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Vollständige Version anzeigen : Lovecraft



Ekelbruehe
06.08.2009, 02:51
Ich finde ihn sehr beeindruckend, zumal ich entdeckt habe, dass das Necronomicon tatsächlich existiert.

Die lustigen und auch bedauernswerten Forscher, die die alte Rasse gefunden haben, sind mitsamt den Hunden auf unübliche Weise gestorben.

Die merkwürdigen anatomischen Besonderheiten der alten Rasse, war nicht weiter tragisch, aber Arkham ist schon bekannt für Skurrilitäten.

In Lovecrafts Universum war es mehr als interessant zu leben.

Lovecraft hat es verstanden wie Poe totale Irrelevanz relevant zu machen, man bedenke nur den Nimmermehr.

Lovecraft hat mir eine Scheißangst eingejagt mit der Geschichte 'Albtraum im Hexenhaus', den kleinen Hasen mit den Menschenhänden und mit dem Menschengesicht fand ich ziemlich abgefahren.

Geil ist auch von Lovecraft die Berge des Wahnsinns, außerdem finde ich den blinden Idiotengott namens Azatoth interessant.

Felix Krull
06.08.2009, 02:59
Ich habe Deine Kommentare vor zwei, oder drei Jahren in einem gewissen anderen Politik-Forum mal überaus geschätzt. Du warst damals spitzzüngig, scharfsinnig, und sarkastisch, Starti.

Mittlerweile brabbelst und sabberst Du nur noch, es ist ein Jammer, was sie aus Dir gemacht haben.

Ekelbruehe
06.08.2009, 03:05
Ich habe Deine Kommentare vor zwei, oder drei Jahren in einem gewissen anderen Politik-Forum mal überaus geschätzt. Du warst damals spitzzüngig, scharfsinnig, und sarkastisch, Starti.

Mittlerweile brabbelst und sabberst Du nur noch, es ist ein Jammer, was sie aus Dir gemacht haben.

Eigentlich dachte ich, dass ich Fortschritte gemacht habe.

Wenigstens sterbe ich einsam.

Felix Krull
06.08.2009, 03:11
Eigentlich dachte ich, dass ich Fortschritte gemacht habe.

Wenigstens sterbe ich einsam.

Das ist ja eben das Elend, daß Dir nicht klar ist, das es Menschen gibt, die Deinen Scharfsinn überaus schätzen.

Ich bin nämlich einer von denen, die sich an Dein altes Ich erinnern. Das tue ich oft mit einem breiten Grinsen und einem großen Schmunzeln.

Ekelbruehe
06.08.2009, 03:47
Das ist ja eben das Elend, daß Dir nicht klar ist, das es Menschen gibt, die Deinen Scharfsinn überaus schätzen.

Ich bin nämlich einer von denen, die sich an Dein altes Ich erinnern. Das tue ich oft mit einem breiten Grinsen und einem großen Schmunzeln.


Hmm, vielleicht bin ich Erwachsen geworden oder habe mir das Hirn weggesoffen.

Felix Krull
06.08.2009, 04:02
Hmm, vielleicht bin ich Erwachsen geworden oder habe mir das Hirn weggesoffen.
Da ist noch genug Hirn übrig, so schnell geht das nicht mit dem Wegsaufen.

Du darfst mir durchaus glauben, ich habe damit etwas Erfahrung.

Ajax
08.08.2009, 14:36
Ich bin ebenfalls ein Fan Lovecrafts. Er versteht es meisterlich Spannung aufzubauen und schön zu gruseln. Man kann die Bedrohung durch das Unbekannte und Unaussprechliche förmlich spüren.

Ekelbruehe
09.08.2009, 01:50
Ich bin ebenfalls ein Fan Lovecrafts. Er versteht es meisterlich Spannung aufzubauen und schön zu gruseln. Man kann die Bedrohung durch das Unbekannte und Unaussprechliche förmlich spüren.

Lovecraft ist zwar etwas schwülstig, aber er versteht es sehr gut Spannung aufzubauen.

Leider sind seine Konstrukte niemals aufgelöst.

Ich will jetzt wissen wer der blinde Idiotengott ist, Azathot war es ja nicht? oder doch?

Ich finde aber doch, dass er es geschafft hat, eine latente Angst zu erschaffen.

Lovecraft, Poe, eventuell die Gebrüder Grimm (denkt mal nach) haben solch grauenerregende paranoide Wahnsinnigkeiten auserkoren.

Ich bin froh, dass es hier auch noch jemanden gibt, der Lovecraft zumindest Respekt zollt.

Am geilsten fande ich die Berge des Wahnsinns.

Bellerophon
25.09.2009, 11:40
Am geilsten fande ich die Berge des Wahnsinns.

Das muß ich noch lesen.

Ganz nett ist auch von ihm:

"Die Literatur der Angst: Zur Geschichte der Phantastik "

Ausonius
25.09.2009, 11:49
Ich hab fast alle Geschichten von ihm gelesen und schätze ihn sehr. Das Necronomicon gibt es aber nicht wirklich, Ekelbruehe. Auch die anderen okkulten Bücher, die bei Lovecraft häufig erwähnt werden - Die "Unaussprechlichen Kulte" des von Junzt, das "pnakotische Manuskript" oder das "Liber Eibonis" sind ausgedacht und bilden einfach einen Teil des Ctulhu-Mythos.

Von ihm mag ich am liebsten die Geschichten, die zeitgenössisch (also in den 1920ern und 1930er Jahren angelegt) waren, wie "Der Flüsterer im Dunkeln", oder "Berge des Wahnsinns". Letzterer soll übrigens bald verfilmt werden. "Träume im Hexenhaus" fand ich aber auch sehr gut, die Zimmerdecke mit den nicht-euklidischen Winkeln, etc.

marc
25.09.2009, 11:57
Ich kenne nur diesen ... mh: Großessay von Michel Houellebecq über ihn:
http://img4.imageshack.us/img4/7199/41jjbsftsllsl500aa240.jpg (http://img4.imageshack.us/i/41jjbsftsllsl500aa240.jpg/)
Eines dieser Bücher, von denen ich bedaure, dass sie mich beeinflußt haben. :D

Bellerophon
25.09.2009, 13:02
Ich hab fast alle Geschichten von ihm gelesen und schätze ihn sehr. Das Necronomicon gibt es aber nicht wirklich, Ekelbruehe. Auch die anderen okkulten Bücher, die bei Lovecraft häufig erwähnt werden - Die "Unaussprechlichen Kulte" des von Junzt, das "pnakotische Manuskript" oder das "Liber Eibonis" sind ausgedacht und bilden einfach einen Teil des Ctulhu-Mythos.


Lovecraft schafft das gut, die Wirklichkeit mit seiner Fantasie zu verbinden. Gestern schrieb ich mir noch einen Künstler auf, den er in Cthulhus Ruf erwähnt, um mal nach dem zu googln.

Sime.

Den gibt’s wirklich

Sidney Sime

Bellerophon
25.09.2009, 13:04
Ich kenne nur diesen ... mh: Großessay von Michel Houellebecq über ihn:
http://img4.imageshack.us/img4/7199/41jjbsftsllsl500aa240.jpg (http://img4.imageshack.us/i/41jjbsftsllsl500aa240.jpg/)
Eines dieser Bücher, von denen ich bedaure, dass sie mich beeinflußt haben. :D


Hab ich ja noch nie was von gehört! Von dem Buch.

Muss ich mal lesen.

Houellebecq schätze ich sehr.

marc
25.09.2009, 13:17
Hab ich ja noch nie was von gehört! Von dem Buch.

Muss ich mal lesen.

Houellebecq schätze ich sehr.

Wird dir bestimmt gefallen. :]

Bellerophon
25.09.2009, 13:31
Wird dir bestimmt gefallen. :]

Sehr vermutlich

Hab was von der taz zu dem Buch gefunden:

„Außerdem ist da die Ablehnung von Freuds Psychoanalyse und seines "puerilen Symbolismus" (Lovecraft).“ "Die menschlichen Handlungen", so schreibt Houellebecq bereits hier, "sind genauso frei und sinnleer wie die freien Bewegungen der Elementarteilchen." Nur wenige Menschen hätten die Sinnlosigkeit des Lebens so fundamental erkannt wie Lovecraft - sich selbst, das darf man annehmen, zählt Houellebecq wohl auch dazu.“

Hört sich gut an.

„Also tauchen beide Autoren ihre Figuren wie U-Boote in eine Welt, die in Degeneration begriffen ist. Hier wie dort schleichen Gestalten durch die Kulissen, die zur Verabscheuung freigegeben sind - ohne Würde bei Lovecraft, ohne Liebe bei seinem heutigen Exegeten. Lovecrafts einsame, stets männliche Protagonisten sind kaum mehr als Sensoren-Träger, die das Schreckliche erfahren, damit es berichtet werden kann…“

verdammt gut.

„Insbesondere Lovecrafts fünf New Yorker Jahre könnten direkt aus der Feder von Houellebecq stammen. Auch ihm ist ein Hauch echter Liebe vergönnt, der schließlich am unwürdigen Leben in der Großstadt zerbrechen muss. Sein fast manischer Rassenhass wird dann auf die deprimierenden Erfahrungen in New York zurückgerechnet.“

Wundervoll!

Genau mein Ding.

Danke für den Tip.

marc
25.09.2009, 13:54
Sehr vermutlich

Hab was von der taz zu dem Buch gefunden:

„Außerdem ist da die Ablehnung von Freuds Psychoanalyse und seines "puerilen Symbolismus" (Lovecraft).“ "Die menschlichen Handlungen", so schreibt Houellebecq bereits hier, "sind genauso frei und sinnleer wie die freien Bewegungen der Elementarteilchen." Nur wenige Menschen hätten die Sinnlosigkeit des Lebens so fundamental erkannt wie Lovecraft - sich selbst, das darf man annehmen, zählt Houellebecq wohl auch dazu.“

Hört sich gut an.

„Also tauchen beide Autoren ihre Figuren wie U-Boote in eine Welt, die in Degeneration begriffen ist. Hier wie dort schleichen Gestalten durch die Kulissen, die zur Verabscheuung freigegeben sind - ohne Würde bei Lovecraft, ohne Liebe bei seinem heutigen Exegeten. Lovecrafts einsame, stets männliche Protagonisten sind kaum mehr als Sensoren-Träger, die das Schreckliche erfahren, damit es berichtet werden kann…“

verdammt gut.

„Insbesondere Lovecrafts fünf New Yorker Jahre könnten direkt aus der Feder von Houellebecq stammen. Auch ihm ist ein Hauch echter Liebe vergönnt, der schließlich am unwürdigen Leben in der Großstadt zerbrechen muss. Sein fast manischer Rassenhass wird dann auf die deprimierenden Erfahrungen in New York zurückgerechnet.“

Wundervoll!

Genau mein Ding.

Danke für den Tip.

Vielleicht ein Nachschub, so von wegen "das Buch hat mich beeinflußt":


Zitat aus dem Buch
Der liberale Kapitalismus hat seinen Einfluss auf das Bewusstsein der einzelnen ausgedehnt, und damit einher gehen der Merkantilismus, die Werbung, der absurde und höhnische Kult wirtschaftlicher Effektivität und die ausschließliche und unveränderliche Gier nach materiellen Gutem. Schlimmer noch, der Liberalismus hat sich vom Bereich der Wirtschaft in den sexuellen Bereich ausgedehnt. Alle sentimentalen Fiktionen sind zerschmettert worden. Reinheit, Keuschheit, Treue und Anstand sind zu lächerlichen Stigmata geworden. Der Wert eines menschlichen Wesens bemisst sich heute nach seiner wirtschaftlichen Effektivität und seinem erotischen Potential, und das sind genau die beiden Dinge, die Lovecraft am meisten verabscheute.
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/buechermarkt/165778/

Bellerophon
25.09.2009, 14:34
Danke.

Ich kann auch sehr empfehlen:

„Phantastik in Literatur und Kunst“

Von Jens Malte Fischer und Christian W. Thomsen

Ein sehr schönes Buch, das ich mir immer aus der Bücherei klauen wollte…allein meine völlig unangebrachte Vornehmheit hat mich dran gehindert…:hihi:

Leiht sich da eh niemand aus...

Vor allem das Kapitel über H. C. Artmann hat mich sehr gefangen.

Ekelbruehe
29.09.2009, 06:41
Ich hab fast alle Geschichten von ihm gelesen und schätze ihn sehr. Das Necronomicon gibt es aber nicht wirklich, Ekelbruehe. Auch die anderen okkulten Bücher, die bei Lovecraft häufig erwähnt werden - Die "Unaussprechlichen Kulte" des von Junzt, das "pnakotische Manuskript" oder das "Liber Eibonis" sind ausgedacht und bilden einfach einen Teil des Ctulhu-Mythos.

Von ihm mag ich am liebsten die Geschichten, die zeitgenössisch (also in den 1920ern und 1930er Jahren angelegt) waren, wie "Der Flüsterer im Dunkeln", oder "Berge des Wahnsinns". Letzterer soll übrigens bald verfilmt werden. "Träume im Hexenhaus" fand ich aber auch sehr gut, die Zimmerdecke mit den nicht-euklidischen Winkeln, etc.

Mist, ich habe echt geglaubt, dass es Schoggothen gibt.

Geil fand ich bei 'Traum im Hexenhaus' die komplette Sinnlosigkeit.

Wie er von seltsamen Tetraedern (weiß nicht mehr was das war, aber eigentlich egal) usw. begleitet wird.

Zugegeben, einige Geschichten sind einfach nur öde, aber die längeren Sachen von Lovecraft sind schon sehr gut.

Cthulhu finde ich nicht so gut, da ein wenig die Logik fehlt; Schauplätze werden durcheinandergebracht und es wirkt so, als ob der Autor verwirrt war.

H.P. Lovecraft war natürlich komplett geistesgestört, aber das ist egal.

Ärgerlich finde ich, ist, dass er andauernd Sachen durcheinander gebracht hat.

Ansonsten finde ich ihn gut.

Sathington Willoughby
29.09.2009, 07:35
Insbesondere Lovecrafts fünf New Yorker Jahre könnten direkt aus der Feder von Houellebecq stammen. Auch ihm ist ein Hauch echter Liebe vergönnt, der schließlich am unwürdigen Leben in der Großstadt zerbrechen muss. Sein fast manischer Rassenhass wird dann auf die deprimierenden Erfahrungen in New York zurückgerechnet.“

Wundervoll!

Genau mein Ding.

Danke für den Tip.

In einer Geschichte über Cthulhu (oder so) schrieb er, das "das Boot voller *******n und Untermenschen war, deren Vernichtung eigentlich eine Selbstverständlichkeit für einen zivilisierten Menschen gewesen wäre".:P
Ja, damals gab es keine PC.
Ich habe ein paar Geschichten gelesen, das Interessanteste sind die ANspielungen auf eine andere Raumgeometrie, auf Lebensformen, die offenbar auch in anderen Dimensionen wohnen und die Tatsache, das die ganze Menschheit nur mit ein paar albernen Zaubersprüchen und Symbolen dagegen anstänkern kann.

Ausonius
29.09.2009, 08:38
Tatsache, das die ganze Menschheit nur mit ein paar albernen Zaubersprüchen und Symbolen dagegen anstänkern kann.

Die Essenz bei Lovecraft ist sogar, dass die Menschheit überhaupt nichts gegen die "Alten", Ctulhu, Tsatthogua usw. tun kann. Die wenigen Auserwählten erfahren lediglich, dass sie Spielball unglaublich mächtiger kosmischer Wesen sind, die spielend leicht die Gesetze der Physik brechen. Die Hilflosigkeit angesichts der Schrecken macht die immer gleichen Lovecraft-Helden (in der Regel intellektuelle Einzelgänger) wahnsinnig.

Bellerophon
29.09.2009, 13:15
In einer Geschichte über Cthulhu (oder so) schrieb er, das "das Boot voller *******n und Untermenschen war, deren Vernichtung eigentlich eine Selbstverständlichkeit für einen zivilisierten Menschen gewesen wäre".:P
Ja, damals gab es keine PC.
Ich habe ein paar Geschichten gelesen, das Interessanteste sind die ANspielungen auf eine andere Raumgeometrie, auf Lebensformen, die offenbar auch in anderen Dimensionen wohnen und die Tatsache, das die ganze Menschheit nur mit ein paar albernen Zaubersprüchen und Symbolen dagegen anstänkern kann.

An der modernen Star-Architektur und Festival-Kultur hätte Lovecraft bestimmt einen Narren gefressen.

Burning Man vor der CCTV-Zentrale von Rem Koolhaas.

Ekelbruehe
01.10.2009, 10:26
Beeindruckend finde ich, dass er 80000 Briefe, also keine eMails, verschickt hat und kaum einer unter 20 Seiten, mit kleingeschriebener Handschrift war.

Dazu hat er meist ohne Salär jungen Autoren geholfen und die Werke von anderen Autoren überarbeitet.

Er hat sogar für Houdini eine Kurzgeschichte geschrieben.

Er war leider zu ausgelastet, um vielleicht mal einen Roman zu schreiben, deshalb hat er leider nicht soviel geschrieben, was man in Romanform packen kann.