basisdemokratrisches und sozialdemokratisch dominiertes Rätesystem niederzuschlagen, wird augenscheinlich, welche politischen Ziele die Freikorps bzw. die dt. Variante des Faschismus verfolgten: Besitzstandswahrung des Adels und Bürgertums, Konservierung und Ausbau der bestehenden Macht- und Besitzverhältnisse durch Abschaffung jeglicher Demokratie und Errichtung einer offen terroristischen Diktatur.

Wer die Ursachen und Ursprünge des Faschismus deutscher Prägung (mit seiner verschleiernden Selbstbezeichnung „Nationalsozialismus“) begreifen will, kommt nicht umhin, sich mit seinen Wurzeln und seiner Entstehung zu befassen, sich also mit den Freikorps und damit mit der verdrängten und vergessenen Revolution von 1918 und deren extrem brutalen Niederschlagung im anschließenden Bürgerkrieg bis 1923 auseinanderzusetzen.

Und auch hier stellt sich als Kernfrage: Woher kam das Geld für die Freikorps? Es kam bei weitem nicht nur aus der Kriegskasse der OHL, wie Pabst später gegenüber dem Spiegel behauptete. Es kam von Industrie, Handel, Landwirtschaft und Banken (allen voran der Großindustrielle und Kriegsgewinnler Hugo Stinnes). (6)

5) Fröhlich, Bürgerkrieg, S. 108
6) Pabst, Waldemar: Memoiren, S. 30, Nachlaß Pabst, BA-MA, N 620/2 (nach Gietinger)

Florian
13.10.2009, 22:41
Es spielt letztendlich keine Rolle, wer des Hakenkreuz von wem abgepinselt hat. Die übereinstimmende Verwendung ist gleichwohl Indiz für Übereinstimmungen in den politischen Gesinnungen und Zielen.

Wirklich entlarvend ist allerdings die personelle Kontinuität. Da braucht man sich nur einmal die einschlägigen Lebensläufe der Freikorpskämpfer zu Gemüte führen, die sehen nämlich in der Mehrheit so aus:

Adel/ Bürgertum >> Offiziers- und Unteroffizierskorps der kaiserlichen Armee >> Freikorps (bzw. Garde-Kavallerie-Schützen-Division unter W. Pabst) >> SA / SS o.ä.


Nur weil es viele Offiziere gab, die mit den Nazis zusammenarbeiteten, heißt es nicht, dass diese, [und schon gar nicht all die anderen, die gegen den Nationalsozialismus waren (oftmals schon aus rein religiösen Motiven heraus)], mit dem Nationalsozialismus sympathisierten.

Die von Dir gemutmaßte Kausalität ist unwissenschaftlich und auf dem Niveau eines Grundkurses Geschichte einer Gesamtschule.

Jemand, der aus dem Adel kam, wollte bestimmt nicht in die SS und schon gar nicht in die SA. Es war viel ehrenhafter als Wehrmachtssoldat zu kämpen. Ausnahmen gab es sicherlich. Aber dies war nicht die Regel.

Dass die Rechte gewisse gemeinsame Ziele mit Hitler hatte, ist ja wohl klar. Ich meine, was nationale Selbstbestimmung anging und die Ablehnung der Weimarer Republik. Aber das heißt nicht, dass die Rechten den Totalitarismus, negativen Rassismus und Massenmorde befürwortet haben. Die Nazis waren auch sehr gegen das das Großbürgertum und gegen den Adel. Es waren eben Sozialisten, sie hatten einen linken Flügel. Und diese Linken waren so links wie Kommunisten.

Falk
14.10.2009, 08:41
...

Während ich mich auf Erkenntnisse etablierter Historiker stütze und eine Vielzahl entsprechender Belege anführe, tust Du lediglich Deine Meinung kund und untermauerst sie mit persönlichen Angriffen. Das ist wenig überzeugend und - gelinde gesagt - schade.

Natürlich gab es - wie überall - linke und rechte Flügel. Das widerlegt aber noch lange nicht, daß Konservative und Nationalsozialisten in weiten Teilen natürliche Verbündete waren. Maßgebend sind letztlich nicht Absichtserklärungen sondern konkret vollzogene Handlungen.

Ein früher Beleg ist z.B. der Hitler-Ludendorff-Putsch, der gerne auch als Hitler-Putsch verkauft wird. Wir erinnern uns: Ludendorff war 1916-18 als Erster Generalquartiermeister der OHL praktisch Militärdiktator sowie maßgeblich für die militärische Niederlage verantwortlich. (Am 29.09.1918 - im Angesicht der unvermeidlichen Niederlage - inszenierte er aus taktischen Gründen die Parlamentarisierung der Republik sowie die Abdankung des Kaisers.) Der erzkonservative Ludendorff war zuvor bereits am Kapp-Lüttwitz-Putsch von 1920 beteiligt - genau wie übrigens eine Reihe von Mitgliedern der DNVP, die später geschlossen zur NSDAP übertreten sollte.

Wer waren neben Ludendorff und Hitler die Hauptangeklagten im Hitler-Prozeß?

Heinz Pernett: Offizier und Freikorpsmitglied, Schwiegersohn Ludendorffs

Friedrich Weber: Kavallerist/Veterinär, Freikorpsmitglied (Niederschlagung Münchener Räterepublik, Ruhrkämpfe), später Reichsführer Dt. Tierärzte, Ministerialdirektor

Wilhelm Frick, Dr. jur.: Jurist, Beamter im höheren Justiz- und Verwaltungsdienst, 1919 Bezirksamtmann und Leiter der politischen Polizei, 1946 als Kriegsverbrecher hingerichtet

Hermann Kriebel: Sohn des Generalmajors Karl Kriebel, Stabsoffizier der OHL, Freikorpsführer, später Militärberater, SA-Gruppenführer, Diplomat

Wilhelm Brückner: Jurist u. Betriebswirt, Oberleutnant, Freikorpsmitglied, später SA-Obergruppenführer, Oberst der Wehrmacht

Ernst Röhm: Generalstabsoffizier der Bayr. 12 ID, Freikorps Epp (Niederschlagung Münchener Räterepublik) (der Rest ist bekannt)

Fällt Dir etwas auf?

Falk
14.10.2009, 10:13
...

Nachtrag:


Die Gesellschaft zum Studium des Faschismus (GSF) war zu Zeiten der Weimarer Republik eine Organisation, die sich zum Ziel setzte, die Erfahrungen des italienischen Faschismus auf Deutschland zu übertragen und eine Einheit der politischen Rechten zu organisieren. Sie wurde am 6. Dezember 1931, wenige Wochen nach der Tagung der Harzburger Front von Waldemar Pabst und Carl Eduard (Sachsen-Coburg und Gotha) gegründet und stellte ein Bindeglied zwischen konservativen Kreisen und der NSDAP dar.

Der Gesellschaft gehörten Anfang 1933 110 Mitglieder und 213 Studienmitglieder an. Die meisten Mitglieder kamen aus der DNVP. Die NSDAP war mit annähernd 20 Mitgliedern vertreten. Der Stahlhelm war mit über 30 Mitgliedern vertreten. Etwa 50 Vertreter der Wirtschaft sowie über 30 Großgrundbesitzer beteiligten sich in der Gesellschaft.

Mitglieder waren unter anderem:

* Waldemar Pabst (Geschäftsführender Vorsitzender)
* Hjalmar Schacht
* Fritz Thyssen
* Hermann Göring
* Friedrich Minoux (Vorstandsmitglied)
* Hans von und zu Loewenstein
* Günther Quandt
* Walther Funk
* Franz von Epp
* Erich Lübbert
* Friedrich Reinhart
* Eduard Stadtler
* Theodor Duesterberg
* Franz Schauwecker
* Max Hahn

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Gesellschaft_zum_Studium_des_Faschismus

Florian
14.10.2009, 10:34
Nachtrag:



Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Gesellschaft_zum_Studium_des_Faschismus

Es kann doch nicht so schwer zu verstehen sein, dass, auch wenn viele vermeintliche Rechten mit den braunen Sozialisten kooperiert haben, trotzdem nicht alle Rechten dies taten und viele Konservative sogar am vehementesten gegen sie gekämpft haben. Und das schon seit 1933.

Falk
14.10.2009, 12:05
Es kann doch nicht so schwer zu verstehen sein, dass, auch wenn viele vermeintliche Rechten mit den braunen Sozialisten kooperiert haben, trotzdem nicht alle Rechten dies taten und viele Konservative sogar am vehementesten gegen sie gekämpft haben.

Die Nazis waren keine Sozialisten – auch wenn sie sich so nannten und Du es noch so oft behauptest.

Die Gretchenfrage der Sozialismustheorie ist die Abschaffung des Privateigentums an Produktionsmitteln durch deren Vergesellschaftung bzw. Verstaatlichung.


Alle soziale Abhängigkeit und Unterdrückung wurzelt in der ökonomischen Abhängigkeit des Unterdrückten vom Unterdrücker. (August Bebel)

Trotz aller Unterschiede und Richtungskämpfe zwischen den verschiedenen Strömungen ist die Aufhebung dieser ökonomischen Abhängigkeit, die sich aus der kapitalistischen Produktionsweise ergibt, ein zentrales Anliegen aller Sozialisten.

Dagegen war das scheinbare Bekenntnis der Nazis zum Sozialismus nichts weiter als kaltblütige Taktik. Hitler hatte nie die Absicht, Produktionsmittel zu verstaatlichen.


Das linke Etikett trug diese Ideologie vor allem aus machttaktischen Erwägungen
(...)
im Jahre 1930 war die NSDAP nach der Vorstellung Hitlers "sozialistisch", um sich den Stimmungswert einer populären Vokabel zunutze zu machen
(...)
Wie das Bekenntnis zur Tradition, zu konservativen Wertvorstellungen oder zum Christentum gehörten die sozialistischen Parolen ins manipulationsfähige Vorfeld, das der Tarnung, der Verwirrung diente und nach Opportunitätsmotiven mit wechselnden Schlagwörtern bestückt war. Wie zynisch zumindest an der Spitze die Programmgrundsätze mißachtet wurden, erfuhr einer der jungen enthusiastischen Überläufer zur Partei im Gespräch mit Goebbels; auf die Bemerkung, daß Feders Brechung der Zinsknechtschaft doch ein Element des Sozialismus enthalte, bekam er zur Antwort, brechen müsse höchstens der, der diesen Unsinn anhöre. (Joachim Fest, Hitler, 1995)

Als der linke Flügel um Otto Strasser diesen Widerspruch begriff und Hitler 1930 zur Rede stellte, wurde ebendieser Flügel kurzerhand entmachtet.


Am 4. Juli [1930/JL] verkündeten daraufhin Otto Strassers Zeitungen: "Die Sozialisten verlassen die NSDAP!" Aber kaum jemand folgte ihm, die Partei besaß, so stellte sich heraus, fast keine Sozialisten und überhaupt kaum Menschen, die ihr politisches Verhalten theoretisch gedeutet wissen wollten.
(...)
Das Ausscheiden Otto Strassers beendete nicht nur ein für allemal den sozialistischen Grundsatzstreit in der NSDAP, es bedeutete auch einen erheblichen Machtverlust für Gregor Strasser, der seither keine Hausmacht und keine Zeitung mehr besaß. (Joachim Fest, Hitler, 1995)

http://www.ns-archiv.de/nsdap/sozialisten/sozialisten-verlassen-nsdap.php

Und vor diesem Hintergrund ist es eben alles Andere als „Humbug“, Konservative als natürliche Verbündete der Nazis zu bezeichnen.


Und das schon seit 1933.

1933 ist nebenbei bemerkt ein sehr spätes Datum. Um die Zusammenhänge wirklich begreifen zu können, muß man, wie ich bereits schrieb, viel früher ansetzen: mindestens 1918.