Vollständige Version anzeigen : Welche Vorteile bringt die Anti-Homosexuelle Agitation der politischen Rechten?
Mich interessiert seit langem die Motivation der politischen Rechten, wenn Sie gegen Homosexuelle "argumentiert".
Nehmen wir nur mal diese wirklich peinliche Rede des Sächsischen NPD-Abgeordneten Jürgen Gansel im Sächsischen Landtag, der eine Debatte zu einer wie er selbst sagt "minimalen Kostenangleichung"(es ging um die Verwaltungsgebühren beim intragen von Homosexuellen lebenspartnerschaften) dazu ausnutzt um pauschal, mit einem Vokabular auf das jeder Grundschüler nicht stolzer hätte sein können, zu einem rhetorisch minderwertigen Rundumschlag ausholt.
http://www.youtube.com/watch?v=t0g5ALS_aIk
Welche Vorteile bringt der politischen Rechten also so eine Propaganda?
Fakt ist, wer homosexuelle so sehr hasst, wie Herr Gansel, der wird eh schon sehr weit Rechts wählen, dieses Forum sei mein Zeuge, von einigen Querfrontausreißern wie Tschuikow mal abgesehen.
Fakt ist, dass dieses Thema, noch viel weniger als die Zuwanderungsproblematik als Zugpferd bei Wahlen gilt.
Ja vielmehr entfremdet Sie der politischen Rechten große Teile der Wahlbevölkerung, die so eine Agitation als politisch rückständig auffasst.
Also, welche konkreten Vorteile bringen solche Reden, wie die von Herrn Gansel, realpolitisch?
Ja vielmehr entfremdet Sie der politischen Rechten große Teile der Wahlbevölkerung, die so eine Agitation als politisch rückständig auffasst
Welche potentiellen NPD-Wähler sind denn CSD-Aktivisten?
Welche potentiellen NPD-Wähler sind denn CSD-Aktivisten?
Ich denke nicht, dass diese Leute zum Wählerpotential der NPD gehören. Aber es soll ja auch leute geben, die nix gegen Schwule haben und trotzdem Rechts sind...
EinDachs
28.08.2009, 13:28
Du glaubst die hetzen gegen Ausländer, weil es ihnen Vorteile bringt? Die tun das, weil sie resentimentgeladene, frustrierte Verlierer sind. Genau aus dem gleichen Grund hetzen die auch gern gegen Schwule. Mal abgesehen davon hat Homophobie ja vor allem im rechten Lager Tradition.
Ich denke nicht, dass diese Leute zum Wählerpotential der NPD gehören. Aber es soll ja auch leute geben, die nix gegen Schwule haben und trotzdem Rechts sind...
Es gibt auch Türken, die Rechts sind. Vielleicht sollte die NPD mal Wahlplakate mit Wolf und Halbmond kleben.
Es gibt...
Ich denke, wenn man meinen Eingangsbeitrag nochmal lesene würde, würde sich zeigen, worauf ich hinauswill.
Das Homosexuellenfeindlichkeit heute auch von Wählerschichten als zutiefst Rückständig wahrgenommen wird, die ansonsten durchaus Rechten Ideen nicht abgeneigt wären (Hier geht es nicht nur um die NPD, die habe ich nur als Aufhänger benutzt), ist denke ich kein sonderliches Geheminis.
Du glaubst die hetzen gegen Ausländer, weil es ihnen Vorteile bringt?
Ob das nun "hetze" ist liegt ja im Auge des Betrachters.
Es wird schon einen Grund haben, dass die NPD in Neukölln im Stadtparlamet sitzt.
Sauerländer
28.08.2009, 13:41
Man kann mit Gewissheit die Frage stellen, was für ein Ton in derlei Hinsicht anzuschlagen ist, und was rhetorisch nicht sein muss, bzw wie weit man aus inhaltlicher Ablehnung persönlichen Hass machen kann/darf.
Davon abgesehen jedoch stellt sich mir die Frage umgekehrt: Was brächte es der politischen Rechten, wenn sie sich da inhaltlich anders verhielte? Natürlich, unter Umständen mehr Wähler. Aber Selbstzweck ist es doch nicht, gewählt zu werden, sondern bestimmte Inhalte umzusetzen. Gewählt zu werden ist nur das Mittel. Dass sie das anders herum sehen/handhaben, ist doch gerade die Seuche, die vor allem die "Volksparteien" so ungenießbar macht.
Klar kann ich sagen: Viele werden es wohl kaum sein, aber ein, zwei Homosexuelle mit eindeutig rechter Ausrichtung wird es wohl geben. Und das wären ein paar Wähler mehr.
Genauso kann ich sagen: Mancher Mitbürger mit Fremdherkunft gibt mit Sicherheit einen strammeren Rechten ab als so mancher Volksgenosse. Stellen wir also die grundsätzliche Gegnerschaft zur Multikulturalität und erschließen uns ein paar neue Wähler.
Oder: Unter Umständen bringt es uns mehr Frauenstimmen, wenn wir ein bischen Feminismus in unsere Programmatik integrieren. Machen wir das also.
Oder: Stimmen wir doch in den Chor derer ein, die das wesentliche Problem im Islam sehen. Das bringt garantiert Stimmen.
Verstehst du, worauf ich hinauswill?
Wenn man damit einmal anfängt, geht es ratzfatz, und man hat eine Partei, angesichts derer man genausogut die Union wählen kann. Und dann hätte man gar nicht erst anfangen müssen, sondern es gleich bleiben lassen können.
Du glaubst die hetzen gegen Ausländer, weil es ihnen Vorteile bringt? Die tun das, weil sie resentimentgeladene, frustrierte Verlierer sind.
Du hast noch den angeborenen autoritären Charakter und die Schläge während der Kindheit vergessen. Und die Pickel.
EinDachs
28.08.2009, 13:46
Ob das nun "hetze" ist liegt ja im Auge des Betrachters.
Es wird schon einen Grund haben, dass die NPD in Neukölln im Stadtparlamet sitzt.
Man kann es auch mal blanken Rassismus nennen.
Der springende Punkt ist aber nicht, wie man die Position der NPD jetzt bezeichnet, sondern dass es sich aus den gleichen Quellen speißt wie ihre Ablehnung von Ausländern: dumpfe Vorurteile, Hass gegenüber Unbekanntem und einer gehörigen Portion Frust.
Das Homosexuellenfeindlichkeit heute auch von Wählerschichten als zutiefst Rückständig wahrgenommen wird, die ansonsten durchaus Rechten Ideen nicht abgeneigt wären.
Naja, da geht es wohl eher ums Prinzip als um Kalkulation. Meinetwegen sollen Schwule heiraten, wenn's ihnen Spaß macht, und wenn in meinem "Lager" Leute anderer Meinung sind - diese Meinungsverschiedenheiten muss man aushalten. (Habe mir das Video nicht angesehen, kein Ton im Geschäft, aber wohl auch nichts verpasst).
EinDachs
28.08.2009, 13:48
Du hast noch den angeborenen autoritären Charakter und die Schläge während der Kindheit vergessen. Und die Pickel.
Ich glaub der autoritäre Charakter ist eher anerzogen.
Aber du hast Recht, dass könnt man noch dazu nehmen.
Ich stell keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Unser Unionsvorsitzender ist schwul und stramm rechts bzw. konservativ, was ihm politisch kaum Schaden bereitet, kommt die CDU in unserem über 8000 Seelenamtsbezirk auf regelmäßig 60-70%.
Schwul und rechts schließen sich damit keineswegs aus, wer das nicht kapiert, verschafft sich politisch eher Nachteile.
Aber es soll ja auch leute geben, die nix gegen Schwule haben und trotzdem Rechts sind...
Das sind alles V-Leute, kann man also nicht ernst nehmen.
Ich glaub der autoritäre Charakter ist eher anerzogen.
Aber du hast Recht, dass könnt man noch dazu nehmen.
Ich stell keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Manche haben einfach den pseudo-psychoanalytischen Murks zu sehr verinnerlicht. Schon mal daran gedacht, dass es andere Gründe für eine bestimmte politische Meinung gibt als psychische Störungen, sexuelle Frustriertheit und dergleichen?
Nur mal als Denkanstoß. Es gab Zeiten, da war man gleich "Vaterlandsverräter" und "Nestbeschmutzer" wenn man mal ein französisches Brot kaufte o.ä. Und vor allem die Intellektuellen machten da mit, also nicht nur das frustrierte Prekariat mit Ödipuskomplex. Jetzt hat sich der Zeitgeist gewandelt und die meisten schwimmen in eine andere Richtung. Jetzt gilt plötzlich jeder, der irgendwie am Erhalt seiner Kultur hängt, ein frustrierter Trottel. Es wird ja von Euch gerne quasi-anthropologisch argumentiert nach dem Motto "Menschen entwickeln unnatürliche Aversion gegen Angehörige anderer Kulturen, wenn sie Störung X und Y haben" - ich würde mal andersherum fragen: Wie muss kulturell disponiert sein, um dem Verdrängen der eigenen Kultur im eigenen Lebensumfeld gleichgültig bis positiv gegenüberzustehen?
Es ist immer das Gleiche, zuerst Probleme produzieren um sie dann zu lösen.
Keine Probleme keine Politik.....:D
EinDachs
28.08.2009, 15:09
Manche haben einfach den pseudo-psychoanalytischen Murks zu sehr verinnerlicht. Schon mal daran gedacht, dass es andere Gründe für eine bestimmte politische Meinung gibt als psychische Störungen, sexuelle Frustriertheit und dergleichen?
Politische Meinungen und Frustration haben eher wenig zu tun.
Die Aggressivität die NPDler in Wort und Tat zur Schau stellen, kommt aber nicht allein aus der Einstellung allein heraus. Da brodelt gehöriger Hass mit.
Wie muss kulturell disponiert sein, um dem Verdrängen der eigenen Kultur im eigenen Lebensumfeld gleichgültig bis positiv gegenüberzustehen?
Wer sagt denn, dass meine eigene Kultur verdrängt wird? Wenn das geschehen würde, wär ich dem durchaus nicht gleichgültig. Das geschieht nur eben nicht.
Politische Meinungen und Frustration haben eher wenig zu tun.
Die Aggressivität die NPDler in Wort und Tat zur Schau stellen, kommt aber nicht allein aus der Einstellung allein heraus. Da brodelt gehöriger Hass mit.
Es ging mir um die Einstellung an sich und nicht um Voigt & Co., zu denen man nichts weiter sagen muss.
Wer sagt denn, dass meine eigene Kultur verdrängt wird? Wenn das geschehen würde, wär ich dem durchaus nicht gleichgültig. Das geschieht nur eben nicht.
In jeder größeren Stadt sind Deutsche bei den jüngeren Jahrgängen in der Minderheit; wenn ich bei mir durch die Innenstadt gehe, erinnert mich kaum noch was an meine Kultur. Man muss schon der "kosmopolitischen Kultur" angehören, um das noch als eigen bezeichnen zu können.
Ich denke, wenn man meinen Eingangsbeitrag nochmal lesene würde, würde sich zeigen, worauf ich hinauswill.
Das Homosexuellenfeindlichkeit heute auch von Wählerschichten als zutiefst Rückständig wahrgenommen wird, die ansonsten durchaus Rechten Ideen nicht abgeneigt wären (Hier geht es nicht nur um die NPD, die habe ich nur als Aufhänger benutzt), ist denke ich kein sonderliches Geheminis.
Gibt es da Studien, auf die du verweisen kannst oder ist das eher auf deine Erfahrung im Bekanntenkreis zurückzuführen?
Kurz und Bündig:
Absolut keine, ganz im Gegenteil.
Es gibt auch Türken, die Rechts sind. Vielleicht sollte die NPD mal Wahlplakate mit Wolf und Halbmond kleben.
Joo in den 80er hieß diese Gruppierung GRAUE WÖLFE.
Türken waren eh mit den Deutschen verbündet in den Weltkriegen.
mfg
rutt
Kreuzbube
31.08.2009, 11:58
Ich kann mich nicht erinnern, jemals einen NPDler übermäßig gegen diese Szene agieren gehört zu haben. (Je oh je, ist das jetzt richtig ausgedrückt?) Es geht lediglich um bzw. gegen die lärmenden Auswüchse auf der Straße - CSD usw; weil das nun wirklich nicht unbedingt sein muß!
Mich interessiert seit langem die Motivation der politischen Rechten, wenn Sie gegen Homosexuelle "argumentiert".
Nehmen wir nur mal diese wirklich peinliche Rede des Sächsischen NPD-Abgeordneten Jürgen Gansel im Sächsischen Landtag, der eine Debatte zu einer wie er selbst sagt "minimalen Kostenangleichung"(es ging um die Verwaltungsgebühren beim intragen von Homosexuellen lebenspartnerschaften) dazu ausnutzt um pauschal, mit einem Vokabular auf das jeder Grundschüler nicht stolzer hätte sein können, zu einem rhetorisch minderwertigen Rundumschlag ausholt.
http://www.youtube.com/watch?v=t0g5ALS_aIk
Welche Vorteile bringt der politischen Rechten also so eine Propaganda?
Fakt ist, wer homosexuelle so sehr hasst, wie Herr Gansel, der wird eh schon sehr weit Rechts wählen, dieses Forum sei mein Zeuge, von einigen Querfrontausreißern wie Tschuikow mal abgesehen.
Fakt ist, dass dieses Thema, noch viel weniger als die Zuwanderungsproblematik als Zugpferd bei Wahlen gilt.
Ja vielmehr entfremdet Sie der politischen Rechten große Teile der Wahlbevölkerung, die so eine Agitation als politisch rückständig auffasst.
Also, welche konkreten Vorteile bringen solche Reden, wie die von Herrn Gansel, realpolitisch?
Du setzt ein durchdachtes strategisches Denken voraus.
CSU gegen gemeinsames Adoptionsrecht für homosexuelle Paare24.07.2009 Die CSU stemmt sich gegen die Forderung von Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD), homosexuellen Paaren mehr Adoptionsrechte einzuräumen. Der Vorsitzende der CSU-Fraktion im Landtag, Georg Schmid, bezeichnete Zypries´ Vorstoß am Freitag als "schädliche Hirngespinste". Für die Entwicklung eines Kindes sei es am besten, wenn es mit einem Vater und einer Mutter aufwachse.
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Sozialministerin Christine Haderthauer (CSU) sagte der "Passauer Neuen Presse" (Freitagausgabe), Ziel von Adoptionen sei es, für Kinder eine optimale Familie zu finden und nicht umgekehrt. "Die Einschätzung des Gesetzgebers, wonach Ehepaarfamilien am besten solche optimalen Bedingungen gewährleisten können, halte ich nach wie vor im Sinne des Kindeswohls für angemessen und richtig."
http://www.zeitong.de/news/fulda/d/d...exuelle-paare/
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