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Vollständige Version anzeigen : Die Einführung des Sozialismus steht in der Bundesrepublik unmittelbar bevor



BMW M6
13.03.2005, 19:39
Sozialismus siegt in Zuffenhausen

Justizministerin Brigitte Zypries stellt Gesetzentwurf zur Offenlegung von Managergehältern in Aktiengesellschaften vor. Porsche sieht das Grundgesetz der Bundesrepublik bedroht und befürchtet die Einführung des Sozialismus

BERLIN dpa/ap/taz Die Einführung des Sozialismus steht in der Bundesrepublik unmittelbar bevor - jedenfalls wenn man Porsche-Chef Wendelin Wiedeking glaubt. Denn gestern stellte Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) ein Gesetz vor, das alle knapp 1.000 börsennotierten Aktiengesellschaften dazu zwingen soll, die Gehälter ihrer Manager offen zu legen. "Das wäre Sozialismus", entfuhr es Wiedeking dazu am Donnerstag. Gestern legte das Zuffenhausener Fahrzeugunternehmen nach: Die Offenlegung verstoße gegen die Verfassung. "Schlichte Neugier und diffuse Transparenzbedürfnisse einer selbst ernannten kritischen Öffentlichkeit rechtfertigen den geplanten Eingriff nicht", hieß es in einer Erklärung.

Ministerin Zypries geht es bei ihrem Gesetz vor allem um Transparenz der Manager gegenüber ihren Aktionären. Denn nicht nur Porsche, sondern auch BMW, DaimlerChrysler oder BASF weigern sich, eine entsprechende Selbstverpflichtung zur Offenlegung der Topverdiener einzuhalten. Nur 20 von 30 Dax-Unternehmen sind bisher zu genauen Angaben über die Gehälter bereit. "Wir haben eine harte Front derer, die sagen, wir machen das auf keinen Fall", sagte Zypries. Deshalb müsse man jetzt handeln.

Künftig sollen alle börsennotierten Unternehmen einmal pro Jahr die genauen Gehälter ihrer Topmanager nennen. Im Anhang zum Jahresabschluss müssen für jedes einzelne Vorstandsmitglied die gesamten Bezüge angegeben werden. Dabei soll nach erfolgsabhängigen, erfolgsunabhängigen und Bestandteilen mit "langfristiger Anreizwirkung" wie Aktienoptionen unterschieden werden. Bislang müssen die Bezüge nur für den Vorstand insgesamt angegeben werden.

Die Ministerin verwies darauf, dass es ähnliche Gesetze in den USA und Kanada, aber auch in Großbritannien, Frankreich und Italien längst schon gibt. "Wir gehen keinen Sonderweg, sondern folgen nur internationalen Trends."

Eine Chance hat der Zuffenhausener Porsche-Chef Wendelin Wiedeking aber noch. Wenn nämlich die Aktionäre auf der Hauptversammlung eines Unternehmens mit Dreiviertelmehrheit eine weitere Geheimhaltung der Managergehälter beschließen, müssen auch weiterhin keine Einzelheiten veröffentlicht werden. Auf diese Weise, so Ministerin Zypries, solle klar gemacht werden, dass es nicht um eine "Neiddebatte" gehe, sondern um mehr Rechte für die Aktionäre.

Unterstützung erhielt Zypries vom früheren ThyssenKrupp-Chef Gerhard Cromme, der die Entscheidung "konsequent" nannte. Dagegen erklärte der Bundesverband der deutschen Industrie, jedes Unternehmen habe das Recht, allein zu entscheiden. "

Quelle: http://www.taz.de/pt/2005/03/12/a0071.nf/text

mettwurst
13.03.2005, 19:47
Guten Abend BMW M6,

wenn das so wäre, dann sind die USA bereits ein sozialistisches Land und das ist grober Unfug. Ausserdem ist es gegenüber den [Klein]aktionären nur fair, offenzulegen wie hoch die Gehälter der Manager sind. Dieses Gewäsch vom Porsche-Häuptling ist also völlig überflüssig. Der sollte zwar lieber die Klappe halten, aber wir haben ja Meinungfreiheit und das ist gut so.

Mit antisozialistischen Grüssen

Mettwurst

Virgil
14.03.2005, 11:34
Wendelin Wiedeking genoss offenbar nur eine sehr dürftige Bildung. Seltsam, dass die Kenntnisse eines Managers im Bereich der Soziologie und VWL so dürftig sind, dass er durch die Offenlegung von Managergehältern das Hauptkriterium des Sozialismus erfüllt sieht. :))
Er scheint gute Berater zu haben, die im Gegensatz zu ihm denken können, anders kann ich mir den guten finanziellen Zustand seiner Firma nicht erklären.


Ich schlage die baldige Einrichtung des Aktionsbündnisses "Bildung für Wiedeking" vor. Bitte unterstützt diesen armen Mann beim Entdecken der Welt! :heulsuse:

Mal im Ernst: Dass es den Managern nicht passt, dass jeder weiß, wieviel er bei der nächsten Kindesentführung erpressen kann, kann ich schon verstehen, aber mit einer solchen Argumentation disqualifizieren sich die Manager nur selbst.

Krabat
14.03.2005, 13:25
Jetzt graut´s dem Bonzen, daß jeder bald weiß, wie viel er sich einstreicht. Deutsche Manager entwickeln immer mehr eine parasitäre Abzockermentalität. Das verkaufen sie als fortschrittlich, weil die Amerikaner das ja genauso machen.

Die Offenlegung von Managergehältern ist kein Sozialismus, sondern soziale Marktwirtschaft.

Manfred_g
14.03.2005, 13:41
Ich meine, den Aktionären steht es zu, zu wissen, wie ihre Gelder in einem Unternehmen eingesetzt werden. Ansonsten geht es aber keinen was an.
Schadet doch ohnehin nur der Volksgesundheit (Herzattacken etc.).

Black Hawk
14.03.2005, 13:48
Ich halte eigentlich sehr viel von Wendelin Wiedeking !Was der aus Porsche gemacht hat, ist beeindruckent! Aber es wäre doch gut, wenn man es wüßte, vorallem als Aktioner! Obwohl ich mir bei Porsche keine Gedanken machen würde, die wirtschaften recht solide! :rolleyes:

mike
14.03.2005, 15:21
Was ändert es aber an der momentanen wirtschaftlichen Lage, außer daß die Regierung ein paar Manager in die Schusslinie bringt, an denen sich die Bürger auskotzen können.
Haben wir die Chance zu sagen, Sie verdienen zuviel Herr xyz, Sie müssen von ihrem Gehalt etwas für gemeinnützige Zwecke o.ä. abgeben?
Das ist doch alles nur Augenwischerei und Ablenkungsmanöver vom eigentlichen Problem.
Auf Moral und Anstand,was ja wohl dieses Thema sein soll, braucht doch keiner mehr zu warten. Diese Dinge gibt es in einem Kapitalismus nicht und wird es auch nie geben.

Schwarzer Rabe
14.03.2005, 15:48
Was ändert es aber an der momentanen wirtschaftlichen Lage, außer daß die Regierung ein paar Manager in die Schusslinie bringt, an denen sich die Bürger auskotzen können.
Haben wir die Chance zu sagen, Sie verdienen zuviel Herr xyz, Sie müssen von ihrem Gehalt etwas für gemeinnützige Zwecke o.ä. abgeben?
Das ist doch alles nur Augenwischerei und Ablenkungsmanöver vom eigentlichen Problem.
Auf Moral und Anstand,was ja wohl dieses Thema sein soll, braucht doch keiner mehr zu warten. Diese Dinge gibt es in einem Kapitalismus nicht und wird es auch nie geben.

100%ige Zustimmung Mike! Man wollte den Kapitalismus, da darf man jetzt nicht rumjammern, dass Bürger X mehr verdient als Bürger y!

Manfred_g
14.03.2005, 16:04
Was ändert es aber an der momentanen wirtschaftlichen Lage, außer daß die Regierung ein paar Manager in die Schusslinie bringt, an denen sich die Bürger auskotzen können.

Das ist wahr. Das eigentliche Problem ist eine linke ideologisch durchgeknallte Regierung, die so ziemlich alle bewährten marktwirtschaftlichen und demokratischen Wertvorstellungen ausgehöhlt hat.


Haben wir die Chance zu sagen, Sie verdienen zuviel Herr xyz, Sie müssen von ihrem Gehalt etwas für gemeinnützige Zwecke o.ä. abgeben?

Die haben wir. Wir haben sogar die Chance selber Arbeitsplätze zu schaffen.
Haben wir auch den Willen, den Mut, die Fähigkeiten, das Hirnschmalz?
Falls ja, warum tun "wir" es nicht? Falls nein, sollten wir nicht ständig über die herziehen, die es tun.


Auf Moral und Anstand,was ja wohl dieses Thema sein soll, braucht doch keiner mehr zu warten. Diese Dinge gibt es in einem Kapitalismus nicht und wird es auch nie geben.
Doch gibt es. Man muß die Fähigkeit haben es zu erkennen und den Willen diese Werte selber zu leben. Das gelingt in einer freien Welt mehr, als irgendwo anders.

W.I.L.
14.03.2005, 20:07
Wieso verdient ein Manager ein vielfaches mehr als ein einfacher Arbeiter, der den Reichtum des Managers aufbaut.
Und sagt jetzt nich "Beim Manager liegt die Verantwortung". Der Arbeiter verliert seinen Arbeitsplatz wenn der Manager Scheiße baut und der Arbeiter konnte davor noch keine Millionen auf sein Schweizer Bankkonto transferieren.

Manfred_g
14.03.2005, 23:03
Wieso verdient ein Manager ein vielfaches mehr als ein einfacher Arbeiter, der den Reichtum des Managers aufbaut.
Und sagt jetzt nich "Beim Manager liegt die Verantwortung". Der Arbeiter verliert seinen Arbeitsplatz wenn der Manager Scheiße baut und der Arbeiter konnte davor noch keine Millionen auf sein Schweizer Bankkonto transferieren.

Sag mir Du nich, was ich nich sagen soll, bitte ;)

Warum wird der Arbeiter nicht Manager, wenn er sich in dieser Rolle wohler fühlt?
Es scheint eben wohl doch nicht ganz so einfach zu sein.
Ich will nier nichts beschönigen, aber wenn ich heute so manches Gezetere höre, z.B. bei Opel, wie alle ihre (inklusive Heuchler Blüm) ihre soße absonderten. Die bösen Amerikaner, die bösen Konzerne, einfach alle böse.
Kein Wort davon, daß man auch bei Opel jahrzehntelang übertariflich bezahlt war. Kein Wort davon, daß erstaunlich wenig Stellen abgebaut werden und so mancher bitter arme Arbeitnehmer mit 100 000 Euro Abfindung nach hause geht.

Ich sage das nur mal, um nicht zu sehr in Extreme zu verfallen.

Roberto Blanko
15.03.2005, 00:31
Der Arbeiter heißt Arbeiter , weil er arbeitet.
Der Unternehmer heißt Unternehmer, weil er etwas unternimmt.
Würde der Arbeiter etwas unternehmen, müßte der Unternehmer arbeiten...

Gruß
Roberto

Manfred_g
15.03.2005, 12:28
Der Arbeiter heißt Arbeiter , weil er arbeitet.
Der Unternehmer heißt Unternehmer, weil er etwas unternimmt.
Würde der Arbeiter etwas unternehmen, müßte der Unternehmer arbeiten...

Gruß
Roberto


Schöner Aufsatz. Auf meine Frage ist es allerdings keine brauchbare Antwort.

W.I.L.
15.03.2005, 15:35
Der Unternehmer sitzt am Schreibtisch und organisiert ein bisschen während der Arbeiter sich abrackert. Toll.

W.I.L.
15.03.2005, 19:27
Das ganze System ist falsch! Nur dass Leute wie du das nicht einsehen wollten.

buckeye
16.03.2005, 02:43
nur weil du mit dem system nicht zurechtkommst heisst es nicht das es falsch ist ...
der grossteil der menschen schafft es seltsamerweise sich ein anstaendiges leben aufzubauen oder sich hochzuarbeiten ... aber immer auf die boesen unternehmer , kapitalisten etc. zu schimpfen ist halt einfacher als arbeiten zu gehen ... und wenn es sein muss auch erstmal einen job unter deinen level anzunehmen

luis_m
16.03.2005, 05:50
Der Unternehmer sitzt am Schreibtisch und organisiert ein bisschen während der Arbeiter sich abrackert. Toll.

Der Unternehmer sitzt am Schreibtisch bis tief in die Nacht und rackert sich ab, damit der Arbeiter was zum abrackern hat.
Wenn es dem Arbeiter nicht passt, so hat er die Möglichkeit selbst was auf die Beine zu stellen, wahrscheinlich ist es jedoch einfacher sich anstellen zu lassen, nach 8std. den Hammer aus der hand zu legen und nach Hause zu gehen.
Am lautesten schreien immer diejenigen, die noch nie gearbeitet haben.

Wahrheitssucher
16.03.2005, 10:54
Man sollte einmal zwischen einen Manager und einem Unternehmer deutlich unterscheiden!

Ein Manager ist im Prinzip nichts weiter, als ein Angestellter des Unternehmens - und zwar ein sehr gut bezahlter!

Ich habe keine Probleme damit, das ein Unternehmer viel Geld verdient.
Im Gegensatz zum Arbeiter und Angestellten gibt es für ihn kein soziales Netz, welches ihn abfängt - von der Stütze mal abgesehen.
Ein Unternehmer, der den Bach runtergeht, sitzt schnell mal auf einem Schuldenberg von ein paar 100.000 Euro - dieses Risiko muss auch honoriert werden. Ein Unternehmer verwaltet und führt sein Eigentum!

Ein Manager hingegen führt nur ein Unternehmen für andere - es gehört ihm nicht!
Es gibt durchaus Manager, die ihr Geld wert sind und Firmen sehr gut leiten. Ein Managerjob ist häufig auch sehr stressig und sollte daher auch gut bezahlt werden.

Aber kein Managerjob ist abermillionen von Euro wert!

Wenn ein Manager seinen Job verliert, kann er sich, wie jeder andere Arbeitnehmer, einen neuen Job suchen, für ihn besteht kein finanzielles Risiko, wenn die Firma den Bach runtergeht. Es gibt auch genügend Manager die, obwohl sie schon mehrere Firmen ruiniert haben, immer wieder verantwortungsvolle Positionen besetzen.

Durch sein enorm hohes Gehalt ist ein Manager finanziell schnell abgesichert - im Gegensatz zum normalen Arbeiter und Angestellten, dessen Gehalt meistens gerade ausreicht, um über die Runden zu kommen.
Der Manager kann es sich leisten, seinen Job zu verlieren, Arbeiter und Angestellte können es nicht.
Der Manager findet mit 55-60 Jahren noch einen Job, der Arbeiter und Angestellte nicht!

Das sind die Unterschiede zwischen Unternehmern, Manager und einfachen Arbeitern/Angestellten.

buckeye
17.03.2005, 20:15
mag sein das kein managerjob millionenwerts ist , genausowenig wie ein trottel der nen fussball treten kann millionen wert ist oder millionen verdienen sollte.
ABER wenn es jemanden gibt der bereit ist diese unsummen zu bezahlen dann waere man doch schoen dumm zu sagne "oh nein ich verdiene nicht diese menge an geld!"
Plus , es ist die angelegenheit des "chefs" ob und wieviel er zu zahlen bereit ist und danach bleibt es dir oder wem auch immer ueberlassen das angebot anzunehmen oder abzuweisen

mauerfall
22.03.2005, 12:27
In der Tat. Während jedoch hohe Einkommen in den USA vom Umfeld allerdings in der Regel bewundernd und mit einem Schulterklopfen zur Kenntnis genommen werden, generieren sie in Deutschland nichts als Neid.

Wobei eine ganze Reihe von Regelungen, die drüben momentan gelten, von der Sozialistischen Partei der USA (vulgo »Demokraten«) durchgepeitscht wurden und abgeschafft werden sollten. Porsche hat nicht umsonst auf den Börsengang in den USA verzichtet.was an den demokraten sozialistisch ist weißt vermutlich nur du.

zum thema neid: da steht man doch drüber oder?
solange man nicht in ghettos leben muss, weil man reich ist, ist doch alles ok. ich habe mich mal ne weile mit lutz mükke (afrikajournalist, der schon für NZZ, Monitor, Zeit....gearbeitet hat) geredet. der meinte die masse der afrikajournalisten wohnt in vierteln, die scharf bewacht werden und kann diese kaum verlassen. nur mal als anmerkung, damit du weißt, was ich mit ghetto meine.

die manager in deutschland hauen sich doch gut die taschen voll, an deren stelle wollte ich auch nicht, dass mein gehlat veröffentlich würde....