henriof9
16.08.2009, 09:10
Gruselstunde vorm Zubettgehen (http://www.tagesspiegel.de/berlin/Landespolitik-Ehrhart-Koerting-Vandalismus-Prenzlauer-Berg-Berliner-SPD;art124,2874167)
Ehrhart Körting erklärt Bewohnern eines Altenheims in Prenzlauer Berg, warum in Berlin so häufig Autos brennen.
Ortstermin für den SPD-Innensenator:
Und so soll Körting über Extremismus und Gewalt reden, will aber „die Sorgen der Menschen im Kiez“ nicht aus den Augen lassen: „Denn sie wollen ja abends einfach nur wissen, ob ihr Fahrrad noch da ist, oder?“ Gerade wegen der „Anonymität der Großstadt“ sei Berlin mit 482 000 Straftaten im Jahr ein heißes Pflaster. „Auch ich weiß nicht, wer alles bei mir im Haus wohnt“, erzählt Körting. Die Zuhörer nicken.
So weit, so publikumsnah. Doch von der urbanen Anonymität schwenkt Körting rasch zu abgefackelten Autos – Samstag früh brannte ein Mercedes in Lichtenberg, – und bleibt dann bei seinem Trauma stecken: der linksradikalen Szene. 150 mehr oder weniger luxuriöse Autos haben Unbekannte seit Januar in Brand gesteckt, die Straßenschlachten am 1. Mai 2009 waren so hart wie lange nicht mehr, und erst vor einer Woche konnten rund 30 Linke einen von Beamten festgehaltenen Plakatierer in Friedrichshain befreien.
Doch Körting ist in Fahrt, von Fragen wie Ist-mein-Fahrrad-noch-da keine Spur mehr. Die Krawalle am 1. Mai waren unpolitisch, aber extremistisch, von den Medien herbeigeschrieben. Er selbst habe zuvor in Migranten-Communities extra für Gewaltfreiheit geworben. Communities? Seine Zuhörer verlieren den Faden, die meisten dürften den Begriff nicht kennen.
Und überhaupt, fährt der Senator ungestört fort, Linke würden Rechte immer wieder mit Teleskopstöcken angreifen. Teleskopstöcke? Häh? Die hochbetagten Zuhörer haben nie eine dieser zusammenschiebbaren Metallruten gesehen. Einige schließen die Augen, werden müde.
Eine Antwort auf diese Frage hätte ich ja auch ganz gern gelesen, aber irgendiwe habe ich die nicht gefunden.
Sei es drum.
Was ich aber besonders perfide daran finde, da marschiert der in ein Berliner Altenheim wohlwissend, daß die Bewohner dort überhaupt keine Autos mehr fahren, das die Bewohner eigentlich ganz andere Sorgen plagen und Körting faselt etwas von Linksautonome deren Maikrawalle unpolitisch aber extremitisch von den Medien herbeigeschrieben wurden.
Soviel Blödheit hat nichts mehr mit Wahlkampf zu tun, das muß angeboren sein.
Ehrhart Körting erklärt Bewohnern eines Altenheims in Prenzlauer Berg, warum in Berlin so häufig Autos brennen.
Ortstermin für den SPD-Innensenator:
Und so soll Körting über Extremismus und Gewalt reden, will aber „die Sorgen der Menschen im Kiez“ nicht aus den Augen lassen: „Denn sie wollen ja abends einfach nur wissen, ob ihr Fahrrad noch da ist, oder?“ Gerade wegen der „Anonymität der Großstadt“ sei Berlin mit 482 000 Straftaten im Jahr ein heißes Pflaster. „Auch ich weiß nicht, wer alles bei mir im Haus wohnt“, erzählt Körting. Die Zuhörer nicken.
So weit, so publikumsnah. Doch von der urbanen Anonymität schwenkt Körting rasch zu abgefackelten Autos – Samstag früh brannte ein Mercedes in Lichtenberg, – und bleibt dann bei seinem Trauma stecken: der linksradikalen Szene. 150 mehr oder weniger luxuriöse Autos haben Unbekannte seit Januar in Brand gesteckt, die Straßenschlachten am 1. Mai 2009 waren so hart wie lange nicht mehr, und erst vor einer Woche konnten rund 30 Linke einen von Beamten festgehaltenen Plakatierer in Friedrichshain befreien.
Doch Körting ist in Fahrt, von Fragen wie Ist-mein-Fahrrad-noch-da keine Spur mehr. Die Krawalle am 1. Mai waren unpolitisch, aber extremistisch, von den Medien herbeigeschrieben. Er selbst habe zuvor in Migranten-Communities extra für Gewaltfreiheit geworben. Communities? Seine Zuhörer verlieren den Faden, die meisten dürften den Begriff nicht kennen.
Und überhaupt, fährt der Senator ungestört fort, Linke würden Rechte immer wieder mit Teleskopstöcken angreifen. Teleskopstöcke? Häh? Die hochbetagten Zuhörer haben nie eine dieser zusammenschiebbaren Metallruten gesehen. Einige schließen die Augen, werden müde.
Eine Antwort auf diese Frage hätte ich ja auch ganz gern gelesen, aber irgendiwe habe ich die nicht gefunden.
Sei es drum.
Was ich aber besonders perfide daran finde, da marschiert der in ein Berliner Altenheim wohlwissend, daß die Bewohner dort überhaupt keine Autos mehr fahren, das die Bewohner eigentlich ganz andere Sorgen plagen und Körting faselt etwas von Linksautonome deren Maikrawalle unpolitisch aber extremitisch von den Medien herbeigeschrieben wurden.
Soviel Blödheit hat nichts mehr mit Wahlkampf zu tun, das muß angeboren sein.