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Vollständige Version anzeigen : Der STÜRMER: Be linksradikal!



Felix Krull
06.09.2009, 21:21
Be linksradikal!

In Berlin wird zurzeit viel über Linksradikale geredet. Die Polizei fordert Ächtung und der Boulevard sowieso. Aber was wäre die Stadt ohne ihre Autonomen?

In Berlin kommt man am Begriff „linksradikal“ seit einigen Monaten kaum noch vorbei. Der geradezu inflationäre Gebrauch hat seine Gründe: Erst gab es in diesem Jahr etwas deftigere Auseinandersetzungen am 1. Mai, dann wurde versucht, den stillgelegten Flughafen Tempelhof zu besetzen, später brannten ständig Autos und gerade wird öffentlichkeitswirksam gegen zwei Randalierer verhandelt. Die Boulevardpresse ist alarmiert. Und der Polizeipräsident Dieter Glietsch forderte eine gesellschaftliche Abgrenzung gegen den Linksextremismus.

Da wäre es eigentlich an der Zeit, sich einmal Gedanken darüber zu machen, wie Berlin ohne seine Linksradikalen aussehen würde. In Kreuzberg zum Beispiel hätte es keine Hausbesetzungen gegeben und das Viertel wäre heute ein gigantisches, graues Wohnblocksilo mit einem Autobahnkreuz direkt auf dem Oranienplatz. So jedenfalls sahen es die Planungen Mitte der siebziger Jahre vor. Ein anderes schmissiges Stück Autobahn befände sich an prominenter Stelle, da wo heute das Beisheim-Center steht – wäre nicht 1988 von Autonomen das damalige Lenné- bzw. Kubat-Dreieck besetzt worden. Und die Berliner CDU hätte ohne die ach so menschenverachtenden revolutionären Schurken über mehrere Jahrzehnte hinweg ausschließlich mit Slogans wie „Freie Fahrt für freie Bürger“ Wahlkampf machen können. Ein Regierender Eberhard Diepgen ohne die Autonomen wäre doch eine recht blasse Erscheinung gewesen.

Überhaupt hätten die Parteien – allen voran die Grünen – niemanden, der notorisch links von ihnen steht, sie ab und zu ärgert und ihnen ihr gediegenes Profil der bürgerlichen Mitte beschert. Und dann die Freue Universität: Mein CSU-treuer, niederbayerischer Rechtsanwaltsvater nannte sie Mitte der achtziger Jahre einen Ort, an dem man nur Haschrauchen und Steine werfen lernen kann. Mag sein, dass er da nicht völlig falsch lag. Aber dieses Bildungsinstitut hätte es ohne die 68er und diverse Hochschulstreiks auch nie über eine mausgraue geisteswissenschaftliche Verwaltungsfachakademie hinausgeschafft. Nichts wäre da heute mit Elite-Uni und Exzellenzcluster. Die Tageszeitung könnte in keiner Rudi-Dutschke-Straße residieren und der Springerpresse blieben nur Currywurstbuden und Hundehaufen als Berichterstattungsgebiete.

Ganz Berlin wäre ein großes Reinickendorf „mit ohne Subkultur“ und jeder Tourist würde zu Recht schreiend das Weite suchen. Im Grunde wäre diese Stadt ganz schön arm dran. Deshalb bleib cool Berlin und nutze die Gunst der Stunde. Be linksradikal!

Be linksradikal! (http://www.freitag.de/politik/0936-berlin-linksradikale-mai-autonome)

Ja, wie fad wäre Berlin nur ohne die Rotfaschisten und ihre SA. Die 273 Polizisten, die allein dieses Jahr am 1.Mai verletzt wurden, weil es nunmal etwas deftiger zuging, sehen das doch sicher auch so, oder?

Man stelle sich vor, die "Nationalzeitung" würde einen ähnlichen Artikel unter umgekehrten Vorzeichen veröffentlichen, na da wäre was los. Aus der warmen Redaktionsstube des "Freitag" läßt es sich vom Schreibtisch aus eben wunderbar hetzen.

Nationaler
06.09.2009, 21:27
Be linksradikal!

Sollt ich mir da jetzte lenkst an denKopf greifen und schrein?? NEIN

Ich lasse es auf mich wirken und denke nach ob ich Journalist werde man brauch nicht denken, alle sind für ein und man bekommt ein haufen Geld. MMMHHH

rechtsvonlinks
06.09.2009, 21:31
So kann man's natürlich auch sehen. :wand:

Deutschmann
06.09.2009, 21:33
Naja, dann ist Berlin nicht nur "arm und sexy" sondern auch dumm und bekloppt.

Cinnamon
06.09.2009, 21:39
Was wäre Berlin ohne seine Linksradikalen (haben die absichtlich die Turcas vergessen?)? Nun, ich denke mal, es wäre eine saubere, schöne, wohnliche Stadt mit hoher Sicherheit, in der man sein Auto auch mal abstellen kann ohne befürchten zu müssen, am nächsten Tag verkohlte Überreste zu finden. Berlin hätte statt gewaltbereiter Autonomer andere Subkulturen, die die Stadt schön bunt machen, aber eben im vollen Respekt vor anderer Rechte.

borisbaran
06.09.2009, 23:34
Es wäre eine Stadt mit weniger Randalierern, man müsste am 1. Mai keine Angst mehr um sein Hab & Gut und um die eigene Haut haben, es würden weniger Autos brennen. Also, eine bessere Stadt. Es ist zwar OK, wenn sich eine sog. Subkultur von der Mehrheit unterscheidet, aber wo die Rechte anderer verletzt werdenm höhrt der Spass auf und sollte die anfangen:
http://i276.photobucket.com/albums/kk35/papagnome555/ZeroTolerancedog-1.jpg