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Vollständige Version anzeigen : Warum Berlin am Kongo liegt



Gärtner
14.07.2009, 16:48
Ich lese ja schon seit längerem gerne Harald Martensteins Kolumne im "Berliner Tagesspiegel". Bin zwar nicht immer seiner Meinung, aber launig formuliert und Anstoß zum Nachdenken ist es allemal.

Vor ein paar Tagen ließ er sich über den Zustand Berlins unter besonderer Würdigung der Verdienste des Boulevard-Bürgermeisters Wowereit aus. Kostprobe:



"Verfallende Infrastruktur, Verfall der öffentlichen Dienstleistungen und Verwaltung, Chaos, kein Gewaltmonopol des Staates mehr, unkontrollierte Überschuldung, dadurch Erpressbarkeit durch Investoren, finanzierbar ist nur noch der laufende Betrieb, überforderte oder korrupte Eliten, an der Spitze des Ganzen eine glamouröse und charismatische, aber auch autoritäre Führungsfigur – für uns Politologen sind das klassische Kennzeichen eines scheiternden Staates."


Hier der ganze Text über "Berlins Tendenz zum Kongo" (http://www.tagesspiegel.de/berlin/Martenstein;art270,2845609). Die Hauptstadt als failed state. Da wird mir schon ganz warm ums Herz, wenn ich daran denke, daß nicht wenige Sozen den Wowi als nächsten roten Hoffnungsträger handeln.

bernhard44
14.07.2009, 17:15
Die Stadt zeigt Kennzeichen eines scheiternden Staats.

diesen Satz sollten sich unsere Politkasper auf die Stirn meißeln lassen! Wer "Wowi" als Verantwortlichen in der Bundesregierung oder gar als Kanzler möchte, Kann auch gleich von der Brücke springen.....

henriof9
14.07.2009, 17:16
Ich lese ja schon seit längerem gerne Harald Martensteins Kolumne im "Berliner Tagesspiegel". Bin zwar nicht immer seiner Meinung, aber launig formuliert und Anstoß zum Nachdenken ist es allemal.



Das hier würde ich sogar ernsthaft äußern, ohne den leisesten Anflug von Satire.


Ich sagte: „Wissen Sie, seit Jahren schreibe ich, halb satirisch, Artikel, in denen ich fordere, dass die Alliierten Berlin wieder übernehmen. Wenn ich daran denke, wie gut damals die S-Bahn, die Taxis, die Schulen und all das funktioniert haben, werde ich ganz melancholisch.“


Meine Rede, zumindest Berlin ist nun sooooooo schlecht nicht gefahren unter den Alliierten, genauso wie unter Reuter und Weizäcker.

Und nicht nur die S- Bahn, Schulen ect. funktionierte.
Die Sicherheit der Bevölkerung war auch eine ganz andere- eine die diesen Namen auch verdiente.

Margrit
14.07.2009, 17:38
diesen Satz sollten sich unsere Politkasper auf die Stirn meißeln lassen! Wer "Wowi" als Verantwortlichen in der Bundesregierung oder gar als Kanzler möchte, Kann auch gleich von der Brücke springen.....

aber Berhard, dieser ganze Staat zeigt doch erkennbare Tendenzen zum Scheitern.
Es kommt doch momentan fast täglich irgendwo und irgendwas ans Tageslicht.

Dieser Staat "hat fertig"

Es ist doch nur eine Frage der Zeit , wann es rumst.

Nichtsnutzige Politiker haben den Staat im Griff und sind lediglich an der Liqudierung interessiert

Mich würde mal interessieren, wie viel Geld vom wen auf so manches Politikerkonto fließt

Margrit
14.07.2009, 17:40
Das hier würde ich sogar ernsthaft äußern, ohne den leisesten Anflug von Satire.



Meine Rede, zumindest Berlin ist nun sooooooo schlecht nicht gefahren unter den Alliierten, genauso wie unter Reuter und Weizäcker.

Und nicht nur die S- Bahn, Schulen ect. funktionierte.
Die Sicherheit der Bevölkerung war auch eine ganz andere- eine die diesen Namen auch verdiente.



ich würde noch weiter gehen. Mir wäre es nciht unrecht, wenn die Alliierten generell wiederkämen. Wir hatten zumindest eine bessere Demokratie und mehr Freiheit als jetzt 20 jahre nach der Wende

Paul Felz
14.07.2009, 17:42
ich würde noch weiter gehen. Mir wäre es nciht unrecht, wenn die Alliierten generell wiederkämen. Wir hatten zumindest eine bessere Demokratie und mehr Freiheit als jetzt 20 jahre nach der Wende

Nur sind die Alliierten auch nicht mehr das, was sie mal waren.

Rocko
14.07.2009, 17:44
ich würde noch weiter gehen. Mir wäre es nciht unrecht, wenn die Alliierten generell wiederkämen. Wir hatten zumindest eine bessere Demokratie und mehr Freiheit als jetzt 20 jahre nach der Wende

Damals konnte man auch noch ohne Vorbehalte in gewisse Stadtbezirke gehen.
Aber du hast schon Recht, die Wende war im Großen und Ganzen eine Wende zum Schlechten, die mehr Ärger als Nutzen eingebracht hat. Im Grunde ist seit 1990 kontinuierlich alles den Bach runtergegangen.

henriof9
14.07.2009, 17:54
ich würde noch weiter gehen. Mir wäre es nciht unrecht, wenn die Alliierten generell wiederkämen. Wir hatten zumindest eine bessere Demokratie und mehr Freiheit als jetzt 20 jahre nach der Wende

Ich wollt´s nur nicht so drastisch ausdrücken. :D

Salazar
14.07.2009, 19:03
Damals konnte man auch noch ohne Vorbehalte in gewisse Stadtbezirke gehen.
Aber du hast schon Recht, die Wende war im Großen und Ganzen eine Wende zum Schlechten, die mehr Ärger als Nutzen eingebracht hat. Im Grunde ist seit 1990 kontinuierlich alles den Bach runtergegangen.

Das wäre wohl auch ohne die Wende so gekommen. :(

Verrari
14.07.2009, 19:17
aber Berhard, dieser ganze Staat zeigt doch erkennbare Tendenzen zum Scheitern.
Es kommt doch momentan fast täglich irgendwo und irgendwas ans Tageslicht.

Dieser Staat "hat fertig"

Es ist doch nur eine Frage der Zeit , wann es rumst.

Nichtsnutzige Politiker haben den Staat im Griff und sind lediglich an der Liqudierung interessiert

Mich würde mal interessieren, wie viel Geld vom wen auf so manches Politikerkonto fließt

Das ist grundsätzlich schon richtig.
Was nach meiner Meinung aber völlig falsch ist, ist die Aussage " ... dieser Staat hat fertig" ....!
Es ist nicht nur "dieser Staat, der fertig hat", es ist das gesamt System das "fertig hat", welches sich vor einigen Jahrzehnten in seiner offensichtlichen Hilflosigkeit zu einem Club zusammenschloss, der sich heute "EU" nennt, und ebenso hilflos und ohnmächtig ist wie ein jeder einzelne Nationalstaat dieses Clubs!!!

Wirtschaft und globale Einflussnahme funktionieren nun mal nicht, wenn man seine wirtschaftlichen Interessen nicht durchzusetzen vermag und stattdessen immer auf die Hilfe von "außen" angewiesen ist. Ich denke dabei vornehmlich an die militärischen Möglichkeiten. Sorry, falls das jetzt militaristisch klingen mag, aber so tickt nun mal die Welt. Und falls jemand glaubt, dass man dieses Defizit durch endlose Gespräche und Verhandlungen kompensieren könnte, der ist in der real existierenden Welt halt eben noch nicht angekommen!!
Meine Meinung!

FranzKonz
14.07.2009, 20:06
Das hier würde ich sogar ernsthaft äußern, ohne den leisesten Anflug von Satire.



Meine Rede, zumindest Berlin ist nun sooooooo schlecht nicht gefahren unter den Alliierten, genauso wie unter Reuter und Weizäcker.

Und nicht nur die S- Bahn, Schulen ect. funktionierte.
Die Sicherheit der Bevölkerung war auch eine ganz andere- eine die diesen Namen auch verdiente.

Schau einfach mal nach, wieviele Zuschüsse Berlin früher vom Bund bekam, und wieviel es heute noch ist. Dann schaust Du noch den Schuldenberg an, den Diepgen hinterlassen hat, weil er eben nicht rechtzeitig die Ausgabenbremse trat, als diese Einnahmen wegfielen, und dann schaust Du bitte auch noch, wie groß noch heute der Anteil der Zinsen an Berlins Haushalt ist.

Anschließend reden wir noch mal über das Thema.

henriof9
15.07.2009, 07:44
Schau einfach mal nach, wieviele Zuschüsse Berlin früher vom Bund bekam, und wieviel es heute noch ist. Dann schaust Du noch den Schuldenberg an, den Diepgen hinterlassen hat, weil er eben nicht rechtzeitig die Ausgabenbremse trat, als diese Einnahmen wegfielen, und dann schaust Du bitte auch noch, wie groß noch heute der Anteil der Zinsen an Berlins Haushalt ist.

Anschließend reden wir noch mal über das Thema.

Das Thema hatten wir schon mal, ändert aber nichts daran, daß es Berlin zu Zeiten der alliierten Besatzung sehr gut ging und darum ging es ja in diesem Strang.
Natürlich wurde Berlin unterstützt, was ja auch zu der Menthalität des Geldausgebens verleitete.
Auch ist unbestritten, daß Diepgen so einige Fehler gemacht hat, wobei ich den " Farblosen " nie besonders mochte.
Fakt ist aber auch, daß nach dem Mauerfall die Subventionen für Berlin gestrichen wurden, die Firmen verließen reihenweise Berlin und durch die nun offenen Grenzen strömten Menschen in die Stadt, was eben vorher nicht in diesem Ausmaß passierte.
Mit der Beschaulichkeit war es vorbei, leider, und auch die SPD/ Grüne- Regierung hat es nicht geschafft, daß Berlin einen Sonderstatus erhält, denn gerade in Berlin ist die Zusammenlegung von Ost und West anders zu bewerten, als bei den anderen neuen Bundesländern.

Ich hatte ja auch nur zum Ausdruck gebracht, das mir persönlich Berlin unter alliierter Besatzung viel besser gefallen hat und es sich auch viel besser lebte, zumindest was West- Berlin betraf.

FranzKonz
15.07.2009, 08:48
Das Thema hatten wir schon mal, ändert aber nichts daran, daß es Berlin zu Zeiten der alliierten Besatzung sehr gut ging und darum ging es ja in diesem Strang.
Natürlich wurde Berlin unterstützt, was ja auch zu der Menthalität des Geldausgebens verleitete.
Auch ist unbestritten, daß Diepgen so einige Fehler gemacht hat, wobei ich den " Farblosen " nie besonders mochte.
Fakt ist aber auch, daß nach dem Mauerfall die Subventionen für Berlin gestrichen wurden, die Firmen verließen reihenweise Berlin und durch die nun offenen Grenzen strömten Menschen in die Stadt, was eben vorher nicht in diesem Ausmaß passierte.
Mit der Beschaulichkeit war es vorbei, leider, und auch die SPD/ Grüne- Regierung hat es nicht geschafft, daß Berlin einen Sonderstatus erhält, denn gerade in Berlin ist die Zusammenlegung von Ost und West anders zu bewerten, als bei den anderen neuen Bundesländern.

Ich hatte ja auch nur zum Ausdruck gebracht, das mir persönlich Berlin unter alliierter Besatzung viel besser gefallen hat und es sich auch viel besser lebte, zumindest was West- Berlin betraf.

Klar, wenn andere Leute für Deine Infrastruktur sorgen, hast Du ein bequemes Leben. :D

Aber mach Dir nichts draus: Früher war überhaupt alles besser. ;)

-SG-
15.07.2009, 10:28
Welcher Politologe soll das gewesen sein? Ist bestimmt erfunden. Kein Politologe sagt sowas vernünftiges, zumal in Berlin, außer Herfried Münkler vielleicht.