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Vollständige Version anzeigen : Dürfen Kinder noch Kind sein?



Peaches
03.08.2009, 10:23
Recht spannend fand ich heute im Zeit-Magazin folgenden Artikel:

Ich will doch nur spielen (http://www.zeit.de/2009/32/Das-therapierte-Kind-32)

Unter anderem heisst es hier:

...Die 3b kommt von einer Klassenfahrt zurück. Sie machen jetzt übrigens Reisen völlig ohne Programm. Eine Woche ausspannen. Nichts tun: im wohlhabenden Blankenese, wo die Grundschule liegt, ist das der wahre Luxus – für die Eltern mit ihren wichtigen Jobs wie für die Kinder, die nicht weniger beschäftigt sind...


...Kinderärzte verschreiben schätzungsweise einem Drittel der Schüler Stunden beim Ergotherapeuten, beim Logopäden, beim Lerntherapeuten. Man fragt sich, wann die Kinder Zeit haben, in ihren liebevoll eingerichteten Zimmern zu spielen: Sie gehen zum Hockey, zum Tennis, zum Segeln, zur Musikstunde, manchmal haben sie an einem Nachmittag zwei bis drei Programmpunkte zu absolvieren. Und dann eben noch die Therapie....


...Kindheit ist nicht mehr das, was sie mal war. Kinder spielen nicht mehr auf der Straße, sondern werden handverlesen von ihren Eltern verabredet. Es gibt keine Banden mehr, keine Prügeleien. Das ist beruhigend. Andererseits heißt es auch: Kinder lernen nicht mehr, mit all denen klarzukommen, die früher eben zufällig auch auf der Straße waren. Immer sind die Eltern der Filter....


...Keines der Kinder muss lernen, eine Lösung für das Eimer- und Schaufelproblem zu finden. Das übernehmen die Eltern, die sich in den Kampf stürzen, um das erste Eigentum ihrer Kinder zu verteidigen gegen die Besitzansprüche der Konkurrenten. Eine andere Gelegenheit zur Sozialstudie bietet sich morgens vor dem Schultor: Eltern, die für ihre Kinder die Tasche tragen...

In wie weit lernen Kinder ihre Probleme selbst zu lösen?

-jmw-
03.08.2009, 10:38
Klar ist: es kann langfristig nur Schaden anrichten, wenn beide Elternteile Vollzeit arbeiten, es jenseits der beiden Familie nicht gibt, Wohnquartiere zu Wohnsilos verbaut werden und Schule nach dem Prinzip Kaserne funktioniert.

-jmw-
03.08.2009, 10:43
Dazu zwei Sätze, die ich mir als Maximen genommen habe für Teile meiner bildungspolitischen Ansichten:

Robert Heinlein:


A human being should be able to change a diaper, plan an invasion, butcher a hog, conn a ship, design a building, write a sonnet, balance accounts, build a wall, set a bone, comfort the dying, take orders, give orders, cooperate, act alone, solve equations, analyze a new problem, pitch manure, program a computer, cook a tasty meal, fight efficiently, die gallantly. Specialization is for insects.


Paul Goodman:


For green grass and clean rivers, children with bright eyes and good color, and people safe from being pushed around – for a few things like these, I find I am pretty ready to think away most other political, economic, and technological advantages.

henriof9
03.08.2009, 10:44
Klar ist: es kann langfristig nur Schaden anrichten, wenn beide Elternteile Vollzeit arbeiten, es jenseits der beiden Familie nicht gibt, Wohnquartiere zu Wohnsilos verbaut werden und Schule nach dem Prinzip Kaserne funktioniert.

Wobei sich mir dann die Frage stellt, wie haben das eigentlich unsere Eltern und Großeltern geschafft ?

Man kann auch vieles hineininterpretieren nur um immer ein Argument Für oder Gegen etwas zu haben.

schastar
03.08.2009, 10:47
Mir selber bekannt.

Mädchen 11Jahre.
6 Uhr aufstehen
6,45 haus verlassen
7 Bushaltestelle
7,45 Ankunft Schule
8 Unterrichtsbeginn
13 Unterrichtsschluss dann
16Tagesheim-Ende
16.10 Abfahrt Bus
16,55 Ankunft
17,10 wieder zu Hause

6,45-17,10 macht rund 10,5 Stunden. 5 mal die Woche macht eine 55 Stundenwoche für einen heranwachsenden Menschen.

Mir wäre so als hätte ich mal Forderungen der Gewerkschaften gehört, nach einer 37 Stundenwoche, weil der Mensch ja auch Freizeit benötigen würde.
?(

-jmw-
03.08.2009, 10:47
@ henriof9

Waren die Umstände anders?

und

Haben sie das denn?

Peaches
03.08.2009, 10:48
Ich frage mich, ob heut nicht einfach zu viel Wirbel um ein Kind/Kinder gemacht wird.
Alle Eltern glauben, ihr Kind werde missverstanden und sei eigentlich hochbegabt. Eine schlechte Note in Mathe liegt in jedem Fall am Lehrer/Lernsystem/mangelnden Förderung usw.

Keine ist gewillt seinem Kind zu sagen: schlucks halt Mausi, dafür kannst du vielleicht etwas anderes durchschnittlich gut.

schastar
03.08.2009, 10:49
Wobei sich mir dann die Frage stellt, wie haben das eigentlich unsere Eltern und Großeltern geschafft ?

Man kann auch vieles hineininterpretieren nur um immer ein Argument Für oder Gegen etwas zu haben.


Mir ist es auch immer wieder ein Rätsel wie noch vor 30 Jahren ein Mann alleine eine Familie ernähren und gleichzeitig ein Haus abbezahlen konnte.

Was hat sich da nur geändert? :rolleyes:

Cash!
03.08.2009, 10:53
Es gibt eben ein Idealtypisches Bild, wie ein Kind aufwachsen müsse. Das ist zwar abhängig von der Gesellschaftsschicht, aber greade im sog. Bürgertum, den Anwälten, Ärzten oder Lehrern sind die Prioritäten eben andere.
Wenn das Kind da nicht allen anforderungen entspricht rennt man mit dem eben zu allen möglichen Psychiatern, Ärzten oder Experten. Hinzu kommt eine weit verbreitete Form der Hypochondrie, wonach so ziemlich jedem aufgeweckten Kind minstestens ADS diagnostiziert wird.

Ich bin zum Glück in einem Arbeiterhaushalt aufgewachsen, kein Druck, viel Freiraum und mein Vater ist nicht gleich zur Polizei gerannt, wenn ich mich mit anderen gebalgt habe...

-jmw-
03.08.2009, 10:57
#7, #8, #9

Ganz richtig!

henriof9
03.08.2009, 10:57
@ henriof9

Waren die Umstände anders?

und

Haben sie das denn?

Die Umstände waren sogar noch beschissener, um genau zu sein.
Die Arbeitszeiten waren länger, die Wohnsituation noch mieser und die Schule sogar härter als heute.
Und ?
Trotzdem haben es die Eltern geschafft, daß ihre Kinder zu vernünftigen Erwachsenen wurden, mit Achtung und Respekt allen anderen ggü. und sich ihrer Pflichten und Rechte in der Gemeinschaft bewußt, was man heute so nicht mehr vorfindet.

Frank3
03.08.2009, 11:01
Mir ist es auch immer wieder ein Rätsel wie noch vor 30 Jahren ein Mann alleine eine Familie ernähren und gleichzeitig ein Haus abbezahlen konnte.

Was hat sich da nur geändert? :rolleyes:

WIR haben keine Soziale Marktwirtschaft mehr .
Wir haben faschistische Politiker , die der WIRTSCHAFT gegen das VOLK dienen , für ein Land , das sie der Einheits UNION schenken wollen um die VERANTWORTUNG anderen geben zu können und so der MACHT über sie gedient zu haben . MACHT ist den GEWINN haben wollen .

GOTT

Frank3
03.08.2009, 11:05
Die Umstände waren sogar noch beschissener, um genau zu sein.
Die Arbeitszeiten waren länger, die Wohnsituation noch mieser und die Schule sogar härter als heute.
Und ?
Trotzdem haben es die Eltern geschafft, daß ihre Kinder zu vernünftigen Erwachsenen wurden, mit Achtung und Respekt allen anderen ggü. und sich ihrer Pflichten und Rechte in der Gemeinschaft bewußt, was man heute so nicht mehr vorfindet.

WARUM haben wir dann diese SCHEISSE und auch SCHEISSE an der REGIERUNG ?
WARUM haben wir dann HARTZ IV ? DU spinnst und hast die WELT NOCH GARNICHT ERKANNT . ICH REDE NICHT über deine KLEINE Welt .

GOTT

-jmw-
03.08.2009, 11:05
Die Umstände waren sogar noch beschissener, um genau zu sein.
Die Arbeitszeiten waren länger, die Wohnsituation noch mieser und die Schule sogar härter als heute.
Und ?
Trotzdem haben es die Eltern geschafft, daß ihre Kinder zu vernünftigen Erwachsenen wurden, mit Achtung und Respekt allen anderen ggü. und sich ihrer Pflichten und Rechte in der Gemeinschaft bewußt, was man heute so nicht mehr vorfindet.
Sag ich ja: Die Umstände waren anders.

Andere Umstände haben andere Ergebnisse;
neue andere Umstände müssen zu Veränderungen führen.

Über diese Veränderungen muss man sich unterhalten - was wir gerade tun bzw. bis gerade taten, denn jetzt ist's High Noon und ich muss aufhören. :)

henriof9
03.08.2009, 11:07
Es gibt eben ein Idealtypisches Bild, wie ein Kind aufwachsen müsse. Das ist zwar abhängig von der Gesellschaftsschicht, aber greade im sog. Bürgertum, den Anwälten, Ärzten oder Lehrern sind die Prioritäten eben andere.
Wenn das Kind da nicht allen anforderungen entspricht rennt man mit dem eben zu allen möglichen Psychiatern, Ärzten oder Experten. Hinzu kommt eine weit verbreitete Form der Hypochondrie, wonach so ziemlich jedem aufgeweckten Kind minstestens ADS diagnostiziert wird.

Ich bin zum Glück in einem Arbeiterhaushalt aufgewachsen, kein Druck, viel Freiraum und mein Vater ist nicht gleich zur Polizei gerannt, wenn ich mich mit anderen gebalgt habe...

Ich gehe sogar soweit zu sagen, daß es nicht nur ein idealtypisches Bild gibt, sondern ein idealtypisches Bild vorgegeben wird.
Nichts dagegen wenn die Eltern den Wunsch haben das Beste für ihr Kind zu wollen, das ist noch normal, andererseits werden sie aber auch schon von Kita bis Schule beeinflußt, weil eben das Kind zappelig ist oder eben auffällig.
Heute ist es ja so, daß Eltern schon wegen einer Ohrfeige verklagt werden, wenn sich das Kind daneben benommen hat, da seinen Kindern einen gewissen Freiraum zu lassen oder Grenzen aufzuzeigen mutet schon echt schwer an.
Das fällt dann nichtmehr unter übliche Kinderbalgerei sondern wird schon als äußerst auffällig gesehen, was selbstverständlich behandelt werden muß.

Paul Felz
03.08.2009, 11:09
Die Umstände waren sogar noch beschissener, um genau zu sein.
Die Arbeitszeiten waren länger, die Wohnsituation noch mieser und die Schule sogar härter als heute.
Und ?
Trotzdem haben es die Eltern geschafft, daß ihre Kinder zu vernünftigen Erwachsenen wurden, mit Achtung und Respekt allen anderen ggü. und sich ihrer Pflichten und Rechte in der Gemeinschaft bewußt, was man heute so nicht mehr vorfindet.

Hat bei mir nicht geklappt. Bin immer noch respektlos ;)

Bratschnik
03.08.2009, 11:18
Die Umstände waren sogar noch beschissener, um genau zu sein.
Die Arbeitszeiten waren länger, die Wohnsituation noch mieser und die Schule sogar härter als heute.
Und ?
Trotzdem haben es die Eltern geschafft, daß ihre Kinder zu vernünftigen Erwachsenen wurden, mit Achtung und Respekt allen anderen ggü. und sich ihrer Pflichten und Rechte in der Gemeinschaft bewußt, was man heute so nicht mehr vorfindet.

seit Familien Wirtschaftseinheiten, Menschen Humankapital und Kinder Konsumenten sind gibt es keine Kinder mehr.

lupus_maximus
03.08.2009, 11:22
Hat bei mir nicht geklappt. Bin immer noch respektlos ;)
Nun, ich habe Respekt vor Könnern, aber die haben wir ja immer seltener!
Schließlich wandern ja nur noch Geschäftshitler, Manager und Direktoren ein, also lauter Flachleute!
Vor wem kann man dann eigentlich nur noch Respekt haben außer vor mir selbst und meinesgleichen, also Fachleuten ohne l?

henriof9
03.08.2009, 11:40
Hat bei mir nicht geklappt. Bin immer noch respektlos ;)

Du gehörst ja auch zu den rühmlichen Ausnahmen. :D

Paul Felz
03.08.2009, 11:43
Nun, ich habe Respekt vor Könnern, aber die haben wir ja immer seltener!
Schließlich wandern ja nur noch Geschäftshitler, Manager und Direktoren ein, also lauter Flachleute!
Vor wem kann man dann eigentlich nur noch Respekt haben außer vor mir selbst und meinesgleichen, also Fachleuten ohne l?

Du hast mich - mal wieder - genau richtig verstanden. Respekt muß man sich verdienen.

Paul Felz
03.08.2009, 11:44
Du gehörst ja auch zu den rühmlichen Ausnahmen. :D

Paul war schon immer anders als andere Kinder ;)

Don
03.08.2009, 11:52
Paul war schon immer anders als andere Kinder ;)

Sogar einen eigenen Song haben die Pauls and Paulas. :D
http://www.youtube.com/watch?v=n3PSL1yXTL8&feature=PlayList&p=40FA216AA568B20B&playnext=1&playnext_from=PL&index=28

henriof9
03.08.2009, 11:52
Paul war schon immer anders als andere Kinder ;)

Also hat in Deinem Zeugnis immer gestanden :

Paul sollte sich mehr dem postiven Kern der Klasse zuwenden. :D

Paul Felz
03.08.2009, 11:53
Also hat in Deinem Zeugnis immer gestanden :

Paul sollte sich mehr dem postiven Kern der Klasse zuwenden. :D

Zeugnis? Was für ein Zeugnis? ?(

henriof9
03.08.2009, 11:57
Zeugnis? Was für ein Zeugnis? ?(

Sorry, mein Fehler.
Ich vergaß, heutzutage existiert ein Zeugnis quasi nichtmehr.

Lobo
03.08.2009, 12:01
In wie weit lernen Kinder ihre Probleme selbst zu lösen?

Am besten schickt man sie auf Unterschichts-Erlebnis-Lager, das härtet ab.

Peaches
03.08.2009, 12:04
Am besten schickt man sie auf Unterschichts-Erlebnis-Lager, das härtet ab.

Bis zu einem gewissen Grad ist das sogar was Wahres dran.

Wenn Laura-Sophie-Clara zwischen Ballett-, Geigen-, Tennisunterricht und diversen Therapien noch die Zeit finden sollte, wäre es schön, wenn sie ein bisschen Lebensluft schnuppern dürfte.

Humer
03.08.2009, 12:04
Mir kommt es so vor, als ob sich der Turbokapitalismus bis in die Kinderstuben auswirkt. Zu den Ersten gehören, Leistung bringen, ist die bekannte Devise, die Lebenschancen werden schon früh verteilt, meinen die Eltern, und sie haben scheinbar recht.
Dass der Druck auf die Kinder kontrapoduktiv sein kann, wird nicht gesehen. Sogenannte Fachleute liefern den theoretischen Unterbau dazu. Es gilt bestimmte "Fenster" der Entwicklung zu nutzen und z.B. noch im Kindergartenalter mit Englich oder den Grundlagen der Physik anzufangen. Das wird auch ganz offen mit den Bedürfnissen der Wirtschaft nach hochqualifizierten Kräften begründet. So wie auch spätere Bildungsstätten bis hin zur Uni offen in den Dienst der Wirtschaft gestellt werden.
Ich glaube da wächst eine Generation von Neurotikern heran, die man um ihre Jugend betrogen hat und die sich möglicherweise eines Tages mit Leistungsverweigerung rächt, denn sie haben was nachzuholen.

Paul Felz
03.08.2009, 12:09
Sorry, mein Fehler.
Ich vergaß, heutzutage existiert ein Zeugnis quasi nichtmehr.

Heutzutage? Zu meiner Zeit gab es nicht mal Schulen. Wir mußten uns noch alles selber beibringen.

Allerdings war auch vieles einfacher. Zum Beispiel eine Frau finden: Knüppel übern Kopp und in die Höhle schleifen ;)

Leila
03.08.2009, 12:09
Ein wichtiges, nicht nur zum Nachdenken bewegendes, sondern auch zum Handeln anregendes Thema eröffnete Peaches hier. Die im Strangtitel stehende Frage beantworte ich kurz wie folgt: Leider viele nicht! Es fehlen ihnen die Eltern, es mangelt ihnen an nützlichen Tätigkeiten, sie haben kaum noch natürlichen Lebensraum – in den Städten jedenfalls.

Peaches
03.08.2009, 12:10
Mir kommt es so vor, als ob sich der Turbokapitalismus bis in die Kinderstuben auswirkt. Zu den Ersten gehören, Leistung bringen, ist die bekannte Devise, die Lebenschancen werden schon früh verteilt, meinen die Eltern, und sie haben scheinbar recht.
Dass der Druck auf die Kinder kontrapoduktiv sein kann, wird nicht gesehen. Sogenannte Fachleute liefern den theoretischen Unterbau dazu. Es gilt bestimmte "Fenster" der Entwicklung zu nutzen und z.B. noch im Kindergartenalter mit Englich oder den Grundlagen der Physik anzufangen. Das wird auch ganz offen mit den Bedürfnissen der Wirtschaft nach hochqualifizierten Kräften begründet. So wie auch spätere Bildungsstätten bis hin zur Uni offen in den Dienst der Wirtschaft gestellt werden.
Ich glaube da wächst eine Generation von Neurotikern heran, die man um ihre Jugend betrogen hat und die sich möglicherweise eines Tages mit Leistungsverweigerung rächt, denn sie haben was nachzuholen.

Fängt vielleicht jetzt schon an. Bürgergeld? :D

Nein, aber im Ernst. Du hast völlig recht. Der irrsinnige Gedanke, Eliten würden Eliten herausbilden, ungeachtet ihrer intellektuellen und sozialen Kompetenzen ist sicherlich dem wirtschaftlichen Druck geschuldet.
Was soll aus Paul und Paula werden, wenn sie Chemie im Kindergarten lernen, aber nicht sich gegenseitig mal die Schippen und Eimerchen über den Schädel zu ziehen?

Paul Felz
03.08.2009, 12:11
Ein wichtiges, nicht nur zum Nachdenken bewegendes, sondern auch zum Handeln anregendes Thema eröffnete Peaches hier. Die im Strangtitel stehende Frage beantworte ich kurz wie folgt: Leider viele nicht! Es fehlen ihnen die Eltern, es mangelt ihnen an nützlichen Tätigkeiten, sie haben kaum noch natürlichen Lebensraum – in den Städten jedenfalls.

Nützliche Tätigkeiten wüßte ich schon: Bier und Zigaretten holen, Auto waschen........

Lobo
03.08.2009, 12:12
Bis zu einem gewissen Grad ist das sogar was Wahres dran.

Wenn Laura-Sophie-Clara zwischen Ballett-, Geigen-, Tennisunterricht und diversen Therapien noch die Zeit finden sollte, wäre es schön, wenn sie ein bisschen Lebensluft schnuppern dürfte.

Also zu Therapien wurde ich recht selten geschleift, aber div. Instrumente und Sportmannschaften waren schon dabei, aber auch alles selbst gewollt. :)

Paul Felz
03.08.2009, 12:12
Fängt vielleicht jetzt schon an. Bürgergeld? :D

Nein, aber im Ernst. Du hast völlig recht. Der irrsinnige Gedanke, Eliten würden Eliten herausbilden, ungeachtet ihrer intellektuellen und sozialen Kompetenzen ist sicherlich dem wirtschaftlichen Druck geschuldet.
Was soll aus Paul und Paula werden, wenn sie Chemie im Kindergarten lernen, aber nicht sich gegenseitig mal die Schippen und Eimerchen über den Schädel zu ziehen?

Eyhhhh! Ich habe nie Mädchen ne Schüppe über den Kopf gezogen. Nur Jungs in die Faust rennen lassen.

Lobo
03.08.2009, 12:14
Ein wichtiges, nicht nur zum Nachdenken bewegendes, sondern auch zum Handeln anregendes Thema eröffnete Peaches hier. Die im Strangtitel stehende Frage beantworte ich kurz wie folgt: Leider viele nicht! Es fehlen ihnen die Eltern, es mangelt ihnen an nützlichen Tätigkeiten, sie haben kaum noch natürlichen Lebensraum – in den Städten jedenfalls.

Ich würde ohnehin niemals Kinder in einer Stadt aufwachsen lassen.

Paul Felz
03.08.2009, 12:17
Ich würde ohnehin niemals Kinder in einer Stadt aufwachsen lassen.

Am Stadtrand geht es. Ist fast wie auf dem Land, nur näher zum Einkaufen. Außer Berlin natürlich. Oder Wien.

Peaches
03.08.2009, 12:17
Eyhhhh! Ich habe nie Mädchen ne Schüppe über den Kopf gezogen. Nur Jungs in die Faust rennen lassen.

Hätteste mal. Fehlt dir heute. :D

Paul Felz
03.08.2009, 12:18
Hätteste mal. Fehlt dir heute. :D

Nee, ich hole das bei meiner Frau nach :D

Leila
03.08.2009, 12:19
Nützliche Tätigkeiten wüßte ich schon: Bier und Zigaretten holen, Auto waschen........

Ich dachte eher an solche: Dem Vater in der Werkstatt helfen, der Mutter im Haushalt und im Garten, auf die Geschwisterchen aufpassen, dem Großvater folgen und ähnliches.

Gruß von Leila ;)

Peaches
03.08.2009, 12:19
Nee, ich hole das bei meiner Frau nach :D

Die Glückliche! :D

Lobo
03.08.2009, 12:21
Ich dachte eher an solche: Dem Vater in der Werkstatt helfen, der Mutter im Haushalt und im Garten, auf die Geschwisterchen aufpassen, dem Großvater folgen und ähnliches.

Gruß von Leila ;)

Pilze sammeln, die umliegenden Wälder erkunden.

WIENER
03.08.2009, 12:27
Heutzutage? Zu meiner Zeit gab es nicht mal Schulen. Wir mußten uns noch alles selber beibringen.

Allerdings war auch vieles einfacher. Zum Beispiel eine Frau finden: Knüppel übern Kopp und in die Höhle schleifen ;)

anbinden nicht vergessen.

-jmw-
03.08.2009, 12:28
So, like us, let your children run wild and free, for as the Bible tells us, "Let your children run wild and free."

(The Simpsons S6E16, Bart vs. Australia)

:)

WIENER
03.08.2009, 12:52
Ich frage mich, ob heut nicht einfach zu viel Wirbel um ein Kind/Kinder gemacht wird.
Alle Eltern glauben, ihr Kind werde missverstanden und sei eigentlich hochbegabt. Eine schlechte Note in Mathe liegt in jedem Fall am Lehrer/Lernsystem/mangelnden Förderung usw.

Keine ist gewillt seinem Kind zu sagen: schlucks halt Mausi, dafür kannst du vielleicht etwas anderes durchschnittlich gut.


Wie im ganzen Leben ist auch hier der Mittelweg das richtige. Weder ein Psychoterror noch "schlucks sagen" ist das richtige. Und durchschnittlich gut ist in der heutigen Zeit ohnehin viel zu wenig.

Mein Sohn, (13) ist sehr gut in Mathe und Physik und eher (sehr?) schlecht in Deutsch und Englisch. Außerdem ist er, trotz seines Alters ein extrem guter Handwerker. Er kann schon einfache Elektroinstalationen, Fließenlegen und Tischlerarbeiten. Das hat er sich schon in ganz jungen Jahren von meinen Hausarbeiter abgeschaut, bzw er durfte auch schon mithelfen. Mit 6 Jahren hat er damit begonnen.

Und damit bin ich schon beim "Wichtigsten". Die Eltern müssen schon frühzeitig die Talente ihrer Kinder erforschen und fördern. Und zwar richtige Talente. Zu sagen "schlucks halt Mausi, dafür kannst du vielleicht etwas anderes durchschnittlich gut" ist schwer verantwortungslos.

Leila
03.08.2009, 13:22
Pilze sammeln, die umliegenden Wälder erkunden.

Darin erblicke ich eine tiefen Sinn. Ich durfte dies als Mädchen in der Innerschweiz, eifersüchtig bewacht von einem rothaarigen Knaben, welcher mich viele, viele Jahre später – nunmehr als junger Mann – fragte, ob ich seine Frau werden möchte.

Das folgende Bild aus jener Zeit werde ich spätestens um Dreiuhr nachmittags wieder löschen.

Gruß von Leila :schweiz: :at:

henriof9
03.08.2009, 16:08
Ich dachte eher an solche: Dem Vater in der Werkstatt helfen, der Mutter im Haushalt und im Garten, auf die Geschwisterchen aufpassen, dem Großvater folgen und ähnliches.

Gruß von Leila ;)

Tut mir Leid liebe @Leila, das was Du da dachtest ist heutzutage völlig daneben.
Im Gegenteil, da müssen Eltern damit rechnen angezeigt zu werden, wegen Kinderarbeit. Damit störst Du die Entwicklung eines Kindes ganz erheblich- frage mal einen Kinderpsychotherapeuten. :D

Paul Felz
03.08.2009, 16:17
anbinden nicht vergessen.

Nur solange man sie behalten will. Die verfallen immer so schnell. Blöder Verschleiß.

Peaches
03.08.2009, 22:50
Wie im ganzen Leben ist auch hier der Mittelweg das richtige. Weder ein Psychoterror noch "schlucks sagen" ist das richtige. Und durchschnittlich gut ist in der heutigen Zeit ohnehin viel zu wenig.

Genau darum geht es ja. Durchschnittlich ist zu wenig. Warum?
Wenn nicht jeder hochbegabt ist, aber auch niemand blöd, wo ist dann der Durchschnitt?



Mein Sohn, (13) ist sehr gut in Mathe und Physik und eher (sehr?) schlecht in Deutsch und Englisch. Außerdem ist er, trotz seines Alters ein extrem guter Handwerker. Er kann schon einfache Elektroinstalationen, Fließenlegen und Tischlerarbeiten. Das hat er sich schon in ganz jungen Jahren von meinen Hausarbeiter abgeschaut, bzw er durfte auch schon mithelfen. Mit 6 Jahren hat er damit begonnen.


Ah ja. Ein handwerkliches Wunderkind.



Und damit bin ich schon beim "Wichtigsten". Die Eltern müssen schon frühzeitig die Talente ihrer Kinder erforschen und fördern. Und zwar richtige Talente. Zu sagen "schlucks halt Mausi, dafür kannst du vielleicht etwas anderes durchschnittlich gut" ist schwer verantwortungslos.

Ironie ist an dich leider verschwendet.

Natürlich sollte Eltern die Talente und Begabungen ihrer Kinder fördern, aber auch einsehen, dass nicht jedes Kind ein Einstein sein kann.
Du zeigst schon ganz ansehnlich an dir selbst, wie das ganze Talent- und Hochbegabungsblabla wirkt.
Natürlich ist dein Kind außergewöhnlich begabt und natürlich hebt sich irgendwo von der breiten Masse ab. Wenn aber jedes Elternteil so denkt, wo ist dann die breite Masse, die die Welt so dringend braucht?
sein Kind zu fördern und zu unterstützen heisst eben oft, ihm nicht einzureden er sei der neue Paganini, sondern einfach seine normalen, altersgerechten Fortschritte zu loben.
Wenn er nämlich verzweifelt glaubt, er sei Paganini, dann haben wir all die talentlosen, die sich im Fernsehen bewerben und glauben, sie könnten singen, tanzen, schauspielern... und das erwachen ist böse. Manchmal auch für die Eltern.

Landogar
03.08.2009, 23:33
Bei diesem Thema fällt mir wieder die eine oder andere Anekdote aus meinem Schulalltag ein. In meiner Klasse war ein Mädchen, welches all die Jahre unter einem unglaublichen Leistungsdruck seitens der Eltern stand. Sie war überdurchschnittlich intelligent, erbrachte auch dementsprechende Leistungen, war aber innerleich dermaßen angespannt, dass jeder kleine Rückschlag (eine 2+ statt der erhofften 1 in der Englischklausur etc...) sie völlig fertigmachte. Weinkrämpfe, Hautausschläge, bis hin zur "Selbstbestrafung" waren an der Tagesordung. An den Wochenenden wurde extra ein Hauslehrer(!) engagiert, um sie Samstags und Sonntags für jeweils 4 Stunden zu unterrichten, wenns statt der erhofften "1" nur die "2" gab, wurde schonmal auf 6 Stunden erhöht.
Seit drei Jahren studiert diese ehemalige Schulfreundin Medizin in Würzburg, steht aber kurz vor dem Abbruch, weil sie mit diesem weiter gesteigerten Druck gar nicht mehr klar kommt, und nur noch mit starken Medikamenten den Alltag halbwegs meistern kann.

Freikorps
03.08.2009, 23:42
Ich frage mich, ob heut nicht einfach zu viel Wirbel um ein Kind/Kinder gemacht wird.
Alle Eltern glauben, ihr Kind werde missverstanden und sei eigentlich hochbegabt. Eine schlechte Note in Mathe liegt in jedem Fall am Lehrer/Lernsystem/mangelnden Förderung usw.

Keine ist gewillt seinem Kind zu sagen: schlucks halt Mausi, dafür kannst du vielleicht etwas anderes durchschnittlich gut.

Es sind häufig die eigenen Eltern, die ihre Kinder überfordern. Noch ein Jahr eher in den Kindergarten, nach Mölichkeit auch noch ganztags, damit Mami in Ruhe zum Kaffeeklatsch bei den anderen Müttern kann. Später mit aller Gewalt auf eine höhere Schule, auch wenn sie das Kind damit wissentlich überbelasten. Dann noch Klavierunterricht, Reiten und 3 Sportarten. Die Eltern packen ihren Ehrgeiz auf die Schultern der Kinder! Wann soll so ein Kind noch Zeit haben um Kind zu sein? Das ganze ist nicht überspitzt, ich sehe solche Fälle täglich bei den Eltern der Klassenkameraden meiner Tochter.

WIENER
03.08.2009, 23:50
Ironie ist an dich leider verschwendet.


Ich gebs mit dir auf. Du bist und bleibst eine durchschnittliche Dummtussi, jeder Griff zur Tastatur ist bei dir reine Zeitverschwendung.

Peaches
04.08.2009, 00:06
Ich gebs mit dir auf. Du bist und bleibst eine durchschnittliche Dummtussi, jeder Griff zur Tastatur ist bei dir reine Zeitverschwendung.

Deinen arg beschränkten Horizont könntest du erweitern...


Zu sagen "schlucks halt Mausi, dafür kannst du vielleicht etwas anderes durchschnittlich gut" ist schwer verantwortungslos.

Ich kann auch nix dafür, wenn du zu dämlich bist, diesen Satz als die ironische Bemerkung zu verstehen, die er ist.

heide
04.08.2009, 05:50
Am Stadtrand geht es. Ist fast wie auf dem Land, nur näher zum Einkaufen. Außer Berlin natürlich. Oder Wien.

In Berlin am Stadtrand wohnt man auch schon etwas ländlich. Aber es fehlt z.B. ein Bauernhof.
In Berlin ist die Schulpflicht ab 5 Jahre. Somit wurde dem Kind schon ein Jahr des Kindseins genommen.
Es liegt auch an den Eltern, dass Kinder von heute, vor allem in Großstädten, ein Leben mit der Natur nicht kennen lernen. Berlin bietet im Umland viel Natur. Doch wann bekommen die Eltern den Hintern hoch, um mit dem Kind in eine solche Welt einzutauchen?
Die Eltern werden von den Lehrern angehalten, wenn die Kids in die Schule gehen, Lern-Defizite in Heimarbeit auszugleichen. Da bleibt nicht mehr viel Spielraum für die Kids.
Hinzu kommt, das Großstadtkinder wirklich "verweichlicht" sind.
Etwas überspitzt: Macht das Kind einen falschen Pups, sofort zum Doc!
Auch die ADS ist eine neue "Kinderkrankheit". Sie wird zu schnell diagnostiziert und Medikamente zu schnell verschrieben.
Nicht Kinder gehören zu einem Psychologen, sondern die Eltern!

Frank3
04.08.2009, 07:26
In Berlin am Stadtrand wohnt man auch schon etwas ländlich. Aber es fehlt z.B. ein Bauernhof.
In Berlin ist die Schulpflicht ab 5 Jahre. Somit wurde dem Kind schon ein Jahr des Kindseins genommen.
Es liegt auch an den Eltern, dass Kinder von heute, vor allem in Großstädten, ein Leben mit der Natur nicht kennen lernen. Berlin bietet im Umland viel Natur. Doch wann bekommen die Eltern den Hintern hoch, um mit dem Kind in eine solche Welt einzutauchen?
Die Eltern werden von den Lehrern angehalten, wenn die Kids in die Schule gehen, Lern-Defizite in Heimarbeit auszugleichen. Da bleibt nicht mehr viel Spielraum für die Kids.
Hinzu kommt, das Großstadtkinder wirklich "verweichlicht" sind.
Etwas überspitzt: Macht das Kind einen falschen Pups, sofort zum Doc!
Auch die ADS ist eine neue "Kinderkrankheit". Sie wird zu schnell diagnostiziert und Medikamente zu schnell verschrieben.
Nicht Kinder gehören zu einem Psychologen, sondern die Eltern!

EINE ganze Gesellschaft aber auch die Psychologen sind doch nur von der Gesellschaft zurechtgebogene . . . .
WER , WAS ist NOCH Normal und will es FESTLEGEN können , wenn jedem seine MORAL und WELTSICHT ANERZOGEN ?

GOTT

Paul Felz
04.08.2009, 08:47
In Berlin am Stadtrand wohnt man auch schon etwas ländlich. Aber es fehlt z.B. ein Bauernhof.
In Berlin ist die Schulpflicht ab 5 Jahre. Somit wurde dem Kind schon ein Jahr des Kindseins genommen.

[...]


Werden die bei Einschulung automatisch erwachsen? Dann habe ich was verpaßt. Ich bin es immer noch nicht.

Cinnamon
04.08.2009, 08:49
Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich in meinem liebevoll eingerichteten, aber sehr chaotischem Zimmer mit Vorliebe stundenlang gelesen habe.

malnachdenken
04.08.2009, 09:24
Mir selber bekannt.

Mädchen 11Jahre.
6 Uhr aufstehen
6,45 haus verlassen
7 Bushaltestelle
7,45 Ankunft Schule
8 Unterrichtsbeginn
13 Unterrichtsschluss dann
16Tagesheim-Ende
16.10 Abfahrt Bus
16,55 Ankunft
17,10 wieder zu Hause

6,45-17,10 macht rund 10,5 Stunden. 5 mal die Woche macht eine 55 Stundenwoche für einen heranwachsenden Menschen.

Mir wäre so als hätte ich mal Forderungen der Gewerkschaften gehört, nach einer 37 Stundenwoche, weil der Mensch ja auch Freizeit benötigen würde.
?(

Na super, dann werde ich meine Fahrzeiten zur Arbeit und nach Hause auch jetzt mit einrechnen, vielleicht findet mein Chef das sogar gut und bezahlt mir die :rolleyes:

Entschuldigung, aber Deine Rechnung finde ich etwas... nunja, sagen wir mal dem gewünschten Ergebnis angepasst.

Landogar
04.08.2009, 10:02
Noch ein Jahr eher in den Kindergarten, nach Mölichkeit auch noch ganztags, damit Mami in Ruhe zum Kaffeeklatsch bei den anderen Müttern kann.

Da sich meine Eltern ein paar Monate nach meiner Geburt geschieden haben, blieb meiner Mutter als Alleinerziehende von 2 Kindern gar keine andere Möglichkeit, als mich in einen Kindergarten mit Ganztagsbetreuung anzumelden (9-17 Uhr). Geschadet hat es mir nicht, im Gegenteil. Danach war ich 7 Jahre lang auf einer privaten Ganztagsschule, welche von 8 Uhr bis 18 Uhr lief. Natürlich mit Mittagessen, danach zweieinhalb Stunden Freizeitaktivitäten (es gab an die 30 Angebote, von Leistungssport bis Kunsthandwerk), und anschlißend 2 Stunden "Studierzeit", in welcher im Klassenverband und unter Aufsicht die Hausaufgaben erledigt wurden.

Kenshin-Himura
04.08.2009, 23:10
Recht spannend fand ich heute im Zeit-Magazin folgenden Artikel:

Ich will doch nur spielen (http://www.zeit.de/2009/32/Das-therapierte-Kind-32)

Unter anderem heisst es hier:








In wie weit lernen Kinder ihre Probleme selbst zu lösen?

Na was für glorreiche, messerscharf kombinierte Erkenntnisse, das wusste man ja vorher nicht, gut dass es die ,,ZEIT" uns jetzt endlich erklärt wie es gemacht wird. (und der SPIEGEL - der zur Zeit exakt die gleiche Scheiße am Laufen hat. :rolleyes: ).

ErhardWittek
04.08.2009, 23:50
In Berlin am Stadtrand wohnt man auch schon etwas ländlich. Aber es fehlt z.B. ein Bauernhof.
In Berlin ist die Schulpflicht ab 5 Jahre. Somit wurde dem Kind schon ein Jahr des Kindseins genommen.
Es liegt auch an den Eltern, dass Kinder von heute, vor allem in Großstädten, ein Leben mit der Natur nicht kennen lernen. Berlin bietet im Umland viel Natur. Doch wann bekommen die Eltern den Hintern hoch, um mit dem Kind in eine solche Welt einzutauchen?
Die Eltern werden von den Lehrern angehalten, wenn die Kids in die Schule gehen, Lern-Defizite in Heimarbeit auszugleichen. Da bleibt nicht mehr viel Spielraum für die Kids.
Hinzu kommt, das Großstadtkinder wirklich "verweichlicht" sind.
Etwas überspitzt: Macht das Kind einen falschen Pups, sofort zum Doc!
Auch die ADS ist eine neue "Kinderkrankheit". Sie wird zu schnell diagnostiziert und Medikamente zu schnell verschrieben.
Nicht Kinder gehören zu einem Psychologen, sondern die Eltern!
Nicht daß ich Dir im mindesten widersprechen möchte, denn Du hast in allem recht.

Allerdings scheint mir die ganze Situation noch weitaus perkärer zu sein, als Du sie beschrieben hast. Denn inzwischen gehören selbst die Psychologen auf die Couch.

Das ADS ist lediglich der Aufruhr eines gesunden, vitalen Überdrusses meist hochintelligenter Kinder gegen diese kranke Welt. Und darüber erschrecken die Mittelmäßigen so sehr, daß sie sofort nach sedierenden Psychopharmaka und stationärer Inhaftierung derer verlangen, die ihnen den Zerrspiegel ihrer eigenen verlogenen Scheinwelt vorhalten.

Humer
05.08.2009, 17:19
Nicht daß ich Dir im mindesten widersprechen möchte, denn Du hast in allem recht.

Allerdings scheint mir die ganze Situation noch weitaus perkärer zu sein, als Du sie beschrieben hast. Denn inzwischen gehören selbst die Psychologen auf die Couch.

Das ADS ist lediglich der Aufruhr eines gesunden, vitalen Überdrusses meist hochintelligenter Kinder gegen diese kranke Welt. Und darüber erschrecken die Mittelmäßigen so sehr, daß sie sofort nach sedierenden Psychopharmaka und stationärer Inhaftierung derer verlangen, die ihnen den Zerrspiegel ihrer eigenen verlogenen Scheinwelt vorhalten.

Das mit dem ADS Syndrom hat mich lange beschäftigt. Gibt es das wirklich oder liegt es nur daran, dass ständig neue Krankheiten erfunden werden, die dann Spezialisten und die Pharmaindustrie gut ernähren.

Mitlerweile glaube ich, das gibt es wirklich, wenn auch die Diagnose inflationär gebraucht wird.
Das Stichwort ist: Medienverwahrlosung
Kinder konsumieren zuviel TV und spielen zuviel am PC und den Spielcomputern.
Dabei wird ständig höchste innere Spannung, also Stress erzeugt, der aber nicht körperlich ausagiert werden kann. Um es einfach zu sagen, sie toben zu wenig draußen herum. Ein weiterer Beleg dafür ist auch, dass den Schulärzten auffällt, dass schon viele einfache Balanceübungen nicht mehr können, weil sie zuviel passiv herumsitzen. Sie entwickeln sich körperlich nicht richtig und sind oft zu dick, sogar Diabetes bei Kindern nimmt zu.
Ja, es gibt auch kleine Genies, denen es langweilig ist und die aus Unterforderung stören.

politisch Verfolgter
05.08.2009, 18:48
Bitte keinen Kindern die Probleme der "Arbeitnehmer"IdiotenZwingerShice aufbürden.
Nur Nachwuchs haben, wenn man kein Rindvieh ist, das den Faktor 320 bzw. 933 bedient, um sich rel. dazu immer besitzloser zu affenschiebern.
Goldene Entwicklungsumgebungen bedingen Kaufkraftmaximierung per Erwerbsphase, also Villa&Porsche und noch weit mehr als Netzwerkzweck.
So lange das arbeitsgesetzlich unterbunden ist, am Besten nachwuchslos nix tun und die Gesetzgebungsverbrecher hinter Gitter fordern und befördern.

ErhardWittek
06.08.2009, 00:25
Das mit dem ADS Syndrom hat mich lange beschäftigt. Gibt es das wirklich oder liegt es nur daran, dass ständig neue Krankheiten erfunden werden, die dann Spezialisten und die Pharmaindustrie gut ernähren.

Das trifft hundertprozentig zu.



Mitlerweile glaube ich, das gibt es wirklich, wenn auch die Diagnose inflationär gebraucht wird.
Das Stichwort ist: Medienverwahrlosung
Kinder konsumieren zuviel TV und spielen zuviel am PC und den Spielcomputern.
Dabei wird ständig höchste innere Spannung, also Stress erzeugt, der aber nicht körperlich ausagiert werden kann. Um es einfach zu sagen, sie toben zu wenig draußen herum. Ein weiterer Beleg dafür ist auch, dass den Schulärzten auffällt, dass schon viele einfache Balanceübungen nicht mehr können, weil sie zuviel passiv herumsitzen. Sie entwickeln sich körperlich nicht richtig und sind oft zu dick, sogar Diabetes bei Kindern nimmt zu.
Ja, es gibt auch kleine Genies, denen es langweilig ist und die aus Unterforderung stören.
Genau so ist es. Kinder gehören in die Natur und nicht in enge, hellhörige Stadtwohnungen, in denen sie sich ständig "gesittet" aufführen müssen, um die Nachbarn nicht zu stören. Da nützt es auch recht wenig, sie zu festgelegten Zeiten in irgendein "fitness-studio" zu karren, damit sie sich zwischen 14 und 15 Uhr den Bewegungsdrang vom Leib schwitzen.

Ich lebe auf dem Land und die Kinder hier sind weder aggressiv noch hypernervös. Sie sind einfach ganz normal. Denn sie können zu jeder Tageszeit ihrem Bewegungs- und Entdeckerdrang nachkommen.

Nur die nicht artgerechte Haltung und Aufzucht der Kinder führt zu Auffälligkeiten, die dann kostenträchtig wegtherapiert werden. Zum psychischen und physischen Schaden dieser Kinder ebenso wie zum Wohle der Pharmaindustrie.

Felix Krull
06.08.2009, 00:38
Das trifft hundertprozentig zu.
Ein Freund von mir ist Psychologe, und ja, es gibt ADS wirklich. Ein großes Problem ist, das die meisten nichtmal zwischen Psychologen (das sind die mit der Couch) und Psychiatern (das sind die mit den Pillen) unterscheiden können.

Über Psychologen gibt es soviele falsche Stereotype, daß mein Freund immer sagt er sei Statistiker, wenn er auf einer Party nach seinem Beruf gefragt wird.

Leila
06.08.2009, 00:51
Ich sah gestern Jean-Jacques Annauds phantastischen Film „Deux frères“. Die Tigerkinder mit ihren weißen Flecken auf der Ohrenrückseite bestaunte ich sprachlos. In einer Einstellung sah ich in die Augen eines hübschen Buben. Da dachte ich: Für solche Augen würde ich bis zum Umfallen kämpfen, auf daß sie während ihrer Lebzeit nur Schönes zu sehen bekämen.

ErhardWittek
06.08.2009, 00:56
Ein Freund von mir ist Psychologe, und ja, es gibt ADS wirklich. Ein großes Problem ist, das die meisten nichtmal zwischen Psychologen (das sind die mit der Couch) und Psychiatern (das sind die mit den Pillen) unterscheiden können.

Über Psychologen gibt es soviele falsche Stereotype, daß mein Freund immer sagt er sei Statistiker, wenn er auf einer Party nach seinem Beruf gefragt wird.
Du darfst mir glauben, ich kann zwischen Couch und Pillen einigermaßen unterscheiden. Und ich werde mich bestimmt nicht dahin versteigen, einem Psychologen widersprechen zu wollen.

Aber dennoch ist anzunehmen, daß das Auftreten einer solchen, vermutlich äußerst selten auftretenden psychischen Disposition die Werbepsychologen der Pharmaindustrie zu Höchstleistungen angespornt hat, um aus einer unbedeutenden Randerscheinung eine fast normale Kinderkrankheit zu "machen", die Milliarden einbringt.

Ein sehr empfehlenswertes Buch zum Thema ist:
http://www.amazon.de/s/ref=nb_ss_w?__mk_de_DE=%C5M%C5Z%D5%D1&url=search-alias%3Daps&field-keywords=Die+Krankheitserfinder&x=16&y=17

Leila
06.08.2009, 01:05
Du darfst mir glauben, ich kann zwischen Couch und Pillen einigermaßen unterscheiden. Und ich werde mich bestimmt nicht dahin versteigen, einem Psychologen widersprechen zu wollen.

Lieber Erhard!

Wenn es eine Wissenschaft gibt, die keine ist, dann die Psychologie.

Gruß von Leila

Felix Krull
06.08.2009, 01:08
Aber dennoch ist anzunehmen, daß das Auftreten einer solchen, vermutlich äußerst selten auftretenden psychischen Disposition die Werbepsychologen der Pharmaindustrie zu Höchstleistungen angespornt hat, um aus einer unbedeutenden Randerscheinung eine fast normale Kinderkrankheit zu "machen", die Milliarden einbringt.
Ich glaube Dir gern. Nur möchte ich darauf aufmerksam machen, daß in Deutschland Pillen ausschließlich von Psychiatern verschrieben werden dürfen. In den USA ist das anders, aber hierzulande wendet sich die Pharmalobby - die ich fast durchgängig für Verbrecher halte - natürlich an die Kanäle, die ihre Produkte eben auch absetzen. Und das sind die Ärzte. Psychiater sind Ärzte mit psychopharmakologischer Fachausbildung, aber ohne psychologische Fachausbildung.

Mein Freund hat diesbezüglich eine Petition beim Bundestag eingereicht, die immerhin über 10.000 Unterschriften von Fachpersonen eingebracht hat. Ich kann das bei Bedarf gern raussuchen und nachweisen.

Es wäre schön, wenn man beim Draufhauen auch wenigstens die Richtigen trifft. Mehr wollte ich nicht sagen. Du magst diesbezüglich vielleicht der falsche Adressat gewesen sein, aber ich wollte diese Gelegenheit nutzen, um dem geneigten Mitleser den Unterschied klar zu machen. Nichts für ungut bitte.

Felix Krull
06.08.2009, 01:10
Lieber Erhard!

Wenn es eine Wissenschaft gibt, die keine ist, dann die Psychologie.

Gruß von Leila

Du bist einfach nur dumm.

Leila
06.08.2009, 01:16
Du bist einfach nur dumm.

Und Du doppelt!

Gruß von Leila

Felix Krull
06.08.2009, 01:32
Und Du doppelt!

Gruß von Leila

Im Gegensatz zu Dir weiß ich aber, wovon ich rede.

BILD und PISA ersetzen eben nicht Fachwissen. Deinen vulgärwissenschaftlichen Unsinn nimmt niemand ernst, der sich auch nur für 2 Pfennig damit auskennt.

ErhardWittek
06.08.2009, 01:37
Lieber Erhard!

Wenn es eine Wissenschaft gibt, die keine ist, dann die Psychologie.

Gruß von Leila
Hallo Leila,

diese Sicht teile ich nicht. Es gibt in diesem Metier ebenso viele hochbegabte, engagierte Fachleute, die in der Lage sind, Menschen von ihren Leiden zu heilen, wie - leider - auch Scharlatane und käufliche, skrupellose Parteigänger der Pharmalobby.

Die menschliche Psyche erschließt sich eben nicht so bereitwillig der forschenden Wissenschaft, wie ein Organ, das sich auch postmortal noch untersuchen läßt. Aus diesem Grund sind Psychologen häufiger auf Hypothesen angewiesen, die schwerer verifizierbar sind, als eine simple Folgewirkung auf die von chronischer Freßsucht geschädigte Fettleber.

Hinzu kommt das Problem, daß ein Psychologe in der Regel seine eigenen Lebenserfahrungen und Überzeugungen nicht abspalten kann, während er einen Patienten begutachtet. Jeder Mensch hat einen eigenen Bezugsrahmen. Aber der verfäscht notgedrungen wieder das Gesamtergebnis.

Felix Krull
06.08.2009, 01:45
Hinzu kommt das Problem, daß ein Psychologe in der Regel seine eigenen Lebenserfahrungen und Überzeugungen nicht abspalten kann, während er einen Patienten begutachtet.
Die Gefahr besteht, aber dafür gibt es die Supervision, denn sonst könnte der Psychologe sehr bald seiner Arbeit nicht mehr nachgehen.

Insgesamt aber ein sehr guter Beitrag, Herr Wittek.

ErhardWittek
06.08.2009, 01:46
Ich glaube Dir gern. Nur möchte ich darauf aufmerksam machen, daß in Deutschland Pillen ausschließlich von Psychiatern verschrieben werden dürfen. In den USA ist das anders, aber hierzulande wendet sich die Pharmalobby - die ich fast durchgängig für Verbrecher halte - natürlich an die Kanäle, die ihre Produkte eben auch absetzen. Und das sind die Ärzte. Psychiater sind Ärzte mit psychopharmakologischer Fachausbildung, aber ohne psychologische Fachausbildung.

Mein Freund hat diesbezüglich eine Petition beim Bundestag eingereicht, die immerhin über 10.000 Unterschriften von Fachpersonen eingebracht hat. Ich kann das bei Bedarf gern raussuchen und nachweisen.

Es wäre schön, wenn man beim Draufhauen auch wenigstens die Richtigen trifft. Mehr wollte ich nicht sagen. Du magst diesbezüglich vielleicht der falsche Adressat gewesen sein, aber ich wollte diese Gelegenheit nutzen, um dem geneigten Mitleser den Unterschied klar zu machen. Nichts für ungut bitte.
Ich verstehe Dich vollkommen.

Mir gehen nur die Aasgeier auf die Nerven, die mit dem Leid der Menschen Kasse machen. Oder schlimmer, erst Krankheiten herbeireden, um sie unter Inkaufnahme weit schlimmerer Spätfolgen kurieren zu können vorgeben.

Leider sind allzuviele studierte Psychologen und zugegebenermaßen vorzugsweise Psychiater nur allzu gern bereit, sich zu Lasten gutgläubiger, hilfebedürftiger Menschen fettzufressen.

Leila
06.08.2009, 01:53
Im Gegensatz zu Dir weiß ich aber, wovon ich rede.

BILD und PISA ersetzen eben nicht Fachwissen. Deinen vulgärwissenschaftlichen Unsinn nimmt niemand ernst, der sich auch nur für 2 Pfennig damit auskennt.

Lieber Felix Krull!

Nimm Dir doch die Zeit, um mit mir ins Gespräch zu kommen. Ich lasse Dich wissen, daß ich zwei Kinder großzog, ohne jemals den Beistand eines Psychologen oder Psychopathen in Anspruch genommen zu haben. Ich behüte hin und wieder auch zwei Enkel vor der Unbill des Lebens. Daß ich ca. 40 oder 50 Bücher über die Psychologie las, teile ich Dir hier nebenbei mit. Also halte Dich bitte zurück mit billigen Unterstellungen und ziehe in Betracht, daß Menschen existieren, die ihre Lebenszeit nicht verblödeten.

Gruß von Leila

Felix Krull
06.08.2009, 01:57
Ich verstehe Dich vollkommen.

Mir gehen nur die Aasgeier auf die Nerven, die mit dem Leid der Menschen Kasse machen. Oder schlimmer, erst Krankheiten herbeireden, um sie unter Inkaufnahme weit schlimmerer Spätfolgen kurieren zu können vorgeben.

Leider sind allzuviele studierte Psychologen und zugegebenermaßen vorzugsweise Psychiater nur allzu gern bereit, sich zu Lasten gutgläubiger, hilfebedürftiger Menschen fettzufressen.

Genau auf den Punkt gebracht. Psychische Erkrankungen oder psychosomatische Störungen stellen übrigens fast 60% aller Krankheitsfälle dar, mit der Allgemeinmediziner in Deutschland im ihrem Tagesgeschäft konfrontiert sind. Dagegen werden alle möglichen Arten von Mittelchen und Pillen verschrieben, die im Grunde überflüssig sind. Und das heißt nichts anderes, als das uns die verbrecherische, börsennotierte Pharmaindustrie ausnimmt, wie die Weihnachtsgänse. Die Pharmaindustrie ist die größte legalisierte Mafia auf dem Planeten.

Felix Krull
06.08.2009, 02:24
Lieber Felix Krull!

Nimm Dir doch die Zeit, um mit mir ins Gespräch zu kommen. Ich lasse Dich wissen, daß ich zwei Kinder großzog, ohne jemals den Beistand eines Psychologen oder Psychopathen in Anspruch genommen zu haben. Ich behüte hin und wieder auch zwei Enkel vor der Unbill des Lebens. Daß ich ca. 40 oder 50 Bücher über die Psychologie las, teile ich Dir hier nebenbei mit. Also halte Dich bitte zurück mit billigen Unterstellungen und ziehe in Betracht, daß Menschen existieren, die ihre Lebenszeit nicht verblödeten.

Gruß von Leila

Ich will Dir doch im Rahmen Deiner persönlichen Erfahrungen gar nicht widersprechen. Im Gegenteil, es freut mich sehr, und ich bin froh zu hören, daß Du es in Deiner Lebenszeit nicht nötig hattest psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Mit Verlaub, aber 40 oder 50 psychologische Bücher gelesen zu haben, oder ein ganzes Studium absolviert zu haben, welches als Minimum voraussetzt, das man ca. das Zehnfache gelesen hat -vieles davon teure Fachliteratur, an die mal als Normalsterblicher nicht kommt, und die viel Geld kostet-, das ist nunmal nicht das Gleiche. Mein Freund macht grade seinen Doktor, und er erwirbt die Möglichkeit, in Deutschland als zugelassener Psychotherapeut arbeiten zu dürfen. Aus der ganzen Sache geht er erstmal mit fast 40.000 Euro Schulden raus.

Ich kenne diesen Mann schon 25 Jahre, und ich maße mir mal an etwas intimere Einblicke ins "Psycho-Business" zu haben, als der deutsche Durchschittsmensch.

Leila
06.08.2009, 03:34
[Dein ganzes Geschwurbel]

Vom Geld mag ich nicht sprechen, denn allzu viel davon gab ich aus, ohne einen Nutzen dafür zu erlangen.

Ich fasse der Einfachheit halber die Psychologie und Psychiatrie zusammen: Wahnsinn nenne ich beide mit einem Wort, inbegriffen die sogenannte Psychoanalyse, d.h. das Tappen im Dunkeln.

Die Geometrie ist eine Wissenschaft. Wer ihre Bedingungen und Voraussetzungen kennt, kann z.B. den Flächeninhalt eines Rechtecks zuverlässig und richtig berechnen. Die Psychologie kennt keine Voraussetzungen, d.h. keine Gesetze; daher kann einjeder Scharlatan postulieren, was immer ihn gut oder richtig dünkt, auch wenn es schlecht oder falsch ist. Im schlimmsten Fall wird ein Verbrecher aufgrund der Hypothesen eines Psychologen auf freien Fuß gesetzt, damit er ein weiteres Verbrechen verüben kann. Der eigentliche Psychopath ist dann aber der Psychologe.

Ich weiß sehr wohl, daß meine Gedanken, würden sie ernstgenommen, eine große Arbeitslosigkeit verursachen würden. Die Psychologen müßten ein anständiges Handwerk erlernen und ihre Horoskope in der Freizeit deuten.

Gruß von Leila

Felix Krull
06.08.2009, 03:53
Vom Geld mag ich nicht sprechen, denn allzu viel davon gab ich aus, ohne einen Nutzen dafür zu erlangen.

Ich fasse der Einfachheit halber die Psychologie und Psychiatrie zusammen: Wahnsinn nenne ich beide mit einem Wort, inbegriffen die sogenannte Psychoanalyse, d.h. das Tappen im Dunkeln.

Die Geometrie ist eine Wissenschaft. Wer ihre Bedingungen und Voraussetzungen kennt, kann z.B. den Flächeninhalt eines Rechtecks zuverlässig und richtig berechnen. Die Psychologie kennt keine Voraussetzungen, d.h. keine Gesetze; daher kann einjeder Scharlatan postulieren, was immer ihn gut oder richtig dünkt, auch wenn es schlecht oder falsch ist. Im schlimmsten Fall wird ein Verbrecher aufgrund der Hypothesen eines Psychologen auf freien Fuß gesetzt, damit er ein weiteres Verbrechen verüben kann. Der eigentliche Psychopath ist dann aber der Psychologe.

Ich weiß sehr wohl, daß meine Gedanken, würden sie ernstgenommen, eine große Arbeitslosigkeit verursachen würden. Die Psychologen müßten ein anständiges Handwerk erlernen und ihre Horoskope in der Freizeit deuten.

Gruß von Leila
Ich habe jetzt dreimal angesetzt um etwas bösartiges zu schreiben, was diesem unglaublichen Schwachsinn Deinerseits gerecht wird, aber ich konnte es nicht. Du bist sogar so dumm, um die Replik zu Deiner ursprünglichen Antwort einfach mit dem Kommentar *Geblubber* beseite zu schieben, daß mir dazu buchstäblich nichts mehr einfällt.

Ich könnte mir jetzt sicher die Mühe machen, um Dir auf Deinen unglaublichen Unsinn auch noch zu antworten, aber dem unbedarften Betrachter und Leser kann sich die ganze, unglaubliche Dimension Deines Schwachsinns sicher selbst erschließen, indem er in den vollen Genuß Deiner Antwort kommt.

Gratulation, Du machst mich mundtot. Solche Auswüchse der Idiotie begegnen selbst mir so selten, daß ich darauf nichtmal mehr antworten will.

Leila
06.08.2009, 04:09
Na gut, Felix Krull.

Von den Kindern soll hier die Rede sein und ihrem Wohlbefinden. Brauchen Kinder Märchen, wie der weltberühmte Psychoanalytiker Bruno Bettelheim meinte? Dies frage ich Dich. Zur Erörterung meiner Dummheit empfehle ich Dir, einen separaten Strang zu eröffnen.

Gruß von Leila

Felix Krull
06.08.2009, 05:20
Na gut, Felix Krull.

Von den Kindern soll hier die Rede sein und ihrem Wohlbefinden. Brauchen Kinder Märchen, wie der weltberühmte Psychoanalytiker Bruno Bettelheim meinte? Dies frage ich Dich. Zur Erörterung meiner Dummheit empfehle ich Dir, einen separaten Strang zu eröffnen.
Wir können Bruno Bettelheim gern erörtern, aber ich fürchte dieser alte Herr war schon seinerzeit nicht auf der Höhe der Zeit. Mit moderner Psychologie im eigentlichen Sinne hatte er jedenfalls ganz sicher nichts zu tun.

Leila
06.08.2009, 12:11
Es war ein heißer Sommertag. Hitzige Gemüter kühlten ihren Zorn mit Bier. Ich döste liegend vor mich hin und lauschte den menschlichen Stimmen. Gab es etwas an unserer Parzelle auszusetzen? Hatte jemand ein Unkraut entdeckt? Auf unserer Seite? Ich erhob mich erschrocken vom Liegestuhl und rückte die Sonnenbrille auf meiner Nase zurecht. Ich wurde Ohrenzeugin eines fürchterlichen Streites, hörte, wie zwei Schrebergärtner einander wüst beschimpften. An viele Haupt-, Eigenschafts- und Tätigkeitswörter erinnere ich mich noch gut: Arschloch, Wixer, Hueresiech, Chrüppel, Dubel – grusig, blöd, dumm, stinkig – vögle, wixe, seiche und schieße.

Das gegenseitige Beschimpfen ließ mich das Prinzip des Tennisspiels verstehen. Damals wurde mir schlagartig klar, eine richtige Entscheidung getroffen zu haben: besser Kunstgeschichte als Psychologie! Ich las sogenannte „kinderpsychologische Gutachten“ (hierin steckt ein Wortwitz), die mich das Grausen lehrten. Nicht eine einzige Zeile brachte mich zum Lachen. Aus den Aktenbündeln triefte der blanke Haß heraus. Ob es ein Sonnenstich, Hitzschlag oder Geistesblitz war, der mich auf den Gedanken brachte, daß einjeder Mensch ein Psychologe sei, weiß ich nicht mehr; wahrscheinlich dachte ich an die Maxime des größten Scharlatans unter den Künstlern aller Zeiten.

Mir fiel ein, daß man nur die grobe Alltagssprache zu verfälschen bräuchte, um ein psychologisches Gutachten erstellen zu können. Mir fiel auf, daß sämtliche Gutachten Schlechtachten waren, die mehr über die Gesinnung der Verfasser als über das Befinden der ‚Exploranden‘ aussagten. Mir wurde klar, daß grobe Beschimpfungen und freche Beleidigungen mittelst ausgesuchter Fremdwörter den Glanz der Wissenschaftlichkeit erlangten.

Über einen vierjährigen lebenslustigen schlanken blonden blauäugigen Knaben las ich folgendes: Renitent, libidinös gestört, traumatisiert, Querulant, negativ, dominant, provokant u.dgl.m. Unter dem Attest stand der Name eines Doktors der Medizin. Der Knabe war das uneheliche Kind eines gesellschaftlich hochangesehenen Mannes. Seine Mutter arbeitete als Magd in dessen Haus.

Diesen Zeilen füge ich das kürzeste mir bekannte psychologische Gutachten an.

Gruß von Leila

The Dude
07.08.2009, 00:48
Die Umstände waren sogar noch beschissener, um genau zu sein.
Die Arbeitszeiten waren länger, die Wohnsituation noch mieser und die Schule sogar härter als heute.
Und ?
Trotzdem haben es die Eltern geschafft, daß ihre Kinder zu vernünftigen Erwachsenen wurden, mit Achtung und Respekt allen anderen ggü. und sich ihrer Pflichten und Rechte in der Gemeinschaft bewußt, was man heute so nicht mehr vorfindet.

Ich habe vor kurzem mit meiner Mutter darüber gesprochen. Sie sagte dies: Es war einerseits härter und enger als heute, ABER auf der anderen Seite war es verlässlicher und geborgener als heute.

heide
07.08.2009, 05:35
Ein Freund von mir ist Psychologe, und ja, es gibt ADS wirklich. Ein großes Problem ist, das die meisten nichtmal zwischen Psychologen (das sind die mit der Couch) und Psychiatern (das sind die mit den Pillen) unterscheiden können.

Über Psychologen gibt es soviele falsche Stereotype, daß mein Freund immer sagt er sei Statistiker, wenn er auf einer Party nach seinem Beruf gefragt wird.

ADS ist neu. Früher hieß diese "Krankheit" MCD! Es gibt auch noch das "Krankheitsgebiet" Teilleistungsstörungen!

Volkov
07.08.2009, 05:49
Die Japaner sind die Krassesten was sowas ageht. Liegt aber in deren Mentalität.
Die haben die Denke "Mein Kind muss das Beste sein". Dagegen haben die Kinder hier noch Happy Holiday. Wobei hier aufgeführtes Beispiel auch krass ist.