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Vollständige Version anzeigen : neues Wahlsystem



leuchtender Phönix
22.09.2009, 12:47
Da sicherlich bald (nach der Wahl) das Wahlsystem wegen des Bundesverfassungsgerichts geändert werden soll, eröffne ich einen strang über das was danach kommt.

Wie sollte eurer Meinung nach ein neues Wahlsystem aussehen, um das Problem des negativen Stimmengewichtes bei Überhangmandaten zu beseitigen.

Mein Vorschlag:
Abschaffung der Ausgleichs- und Überhangmandate. Die Hälfte des Bundestages wird (nur) durch diejenigen besetzt, die in einem Wahlkreis die Mehrheit der Erststimmen erhalten. Die andere Hälfte soll durch eine Verhältniswahl ohne Sperrklausel durchgeführt werden.

Vorteile (gegenüber dem bisherigen Wahlsystem):
- Vertretung vieler Gruppen
- relativ leichte Mehrheitenfindung
- mehr direktgewählte Kandidaten
- ist übersichtlicher

Nachteil (gegenüber dem bisherigen Wahlsystem):
- verzerrte Sitzverteilung

Lichtblau
22.09.2009, 13:08
Da sicherlich bald (nach der Wahl) das Wahlsystem wegen des Bundesverfassungsgerichts geändert werden soll, eröffne ich einen strang über das was danach kommt.


Was soll denn geändert werden?

JediRitter
22.09.2009, 13:25
Da sicherlich bald (nach der Wahl) das Wahlsystem wegen des Bundesverfassungsgerichts geändert werden soll, eröffne ich einen strang über das was danach kommt.

Wie sollte eurer Meinung nach ein neues Wahlsystem aussehen, um das Problem des negativen Stimmengewichtes bei Überhangmandaten zu beseitigen.

Mein Vorschlag:
Abschaffung der Ausgleichs- und Überhangmandate. Die Hälfte des Bundestages wird (nur) durch diejenigen besetzt, die in einem Wahlkreis die Mehrheit der Erststimmen erhalten. Die andere Hälfte soll durch eine Verhältniswahl ohne Sperrklausel durchgeführt werden.

Vorteile (gegenüber dem bisherigen Wahlsystem):
- Vertretung vieler Gruppen
- relativ leichte Mehrheitenfindung
- mehr direktgewählte Kandidaten
- ist übersichtlicher

Nachteil (gegenüber dem bisherigen Wahlsystem):
- verzerrte Sitzverteilung

Ich glaube sowas ähnliches gab es in der Weimarer Republik, ist Sie deswegen nicht untergegangen ??

Paul Felz
22.09.2009, 14:05
ann wäre die Direktstimme verloren. Ob das so sinnvoll ist?

Logisch wäre ja, zuerst die Kandidaten einer Partei direkt zu wählen und erst danach die Partei selbst.

Das heißt, die Listen werden mit direkt gewählten Kandidaten besetzt. Ein Wahlgang mehr, aber was soll's?

BRDDR_geschaedigter
22.09.2009, 14:10
ann wäre die Direktstimme verloren. Ob das so sinnvoll ist?

Logisch wäre ja, zuerst die Kandidaten einer Partei direkt zu wählen und erst danach die Partei selbst.

Das heißt, die Listen werden mit direkt gewählten Kandidaten besetzt. Ein Wahlgang mehr, aber was soll's?

So etwas in der Art würde ich auch bevorzugen. Zuerst wird die Liste gewählt, und dann wird per Verhältniswahlrecht das Parlament bestimmt. Von mir aus könnten Ministerposten auch gewählt werden.

Paul Felz
22.09.2009, 14:19
So etwas in der Art würde ich auch bevorzugen. Zuerst wird die Liste gewählt, und dann wird per Verhältniswahlrecht das Parlament bestimmt. Von mir aus könnten Ministerposten auch gewählt werden.

Gute Idee (Minister). Wobei sich jeder Kandidat mit seiner Qualifikation vorstellen müßte. Auweia, dann hätten wir ja gar keine mehr ;)

Der Österreicher
22.09.2009, 16:32
Wie wäre es damit:
- Abschaffen der Direktmandate
- Wahl nur noch von Landeslisten
- 5% Hürde in den Ländern, keine mehr im Bund
- Direktwahl des Kanzlers, der dann im Bundestag eine Regierungsmehrheit suchen muß

Bergischer Löwe
23.09.2009, 09:33
Reines Mehrheitswahlrecht. Wer einen Wahlkreis gewinnt zieht nach Berlin - den Rest beißen die Hunde.

Damit wären zwar immer noch vereinzelt Abgeordnete von den kleineren Parteien im Parlament (Ströbele, ein Paar Linksparteiler etc.) aber nicht in Fraktionsstärke. Und an die sollte man die Möglichkeit zur Kanzlerkandidatur binden.

Ziel: Nur noch zwei große Parteien. CDU und SPD. Der Rest geht langfristig übern Jordan.

Apifera
23.09.2009, 09:48
Ich bin gegen ein Mehrheitswahlrecht. Gerechter empfinde ich ein Verhältniswahlrecht. Allerdings sollte der Wähler die Möglichkeit haben, auf der Liste, die er ankreuzt, Kandidaten zu streichen. Dies hätte den Vorteil, dass es keine sicheren Listenplätze mehr gäbe und sich jeder gewählte Abgeordnete im Parlament anstrengen müsste, wenn er wieder gewählt werden wollte.

Nationalix
23.09.2009, 10:14
Reines Mehrheitswahlrecht. Wer einen Wahlkreis gewinnt zieht nach Berlin - den Rest beißen die Hunde.

Damit wären zwar immer noch vereinzelt Abgeordnete von den kleineren Parteien im Parlament (Ströbele, ein Paar Linksparteiler etc.) aber nicht in Fraktionsstärke. Und an die sollte man die Möglichkeit zur Kanzlerkandidatur binden.

Ziel: Nur noch zwei große Parteien. CDU und SPD. Der Rest geht langfristig übern Jordan.

Welchen Sinn sollte ein Zweiparteiensystem machen? Und warum gerade CDU und SPD?

Eine sinnvolle Änderung ist die Absenkung oder Aufhebung der 5%-Hürde, weil dann auch kleinere Parteien eine Chance haben und die Wähler nicht befürchten müssen, dass ihre Stimme für solch eine Partei verloren ist.

Ajax
23.09.2009, 10:21
Ziel: Nur noch zwei große Parteien. CDU und SPD. Der Rest geht langfristig übern Jordan.

Der reinste Albtraum.

Filofax
23.09.2009, 10:43
Vernünftig wäre ein System wie es der Staatsrechtler von Arnim vorschlägt:

50% Wahlbeteiligung heisst die Hälfte der Sitze im Parlament bleibt leer.

berty
23.09.2009, 11:21
Reines Mehrheitswahlrecht. Wer einen Wahlkreis gewinnt zieht nach Berlin - den Rest beißen die Hunde.

Damit wären zwar immer noch vereinzelt Abgeordnete von den kleineren Parteien im Parlament (Ströbele, ein Paar Linksparteiler etc.) aber nicht in Fraktionsstärke. Und an die sollte man die Möglichkeit zur Kanzlerkandidatur binden.

Ziel: Nur noch zwei große Parteien. CDU und SPD. Der Rest geht langfristig übern Jordan.

So isses. Man sollte nicht vergessen, weshalb man überhaupt wählen geht: Nämlich den oder die zu bestimmen, die aktiv gestalten dürfen und von denen ich, Wähler, wünsche, dass aus deren Reihen ich regiert werde.

Ich gehe doch nicht zur Wahl, um mich bzw. meinen Kandidaten in die Opposition zu wählen. Dort finde ich mich eh wieder, wenn ich/mein Kandidat verloren hat.

leuchtender Phönix
23.09.2009, 11:51
Vernünftig wäre ein System wie es der Staatsrechtler von Arnim vorschlägt:

50% Wahlbeteiligung heisst die Hälfte der Sitze im Parlament bleibt leer.

Und was sollte das bringen? Bei Abstimmungen muss ie Mehrheit der anwesenden Abgeordneten zustimmen. Und leere Sitze haben nun einmal kein Stimmrecht.

Voortrekker
23.09.2009, 12:19
Demokratisch wäre es, wenn wir, wie in Amerika, die Listenkandidaten der Partei selber wählen würden.
Dann kann man sich die Erststimme ersparen.
Darüber hinaus, ist die 5% Hürde abzusenken.

leuchtender Phönix
23.09.2009, 12:25
Demokratisch wäre es, wenn wir, wie in Amerika, die Listenkandidaten der Partei selber wählen würden.
Dann kann man sich die Erststimme ersparen.
Darüber hinaus, ist die 5% Hürde abzusenken.

Das würde nie und nimmer was. Wie soll bei der Zahl an Listenkandidaten abgestimmt werden? Es sind schließlich so viele, das kaum jemand eine nennenswerte Anzahl von denen kennen und einschätzen kann. Und wie viele Wähler würden sich schon die Mühe machen eine so umfangreiche recherche zu betreiben. Ich schätze nicht einmal 0,01% der Wahlberechtigten.