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Vollständige Version anzeigen : Sitzenbleiben abschaffen?



Misteredd
04.09.2009, 20:08
Der Deutsche Philologenverband hat sich gegen eine Abschaffung des Sitzenbleibens an Schulen ausgesprochen. „Es hilft schwachen Schülern, den Abschluss doch noch zu erreichen“, sagte der Verbandsvorsitzende Heinz-Peter Meidinger WELT ONLINE. Eine Diskussion darüber bezeichnete er als „verlogen“. Wenn auf das Instrument des Sitzenbleibens verzichtet würde, müsse man gleich das komplette Schulsystem ändern, fügte Meidinger an.

Der Essener Bildungsforscher Klaus Klemm hatte gefordert, das Sitzenbleiben bis auf wenige Ausnahmen abzuschaffen. Laut einer Studie im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung würden sich schwache Schüler dadurch nicht verbessern.
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Außerdem würden Sitzenbleiber den Staat jedes Jahr rund eine Milliarde Euro kosten. Besonders teuer kommt dies Bayern zu stehen: Laut Studie zahlt das Land jährlich 195.000 Euro zusätztlich, weil Schüler eine Klasse wiederholen. Besser als Sitzenbleiben sei es, die Schüler individuell zu fordern, so Klemm.

Unterstützung findet er in der Politik: So bezeichnete der FDP-Bildungsexperte Patrick Meinhardt das Sitzenbleiben als „bildungspolitische Einbahnstraße“, die Zeit, Talente und Geld vergeude. „Das unnötige Geld, das wir für nicht versetzte Schüler ausgeben, muss in die Förderung der Schüler gesteckt werden“, forderte Meinhardt.

http://www.welt.de/politik/article4465381/Sitzenbleiben-Politiker-dagegen-Experten-dafuer.html

Ich kenne keinen, der durch diese Pseudo-Ehrenrunde besser geworden ist. Dafür kenne ich aber einige, die durch die fortdauernde Drohung und willkürliche Lehrernoten buchstäblich in den Tod getrieben worden sind.

Wie ist Eure Meinung?

RDX
04.09.2009, 20:27
Der Deutsche Philologenverband hat sich gegen eine Abschaffung des Sitzenbleibens an Schulen ausgesprochen. „Es hilft schwachen Schülern, den Abschluss doch noch zu erreichen“, sagte der Verbandsvorsitzende Heinz-Peter Meidinger WELT ONLINE. Eine Diskussion darüber bezeichnete er als „verlogen“. Wenn auf das Instrument des Sitzenbleibens verzichtet würde, müsse man gleich das komplette Schulsystem ändern, fügte Meidinger an.

Der Essener Bildungsforscher Klaus Klemm hatte gefordert, das Sitzenbleiben bis auf wenige Ausnahmen abzuschaffen. Laut einer Studie im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung würden sich schwache Schüler dadurch nicht verbessern.
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Außerdem würden Sitzenbleiber den Staat jedes Jahr rund eine Milliarde Euro kosten. Besonders teuer kommt dies Bayern zu stehen: Laut Studie zahlt das Land jährlich 195.000 Euro zusätztlich, weil Schüler eine Klasse wiederholen. Besser als Sitzenbleiben sei es, die Schüler individuell zu fordern, so Klemm.

Unterstützung findet er in der Politik: So bezeichnete der FDP-Bildungsexperte Patrick Meinhardt das Sitzenbleiben als „bildungspolitische Einbahnstraße“, die Zeit, Talente und Geld vergeude. „Das unnötige Geld, das wir für nicht versetzte Schüler ausgeben, muss in die Förderung der Schüler gesteckt werden“, forderte Meinhardt.

http://www.welt.de/politik/article4465381/Sitzenbleiben-Politiker-dagegen-Experten-dafuer.html

Ich kenne keinen, der durch diese Pseudo-Ehrenrunde besser geworden ist. Dafür kenne ich aber einige, die durch die fortdauernde Drohung und willkürliche Lehrernoten buchstäblich in den Tod getrieben worden sind.

Wie ist Eure Meinung?

Kein Schüler dürfte überhaupt in die Verlegenheit geraten, sitzen bleiben zu müssen.
Das ganze deutsche Schulsystem sollte entsorgt werden.
Ach was, das ganze System müsste entsorgt werden
Durch Deutschland müsste mal wieder ein eiserner Besen kehren und Politik fürs Volk - fürs gesamte Volk und nicht nur für eine dekadente Elite- gemacht werden.

Misteredd
04.09.2009, 20:32
Kein Schüler dürfte überhaupt in die Verlegenheit geraten, sitzen bleiben zu müssen.
Das ganze deutsche Schulsystem sollte entsorgt werden.
Ach was, das ganze System müsste entsorgt werden
Durch Deutschland müsste mal wieder ein eiserner Besen kehren und Politik fürs Volk - fürs gesamte Volk und nicht nur für eine dekadente Elite- gemacht werden.

OK, und wie sollte das System aussehen?

Verrari
04.09.2009, 20:33
Wenn ich nicht weiß wo ich (intellektuell) stehe, dann weiß ich auch nicht an welcher Stelle ich mich gesellschaftlich befinde!
Die moderne Arbeitswelt wird ständig durch "benchmarking" auf den Prüfstand gestellt. Wenn man für die Abschaffung des "Sitzenbleibens" votiert, müsste man konsequenterweise auch für die Abschaffung des "benchmarking" stimmen.

Da letzteres wohl vollkommen illusorisch ist, habe ich mit "nein" gestimmt!!!

RDX
04.09.2009, 20:35
OK, und wie sollte das System aussehen?

Deutschfreundlich und nicht deutschfeindlich.

Misteredd
04.09.2009, 20:38
Wenn ich nicht weiß wo ich (intellektuell) stehe, dann weiß ich auch nicht an welcher Stelle ich mich gesellschaftlich befinde!
Die moderne Arbeitswelt wird ständig durch "benchmarking" auf den Prüfstand gestellt. Wenn man für die Abschaffung des "Sitzenbleibens" votiert, müsste man konsequenterweise auch für die Abschaffung des "benchmarking" stimmen.

Da letzteres wohl vollkommen illusorisch ist, habe ich mit "nein" gestimmt.

Das ist ehrlich und gut, nur werden in der Schule sehr viele Fächer bewertet = benotet, die nur sehr schlecht einem nachvollziehbaren "benchmarking" unterliegen. Die Effizienz der Arbeit für Religion, Deutsch, fortgeschrittene Aufsätze in den Fremdsprachen, in Politik respektive Gemeinschaftskunde oder Geschichte zu bewerten ist eine "Ermessensentscheidung" des Lehrers und somit nicht - nicht einmal juristisch überprüfbar. Wenn die Schule immer ein faires überprüfbares Benchmarking gewährleisten kann, könnte ich Dein Argument zählen lassen. Aus den jetzt benannten Grünen kann ich das aber nicht.

Misteredd
04.09.2009, 20:39
Deutschfreundlich und nicht deutschfeindlich.

Kein Geschwafel bitte, wir diskutieren hier konkretes!

Verrari
04.09.2009, 20:50
Das ist ehrlich und gut, nur werden in der Schule sehr viele Fächer bewertet = benotet, die nur sehr schlecht einem nachvollziehbaren "benchmarking" unterliegen. Die Effizienz der Arbeit für Religion, Deutsch, fortgeschrittene Aufsätze in den Fremdsprachen, in Politik respektive Gemeinschaftskunde oder Geschichte zu bewerten ist eine "Ermessensentscheidung" des Lehrers und somit nicht - nicht einmal juristisch überprüfbar. Wenn die Schule immer ein faires überprüfbares Benchmarking gewährleisten kann, könnte ich Dein Argument zählen lassen. Aus den jetzt benannten Grünen kann ich das aber nicht.

Das sogenannte "benchmarking" ist ebenfalls eine Ermessenssache desjenigen, der dies in Auftrag gibt, bzw. letztendlich auswertet. Ich kann darin keinen großen Unterschied zur Schule erkennen. Beides ist subjektiv!

Aber zurück zur Schule: Alleine schon aus Gründen der letzten PISA-Studien und meiner eigenen beruflichen Erfahrungen mit Azubis, die frisch von der Schule kommen, bin ich unbedingt dafür, dass man Klassen wiederholen sollte. Wie oft man das tun sollte, lass ich jetzt mal dahingestellt sein.
Ich wundere mich nur jedes Jahr aufs Neue, was da so an Schulabgängern mit einem bestimmten "Reifezeugnis" auf die Menschheit, bzw. Arbeitswelt, losgelassen wird!!

P.S. Ich wundere mich eigentlich doch gar nicht mehr!!

Misteredd
04.09.2009, 21:22
Das sogenannte "benchmarking" ist ebenfalls eine Ermessenssache desjenigen, der dies in Auftrag gibt, bzw. letztendlich auswertet. Ich kann darin keinen großen Unterschied zur Schule erkennen. Beides ist subjektiv!

Nur wird das subjektive Benchmarking im wirklichen Leben nicht nur von einer Person viorgenommen (Lehrer), sondern von vielen (Kunden/Mandanten/Patienten), so dass das Subjektive wieder etwas objektiv wird.

Aber zurück zur Schule: Alleine schon aus Gründen der letzten PISA-Studien und meiner eigenen beruflichen Erfahrungen mit Azubis, die frisch von der Schule kommen, bin ich unbedingt dafür, dass man Klassen wiederholen sollte. Wie oft man das tun sollte, lass ich jetzt mal dahingestellt sein.
Ich wundere mich nur jedes Jahr aufs Neue, was da so an Schulabgängern mit einem bestimmten "Reifezeugnis" auf die Menschheit, bzw. Arbeitswelt, losgelassen wird!!

P.S. Ich wundere mich eigentlich doch gar nicht mehr!!

Das kann ich bestätigen, manche verdienen diese Abschlüsse in dieser Form nicht.

Deutschmann
04.09.2009, 21:42
Der Zweck des Sitzenbleiben ist schlicht den Lehrstoff, den man ja scheinbar noch nicht verinnerlicht hat, zu wiederholen um ihn zu begreifen. Sitzenbleiben halte ich für ein "muss" wenn man nicht dem Durchschnitt entspricht.

Aber unabhängig davon denke ich dass in den Lehrplänen die falschen Prioritäten gesetzt werden. Es sollte einen Grundlehrplan geben (Deutsch, Englisch, Mathe etc.) und gleichzeitig einen Zusatzlehrplan (Französisch, Geschichte, Sozialkunde etc.). Dazu 2 Jahre vor Schulabgang sollte sich der Zusatzlehrplan auf das kommende Berufsleben einstellen (Technik, Wirtschaftslehre etc.). Die Fächer habe ich jetzt nur als Beispiel genannt.

RDX
04.09.2009, 22:32
Kein Geschwafel bitte, wir diskutieren hier konkretes!

Seit wann kann man mit vier Worten schwafeln, Herr Rechtsanwalt???

Misteredd
05.09.2009, 10:26
Seit wann kann man mit vier Worten schwafeln, Herr Rechtsanwalt???

Geschwafel ist inhaltsleeres Äussern.

Cash!
05.09.2009, 11:10
Außerdem würden Sitzenbleiber den Staat jedes Jahr rund eine Milliarde Euro kosten. Besonders teuer kommt dies Bayern zu stehen: Laut Studie zahlt das Land jährlich 195.000 Euro zusätztlich, weil Schüler eine Klasse wiederholen.
Interessant....es kostet also insgesamt 1 Mrd. Euro und besonders viel muss Bayern mit knapp 200.000 Euro zahlen.

Ich möchte ja nicht nörgeln, aber wie verteielt sich den die Differenz, also die 999.800.000 Euro?

romeo1
05.09.2009, 11:20
Das Sitzenbleiben ebenso wie die Benotung widerspiegeln den Leistungsstandard eines Schülers und bilden die Grundlage für einen Leistungsvergleich. Wir leben nun mal (noch) in einer Leistungsgesellschaft, da müssen die Kinder auch darauf vorbereitet werden. Ich finde, dieser weichgespülte Kurs hat bereits jede Menge Schulversager produziert, so daß man dies nicht auch noch verschlimmbessern muss.

RDX
05.09.2009, 11:26
Geschwafel ist inhaltsleeres Äussern.

http://www.ruhrgebietssprache.de/lexikon/schwafeln.html


schwafeln
umständlich und langatmig sprechen; meist über sich selbst; "Schafelkopp" - Person, die andere durch ihre langatmigen Selbstbeweihräucherungen weit mehr als der "Laberkopp" abstößt und gemieden wird.

eintiroler
05.09.2009, 11:31
Ich bin einmal sitzengeblieben. Ich denke es hat nicht geschadet. Immerhin ist es nicht keinem Schüler zum Vorteil gereicht durchzukommen, aber den Schulstoff nicht verinnerlicht zu haben. Das sollte nämlich die Aufgabe der Schule sein: Wissen vermitteln.

henriof9
05.09.2009, 11:32
Wenn ich nicht weiß wo ich (intellektuell) stehe, dann weiß ich auch nicht an welcher Stelle ich mich gesellschaftlich befinde!
Die moderne Arbeitswelt wird ständig durch "benchmarking" auf den Prüfstand gestellt. Wenn man für die Abschaffung des "Sitzenbleibens" votiert, müsste man konsequenterweise auch für die Abschaffung des "benchmarking" stimmen.

Da letzteres wohl vollkommen illusorisch ist, habe ich mit "nein" gestimmt!!!

Nun, so würde ich es nicht formulieren, denn der Intellekt hat nichts mit der gesellschaftlichen Position zu tun, zunächst.
Ein Gör z.B. was aus gutsituierten Elternhaus stammt wird trotzdem nicht im gesellschaftlichen Abseits landen, egal wie es um seinen Intellekt bestellt ist.

Ansonsten gebe ich Dir aber recht, daß Benotungen und auch das Sitzenbleiben wichtige Dinge sind um Schülern zu zeigen wo ihre Stärken und Schwächen liegen um dann daran zu arbeiten, schließlich ist das Sitzenbleiben negativ impliziert und es soll schon Menschen gegeben haben, welche nur aus Angst davor dann doch noch die Kurve bekamen und dadurch versetzt wurden.

Das finanzielle Argument sollte auch keine Rolle spielen, denn wenn Begabte und Hochbegabte einer gewissen Förderung bedürfen, warum sollte dies dann ausgerechnet bei schwierigen Fällen nicht der Fall sein ?

Ich habe eher die Befürchtungen, daß es so eher dazu kommt, daß man mit einer gewissen Gleichmacherei besser leben kann als zugeben zu müssen, daß eben nicht alle Schüler/innen sooooooo gut sind.

willy
05.09.2009, 11:32
Der Zweck des Sitzenbleiben ist schlicht den Lehrstoff, den man ja scheinbar noch nicht verinnerlicht hat, zu wiederholen um ihn zu begreifen. Sitzenbleiben halte ich für ein "muss" wenn man nicht dem Durchschnitt entspricht.
Wenn man sitzen bleibt, weil man nicht mithalten kann, trotz Anstrengung, gehört man auf eine andere Stufe. Sitzenbleiben dürfte nur die Ausnahme bei speziellen persönlichen Problemen und Situationen sein, aber keinesfalls die Regel, und zu der verkommt diese Ausnahmeregelung.
Die Leute, mit denen ich jetzt meinen Abschluss machte, waren zum Teil5 Jahre älter als ich, jeder 4te mit Sicherheit mindestens 2 Jahre älter. Es ist hauptsächlich die Kuschelpädagogik, die den Kindern die Faulheit und das Nichtstun schmackhaft macht und ihnen damit indirekt einbläut, 1,2 oder gar 3 mal sitzenbleiben, kann halt passieren, macht fast jeder.

Aber unabhängig davon denke ich dass in den Lehrplänen die falschen Prioritäten gesetzt werden. Es sollte einen Grundlehrplan geben (Deutsch, Englisch, Mathe etc.) und gleichzeitig einen Zusatzlehrplan (Französisch, Geschichte, Sozialkunde etc.). Dazu 2 Jahre vor Schulabgang sollte sich der Zusatzlehrplan auf das kommende Berufsleben einstellen (Technik, Wirtschaftslehre etc.). Die Fächer habe ich jetzt nur als Beispiel genannt.

Geschichte würde ich noch in den Grundlehrplan legen, historische Kenntnisse sind für einen vernünftigen Menschen unabdingbar.

Denkpoli
05.09.2009, 12:22
Der Deutsche Philologenverband hat sich gegen eine Abschaffung des Sitzenbleibens an Schulen ausgesprochen. „Es hilft schwachen Schülern, den Abschluss doch noch zu erreichen“, sagte der Verbandsvorsitzende Heinz-Peter Meidinger WELT ONLINE. Eine Diskussion darüber bezeichnete er als „verlogen“. Wenn auf das Instrument des Sitzenbleibens verzichtet würde, müsse man gleich das komplette Schulsystem ändern, fügte Meidinger an.

Der Essener Bildungsforscher Klaus Klemm hatte gefordert, das Sitzenbleiben bis auf wenige Ausnahmen abzuschaffen. Laut einer Studie im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung würden sich schwache Schüler dadurch nicht verbessern.
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Außerdem würden Sitzenbleiber den Staat jedes Jahr rund eine Milliarde Euro kosten. Besonders teuer kommt dies Bayern zu stehen: Laut Studie zahlt das Land jährlich 195.000 Euro zusätztlich, weil Schüler eine Klasse wiederholen. Besser als Sitzenbleiben sei es, die Schüler individuell zu fordern, so Klemm.

Unterstützung findet er in der Politik: So bezeichnete der FDP-Bildungsexperte Patrick Meinhardt das Sitzenbleiben als „bildungspolitische Einbahnstraße“, die Zeit, Talente und Geld vergeude. „Das unnötige Geld, das wir für nicht versetzte Schüler ausgeben, muss in die Förderung der Schüler gesteckt werden“, forderte Meinhardt.

http://www.welt.de/politik/article4465381/Sitzenbleiben-Politiker-dagegen-Experten-dafuer.html

Ich kenne keinen, der durch diese Pseudo-Ehrenrunde besser geworden ist. Dafür kenne ich aber einige, die durch die fortdauernde Drohung und willkürliche Lehrernoten buchstäblich in den Tod getrieben worden sind.

Wie ist Eure Meinung?

Natürlich ist individuelle Förderung besser als Sitzenbleiben. Aber hat sich der Schlaubi mal Gedanken darüber gemacht, was das kostet?

Denkpoli
05.09.2009, 12:23
Sitzenbleiben halte ich für ein "muss" wenn man nicht dem Durchschnitt entspricht.

Dann müssten 50% aller Schüler sitzenbleiben!

Misteredd
05.09.2009, 12:31
Natürlich ist individuelle Förderung besser als Sitzenbleiben. Aber hat sich der Schlaubi mal Gedanken darüber gemacht, was das kostet?

Wenn Sitzenbleiben so teuer ist, wie in dem verlinkten Artikel behauptet wird, dann kann man sehr viel Geld anders investieren und dann sogar noch dabei sparen.

Stinkstiefel
05.09.2009, 12:52
Man sollte das Sitzenbleiben zumindest für Gymnasium abschaffen. Wer die Vorausetzungen zur Versetzung nicht einmal erfüllt, hat dort auch nichts zu suchen.

Als Ausnahme sollte jedoch gelten, wenn ein Schüler z.B. lange durch Krankheit verhindert war.

Denkpoli
05.09.2009, 13:02
Wenn Sitzenbleiben so teuer ist, wie in dem verlinkten Artikel behauptet wird, dann kann man sehr viel Geld anders investieren und dann sogar noch dabei sparen.

Dieser Klemm ist ein Nebelkerzenwerfer. Es sagt nur, was das Sitzenbleiben kostet, den Preis der individuellen Förderung verschweigt er. Ich vermute jedenfalls, dass sie erheblich teurer ist.

Misteredd
05.09.2009, 13:34
Dieser Klemm ist ein Nebelkerzenwerfer. Es sagt nur, was das Sitzenbleiben kostet, den Preis der individuellen Förderung verschweigt er. Ich vermute jedenfalls, dass sie erheblich teurer ist.

Nun, eine Milliarde € ist eine Menge Holz.

Deutschland hat 9.355.700 Schüler insgesamt.

Davon bleiben in ihrer Schulkarriere 2% sitzen = 187.114 Schüler

Diese Zahl müssen wir nun noch auf die 12 Schuljahre verteilen = 15592 Schüler pro Jahr.

Das macht dann bei 1 MRD Kosten für alle Schüler Kosten pro Schüler in Höhe von

64.135 €.

Dafür kann man mehr als einen einzelnen Lehrer pro Schüler beschäftigen.

Sathington Willoughby
05.09.2009, 13:46
Nein, eindeutig. Viele kriegen zwar die Kurve auch mit SItzenbleiben nicht, das liegt aber daran, das sie von ihren Eltern auf eine nicht angemessene Schule geschickt wurden oder einfach zu faul sind.
Einige Bekannte sind einmal stzengeblieben und haben dennoch ihren Abschlus gemacht.
Was ist auch die Alternative? Ohne SItzenbleiben entfüällt ein gutes Stück Motivation, wenn man eh durchgewunken wird, warum soll man sich dann noch anstrengen?

DIe Schüler fördern - das agt sich leicht, aber das wird deutlich teurer als eine Ehrenunde. ZUdem gibt es bereits so eine Förderung - sie nennt sich Nachhilfe!
Hier kann der Staat nicht einfach den Eltern alles abnehmen: wenn ELtern ihre Kindr nicht fördern, werden sie wahrscheinlich nicht einen so guten Abschluss haben. Das ist aber in der normalen Streuung, da muss sich der Staat raushalten.

Misteredd
05.09.2009, 13:56
Nein, eindeutig. Viele kriegen zwar die Kurve auch mit SItzenbleiben nicht, das liegt aber daran, das sie von ihren Eltern auf eine nicht angemessene Schule geschickt wurden oder einfach zu faul sind.
Einige Bekannte sind einmal stzengeblieben und haben dennoch ihren Abschlus gemacht.
Was ist auch die Alternative? Ohne SItzenbleiben entfüällt ein gutes Stück Motivation, wenn man eh durchgewunken wird, warum soll man sich dann noch anstrengen?

DIe Schüler fördern - das agt sich leicht, aber das wird deutlich teurer als eine Ehrenunde. ZUdem gibt es bereits so eine Förderung - sie nennt sich Nachhilfe!
Hier kann der Staat nicht einfach den Eltern alles abnehmen: wenn ELtern ihre Kindr nicht fördern, werden sie wahrscheinlich nicht einen so guten Abschluss haben. Das ist aber in der normalen Streuung, da muss sich der Staat raushalten.

Das denke ich nicht. Wenn man die Problemkinder zusätzlich zu der normalen Schule nachmittags dort behält und weiter schult, dann kann man einen guten Teil des negativen Einflusses der Eltern neutralisieren. Das Geld dazu ist doch da.

Wolf
05.09.2009, 14:06
Schade nur, dass die meisten, die sitzen bleiben, keine Lust auf Schule haben. Da bringt keine Reform etwas.

Denkpoli
05.09.2009, 14:12
Nun, eine Milliarde € ist eine Menge Holz.

Deutschland hat 9.355.700 Schüler insgesamt.

Davon bleiben in ihrer Schulkarriere 2% sitzen = 187.114 Schüler

Diese Zahl müssen wir nun noch auf die 12 Schuljahre verteilen = 15592 Schüler pro Jahr.

Das macht dann bei 1 MRD Kosten für alle Schüler Kosten pro Schüler in Höhe von

64.135 €.

Dafür kann man mehr als einen einzelnen Lehrer pro Schüler beschäftigen.

1. Woher nimmt Herr Klemm die Milliarde?
2. Deine 2% sind ( meiner eigenen Erfahrung nach ) absolut illusorisch. Wenn ich mich an früher erinnere gab es pro Klasse im Schnitt etwas mehr als einen Sitzenbleiber ( eher zwei ). Das sind, angenommen die Klassenstärke liegt bei 30, 3,3% pro Jahrgang. Bei zwölf Jahrgangsstufen ergibt das 40%.

Misteredd
05.09.2009, 14:18
1. Woher nimmt Herr Klemm die Milliarde?
2. Deine 2% sind ( meiner eigenen Erfahrung nach ) absolut illusorisch. Wenn ich mich an früher erinnere gab es pro Klasse im Schnitt etwas mehr als einen Sitzenbleiber ( eher zwei ). Das sind, angenommen die Klassenstärke liegt bei 30, 3,3% pro Jahrgang. Bei zwölf Jahrgangsstufen ergibt das 40%.

Ich nehme nur die Zahlen aus meiner Quelle "Welt". Die Anzahl der Schüler habe ich von Destatis.

Nach Deiner Berechnung müssten dann 40% aller Schüler sitzenbleiben. So eine Klasse habe ich aber noch nicht erlebt.

GG146
05.09.2009, 14:32
Ich kenne keinen, der durch diese Pseudo-Ehrenrunde besser geworden ist. Dafür kenne ich aber einige, die durch die fortdauernde Drohung und willkürliche Lehrernoten buchstäblich in den Tod getrieben worden sind.

Wie ist Eure Meinung?

Verzweifelungstaten sind nur die Spitze des Eisbergs, viel schlimmer ist, dass unfähige Lehrer Schüler etikettieren bzw. stigmatisieren können, wenn sie ihnen einreden, dass sie dumm oder minderbegabt sind. Auch wenn das - meistens - nicht stimmt, droht hier eine sich selbst erfüllende Prophezeihung. Besonders gefährdet sind solche Schüler, deren Eltern bzw. sonstiges ausserschulisches soziales Umfeld mangels eigener Bildung diesem dreckigen Spiel so einiger Lehrer nicht entgegenwirken können. All das wird durch das Sitzenbleiben noch massiv verstärkt, das ist nur ein Instrument für die schlechtesten und verantwortungslosesten Lehrer auf der ganzen Welt.

Dass Deutschland wegen der weltweit geradezu einzigartigen Abhängigkeit der Bildungschancen junger Menschen vom sozialen Status der Eltern von der OECD schon schwer kritisiert wurde, setze ich hier als bekannt voraus.

Es wird allerhöchste Zeit, den dekadenten Lehrer - Beamtensumpf trockenzulegen und an dem eigentlichen pädagogischen Beruf interessierte öffentliche Angestellte mit dieser Aufgabe zu betrauen, so wie anderswo auf der Welt auch.

Hier haben wir es meist gar nicht mit richtigen Lehrern im eigentlichen Sinne von "berufenen" Pädagogen zu tun, sondern mit Leuten, die sich nur für ihr Fach interessieren, aber nicht gut genug oder zu faul oder feige sind, sich den Herausforderungen dieses Fachbereichs als Diplom - Mathematker, - Physiker etc. oder als Lektor, Übersetzer usw. zu stellen.

RDX
05.09.2009, 14:44
Schade nur, dass die meisten, die sitzen bleiben, keine Lust auf Schule haben. Da bringt keine Reform etwas.

Doch, von der Schule sollten diese Schulverweigerer mal direkt in die Produktion, Band , Stanze, Straßenbau, Bau, Waldarbeit, Landwirtschaft, Steinbruch geschickt werden.
Und dann mit Schippe, Pike Spaten, Axt und Hammer richtig malochen lassen.

Nach einem Viertel Jahr dieser Brutalmaloche, werden sie so freudig in die Schule gehen, wie zu einem Date mit einem Mädel ihrer feuchten Träume.

sibilla
05.09.2009, 14:57
ich mußte ein mal eine klasse wiederholen, war aber bedingt durch die umstellung der einschulung von ostern auf den herbst (mein schulbeginn war an ostern).

das fehlende halbe jahr durch die zwei kurzschuljahre hatte ich schnell wieder eingeholt, aber eben nur ein halbes jahr wiederholen ging nicht.

dannach war ich noch besser in der schule und habe einen ganz passablen realschulabschluß hingelegt.

kurzum, mir hat das "sitzenbleiben" mehr geholfen als geschadet.

heute möchte ich allerdings wirklich nicht mehr in die schule gehen.

noch dazufügen möchte ich, wir waren eine reine mädchenklasse ohne ausländeranteil, das gibts in der form heute wohl nirgends mehr.

naja, war auch im letzten jahrtausend "grins"

grüßle s.

Bruddler
05.09.2009, 15:06
Ich denke, das Hauptproblem ist die multi-linguale Beschaffenheit der Schulklassen und deren kulturellen Vielschichtigkeit.

Bruddler
05.09.2009, 15:10
Doch, von der Schule sollten diese Schulverweigerer mal direkt in die Produktion, Band , Stanze, Straßenbau, Bau, Waldarbeit, Landwirtschaft, Steinbruch geschickt werden.
Und dann mit Schippe, Pike Spaten, Axt und Hammer richtig malochen lassen.

Nach einem Viertel Jahr dieser Brutalmaloche, werden sie so freudig in die Schule gehen, wie zu einem Date mit einem Mädel ihrer feuchten Träume.

Gibt es da noch offene Stellen ?..wenn ja, werden diese bald zum Geheimtipp werden, vielleicht sogar für arbeitslose Akademiker.... :rolleyes:

RDX
05.09.2009, 15:15
Gibt es da noch offene Stellen ?..wenn ja, werden diese bald zum Geheimtipp werden, vielleicht sogar für arbeitslose Akademiker.... :rolleyes:

Wieso, brauchst du sone Scheißarbeit???

eintiroler
05.09.2009, 15:17
Doch, von der Schule sollten diese Schulverweigerer mal direkt in die Produktion, Band , Stanze, Straßenbau, Bau, Waldarbeit, Landwirtschaft, Steinbruch geschickt werden.
Und dann mit Schippe, Pike Spaten, Axt und Hammer richtig malochen lassen.

Nach einem Viertel Jahr dieser Brutalmaloche, werden sie so freudig in die Schule gehen, wie zu einem Date mit einem Mädel ihrer feuchten Träume.

Ordentlich. Genauso gehört sich das.

Bruddler
05.09.2009, 15:18
Wieso, brauchst du sone Scheißarbeit???

Noch nicht, aber wer weiß, was in ein paar Jahren sein wird ?!....... :whis:

RDX
05.09.2009, 15:23
Noch nicht, aber wer weiß, was in ein paar Jahren sein wird ?!....... :whis:


Wenn die sozialen Verhältnisse für die Schwaben in Schwaben nicht mehr auszuhalten waren, sind sie in der Vergangenheit einfach aus dem Schwobenländle abgehauen.

Schwaben gibt es deshalb in der ganzen Welt.

Naja, außer im wilden Morgenland.

willy
05.09.2009, 16:28
Doch, von der Schule sollten diese Schulverweigerer mal direkt in die Produktion, Band , Stanze, Straßenbau, Bau, Waldarbeit, Landwirtschaft, Steinbruch geschickt werden.
Und dann mit Schippe, Pike Spaten, Axt und Hammer richtig malochen lassen.

Nach einem Viertel Jahr dieser Brutalmaloche, werden sie so freudig in die Schule gehen, wie zu einem Date mit einem Mädel ihrer feuchten Träume.

Kann ich bestätigen,
frisch von der Schule weiß ich nur zu gut, derart Ansporn hätte nicht nur mir zu mehr Leistungswillen verholfen.

Sathington Willoughby
05.09.2009, 18:11
Das denke ich nicht. Wenn man die Problemkinder zusätzlich zu der normalen Schule nachmittags dort behält und weiter schult, dann kann man einen guten Teil des negativen Einflusses der Eltern neutralisieren. Das Geld dazu ist doch da.
Haben wir die Lehrkräfte, um die Problemkinder nach der regulären Schule weiterzubilden?
SInd diese Kinder motiviert?
Ist es nicht eine himmelschreiende Ungerechtkeit, das Kinder, die sich Mühe geben und daheim gefördert werden, nichts bekommen und diejenigen, denen alles egal ist, alles in den Bobbes gepustet bekommen?
Wo ist überhaupt das Geld? Dieses Geld würd auch den anderen Schülern fehlen.

Das Ganze wäre ein weiterer Schritt in Richtung Sozialismus, der alle gleich macht.