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Vollständige Version anzeigen : Arbeiter, an die Schalthebel oder der neue Kapitalismus der Gewerkschaften



henriof9
02.08.2009, 10:19
Es tut sich wieder was im Kapitalismus. In der Industriegewerkschaft (IG) Metall werden Pläne sondiert, sich im größeren Stil an angeschlagenen deutschen Industrieunternehmen zu beteiligen.

Lohn gegen Aktien

Bei Daimler handeln Betriebsrat und Manager gerade den Tausch von Lohnforderungen gegen Aktien aus. Um zu sparen, hat das schwäbische Unternehmen die Erfolgsbeteiligung der 141 000 Mitarbeiter (1900 Euro pro Kopf) nicht ausgezahlt. Das Geld soll zu Daimler-Aktien werden. Die Belegschaft wird dann mit gut einem Prozent oder rund 280 Millionen Euro an Daimler beteiligt.

Ausgangspunkt ist bei den meisten Beteiligungsmodellen die Finanznot der Industrieunternehmen. Sie können sich die hohen Löhne nicht mehr leisten. Die IG Metall kann den Arbeitern aber keine Lohnkürzungen zumuten. Ein Ausweg heißt: Kapitalbeteiligung.

Die Belegschaft als Aktionär

Dass es den Gewerkschaftern nicht nur um eine Notfall-Intervention mit vorübergehendem Charakter geht, zeigt der Fall Volkswagen. Die IG Metall fordert frech Anteile am Unternehmen.

Wie die Mitwirkung organisiert werden kann, ist auch schon vorgedacht. Die Mitarbeiterbeteiligungen werden in einer von der IG Metall gesteuerten Gesellschaft gebündelt, die ihre Interessen auf Hauptversammlungen wahrt.

Ein Vetorecht für die Arbeitnehmer im Aufsichtsrat

Deshalb spricht vieles dafür, dass die IG Metall ihre Macht etwas subtiler ausbaut: über die Ausdehnung des Kataloges der sogenannten zustimmungspflichtigen Entscheidungen. So könnte eine von der IG Metall durchgesetzte neue Unternehmensverfassung vorsehen, dass Fabriken nur mit einer Zweidrittelmehrheit zu schließen wären.

Gewerkschaftseinstieg zur richtigen Zeit

Inspiriert wird die Gewerkschaft durch eine Erfolgsgeschichte aus Speyer. Dort standen die Pfalz-Flugzeugwerke 1997 vor der Pleite, als die Arbeitnehmer für wenig Geld das Unternehmen übernahmen.

Doch es gibt auch Negativbeispiele:

Die von ihren Arbeitern regierte Fluggesellschaft United Airlines verweigerte nach dem 11. September 2001 ein drakonisches Sparprogramm und landete am Ende in der Insolvenz. Die Arbeiter hatten mehr Angst vor Einschnitten bis hin zum Arbeitsplatzverlust als vor den Wertverlusten ihrer Aktien.

Auch die schon immer heftig mitbestimmte Volkswagen AG sei nur auf den ersten Blick ein Erfolgsmodell, sagt der Wirtschaftsjurist Michael Adams.

Damit erhellen sich auch die Motive, warum die IG Metall bei ihrem Musterbetrieb Volkswagen einsteigen will. Zusammen mit dem Land Niedersachsen kann man dann feindliche Übernahmen unattraktiv machen, selbst wenn das VW-Gesetz in ferner Zukunft doch einmal von Brüssel gekippt werden sollte.

Manchem profitorientierten Investor nötigt die neue IG-Metall-Beteiligungsstrategie durchaus Respekt ab. Schließlich steigen die Gewerkschafter gerade dann ein, wenn die Firmen billig zu haben sind.



komplett zu lesen hier (http://www.faz.net/s/RubEC1ACFE1EE274C81BCD3621EF555C83C/Doc~EAA9243D3A02A420388D0C1D2C1A2ABB3~ATpl~Ecommon ~Scontent.html)

Nicht nur das es ja bereits Belegschaftsaktien gibt, somit also die Arbeitnehmer sowieso schon zu Kapitalgebern werden, wie auch zu Miteigentümer, nein, nun wollen also die Gewerkschaften an den ganz großen Kuchen.
Witzigerweise hat uns die Geschichte ja gezeigt, wie gut Gewerkschaften als Unternehmen arbeiten- Stichwort Coop, wenn also die IG Metall die Kapitalbeteiligungen in einer eigens dafür gegründeten Gesellschaft bündeln will ist dies noch lange keine Garantie.
Aber, Hauptsache billig einsteigen.
Hoch lebe der Kapitalismus !

arnd
02.08.2009, 10:28
komplett zu lesen hier (http://www.faz.net/s/RubEC1ACFE1EE274C81BCD3621EF555C83C/Doc~EAA9243D3A02A420388D0C1D2C1A2ABB3~ATpl~Ecommon ~Scontent.html)

Nicht nur das es ja bereits Belegschaftsaktien gibt, somit also die Arbeitnehmer sowieso schon zu Kapitalgebern werden, wie auch zu Miteigentümer, nein, nun wollen also die Gewerkschaften an den ganz großen Kuchen.
Witzigerweise hat uns die Geschichte ja gezeigt, wie gut Gewerkschaften als Unternehmen arbeiten- Stichwort Coop, wenn also die IG Metall die Kapitalbeteiligungen in einer eigens dafür gegründeten Gesellschaft bündeln will ist dies noch lange keine Garantie.
Aber, Hauptsache billig einsteigen.
Hoch lebe der Kapitalismus !


Wenn Mitarbeiter Anteile an Unternehmen besitzen ist dies allerdings auch motivierend .
Allerdings sollten sich die Mitarbeiter auch darüber im klaren sein ,dass es zum Totalverlust kommen kann.

Margrit
02.08.2009, 13:50
neben Coop, was in die Hose gegangenist, wäre da noch die Neue Heimat, die benfalls gründlich in die Hose ging, heute geören diese Wohungen zur LEG