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Vollständige Version anzeigen : Die deutsche Status-quo-Diktatur



Voortrekker
18.09.2009, 18:18
Befindet sich Deutschland noch in einer Demokratie?


Doch all das gab es schon einmal. Vor sehr langer Zeit. Der Althistoriker Christian Meier hat dieses seltsame Phänomen als eine Krise ohne Alternative bezeichnet und erstmals in den Jahren des Niedergangs der römischen Republik verortet: „Je mehr vonseiten des Senats – oder auch von anderer Seite – im Gemeinwesen reformiert wurde, umso schlimmer wurde es.

http://www.welt.de/politik/bundestagswahl/article4565626/Die-deutsche-Status-quo-Diktatur.html

Überraschend kritischer WELT Artikel über die Demokratie in Deutschland.

Zero
18.09.2009, 21:01
Befindet sich Deutschland noch in einer Demokratie? Was können Wahlen in einem Land raffiniert verwobener Interessen überhaupt bewirken? Gedanken eines so verzweifelten wie selbstbewussten Bürgers zur deutschen Status-quo-Diktatur, inklusive einer kleinen Litanei der politischen Tatenlosigkeit.

http://www.welt.de/politik/bundestagswahl/article4565626/Die-deutsche-Status-quo-Diktatur.html

Ich bin mehr als erstaunt das ich einen solchen Artikel ausgerechnet bei der WELT zu lesen bekomme. :cheers:

Der Österreicher
18.09.2009, 21:56
Wahlen geben Tendenzen vor. Wenn sie sofort ändernde Auswirkung haben würden, wären sie ja verbotenen. Desto unerwarteter die Ergebnisse am 27sten ausfallen, desto gewaltiger die Auswirkungen (bzw. "Die Linke" oder die Grünen mit über 15% oder die FDP 20+ zB, da würde gewissen Leuten die Spuke wegbleiben). Am meisten den Plan der Machthaber durchkreuzen, würde der Einzug einer sechsten Partei zB die Piraten oder der ödp. Am schockendsten wäre natürlich ein Einzug der NPD.

Margrit
18.09.2009, 22:23
ein sehr guter Artikel. Wundert mich, dass gerade die WELT in druckt.
Das römische Reich ist ja an diversen Dingen untergegangen. Auch an Überfremdung und an der Dekadenz seiner Eliten.
Das gleiche haben wir hier
Volksvertreter, die schon lange keine mehr sind und vor allem eine Politik/Politiker; die eine Eigendynamik entwickelt haben, man hat das Gefühl, der Reichstag, also die Bundesregierung, ist zum Staat im Staat geworden.
Ich halte das für eine ziemlich gefährliche Sache

Aldebaran
18.09.2009, 22:48
http://www.welt.de/politik/bundestagswahl/article4565626/Die-deutsche-Status-quo-Diktatur.html

Überraschend kritischer WELT Artikel über die Demokratie in Deutschland.


Die Lösung aller Probleme, die unserer politischen Klasse vorschwebt, ist zweifellos das Aufgehen in "Europa", worüber es im konkreten allerdings nur ganz nebulöse Vorstellungen gibt.

Nun hat das BVG diesen Weg nahezu versperrt. Jetzt gibt es überhaupt keinen Plan mehr.

derRevisor
18.09.2009, 22:53
Die Lösung aller Probleme, die unserer politischen Klasse vorschwebt, ist zweifellos das Aufgehen in "Europa", worüber es im konkreten allerdings nur ganz nebulöse Vorstellungen gibt.

Nun hat das BVG diesen Weg nahezu versperrt. Jetzt gibt es überhaupt keinen Plan mehr.

Was ist mit dem Plan, Diäten und Pensionen einzusacken, sowie seinen Buddys und Förderern Posten und Privilegien zuzuschanzen?

marc
18.09.2009, 22:54
Ich bin mehr als erstaunt das ich einen solchen Artikel ausgerechnet bei der WELT zu lesen bekomme. :cheers:

Geht mir ähnlich. Als ich die Strangüberschrift gelesen habe, dachte ich nämlich, mich würde ein chaotischer Querschnitt aus verschiedenen Verschwörungsblogs erwarten.

Wobei es in dem Text schon einige Punkte gibt, die ich fragwürdig finde. Also der Autor schreibt z.B., dass "Links und Rechts nur noch die schillernden Farben ein und derselben politischen Fata Morgana" darstellen - aber hier müsste man anmerken, dass "rechts" im Gegensatz zu "links" ein vollkommen diskreditierter Begriff ist, und dass die Akzeptanz einer "Rechtspartei" kaum denkbar wäre, auch wenn sie mit der NS-Diktatur wohl weit weniger gemeinsam hätte, als die "Linkspartei" mit der SED.
Und wo die Selbstbezeichnung als "rechts" schon fast den politischen Selbstmord bedeutet...
(und man sich bestenfalls als "konservativ" bezeichnen darf, um damit aber nichts anderes zu meinen, als ein "Ja" zu mehr Sozialabbau und einer dann tröstenden Funktion der Religionen)
...kann man doch nicht einfach behaupten, dass die Rechten genau wie die Linken Teil derselben Fata Morgana seien. Die Täuschung besteht für mich eher in dem Gedanken, dass man, um die "freiheitlich-demokratische Grundordnung" zu bewahren, die rechte Seite in die Wüste treiben muss.

Und wenn ich dann so lese, was er beklagt, z.B. dass "fünf Millionen in Deutschland lebende Ausländer nach wie vor nicht wählen dürfen", oder dass die Rentengarantie zu Lasten des Staatshaushaltes geht, dann habe ich eher das Gefühl, als wolle er den Status Quo nicht aufbrechen, sondern in ihn seiner linksliberalen Prägung nur weiter radikalisieren.

Aldebaran
18.09.2009, 22:57
Was ist mit dem Plan, Diäten und Pensionen einzusacken, sowie seinen Buddys und Förderern Posten und Privilegien zuzuschanzen?

Das war ja schon immer und in allen Systemen so.

Auch den Politikern - zumindest den hellsichtigeren untrer ihnen - schwant natürlich, dass all diese fetten Pfründe und vor allem die mit ihnen verbundenen Pensionsberechtigungen nicht viel wert sind, wenn der Staat zahlungsunfähig wird.

Die meisten heutigen Politiker werden die Krise der Zahlungsfähigkeit noch erleben.

politisch Verfolgter
18.09.2009, 23:02
... der Titel besagt:
Der Sozialstaat ist eingeführt, einer demokr. Entwicklung das Wasser abzugraben.
Dazu läßt ihn das Regime vom ÖD per Arbeitsgesetzgebung als Waffe gegen die Grundrechte richten.