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Vollständige Version anzeigen : Kalter Entzug?



Ahab
18.09.2009, 13:49
Ich stelle mir, bedingt durch die Wirtschaftskrise in letzter Zeit öfter die Frage wohin uns das Finanzsystem eigentlich führt.

Woran ich dabei denke ist Folgendes:

Die wesentlichste Vorraussetzung für die Produktion von Gütern und Dienstleistungen scheint ja heute das Vorhandensein von Geld zu sein.

Die große Frage ist: Wieso eigentlich?

Die Antwort scheint ganz einfach. Wer kein Geld hat Recourcen zu erwerben, kann sie weger gewinnen, noch weiterverarbeiten und dann abieten.


Warum aber muss das so sein, immerhin ist eigentlich alles was nötig ist Arbeit und eine Infrastruktur zur Distribution.


Man muss sich mal vorstellen was jetzt in der Wirtschaftskrise passiert ist. Es fehlt überall an Geld und in der Folge wird überall weniger produziert, die Armut breitet sich aus, der Lebensstandart sinkt.

Dabei sind wir aber im eigentlich faktisch dazu in der Lage zu produzieren. Es fehlt nur das Geld.



Was würde also passieren wenn man einfach auf gewohntem Niveau weitermacht oder sich sogar auf die Kapazitätsgrenzen unserer Betriebe, Anlagen und unserer maschineller und handwerklicher Leistungsfähigkeit steigert?

Und das während man den Faktor Geld einfach ausklammert. Wenn man quasi auf's Geld scheißt und die Fähigkeit Güter und Dienstleistungen zu erwerben die uns die Moneten verleiht einfach durch eine allgemeine Güterverteilung ersetzt?


Ich weiß, man redet bei so einem System von Kommunismus. Aber was ich hier meine ist nicht irgendein sozialistischer Umbau oder eine kommunistische Revolution, sondern einfach nur eine Art "Kalter Entzug" für unsere Wirtschaft.

Man würde quasi in einem allgemeinen Einverständniss kostenfrei allen Recourcenabbau, die Distribution, die Verarbeitung und die Verteilung von Gütern und Dienstleistungen sozusagen als Selbstzweck aufrechterhalten bis der jeweilige Bedarf gedeckt ist und dafür würde jedem Beteiligten das Recht erwachsen sich gleichmäßig an dem so erwirtschafteten zu beteiligen.


Soviel dazu




Nun würde ich gerne von den wenigen hier, die etwas Ahnung von Wirtschaftsfragen haben folgende Fragen beantwortet wissen:

1. Welche schwerwiegenden Folgen im Bezug auf Versorgungssicherheit könnte das auslösen und wieso? (Wenn ja alle Produktionszyklen aufrecht erhalten werden)

2. Ist es möglich die grundlegenden Bedürfnisse von 6 milliarden Menschen zumindest zu einem Mindestmaß zu decken. (Nahrung, Wasser, Bildung, Medizinische Versorgung)

3. Woran könnte der Versuch noch scheitern?

schastar
18.09.2009, 13:56
Ich stelle mir, bedingt durch die Wirtschaftskrise in letzter Zeit öfter die Frage wohin uns das Finanzsystem eigentlich führt.

Woran ich dabei denke ist Folgendes:

Die wesentlichste Vorraussetzung für die Produktion von Gütern und Dienstleistungen scheint ja heute das Vorhandensein von Geld zu sein.

Die große Frage ist: Wieso eigentlich?

Die Antwort scheint ganz einfach. Wer kein Geld hat Recourcen zu erwerben, kann sie weger gewinnen, noch weiterverarbeiten und dann abieten.


Warum aber muss das so sein, immerhin ist eigentlich alles was nötig ist Arbeit und eine Infrastruktur zur Distribution.


Man muss sich mal vorstellen was jetzt in der Wirtschaftskrise passiert ist. Es fehlt überall an Geld und in der Folge wird überall weniger produziert, die Armut breitet sich aus, der Lebensstandart sinkt.

Dabei sind wir aber im eigentlich faktisch dazu in der Lage zu produzieren. Es fehlt nur das Geld.



Was würde also passieren wenn man einfach auf gewohntem Niveau weitermacht oder sich sogar auf die Kapazitätsgrenzen unserer Betriebe, Anlagen und unserer maschineller und handwerklicher Leistungsfähigkeit steigert?

Und das während man den Faktor Geld einfach ausklammert. Wenn man quasi auf's Geld scheißt und die Fähigkeit Güter und Dienstleistungen zu erwerben die uns die Moneten verleiht einfach durch eine allgemeine Güterverteilung ersetzt?


Ich weiß, man redet bei so einem System von Kommunismus. Aber was ich hier meine ist nicht irgendein sozialistischer Umbau oder eine kommunistische Revolution, sondern einfach nur eine Art "Kalter Entzug" für unsere Wirtschaft.

Man würde quasi in einem allgemeinen Einverständniss kostenfrei allen Recourcenabbau, die Distribution, die Verarbeitung und die Verteilung von Gütern und Dienstleistungen sozusagen als Selbstzweck aufrechterhalten bis der jeweilige Bedarf gedeckt ist und dafür würde jedem Beteiligten das Recht erwachsen sich gleichmäßig an dem so erwirtschafteten zu beteiligen.


Soviel dazu




Nun würde ich gerne von den wenigen hier, die etwas Ahnung von Wirtschaftsfragen haben folgende Fragen beantwortet wissen:

1. Welche schwerwiegenden Folgen im Bezug auf Versorgungssicherheit könnte das auslösen und wieso? (Wenn ja alle Produktionszyklen aufrecht erhalten werden)

2. Ist es möglich die grundlegenden Bedürfnisse von 6 milliarden Menschen zumindest zu einem Mindestmaß zu decken. (Nahrung, Wasser, Bildung, Medizinische Versorgung)

3. Woran könnte der Versuch noch scheitern?


Weil sich Leistung nicht mehr lohnen würde und dies ein enormer Antriebsfaktor ist.

Ahab
18.09.2009, 13:59
Weil sich Leistung nicht mehr lohnen würde und dies ein enormer Antriebsfaktor ist.

Wie ließe sich Leistung in so einem System belohnen ohne Umverteilung zu erzeugen?

Humer
18.09.2009, 17:27
Ich glaube, das wäre Bürgerarbeit wie sie in Konzepten des 2. Arbeitsmarktes beschrieben wird, allerdings ausgedehnt auf die ganze Wirtschaft.
Mir gefällt diese Vorstellung als Utopie.
Die Frage des Eigentums an Produktionsmittlen hast Du nicht angesprochen. Es ginge wohl nur, wenn die Produzenten auch Eingentümer der Betriebe wären.
Um Revoulution käme man also nicht herum.
Die Umdrehungszahl der Wirtschaft würde sich verlangsamen und das wäre ein Segen. Natürlich hätte dann keiner Lust ständig neue Produkte zu entwickeln um die Konkurenz auszustechen. Wir hätten dann einen besser verteilten möglicherweise auch geringeren Labensstandart. Das ist nicht weiter schlimm, der sinkt sowieso gerade.

schastar
18.09.2009, 17:29
Wie ließe sich Leistung in so einem System belohnen ohne Umverteilung zu erzeugen?

Gar nicht. Warum sollte man mehr leisten als die anderen wenn man dafür nicht belohnt wird?

schastar
18.09.2009, 17:31
Ich glaube, das wäre Bürgerarbeit wie sie in Konzepten des 2. Arbeitsmarktes beschrieben wird, allerdings ausgedehnt auf die ganze Wirtschaft.
Mir gefällt diese Vorstellung als Utopie.
Die Frage des Eigentums an Produktionsmittlen hast Du nicht angesprochen. Es ginge wohl nur, wenn die Produzenten auch Eingentümer der Betriebe wären.
Um Revoulution käme man also nicht herum.
Die Umdrehungszahl der Wirtschaft würde sich verlangsamen und das wäre ein Segen. Natürlich hätte dann keiner Lust ständig neue Produkte zu entwickeln um die Konkurenz auszustechen. Wir hätten dann einen besser verteilten möglicherweise auch geringeren Labensstandart. Das ist nicht weiter schlimm, der sinkt sowieso gerade.

Meiner steigt, warum sollte ich eine Umkehr dann nicht als schlimm empfinden?

politisch Verfolgter
19.09.2009, 18:09
Wir benötigen die positive Rückkopplung von Anbieterprofit in Nachfragerkaufkraft.
Sie ist per Arbeitsgesetzgebung unterbunden, was sozialstaatlich scheingerechtfertigt wird.
Der Sozialstaat bezweckt VermögensFaktor 320 bis 933 Parallelwelten.