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Vollständige Version anzeigen : Mörderischer Hexenwahn in Kenia



Felix Krull
22.09.2009, 14:45
Kenia - Mörderischer Hexenwahn

NDR, Sonntag, 20. September 2009

Das alte Ehepaar ist auch noch Tage nach dem Brandanschlag entsetzt und verzweifelt. Jemand hatte behauptet, Ezekiel Kiage und seine Frau seien Hexen. Das ist in der Region Kisii, im Südwesten Kenias, meist das Todesurteil. Hier werden noch Menschen als Hexen verbrannt.

Nachbarn helfen jetzt bei der vergeblichen Suche nach persönlichen Dingen. Von Polizei und Sicherheitskräften fühlen sie sich alleingelassen. Und: Jede Nacht könnten die Täter wieder auftauchen.

„Sie holten mich aus dem Haus“, berichtet Ezekiel. „Draußen waren bestimmt 200 Leute. Sie packten und schlugen mich. Plötzlich ließen sie von mir ab und rannten in die Nachbarschaft. Ich versuchte Hilfe zu holen. Unterwegs drehte ich mich um, sah Rauch von meinem Haus aufsteigen. Ich lief zurück, mein Haus brannte und alle waren abgehauen. Ich weiß nicht wer sie waren.“

Brutale Täter misshandeln ihre Opfer

Wie brutal die Täter ihre Opfer misshandeln, hat ein kenianischer Lokaljournalist gefilmt. Ein einsamer Polizist versucht vergeblich, den rasenden Mob zu vertreiben.

Ezekiel Kiage hat überlebt. Jetzt starrt er in die Trümmer seines Hauses. Er weiß, wie gnadenlos die Täter vorgehen: „Sie verbrennen ihre Opfer bei lebendigem Leib. Niemand versucht, diesen Menschen zu helfen. Es gibt kein Entkommen.“

In der Nacht, als das Haus von Ezekiel Kiage brennt, werden noch vier weitere angezündet. Die Bewohner überleben nur knapp:

„Da oben an der Straße sollen sie ein Buch gefunden haben, in dem die Namen von Hexen stehen. Mein Name soll auch dabei sein. Deshalb sind sie zu meinem Haus gekommen“, erzählt Moraa Omariba.

Wen wir auch fragen: Alle behaupten, dieses Buch zu kennen - aber nur vom Hörensagen. So lassen sich Menschen grundlos beschuldigen. Und oft ist es ein teuflischer Trick, wenn man den Nachbarn ausschalten oder ans Erbe der Eltern will.

„Ich wundere mich, denn ich habe das Buch nie gesehen. Sogar nachdem sie mein Haus niedergebrannt haben, hat es mir niemand zeigen können. Es heißt, dass die Täter festgenommen wurden und im Gefängnis sitzen“, sagt Moraa.

Polizei und Justiz verfolgen die Täter kaum

Doch Polizei und Justiz tun sich schwer, die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Behördenvertreter glauben oft selbst an Hexerei. Die Täter können also mit Verständnis rechnen:

„Hexerei nachzuweisen ist sehr schwierig, vor allem vor Gericht“, weiß der stellvertretende Polizeichef Timothy Makao Kivuva. Wenn es Zeugen gibt, sieht das besser aus. Aber selbst dann gibt es meist nur sehr geringe Strafen.“

Fünf Stunden von Kisii entfernt, in der Hauptstadt Nairobi, wollen Politiker von all dem Horror nichts bemerkt haben. Auch nicht, wenn sie selbst aus Kisii stammen. Die Konfrontation mit den Gewaltexzessen macht sie betroffen: „Wir haben als Elite versagt, vielleicht sogar als Regierung, weil wir unseren Verpflichtungen nicht nachgekommen sind. Die sozialen Organisationen vor Ort haben versagt, und die Polizei hat versagt.“ Jetzt will Handelsminister Omino Mangara den Mörderspuk zum Thema im Parlament machen. [...]

Viele suchen Hilfe beim Hexendoktor

Sprechstunde beim Hexendoktor. Der genießt großes Vertrauen in der Gegend. Die Schlange der Wartenden ist lang. Die Schülerinnen Cyprin und Lilian besuchen den Exorzisten einmal in der Woche, um den bösen Geist aus ihren Körpern vertreiben zu lassen.

Plötzlich ein Handgemenge. Ein Vater ringt seinen Sohn nieder, versucht, ihn zu fesseln, um ihn zum Doktor zu zerren. Doch der angeblich vom Teufel besessene wehrt sich nach Kräften. Gleich mehrere Männer müssen ihn festhalten, als der Doktor ihm Kräuter in die Nase reibt: „Ich habe diese Aufgabe von meinem Großvater übernommen. Es läuft ganz gut. Ich danke Gott. Vor allem bin ich für die Menschen da, die verhext sind. Bei normalen Krankheiten schicke ich die Leute ins Krankenhaus.“

Das Bild des kenianischen Präsidenten im Rücken, kassiert der Doktor seine Praxisgebühr, manchmal ist es Geld, meist aber honorieren sie ihn mit Naturalien. Der Hexendoktor ist billiger als das örtliche Krankenhaus, das spielt ihm in die Hände.

Atemlos keucht eine Mutter mit ihrer Tochter den Berg hinauf zum Teufelsaustreiber. Offenbar ein Notfall. Der Doktor beginnt sofort mit der Behandlung. Mit Kräutern im Mund bläst er der Patientin ins Gesicht.

Als erste Hilfe hat die Mutter der Tochter noch zu Hause Lehm ins Gesicht geschmiert. Die Tochter ist angeblich verhext. Im Krankenhaus würde man wahrscheinlich einen epileptischen Anfall feststellen.
Hexenwahn fordert immer neue Opfer

“Community of Christ“ Protestant church - auch der Pastor dieser protestantischen Gemeinde in Kisii versucht, die Seelen der Menschen für sich zu gewinnen. Auch er hält Hexerei für möglich, verurteilt aber alle Exzesse. Und der Pfarrer ist ein Freund des Hexendoktors! Der wiederum glaubt auch an Gott und geht regelmäßig zum Gottesdienst.

Heute aber richten sich alle Augen auf den zweiten Pastor. Mit Beistand seines Kollegen schildert der, wie er vor Jahren - verhext - im Wahn seine Frau umgebracht hat. Jetzt habe er den Weg zu Gott gefunden und sei geheilt. Die Bibel sage ja, man müsse denen vergeben, die Böses getan hätten. „Ich bin für den Mord verurteilt worden. Doch ich war schuldlos. Es war nicht meine Absicht. Gott hat mich aus dem Gefängnis geholt. Aber die Angehörigen meiner Frau waren betrübt, als sie mich wieder in Freiheit sahen.“

Die Mitglieder dieser christlichen Gemeinde jedenfalls haben dem heute geläuterten Pastor vergeben.

In Kisii jedoch fordert der Hexenwahn immer neue Opfer. Ob Hexerei tatsächlich existiert oder sie nur benutzt wird, um kriminelle Taten zu entschuldigen, das ist für die Betroffenen bedeutungslos.

Verkohlte Ruinen - Ehepaar Kiage ist fassungslos. Ezekiel Kiage und seine Familie bitten Gott um Hilfe. Denn sollten die Täter noch einmal zurückkehren, dann möge der Allmächtige ihren Seelen wenigstens den Ewigen Frieden schenken.

Kenia - Mörderischer Hexenwahn (http://www.daserste.de/weltspiegel/beitrag_dyn~uid,dri1ylpqaj5m4qo1~cm.asp)

Und das ist noch die gutmenschlich vorzensierte, bereinigte Version. Als die Muslime nach Europa kamen hatten sie ihr Hassbuch im Gepäck, und niemandem hier waren die Konsequenzen klar. Die vielen Millionen Neger, welche die EU in den nächsten Jahren in Europa ansiedeln will, haben offenbar noch ganz andere Geschenke dabei.

Peg Bundy
22.09.2009, 14:50
Die sind aus dem Primatenstatus noch nicht drüber raus. Vergewaltigen, plündern, morden - wie die Affen.