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Vollständige Version anzeigen : Bedeutenste Aufklärer?



Roter engel
14.03.2005, 21:34
Wer war eurer Meinung nach der bedeutenste Aufklärer?
mfg, roter engel

Ein deutscher Jäger
14.03.2005, 21:44
Wer war eurer Meinung nach der bedeutenste Aufklärer?
mfg, roter engel

Hallo!
Ich hab für Kant und Lessing gestimmt. Für Kant weil er radikal mit allem vorhergehenden gebrochen hat und analytisch vorgegangen ist und Lessing weil er ein ganz großer Menschenfreund war und für mich die Verkörperung der Toleranz schlechthin.
Meine Meinung über Rousseau kennst du ja.

mfG

Roter engel
14.03.2005, 21:51
Hallo!
Ich hab für Kant und Lessing gestimmt. Für Kant weil er radikal mit allem vorhergehenden gebrochen hat und analytisch vorgegangen ist und Lessing weil er ein ganz großer Menschenfreund war und für mich die Verkörperung der Toleranz schlechthin.
Meine Meinung über Rousseau kennst du ja.

mfG

Rousseaus Volkssouveranität ist sehr bedeutend, außerdem hat er Einfluss auf Robespierre und Marx, die nicht wenige Ideen von ihm übernahmen.
Außerdem ist Rousseau für einen Aufklärer sehr radikal, was ich befürworte.
Ansonsten liebe ich Kants Schriften und Lessings Frühhumanismus, aber wirklich bedeutend waren ihre Werke nicht. Vielleicht hatte Voltaire noch großen Einfluss auf Ludwig den Großen? Ansonsten darf man Montesquieu nicht verkennen, seine Gewaltenteilung ist heute Institution der Demokratie

Ein deutscher Jäger
14.03.2005, 21:57
Rousseaus Volkssouveranität ist sehr bedeutend, außerdem hat er Einfluss auf Robespierre und Marx, die nicht wenige Ideen von ihm übernahmen.
Außerdem ist Rousseau für einen Aufklärer sehr radikal, was ich befürworte.
Ansonsten liebe ich Kants Schriften und Lessings Frühhumanismus, aber wirklich bedeutend waren ihre Werke nicht. Vielleicht hatte Voltaire noch großen Einfluss auf Ludwig den Großen? Ansonsten darf man Montesquieu nicht verkennen, seine Gewaltenteilung ist heute Institution der Demokratie

Also Rousseaus politische Ideen waren ja ganz gut. Aber was er so über Frauen, Familie und Kinder und Erziehung abgelassen hat ist nicht so fein.
Und als Mensch soll er ja ziemlich ätzend gewesen sein.
Kants Werke waren nicht bedeutend?!?!?! Oh..Oh..Oh!
Du meinst sicher Friedrich den Großen, nich?
Ja..Gewaltenteilung ist sicherlich die Errungenschaft.

mfG

Roter engel
14.03.2005, 22:01
Also Rousseaus politische Ideen waren ja ganz gut. Aber was er so über Frauen, Familie und Kinder und Erziehung abgelassen hat ist nicht so fein.
Und als Mensch soll er ja ziemlich ätzend gewesen sein.
Kants Werke waren nicht bedeutend?!?!?! Oh..Oh..Oh!
Du meinst sicher Friedrich den Großen, nich?
Ja..Gewaltenteilung ist sicherlich die Errungenschaft.

mfG

Versteh mich nicht falsch, Kants Werke hatten keinen direkten politischen Einfluss.
Äh, natürlich...Friedrich der Große...wie komm ich denn auf Ludwig ?(

is das irnoisch gemein?

Ein deutscher Jäger
14.03.2005, 22:03
Versteh mich nicht falsch, Kants Werke hatten keinen direkten politischen Einfluss.
Äh, natürlich...Friedrich der Große...wie komm ich denn auf Ludwig ?(

is das irnoisch gemein?

Ok..politischen nicht direkt, eher wissenschaftlichen und gesellschaftlichen.
Keine Ahnung wie du auf Ludwig kommst...

Nein! Is ehrlich gemeint.

mfG

W.I.L.
14.03.2005, 22:03
Und nicht vergessen : Der tolle Friedrich parlierte am liebsten französisch, weil ihm deutsch zu vulgär war :))

Roter engel
14.03.2005, 22:07
Und nicht vergessen : Der tolle Friedrich parlierte am liebsten französisch, weil ihm deutsch zu vulgär war :))

Da kann ich nur "Minna von Barnhelm" empfehlen :2faces:

Gothaur
14.03.2005, 22:09
Ich vermisse Oswald! :rolleyes: :cool:
Gothaur

Roter engel
14.03.2005, 22:20
"Eine Frau verenget das Herz eines Mannes und gemeiniglich verliert man einen Freund wenn er heiratet"

"Leidenschaften sind Krebsschäden für die reine praktische Vernunft und mehrenteils unheilbar: weil der Kranke nicht will geheilt sein und sich der Herrschaft des Grundsatzes entzieht, durch sden dieses allein geschehen könnte."

"Man merkt leicht, daß auch kluge Leute bisweilen faseln"

Immanuel Kant

Heinrich_Kraemer
14.03.2005, 22:21
Kant ist der Gründer der Aufklärung. Nicht franz. bürgerliche Moralisten und schon gar nicht angelsächsische Positivisten.

Zu den Schriftstellern: Es fehlt hier aber doch dann wohl der Schiller. :rofl:

Ein deutscher Jäger
14.03.2005, 22:21
"Eine Frau verenget das Herz eines Mannes und gemeiniglich verliert man einen Freund wenn er heiratet"

"Leidenschaften sind Krebsschäden für die reine praktische Vernunft und mehrenteils unheilbar: weil der Kranke nicht will geheilt sein und sich der Herrschaft des Grundsatzes entzieht, durch sden dieses allein geschehen könnte."

"Man merkt leicht, daß auch kluge Leute bisweilen faseln"

Immanuel Kant

:2faces: :2faces: :2faces:

Roter engel
14.03.2005, 22:27
:2faces: :2faces: :2faces:

"Es ist nichts beständig als die Unbeständigkeit"
Kant

nur für dich Edjchen :P

manchmal überlege ich wirklich ob Kant nebenbei noch seine zeitgenossen belustigen wollte...denn so einige aussprüche gehören eher in den bEreich humor

Ein deutscher Jäger
14.03.2005, 22:29
"Es ist nichts beständig als die Unbeständigkeit"
Kant

nur für dich Edjchen :P

manchmal überlege ich wirklich ob Kant nebenbei noch seine zeitgenossen belustigen wollte...denn so einige aussprüche gehören eher in den bEreich humor


Wie wahr wie wahr! :2faces:
Manchmal ist es als schaute man in einen Spiegel! :2faces:

glg

Sauerländer
16.03.2005, 18:01
Unter politischen Gesichtspunkten habe ich mir mal erlaubt, von den zur Verfügung stehenden Herrschaften für Rousseau zu stimmen. Heute ist es ja gang und gäbe, sich bei der Besichtigung der Entstehung der liberalen Demokratie vor allem auf die Köpfe zu konzentrieren, die primär liberal und allenfalls sekundär demokratisch sind beziehungsweise ein liberal vorgeprägtes Demokratieverständnis haben.
Da scheint mir Rousseau in erfrischender Weise eine Ausnahme zu sein.

Nicht genannt ist leider Max Stirner.

Bedeutend ist ohne Zweifel auch Immanuel Kant, wobei ich bei allem Respekt vor seinem Werk im als Person gegenüber eine starke Abneigung habe.

Benny
16.03.2005, 18:16
Wer war eurer Meinung nach der bedeutenste Aufklärer?
mfg, roter engel
Oswald Kolle. :rolleyes:

Black Hawk
16.03.2005, 18:23
Und nicht vergessen : Der tolle Friedrich parlierte am liebsten französisch, weil ihm deutsch zu vulgär war :))


Jaja, leider W.I.L. es mir schon vorweg genommen! Wenn man Voltaire nennt, muss man auch Friedrich den Großen nennen!

Aber es war nun man die Sprach es Adels und der Gebildeten! Gib mal ne Quelle an, wodrin steht , dass er es vulgär fand!

Manfred_g
16.03.2005, 18:37
Ich vermisse Oswald! :rolleyes: :cool:
Gothaur
Mist, genau den Jux wollte ich auch grade anbringen :D

Wilhelm Tell
17.03.2005, 20:49
Ehm ich finde Montesqieu hat auch nen platz in der abstimmung verdient...

Roter engel
17.03.2005, 20:52
Ehm ich finde Montesqieu hat auch nen platz in der abstimmung verdient...

ähm, bist du blind?

LuckyLuke
17.03.2005, 20:55
ähm, bist du blind?

Adam Smith fehlt aber wirklich.

:2faces:

PS: Ricardo auch

Der Patriot
18.03.2005, 14:07
Kant!

Daf
19.03.2005, 15:02
Der wesentlichste Aufklärer fehlt offensichtlich

Friedrich der Grosse

Ich bin so frei und hänge den Antimachiavell an, welchen ich dem zweiten Band der ausgewählten Werke Friedrichs des Grossen entnahm, Politische und philosophische Schriften, Ausgabe 1916


Der Antimachiavell

Friedrich der Grosse, 1739

Vorwort

Der „Fürst“ von Machiavell bedeutet auf dem Gebiete der Moral, was Spinozas Werk für den Glauben bedeutet: Spinoza untergrub die Grundlagen des Glaubens, indem er nichts Geringeres anstrebte als den Umsturz des Gebäudes der Religion; Machiavell pflanzte den Keim des Verderbens in das staatliche Leben und unternahm es, die Vorschriften gesunder Sittlichkeit zu zerstören.
Waren die Irrtümer des Einen nur Verirrungen des Denkens, so hatten die des Anderen ihre Bedeutung für das Leben selbst. Und doch! Gegen Spinoza haben die Glaubenshüter Sturm geläutet und zu den Waffen gerufen, sein Buch hat man in aller Form widerlegt, die Gottheit wider seine Angriffe behauptet – Machiavell ward kaum von einigen Moralisten umplänkelt und hat sich, ihnen zum Trotz und trotz seiner verhängnisvollen Lehre, auf dem Lehrstuhl der Staatskunst behauptet bis in unsere Tage.

Ich wage es, die Verteidigung der Menschlichkeit aufzunehmen wider ein Ungeheuer, das sie verderben will.

Von jeher sah ich im „Fürsten“ Machiavells eines der gefährlichsten unter allen Büchern von Weltverbreitung. Naturgemäß wird es den Männern fürstlichen Standes, wird es allen, die Sinn für Fragen der Staatskunst haben, in die Hände fallen; und gehört nur wenig dazu, das ein junger Mann, von Ehrgeiz beseelt und dabei an Gemüt und Urteil noch zu unfertig, um Gut und Böse zu unterscheiden, durch Grundsätze, die seinen ungestümen Leidenschaften schmeicheln, Schaden nehme, so muß man jedes Buch, von dem dergleichen Wirkung zu erwarten ist, für einen Unsegen, für einen Schädling am Wohle der Menschheit ansehen.
Ist es aber schon schlimm, den arglosen Sinn eines Einzelnen zu verführen, dessen Einwirkung auf das Wohl und Wehe der Welt unerheblich ist, wie viel schlimmer ist es, dem Denken der Fürsten eine verderbliche Richtung zu geben, die berufen sind, Führer der Völker zu sein, Verweser des Rechts, Vorbilder darin für ihre Untertanen, sichtbare Abbilder der Gottheit, die ja erst ihre seelischen Eigenschaften, ihr innerer Wert zu Königen macht, viel mehr als ihre Standeshoheit und ihre Macht.

Die Überschwemmungen, die ganze Landstriche verwüssten, der zündende Blitz, der Städte in Asche verwandelt, der Gifthauch der Pest, der Provinzen entvölkert, sie sind der Welt nicht so verhängnissvoll wie die schlechte Moral, wie die zügellosen Leidenschaften der Könige. Denn wie die Macht, Gutes zu tun, sofern sie dazu gewillt sind, in ihre Hand gegeben ist, gleichermaßen steht es bei ihnen, Böses auszuüben, wenn sie es wollen. Ein Jammer ist es aber um das Los der Völker, alles vom Missbrauch der Herrschaften fürchten zu müssen: wenn all ihre Habe der Gier des Fürsten, ihre Freiheit seinen Launen, ihre Ruhe seinem Ehrgeiz, ihre Sicherheit seiner Tücke, ihr Leben seiner Grausamkeit ausgeliefert ist!
Wohlan, da haben wir das Bild eines Reiches unter einem politischen Ungeheuer von jenem Schlage, wie Machiavell es zu fürchten sich anheischig macht!

Gesetzt aber meinetwegen, das Gift des Autors fände seinen Weg nicht bis in Throneshöhe – ich behaupte: Solange Machiavell und Cäsar Borgia auch nur einen einzigen Jünger werben können, haben wir allen Grund, solch ein Schandbuch mit Entrüstung abzulehnen.

Mancher hat freilich gemeint, Machiavell habe weniger geschildert, wie es die Fürsten halten wollten, als wie sie es in Wirklichkeit treiben, eine Meinung, die um einer Gewissen Wahrscheinlichkeit willen Anklang fand, sodas man es bei solcher Verkehrtheit bewenden ließ, weil sie etwas Bestechendes hatte, und sie immer aufs neue vorbrachte, weil sie einmal ausgesprochen war.

Sei es mir denn vergönnt, die Sache der Fürsten wider ihre Verleumder zu führen, sie von der abscheulichen Anklage zu reinigen, sie, deren Amt einzig und allein Arbeit zum Wohle der Menschheit ist.

Unzweifelhaft gründen sich derartige Beurteilungen von Fürsten auf das Beispiel des einen oder anderen Herrschers von übler Art, wie Machiavell solche anführt, auf die Geschichte der kleinen italienischen Gewalthaber seiner Tage und das Leben etlicher Tyrannen, die nach solchen bedenklichen Staatslehren verfahren sind. Demgegenüber erinnere ich, dass es in jeglichem Lande anständige Leute und schlimme Gesellen gibt, wie man wohl in jeder Familie neben Wohlgewachsenen Bucklige, Blinde oder Lahme findet; genau so gab es jederzeit und wird es jederzeit unter den Fürsten Missgeburten geben, unwürdige Träger dieses heiligen Namens.
Hinzufügen könnte ich, dass bei der ungeheuren Macht der Versuchung da oben auf dem Throne mehr als landläufiger Menschenwert dazu gehört, um dagegen fest zu bleiben; kein Wunder also, dass man so wenig gute Fürsten findet. So schnellfertige Beurteiler sollten daran denken, dass es neben Gestalten wie Caligula und Tiberius auch Herrscher wie Titus, Trajan und die Antonine(1) gibt; so war es denn eine himmelschreiende Ungerechtigkeit, einer Gesammtheit die Sünden von etlichen ihrer Glieder zur Last zu legen.
Möge die Weltgeschichte nur die Namen der guten Fürsten aufbewahren und die anderen dem Untergange anheimgeben samt ihrer Faulheit und ihrem Unrecht.
Was dabei die Bücher der Geschichte an Umfang verlören, gewänne die Sache der Menscheitsveredlung; die Ehre eines Fortlebens in der Erinnerung wäre erst der angemessene Lohn für hohen persönlichen Wert.
Das Buch Machiavells vermöchte nicht fürderhin seine vergiftende Wirkung auf die auszuüben, die über Staatsfragen Belehrung suchen; nur Verachtung wäre sein Teil für all die kläglichen Widersprüche, in denen er ständig mit sich selber liegt, und man würde sehen, dass eine echte Staatskunst der Könige auf der Grundlage von Gerechtigkeit und Güte doch etwas anderes ist als jenes zerfahrene Lehrgebäude voller Grauen und Falschheit, das Machiavells Dreistigkeit der Öffentlichkeit zu bieten gewagt hat.






(1) Antonius Pius und Markus Aurelius Antonius






Ursprung der Herrschergewalt


Wer zu klarer Einsicht gelangen will, muß zunächst die Wesensart seines Gegenstandes ergründen, er muß zurückgreifen auf den Ursprung der Erscheinungen, um nach Möglichkeit deren Anfänge und Gesetze zu erkennen; von da aus ist es leicht, ihre Entwicklungsstufen sowie alle denkbaren Folgerungen herzuleiten.
Statt die verschiedenen Arten der Staaten zu beschreiben, wäre es meines Erachtens Machiavells Aufgabe gewesen, dem Ursprung der Fürsten und der Quelle ihrer Herrschergewalt nachzugehen, zu erörtern, was wohl freie Menschen bestimmen konnte, sich selber Herren zu geben.
Allerdings wunderlich genug hätten sich in seinem Werke, das so recht ein Dogmen- und Lehrbuch tyrannischer Ruchlosigkeit abgeben sollte, Betrachtungen ausgenommen, die geeignet gewesen wären, allen Tyrannenrechten den Boden zu entziehen.
Es wäre ein harte Zumutung für Machiavell gewesen, ausführen zu müssen: um ihrer Ruhe, um ihrer Erhaltung willen haben es die Völker für nötig befunden, Richter zu haben, die ihren Hader schlichten, Schirmherren, die ihren Besitz wider die Neider decken, Fürsten, die die Interessen aller so mannigfaltig sie sind, zusammenfassen könnten zu einem Gesamtinteresse, und die Völker haben aus ihrer Mitte die Männer ausgewählt, die sie für die weisesten, gerechtesten, uneigennützigsten, menschlichsten, und tapfersten hielten, über sie Herren zu sein und die drückende Last der Geschäfte ihnen abzunehmen.
Also, Wahrung des Rechts, hätte man ihm vorgehalten, ist demnach eines Herrschers erste Obliegenheit. Über alles soll ihm seiner Völker Wohlfahrt gehen.
Ihres Gedeihens oder Behagens Mehrer oder auch Begründer hätte er demnach zu sein.
Aber was sollen dann all diese Begriffe Eigennutz, Hoheit, Ehrgeiz, Despotismus?
So läuft es darauf hinaus, dass der Herrscher, weit entfernt, der unumschränkte Gebieter über seine Untertanen zu sein, nur ihr erster Diener ist (1), das Werkzeug ihres Glückes, wie jene das Werkzeug seines Ruhmes.
Nein, der Verfasser fühlte wohl: bei einem Eingehen auf Betrachtungen solcher Art war wenig Ehre für ihn zu holen, diese Erörterung konnte höchstens die Zahl der kläglichen Widersprüche mehren, daran seine Staatslehre krankt.
Machiavellis Grundsätze widersprechen ebenso gesunden sittlichen Begriffen wie eines Descartes Lehrgebäude dem Newtons. Dem kartesianischen Wirbel (2) entspricht hier der alles wirkende Eigennutz. Dieses Staatslehrers Grundsätze sind ebenso verderbt, wie die Gedanken jenes Philosophen oberflächlich.
Nichts kommt der Frechheit gleich, mit der dieser Schandpolitiker Anweisung zu den abscheulichsten Verbrechen gibt; ginge es nach ihm, so stünde die empörende Ungerechtigkeit in allen Ehren, sobald Selbstsucht und Ehrgeiz dahinter stehen.
Untertanen sind Hörige, deren Leben und Tod ohne Einschränkung vom Willen des Fürsten abhängen, ungefähr wie die Schafe in der Hand des Züchters, dessen Zwecken ihre Milch dient und ihre Wolle, und der sie auch abschlachten lässt, wenn es ihm passt.
Meine Aufgabe ist es, jene irrigen und heillosen Grundsätze im einzelnen zu widerlegen.
Aber so viel schon hier im allgemeinen: nach meinen Ausführungen über den Ursprung der Fürsten erscheint das Tun eines Usurpators noch empörender, als wenn man nur die Gewalttat als solche im Auge hat: er schlägt eben der Meinung und Absicht der Völker ins Gesicht, die einen Herren über sich gesetzt haben lediglich, damit er ihnen Schirm und Schutz sei, die nur unter dieser Bedingung sich ihm unterworfen haben! Während, wenn sie dem Zwingherren gehorchen, sie damit sich selbst und ihre Habe preisgeben, um die Gier und die Laune eines oft grausamen und immer verabscheuten Tyrannen zu befriedigen.
Es gibt also nur drei Wege, auf rechtmäßige Weise Herr über ein Land zu werden: durch Erbfolge, durch Wahl durch die Völker, die zur Wahl ermächtigt sind, oder durch Eroberungen von feindlichen Provinzen in einem rechtmäßig unternommenen Kriege.

(1) Siehe Seite 26,35 und Band I, S24
(2) Descartes macht die Bewegung, den Wirbel, zum Grundprinzip des ganzen Universums.








































Der Fürst als oberster Kriegsherr


Die Ansichten Machiavells über die Pflichten eines grossen Fürsten als Kriegsherr teile ich durchaus. In der Tat, alles, aber auch alles verpflichtet ihn, die Führung seiner Truppen auf sich zu nehmen und der Erste zu sein in seinem Heere wie in seinem Hoflager. Sein eigener Vorteil, seine Pflicht, sein Ruhm, alles gebietet ihm dies.
Er ist das Haupt der strafenden Gerechtigkeit, in gleicher Weise ist er Schirmherr und Verteidiger seiner Völker. Die Landesverteidigung ist eine der wichtigsten Aufgaben seines Amtes, aus diesem Grunde darf er sie auch keinem anderen anvertrauen. Sein Vorteil scheint unabweislich seine persönliche Anwesenheit beim Heere zu erreichen, da alle Befehle von ihm ausgehen und auf diese Weise Gedanke und Tat in der denkbarsten Unmittelbarkeit einander Folgen. Außerdem macht die ehrfurchtgebietende Gegenwart des Fürsten alle Reibereien unter den Generalen, die ein Fluch für das Heer, ein fühlbarer Schaden für den Kriegsherrn sind, ein Ende.
Sie bringt größere Ordnung in alles, was das Magazinwesen, die Versorgung mit Munition und allem Kriegsbedarf angeht; was wäre ohne solche Ordnung Cäsar selbst an der Spitze von 100 000 Streitern? Wo bleiben ohne sie seine Erfolge, seine Heldentaten? Der Fürst ist es, der eine Schlacht schlagen lässt; so ist es auch seine Sache, ihren Gang zu bestimmen, durch seine Gegenwart seinen Truppen den Geist zuversichtlicher Kampfesfreudigkeit mitzuteilen; an ihm ist es, zu zeigen, wie der Sieg seine Unternehmungen stetig krönt, wie er das Glück durch Klugheit an sich fesselt, und ein leuchtendes Beispiel ihnen zu geben, wie man furchtlos der Gefahr und selbst dem Tode trotzt, wenn Pflicht, wenn Ehre und unsterblicher Nachruhm es gebieten.
Welch ein Ruhm für einen Fürsten, der mit Gewandtheit, mit Klugheit und tapferem Herzen seine Staaten vor dem Einbruch der Feinde deckt, durch Kühnheit und Geschicklichkeit über alle machtvollen Anschläge der Gegner triumphiert und durch seine Festigkeit, Besonnenheit und durch seine kriegerische Überlegenheit sein Recht glücklich behauptet, das ihm ungerechte Anmaßung bestreiten will.
Alle diese Gründe zusammen, scheint mir, müssen den Fürsten verpflichten, die Führung seiner Truppen selbst zu übernehmen und alle Not und Fährnis der er sie aussetzt, mit ihnen zu teilen.
Nun wird man einwenden, nicht jeder sei ein geborener Soldat, und viele Fürsten hätten weder das Talent noch die Erfahrung, die zur Führung einer Armee gehören. Das gebe ich freilich zu, und doch soll dieser Einwurf nicht allzu sehr mich in Verlegenheit setzen. Gewiegte Generale gibt es jederzeit in einem Heere, da hat der Fürst nur deren Ratschläge zu befolgen.
Der Krieg wird dann immer einen glücklicheren Verlauf nehmen, als wenn der Feldherr von einem Ministerrat bevormundet wird, der fern der Armee, gar nicht imstande ist, die Kriegslage zu beurteilen, und der oftmals schon dem geschicktesten General jede Möglichkeit genommen hat, zu zeigen, was er kann.








Wege zum Nachruhm


Lärm und Aufsehen verursachen und sich Ruhm gewinnen – das ist zweierlei.
Die große Waffe, ein sehr unberufener Richter darüber, wem Ehre gebühre, lässt sich gar leicht betören durch den äußeren Schein alles Großen und Wunderbaren und verwechselt gar zu gern gute Taten und außerordentliche, Reichtum und persönliches Verdienst, blendenden Glanz und innere Gediegenheit.
Ganz anders der Maßstab, den aufgeklärte und geistig bedeutende Menschen anlegen, vor denen hält es schwerer zu bestehen; sie zergliedern das Leben der Großen wie ein Anatom eine Leiche und werfen die Frage auf: War, was sie wollten, recht und edel? Waren sie gerechten Sinnes? Was hatte von ihnen die Welt: mehr Segen oder mehr Schaden?
Stand ihr Mut unter der Vormundschaft ihrer Weisheit oder war es nur ein Ausbruch ihres Temperaments? Den Wert des Erreichten bemessen sie nach dem Werte der Beweggründe, beurteilen aber nicht die Beweggründe nach dem Erfolge. Mag das Laster in den schönsten Schein sich hüllen, sie lassen sich nicht blenden und geben den Preis des Ruhmes nur dem Verdienste und dem Manneswert.

Was Machiavell groß und ruhmwürdig nennt, ist genau jener falsche Schimmer, der das Urteil der Masse besticht! Ganz im Geiste des Volkes, und zwar des niedrigen, des gemeinen Volkes. Doch für ihn wird es ebenso unmöglich sein, mit dieser gewöhnlichen Denkweise den vornehmen Geschmack eines Mannes von höheren Ehrbegriffen zu treffen, wie es für Moliere unmöglich war; wer den Philanthrop recht hochstellt, wird den Scapin (1) umso tiefer stellen.

Das vorliegende Kapitel Machiavells enthält Brauchbares und Fehlerhaftes nebeneinander. Ich will zunächst die Verstöße aufweisen, und dann zu unterschreiben, was er an Richtigem und Löblichem vorbringt. Zum Schluss will ich mir erlauben, zu einigen Fragen, die sich ungezwungen hier anschließen, Stellung zu nehmen.
Für alle, die durch große Unternehmungen und seltene, außerordentliche Leistungen sich auszuzeichnen gedenken, stellt der Verfasser als Vorbilder auf: Ferdinand von Aragonien (2),
und Bernhard von Mailand (3). Er findet das Wunder ohnegleichen in der Kühnheit eines Unternehmens und die Schnelligkeit seiner Ausführung.
Das ist etwas Großes, zugegeben; doch anerkennenswert vermag ich es nur soweit zu nennen, wie der Eroberer in den Grenzen des Rechts bleibt. „Du rühmst dich der Ausrottung der Räuber, sagten die stythischen Gesandten zu Alexander, “und dabei bist doch selber der größte Räuber auf Erden, hast du doch die Völker die dir unterlagen insgesamt ausgeraubt und ausgeplündert. Bist du ein Gott, so musst du den Menschen Gutes tun und ihnen nicht entreißen, was sie besitzen; bist du ein Mensch, so vergiss auch niemals, dass du es bist.“
Ferdinand von Aragonien begnügte sich nicht damit, offen und ehrlich das Kriegshandwerk zu treiben, sondern er benutzte als Deckmantel für seine Pläne die Religion.
War dieser König wirklich fromm, so beging er eine lästerliche Entweihung des Heiligen, indem er die Sache Gottes zum Vorwand nahm, um seinen wilden Leidenschaften zu folgen.
War er nicht gläubig, so handelte er gar als Betrüger und Schuft, indem er durch sein heuchlerisches Tun den frommen Glauben des Volkes missbrauchte, um seinen Machthunger zu stillen.
Gestalten Molierescher LustspieleAn zweiter Stelle führt Machiavell das Beispiel Bernhards von Mailand an zur Beherzigung für die Fürsten, dass sie daran lernen mögen, ihre Belohnungen wie ihre Strafen so ins Werk zu setzen, dass es in die Augen fällt, damit all ihr Tun die Gebärde der Größe trage.
Nun, Fürsten von edler Art kommen ohnehin schon zu Glanz und Ansehen, zumal wenn ihre Freigiebigkeit, ohne selbstische Zwecke, einfach der Ausdruck ihrer Seelengröße ist.
Herzensgüte wird ihnen leichter als jeder andere Vorzug den Weg zur Größe bahnen.
Cicero (4) sagte zu Cäsar: „Das größte, was dein Glück dir gegeben, ist die Macht, so vielen Mitbürgern ein Retter zu sein; nichts was Deiner Güte würdiger wäre, als der Wille, es zu tun.“ Alle Strafen also, die ein Fürst verhängt, sollten hinter dem Maße der Kränkung, die er erfuhr, zurückbleiben, alle Belohnungen, die er spendet, hinausgehen über die Bedeutung des Dienstes, den er empfing.
So unrichtig die eben betrachteten Ausführungen Machiavells sind, so zutreffend ist seine Warnung an die Fürsten, sich mit anderen Herrschern, die mächtiger sind als sie, leichtfertig zu verbünden, die, anstatt ihnen beizustehen, sie erst in den Abgrund stoßsen könnten.
Das wusste sehr wohl ein großer deutscher Fürst, gleich geachtet bei Freund und Feind. Die Schweden fielen in ein Land zur Zeit, da er mit allen seinen Truppen fern am Niederrhein stand um den Kaiser in seinem Kriege gegen Frankreich zu unterstützen. Seine Minister rieten ihm auf die Kunde von dem überraschenden Einbruch, den russischen Zaren zur Hilfe zu rufen. Der Fürst jedoch, scharfsichtiger als sie, erwiderte, die Moskowiter seien wie die Bären: wehe dem, der sie loskette; einmal freigelassen, seien sie schwer wieder an die Kette zu legen! Hochgemut nahm er das schwere Werk der Vergeltung auf seine eigenen Schultern, und er brauchte es nicht zu bereuen.(5)
Ebenso verständig wie die Frage von Bündnissen behandelt Machiavell die Neutralität. Alte Erfahrung lehrt, dass ein Fürst, der neutral bleibt, dadurch sein Gebiet rücksichtsloser Behandlung durch beide kriegführende Parteien aussetzt; seine Staaten werden das Kriegstheater, stets verliert er nur durch seine neutrale Haltung, ohne je einen greifbaren Vorteil dabei zu gewinnen.

Auf zweifache Art kann ein Herrscher sich vergrößern: einmal durch Eroberung, wenn ein kriegerischer Fürst mit Waffengewalt die Grenzen seiner Herrschaft erweitert; das andere Mittel ist die Tatkraft des betriebsamen Fürsten, der alle Werktätigkeiten und alle Wissenschaften in seinem Land zur Blüte bringt, die es kräftiger und gefitteter zu machen vermögen.
Unsern Buch enthält von vorne bis hinten nichts als Betrachtungen über jene erste Art der Vergrößerung; reden wir doch auch mal von der zweiten, die unschuldiger und gerechter ist und dabei ganz so gedeihlich wie jene.
Die für das Leben notwendigen Tätigkeiten sind die Landwirtschaft, der Handel und der Gewerbefleiß; die Wissenschaften, darinnen der Menschengeist seine höchste Würde offenbart, sind die Geometrie, Philosophie, Astronomie, Redekunst, Poesie und die Gesamtheit der sogenannten schönen Künste.
Wie nun jegliches Land seine eigene Natur hat, so ruht die Stärke des einen in seiner Landwirtschaft, die anderen im Weinbau, hier in den Gewerben, da im Handel; auch gedeihen diese Fertigkeiten in manchem Lande wohl gleichzeitig nebeneinander.
Entscheidet sich nun ein Fürst für diese friedliche und freundliche Form der Machterweiterung, so wird seine nächste Aufgabe sein, sich um die gründliche Kenntnis der Natur seines Landes zu bemühen, um sich darüber klar zu werden, welche von jenen Erwerbsmöglichkeiten dort die aussichtsvollsten und welche demgemäss zu fördern am dringendsten die Pflicht gebietet
Den Franzosen und Spaniern war das Fehlen des Handels fühlbar, und so sannen sie denn auf Mittel, den der Engländer zu vernichten. Sollte Frankreich damit Glück haben, so würde der Niedergang des englischen Handels seine Machtstellung in viel beträchtlicherem Maße heben, als die Eroberung von zwanzig Städten und tausend Dörfern vermöchte, und England und Holland, die beiden blühendsten und reichsten Länder der Welt, würden dabei ganz allmählich, zugrunde gehen, wie ein Kranker, der an der Schwindsucht oder Auszehrung dahinsiecht.
Die Länder, deren Getreide- und Weinbau all ihren Reichtum darstellt, haben zweierlei zu beobachten: erstens sollen sie alles Land sorglich urbar machen, um jedes Fleckchen Bodens auszunutzen; zweitens sollen sie auf jede Weise bedacht sein , den Absatz zu vergrößern und zu erweitern, ferner ihre Waren wohlfeil zu befördern und deren Preis nach Möglichkeit heraufzuschrauben.
Die Industrie bringt vielleicht jedem Staate am meisten Nutzen und Gewinn; denn sie befriedigt die Bedürfnisse und den Luxus der Einwohner, und auch die Nachbarn sehen sich genötigt, eurem Gewerbefleiß ihren Zoll zu entrichten. So wird auf der einen Seite das Geld im Lande gehalten, auf der anderen muss es hereinströmen.
Stets war es meine Überzeugung, dass der Mangel an diesen Erzeugnissen eine Ursache mehr für die ungeheuren Auswanderungen aus den Nordlanden gewesen ist, so der Goten und der Vandalen, die so häufig die südlichen Länder überschwemmten. In jenen fernen Zeiten kannte man in Schweden, in Dänemark wie im größten Teile von Deutschland von allen Tätigkeiten nur den Ackerbau; der ertragfähige Boden war auf eine bestimmte Anzahl von Eignern verteilt, die ihn bebauten und ihren Unterhalt daraus bezogen. Nun ist aber das Menschengeschlecht zu jeder Zeit von besonderer Fruchtbarkeit in jenen kalten Himmelsstrichen gewesen, uns so gab es bald doppelt soviel Einwohner im Lande, als der Ackerbau ernähren konnte; da taten sich denn die jüngeren Söhne der Adelsgeschlechter zusammen, wurden notgedrungen zu Glücksrittern, überfielen fremde Länder und warfen dort die Besitzer hinaus. In der Geschichte Ost- und Westroms war es denn auch die Regel, dass die Barbarenhorden nichts begehrten als Grund und Boden zur Bebauung, um ihren Lebensunterhalt zu finden. Die Nordlande sind heute nicht weniger dicht bevölkert als dazumal, aber inzwischen hat der Luxus wohlweislich unsere Bedürfnisse vervielfältigt und damit den Anstoß zu gewerblicher Tätigkeit und zu all jenen Fertigkeiten in der Herstellung
gegeben, von denen ganze Völker leben können, die sonst ihren Unterhalt auswärts suchen müssten.
Diese verschiedenen Mittel, die einen Staat zur Blüte bringen, sind der fürstlichen Weisheit anvertraute Pfunde; der Fürst soll damit wuchern, soll sie nutzbringend anlegen. Das sicherste Kennzeichen dafür, das ein Land unter weiser Leitung des Glücks, der Wohlhabenheit und Fülle genießt, ist dann das Erwachen der schönen Künste und Wissenschaften; denn diese Blumen gedeihen nur auf fettem Boden und unter mildem Himmel; bei Trockenheit, beim Ungestüm nördlicher Winde sterben sie hin.

Nichts gibt dem Reiche mehr Glanz, als wenn die Zünfte unter seinem Schutz erblühen.
Das Zeitalter des Perikles dankt seinen Ruhm ebenso dem Phidias, dem Prariteles und zahlreichen anderen Großen, die damals zu Athen lebten, wie die Schlachten, die dieselben Athener gewannen. Das augusteische ist bekannter durch den Cicero, Ovid, Horaz und Virgil als durch die Achtungslisten des grausamen Kaisers, der schließlich doch ein gut Teil seines Nachruhms der Leier des Horaz verdankt.
Das Jahrhundert des großen Ludwig ist gefeierter um solcher Größen willen wie Corneille, Racine, Moliere, Boileau, Descartes, Coppel, Le Brun (6), Regnaudin (7), als durch den über alles Maß gelobten Rheinübergang (8), die Belagerung von Mons (9), an der Ludwig in Person teilnahm, und die Schlacht bei Turin, die Marsin auf allerhöchsten Befehl den Herzog von Orleans verlieren ließ.(10)
Die Könige ehren die ganze Menschheit in der Auszeichnung und Belohnung derer, die ihr am meisten Ehre machen; wer wäre das sonst als die überragenden Geister, die der Vervollkommnung unserer Erkenntnis, dem Dienste der Wahrheit sich weihen, die keinem irdischen Werte nachfragen, um die Fähigkeit des reinen Gedankens zu immer höherer Vollendung zu steigern?
Wie die Weisen die Leuchten der Welt sind, so sollten sie eigentlich ihre Gesetzgeber sein.
Glücklich die Herrscher, die selbst diese Wissenschaften pflegen, die da mit Cicero (11) , dem römischen Konsul, dem Befreier seines Vaterlandes dem Altmeister der Redekunst, denken: „Die Wissenschaft bildet die Jugend heran, gibt den reiferen Jahren seinen schönsten Reiz; dem Glück gibt sie höheren Glanz, dem Unglück Trost; sie macht in unseren vier Wänden, im fremden Hause, auf der Reise, in die Einsamkeit, zu allen Zeiten wie an jedem Orte die Wonne unseres Daseins aus.“
Lorenzo von Medici, der Größte seines Volkes, war für Italien der Friedensbringer und zugleich der Erneuerer der Wissenschaften; sein redlicher Sinn gewann ihm das Vertrauen aller Fürsten insgesamt. Mark Aurel, einer der größten Kaiser Roms, vereinte Feldherrenglück mit der Weisheit des Philosophen; er hielt sich in seiner Lebensführung aufs strengste an die Sittenlehre, die er bekannte (12).
Schliessen wir mit einem Wort: “Einem Könige, den Gerechtigkeit leitet, ist die Welt ein Tempel, darinnen die guten Menschen als Priester des Opferdienstes walten.“









(1) Gestalten Molierescher Lustspiele
(2) Ferdinand, der katholische König von Spanien (1479-1516)
(3) Bernhard Bisconti, Herr von Mailand (1354-1385)
(4) Pro Ligario, cap.12.
(5) Hier liegt ein Irrtum vor, da Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst, Russland, wenngleich erfolglos, um Unterstützung bat. Durch den Sieg bei Fehrbellin am 28.Juni 1657 (vgl.Bd.I.S.12) zwang er die Schweden zum Rückzug.
(6) Noel Coppel (1628-1707) und Charles Le Brun (1619-1690), französische Maler
(7) Thomas Regnaudin (1627-1706), französischer Bildhauer
(8) Der Übergang über den Niederrhein bei Tolhuys 1672 bei Beginn des Feldzuges gegen Holland, der den Franzosen den Weg in die niederländische Republik öffnete.
(9) Die Einnahme von Mons erfolgte am 9.April 1691
(10) Durch die Weigerung des Marschalls von Frankreich, Graf Ferdinand Marsin, dem Feinde, der zum Entsatz von Turin herbeieilte, entgegenzutreten, wie der Herzog Philipp von Orleans es wollte, ging die Schlacht bei Turin (7.September 1706) für die Franzosen verloren
(11) Pro Archia poeta, cap 7.
(12) In den von ihm niedergeschriebenen “Selbstbetrachtungen”








Ratgeber der Fürsten


Zwei Arten von Fürsten gibt es in der Welt: die einen wollen mit eigenen Augen sehen und die Regierung ihrer Staaten selber in der Hand behalten, die anderen verlassen sich ganz auf die Ehrlichkeit ihrer Minister und lassen sich von denen leiten, die Einfluss auf sie gewonnen haben.
Die Herrscher von der ersten Gattung sind die Seele ihrer Staaten; auf ihnen allein ruht das Gewicht der Regierung wie die Welt auf den Schultern des Atlas. Sie regeln die äußeren wie die inneren Angelegenheiten, alle Verordnungen, Gesetze und Erlasse gehen von ihnen aus; sie füllen zur selben Zeit das Amt eines Justizministers aus, des Oberfeldherrn wie des Finanzministers, kurz alles, was nur irgend für den Staat von Wichtigkeit sein kann, geht durch ihre Hand. Ihnen stehen zur Seite, nach dem Vorbilde Gottes, dem als die Vollstrecker seines Willens geistige Wesen von höherer Art denn der Mensch, gesellt sind, scharfsichtige und arbeitsfrohe Geister, um ihre Absichten auszuführen und im einzelnen zu verwirklichen, was sie in großen Zügen entworfen haben. Ihre Minister sind eigentlich nur Werkzeuge in der Hand eines weisen und geschickten Meisters.
Die Herrscher der zweiten Gattung sind versunken in einen Abgrund von Verschlafenheit und Gleichgültigkeit, weil ihnen der Genius fehlt, oder aus angeborener Trägheit. Wie man nun einen Ohnmächtigen durch starke ätherische und balsamische Gerüche wieder ins Leben zurückruft, genau so muss ein Staat, der infolge der Schwäche seines Herrn ohnmächtig darniederliegt, durch den Geist und das Feuer eines Ministers, der fähig ist, die Mängel seines Herrn zu ersetzen, wieder aufgerichtet werden. In diesem Falle ist der Fürst nur das Werkzeug seines Ministers, seine Bedeutung beschränkt sich höchstens darauf, vor dem Volke dem leeren Schemen der Königshoheit sichtbare Gestalt zu geben; seine Person ist für den Staat so entbehrlich, wie die des Ministers unentbehrlich ist.
Bringt für den Fürsten der ersten Art die rechte Wahl seiner Minister nur eine Arbeitserleichterung ohne erheblichen Einfluss auf das Wohl des Volkes, so hängt beim Fürsten der zweiten Gattung geradezu alles von dieser Wahl ab: das Wohl und Wehe des Volkes wie sein eigenes.
Es ist für einen Fürsten gar nicht so leicht, wie man meint, die Sinnes- und Gemütsart der Männer, die er für seinen Dienst ausersehen, recht zu ergründen; denn so schwer es dem Fürsten gemacht ist, sein inneres Wesen vor den Augen der Welt zu verhehlen, so leicht hat es der einzelne, vor dem Auge des Herrn eine falsche Rolle zu spielen. Mit dem inneren Wesen der Höflinge ist es wie mit dem Gesicht geschminkter Frauen: mit vieler Kunst erreichen sie es, dass einer genau so aussieht, wie der andere. Könige sehen die Menschen niemals, wie sie in Wirklichkeit sind, sondern nur so, wie sie erscheinen wollen. Ein Mensch beim Hochamt im Augenblick der Weihe, ein Hofmann bei Hof in der Gegenwart des Fürsten, und derselbe im Freundeskreise – jedes Mal wird das ein völlig anderer Mensch sein; der Cato des Hofes gilt als der Anakreon der Stadt; der Weise vor der Öffentlichkeit ist ein Narr daheim, und wenn mit lauter Stimme ein großes prunkenes Wesen von seiner Tugend macht, vernimmt in seinem Inneren die leise Stimme seines Gewissens, die ihn schmählich Lügen straft.

Doch hier handelt es sich nur um Verstellung gewöhnlicher Art. Nun lasst aber erst einmal selbstsüchtige, lasst ehrgeizige Zwecke mit dareinreden, lasst sie sich um eine erledigte Stelle drängen mit einem Eifer, wie die zahlreiche Freierschar Penelope umwarb. Mit der Habgier eines Höflings wächst seine Dienstbeflissenheit für seinen Fürsten und seine Achtsamkeit auf sich selbst; alle Mittel der Betörung, auf die sein Geist verfällt, sind ihm recht, wenn es gilt, sich angenehm zu machen; er schmeichelt dem Fürsten, teilt seinen Geschmack, heißt seine Leidenschaften gut – ein Chamäleon, bereit, jede Farbe seiner Umgebung anzunehmen.

Ohne Mühe wird der Fürst von Geist sich ein Urteil bilden über das Genie und die Fähigkeiten seiner Diener; aber fast ein Ding der Unmöglichkeit ist es für ihn, ein rechtes Bild zu gewinnen von dem Grade ihrer Selbstlosigkeit und Treue; besteht doch gewöhnlich darin die ganze Kunst der Minister, ihre Ränke und Schliche vor dem geheim zu halten, der, wenn er dahinter käme, berechtigt wäre, sie zu bestrafen.
Oft erlebt man es, dass Menschen im Scheine der Untadeligkeit dastehen, nur weil es ihnen an der Gelegenheit fehlte, sich als das Gegenteil zu entpuppen, dass sie aber, kaum dass ihre Tugend auf die erste Probe gestellt ward, auf alle Ehrbarkeit verzichten. Ehe Tiberius, Nero, Caligula auf den Thron gelangt waren, wusste in Rom kein Mensch ihnen etwas Arges nachzusagen; wer weiß, ob nicht ihre Ruchlosigkeit in der Entwicklung steckengeblieben wäre, ohne die Gelegenheit, die Luft machte, die gleichsam den Keim ihrer Niedertracht erst aufgehen ließ.
Es gibt Menschen, bei denen sich eine Fülle von Geist, Weltgewandtheit und Fähigkeiten zu dem schwärzesten, undankbarsten Gemüte gesellt, und wieder andere mit allen Vorzügen des Herzens ohne jene, lebendige und glänzende Treffsicherheit, die dem Genie eigen ist.
Da haben denn kluge Fürsten gewöhnlich solchen Männern, bei denen die Gemütsseite überwog, den Vorzug gegeben für die Verwendung im Inneren des Landes; für ihre auswärtigen Verhandlungen dagegen bedienten sie sich lieber der lebhaften und feurigen Köpfe.
Mit gutem Grunde, denke ich: handelt es sich nur um die Aufrechterhaltung von Ordnung und Recht im eigenen Staate, so ist Redlichkeit dafür Bürgschaft genug; gilt es aber, den Nachbar durch Scheingründe hinters Licht zu führen, den Pfad des Ränkespiels zu beschreiten und sogar Bestechungen anzuwenden, wozu Gesandte im Ausland oftmals gezwungen sind , dann ist es mit der Ehrlichkeit nicht getan, das liegt auf der Hand, dann braucht es Witz und Geschmeidigkeit.
Ich meine, der Fürst kann Treue und Diensteifer gar nicht genug belohnen, eine Erkenntlichkeit, die uns schon unser natürliches Gerechtigkeitsgefühl zum unabweisbaren Bedürfnis macht. Außerdem aber gebietet es den Großen der eigene Nutzen, Dankbarkeit mit ebensoviel Hochherzigkeit zu üben, wie sie mit Milde strafen sollen: kommt ein Minister dahinter, dass die Tugend gar kein so schlechtes Geschäft, so fühlt er sich ganz gewiß nicht mehr auf verbrecherische Streiche angewiesen und wird sich lieber die Wohltaten des eigenen Herrn gefallen laßen als die Bestechung eines Fremden. So begegnen sich hier durchaus die Forderung der Gerechtigkeit und der Weltklugheit, und wollte einer, statt großmütige Dankbarkeit zu üben, die Zuneigung seiner Minister auf eine gefährliche Probe stellen – ich weiß nicht, was dabei bedenklicher wäre: seine Herzlosigkeit oder sein Unverstand.
Manche Fürsten verfallen wieder in einen anderen Fehler, der ihrem wahren Vorteil genau so zuwiderläuft: sie wechseln ihre Minister mit bodenloser Leichtfertigkeit und ahnden mit übertriebener Härte die geringfügigsten Fehle.
Arbeitet ein Minister unmittelbar unter den Augen seines Fürsten, so kann dem Herrn nach einer geraumen Amtsdauer, unmöglich entgegehen, wo jener etwa versagt: je scharfsichtiger er ist, desto leichter kommt er dahinter. Da wird ein Herrscher ohne philosophische Besonnenheit gar bald die Geduld verlieren, wird außer sich geraten über die Schwächen seines Beamten, wird ihm seine Gnade entziehen, ihn fallen lassen.
Ein Fürst, der tiefer denkt, kennt die Menschen besser, er weiß sie allzumal gezeichnet mit dem Mal der Menschlichkeit, wie es denn nichts Vollkommenes hienieden gibt, er weiß, dass alle wertvollen Eigenschaften gewissermaßen aufgewogen werden durch große Mängel; und daß ein Genie aus dem Guten wie dem Schlechten einen Vorteil ziehen muss.
Aus diesem Grunde behält er lieber, wofern keine Pflichtvergessenheit im Spiel ist, seine Minister mit ihren guten wie ihren schlechten Eigenschaften bei, hält sich lieber an die, die er schon ausgeprobt hat, statt es mit neuen, die er vielleicht fände, zu versuchen.
So wird ein Musiker von Verstand sein altes Instrument, dessen Vorzüge und Schwächen ihm geläufig sind, einem neuen von unbekannter Güte vorziehen.



Diplomatische Verhandlungen und gerechte Ursachen zum Kriege


Wir sahen, mit welchen Mitteln trüglicher Darstellung Machiavell in diesem Werke versucht, uns etwas vorzumachen, uns Verbrechernaturen als große Persönlichkeiten aufzuschwatzen.
Ich habe mich meinerseits bemüht, ihn zu widerlegen und die Welt, in der einem so oft ganz irrige Vorstellungen von der Staatskunst der Fürsten begegnen, eines Besseren zu belehren.
Da wies ich nach, dass es nur eine Fürstenweisheit gibt: sein Bestes zu tun und im Staate möglichst der Vollkommenste zu sein; dass des Fürsten eigenster Vorteil ein Leben nach Recht und Gerechtigkeit von ihm erfordere, damit ihm die peinliche Zwangslage erspart bleibe, an anderen verdammen zu müssen, was er sich selber als ein gutes Recht nachgesehen.
Mit glanzvollen Großtaten, die doch nur der Ehr- und Ruhmsucht dienen, ist gar nichts getan; jede Leistung für das Glück der Menschheit, jede Leistung, die drohendem Verderben vorbeugt, steht unendlich höher an Wert.
Darin erkannte ich das einzige Mittel für einen Herrscher, seinen Namen und Ruf auf Felsengrund zu bauen und es sich redlich zu verdienen, dass sein Ruhm ungetrübt und unverdunkelt bis auf die fernste Nachwelt komme.

Nun will ich hier zwei Betrachtungen anschließen; die eine betrifft die Arten diplomatischer Verhandlung, die andere gilt der Frage: wie sieht wohl für einen Herrscher ein vollwichtiger Anlaß aus, um sich auf einen offenen Krieg einzulassen?
Gesandte. Die von ihren Fürsten an fremden Höfen gehalten werden, sind privilegierte Spione zur Überwachung des Königs, bei dem sie weilen. Ihre Aufgabe ist, hinter dessen Absichten zu kommen, jeden seiner Schritte aufzuklären, all seinen Handlungen auf den Grund zu gehen, um den eigenen Herrn auf dem Laufenden zu halten und ihn, sobald sie etwas wittern, was dem Vorteil des Gebieters Eintrag tun könnte, rechtzeitig zu benachrichtigen. Ein Hauptgegenstand ihrer Sendung ist die Pflege des freundschaftlichen Einvernehmens zwischen den Herrschern; freilich sind sie nur zu oft, statt Meister der Friedenszunft, Werkzeuge des Krieges. Sie wissen mit dem Köder der Bestechung die geheiligtesten Bande des Geheimnisses zu lösen; sie sind geschmeidig, gefällig, geschickt und verschlagen. Ihre Eigenliebe geht Hand in Hand mit ihrer Pflicht, und so dienen sie ihrem Herrn mit ganzer Hingebung.
Vor den Bestechungsversuchen und Kunstgriffen dieser Spione sollen Fürsten ja auf der Hut sein. Unbedingt muss die Regierung auf jeden ihrer Schritte ein Auge haben und über sie unterrichtet sein, um jede ihrer Maßregeln vorweg erraten und ihren gefährlichen Folgen zuvorkommen zu können, auch jedes Geheimnis vor den Augen dieser Luchse hüten, dessen Offenbarung die Klugheit verbietet.
Ins Unberechenbare aber wächst ihre immer vorhandene Gefährlichkeit mit der steigenden Wichtigkeit ihres Auftrages. Alsdann können die Fürsten gar nicht streng genug das Verhalten ihrer eigenen Staatsdiener im Auge behalten, ob nicht etwa bereits ein Danae-Regen ihre Tugendstrenge gebrochen hat.

In Zeiten ernster Entscheidungen, wo es sich um Verträge und Bündnisse handelt, muss eines Herrschers Klugheit ganz besonders auf der Hut sein. Da soll er die Vertragspflichten, die er auf sich nehmen will, nach ihrer Tragweite in jeder Richtung prüfend zergliedern, ob ihre Erfüllung nicht etwa das Maß seiner Kräfte übersteige; da soll er sich Verträge, die man ihm unterbreitet, nach allen Seiten genau auf ihre möglichen Folgen ansehen, ob hier auch eine Grundlage gefunden ist für seiner Völker Wohlergehen, ihren tatsächlichen Nutzen, oder ob es sich nur um einen Notbehelf des Augenblicks handelt, ein Machwerk berechnender List fremder Herrscher. Zu allen tiefen Vorsichtsmaßregeln gehört aber auch eine gewissenhafte Prüfung aller Ausdrücke; da muss der Wortklauber von Grammatiker den Vortritt haben, vor dem gewiegten Staatsmanne, damit Geist und Wortlaut des Vertrages keine falsche Auslegung erfährt. Soviel ist gewiss, auch Große haben nie die Zeit bedauert, die sie an ein Wägen vor dem Wagen gewandt haben, weil sie in der Folge die Verbindlichkeiten, die sie eingegangen waren, nicht zu bereuen brauchten; zum mindesten hat, wer keinen Rat höherer Einsicht unberücksichtigt ließ, sich weniger Vorwürfe zu machen als der, der mit Feuer einen Entschluss fasste, um ihn mit Übereilung auszuführen.
Nicht alle Verhandlungen liegen in den Händen beglaubigter Gesandter; oft schickt man auch Leute ohne amtliche Eigenschaft an einen dritten Ort, um dort in völlig unverdächtiger Weise Vorschläge zu machen. Auf diese Art kamen die Präliminarien zum letzten Frieden zwischen dem Kaiser und Frankreich (1) zustande, ohne Vorwissen des Reichs und der Seemächte. Bei einem am Rhein angesessenen Reichsgrafen ward dieses Abkommen getroffen.
Viktor Amadeus (2) , gewandt und gewitzigt wie kein Fürst seiner Zeit, verstand sich ganz unvergleichlich auf die Kunst, seine Absichten in Dunkel zu hüllen.
Mehr als einmal täuschte er die Welt mit seinen listigen Anschlägen, unter anderem, als der Marschall Cetinat in einer Mönchskutte und unter dem Scheine priesterlicher Bemühung um das ewige Heil dieser Königsseele ihn der Partei des Kaisers abwendig und zu einem Anhänger der Sache Frankreichs machte (3).
Die Verhandlung, immer unter vier Augen, ward mit solchem Geschick geführt, dass das neue Bündnis zwischen Frankreich und Sardinien den Staatsmännern jener Tage sich als eine unerwartete, unerhörte Erscheinung darstellte. Dieses Beispiel führe ich nicht etwa an, um das Verhalten von Viktor Amadeus zu rechtfertigen; meine Feder verzeiht einem Könige so wenig Falschheit, wie sie einem Bürger Untreue nachsieht; ich will lediglich darauf hinweisen, was Verschwiegenheit und Gewandtheit unter Umständen wert ist – Vorraussetzung bleibt dabei immer, dass unsere Zwecke nicht unwürdig und unredlich sind.
So gilt denn als allgemeine Regel, dass Fürsten für schwierige Verhandlungen die überlegensten Köpfe auswählen sollen, Männer, die nicht nur über die nötige Verschlagenheit und Geschmeidigkeit verfügen, um sich überall leicht Eingang zu schaffen, sondern auch den rechten Blick haben, um die Geheimnisse des Herzens aus dem Auge abzulesen, verstohlene Absichten der anderen aus ihren Gebärden, aus ihren scheinbar unverfänglichen Handlungen, damit ihrem Spürsinne nichts entgehe und alles vor der Überlegenheit ihres Verstandes offen daliege.
Nur insoweit sollten Herrscher von Listen und Kunstgriffen Gebrauch machen, wie eine eben umschlossene Stadt sich der Leuchtkugeln bedient, das heißt, nur um die Pläne ihrer Feinde zu entdecken. Wenn sie im Übrigen offen und aufrichtig vorgehen, werden sie unfehlbar das Vertrauen Europas gewinnen und ihr Gedeihen finden ohne schändliche Mittel, zu Macht und Bedeutung zu gelangen lediglich durch das, was sie persönlich wert sind. Alle Verhandlungen von Staat zu Staat haben naturgemäß nur einen Endzweck: das ist der Friede und das Wohlergehen des Landes. In diesem Mittelpunkt müssen alle Wege der Staatskunst immer wieder zusammenlaufen.
Die Ruhe Europas ist in erster Linie bedingt durch die Erhaltung eines weisen Gleichgewichts, das darin besteht, dass dem Übergewichte einzelner Herrscher die vereinigten Kräfte der anderen Mächte die Wage halten Jede Störung dieses Gleichgewichts beschwört die Gefahr einer allgemienen Umwälzung herauf und des Emporkommens einer neuen Monarchie auf den Trümmern der Fürstentümer, die ihre Uneinigkeit schwach und kraftlos machte.
So scheint es eine Lebensfrage für die Fürsten Europas, niemals die Verhandlungen, Verträge und Bündnisse aus den Augen zu verlieren, durch die die Aufrechterhaltung eines gewissen Gleichgewichts unter den machtvollsten Herrschern ermöglicht wird, und ängstlich alles zu vermeiden, was das Unkraut der Zwietracht zwischen ihnen aussäen könnte; denn früher oder später würde es sich zu ihrem Verderben auswachsen.
Ausgesprochene Vorliebe und Abneigung für und wider die eine oder andere Nation, Vorurteile nach Frauenweise, Zank und Händel der einzelnen, kleine Sonderzwecke, Belanglosigkeiten dürfen niemals den Blick eines Mannes trüben, der ganzen Völkern ein Führer ist. Da heißt es, den Blick auf das Ganze richten und der Hauptsache ohne Zaudern Nebendinge zum Opfer bringen. Große Fürsten haben noch stets ihr eigenes Ich hinter dem Gedanken an das Staatswohl zurücktreten lassen; dass sie jeder Voreingenommenheit sich mit Gewissenhaftigkeit entledigt haben, um ihrer eigentlichen Aufgabe um so ungeteilter zu gehören, versteht sich dabei von selbst.
Die Abneigung der Nachfolger Alexanders, sich gegen die Römer zu verbünden, erinnert an den Widerwillen mancher Leute gegen den Aderlaß; dabei kann ein Versäumnis ein hitziges Fiber oder Blutspeien zur Folge haben, wo dann oft gar kein Mittel mehr hilft. So ist in Staatsfragen ein unparteiischer , von keinem Vorteil beirrter Geist ebenso vonnöten wie in der Rechtsprechung: hier, um auf Schritt und Tritt dem Gebot der Weisheit treu bleiben, dort, um niemals wider das Gebot der Gerechtigkeit zu verstoßen.
Glücklich wäre die Welt daran, bedürfte es keiner anderen Mittel als der Verhandlungen, um dafür zu sorgen, dass Recht Recht bleibe, und um den Frieden unter den Völkern immer wieder herzustellen. Dann gäbe es an Stelle von Waffen Gründe und Gegengründe, statt der Halsabschneidereien einen Austrag zwischen den Meinungen hüben wie drüben. Es ist eine traurige Notwendigkeit, dass Fürsten sich einem letzten Weg offen halten müssen, einen Weg, viel grausamer, verhängnisvoller und hassenswerter.
Es gibt Umstände, da muss Waffengewalt die Freiheit der Völker wider die Unterdrückung durch Unrecht schirmen, Fälle, da wir im guten nichts ausrichten und der Unbilligkeit abtrotzen müssen, was sie uns weigert, Fälle, da die Fürsten, die geborenen Schiedsrichter der Völkerzwiste, diese nicht anders zu schlichten wissen als im Messen ihrer Kräfte, indem sie ihre Sache dem Schlachtenlos anheim stellen. In solchen Fällen wird zur Wahrheit, was so gewagt klingt: erst ein guter krieg schafft und sichert einen guten Frieden.
Wir wollen uns nunmehr die Frage vorlegen, wann ein Herrscher einen Krieg verantworten kann, ohne sich Vorwürfe machen zu müssen über seiner Untertanen vergossenes Blut, wann es ohne zwingende Notwendigkeit und wann es aus Eitelkeit und Hoffart geschieht.
Von allen Kriegen die gerechtesten und unvermeidlichsten sind die Verteidigungskriege, sobald Feindseligkeiten ihrer Gegner die Fürsten zu wirksamen Gegenmaßregeln wider ihre Angriffe zwingen und sie Gewalt mit Gewalt abwehren müssen.
Dann liegt in der Stärke ihre Armes aller Schutz wider die nachbarliche Begehrlichkeit, und alle Bürgschaft für die Ruhe ihrer Untertanen in der Tapferkeit der Truppen; und genau wie der im Recht ist, der einen Dieb, den er beim Einbruch ertappt, aus dem Hause jagt, so ist es eine Tat im Namen des Rechtes, wenn ein Großer oder ein König mit Waffengewalt einen Usurpator zwingt, aus seinen Staaten zu weichen.

Nicht weniger wohlbegründet als die genannten Kriege sind solche, mit denen ein Herrscher bestimmte Rechte oder bestimmte Ansprüche, die man ihm bestreiten will, behauptet. Über Königen gibt es keinen Gerichtshof mehr, keine Obrigkeit hat über ihre Händel Urteil zu fällen, so muss denn das Schwert über ihre Rechte und die Stichhaltigkeit ihrer Beweismittel entscheiden. Das ist die Art, wie Fürsten ihren Rechtsstreit führen: mit den Waffen in der Hand; so zwingen sie, wenn es ihnen gelingt, ihre Neider, der Gerechtigkeit ihrer Sache Bahn freizugeben. So dienen denn solche Kriege der Erhaltung des Rechtszustandes in der Welt und der Verhütung der Völkerknechtung: das heiligt ihre Anwendung, ja macht sie unerlässlich.
Auch Angriffskriege gibt es, die ihre Rechtfertigung in sich tragen, ebenso wie die eben besprochenen: es sind das die vorbeugenden Kriege, wie sie Fürsten wohlweislich dann unternehmen, wenn die Riesenmacht der größten europäischen Staaten alle Schranken zu durchbrechen und die Welt zu verschlingen droht. Man sieht ein Unwetter sich zusammenziehen, allein vermag man es nicht zu beschwören, da vereinigt man sich mit allen den Mächten, die gemeinsame Gefahr zu Schicksalsgefährten macht. Hätten sich gegen die Römermacht alle übrigen Völker zusammengetan, niemals hätten sie soviel Reiche zu stürzen vermocht; eine mit Weisheit entworfene Bundesgenossenschaft und ein Krieg, mit frischem Mut unternommen, hätten all jenen Plänen des Machthungers, deren Durchführung die Welt in Ketten schlug, vor der Zeit ein Ende bereitet.
Klugheit empfiehlt immer die Wahl des kleineren Übels und ein Handeln, solange man seines Handelns Herr ist. Besser also, zum Angriffskriege schreiten, solange man noch zwischen Ölzweig und Lorbeer zu wählen hat, als bis zu dem Zeitpunkt warten, wo alles so verzweifelt steht, dass eine Kriegserklärung nur noch einen kurzen Aufschub der völligen Knechtung und des Unterganges bedeutet.
So quälend die Lage für einen Fürsten ist, ihm bleibt nichts Besseres als seine Kräfte zu gebrauchen, bevor ihm die feindlichen Maßnahmen die Hände binden und ihm die Freiheit zu handeln nehmen.
Auch ein Bundesverhältnis kann Fürsten in die Kriege ihrer Verbündeten hineinziehen, wenn sie diesen die vertragsmäßig festgesetzten Hilfstruppen zuführen. Da Fürsten nun einmal nicht ohne Allianzen bestehen können, weil nur selten oder nie sich einer aus eigener Kraft zu halten vermag, so verpflichten sie sich zu gegenseitiger Hilfeleistung in der Not, zu wechselseitiger Stellung von Hilfstruppen in ganz bestimmter Zahl, eine Maßnahme, die der Erhaltung ihrer Stellung wie ihrer Sicherheit gleichermaßen dient. Erst der Gang der Ereignisse entscheidet darüber, wer von den Bundesgenossen die Vorteile ihres Verhältnisses genießt. Aber da die Gelegenheit, die heute dem einen Teilnehmer gewogen ist, morgen bei veränderter Sachlage dem hold sein kann, der die Hilfstruppen stellt, so ist es ein Gebot fürstlicher Weisheit, die Vertragspflicht heilig zu halten und sie mit peinlicher Sorgfalt zu erfüllen, um so mehr, als es im Interesse der Völker liegt, dass die Schutzmacht der Herrscher durch solche Bündnisse verstärkt und dadurch den Feinden furchtbarer gemacht wird.
So sind denn also alle Kriege, die, nach strenger Prüfung, der Abwehr eines Usurpators, der Aufrechterhaltung wohlverbriefter Rechte, der Sicherung der Freiheit der Welt, der Notwehr wider Bedrückung und Gewalttat durch die Ehrgeizigen dienen, in Übereinstimmung mit den Forderungen des Rechtes und der Billigkeit. Beginnt ein Landesherr einen Krieg von dieser Art, so ist er unschuldig an dem vergossenen Blut: er befand sich in der Zwangslage, handeln zu müssen, und unter solchen Umständen ist der Krieg ein geringeres Übel als der Friede.
Der Gegenstand bringt mich von selbst auf die Fürsten, die mit dem Blute ihrer Untertanen einen niederträchtigen Schacher betreiben. Ihre Truppen gehören dem Meistbietenden. Das ist reine Versteigerung, wo die, die in Form von Subsidien das größte Angebot machen, die Soldaten dieser unwürdigen Landesfürsten zur Schlachtbank führen. Erröten müssten sie ob ihrer Verkommenheit, dass Leben von Menschen verkaufen, die sie landesväterlich beschützen sollten! Diese kleinen Tyrannen sollten die Stimme der Menschlichkeit hören, die einen solchen grausamen Missbrauch der Macht verabscheut, die ihnen darum auch jede Würdigkeit abspricht, eine höhere Stufe einzunehmen und eine Krone zu tragen.

Über Religionskriege sage ich hier nur so viel, dass ein Herrscher alles daransetzen soll, sie zu vermeiden. Im Übrigen ist kein Wort zu scharf für den verbrecherischen Missbrauch, der sich für jegliches Tun die Worte: Gerechtigkeit und Billigkeit anmaßt, der sich der gottlosen Lästerung nicht schämt und mit seinen abscheulichen Machtstreben sich hinter den Namen des Höchsten steckt. Es gehört eine grenzenlose Verruchtheit dazu, die Welt mit so dreistem Vorgeben betrügen zu wollen. Die Fürsten sollten wirklich mit dem Blute ihrer Völker haushälterlich umgehen und nicht durch unsinnigen Missbrauch der Tapferkeit ihrer Krieger deren Leben verschleudern.
Der Krieg ist ein solcher Abgrund des Jammers, sein Ausgang so wenig sicher und seine Folgen für ein Land so verheerend, dass es sich die Landesherren gar nicht genug überlegen können, ehe sie ihn auf sich nehmen. Ich rede gar nicht von all der Unbill und den Gewalttaten, die sie an ihren Nachbarn begehen, ich beschränke mich nur auf das Unheil, das über ihre eigenen Untertanen hereinbricht.
Ich bin überzeugt, sähen die Könige einmal ein schonungsloses Bild von all dem Elend des Volkes, es griffe ihnen ans Herz. Doch ihre Einbildungskraft ist nicht lebendig genug, sich all die Leiden, die an sie in ihrer Stellung gar nicht herankommen, in ihrer wahren Gestalt vorzustellen. Man sollte einem Herrscher, den feuriger Ehrgeiz zum Kriege treibt, all das Verhängnis in seiner Gefolgschaft, das seine Untertanen auzzubaden haben, einmal vor Augen rücken: die Steuerlast, unter der das Volk erliegt, die Aushebungen, die einem Lande seine gesamte Jugend hinwegnehmen, in den Heeren die ansteckenden Seuchen, wo Tausende elendiglich zugrunde gehen; die mörderischen Belagerungen, die noch grausameren Schlachten , die Verwundeten, die Verkrüppelten, die mit ihren Gliedern das letzte Mittel, ihr Dasein zu fristen, einbüßen; all die Waisen, denen das feindliche Eisen die genommen hat, die sie vor Todesgefahr zu decken wussten, sie, die nun ihrem Fürsten der Kinder Leben, alles, was sie nährte und erhielt, zum Opfer gebracht haben; soviel dem Staate wertvolles Leben geerntet, ehe es reif ward!
Kein Tyrann hat noch je solche Schrecknisse kalten Blutes zu begehen vermocht.
Ein Fürst, der einen ungerechten Krieg anfängt, ist grausamer als ein Tyrann.
Er bringt seiner ungebärdigen Leidenschaft das Leben, das Glück, die Gesundheit von Tausenden zum Opfer, die er beschützen und glücklich machen müsste, anstatt sie so leichtherzig den bitteren Heimsuchungen preiszugeben, vor denen die Menschheit zu bangen hat. Genug, die Walter und Herren der Welt können nicht vorsichtig und umsichtig genug jeden ihrer Schritte bedenken, können nicht sparsam genug mit dem Leben der Ihren geizen; denn jene sind nicht ihre Hörigen, sie sollen ihresgleichen in ihnen sehen, in gewissem Sinne sogar ihre Gebieter.




(1) Der Wiener Präliminarienvertrag vom Oktober 1735, der dem polnischen
Erbfolgekrieg ein Ende setzte und durch den Wiener Frieden von 1738
Definitiv bestätigt wurde. Die Verhandlungen gingen durch die Hand des Grafen von Neuwied.
(2) Viktor Amadeus II, König von Sardinien (1675-1731)
(3) Während des spanischen Erbfolgekrieges

Kenshin-Himura
05.04.2006, 01:00
Es heißt Emanuel Kant.

Goethe, Kant, Rousseau und Montesquieu halte ich nicht für wirkliche ,,Aufklärer". Voltaire genießt bei mir 'mal die Vollen Sympathien wegen seines Zitats ,,Ertrage die Clowns!" und der Nähe von Joachim Fest zu ihm.

xjanjan
05.04.2006, 11:51
kant
alein schon wegegen der ringparabel

Mark Mallokent
05.04.2006, 12:06
Eindeutig Voltaire. Lest mal den Candide. Lessing setze ich auf Platz zwei. Aber er kommt doch nicht ganz an Voltaire heran. Rousseau war totalitär, den mag ich nicht. Kant war einfach ein Langweiler.

SAMURAI
05.04.2006, 12:13
Nachdem ich finde, dass einige bedeutenden Persönlichkeiten der Aufklärung fehlen, füge ich boshafterweise hinzu, U2, Oswald Kolle.

Aber nehmts nicht so ernst.

Mein Favorit war Kant ................. :]

George Rico
05.04.2006, 12:14
kant
alein schon wegegen der ringparabel
Ääh? Guck lieber noch mal nach. Der Gute Mensch heißt Lessing und war meiner Meinung nach der größte Aufklärer.

SAMURAI
05.04.2006, 12:16
Es heißt Emanuel Kant.

Goethe, Kant, Rousseau und Montesquieu halte ich nicht für wirkliche ,,Aufklärer". Voltaire genießt bei mir 'mal die Vollen Sympathien wegen seines Zitats ,,Ertrage die Clowns!" und der Nähe von Joachim Fest zu ihm.

http://de.wikipedia.org/wiki/Immanuel_Kant

Du musst Lehrer sehr hassen. Warum ? :rolleyes:
.................................................. .................................................. .....

Es fehlen wohl einige in der Tabelle:

Bekannte Vertreter der Aufklärung

In alphabetischer Reihenfolge:

* Cesare Beccaria (Italien)
* August Friedrich Wilhelm Crome (Deutschland)
* Denis Diderot (Frankreich)
* Claude Adrien Helvétius (Frankreich)
* Johann Gottfried Herder (Deutschland)
* Paul Heinrich Dietrich von Holbach (Deutschland)
* David Hume (Schottland)
* Friedrich II. (Preußen)
* Friedrich Heinrich Jacobi (Deutschland)
* Immanuel Kant (Deutschland)
* Ignacy Krasicki (Polen)
* Julien Offray de La Mettrie (Frankreich)
* Gotthold Ephraim Lessing (Deutschland)
* John Locke (England)
* Moses Mendelssohn (Deutschland)
* Montesquieu (Frankreich)
* Thomas Paine (England)
* Stanisław August Poniatowski (Polen)
* Carl Leonhard Reinhold (Österreich)
* Jean-Jacques Rousseau (Frankreich / Schweiz)
* Voltaire (Frankreich)
* Christian Jacob Wagenseil (Deutschland)
* Christian Felix Weiße (Deutschland)
* Christoph Martin Wieland (Deutschland)

aus WIKI kopiert .............

Einige kenne ich nicht oder habe sie nicht mehr in Erinnerung.
Schon lange her ..............

xjanjan
05.04.2006, 12:46
Ääh? Guck lieber noch mal nach. Der Gute Mensch heißt Lessing und war meiner Meinung nach der größte Aufklärer.

ja hast recht keine ahnung wie ich da drauf gekommen bin
kant war habe den mut dich deiens verstandes zubedienen

George Rico
05.04.2006, 12:47
ja hast recht keine ahnung wie ich da drauf gekommen bin
kant war habe den mut dich deiens verstandes zubedienen
Jenau. Kann ja mal vorkommen. :)

Gehirnnutzer
05.04.2006, 13:15
http://de.wikipedia.org/wiki/Immanuel_Kant



Werter japanischer Schwertkämpfer weder ihr noch Kenshin liegen falsch, Emanuel Kant, gemäß dem Taufregister der Stadt Königsberg ist richtig, aber auch Immanuel gemäß dem allgemeinen Sprachgebrauch und dem eigenen Schriftgebrauch des Herrn Kant.

Platon
05.04.2006, 15:19
Werter japanischer Schwertkämpfer weder ihr noch Kenshin liegen falsch, Emanuel Kant, gemäß dem Taufregister der Stadt Königsberg ist richtig, aber auch Immanuel gemäß dem allgemeinen Sprachgebrauch und dem eigenen Schriftgebrauch des Herrn Kant.
nach dem Tod seines Vaters (oder wars die Mutter) hat er sich das Immanuel angewöhnt, wenn ich mich recht entzinne
lustigerweise werde ich vielleicht heute noch in einer Kant Biographie lesen (Kants Welt) :)