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Vollständige Version anzeigen : HSH Nordbank schenkt US-Bank offenbar Millionen



henriof9
21.09.2009, 08:54
Die HSH Nordbank hat einem Medienbericht zufolge 45 Millionen Dollar (31 Millionen Euro) an die US-Investmentbank Goldman Sachs gezahlt, obwohl sie nicht dazu verpflichtet war.

Nach Informationen des Radiosenders NDR Info vom Montag hatten sowohl die Rechtsabteilung der HSH Nordbank als auch eine renommierte internationale Anwaltskanzlei festgestellt, dass Ansprüche von Goldman Sachs an die Landesbank verfallen waren und die HSH Nordbank nicht hätte zahlen müssen. In Bankkreisen wurde die Zahlung als "Geschenk" bezeichnet.



zu lesen hier (http://www.rp-online.de/public/article/wirtschaft/news/760440/Landesbank-schenkt-US-Bank-offenbar-Millionen.html)

Sind sie nicht großzügig im Umgang mit unseren Steuergeldern ?

Bettmaen
21.09.2009, 09:16
Von irgendwas muss die arme US-Hochfinanz auch leben. Wozu hat man Freunde?

Auf noch mehr Geschenke und "Überweisungsspannen"!

Bellerophon
21.09.2009, 15:00
Ein Kommentar auf faz.net:

"Sie erinnern sich an die hektische Überweisung der KfW - unstrittig ohne Rechtsgrund -an die bereits insolvente Lehman Brothers ? 300 Millionen Euro verschwanden auf diese Weise . Im Nachgang wurde die Pannentheorie gepflegt.
Nun spendiert die staatsgestützte HSH 45 Millionen Dollar an Goldman Sachs.
Sowohl KfW als auch HSH werden geschäftlich von McKinsey beraten.
Der bemerkenswerte und bonusseitig schlagzeilenträchtige Übergang der Dresdner Bank von der Allianz auf die Coba- auch so ein Geschäft zwischen gleich drei von McKinsey beratenen Banken.

Martin Blessing, Commerzbankchef, arbeitete dabei in der Vorgeschichte direkt für McKinsey - ebenso wie Axel Wieandt, Chef der berüchtigten Hypo Real Estate.

Das marode Unternehmen , beraten von McKinsey, hat nun ebenfalls einen ehemals direkten Mckinseyaner als CEO.
Beide CEOs sind auch privat verschwägert:

Dorothee Blessing , Frau von Martin Blessing und Schwester des Axel Wieandt, gilt in Frankfurt als "exzellent verdrahtet"- Sie vertritt als Partnerin Goldman Sachs.
Das Nachdenken überlasse ich wieder Ihnen."

http://www.faz.net/s/RubB9EEEB8472F64991AD7DFD4BB9D27302/Doc~EF4CDF4F13F5443C7926FFF4F99CC5CC3~ATpl~Ekom~SK om~Arub4kom~E%7B58241E4D-F1B1-4953-8ABC-24D0E82A6266%7D~Apge~E2.html

BRDDR_geschaedigter
21.09.2009, 15:03
Das ist nicht verwunderlich. Bei allem wo der Staat seine Griffel drin hat kommt Scheiße raus. Lasst diese Drecksbande pleite gehen.

Paul Felz
21.09.2009, 15:12
Und zur gleichen Zeit die Meldung, daß kleine Unternehmer keine Kredite mehr bekommen :wand:

BRDDR_geschaedigter
21.09.2009, 15:19
Und zur gleichen Zeit die Meldung, daß kleine Unternehmer keine Kredite mehr bekommen :wand:

Das ist auch wieder Staatsversagen. Dank der Baselregulierungen und dem ständigen Retten der Großkonzerne, bzw. Banken. Warum sollte eine Bank in ein relativ risikobehaftetes Kleinunternehmen investieren, wenn es die Kredite an Großkonzerne/Banken geben kann die sowieso immer gerettet werden?

Paul Felz
21.09.2009, 15:23
Das ist auch wieder Staatsversagen. Dank der Baselregulierungen und dem ständigen Retten der Großkonzerne, bzw. Banken. Warum sollte eine Bank in ein relativ risikobehaftetes Kleinunternehmen investieren, wenn es die Kredite an Großkonzerne/Banken geben kann die sowieso immer gerettet werden?

So ist es. Nur in Ihrem Denken bis zur Innenkante Schädeldenken vergessen die immer, woher die Steuergelder kommen, die sie so großzügig verschwenden.

Gawen
21.09.2009, 15:26
Das ist nicht verwunderlich. Bei allem wo der Staat seine Griffel drin hat kommt Scheiße raus. Lasst diese Drecksbande pleite gehen.

Das sind gewollte inoffizielle "Reparationen"! :D

Anderes Beispiel: http://www.google.de/search?q=Sunimex

Gehirnnutzer
21.09.2009, 15:38
zu lesen hier (http://www.rp-online.de/public/article/wirtschaft/news/760440/Landesbank-schenkt-US-Bank-offenbar-Millionen.html)

Sind sie nicht großzügig im Umgang mit unseren Steuergeldern ?

Die rechtliche Darstellung in dem Artikel ist nicht ganz richtig.

Ansprüche oder Forderungen erlöschen nicht durch Fristüberschreitung oder (auch wenn es hier nicht der Fall ist) Verjährung. Es ergibt sich dadurch nur ein Leistungsverweigerungsrecht für denjenigen gegenüber dem die Ansprüche oder Forderungen bestehen.
In dem Moment wo ein Leistungsverweigerungsrecht besteht, kann ein Anspruchsinhaber seinen Anspruch nicht mehr rechtlich einklagen.

henriof9
21.09.2009, 16:25
Die rechtliche Darstellung in dem Artikel ist nicht ganz richtig.

Ansprüche oder Forderungen erlöschen nicht durch Fristüberschreitung oder (auch wenn es hier nicht der Fall ist) Verjährung. Es ergibt sich dadurch nur ein Leistungsverweigerungsrecht für denjenigen gegenüber dem die Ansprüche oder Forderungen bestehen.
In dem Moment wo ein Leistungsverweigerungsrecht besteht, kann ein Anspruchsinhaber seinen Anspruch nicht mehr rechtlich einklagen.

Darum geht es ja primär nicht.
Wenn Goldmann Sachs den Verfall der Ansprüche hätte juristisch überprüfen lassen ist das ja ok.
Die HSH hat aber selbst finanzielle Schwierigkeiten und da wäre es gerade angebracht gewesen diese Zahlungsverpflichtung bis zur Überprüfung auf Rechtmäßigkeit hintenan zu stellen.
Aber warum auch, sind ja nur Steuergelder, also kein eigenes Geld. :rolleyes:

navy
21.09.2009, 19:02
Und niemand der hoch kriminellen Staat Gangster und Politiker wandert in den Knast. Deutschland ist mit seiner Weisungs gebundenen Justiz (welche Hitler einführte) eine Bananen Republik

Deutschmann
21.09.2009, 19:23
Das ist auch wieder Staatsversagen. Dank der Baselregulierungen und dem ständigen Retten der Großkonzerne, bzw. Banken. Warum sollte eine Bank in ein relativ risikobehaftetes Kleinunternehmen investieren, wenn es die Kredite an Großkonzerne/Banken geben kann die sowieso immer gerettet werden?

Wenn man es genauer durchleuchtet sind die Baselregulierungen der erste "Banken-Rettungsplan" gewesen. Die Signale hat man bloß nicht zu verstehen gewusst.

BRDDR_geschaedigter
21.09.2009, 19:24
Wenn man es genauer durchleuchtet sind die Baselregulierungen der erste "Banken-Rettungsplan" gewesen. Die Signale hat man bloß nicht zu verstehen gewusst.

Jop, die gleichen Gedanken schwirren in meinem Kopf schon länger rum.

JediRitter
22.09.2009, 12:39
zu lesen hier (http://www.rp-online.de/public/article/wirtschaft/news/760440/Landesbank-schenkt-US-Bank-offenbar-Millionen.html)

Sind sie nicht großzügig im Umgang mit unseren Steuergeldern ?

Verantwortliche Festnehmen und Einsperren, dass mit den Hilfen war doch die grösste Betrugsaktion in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, es geht doch nur darum den Staat ausbluten zu lassen und den Sozialstaat zu zertören im Sinne der Konzerndiktatur ist es nämlich notwendig die Bürgerrechte ausser Kraft zu setzen dass ist doch das Problem, und genau dagegeben müssen wir uns wehren.

wählt die Piratenpartei, die sich für Bürgerrechte einsetzt oder wähle CDU und FDP und du bekommst STASI 2.0

rechtsvonlinks
22.09.2009, 15:42
http://www.rp-online.de/public/article/wirtschaft/news/760440/Landesbank-schenkt-US-Bank-offenbar-Millionen.html


Doch Goldman Sachs habe die Frist um mehr als drei Wochen verpasst. Dass die HSH Mitte November 2008 dann doch zahlte, hätten Topmanager als "außergewöhnlich" und "unüblich" bezeichnet.

Das nennt man dann "Kulanz".

Neben der Spur
11.11.2018, 19:24
Nicht nur Deutsche Banken litten oder leiden unter Nicht-Leistungsfähigen-Krediten
Non Performing Loans im Bereich des Schiffbaus und Redereibetriebes ,
nein , auch in Italien soll es so etwas geben :
Insgesammt sollen Italienische Schiffseigner mit $14 Milliarden bei Banken in der Kreide stehen ,
wobei ca. 50% Faule Darlehen sein sollen .

https://splash247.com/italian-shipping-bad-loans-on-sale-soar-pass-the-1bn-mark/

$1,6 Mrd. sollen von Banken schon "abgeschrieben" worden sein .


Auch die Niedersächsische Norddeutsche Landesbank sucht momentan Käufer für Faule Reederkredite ,
unter anderem böte Goldman-Sachs wieder mit .


In diesem Meinungsartikel , sei die Deutsche Seefahrt der Größte Verlierer seit
dem Zusammenbruch der Lehman Brothers :
https://splash247.com/shippings-greatest-loser-since-lehman-brothers-went-under/
2012 hätte Deutschland noch 3'900 Schiffe "kontrolliert" , jetzt wären es 1'300 weniger ...
Früher hätte es einige Schiffsfinanzierer gegeben , unter anderem die Commerzbank ,
doch z.Zt. wäre nur noch die KfW in diesem Bereich aktiv .
Daß die Regierung das Kommandit-Gesellschaft KG-Recht geändert hätte , würde den örtlichen Markt zerstört haben .

LNG Flüssigerdgas wäre im Kommen , und teilweise würden Charterraten bis $200'000/Tag gezahlt werden .
Im nächsten Jahr sollen sehr viele Riesenfrachter fertiggestellt werden ,
und die Charterpreise werden stark sinken .

Differentialgeometer
12.11.2018, 06:20
Nicht nur Deutsche Banken litten oder leiden unter Nicht-Leistungsfähigen-Krediten
Non Performing Loans im Bereich des Schiffbaus und Redereibetriebes ,
nein , auch in Italien soll es so etwas geben :
Insgesammt sollen Italienische Schiffseigner mit $14 Milliarden bei Banken in der Kreide stehen ,
wobei ca. 50% Faule Darlehen sein sollen .

https://splash247.com/italian-shipping-bad-loans-on-sale-soar-pass-the-1bn-mark/

$1,6 Mrd. sollen von Banken schon "abgeschrieben" worden sein .


Auch die Niedersächsische Norddeutsche Landesbank sucht momentan Käufer für Faule Reederkredite ,
unter anderem böte Goldman-Sachs wieder mit .


In diesem Meinungsartikel , sei die Deutsche Seefahrt der Größte Verlierer seit
dem Zusammenbruch der Lehman Brothers :
https://splash247.com/shippings-greatest-loser-since-lehman-brothers-went-under/
2012 hätte Deutschland noch 3'900 Schiffe "kontrolliert" , jetzt wären es 1'300 weniger ...
Früher hätte es einige Schiffsfinanzierer gegeben , unter anderem die Commerzbank ,
doch z.Zt. wäre nur noch die KfW in diesem Bereich aktiv .
Daß die Regierung das Kommandit-Gesellschaft KG-Recht geändert hätte , würde den örtlichen Markt zerstört haben .

LNG Flüssigerdgas wäre im Kommen , und teilweise würden Charterraten bis $200'000/Tag gezahlt werden .
Im nächsten Jahr sollen sehr viele Riesenfrachter fertiggestellt werden ,
und die Charterpreise werden stark sinken .

Ist zum einen nicht richtig, da beispielsweise sowohl die Commerzbank als auch die DVB (gut, beide von Schiffskrediten nicht gerade verwöhnt) sich ebenfalls in diesem Markt verdingen, zum anderen verkaufen die ja nur faule Kredite, also die, von denen man annimmt, dass die sich eh nicht erholen.

Dann verkauft man die lieber mit Abschlag und schreibt nur die Differenz ab. Der Köufer versucht dann, den vollen Betrag einzuklagen.

zum anderen: die Schifffahrt hat doch eh abgebaut, natürlich gibt es da weniger Schiffe. Und wieso sollten ausgerechnet die Deutschen in diesem Markt tätig sein? Wir sind ja nun vieles, aber keine Nation der Seefahrer?!

beathooven
12.11.2018, 06:41
Ist zum einen nicht richtig, da beispielsweise sowohl die Commerzbank als auch die DVB (gut, beide von Schiffskrediten nicht gerade verwöhnt) sich ebenfalls in diesem Markt verdingen, zum anderen verkaufen die ja nur faule Kredite, also die, von denen man annimmt, dass die sich eh nicht erholen.

Dann verkauft man die lieber mit Abschlag und schreibt nur die Differenz ab. Der Köufer versucht dann, den vollen Betrag einzuklagen.

zum anderen: die Schifffahrt hat doch eh abgebaut, natürlich gibt es da weniger Schiffe. Und wieso sollten ausgerechnet die Deutschen in diesem Markt tätig sein? Wir sind ja nun vieles, aber keine Nation der Seefahrer?!

Endlich mal ein Beitrag hier, der lesenswert ist. Eine gute persönliche Einschätzung zu einem interessanten Thema, das eine Industrienation beschäftigen muss und z.B. der Commerzbank viel viel Geld gekostet hat, wie sich in ihrem Aktienkurs widerspiegelt.

Neben der Spur
12.11.2018, 08:03
Deutschland wäre 2012 die Drittgrößte Schiffahrtsnation gewesen :
Merkel 2013 :


Konkrete Zusagen für die seit gut drei Jahren um ihre Existenz kämpfende Industrie brachte sie allerdings nicht mit, dafür verteilte sie Lob an alle Beteiligten. Dabei ging es ihr nicht nur um Deutschlands Flotte als immer noch drittgrößter Schiffahrtsnation, sie hatte auch die Sicherung der Handelswege, die deutschen Seehäfen, Schiffbau und Werften sowie die Offshore-Windenergie auf dem Sprechzettel. Immerhin geht es um fast 400.000 Arbeitsplätze und einen jährlichen Umsatz von mehr als 54 Milliarden Euro. Merkel hob den strategischen Wert der maritimen Industrie für die ganze deutsche Volkswirtschaft hervor.

https://www.verkehrsrundschau.de/nachrichten/nationale-maritime-konferenz-merkel-verteilt-viel-lob-aber-nicht-mehr-1235965.html

Bremen 2017 Bremer Rhederverein :


Das darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass die deutsche Handelsflotte insgesamt seit ihrem Höchststand im Dezember 2012 um rund 25 Prozent gesunken ist. Von ehemals 3500 Schiffen sind nur noch 2500 Schiffe in Fahrt. Die weltweite Handelsflotte ist seit Dezember 2012 hingegen um nahezu 20 Prozent gestiegen. Hier tut sich eine Schere auf, die an manchem Reedereistandorten schmerzhaft zu spüren ist. Mit dem Verlust von Bereederungsaktivitäten droht den deutschen Standorten ein Verlust an maritimer Expertise.
...
Die Perspektiven der internationalen Seeschifffahrt wurden im letzten Jahrzehnt von allen Markteilnehmern, auch von Wissenschaftlern, Analysten und Kreditgebern maßlos überschätzt. Große sowie klein- und mittelständisch geprägte deutsche Reedereien haben so manches Schiff verloren oder mussten ganz aufgeben. Die schiffsfinanzierenden Banken haben zu viele Kredite abschreiben müssen. In der Folge konnten Bankinstitute den strengen Eigenkapitalhinterlegungsvorschriften nicht nachkommen – mit Folgen, die auch Bremen leidlich zu spüren bekommen hat.
...
Entgegen allen Unkenrufen haben sowohl die seemännische als auch die kaufmännische Ausbildung nach wie vor einen hohen Stellenwert in der deutschen wie auch der Bremer Reederschaft. Für die Hochschule Bremen, die älteste deutsche nautische Ausbildungsstätte, wurde gerade ein neuer Simulator installiert. Der Studiengang erfreut sich wieder wachsender Beliebtheit. Der Internationale Studiengang Shipping and Chartering hat Jahr für Jahr regelmäßig mehr Bewerber als Studienplätze.

https://rhederverein.de/jahresberichte/

Neben der Spur
12.11.2018, 08:24
Der Binnenhafen in Duisburg soll der einzigste Binnenhafen unter den Weltweit Höchsten Hundert an Häfen sein ,
der es 2016 und 2017 unter die Ersten Hundert geschafft hätte , zumindest beim Container-Umschlag :


Erneut belegte der Duisburger Port im vergangenen Jahr Platz 36, wie am Dienstag die Duisburger Hafen AG unter Berufung auf ein Ranking der internationalen Fachzeitschrift „Container-Managment“ mitteilte. Insgesamt seien im vergangenen Jahr in Duisburg 4,1 Millionen Standardcontainer (TEU) umgeschlagen worden.

Vor Duisburg landeten im Ranking den Angaben zufolge noch die beiden deutschen Seehäfen Hamburg (Platz 18) und Bremerhaven (Platz 27).

https://www.verkehrsrundschau.de/nachrichten/duisburg-auf-platz-36-unter-den-groessten-haefen-der-welt-2204451.html/1605136

Neben der Spur
12.11.2018, 10:50
Norddeutsche Landesbank bräuchte "Invasoren" , äh , Investoren .

Notleidende Schiffskredite wären ursächlich ...



10.10.2018
Wirtschaft Norddeutsche Landesbank
Über zehn Investoren stehen bereit

..

Aktuell hält das Land Niedersachsen 59 Prozent der Anteile, der Rest verteilt sich aus die Sparkassenverbände und das Land Sachsen-Anhalt. Niedersachsen darf ohne Hilfe anderer Investoren keine weiteres Steuergeld nachschießen, weil die EU-Kommission das als Beihilfe bewerten könnte. Damit stünde die Gefahr eine Abwicklung der Bank im Raum.

Der Kapitalbedarf der Nord/LB wird in der Branche auf 3 bis 5 Milliarden Euro taxiert. Die exakte Höhe hängt auch davon ab, in welchem Umfang die Bank sich von Altlasten befreien kann. Notleidende Schiffsdarlehen hatten der Bank 2016 einen Rekordverlust von knapp 2 Milliarden Euro beschert. Den Bestand an Schiffskrediten will die Nord/LB bis Ende nächsten Jahres auf unter 5 Milliarden Euro drücken, Ende Juni standen noch 7,7 Milliarden Euro in den Büchern.

http://www.waz-online.de/Nachrichten/Wirtschaft/Norddeutsche-Landesbank-Mehr-als-zehn-Bieter-wollen-bei-Nord-LB-einsteigen

Neben der Spur
12.11.2018, 12:39
Schiffshypothekenbank : Es soll nach dem Weltkrieg II insgesamt 5 gegeben haben ,
bis dann Deutsche Bank und Commerzbank meinten , sich auch in diesen Bereich
vergallopieren zu müssen :


... seit 1989 bildeten sie die Deutsche Schiffsbank.
Die Verschmelzung mit der Commerzbank am 22. Mai 2012 bedeutete das Ende der Deutschen Schiffsbank.

...

Die Schiffshypothekenbank zu Lübeck AG ...
1989 wurde sie eine 100 % Tochter der Deutschen Bank, ...
seither unter dem neuen Namen Deutsche Shipping geführt.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Schiffshypothekenbank

Eigenartig , daß es kurz vor der Wiedervereinigung stattfand ...

Neben der Spur
12.11.2018, 13:41
John T. Essberger soll in der NS-Zeit dem Verband Deutscher Reeder vorgestanden haben .

Seine zweite Ehefrau soll drei halb-jüdische Kinder mit in die Ehe gebracht haben ...



Der gebürtige Brite John Theodor Essberger absolvierte 1906 das Abitur am Askanischen Gymnasium in Berlin, ließ sich im selben Jahr einbürgern[1] und wurde Seeoffizier in der Kaiserlichen Marine.
...
Im Juli 1929 heiratete Essberger seine zweite Frau Elsa, die als kunstsinnige Mäzenin bekannt war, drei halbjüdische Kinder in die Ehe mitbrachte und an der Seite des einstigen Jagdfliegers Hermann Göring tafelte.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/John_T._Essberger


Siehe auch : Verband Deutscher Reeder
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Verband_Deutscher_Reeder

Und weiterhin sehr viele Deutsche Reedereien in der Liste von Reedereien ,
vor Allem in der Kreuzfahrtbranche ...
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Reedereien

Die BBC Chartering aus Leer soll die Weltgrößte Frachterreederei sein :


Bis 2016 bereederte BBC Chartering über 180 Mehrzweck- bzw. Schwergutfrachter[3] und stellt damit die weltgrößte Flotte an solchen Schiffen dar.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/BBC_Chartering

Differentialgeometer
12.11.2018, 13:53
Deutschland wäre 2012 die Drittgrößte Schiffahrtsnation gewesen :
Merkel 2013 :

https://www.verkehrsrundschau.de/nachrichten/nationale-maritime-konferenz-merkel-verteilt-viel-lob-aber-nicht-mehr-1235965.html

Bremen 2017 Bremer Rhederverein :

https://rhederverein.de/jahresberichte/

Krass, das hätte ich nicht gedacht, also dass die Schiffe, mit denen die Industrie Ihre Güter ausser Landes sind tatsächlich deutschen Unternehmen gehören.

Neben der Spur
12.11.2018, 14:26
La Eisz Reederei : Der nächste "Neudeutsche" ..

Peene Ore soll 1997 der Weltgrößte Erz-Frachter gewesen sein , und immer noch segeln :


Der Erzfrachter Peene Ore der Reederei F. Laeisz ist das größte Handelsschiff unter deutscher Flagge.
...
Das Schiff ist als Very Large Ore Carrier (sehr großer Erz-Frachter) klassifiziert. Das Schiff wird von F. Laeisz bereedert.

Seit 2003 fährt die Peene Ore unter dem Namen Paradise N für das Hamburger Unternehmen Neu Seeschifffahrt[2] in einem zehnjährigen Zeitchartervertrag. Im März 2005 wurde das Schiff, das vorher unter liberianischer Flagge fuhr, ins deutsche Seeschiffsregister eingetragen. Seither fährt es unter der Flagge Deutschlands, Heimathafen ist Rostock, den das Schiff allerdings aufgrund seiner Größe nicht anlaufen kann.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Peene_Ore

navy
06.12.2018, 06:55
Alles McKinsey Beratung und dann wurden US Hedge Fund die neuen Eigentümer mit Hilfe von Olaf Scholz, der genauso inkompetend ist.


es gibt viele Autoen über das Thema, aber ich will mal Professor Krysmansk (https://en.wikipedia.org/wiki/Hans_J%C3%BCrgen_Krysmanski)i nennen, die alle Schweinereien der Finanz Mafia, CIA, NATO und USA Weltweit festhielt.


https://www.youtube.com/watch?v=u5F0Z5FEPwQ

latrop
06.12.2018, 12:14
Wenn ich das schon lese :


John T. Essberger soll in der NS-Zeit dem Verband Deutscher Reeder vorgestanden haben .

Seine zweite Ehefrau soll drei halb-jüdische Kinder mit in die Ehe gebracht haben ...


Gibt es auch Halb-Negerblagen ?

navy
13.12.2018, 06:02
die Staatsbanken sind alle ruiniert worden, durch falsche Beratung korrupter Politiker und US Consults wie McKinsey, Anderson Consult + heutige Nachfolger auch im Verteidiguns Ministerium mit Accenure. Das sind rein kriminelle Abzocker und Betrugs Beratungs Consult bei Banken und allen Landesbanken. Danach musten die Staatsbanken ihre Vermögen verkaufen, u.a. Wohnungen in Milliarden Höhe und die Käufer waren immer US Firmen und Britische Hedge Funds. Im Solde von Verbrechern ist Olaf Scholz, nun Finanzminister und gut geschmiert

Differentialgeometer
13.12.2018, 09:17
die Staatsbanken sind alle ruiniert worden, durch falsche Beratung korrupter Politiker und US Consults wie McKinsey, Anderson Consult + heutige Nachfolger auch im Verteidiguns Ministerium mit Accenure. Das sind rein kriminelle Abzocker und Betrugs Beratungs Consult bei Banken und allen Landesbanken. Danach musten die Staatsbanken ihre Vermögen verkaufen, u.a. Wohnungen in Milliarden Höhe und die Käufer waren immer US Firmen und Britische Hedge Funds. Im Solde von Verbrechern ist Olaf Scholz, nun Finanzminister und gut geschmiert

Nee, die haben sich durch die Gewährträgerhaftung in trügerischer Sicherheit gewogen, als diese ablief wurden sie von den Ländern mit Cash zugeschüttet. Diesen Cash haben die dann wiederum in strukturierte Kreditprodukte investiert, die sie nicht verstanden haben.... ebenso wie den Rest:

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-67871670.html

"Gut, vielleicht hat das Debakel dieser Bank ja wirklich etwas damit zu tun, dass die Jungs aus dem Risk Management falsche Werte für die Bermudan Swaptions in Kondor lieferten. Oder mit den CCY-Basisswaps, ihren Fehlimpulsen für die Hedgeposition."

eine Bank, die kein vernünftiges pricing und risikomanagement hat, hat ihre Daseinsberechtigung verwirkt. Das heißt auch, dass die Consultants von Accenture, d-fine oder wie sie alle heißen für jede Bank vonnöten sind, denn die würden sonst gar nicht mit den nötigen Arbeiten bzw. der Entwicklung hinterherkommen, weil das Know-How fehlt.

Leibniz
13.12.2018, 16:43
Nee, die haben sich durch die Gewährträgerhaftung in trügerischer Sicherheit gewogen, als diese ablief wurden sie von den Ländern mit Cash zugeschüttet. Diesen Cash haben die dann wiederum in strukturierte Kreditprodukte investiert, die sie nicht verstanden haben.... ebenso wie den Rest:

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-67871670.html

"Gut, vielleicht hat das Debakel dieser Bank ja wirklich etwas damit zu tun, dass die Jungs aus dem Risk Management falsche Werte für die Bermudan Swaptions in Kondor lieferten. Oder mit den CCY-Basisswaps, ihren Fehlimpulsen für die Hedgeposition."

eine Bank, die kein vernünftiges pricing und risikomanagement hat, hat ihre Daseinsberechtigung verwirkt. Das heißt auch, dass die Consultants von Accenture, d-fine oder wie sie alle heißen für jede Bank vonnöten sind, denn die würden sonst gar nicht mit den nötigen Arbeiten bzw. der Entwicklung hinterherkommen, weil das Know-How fehlt.

So ist es.
Es ist wohl auch eine systematische Selektion, die stattfindet. Angenommen ein Absolvent würde in diesem Bereich einen Job suchen. Die Landesbanken wären vermutlich nicht die erste Wahl...

FranzKonz
13.12.2018, 16:57
... Das heißt auch, dass die Consultants von Accenture, d-fine oder wie sie alle heißen für jede Bank vonnöten sind, denn die würden sonst gar nicht mit den nötigen Arbeiten bzw. der Entwicklung hinterherkommen, weil das Know-How fehlt.

Eigentlich nicht. Die Banker müssten nur das tun, was jeder einigermaßen vernünftige Mitteleuropäer tut: Sie dürften nichts kaufen, was sie nicht verstehen.

Olliver
13.12.2018, 17:10
Eigentlich nicht. Die Banker müssten nur das tun, was jeder einigermaßen vernünftige Mitteleuropäer tut: Sie dürften nichts kaufen, was sie nicht verstehen.

https://scontent.fmuc3-1.fna.fbcdn.net/v/t1.0-9/48084053_2807398376152575_6326499961017991168_n.jp g?_nc_cat=105&_nc_ht=scontent.fmuc3-1.fna&oh=23a798014ac1c509e9254388e8b8c127&oe=5C9548B0

Haspelbein
13.12.2018, 17:11
So ist es.
Es ist wohl auch eine systematische Selektion, die stattfindet. Angenommen ein Absolvent würde in diesem Bereich einen Job suchen. Die Landesbanken wären vermutlich nicht die erste Wahl...

Korrekt. Zudem ist das Thema so komplex, dass man als Einzelperson wahrscheinlich nur Teilbereiche abdecken kann. Ich musste mich ein Jahr lang mit den Regularien der Monetary Authority of Singapore (MAS) auseinandersetzen, deren Anforderungen sehr weit in den IT Bereich gehen. Für andere Bereiche gibt es wieder andere Experten.

Mit einem gesunden Menschenverstand hat sowas nichts zu tun.

Differentialgeometer
13.12.2018, 17:18
Eigentlich nicht. Die Banker müssten nur das tun, was jeder einigermaßen vernünftige Mitteleuropäer tut: Sie dürften nichts kaufen, was sie nicht verstehen.

Es geht ja nicht um Strategie oder dergleichen, sondern um ganz banale Pricing-, Risiko- und Buchungslogiken. Selbst beim banalsten aller Bankgeschäfte sind das mittlerweile aufgrund der Regularien hinreichend komplexe IT-Herausforderungen....

FranzKonz
13.12.2018, 17:36
Es geht ja nicht um Strategie oder dergleichen, sondern um ganz banale Pricing-, Risiko- und Buchungslogiken. Selbst beim banalsten aller Bankgeschäfte sind das mittlerweile aufgrund der Regularien hinreichend komplexe IT-Herausforderungen....

Ich meine, es ist noch banaler. Wer ein Produkt nicht versteht, kann weder Preis noch Risiko bewerten. Und in dem Falle muss er eben die Finger davon lassen.

Als die Geschichte noch aktueller war, hatte ich mir ein paar Bücher dazu gekauft um wenigstens ansatzweise zu verstehen, was da vorging bzw. vorgeht. Dabei ist mir in einem der dümmeren dieser Bücher ein Satz aufgefallen, der ging sinngemäß so: "Die dümmeren Landesbanker verstanden nicht, worum es ging, und ließen die Finger davon, andere kauften. "

Und ich für mein Teil dachte: Die klügeren Landesbanker ließen die Finger von Konstruktionen, die sie nicht durchschauten.

Wer diese wirklich banale Einsicht nicht verinnerlicht hat, braucht eine Lösung mittels IT gar nicht erst zu versuchen.

Nebenbei bemerkt, wussten diese Spitzbuben sehr wohl was sie taten, sonst hätten sie diese windigen Geschäfte nicht in Zweckgesellschaften versteckt. Hätten wir einen Rechtsstaat, wären etliche von den Jungs für Jahre hinter Gittern verschwunden.

Leibniz
13.12.2018, 17:41
Korrekt. Zudem ist das Thema so komplex, dass man als Einzelperson wahrscheinlich nur Teilbereiche abdecken kann. Ich musste mich ein Jahr lang mit den Regularien der Monetary Authority of Singapore (MAS) auseinandersetzen, deren Anforderungen sehr weit in den IT Bereich gehen. Für andere Bereiche gibt es wieder andere Experten.

Mit einem gesunden Menschenverstand hat sowas nichts zu tun.
Die Bewertungsfragen sind schon etwas, was eines Mathematikers oder Physikers bedarf. Zwar existiert in diesen Bereichen sehr potente Software und die verbreiteten Bloomberg Terminals sind grundsätzlich auch sehr hilfreich, um die mathematischen Grundlagen wirklich zu verstehen, ist jedoch eine hinreichende Kenntnis der Mathematik nötig. Außerdem ist es sinnvoll, eine gute und genaue Kenntnis der Instrumente vorzuweisen.
Beispielsweise gehen viele Formeln der Ökonomie bei der Berechnung eines Instruments von Finanzierungssätzen aus. Nur welche? LIBOR? Fed Funds? US-Treasury? Repo?
Dieser Unterschied kann in der Praxis über Leben und Tod entscheiden. Die Mathematik und Physik erzieht Absolventen schon früh dazu, korrekt und sorgfältig zu arbeiten. Wenn ich zurückdenke, wie zu meiner Studienzeit vorgegangen wurde, wird mir dies immer wieder klar. Selbst in der Experimentalphysik und physikalischen Praktika wurden alle Messwerte einer rigorosen Fehlerabschätzung und Rechnung der Fehlerfortpflanzung unterzogen. Protokolle, die viele Seiten umfassten, mussten völlig makellos und korrekt sein. Ein kleiner Rechenfehler oder eine falsch hergeleitete analytische Lösung einer DGL war völlig Inakzeptabel und Anlass, das gesamte Protokoll neu anfertigen zu lassen.

Ein weiterer Aspekt ist die Firmenkultur. Bei der HSH Nordbank wurde offenbar über längere Zeit hinweg toleriert, dass Risikoberichte und konsolidierte VaR Kennzahlen falsch sind. Diese Mentalität ist äußerst destruktiv. Eine Bank mit Handelsgeschäft bzw. Zins und Währungsabsicherungen hält eine Vielzahl hochkomplexer Instrumente, die durch viele verschiedene Personen verwaltet werden. Wenn die Risikoberichte und Kennzahlen nicht stimmen, kommt dies einem Autofahrer gleich, der blind fährt.
Morgan Stanley konsolidiert (korrekte) Risikokennzahlen wöchentlich über die gesamte Firma. GS kommt dieser Pflicht täglich nach. Insofern zeichnet sich in diesen Belangen durchaus ein Muster ab.

Leibniz
13.12.2018, 17:54
Ich meine, es ist noch banaler. Wer ein Produkt nicht versteht, kann weder Preis noch Risiko bewerten. Und in dem Falle muss er eben die Finger davon lassen.

Als die Geschichte noch aktueller war, hatte ich mir ein paar Bücher dazu gekauft um wenigstens ansatzweise zu verstehen, was da vorging bzw. vorgeht. Dabei ist mir in einem der dümmeren dieser Bücher ein Satz aufgefallen, der ging sinngemäß so: "Die dümmeren Landesbanker verstanden nicht, worum es ging, und ließen die Finger davon, andere kauften. "

Und ich für mein Teil dachte: Die klügeren Landesbanker ließen die Finger von Konstruktionen, die sie nicht durchschauten.

Wer diese wirklich banale Einsicht nicht verinnerlicht hat, braucht eine Lösung mittels IT gar nicht erst zu versuchen.

Nebenbei bemerkt, wussten diese Spitzbuben sehr wohl was sie taten, sonst hätten sie diese windigen Geschäfte nicht in Zweckgesellschaften versteckt. Hätten wir einen Rechtsstaat, wären etliche von den Jungs für Jahre hinter Gittern verschwunden.
Die Anreize bewegen die Menschen eben dazu, sich selbst etwas vorzumachen. Die Vielzahl an Software, die angeboten wird, ist verfügbar und wird auch dem Halbwissenden halbwegs plausible Ergebnisse produzieren. Es ist jedoch richtig, dass zumindest in einigen Fällen wider besseren Wissens Fehler begangen wurden. Es war einfach zu verlockend, AAA-Papiere in einer Zweckgesellschaft mittels kurzfristiger Geschäfte am Geldmarkt zu finanzieren und z.T. über hundert Prozent Eigenkapitalrendite zu erreichen.

Die Volks- und Raiffeisenbanken sind bekanntlich den sicheren Weg gegangen, obwohl die DZ Bank als Teil dessen auch die Möglichkeit hatte, in dieser Frage anders vorzugehen.

Haspelbein
13.12.2018, 18:07
Die Bewertungsfragen sind schon etwas, was eines Mathematikers oder Physikers bedarf. Zwar existiert in diesen Bereichen sehr potente Software und die verbreiteten Bloomberg Terminals sind grundsätzlich auch sehr hilfreich, um die mathematischen Grundlagen wirklich zu verstehen, ist jedoch eine hinreichende Kenntnis der Mathematik nötig. Außerdem ist es sinnvoll, eine gute und genaue Kenntnis der Instrumente vorzuweisen.
Beispielsweise gehen viele Formeln der Ökonomie bei der Berechnung eines Instruments von Finanzierungssätzen aus. Nur welche? LIBOR? Fed Funds? US-Treasury? Repo?
Dieser Unterschied kann in der Praxis über Leben und Tod entscheiden. Die Mathematik und Physik erzieht Absolventen schon früh dazu, korrekt und sorgfältig zu arbeiten. Wenn ich zurückdenke, wie zu meiner Studienzeit vorgegangen wurde, wird mir dies immer wieder klar. Selbst in der Experimentalphysik und physikalischen Praktika wurden alle Messwerte einer rigorosen Fehlerabschätzung und Rechnung der Fehlerfortpflanzung unterzogen. Protokolle, die viele Seiten umfassten, mussten völlig makellos und korrekt sein. Ein kleiner Rechenfehler oder eine falsch hergeleitete analytische Lösung einer DGL war völlig Inakzeptabel und Anlass, das gesamte Protokoll neu anfertigen zu lassen.

Meine Diplomarbeit bestand letztendlich darin, die durch eine Monte-Carlo-Simulation abgeschätzten Messfehler experimentell zu widerlegen. (Das war nicht einmal meine Absicht, ich wunderte mich nur über Inkonsistenzen in den Signalantworten.) Drei Jahre Forschung der Abteilung gingen den Bach runter.



Ein weiterer Aspekt ist die Firmenkultur. Bei der HSH Nordbank wurde offenbar über längere Zeit hinweg toleriert, dass Risikoberichte und konsolidierte VaR Kennzahlen falsch sind. Diese Mentalität ist äußerst destruktiv. Eine Bank mit Handelsgeschäft bzw. Zins und Währungsabsicherungen hält eine Vielzahl hochkomplexer Instrumente, die durch viele verschiedene Personen verwaltet werden. Wenn die Risikoberichte und Kennzahlen nicht stimmen, kommt dies einem Autofahrer gleich, der blind fährt.
Morgan Stanley konsolidiert (korrekte) Risikokennzahlen wöchentlich über die gesamte Firma. GS kommt dieser Pflicht täglich nach. Insofern zeichnet sich in diesen Belangen durchaus ein Muster ab.

Nun gut, da hilft natürlich nichts.

Differentialgeometer
13.12.2018, 18:22
Ich meine, es ist noch banaler. Wer ein Produkt nicht versteht, kann weder Preis noch Risiko bewerten. Und in dem Falle muss er eben die Finger davon lassen.

Als die Geschichte noch aktueller war, hatte ich mir ein paar Bücher dazu gekauft um wenigstens ansatzweise zu verstehen, was da vorging bzw. vorgeht. Dabei ist mir in einem der dümmeren dieser Bücher ein Satz aufgefallen, der ging sinngemäß so: "Die dümmeren Landesbanker verstanden nicht, worum es ging, und ließen die Finger davon, andere kauften. "

Und ich für mein Teil dachte: Die klügeren Landesbanker ließen die Finger von Konstruktionen, die sie nicht durchschauten.

Wer diese wirklich banale Einsicht nicht verinnerlicht hat, braucht eine Lösung mittels IT gar nicht erst zu versuchen.

Nebenbei bemerkt, wussten diese Spitzbuben sehr wohl was sie taten, sonst hätten sie diese windigen Geschäfte nicht in Zweckgesellschaften versteckt. Hätten wir einen Rechtsstaat, wären etliche von den Jungs für Jahre hinter Gittern verschwunden.

Ja, ich rede ebenfalls vom langweiligsten Bankgeschäft, bspw eine Bausparkasse. Die macht keine wilden Geschäfte, sondern verleiht ihr Geld an häuslebauer. Dann hängt selbst an diesem stockkonservativen Geschäft ein Haufen an fortschrittener Mathematik und IT Anforderungen:
- Absicherung von Zins- und Währungsrisiken mittles Derivaten
- Modellierung von Prepaymennts bspw über Swaptions
- Hedgeeffektivitätsmessung
- Krediteisikomodellierung, Validierung und Kalibrierung der PD und LGD Modellierung
- Buchung/Bilanzerstellung
- .....

das kann man beliebig fortschreiben, alleine aufgrund der neuen Regularien. So, und das bekommt kein institut auf die Ketten; vor allem nicht vei Änderungen, die kurzfristig implementiert werden.müssen

navy
15.12.2018, 20:42
Auch bei der Nordbank, war McKinsey die Beratungs Consult, für die Weltweiten Schiff Kredit Geschäfte, was vollkommener Schwachsinn war, über die lange Zeit von Jahrzehnten. Nonnenmacher, gut geschmiert, korrupt, nur kein Banker. Einer der vielen Hirnlosen Gangster, welche Landesbanken leiteten, nie den Job gelernt hatten und dann die übelsten Betrugs Consult an Bord holte.

navy
11.12.2021, 17:18
so ein Zufall, das war Olaf Scholz!

Aber noch Schlimmer: wer holte wohl die ganzen Suppenkaspar von Beratern in die Bank, welche überall die Staatsbanken an die Wand fuhren mit dubiosen Geschäften. Und plötzlich waren US Hedgefunds, die Eigentümer der Wohnungen, Immobilien, Vermögen, als die Verluste der Falsch Beratung ausgeglichen werden mussten

Differentialgeometer
15.12.2021, 03:33
Darum geht es ja primär nicht.
Wenn Goldmann Sachs den Verfall der Ansprüche hätte juristisch überprüfen lassen ist das ja ok.
Die HSH hat aber selbst finanzielle Schwierigkeiten und da wäre es gerade angebracht gewesen diese Zahlungsverpflichtung bis zur Überprüfung auf Rechtmäßigkeit hintenan zu stellen.
Aber warum auch, sind ja nur Steuergelder, also kein eigenes Geld. :rolleyes:
So einfach ist das aber nicht. Wenn die HSH damals das Geld nicht bezahlt hätte, hättt Goldman das im Markt verlauten lassen und dann wären sowohl Anleihen der HSH schwer zu platzieren gewesen als auch Absicherungsgeschäfte. Denn da kam das Geld ja her: GS ist davon ausgegangen, dass die HSH bei der ISDA verrechnung von Derivaten teilnimmt.


Im Sommer 2007 kaufte die amerikanische Investmentbank Goldman Sachs eine Anleihe von Lehman Brothers für 50 Millionen Dollar. Goldman wollte das Risiko aber nicht selbst tragen. Und in Norddeutschland fand sie einen Versicherer. Am 3. Juli 2007 übernahm die HSH das Ausfallrisiko. Wenn alles gutging, würde das der Bank im Jahr 0,16 Prozent einbringen, 80 000 Dollar. Zu wenig, als dass sich der Vorstand für den Deal interessiert hätte. So etwas machten die Trader, tagaus, tagein. Und was sollte auch schiefgehen? Der Vertrag lief bis zum 20. September 2008, da hätte ja Lehman vorher pleitegehen müssen.Am 15. September, fünf Tage bevor der Vertrag endete, ging Lehman pleite.
Es waren die Tage des Schocks, der Panik, des Chaos. Bei der HSH Nordbank gründeten sie einen Leitstand für alle Lehman-Geschäfte. Sie versuchten, sich einen Überblick zu verschaffen, wo sie jetzt Geld verloren. Sie warteten auf die Einschläge. Einer davon: der Deal mit Goldman Sachs. Sie wussten: Aus 80 000 Dollar Plus im Jahr waren bis zu 50 Millionen Miese geworden. In den nächsten Tagen würde Goldman den Schaden melden, 14 Tage Zeit hatte Goldman dafür. Dann müsste die HSH zahlen.
Und nicht nur die HSH. Weltweit hatten mehr als 350 Firmen und Fonds Lehman-Anleihen in dreistelliger Milliardenhöhe versichert. Und rückversichert. Und rückrück-rück-rück-versichert. Ein riesiges Durcheinander, das nun ganz schnell rückrück-rück-rück-abgewickelt werden musste, mit dem Ausgleich aller Ansprüche.
In ihrer Not beschlossen die meisten Banken, die Sache von einem internationalen Dachverband regeln zu lassen, der ISDA. Sie ermittelte, welchen Schrottwert die Lehman-Anleihen noch hatten. Nur die Lücke zwischen dem Nenn- und dem Schrottwert mussten die Versicherer ausgleichen. Wer sich dem ISDA-Verfahren anschloss, zahlte deshalb nur noch 91,375 Prozent des Verlusts. Doch anders als bei einem Auto, bei dem die Vollkaskoversicherung nach einem Totalschaden den Schrottwagen bekommt, verzichteten die ISDA-Teilnehmer in der Regel auf die Schrottpapiere. Sie konnten sie also hinterher nicht noch selbst verramschen.
Glaubten sie bei Goldman Sachs, die HSH Nordbank werde bestimmt beim ISDA-Ausgleich mitmachen? Meldeten sie deshalb ihren 50-Millionen-Schaden nicht schriftlich an die Nordbanker? Oder waren sie so mit sich und der Krise beschäftigt, dass sie es schlicht vergaßen? Goldman behauptet, man habe die HSH rechtzeitig angerufen, den Ausfall mündlich mitgeteilt. Das sei so üblich und auch ausreichend. Einen Nachweis, dass es diesen Anruf wirklich gab, blieb Goldman vergangene Woche auf Anfrage allerdings schuldig.
Fest steht: Die HSH Nordbank AG machte nicht mit beim ISDA-Verfahren, sie hatte sich anders entschieden - für direkte Verhandlungen mit Goldman. Die HSH pokerte, wollte notfalls lieber mehr an Goldman zahlen, aber dafür die faulen Papiere in die Hand bekommen. Vielleicht gab es im freien Verkauf ja doch mehr Geld, als alle glaubten.
In den verbindlichen Regeln für solche Geschäfte - ebenfalls aufgestellt von der ISDA - heißt es, dass spätestens 14 Kalendertage nach Ablauf des Versicherungsvertrags eine Schadensmeldung beim Versicherer eingehen muss. Am 20. September endete der Vertrag zwischen HSH und Goldman Sachs, Deadline für die Meldung: der 4. Oktober.
Einer der Ersten, die merkten, dass sie bei Goldman Sachs einen Aussetzer haben mussten, war Julian Fernandes, Händler der HSH in London. »Wir könnten in die glückliche Lage kommen, dass der Vertrag nichtig ist«, schrieb er am 1. Oktober in einem Memo und schlug eine »Strategie des Stillhaltens« vor: Der Fehler von Goldman könne einen hübschen Ertrag für das vierte Quartal bringen, und »es wäre eine große Schande, wenn wir Goldman Sachs an den Deal erinnern würden«. Zwar sei die Vorstellung, Goldman könne das tatsächlich vergessen, so »lächerlich«, dass man besser nicht damit rechnen solle. Andererseits war es eine Wette ohne Risiko. Wenn Goldman sich doch noch rechtzeitig melden würde, konnte sich die HSH immer noch ins ISDA-Verfahren flüchten. Die Frist dafür lief praktischerweise erst nach dem 4. Oktober ab.
Doch es kam keine Schadensmeldung. Bei der HSH konnten sie ihr Glück kaum fassen. Nun bereiteten sie sich auf die Attacke vor - irgendwann mussten sie bei Goldman doch aufwachen. Also erkundigte sich die Londoner HSH-Filiale schon mal bei Norton Rose, einer renommierten Wirtschaftskanzlei mit 1300 Anwälten, und auch die beruhigte nach einem schnellen Blick durch die Papiere. Grundsätzlich gelte: Wer die Frist nicht einhält, hat auch keinen Anspruch. Sollte es Ärger mit Goldman geben, könne man sich immer noch intensiver mit der Frage beschäftigen, bot die Kanzlei an.
Und den Ärger gab es dann auch: Am 13. Oktober, neun Tage nach Ablauf der Frist, kam das erwartete Schreiben, kurz vorher hatte sich bei der HSH in London eine Dame von Goldman gemeldet und gefragt: »Darf ich wissen, warum Sie nicht am ISDA-Verfahren teilnehmen?« Kaltschnäuzige Antwort: »Nein, dürfen Sie nicht.« Damit war klar: Die Schlacht hatte begonnen.

navy
16.12.2021, 12:10
So einfach ist das aber nicht. Wenn die HSH damals das Geld nicht bezahlt hätte, hättt Goldman das im Markt verlauten lassen und dann wären sowohl Anleihen der HSH schwer zu platzieren gewesen als auch Absicherungsgeschäfte. Denn da kam das Geld ja her: GS ist davon ausgegangen, dass die HSH bei der ISDA verrechnung von Derivaten teilnimmt.

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