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Vollständige Version anzeigen : Bedeutung der Erst- und Zweitstimmen



Florian
27.09.2009, 11:23
Die meisten hier werden sich mit diesem Thema wohl bestens auskennen. Für mich wäre der folgender Ausschnitt eines Artikels der Seite GESAMTRECHTS.TK (http://gesamtrechts.wordpress.com/) bei den letzten Bundestagswahlen aber sehr hilfreich gewesen:





1. Geld gibt es nur für die Zweitstimme. Für die Erststimme bekommt keine Partei auch nur einen Cent.

2. Es ist wahr, dass kein rechter Kandidat auch nur eine hauchdünne Chance auf ein Direktmandat hat.

3. Es ist aber ebenso wahr, dass die Kandidaten vor Ort sich über jede Stimme freuen und ein gutes Ergebnis als Ansporn für ihre weitere Arbeit nehmen.

4. Gleichzeitig sieht die aktuelle “Election.de-Wahlkreisprognose” ein enges Rennen zwischen Union, SPD, Grüne und Linkspartei in insgesamt 96 der 299 Wahlkreise. Weitere 78 dürfen als wahrscheinlich eingeschätzt werden. Während es in den 125 sicheren Wahlkreisen – auf deutsch gesagt – scheißegal ist, wen man wählt, hat doch jede Stimme in umkämpfden Wahlkreisen ein großes Gewicht. Die CDU gewann etwa in Heidelberg mit 550 Stimmen Vorsprung, im Stuttgarter Süden mit 850 Stimmen Vorsprung.

5. Taktik ist gefragt: Will man z.B. in Sachsen-Anhalt Überhangmandate für die SPD verhindern, dann bringt eine Stimme für z.B. die NPD gar nichts. Gleichzeitig ist es völlig egal ob ein CSU-Kandidat aus Niederbayern mit 55, 60 oder 65 Prozent gewählt wird.

6. Man darf nicht alle Wahlkreise über einen Kamm scheren. Beispiel Baden-Württemberg: Während in Stuttgart I die CDU mit einem Homosexuellen und die Grünen mit einem Türken an den Start gehen, dürfte selbst SPD-Frontfrau Ute Vogt noch das kleinere Übel sein. Gleichzeitig sollte ein Christian Kleiminger (SPD) in Rostock unbedingt verhindert werden.

Lange Rede, kurzer Sinn: Wir werden keine generell Erststimmenempfehlung abgeben, dafür sind die Wahlkreise und die Kandidaten zu unterschiedlich. Jeder sollte sich aber überlegen, ob ein bestimmter Kandidat unbedingt verhindert werden sollte. Entscheiden Sie klug!

http://gesamtrechts.wordpress.com/2009/09/25/thema-erststimme-wie-siehts-in-meinem-wahlkreis-aus/

Don
27.09.2009, 11:30
Die Erststimme hat nur eine Bedeutung, falls eine Partei unter der 5% Hürde bleibt jedoch 3 oder mehr Direktmandate einfährt und deshalb in der anteilmäßigen Stärke ihrer Zweitstimmen in das Parlament einzieht.
Geschehen bei der Linken. Damals noch PDS. Also SED.

Ansonsten bis auf ein paar Überhangmandate völlig bedeutungslos, die Knallchargen die im Stimmkreis antreten stehen auch auf den vorderen Listenplätzen der jeweiligen Partei. Was damit austauschbar ist sind lediglich ein paar Plätze in den hintersten Reihen.

leuchtender Phönix
27.09.2009, 14:52
Die Erststimme hat nur eine Bedeutung, falls eine Partei unter der 5% Hürde bleibt jedoch 3 oder mehr Direktmandate einfährt und deshalb in der anteilmäßigen Stärke ihrer Zweitstimmen in das Parlament einzieht.
Geschehen bei der Linken. Damals noch PDS. Also SED.

Stimmt.


Ansonsten bis auf ein paar Überhangmandate völlig bedeutungslos, die Knallchargen die im Stimmkreis antreten stehen auch auf den vorderen Listenplätzen der jeweiligen Partei. Was damit austauschbar ist sind lediglich ein paar Plätze in den hintersten Reihen.

Und damit Personen, die ohnehin kaum jemand kennt. Von denen, die für die Erststimme kanditieren, kannte ich keinen einzigen.

paul
27.09.2009, 16:07
Die meisten hier werden sich mit diesem Thema wohl bestens auskennen. Für mich wäre der folgender Ausschnitt eines Artikels der Seite GESAMTRECHTS.TK (http://gesamtrechts.wordpress.com/) bei den letzten Bundestagswahlen aber sehr hilfreich gewesen:


bin grundsaetzlich gegen das zwei stimmen system, sollte auch nichts mit der politischen einstellung der forumsmitglieder zu tun haben. das system ist einmalig, undurchsichtig (die zweite stimme ist wichtiger als die erste stimme?), und zu kompliziert, und seit neuerem verfassungswidrig (seitdem die BR von einem 2-3 parteinsystem zu einem 5 und mehr system sich entwickelt hat).
es stoert besonders, dass es als teilweise verfassungswidrig erklaert wurde, und trotzdem wird es vorlaeufig nicht geaendert, weil die fachleute viel zeit brauchen, um es noch komplizierter zu machen. was soll man von einem solchen urteil des obersten gerichtes nur halten?
die sache mit der 5% klausel ist mir auch nicht geheuer, ich verstehe zwar den historischen zusammenhang, aber demokratisch ist es nicht. es sollte praeferenzen geben, so wie in den meisten anderen laendern, damit jede stimme zaehlt.

henriof9
27.09.2009, 16:38
Die Erststimme hat nur eine Bedeutung, falls eine Partei unter der 5% Hürde bleibt jedoch 3 oder mehr Direktmandate einfährt und deshalb in der anteilmäßigen Stärke ihrer Zweitstimmen in das Parlament einzieht.
Geschehen bei der Linken. Damals noch PDS. Also SED.

Ansonsten bis auf ein paar Überhangmandate völlig bedeutungslos, die Knallchargen die im Stimmkreis antreten stehen auch auf den vorderen Listenplätzen der jeweiligen Partei. Was damit austauschbar ist sind lediglich ein paar Plätze in den hintersten Reihen.

Moment.
Über die Erststimme werden die Direktmandate vergeben und der Kandidat, der dieses Direktmandat gewinnt zieht automatisch in den Bundestag ein. Ströbele z.B. läßt sich nicht auf die Landesliste setzen sondern geht nur per Direktmandat in den Bundestag.
Auch wenn ich den persönlich nicht mag, eine Knallcharge ist er nun diesbezüglich wirklich nicht.

Gehirnnutzer
27.09.2009, 19:29
Moment.
Über die Erststimme werden die Direktmandate vergeben und der Kandidat, der dieses Direktmandat gewinnt zieht automatisch in den Bundestag ein. Ströbele z.B. läßt sich nicht auf die Landesliste setzen sondern geht nur per Direktmandat in den Bundestag.
Auch wenn ich den persönlich nicht mag, eine Knallcharge ist er nun diesbezüglich wirklich nicht.

Ich benutze sonst nie die Sprache einer bestimmten Klientel, aber es gibt eine Person auf die die Platitüde "Antideutscher" wirklich zurifft und das ist Ströbele.

henriof9
27.09.2009, 19:34
Ich benutze sonst nie die Sprache einer bestimmten Klientel, aber es gibt eine Person auf die die Platitüde "Antideutscher" wirklich zurifft und das ist Ströbele.

Stimmt, aber irgendwie müssen dies seine Wähler völlig anders sehen, denn er kommt wirklich immer mit Direktmandat in den BT.

Mr Capone-E
27.09.2009, 22:40
1. Geld gibt es nur für die Zweitstimme. Für die Erststimme bekommt keine Partei auch nur einen Cent.

Das ist nicht ganz richtig. Eine Partei die nicht für die Landesliste zugelassen ist und auch parteilose Kandidaten würden dadurch ab 10% Geld erhalten.