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Vollständige Version anzeigen : Mitläufereffekt bei Wahlen



Florian
30.07.2009, 19:12
In ihrem Buch Öffentliche Meinungen - Die Entdeckung der Schweigespirale spricht Elisabeth Noelle-Neumann von einem Mitläufereffekt, der sich am Ende eines politischen Wahlkampfes zeigt. Als Beipiel führt sie ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen CDU/CSU und SPD an, bei dem die Wahlabsichten der Wähler einige Monate vor der Wahl um etwa den selben Wert schwanken. Am Schluss jedoch gibt es einen Mitläufereffekt in Richtung des erwarteten Wahlsiegers.

Hier eine kurze Zusammenfassung:

http://www.politik.uni-mainz.de/cms/Dateien/Handout_Schweigespirale_(12._Sitzung).pdf (Seite 2)

Spielt dieser Effekt in Eurer Wahlenscheidung auch eine Rolle?

Bei mir schon.

Florian
30.07.2009, 19:25
Witzig finde ich das Fazit am Schluss, das zeigt, wie billig Soziologie-Professoren ihren Studenten vermitteln, was sie denken und schreiben müssen, um gute Noten zu bekommen.




6. Fazit
- Schweigespirale hat unter bestimmten Voraussetzungen einen guten Erklärungswert
- Es zeigen sich aber auch erhebliche theoretische Defizite der Theorie
- Kann die Theorie den Einfluss der Medien auf Einstellungen und Wahlverhalten erklären,
oder muss sie aufgrund ihrer theoretischen Mängel verworfen werden?

Sauerländer
30.07.2009, 20:11
Spielt dieser Effekt in Eurer Wahlenscheidung auch eine Rolle?

Bei mir schon.
Bei mir nicht.
Entweder wähle ich rein ideologisch ohne jegliche Berücksichtigung etwaiger Erfolgsaussichten -nicht zuletzt gerade gegen dieses Mitläufereffekt, der gerne als "Notwendigkeit des Realismus" propagiert wird- , oder rein taktisch, primär zur Verhinderung der klassischen Lager.

Freikorps
30.07.2009, 20:16
Es gibt auch bei jeder Wahl eine Partei die gerade "hip" ist und die deshalb und nur deshalb von den Leuten gewählt wird. Diesmal scheinen es wohl die Piraten zu sein!

Nationalix
30.07.2009, 22:06
In ihrem Buch Öffentliche Meinungen - Die Entdeckung der Schweigespirale spricht Elisabeth Noelle-Neumann von einem Mitläufereffekt, der sich am Ende eines politischen Wahlkampfes zeigt. Als Beipiel führt sie ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen CDU/CSU und SPD an, bei dem die Wahlabsichten der Wähler einige Monate vor der Wahl um etwa den selben Wert schwanken. Am Schluss jedoch gibt es einen Mitläufereffekt in Richtung des erwarteten Wahlsiegers.

Hier eine kurze Zusammenfassung:

http://www.politik.uni-mainz.de/cms/Dateien/Handout_Schweigespirale_(12._Sitzung).pdf (Seite 2)

Spielt dieser Effekt in Eurer Wahlenscheidung auch eine Rolle?

Bei mir schon.

Bei mir nicht. Ich habe mich bereits für eine Partei entschieden. Und das wird keine der Bundestagsparteien sein.

Florian
31.07.2009, 08:52
Bei mir nicht.
Entweder wähle ich rein ideologisch ohne jegliche Berücksichtigung etwaiger Erfolgsaussichten -nicht zuletzt gerade gegen dieses Mitläufereffekt, der gerne als "Notwendigkeit des Realismus" propagiert wird- , oder rein taktisch, primär zur Verhinderung der klassischen Lager.

Bei mir spielt er insofern eine Rolle, als dass ich mal CDU wählte und, als sie gewannen, mich selbst auch wie ein Gewinner fühlte, so wie sich Bayern-München-Fans wohl ständig fühlen. Ich denke, dieser Aspekt ist für die Wahlentscheidung der meisten nämlich eigentlich noch ausschlaggebender als wahltaktische Erwägungen wie die von Dir erwähnte 'Notwendigkeit des Realismus'. Andererseits tendiere ich von meinem Naturell her auch eher zu Splitterparteien und Randgruppen, weil ich gerne einer der ersten bin, die etwas neues entdeckt haben, das dann anschließend erfolgreich wird. Im Grunde ist das ja aber auch nur ein umgekehrter Mitläufereffekt - der Underdog- oder gegen-den-Strom-Schwimmer-Effekt sozusagen.

Florian
31.07.2009, 08:55
Es gibt auch bei jeder Wahl eine Partei die gerade "hip" ist und die deshalb und nur deshalb von den Leuten gewählt wird. Diesmal scheinen es wohl die Piraten zu sein!

Ich denke, die Piraten kommen den Etablierten gerade recht. Denn viele Rechte werden diese Partei wählen, gerade weil sie auf die Freiheit im Internet angewiesener sind als die lauwarmen Mitläufer. Man kann das ja auch daran erkennen, wie der Teilnehmer, der sich selbst 'Der Gelehrte' nennt, sich für sie stark macht. Vielleicht wurde das Thema Internetzensur und entsprechende Gesetzesentwürfe gerade deshalb erst von Medien und Politik auf den Tisch gebracht.

Florian
31.07.2009, 08:58
Bei mir nicht. Ich habe mich bereits für eine Partei entschieden. Und das wird keine der Bundestagsparteien sein.

Auch wenn Du die NPD wählst, wird das daran liegen, dass Du Dir von ihnen in einem gewissen Rahmen mehr Erfolg erhoffst als von einer anderen rechten Partei.

Florian
31.07.2009, 09:10
Bei mir spielt er insofern eine Rolle, als dass ich mal CDU wählte und, als sie gewannen, mich selbst auch wie ein Gewinner fühlte, so wie sich Bayern-München-Fans wohl ständig fühlen. Ich denke, dieser Aspekt ist für die Wahlentscheidung der meisten nämlich eigentlich noch ausschlaggebender als wahltaktische Erwägungen wie die von Dir erwähnte 'Notwendigkeit des Realismus'. Andererseits tendiere ich von meinem Naturell her auch eher zu Splitterparteien und Randgruppen, weil ich gerne einer der ersten bin, die etwas neues entdeckt haben, das dann anschließend erfolgreich wird. Im Grunde ist das ja aber auch nur ein umgekehrter Mitläufereffekt - der Underdog- oder gegen-den-Strom-Schwimmer-Effekt sozusagen.

Meine politische Einstellung spielt natürlich auch eine Rolle.

Nationalix
31.07.2009, 10:15
Auch wenn Du die NPD wählst, wird das daran liegen, dass Du Dir von ihnen in einem gewissen Rahmen mehr Erfolg erhoffst als von einer anderen rechten Partei.

Man verspricht sich bei der Wahl einer Partei immer etwas, das ist richtig. Ich bin auch nicht mit allem einverstanden, was die NPD vertritt. Aber jede Stimme für die NPD ist ein Stich ins Herz der anderen Parteien und darauf kommt es mir an.

PSI
31.07.2009, 10:19
Als Linksparteiler wähle ich natürlich meine Partei.

Semper Fi.;)

ErhardWittek
31.07.2009, 10:24
Mitläufer sind nützliche Idioten und der einzige Grund, warum wir überhaupt noch zur Wahl gehen dürfen. Denn diese manipulierbaren Deppen sorgen zuverlässig dafür, daß sich die Machtverhältnisse nicht ändern und der schöne Schein trotzdem gewahrt bleibt.

FranzKonz
31.07.2009, 10:29
Da ist was dran.

Florian
31.07.2009, 10:50
Man verspricht sich bei der Wahl einer Partei immer etwas, das ist richtig. Ich bin auch nicht mit allem einverstanden, was die NPD vertritt. Aber jede Stimme für die NPD ist ein Stich ins Herz der anderen Parteien und darauf kommt es mir an.

Ich meine jetzt aber nicht, dass man sich von dem Sieg seiner Partei nur sachlich etwas verspricht, also z.B. die Umsetzung bestimmter realpolitischer Zielsetzungen oder die Bekanntmachung bestimmter Problemthemen durch die größere Öffentlichkeit nach Einzug in ein Landesparlament, sondern vielmehr die 'Konformität' mit der man auf Isolation reagiert. Und meiner Ansicht nach spielt es dabei nicht unbedingt eine Rolle, dass man sich dabei räumlich innerhalb einer bestimmten Gruppe befindet, so wie in einem Fußballstadion, oder dass man Mitglied der Gewinnerpartei ist oder dass viele Leute wissen, dass man zu dieser Gruppe gehört, sondern auch einfach, dass man die Gewissheit hat, bei den Gewinnern sein Kreuzchen gemacht zu haben oder zumindest bei einer relativ großen Gruppe. Man ist dann kein Außenseiter - ein Gedanke, der die meisten Menschen wohl traurig oder zumindest unsicher macht.

Auf diesem psychologischen Trick baute ja auch das 18%-Projekt von Möllemann auf. Er schaffte erstmal ein Meinungsklima, mit der er die FDP als mehr als nur das Zünglein am CDU-Wagen darstellte. Man nennt es bei entsprechndem Erfolg wohl auch self-fulfilling prophecy.

Florian
31.07.2009, 10:53
Man muss dabei auch berücksichtigen, dass es sehr einfach ist, sich dieses Glücksgefühl, zu den Gewinnern zu gehören, zu beschaffen. Es reichen zwei kleine Bewegungen der Finger an der richtigen Stelle. Und wenn man sich sowieso nicht sehr für Politik interessiert, nicht Schuld an einer Katastrophe wie dem 4. Reich oder der DDR2.0 sein will, ist die Wahrscheinlichkeit doch sehr hoch, dass man einfach SPD oder CDU wählt, so wie die meisten anderen.

Florian
31.07.2009, 11:30
Als Linksparteiler wähle ich natürlich meine Partei.

Semper Fi.;)

Wählst Du sie, weil sie am ehesten Deinen politsichen Vorstellungen entsprechen? Würdest Du lieber DKP oder MLPD wählen, wenn die mehr Erfolg hätten? Sind es lediglich pragmatische Gründe, die Dich eine Partei wählen lassen, die einerseits Deine politische Ansichten vertreten, andererseits aber vergleichsweise erfolgreich sind (immerhin sind sie im Bundestag vertreten, davon kann die NPD nur träumen) oder sind es auch emotionale Gründe, weil Du gerne zu einer erfolgreichen Gruppe gehörst?

Florian
31.07.2009, 11:31
Mitläufer sind nützliche Idioten und der einzige Grund, warum wir überhaupt noch zur Wahl gehen dürfen. Denn diese manipulierbaren Deppen sorgen zuverlässig dafür, daß sich die Machtverhältnisse nicht ändern und der schöne Schein trotzdem gewahrt bleibt.

Nichtwähler und Sektierer sind aber ebenfalls nützliche Idioten.

PSI
31.07.2009, 11:50
Wählst Du sie, weil sie am ehesten Deinen politsichen Vorstellungen entsprechen? Würdest Du lieber DKP oder MLPD wählen, wenn die mehr Erfolg hätten? Sind es lediglich pragmatische Gründe, die Dich eine Partei wählen lassen, die einerseits Deine politische Ansichten vertreten, andererseits aber vergleichsweise erfolgreich sind (immerhin sind sie im Bundestag vertreten, davon kann die NPD nur träumen) oder sind es auch emotionale Gründe, weil Du gerne zu einer erfolgreichen Gruppe gehörst?

Ich wähle die Linke und bin Mitglied aus 2 Gründen.

1. Es ist die enzige linke Partei die überhaupt Chancen hat gewähl zu werden.
Sie ist momentan die einzige Partei in der der Marxismus zumindest eine Chance hat.

2. Sie ist pluralistisch und nicht dogmatisch; sowohl alte als auch neue Ideen haben Chancen in ihr und sie verfolgt nicht so einen festgefahrenen Weg wie z.B. die MLPD.
Das ist sowohl ihre größte Stärke, aber zugleich auch die größte Schwäche, den ihn ihr it es nicht leicht einen Kurs zu etablieren, an den sich alle halten.

Das ist z.B. in der DKP besser, aber bei denen gibt es unverbesserlich Stalinisten und mit solchen Leute kann man nicht produktiv arbeiten.

WIENER
31.07.2009, 11:54
F.P.Ö.


Nur Idioten wählen in Österreich anders.

Florian
31.07.2009, 12:08
F.P.Ö.


Nur Idioten wählen in Österreich anders.

In Österreich habt ihr den Vorteil eines sehr starken Zusammenhalt des Dritten Lagers auch außerhalb der parlamentarischen Arbeit, wegen der schlagenden Burschenschaften usw., die ja wiederum entsprechend kompetenten rechten Nachwuchs liefern, im Gegenstatz zu den mageren und teilweise äußerst zwielichtigen Vorfeldstrukturen innerhalb der BRD-Rechten. Würde sich erstmal eine seriöse, kompetente und dennoch entschieden rechte Partei, mit genügendendem finanziellen, strukturellen und personellen Rückhalt, um Angriffen der Stimmungsmedien standhalten zu können, in Deutschland etabliert haben, so schätze ich, wäre auch der weitere Zulauf größer.

ErhardWittek
31.07.2009, 14:04
Nichtwähler und Sektierer sind aber ebenfalls nützliche Idioten.
Unbestreitbar.

Nationalix
31.07.2009, 17:33
Man muss dabei auch berücksichtigen, dass es sehr einfach ist, sich dieses Glücksgefühl, zu den Gewinnern zu gehören, zu beschaffen. Es reichen zwei kleine Bewegungen der Finger an der richtigen Stelle. Und wenn man sich sowieso nicht sehr für Politik interessiert, nicht Schuld an einer Katastrophe wie dem 4. Reich oder der DDR2.0 sein will, ist die Wahrscheinlichkeit doch sehr hoch, dass man einfach SPD oder CDU wählt, so wie die meisten anderen.

Ein neues Deutsches Reich muss keine Katastrophe sein. Es kann vielmehr eine Erlösung sein.

PSI
01.08.2009, 23:07
Ein neues Deutsches Reich muss keine Katastrophe sein. Es kann vielmehr eine Erlösung sein.

Eine Weltregierung wäre endgültiger.

klartext
01.08.2009, 23:39
Ein neues Deutsches Reich muss keine Katastrophe sein. Es kann vielmehr eine Erlösung sein.

Du scheinst mir ein Witzbold.

Nationalix
02.08.2009, 09:10
Eine Weltregierung wäre endgültiger.

Endgültig in Deinem Sinne bedeutet doch, dass alle Menschen in kommunistische Knechtschaft gepresst werden. Nein Danke.

Mit einer Weltregierung unter deutscher Führung bin ich einverstanden, aber dann ohne Kommunisten.



Du scheinst mir ein Witzbold.

Du solltest mich langsam kennen, das ist mein voller Ernst.

Bruddler
02.08.2009, 09:20
Mitläufer sind nützliche Idioten und der einzige Grund, warum wir überhaupt noch zur Wahl gehen dürfen. Denn diese manipulierbaren Deppen sorgen zuverlässig dafür, daß sich die Machtverhältnisse nicht ändern und der schöne Schein trotzdem gewahrt bleibt.

Gerade diese manipulierbaren Deppen sind es, die zwischen den Wahlen am lautesten auf die etablierten Politiker und deren Parteien schimpfen und diese doch immer wieder auf's Neue wählen, weil es angeblich keine Alternative gibt.... :rolleyes:

-jmw-
02.08.2009, 15:58
Eine Weltregierung wäre endgültiger.
Dann könnt man nichtmal mehr auswandern, wenn die Regierung zuviel Unfug macht.
Furchtbar!

PSI
04.08.2009, 08:04
Dann könnt man nichtmal mehr auswandern, wenn die Regierung zuviel Unfug macht.
Furchtbar!

Ich geb dir auf Wunsch ne' Arschtritt zum Mond, okay?:D

-jmw-
04.08.2009, 09:55
Lieber zum Mars, dann bin ich wenigstens der erste dort. ;)

Aber mal Spass beiseite: Die Vorstellung einer Weltregierung finde ich ganz furchtbar.
Man stelle sich das mal vor!
Die geballte Macht des Globus gegen "Aufständische"!

PSI
04.08.2009, 11:21
Lieber zum Mars, dann bin ich wenigstens der erste dort. ;)

Aber mal Spass beiseite: Die Vorstellung einer Weltregierung finde ich ganz furchtbar.
Man stelle sich das mal vor!
Die geballte Macht des Globus gegen "Aufständische"!

Kommt drauf an wer die "Aufständischen" und wer die "Macht des Globus" ist.

Wenn die Weltregierung basisdemokratisch und dezentralisiert wäre, dann wären sie wohl die "Guten" und die Aufständischen wäre Seperatisten, die den Frieden und die Einheit der Menschheit bedrohen.

Ajax
04.08.2009, 14:14
Kommt drauf an wer die "Aufständischen" und wer die "Macht des Globus" ist.

Wenn die Weltregierung basisdemokratisch und dezentralisiert wäre, dann wären sie wohl die "Guten" und die Aufständischen wäre Seperatisten, die den Frieden und die Einheit der Menschheit bedrohen.

Menschen sind viel zu unterschiedlich, als dass sie sich alle unter eine Knute zwängen lassen würden. Schon jetzt gibt es genügend separatistische Bestrebungen und den Drang zur Selbstverwaltung auf der Welt. Eine Weltregierung benötigt den Einheitsmenschen, die Auflösung kultureller Unterschiede, Sprachen, Völker und Mentalitäten. Das ganze wird auf die kommunistische Doktrin zur Schaffung eines neuen Menschen hinauslaufen. Solche Ideologien scheitern zwangsläufig am Menschen. Die Weltregierung bleibt ein Traum von Weltverbesserern und Utopisten.

malnachdenken
04.08.2009, 14:54
Eine Weltregierung benötigt den Einheitsmenschen, die Auflösung kultureller Unterschiede, Sprachen, Völker und Mentalitäten.

Hältst Du Bayern, Schleswig-Holsteiner, Sachsen, Rheinländer etc auch für Einheitsdeutsche, deren kukturellen Unterschiede, Sprache/Dialekte und Mentalitäten auflöst sind? Leben ja schließlich auch unter einer Bundesregierung.


Wenn Du das bejahst, solltest Du Dir mal einige Monate Auszeit nehmen und durch Deutschland reisen. Am besten zu Fuß oder mit Fahrrad.

Ajax
04.08.2009, 15:20
Hältst Du Bayern, Schleswig-Holsteiner, Sachsen, Rheinländer etc auch für Einheitsdeutsche, deren kukturellen Unterschiede, Sprache/Dialekte und Mentalitäten auflöst sind? Leben ja schließlich auch unter einer Bundesregierung.


Wenn Du das bejahst, solltest Du Dir mal einige Monate Auszeit nehmen und durch Deutschland reisen. Am besten zu Fuß oder mit Fahrrad.

Das kann man doch gar nicht vergleichen. Wir Deutschen sind ein historisch zusammengewachsenes Volk mit denselben Interessen. Mit einem Chinesen habe ich mit Sicherheit wenige bis keine gemeinsamen Interessen. Wie soll da eine Weltregierung funktionieren, vor allem auf demokratischer Ebene, wo eine Mehrheit von 1,2 Mrd. Chinesen den Interessen von 80 Mio. Deutschen entgegen steht?

Außerdem sollte man anmerken, dass auch die regionalen Unterschiede innerhalb der deutschen Stämme immer geringer werden. Die auf Konsum ausgerichtete Massenkultur sorgt für eine wachsende Vereinheitlichung. Nicht nur auf Bundesebene, sondern in ganz Europa. Die kulturellen Unterschiede gehen überall verloren. Die heutige Generation ist weder in der Lage noch willens dazu alte Traditionen zu pflegen.

PSI
04.08.2009, 20:06
Menschen sind viel zu unterschiedlich, als dass sie sich alle unter eine Knute zwängen lassen würden. Schon jetzt gibt es genügend separatistische Bestrebungen und den Drang zur Selbstverwaltung auf der Welt. Eine Weltregierung benötigt den Einheitsmenschen, die Auflösung kultureller Unterschiede, Sprachen, Völker und Mentalitäten. Das ganze wird auf die kommunistische Doktrin zur Schaffung eines neuen Menschen hinauslaufen. Solche Ideologien scheitern zwangsläufig am Menschen. Die Weltregierung bleibt ein Traum von Weltverbesserern und Utopisten.

1.) Eine Weltregierung müsste nicht die Kulturen ect. abschaffen, sondern nur die globelen Missstände bekämpfen und den Rest der regionalen Verwaltung überlassen.

2) Es gibt keinen "Neuen Mensch" im Kommunismus; das war eine Stalinistische Idee und hat mit Marx nichts zu tun... eher mit Hitler.

PSI
04.08.2009, 20:09
Das kann man doch gar nicht vergleichen. Wir Deutschen sind ein historisch zusammengewachsenes Volk mit denselben Interessen. Mit einem Chinesen habe ich mit Sicherheit wenige bis keine gemeinsamen Interessen. Wie soll da eine Weltregierung funktionieren, vor allem auf demokratischer Ebene, wo eine Mehrheit von 1,2 Mrd. Chinesen den Interessen von 80 Mio. Deutschen entgegen steht?

Antwort: Kreis-Demokratie
Fragen von globalem Interesse = Globale Abstimmung
Abstimmung von regionalem Interesse = Regionale Abstimmungen.
u.s.w.



Außerdem sollte man anmerken, dass auch die regionalen Unterschiede innerhalb der deutschen Stämme immer geringer werden. Die auf Konsum ausgerichtete Massenkultur sorgt für eine wachsende Vereinheitlichung. Nicht nur auf Bundesebene, sondern in ganz Europa. Die kulturellen Unterschiede gehen überall verloren. Die heutige Generation ist weder in der Lage noch willens dazu alte Traditionen zu pflegen.

Ich war vorgestern auf einer Kerb; mit vielern jungen Leute...

Apotheos
04.08.2009, 20:25
Wie soll da eine Weltregierung funktionieren, vor allem auf demokratischer Ebene, wo eine Mehrheit von 1,2 Mrd. Chinesen den Interessen von 80 Mio. Deutschen entgegen steht?

Quark. Du tust ja gerade so, als hätte ein Volk ein spezielles völkisches Interesse, das sehe ich aber vollkommen anders. Zum einen gibt es grundlegende Bedürfnisse aller Menschen ( insbesondere materialistisch ) und zum anderen individuelle. ICH vertrete in erster Linie Interessen die mir ein besseres Leben bzw. meinen Kindern ein besseres bieten könnten, in einer gerechteren Welt. Materialistisch gesehen vertreten alle Arbeiter weltweit die gleichen grundlegenden Interesse: Einen guten, sicheren Verdienst, ohne Angst vor Arbeitslosigkeit und Armut haben zu müssen. Eine Weltregierung könnte soetwas eben schon managen. Dass Kulturen dadurch einen Niedergang erfahren ist falsch. Es entsteht eine Neue, verflochtene, vielseitige, offene und produktive Kultur. Das ist meine Zukunftsaussicht.

Frank3
04.08.2009, 20:41
Quark. Du tust ja gerade so, als hätte ein Volk ein spezielles völkisches Interesse, das sehe ich aber vollkommen anders. Zum einen gibt es grundlegende Bedürfnisse aller Menschen ( insbesondere materialistisch ) und zum anderen individuelle. ICH vertrete in erster Linie Interessen die mir ein besseres Leben bzw. meinen Kindern ein besseres bieten könnten, in einer gerechteren Welt. Materialistisch gesehen vertreten alle Arbeiter weltweit die gleichen grundlegenden Interesse: Einen guten, sicheren Verdienst, ohne Angst vor Arbeitslosigkeit und Armut haben zu müssen. Eine Weltregierung könnte soetwas eben schon managen. Dass Kulturen dadurch einen Niedergang erfahren ist falsch. Es entsteht eine Neue, verflochtene, vielseitige, offene und produktive Kultur. Das ist meine Zukunftsaussicht.

Scheiss egal !!! Alles Recht hat das GELD und Weltweit das RECHT und damit die ES HABEN .
ALLE ANDREN HABEN DEM GELD ZU DIENEN oder müssen gegen kämpfen aber gegen WEN , wer hat den das GELD und dar durch die STEUERNDE MACHT , welche mit Menschen NUR SPIELT ?
KOMM , keine Partei , die du wählen darfst , kämpf dargegen und da fängt deine SCHWÄCHE schon an .
http://www.youtube.com/watch?v=a7cowwlZNuo

GOTT

Apotheos
04.08.2009, 20:47
Kannst du mir einen gefallen tun und bitte nicht ständig so groß schreiben und verworren, das tut meinen Augen nicht gut. :D Aber ich werde gerne Stellung zu deiner Ausschweifung nehmen: Sicher, es regiert das Geld. Das ist auch der Grund warum ich Anarchokommunist/Anarchosyndikalist/Rätedemokrat/Rätekommunist/Trotzkist/Sozialistischer Demokrat bin. Denn die wirkliche Demokratie ist erst die außerhalb der Klassengesellschaft, kann es auch nur, da nur die klassenlose Gesellschaft die Herrschaft des Geldes in sich auflösen lässt. Dadurch wird die Masse erst zum wirklichen Volkssouverän.

Frank3
04.08.2009, 21:13
Kannst du mir einen gefallen tun und bitte nicht ständig so groß schreiben und verworren, das tut meinen Augen nicht gut. :D Aber ich werde gerne Stellung zu deiner Ausschweifung nehmen: Sicher, es regiert das Geld. Das ist auch der Grund warum ich Anarchokommunist/Anarchosyndikalist/Rätedemokrat/Rätekommunist/Trotzkist/Sozialistischer Demokrat bin. Denn die wirkliche Demokratie ist erst die außerhalb der Klassengesellschaft, kann es auch nur, da nur die klassenlose Gesellschaft die Herrschaft des Geldes in sich auflösen lässt. Dadurch wird die Masse erst zum wirklichen Volkssouverän.

Quatsch ! Da der Mensch ein Tier ist braucht er ANTRIEBSKRÄFTE die eine klassenlose Gesellschaft NICHT bietet also muss dem Geld MORAL , von Gesetz her , von Steuergesetz her , Moral aufgezwungen werden , um eine GERECHTE Leistungsverteilung , des Geldes , zu erzwingen und dazu verhilft das BEDINGUNGSLOSE Grundeinkommen .
FÜR BESITZ und DENKEN , gegen MASSE , wird zu viel bezahlt , den Körperliche Arbeit schadet aber wurde im Preis und in der Gerechtigkeit , für Gleiche Arbeit gleiches Geld , von den Gezwekschaften , in ZUSAMMENARBEIT mit den Parteien , verraten und so haben wir jetzt den Geldfaschismus mit Politfaschisten an der Macht , die NUR den Urnenpöbel täuschen müssen .

GOTT

Ajax
04.08.2009, 21:21
Quark. Du tust ja gerade so, als hätte ein Volk ein spezielles völkisches Interesse, das sehe ich aber vollkommen anders. Zum einen gibt es grundlegende Bedürfnisse aller Menschen ( insbesondere materialistisch ) und zum anderen individuelle. ICH vertrete in erster Linie Interessen die mir ein besseres Leben bzw. meinen Kindern ein besseres bieten könnten, in einer gerechteren Welt. Materialistisch gesehen vertreten alle Arbeiter weltweit die gleichen grundlegenden Interesse: Einen guten, sicheren Verdienst, ohne Angst vor Arbeitslosigkeit und Armut haben zu müssen. Eine Weltregierung könnte soetwas eben schon managen. Dass Kulturen dadurch einen Niedergang erfahren ist falsch. Es entsteht eine Neue, verflochtene, vielseitige, offene und produktive Kultur. Das ist meine Zukunftsaussicht.

Du sagst es bereits: Es entsteht eine Neue, verflochtene, vielseitige, offene und produktive Kultur.

Die verschiedenen Kulturen verschwinden zugunsten einer Einheitskultur. Wir erleben es doch jetzt bereits unter dem Einfluss der Globalisierung, die im Grunde eine Amerikanisierung darstellt. Halb Europa lebt bereits den American Way of Life, kleidet sich mit den gleichen Klamotten, hört die gleiche Musik usw.

Ich weiß nicht, was euch da genau vorschwebt, aber für mich stellt sich diese Utopie ziemlich negativ dar. Der Preis, den wir dafür bezahlen, ist es nicht wert. Ich möchte auch in Zukunft noch in einem Deutschland leben, das auch deutsch ist. Ich will die deutsche Kultur nicht in einer materialistischen Spaß- und Konsumkultur aufgehen sehen.

Warum sollte eine Weltregierung eine bessere Alternative für den einfachen Mann darstellen? Was hat er denn davon? Wieso ist das nicht auf nationalstaatlicher Ebene zu machen? Die EU versagt bereits massiv. Eine globale Regierung würde zu ähnlichen Resultaten führen: Umverteilung von den reichen zu den armen Ländern, Untergrabung der Souveränität einzelner Völker für ein vermeintlich höheres Ziel weltweiter sozialer und materieller Gleichheit, Vermischung verschiedenster Kulturen und Völker in einem Topf, als wären Menschen nichts weiter als eine beliebig austauschbare Masse usw.

Noch leben wir ganz gut in Deutschland. Was genau stört dich daran, dass du lieber eine Weltregierung bevorzugst, die es vermeintlich besser machen würde?
Es wird nie weltweite Gerechtigkeit geben. Die Geschichte beweist es und eine vereinheitlichte, gleichgeschaltete Massengesellschaft ist uninteressant und zutiefst erschreckend.

-jmw-
04.08.2009, 21:21
Kommt drauf an wer die "Aufständischen" und wer die "Macht des Globus" ist.
Hängt davon ab, was die Weltregierung tut. :)


Wenn die Weltregierung basisdemokratisch und dezentralisiert wäre, dann wären sie wohl die "Guten" und die Aufständischen wäre Seperatisten, die den Frieden und die Einheit der Menschheit bedrohen.
Die Vorstellung, eine Regierung könne auf Dauer dezentralisiert und basisdemokratisch sein, teile ich nicht.
Machtakkumulation ist normal.

-jmw-
04.08.2009, 21:24
1.) Eine Weltregierung müsste nicht die Kulturen ect. abschaffen, sondern nur die globelen Missstände bekämpfen und den Rest der regionalen Verwaltung überlassen.
Ja, sicher, nur: es wäre eben diese Regierung, die entschiede, was ein "globaler Misstand" ist und was nicht.
Und wenn es dann (wiedermal) Juden sind oder "Primitive" oder "Hexen" oder XYZ, können die nirgends mehr hin. :(

Ajax
04.08.2009, 22:01
1.) Eine Weltregierung müsste nicht die Kulturen ect. abschaffen, sondern nur die globelen Missstände bekämpfen und den Rest der regionalen Verwaltung überlassen.


Wie gesagt, Ungerechtigkeit wird es immer geben. Ich glaube kaum, dass eine Weltregierung da irgendetwas ändern könnte. Wahrscheinlich wird sie ähnlich diktatorische Züge wie die EU annehmen, um etwas zu bewirken, oder wie Du sagst, die globalen Mißstände zu bekämpfen, was im Grunde eine Umverteilung von den Industriestaaten zu den Dritte Welt Ländern impliziert. Auf demokratischer Basis würde sie da nichts bewirken können. Denn
was interessieren den europäischen Arbeitnehmer denn die Probleme in Simbabwe oder Laos und umgekehrt? Solche Aufgaben können weiterhin Nationalstaaten übernehmen. Das ist viel effektiver. Eine Weltregierung ist nur Träumerei ohne richtigen Nutzen.



2) Es gibt keinen "Neuen Mensch" im Kommunismus; das war eine Stalinistische Idee und hat mit Marx nichts zu tun... eher mit Hitler.

Der Kommunismus geht aber von einem Menschenbild aus, das so nicht existiert. Deswegen ja die ganzen Umerziehungslager, Kulturrevolutionen und dergleichen. Man richtet sich nicht nach dem Menschenbild, wie es tatsächlich ist, sondern versucht den Menschen durch Beraubung seiner Kultur und Identität zu einem Einheitsmenschen im Sinne dieser Ideologie zu erziehen.

-jmw-
05.08.2009, 07:41
Ausserdem würde eine Weltregierung eher tatsächlich Sachen tun, wie umzuvrteilen o.ä., statt Dinge, für sie eigentlich bestens geeinget wär, wie bspw. globale Umweltschutzmassnahmen, Seuchenbekämpfung, Asteroidenabwehr...

Die BRD gibt ja auch Geld für Theater aus, aber wär mit einer Epidemie heillos überfordert...

Regierungen bauen halt meist nur Scheisse!

malnachdenken
05.08.2009, 09:56
Das kann man doch gar nicht vergleichen. Wir Deutschen sind ein historisch zusammengewachsenes Volk mit denselben Interessen. Mit einem Chinesen habe ich mit Sicherheit wenige bis keine gemeinsamen Interessen.

Das haben Bayern, Preußen, Österreicher vor 250 Jahren auch gesagt.



Wie soll da eine Weltregierung funktionieren, vor allem auf demokratischer Ebene, wo eine Mehrheit von 1,2 Mrd. Chinesen den Interessen von 80 Mio. Deutschen entgegen steht?

Ich bezweifle ebenfalls, daß eine Weltregierung funktionieren würde.
Weniger jedoch aus Deinen vogetragenen Gründen.


Außerdem sollte man anmerken, dass auch die regionalen Unterschiede innerhalb der deutschen Stämme immer geringer werden. Die auf Konsum ausgerichtete Massenkultur sorgt für eine wachsende Vereinheitlichung. Nicht nur auf Bundesebene, sondern in ganz Europa. Die kulturellen Unterschiede gehen überall verloren. Die heutige Generation ist weder in der Lage noch willens dazu alte Traditionen zu pflegen.

Siehste, ich sagte doch, du solltest mal durch die deutschen Länder reisen.

Desweiteren sollte dir auch klar sein, daß sich Kultur weiterentwickelt und sich ständig ändert. Ein Bayer von 1750 lebt und denkt anders als ein Bayer heute, trotz Bedacht auf Tradition und 'Bayerntum'. So ist das mit allen Kulturen.

Zum Thema "Massenkultur" solltest Du dir mal Dinge wie Glokalisierung (http://de.wikipedia.org/wiki/Glokalisierung) anlesen: Die Menschen wollen eben nicht zu einer einheitlichen Masse werden, das kann auch die Konsumindustrie nicht ändern und passt sich eben an.
Es funktioniert weder kulturell, noch sozial eine Einheitsmasse zu schaffen, eben weil es IMMER Unterschiede gibt (Einkommensunterschiede, Altersunterschiede, Stadt-Land-Unterschiede, Geschlechterunterschiede etc pp.), der Wille zu Individualisierung der meisten Menschen geht dem schlussendlich ja auch entgegen.

Ich habe eher den Eindruck, daß Menschen, die von vereinheitlichten Massen reden, im Alter fortgeschritten sind und die Unterschiede einfach nicht mehr registrieren (können). Das ist aber nicht unnormal (und sollte keine Beleidigung sein).
Hinzu kommt, daß es mittlerweile für jeden individuellen Lebensstil bereits eine Antwort aus Wirtschaft und Konsumindustrie existiert bzw. diese recht zeitnahe ins Leben gerufen werden. Das kann wiederum den Eindruck erwecken, wir hätten eine graue Massenkultur ohne Unterschiede. Dem ist aber nicht so.