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Vollständige Version anzeigen : Antisemitismus



WladimirLenin
07.03.2005, 23:58
Soll ne Diskussion werden, ob man Antisemit ist, wenn man Israel kritisiert:



2. Linke und Antisemitismus? Passt nicht zusammen, ich glaube, du weißt nichtmal, was Antisemitismus ist. Nur weil man Sharon einen Unterdrücker und dummen Diktator über Palästina nennt, ist man kein Antisemit. Sharon hat bis heute nie seine Pflicht erfüllt und hat Palästina sein unabhängiges Land in den Grenzen von 1967 gegeben, was denen von der UNO versprochen worden ist.

Virgil
08.03.2005, 11:03
Zitat WladimirLenin
2. Linke und Antisemitismus? Passt nicht zusammen, ich glaube, du weißt nichtmal, was Antisemitismus ist. Nur weil man Sharon einen Unterdrücker und dummen Diktator über Palästina nennt, ist man kein Antisemit. Sharon hat bis heute nie seine Pflicht erfüllt und hat Palästina sein unabhängiges Land in den Grenzen von 1967 gegeben, was denen von der UNO versprochen worden ist.

Das Problem in diesem Fall ist weniger die Kritik an der israelischen Politik, als vielmehr die Art, wie diese geäußert wird. Ich selbst bin weit davon entfernt, die israelische Politik gutzuheißen. Doch man sollte genug Respekt gegenüber der Position Israels besitzen, um das Thema mit der nötigen Sachlichkeit anzugehen. Das Scharon nicht als "Unterdrücker" und schon gar nicht als "dummer Diktator" bezeichnet werden sollte, gebietet ein Mindestmaß an Anstand und gesundem Menschenverstand. Eben dieser fehlt der radikalen Linken angesichts der Emotionalität der Debatte des öfteren, was zu Formulierungen führt, die sich mit eindeutig antisemitisch gemeinten scheinbar "berechtigten" Kritiken aus dem braunen Lager gefährlich überschneiden(siehe oben...). Scharon ist der wenn auch nicht von den Palästinensern, so doch von den Israelis demokratisch gewählte Präsident des Staates Israel. Er hat entgegen jeglicher machtpolitischer Vernunft gegen das starke konservative Lager die Aufgabe von Siedlungen auf der West Bank durchgesetzt. Diese Geste des Friedenswillens könnte ihn die nächste Wahl kosten. Und sie war die Reaktion darauf, das die neue palästinensische Regierung endlich ernsthaft versucht hat, die radikalen Gruppen an die Leine zu nehmen - ein Schritt den der schwächliche Arafat entweder nicht tun konnte, oder nicht tun wollte...
Man sieht also: der "Despot" Scharon ist durchaus willens, auf die Wünsche der Palästinenser einzugehen, wenn diese das Sicherheitsbedürfnis Israels akzeptieren und ihre sinnlose Kindergartenpolitik infantiler Intifadas beenden.
Sicher hat auch Israel als der westlichere, aufgeklärtere Faktor des Konflikts eine Menge richtig üblen Drecks am Stecken. Aber kann man es nicht verstehen, das eine Nation, deren Bürger sich überlegen müssen, ob sie die morgendliche Busfahrt zur Arbeit überleben werden, ganz einfach in panischer Todesangst überreagiert?
Eben diese Todesangst ist natürlich auch den Palästinensern eigen. Das ist eben das Problem. Im Nahostkonflikt sind beide Seiten dermaßen traumatisiert und radikalisiert, dass beide grausame Fehler und Verbrechen begehen.
aber dies alles nur Israel anzulasten, lässt eben einen unterbewussten Antisemitismus erahnen. Diese Antisemitismustheorie(und ich bin NICHT der Meinung, dass Kritik an Israel gleich auch antisemitische Kritik ist) wird eben auch durch folgende Frage bestärkt: Wieso konzentriert sich fast die gesamte linke (und rechte) Kritik auf den Nahostkonflikt? Es ist,wen man die menschlichen Auswirkungen betrachtet, ein winziger Konflikt mit verschwindend geringen Zahlen von Opfern verglichen mit dem Völkermord, der permanent in Afrika stattfindet. sicher besitzen die Konflikte in Afrika nicht die geopolitische Tragweite des Nahostkonflikts. Aber wer angesichts weitaus schrecklicherer Menschenrechtsverletzungen radikale Formulierungen wie "Unterdrücker" und "Diktator" auf Scharon anwendet, die bereits bei isolierter Betrachtung des Nahostkonfliktes entkräftbar sind, muss sich einfach die Frage gefallen lassen, wieso er denn ausgerechnet auf Israel so einen strengen Blick wirft.
Doch nicht etwa, weil man dort sehen kann, dass die Juden auch ganz schön Völker vernichten können...(dieser letzte Satz charakterisiert eben gerade die antisemitische Ebene der Kritik an Israel, wie sie die Nazis vertreten, wie sie aber gerade bei deutscher Kritik an Israel aber auch oft tatsächlich unterschwellig mitschwingt)

MorganLeFay
08.03.2005, 11:10
WladimirLenin, erklaer mir mal, wieso "links" und "antisemitisch" nicht zusammenpassen.

Achtung: Ich unterstelle Dir nicht, ein Antisemit zu sein. Aber ich unterstelle, dass man sehr wohl als Linker auch Antisemit sein kann.

Krabat
08.03.2005, 20:29
Rassischer Antisemitismus und "links" sein schließen sich tatsächlich aus. Allerdings sind viele Linke Judenfeinde. Das hat man auch in den 70er gesehen, als die RAF mit dem palästinensischen Terror zusammengearbeitet hat.

Antisemitismus und Antiimperialismus gehen bei den Linken Hand in Hand.

Unser Außenminister war einst ein gern gesehener Gast auf PLO-Veranstaltungen!

Oberst Klink
08.03.2005, 20:33
Meiner Meinung nach ist man kein Antisemit, wenn man Israel kritisiert.
Kritik allein reicht nicht aus, um das zu sein, aber viele erkennen nicht den Unterschied, außerdem ist Antisemitismus nicht allein gegen Israel gerichtet, sondern gegen alle Juden.

WladimirLenin
08.03.2005, 21:10
WladimirLenin, erklaer mir mal, wieso "links" und "antisemitisch" nicht zusammenpassen.

Achtung: Ich unterstelle Dir nicht, ein Antisemit zu sein. Aber ich unterstelle, dass man sehr wohl als Linker auch Antisemit sein kann.

Kann ich wohl erklären, mit einer Aussage von W.I.Lenin:


Antisemitismus ist Verbreitung der Feindschaft gegenüber den Juden. Als die verfluchte Zarenmonarchie ihre letzten Tage ablebte, versuhcte sie die Feindschaft zwischen den ungebildeten Arbeitern/Bauern und Jüden zu schlürfen. Zarenpolizei in Union mit Landherren und Kapitalisten stiftete die Pogromen an. Es wurde versucht den Hass von von Schicksal gepeinigten Arbeitern und Bauern gegen den Juden zu richten. Auch in den anderen Ländern kann man nicht selten beobachten, dass die Kapilasten versuchen, Arbeiterhass gegen den Juden zu fördern, um die die Aufmerksamkeit von den richtigen Feind abzulenken – von Kapital. Die feindschaft den Juden gegenüber hält nur dort stand, wo es der Hürde von Landherren und Kapilasten gelungen ist, lichtlose Ungebildheit in den Köpfen von Arbeitern und Bauern aufrecht zu erhalten. Nur Ungebildete und Verschüchterte können der Lüge und der ublen Nachrede Glauben schenken, die gegen den Juden verbreitert werden. Das sind die Übrigbleibstel aus der Zeit der Leibeigenen, als die Ungläubigen auf den Scheiterhaufen geworfen wurden, als die Baurn Sklaven waren und als das Volk machtlos war. Das alte Finsternis der Zeit der leibeigenen geht vorbei. Das Volk bekommt das Augenlicht zurück.
http://www.aha.ru/~mausoleu/speaches/antisemit.htm

@Virgil

Ich bin auch kein Fan der Intifada oder der terroristischen Hamas, ich mag sie ganz und gar nicht, doch die Palästinenser haben ein Land in den Grenzen von 1967 verdient.

Kaiser
09.03.2005, 09:50
Soll ne Diskussion werden, ob man Antisemit ist, wenn man Israel kritisiert:


Offenbar, mittlerweile wird Scharon schon von den jüdischen Kolonisten als Antisemit und Hitlers Partner bezeichnet, weil er den Gaza-Streifen räumen will.

Antisemit ist mittlerweile eine Ehrenbezeichnung für Leute geworden, die das Richtige tun.

Benny
09.03.2005, 10:21
Rassischer Antisemitismus und "links" sein schließen sich tatsächlich aus. Allerdings sind viele Linke Judenfeinde. Das hat man auch in den 70er gesehen, als die RAF mit dem palästinensischen Terror zusammengearbeitet hat.

Antisemitismus und Antiimperialismus gehen bei den Linken Hand in Hand.

Unser Außenminister war einst ein gern gesehener Gast auf PLO-Veranstaltungen!

Falsch. Die Linken der 70er Jahre waren gegen die imperialistischen Bestrebungen der damaligen israelischen Regierung. Sie waren KEINE Judenfeinde. Sie verstanden ihren Kampf auch als Kampf für ein autonomes und eigenständiges Palästina.
Du darfst AUF KEINEN FALL Antisemitismus, der die Judenfeindlichkeit meint, mit der, auch unter Juden verbreiteten, kritischen Haltung zum Beispiel hinsichtlich der israelischen Siedlungspolitik, verwechseln.

Benny
09.03.2005, 10:22
Meiner Meinung nach ist man kein Antisemit, wenn man Israel kritisiert.
Kritik allein reicht nicht aus, um das zu sein, aber viele erkennen nicht den Unterschied, außerdem ist Antisemitismus nicht allein gegen Israel gerichtet, sondern gegen alle Juden.

Ich sehe der Umgang im STALAG mit allierten Gefangenen treibt erste Früchte.
Das was Sie sagen ist völlig korrekt.

Leyla
09.03.2005, 10:24
Antisemit ist mittlerweile eine Ehrenbezeichnung für Leute geworden, die das Richtige tun.Nein, aber der Antisemitismus-Vorwurf wird mittlerweile so inflationär gebraucht, dass sich echte Antisemiten bei Bedarf ganz gut hinter der Masse der Leute verstecken können, denen man diesen Vorwurf zu Unrecht macht.

Roter Prolet
09.03.2005, 12:40
Antisemitismus richtet sich gegen Isrealis bzw. Juden im Allgemeinen. Die Basis dieser menschenverachtenden Ideologie ist rassistischer Natur, auch oft mit religiös-fanatischen Gedankenelemente gespeist.

Wenn man die israelische Regierung kritisiert (oder scharf verurteilt), ist man ein eben KEIN Antisemit, weil sich die Kritik nicht im allgemeinen auf Israelis fällt, sondern nur auf die Regierung.
Es gibt leider immer ein paar Flachland-Denker wie Nichtraucher, die wegen ihrer borniert-oberflächlicher Beurteilung dies nicht wahr haben wollen.

Gothaur
09.03.2005, 13:21
Nein, aber der Antisemitismus-Vorwurf wird mittlerweile so inflationär gebraucht, dass sich echte Antisemiten bei Bedarf ganz gut hinter der Masse der Leute verstecken können, denen man diesen Vorwurf zu Unrecht macht.
Ja ist das nicht toll und praktisch? :)
Hinter welchem Kleister verbergen sich eigentlich echte Kommunisten und Sozialisten? Wo beginnt und endet deren sog. Verantwortung und auch hisotrische Selbstverantwortung?
Und hinter welcher Scheinmoral verbergen authentische und real Grüne ihr Verständnis und Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und wo fängt die eindeutig kriminelle Energie an, ins politische Geschäft und Geschehen mit einzufließen?
Fragen über Fragen, und scheinbar einfache Antworten:" Wenn wir Linken Isrrael kritisieren, dann hat das keinesfalls was mit Antisemitismus zu tun, und beherbergt nur hehre Gedanken, - schaut nach Rechts, da sitzen die Antisemiten."
Das nennt man dann aufrichtige Moral. Und wenn sich doch gekonnt Antisemitismus dahinter verbirgt? Denn, wer ist es denn, der ständig Unruhe in die Welt bringt, und viele Krisen und Konflikte hervorruft?
Amerika und Israel, und wer hat in beiden Ländern einerseits sehr einflußreiche Posten, bzw, stellt die dominierende Bevölkerung? :rolleyes: :2faces:
Gothaur

Virgil
09.03.2005, 13:54
Zitat von Gothaur: [...]Denn, wer ist es denn, der ständig Unruhe in die Welt bringt, und viele Krisen und Konflikte hervorruft?
Amerika und Israel, und wer hat in beiden Ländern einerseits sehr einflußreiche Posten, bzw, stellt die dominierende Bevölkerung?

Was Israel angeht, ist die Politik tatsächlich untrennbar mit den Wünschen eines Teils der dort nun mal jüdischen Bevölkerung verbunden. Wer Israel kritisiert, kritisiert also eben nicht nur eine abstammungsneutrale Regierung, sondern eine breite Strömung der israelischen Bevölkerung.
Aber: Wer ist in den USA eine Bevölkerungsgruppe, die sich seit dem 11. September vermehrt krankhaften Verschwörungstheorien ausgesetzt sieht und Opfer eines immer weiter verbreiteten Antisemitismus wird? Welche Bevölkerungsgruppe unterstützt politisch bestenfalls als wirtschaftlich einflussreiche Lobbyisten, als welche sie sich nunmal mit der gewählten Regierung arrangieren muss, die derzeitige US-Regierung? Wer wählt vorwiegend die einzige politische Alternative zum Kriegstreiber Bush? Wer wird von evangelikalen Christen wie George W. normalerweise gehasst? Und soll dann noch zu einer Weltverschwörung imstande sein? Na klar doch, die Semiten... :))

Gothaur
09.03.2005, 14:32
Was Israel angeht, ist die Politik tatsächlich untrennbar mit den Wünschen eines Teils der dort nun mal jüdischen Bevölkerung verbunden. Wer Israel kritisiert, kritisiert also eben nicht nur eine abstammungsneutrale Regierung, sondern eine breite Strömung der israelischen Bevölkerung.
Aber: Wer ist in den USA eine Bevölkerungsgruppe, die sich seit dem 11. September vermehrt krankhaften Verschwörungstheorien ausgesetzt sieht und Opfer eines immer weiter verbreiteten Antisemitismus wird? Welche Bevölkerungsgruppe unterstützt politisch bestenfalls als wirtschaftlich einflussreiche Lobbyisten, als welche sie sich nunmal mit der gewählten Regierung arrangieren muss, die derzeitige US-Regierung? Wer wählt vorwiegend die einzige politische Alternative zum Kriegstreiber Bush? Wer wird von evangelikalen Christen wie George W. normalerweise gehasst? Und soll dann noch zu einer Weltverschwörung imstande sein? Na klar doch, die Semiten... :))
Du wirst lachen, es gibt tatsächlich auf einem, mir persönlich sowieso nicht nachvollziehbaren, metaphysischen? Level eine Übereinkunft, bzw Zusammenarbeit zwischen fundamentalen Christen und Juden, dem ein Ziel zu Grunde liegt, bei dem jeder auf seine Art und Vorstellung zum Nutznießer wird.
Fundamentale Christen sehen ihren Nutzen im Ziel und Wunsch der Juden, daß diese alle im gelobten Land vereint werden.
Aber bitte, diese Vorstellungswelt ist mir absolut fremd.
Gothaur

Benny
09.03.2005, 14:42
Das nennt man dann aufrichtige Moral. Und wenn sich doch gekonnt Antisemitismus dahinter verbirgt? Denn, wer ist es denn, der ständig Unruhe in die Welt bringt, und viele Krisen und Konflikte hervorruft?
Amerika und Israel, und wer hat in beiden Ländern einerseits sehr einflußreiche Posten, bzw, stellt die dominierende Bevölkerung? :rolleyes: :2faces:
Gothaur

Klären Sie uns auf, oder wollen Sie uns dumm sterben lassen?

Virgil
09.03.2005, 14:52
Ich denke allerdings nicht, dass dies bereits nennenswerte Einflüsse auf die Weltpolitik besitzt, die ein vernünftiger Mensch bestätigen würde.
Wer aufgrund solcher Argumentationen oder gar noch abstruserer nicht realer Theorien eine weltweite Täterschaft der Juden in Konflikten sucht, der richtet seine unreflektierten Parolen nunmal mit der Benutzung des Begriffs "Die Juden" gegen den gesamten Teil der Weltbevölkerung, der jüdischen Glaubens oder israelischer Abstammung ist. Somit bezeichnet er unterschwellig alle Juden als Verschwörer oder Kriegstreiber. Da dies nicht der Realität entsprechen kann, da ja auch die Deutschen nicht alle den Holocaust forcierten, überhaupt niemals in der Geschichte ein ganzes Volk einer Meinung war, hegt er, verwendet er keine präziseren Formulierungen wie "die israelische Regierung", der CEO dieser Firma etc., offenbar Vorurteile gegen die Juden an sich, da er ja von diesen spricht, anstatt von einer bestimmten Gruppe. Die Frage der Formulierung sollte hier nicht unter dem Licht einer jeden Diskurs lähmenden "Political Correctness", sondern einfach unter Betrachtung der beabsichtigten Aussage geklärt werden.
Wer trotzdem noch von "den Juden" oder "Israel" spricht, hat also unter diesem Licht eine Formulierung gewählt, die impliziert, dass er der Meinung ist, dass alle Juden oder alle Israelis die Palästinenser hassen usw. Dieses Wissens muss er sich, drückt er sich nicht überlegter aus, sei er noch so links, den Vorwurf gefallen lassen, dass er antisemitische Tendenzen zeigt. Wer diese nicht zeigen will, muss sich eben gewählter ausdrücken, als dies viele Linke leider tun.

Krabat
09.03.2005, 19:52
Klären Sie uns auf, oder wollen Sie uns dumm sterben lassen?

Manche müssen dumm sterben. Da machst Du keine Ausnahme.

Wächter
10.03.2005, 01:45
Antisemitismus richtet sich gegen Isrealis bzw. Juden im Allgemeinen. Die Basis dieser menschenverachtenden Ideologie ist rassistischer Natur, auch oft mit religiös-fanatischen Gedankenelemente gespeist.Richtig! Wer kennt sie nicht, diese antisemitischen Frauen, die die Israelis hassen, weil sie ihr Kind erschossen haben. Tsk, tsk, diese Antisemiten! /Irony off

Deine Definition ist dodaler Humbuk! Es ist nichts falsch daran, Israelis in ihrer Politik zu kritisieren. Nur weil sie im (historisch gesehen!) Judenland leben, heißt es nicht, dass wenn man seine Bewohner ihrer Politik wegen verachtet, demnach auch ein Judenhasser ist. Ich habe kein Problem mit Juden, wenngleich ist Israel verachte. Wat nu?

Übrigens: Araber sind auch Semiten. Jemand der Saudis hasst ist also demnach auch ein Antisemit, richtig?


Wenn man die israelische Regierung kritisiert (oder scharf verurteilt), ist man ein eben KEIN Antisemit, weil sich die Kritik nicht im allgemeinen auf Israelis fällt, sondern nur auf die Regierung.
Es gibt leider immer ein paar Flachland-Denker wie Nichtraucher, die wegen ihrer borniert-oberflächlicher Beurteilung dies nicht wahr haben wollen.Aaaaasoooo. Jemand der Israelis kritisiert ist ein Antisemit. Aber jemand der die israelische Regierung kritisiert ist kein Antismemit.

Jetzt die große Preisfrage: Wer ist denn die israelische Regierung? *Jeopardy-Musik*

Virgil
10.03.2005, 09:50
Zitat von Wächter: Übrigens: Araber sind auch Semiten. Jemand der Saudis hasst ist also demnach auch ein Antisemit, richtig?

Das tut nichts zur Sache. Die ersten Christen waren auch Semiten. So gesehen stammt ein nicht unerheblicher Teil auch der europäischen Bevölkerung von Semiten ab, in jedem Fall steht die europäische Kulturentwicklung unter massivem Einfluss semitischer Geisteskultur.
Das Wort Antisemitismus bedeutet im gegenwärtigen Sprachgebrauch nunmal eine Feindschaft gegenüber Juden, ungeachtet der Tatsache, dass dies eine unzulässig verkürzte Bedeutung ist. Die Bedeutung eines Wortes hängt von seinem tatsächlichen Gebrauch in der Gesellschaft ab, nicht von einem Wörterbucheintrag. Und gegenwärtig wird "Antisemitismus" eben nicht auf Araber bezogen.PUNKT. Netter Versuch, aber so einfach lässt sich diese Diskussion nicht ins Lächerliche ziehen.

Vietminh
10.03.2005, 18:25
Das tut nichts zur Sache. Die ersten Christen waren auch Semiten. So gesehen stammt ein nicht unerheblicher Teil auch der europäischen Bevölkerung von Semiten ab, in jedem Fall steht die europäische Kulturentwicklung unter massivem Einfluss semitischer Geisteskultur.
Das Wort Antisemitismus bedeutet im gegenwärtigen Sprachgebrauch nunmal eine Feindschaft gegenüber Juden, ungeachtet der Tatsache, dass dies eine unzulässig verkürzte Bedeutung ist. Die Bedeutung eines Wortes hängt von seinem tatsächlichen Gebrauch in der Gesellschaft ab, nicht von einem Wörterbucheintrag. Und gegenwärtig wird "Antisemitismus" eben nicht auf Araber bezogen.PUNKT. Netter Versuch, aber so einfach lässt sich diese Diskussion nicht ins Lächerliche ziehen.

Das sagen nur die Leute, die versuchen, die Araber und Äthiopier zu assimilieren und die sie als kleine Stämme ohne Zugehörigkeit diffamieren wollen.
Es gibt viel mehr Äthiopier und Araber, als Juden, wieso soll man dann Semit nur für Juden verwenden?

Und dieser "tatsächliche" Gebrauch basiert auf einer Nazi-Definition und ich werde das gerade deswegen nicht auch so machen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Semit

Auf was wird Antisemitismus denn heute bezogen?

Roter Prolet
10.03.2005, 18:56
[QUOTE]Deine Definition ist dodaler Humbuk! Es ist nichts falsch daran, Israelis in ihrer Politik zu kritisieren. Nur weil sie im (historisch gesehen!) Judenland leben, heißt es nicht, dass wenn man seine Bewohner ihrer Politik wegen verachtet, demnach auch ein Judenhasser ist. Ich habe kein Problem mit Juden, wenngleich ist Israel verachte. Wat nu?

Ich verachte keine Juden (nur weil sie Juden sind), sondern nur die Regierung.
Ich verachte ebenso Schröders Truppe, bin aber nicht antideutsch bzw. rassistisch gegenüber Deutschen eingestellt.


Übrigens: Araber sind auch Semiten. Jemand der Saudis hasst ist also demnach auch ein Antisemit, richtig?

Sollte unter Antisemitismus auch Feindlichkeit gegenüber Araber sein, so ist es ebenso unsinnig und menschenverachtend.
Die Saudis sind übrigens die herrschende Dynastie in Saudi-Arabien.
Gegen Araber hab ich ebenso nix und nichts. Sind doch alles Menschen. :cool:


Aaaaasoooo. Jemand der Israelis kritisiert ist ein Antisemit. Aber jemand der die israelische Regierung kritisiert ist kein Antismemit.

Jenau, Israelis sind nicht gleich Sharon-Regierung. Das muss man als getrennt sehen. Staatsmacht/Regierung und Volk. :]


Jetzt die große Preisfrage: Wer ist denn die israelische Regierung? *Jeopardy-Musik*

Kennste die Fettbacke Sharon und co.? :rolleyes:

Gothaur
10.03.2005, 19:27
Manche müssen dumm sterben. Da machst Du keine Ausnahme.
Bei ihm wäre auch eine Aufklärung absolut sinnlos, sein Input ist ohnehin schon durchs tägliche Allerlei hoffnungslos überlastet. :rolleyes: :2faces:
Gothaur

Nichtraucher
10.03.2005, 19:58
Das sagen nur die Leute, die versuchen, die Araber und Äthiopier zu assimilieren und die sie als kleine Stämme ohne Zugehörigkeit diffamieren wollen.
Es gibt viel mehr Äthiopier und Araber, als Juden, wieso soll man dann Semit nur für Juden verwenden?

Und dieser "tatsächliche" Gebrauch basiert auf einer Nazi-Definition und ich werde das gerade deswegen nicht auch so machen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Semit

Auf was wird Antisemitismus denn heute bezogen?

Lies dir mal die Definition bezügl. Antisemitismus durch. Antisemitismus bedeutet "nichts weiter" als die Feindschaft gegenüber Juden, nicht gegenüber Arabern.

Nichtraucher
10.03.2005, 20:03
Soll ne Diskussion werden, ob man Antisemit ist, wenn man Israel kritisiert:
2. Linke und Antisemitismus? Passt nicht zusammen, ich glaube, du weißt nichtmal, was Antisemitismus ist. Nur weil man Sharon einen Unterdrücker und dummen Diktator über Palästina nennt, ist man kein Antisemit. Sharon hat bis heute nie seine Pflicht erfüllt und hat Palästina sein unabhängiges Land in den Grenzen von 1967 gegeben, was denen von der UNO versprochen worden ist.



Warum soll es nicht zusammenpassen, Linke und Antisemitismus? Warum kommt dann häufig von Juden der Vorwurf, dass der Antisemitismus heutzutage GERADE aus dem linken Spektrum zu beobachten sei?

Und es wurde schon einmal erwähnt: Sharon ist kein Diktator, sondern ein demokratisch gewähltes Staatsoberhaupt eines souveränen, demokratischen Staates.

Und warum sollte Israel nur noch in den Grenzen von 1967 bestehen? Die Araber sind doch selbst daran schuld, dass diese Gebiete unter israelischer Verwaltung stehen (was ich persönlich sehr gut finde! :] ).

Nichtraucher
10.03.2005, 20:09
Falsch. Die Linken der 70er Jahre waren gegen die imperialistischen Bestrebungen der damaligen israelischen Regierung. Sie waren KEINE Judenfeinde. Sie verstanden ihren Kampf auch als Kampf für ein autonomes und eigenständiges Palästina.
Du darfst AUF KEINEN FALL Antisemitismus, der die Judenfeindlichkeit meint, mit der, auch unter Juden verbreiteten, kritischen Haltung zum Beispiel hinsichtlich der israelischen Siedlungspolitik, verwechseln.

Schon in den 70er Jahren gab es bei den Linken antisemitische Strömungen. Warum interessieren sich die Linken denn nicht für den Kashmirkonflikt o. ä.? Für dich hat diese Palästinasolidarität der Linken vielleicht nichts mit Antisemitismus zu tun, für mich schon.

Nichtraucher
10.03.2005, 20:15
Antisemitismus richtet sich gegen Isrealis bzw. Juden im Allgemeinen. Die Basis dieser menschenverachtenden Ideologie ist rassistischer Natur, auch oft mit religiös-fanatischen Gedankenelemente gespeist.

Wenn man die israelische Regierung kritisiert (oder scharf verurteilt), ist man ein eben KEIN Antisemit, weil sich die Kritik nicht im allgemeinen auf Israelis fällt, sondern nur auf die Regierung.
Es gibt leider immer ein paar Flachland-Denker wie Nichtraucher, die wegen ihrer borniert-oberflächlicher Beurteilung dies nicht wahr haben wollen.

Es gibt eben Leute, die aus Auschwitz ihre Konsequenzen gezogen haben. Deshalb ist für jeden Demokraten nicht nur eine politische, sondern auch eine bedingungslose und uneingeschränkte Solidarität mit Israel das Fundament für eine fortschrittliche Denkweise.

Nichtraucher
10.03.2005, 20:20
Ich verachte keine Juden (nur weil sie Juden sind), sondern nur die Regierung.
Ich verachte ebenso Schröders Truppe, bin aber nicht antideutsch bzw. rassistisch gegenüber Deutschen eingestellt.

Komisch, dass die Linken immer auf die US-amerikanische oder israelische Regierung schimpfen, egal, wer da gerade das Sagen hat. Komisch...




Sollte unter Antisemitismus auch Feindlichkeit gegenüber Araber sein, so ist es ebenso unsinnig und menschenverachtend.
Die Saudis sind übrigens die herrschende Dynastie in Saudi-Arabien.
Gegen Araber hab ich ebenso nix und nichts. Sind doch alles Menschen. :cool:

Wie oft denn noch? Unter Antisemitismus versteht man die Feindschaft gegenüber Juden, nicht mehr und nicht weniger!!!!




Jenau, Israelis sind nicht gleich Sharon-Regierung. Das muss man als getrennt sehen. Staatsmacht/Regierung und Volk. :]

Sharon wurde aber von der Mehrheit der Israelis gewählt.




Kennste die Fettbacke Sharon und co.? :rolleyes:

Warum immer diese Beleidigungen?

Wächter
10.03.2005, 22:50
Kennste die Fettbacke Sharon und co.? :rolleyes: :)) Leider....

Virgil
11.03.2005, 08:51
Zitat von Vietminh:
Das sagen nur die Leute, die versuchen, die Araber und Äthiopier zu assimilieren und die sie als kleine Stämme ohne Zugehörigkeit diffamieren wollen.
Es gibt viel mehr Äthiopier und Araber, als Juden, wieso soll man dann Semit nur für Juden verwenden?


Es ging mir eigentlich nicht darum, die Zugehörigkeit der Araber und Äthiopier zum semitischen Völkerkomplex zu verneinen. Antisemitismus wird nun mal derzeit UNZULÄSSIGERWEISE nur auf Juden bezogen. Wenn der Zentralrat der Juden von Antisemitismus spricht, meint er dies bezogen auf Juden.
Wer als Vertreter des rechten Spektrums die korrekte Anmerkung, dass auch Araber Semiten sind, IN OBIGEM KONTEXT gebraucht, will nur vom eigentlichen Thema des Judenhasses (um einen treffenderen Begriff zu verwenden) abzulenken, oder eben die Diskussion ins Lächerliche zu ziehen.